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Knihovna augustiniánského klášterana Starém Brne

Bibliothek des Augustinerklosters in Alt-Brünn


Adresse. Augustiniánský klášter sv. Tomáše na Starém Brne, Mendlovo námestí 1, 603 00 Brno
Telefon. (05) 43 21 23 32

Unterhaltsträger. Augustiniánský klášter na Starém Brne [Augustinerkloster in Alt-Brünn]
Funktion. Klosterbibliothek.
Sammelgebiete. Sämtliche Wissensgebiete.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Rücksprache mit dem Klostervorstand.
Gedruckte Informationen. Vladislav Dokoupil: Knihovna kláštera augustinián na Starém Brne. Prvodce pro exkurze [Bibliothek des Augustinerklosters in Alt-Brünn. Führer für Exkursionen]. Brno 1960.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung und Genehmigung erforderlich. - Straßenbahnverbindung vom Hauptbahnhof (Linien 1, 10) in Richtung Pisárky oder vom Stadtzentrum (Linien 5, 6) bis Haltestelle Mendlovo námestí. - Parkmöglichkeiten unmittelbar vor dem Kloster.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Stift wurde durch den mährischen Markgrafen Johann (reg. 1349-1375) im Jahre 1353 begründet. Im selben Jahr begann auch der Bau des Klosters und einer Kirche unter Leitung des Generalpriors des Ordens, Thomas von Augsburg. 1356 weihte der Olmützer Bischof Johann Ocko von Vlašim Kloster und Kirche im Beisein Kaiser Karls IV., des Stifters Markgraf Johann und vieler Adliger feierlich ein. Zu diesem Anlaß schenkte Kaiser Karl IV. dem Kloster das berühmte Gnadenbild der Mutter Gottes.

1.2 Ein Skriptorium und eine Bibliothek besaß das Kloster von Beginn an, und schon im Jahre 1358 wird ein Ordenshausstudium erwähnt (Lektor war der Prager Augustiner Leo). Dies belegen Einträge in den Handschriften und Archivdokumenten, z. B. in der Schenkung des Brünner Altaristen der St.-Jakobs-Kirche, Oldrich z Krumlova (Ulrich von Krumau), der im Jahre 1423 dem Kloster 13 Handschriften widmete. Bis zum Beginn der Reformation blühte das Klosterleben, dem besonders im Verlauf des 15. Jhs viele bedeutende Gelehrte vorstanden, die die Klosterbibliothek beachtlich vermehrten. Darunter waren z. B. der theologische Schriftsteller Johannes de Retz (†1408), Wilhelm von Köln (1423 Prior, 1433 Olmützer Suffragan), der in Italien ausgebildete Olmützer Suffragan Andreas Bismann († 1482), der seine umfangreiche Büchersammlung dem Stift schenkte, Sigismund von Eibenschitz (†1497 oder 1504), der für das Kloster viele Inkunabeln erwarb, und Ambrosius Favorinus († 1527).

1.3 Im Verlauf des 16. Jhs kam es zum völligen Verfall des Klosters und seiner Güter. Auch die Bibliothek wurde stark dezimiert, so daß 1571 anläßlich der Visitation durch den Provinzial Johann Musconius nur noch 238 Bde festgestellt werden konnten. 1619 wurde das Kloster von mährischen akatholischen Ständen sequestriert. Während der Belagerungen Brünns durch die Schweden in den Jahren 1643 und 1645 wurde das Kloster sehr beschädigt.

