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Archiv der deutschen Frauenbewegung

Adresse. Gottschalkstr. 57, 34127 Kassel [Karte]
Telefon. (0561) 989 36 70

Unterhaltsträger. Archiv der deutschen Frauenbewegung, Stiftung
Funktion. Öffentlich zugängliches Archiv und Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeines Sammelgebiet: Frauengeschichte ca. 1800 bis 1970. 2. Besonderes Sammelgebiet: Geschichte der deutschen Frauenbewegung.

Benutzungsmöglichkeiten. Archiv und Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 12-16 Uhr und nach Vereinbarung. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Gedruckte Informationen. Faltblatt; Zeitschrift: Ariadne - Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte.
Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung empfehlenswert. Straßenbahnverbindung (Linie 1) vom Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe bis Haltestelle Mombachstraße.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Der Verein " Archiv der deutschen Frauenbewegung" wurde 1983 gegründet mit dem Ziel, die Schriften und Dokumente der ersten deutschen Frauenbewegung zu sammeln, zu systematisieren und zugänglich zu machen sowie Forschungs- und Bildungsarbeit zur Geschichte der Frauenbewegung zu leisten. Im März 1984 wurde das Archiv eröffnet. 2003 wurde die Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung gegründet, die inzwischen den Verein als Träger des Archivs abgelöst hat. Das Archiv der deutschen Frauenbewegung beinhaltet ein Archiv mit Nachlässen und Vereinsbeständen, ein Bildarchiv, eine wissenschaftliche Spezialbibliothek und eine Pressedokumentation.

1.2 Das Archiv der deutschen Frauenbewegung wird getragen von Zuschüssen des Landes Hessen und der Stadt Kassel und durch Eigenmittel (Spenden, Stiftungserträge, Gebühren). Der Förderkreis "Freundinnen des Archivs der deutschen Frauenbewegung" unterstützt die Einrichtung durch aktive Spendeneinwerbung. Für Projekte werden Drittmittel eingeworben.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek umfaßt ca. 27.500 Bde, davon ein Drittel aus dem 19. Jh und zwei Drittel aus dem 20. Jh sowie einen Zeitschriftenbestand von mehr als 1.000 Titeln (z. T. in fotomechanischen Nachdrucken). Sehr vereinzelt sind Drucke aus dem 18. Jh vorhanden. Es handelt sich um deutsches Schrifttum; einige wenige Bde sind in englischer und französischer Sprache vorhanden.

Das Archiv bezieht sich überwiegend auf das 20. Jh; es umfasst ca. 450 Regalmeter, das Fotoarchiv 3.000 Abbildungen. In der Pressedokumentation finden sich in 300 thematischen bzw. biographischen Ordnern Informationen zu ca. 2.000 Frauen sowie zu zahlreichen Themengebieten der Frauenbewegung

2.2 Sammelgebiet ist die Frauengeschichte, mit Schwerpunkt auf der Geschichte der Frauenbewegung vom Beginn des 19. Jhs bis in die 70er Jahre des 20. Jhs.

In der Bibliothek wird Literatur von und über Frauen gesammelt: wissenschaftliche Fachliteratur, Romane, Zeitschriften, darunter die von 1892 bis 1922 erschienene Zeitschrift Gleichheit, für die Clara Zetkin arbeitete. Dokumentiert ist die Geschichte der Frauenbewegung von ihren Vorläuferinnen im Zusammenhang mit der Revolution von 1848 (z. B. Louise Otto-Peters) über die ersten Vereinsgründungen um 1865 und die Blütezeit um die Jahrhundertwende bis hin zur Auflösung der Organisationen 1933. So findet sich Literatur über eine Frauenhochschule, die bereits 1850 in Hamburg existierte, und über die Geschichte der Sozialarbeit, verbunden mit Namen wie Henriette Schrader-Beymann, Hedwig Heyl, Alice Salomon oder Marie Juchacz. Ein besonderer Akzent liegt auf der Sammlung aller noch vorhandenen Schriften des radikalen Flügels der bürgerlichen Frauenbewegung (Anita Augspurg, Lida Gustava Heymann, Helene Stöcker). Deren Gesamtwerk und angrenzende literarische und wissenschaftliche Bestände werden zusammengetragen und erschlossen. Aber auch Publikationen der "Gegenbewegung" werden gesammelt: antifeministische Schriften, z. B. die des Nervenarztes Paul Möbius. Eine besondere Bereicherung erfuhr die Bibliothek 2006 durch die Übernahme des Bestandes des Deutschen Evangelischen Frauenbundes; aus dessen Bibliothek wurden ca. 6.000, teil sehr seltene Bücher und Broschüren übernommen.

Das Archiv beherbergt Nachlässe von Politikerinnen, Journalistinnen,Schriftstellerinnen, Pädagoginnen etc., die frauenpolitisch aktiv waren sowie Bestände von Frauenvereinen unterschiedlichster Art (Friedensinitiativen, konfessionelle Vereine, Sportvereine u.v.m.). Als herausragend zu nennen ist etwa der Nachlass von Elisabeth Selbert (1896-1986), der "Mutter des Grundgesetzes" und das Gesamtarchiv des Deutschen Evangelischen Frauenbundes (1899-heute).

3. KATALOGE

OPAC http://addf-kassel.iserver-online.de/]

[nach RAK bzw. RNA]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Cornelia Wenzel: 25 Jahre Archiv der deutschen Frauenbewegung, in: Der Archivar, 62. Jg., Heft 3 2009, S. 314f

Kerstin Wolff: Vielmehr als ein Archiv. Die Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel, in: L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft, 19. Jg., 2008, H. 2: „Krise(n) den Männlichkeit?“, S. 125-130

Cornelia Wenzel: Nicht schlecht für den Anfang. Reflexionen über die ersten 23 Jahre des Archivs der deutschen Frauenbewegung, in: Elke Kruse / Evelyn Tegeler (Hrsg.): Weibliche und männliche Entwürfe des Sozialen. Wohlfahrtsgeschichte im Spiegel der Genderforschung, Opladen/Farmington Hills 2007, S. 321-333.

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Cornelia Wenzel: Online-Findbuch zum Nachlass von Elisabeth Selbert, in: Archivnachrichten aus Hessen, Nr. 4, 2004, S. 8 - 9

Cornelia Wenzel


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
'''Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003. '''