1.4 Die Beseitigung der Schäden und der Wiederaufbau im 17. und 18. Jh erstreckten sich auch auf die Bibliothek, deren Bestände wieder anwuchsen und neu katalogisiert wurden. Zur Hauptquelle des Bestandszuwachses wurden die privaten Büchersammlungen von Ordensmitgliedern, z. B. von Alphons Steinmoos (Prior 1653-1661, ca. 60 Bde), Augustin Menšík, Heinrich Gasapi, Augustin Riemer (†1656), Hieronymus Hufnagel (Prior 1661-1668, ca. 50 Bde), Adeodatus Draodemský (Prior 1668-1685, 25 Bde), Alphons Arborell (†1690, ca. 60 Bde), Jodocus Mannenbach (Prior 1685-1705, über 200 Bde), Hieronymus Riemer (†1712, 130 Bde), Bibliothekar Thomas Törck (†1724, 40 Bde), Andreas Zirckl (Prior 1722-1736, 40 Bde), Hyacinthus Czuppa (†1742, 100 Bde) und Hieronymus Haura (†1750, ca. 130 Bde). Weiterhin erweiterten Ankäufe, Schenkungen und Vermächtnisse von Nichtmitgliedern die Bestände, so aus der Provenienz des Brünner Syndikus Sebastian Sutor von Buchshaim (†1666, 40 Bde), des Pfarrers Mathias Josef Theophil Kunerth (nach 1720, ca. 100 Bde) aus Kuncina [Kuntzendorf] und des Brünner Advokaten Karl Schellenberger (1734, ein Ankauf für 1030 Gulden).

1.5 Mit dem Wiederaufbau des neuen Klosters im barocken Stil wurde im Juli 1732 zur Amtszeit des Priors Andreas Zirckl durch den Baumeister Moriz Grimm (1669-1757) begonnen. Fertiggestellt wurde der bemerkenswerte Neubau, in dem auch ein Bibliotheksraum eingerichtet war, im Jahre 1751. In der klostereigenen Werkstatt wurden unter der Leitung des Laienbruders Bernhard Stettner Bücherschränke mit Intarsien gearbeitet; die Bildhauerarbeiten stammen von Josef Weber aus Znojmo [Znaim] und die Deckenmalerei aus dem Jahre 1744 von Josef Rotter. Kleine Kartuschen in der Hohlkehle des Frieses tragen die Bezeichnungen der einzelnen Disziplinen der damaligen systematischen Aufstellung.

1.6 Im Neubau blieben die Augustiner bis zur Josephinischen Säkularisation. 1783 mußten sie den prachtvollen Bau jedoch aufgeben und in das baufällige Kloster der ebenfalls aufgehobenen Zisterzienserinnen in der Vorstadt Alt-Brünn übersiedeln. Das Augustinerkloster bestimmte Kaiser Joseph II. zum Sitz des Landesgouverneurs und der mährischen Statthalterei. Die Bibliotheksausstattung und die Bestände wurden nach Alt-Brünn überführt (ca. 8000 Bde). Der Bibliothekssaal in Alt-Brünn (um 1802 erbaut) wurde später um vier angrenzende Durchgangszimmer erweitert.

1.7 Trotz der schwierigen Lage durch hohe Übersiedlungs- und Baukosten sowie der Schäden durch französische Invasionen in den Jahren 1805 und 1809 konnten um die Jahrhundertwende Bücher aus aufgehobenen mährischen Klöstern erworben werden. Beispielsweise kamen hinzu 40 Bde des 16. Jhs aus der Bibliothek der Brünner Jesuiten, 2 Inkunabeln der Brünner Franziskaner und Dominikaner, Drucke des 16. Jhs der Prämonstratenser aus Brno-Zábrdovice [Brünn-Obrowitz] und aus Znojmo-Louka [Bruck a. d. Thaya] sowie der Zisterzienser aus Velehrad [Wellehrad] und der Minimen aus Vranov [Wranau] bei Brünn. Bedeutend waren auch der Erwerb der Privatbibliothek des Brünner Pfarrers und früheren Jesuiten Franz Hassenwein von Festenberg (†1801, mehr als 40 Drucke des 16. Jhs) und der Erwerb einiger Büchersammlungen von Ordensmännern wie Alexius Zeman (†1796, 100 Bde), Thomas Reiner (†1805, 700 Bde) und Josef Prosper Seyfferdt (†1813).

1.8 Im 19. Jh, insbesondere zur Amtszeit des Abtes Cyril Franz Napp (1824-1867), blühte das Klosterleben wieder und war für die Kulturgeschichte Mährens von großer Bedeutung. Die wissenschaftliche Tätigkeit der Ordensmänner wurde in dieser Zeit sehr gefördert. Bezeichnend für Napp waren ausgeprägte wissenschaftliche und gemeinnützige Bestrebungen. Er verwendete jährlich 500 bis 600 Gulden für Neuanschaffungen wichtiger Bücher. Für wissenschaftliche Zwecke machte Napp die Bibliothek in beschränktem Maße auch Außenstehenden zugänglich. Unter den Besuchern waren Josef Dobrovský, František Palacký, Jan Evangelista Purkyne und Beda Dudík. Als bedeutende Gelehrte sind zu nennen der Naturforscher Gregor Mendel (1822-1884), die Philosophen František Matouš Klácel (1808-1882) und Tomáš Bratranek (1815-1884) sowie der Musiker Pavel Krízkovský (1820-1886).

1.9 In Mendels Amtszeit als Abt seit 1868 wurde die interessante und umfangreiche Sammlung italienischer Bücher (ca. 2000 Bde) des Brünner Arztes Johann Habrich (1816-1881) erworben. Es handelt sich vorwiegend um Werke zur italienischen Sprache und Literatur. Mendels Nachfolger Anselm Rambousek erließ 1892 eine Instruktion zur Erhaltung einer musterhaften Ordnung in der Bibliothek. Philipp Alois Pazderka (Bibliothekar seit 1915) hatte eine in der Klosterwelt ungewöhnliche Vorliebe für glische Kriminal- und Abenteuerliteratur und sammelte über 1000 Bde, die er der Bibliothek hinterließ.

1.10 Im Jahre 1950 wurde die Bibliothek der Brünner Universitätsbibliothek übergeben, verblieb jedoch in Alt-Brünn im Originalinterieur, das 1967 restauriert wurde. Im Jahre 1990 wurde die Bibliothek im Rahmen der Restitutionsmaßnahmen dem ursprünglichen Besitzer zugesprochen und 1997 an den Orden übergeben.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Der Gesamtbestand umfaßt ca. 27.000 Bde. Davon sind 234 Inkunabeln, etwa 1400 Bde entfallen auf das 16. Jh, 3000 auf das 17. Jh, 6000 auf das 18. Jh, 11.000 auf das 19. Jh und 5000 auf das 20. Jh. Alte Drucke aus der Zeit vor 1800 machen ca. 40 Prozent des Bestandes aus.

2.2 Die Werke sind vornehmlich in lateinischer Sprache (ca. 60 Prozent) gedruckt, ferner in deutscher (ca. 20 Prozent), tschechischer (8 Prozent, darunter 246 Alte Drucke), italienischer (7 Prozent) und glischer (4 Prozent). Daneben finden sich auch Werke in Französisch und Polnisch.

2.3 Die Inkunabeln aus dem deutschen Sprachgebiet stammen aus Straßburg (43), Nürnberg (30), Basel (26), Köln (18), Leipzig (15), Augsburg und Speyer (je 10), Ulm und Hagenau (je 3), Mainz (2), Freiburg i. Br., Heidelberg, Ingolstadt und Lübeck (je eine). Weitere Druckorte sind Venedig (49), Mailand (4), Florenz (3), Leuven und Brünn (je 2), Lyon, Bologna, Modena, Padua, Pavia, Reggio d'Emilia, Rom, Treviso und Prag (je eine).

2.4 Der Anteil der deutschsprachigen Titel für das 16. Jh liegt bei 11 Prozent (152 Titel und 22 Wörterbücher). Zum Vergleich umfaßt Italienisch 9 Prozent (120 Titel), Griechisch 3 Prozent (42 Titel) und Tschechisch 2 Prozent (30 Titel). Deutschsprachige Drucke des 16. Jhs stammen aus Frankfurt a. M. (35), Straßburg (16), Ingolstadt (14), Basel und Köln (je 12), Nürnberg (9), Augsburg (8), Freiburg i. Br. (5), Leipzig (4), Mainz (3), Wien (5); aus Bern, Breslau, Dillingen, Görlitz, Konstanz, Magdeburg, München und Zürich (je 2); aus Bautzen, Frankfurt/Oder, Halle, Mühlhausen, Neustadt a. d. Hardt, Prag, Schmalkalden, Trier, Tübingen, Wittenberg, Worms und Znojmo-Louka [Bruck a. d. Thaya] (je einer). Weitere lateinische Werke des deutschen Kulturkreises im 16. Jh sind in Erfurt, Freiburg (Schweiz), Graz, Hanau, Heidelberg, Innsbruck, Jena, Lemgo, Marburg, Oberursel, Passau, Pforzheim, Schwäbisch Hall und Speyer erschienen.

Systematische Übersicht

2.5 Die 234 Inkunabeln liegen in 194 Bdn vor und sind zu 95 Prozent in lateinischer Sprache. In deutscher Sprache sind 8 Titel erschienen: Ingolds Das goldene Spiel (Augsburg 1472, Hain 9187), ein Fragment der deutschen Übersetzung des Decamerone von Boccaccio (Ulm ca. 1473, GW 4451), Albrecht von Eybs Ehebüchlein (Augsburg ca. 1473, GW 9522), Konrad von Megenbergs Das Buch der Natur (Augsburg 1478, Hain 4042) sowie die mit Holzschnitten illustrierten Bücher aus der Werkstatt von Anton Koberger, darunter eine deutsche Bibel (Nürnberg 1483), Schatzbehalter (Nürnberg 1491), Hartmann Schedels Buch der Chroniken (Nürnberg 1493) und Ars moriendi (Leipzig 1494, GW 2582). Zwei Inkunabeln liegen in italienischer Sprache und eine Bibel in tschechischer Sprache vor (Prag 1488, GW 4323).

2.6 Inhaltlich gehören die Inkunabeln vornehmlich zur Theologie (120 Titel), doch der Anteil profaner Fächer ist überraschend groß: Philosophie (26 Titel), Recht (20), Medizin (14), Geschichte (12), Philologie (12), Astronomie (11), Ausgaben antiker Autoren (5), Naturwissenschaften (5), humanistisches Schrifttum (3), enzyklopädische Werke und Geographie (je 2), Belletristik und Mathematik (je 1). Etwa 40 Inkunabeln stammen aus den siebziger Jahren des 15. Jhs. Die älteste Inkunabel ist Johannes Balbus' Catholicon (Straßburg ca. 1470, GW 3184). Bei dem Plenarium textuale (Speyer: Peter Drach ca. 1487) handelt es sich wahrscheinlich um ein Unikat.

2.7 Die Drucke des 16. Jhs (1400 Bde) umfassen Schriften zu allen Wissensgebieten. Neben Werken zur Theologie (27 Prozent) finden sich Werke zur Geschichte (15 Prozent), zur Schönen Literatur (10 Prozent), zum Recht (10 Prozent), zur Philologie (8 Prozent), Medizin (6 Prozent), Philosophie (6 Prozent), Rhetorik und Poetik (5 Prozent), Naturwissenschaften (5 Prozent), Astronomie (4 Prozent), Geographie (2 Prozent), Mathematik (1,5 Prozent) und Musik (1 Prozent); des weiteren zur Alchemie, zu Handel und Gewerbe, zu Landwirtschaft, Veterinärmedizin, Magie und Pädagogik, zum Kriegswesen, zu gesellschaftlichen Umgangsformen, zur Ikonographie und zu Schriftmustern. Überdies sind mit einzelnen Exemplaren Traumbücher sowie Sammlungen von Fabeln und Sprichwörtern vertreten.

2.8 Unter den deutschen Drucken des 17. und 18. Jhs findet sich Barockliteratur. Vorhanden sind beispielsweise Johann Colers Oeconomia ruralis (Wittenberg 1616 und Mainz 1645), Tommaso Garzonis Piazza vniversale (Frankfurt a. M. 1619), Georg Philipp Harsdörffers Nathan und Jotham (Nürnberg 1650), Albert Curtz' Harpffen Dauids: mit teutschen Saiten bespannet (Augsburg 1659), Charles Sorels Von menschlicher Vollkommenheit (Nürnberg 1660), Erasmus Franciscis Der Hohe Traur-Saal (Nürnberg 1670), 11 Werke von Abraham a Santa Clara, darunter Lösch Wienn (Wien 1680), Mercks wol Soldat! (Wien 1680), Grosse Todten-Brüderschaft (Wien 1681) und ein Sammelband mit Auff, auff Ihr Christen (Wien 1683), Matthias Abeles Metamorphosis telae judiciariae (Nürnberg 1684) und von Aegidius Albertinus' Der Welt Tummel- vnd Schaw-Platz (München 1613). Weiterhin vertreten sind die Werke von Christoph Georg Bessel, Sigmund von Birken, Franz Callenbach (8 Titel), Antonio de Guevara (2 Titel), Balthasar Kindermann, Johann Khün, Heinrich Mühlpforth, Martin Opitz und Philipp Zesens Teutsche Mythologie (Sulzbach 1712) sowie Neu-eröffneter Schau-Platz der berüchtigsten Betrieger (Hamburg 1723). Allgemein erweitert wurden besonders die Bestände zu Theologie, Recht, Geschichte und Philosophie.

2.9 Drucke des 19. Jhs belegen die neue Dominanz weltlicher Fächer über die Theologie. Die intensive wissenschaftliche Tätigkeit des Klosters im 19. Jh spiegelt sich in der Zusammensetzung des Bestandes wider. Besonders in Mendels Amtszeit wurden zahlreiche naturwissenschaftliche Werke und Zeitschriften angeschafft. Unter den Zeitschriften waren Der chemische Ackermann (Leipzig 1855-1866), Annalen der Landwirtschaft in den Königl. Preussischen Staaten (Berlin 1861-1867), Centralblatt für die gesamte Landeskultur (Prag 1855-1865), Verhandlungen der Forst-Section für Mähren und Schlesien (Brünn 1850-1867), Verhandlungen des zoologisch-botanischen Vereines in Wien (1855-1883) und Allgemeine Land- und Forstwirtschaftliche Zeitung (1854-1864). In einigen Büchern finden sich Mendels handschriftliche Anmerkungen, wie z. B. in Franz Jahns, Eduard Lucas' und Johann G. K. Oberdiecks Illustriertes Handbuch der Obstkunde (Stuttgart 1860). Die Geschichte des Theaters in Brünn zu Beginn des 19. Jhs dokumentiert eine große Sammlung Brünner Theaterplakate (ca. 3700 Stück) aus den Jahren 1808 bis 1832, die überwiegend in deutscher Sprache vorliegen.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; nach PI; angelegt um 1920]

Standortkatalog

[in Bandform; angelegt um 1920]

3.2 Moderne Sonderkataloge

Dokoupil, Vladislav: Soupisy prvotisk, spravovaných Universitní knihovnou v Brne. 3. Klášterní knihovna augustinián na Starém Brne [Verzeichnisse der von der Universitätsbibliothek in Brünn verwalteten Inkunabeln. 3. Klosterbibliothek der Augustiner in Alt-Brünn]. Brno 1954 [vervielfältigt]

Dokoupil, Vladislav: Tisky 16. století z knihovny augustinián na Starém Brne [Drucke des 16. Jhs aus der Bibliothek der Augustiner in Alt-Brünn]. Brno 1963

[Alphabetischer Katalog; nach PI; mit Registern; Ergänzungen (29 Titel) in Bdn 9 und 10 der Reihe]

Die Inkunabeln und Postinkunabeln (211), Alten Drucke aus der Slowakei (41), Comeniana (4), Brünner Alten Drucke und Alten Musikdrucke sind in den entsprechenden Gesamtkatalogen der Mährischen Landesbibliothek in Brünn verzeichnet (s. Eintrag dort, 3.2).

3.3 Historische Kataloge

CataLogVs VnIVersaLIs InstrVCtae noVae bIbLIotheCae ConVentVs BrVnensIs sanCtI ThoMae apostoLI. 1748 [hschr.; Alphabetischer Katalog; in Bandform; von Adeodatus Hanzeli]

Catalogus Alphabeticus omnium Authorum Quorum Opera In Majori Brunaeo-Thomensi Ordinis F. F. Eremitarum Magni S. P. Augustini Bibliotheca Reperiuntur. Concinnatus 1753 [hschr.; in Bandform]

Catalogus classicus omnium librorum in majori Brunaeo-Thomensi Ordinis Fratrum Eremitarum S. P. Augustini Bibliotheca reperibilium concinnatus A. 1753 [hschr. Standortkatalog; in Bandform]

Catalogus Alphabeticus Omnium Authorum, Quorum Opera in Majori Brunaeo-Thomensi Ordinis Fratrum Eremitarum Magni S. P. Augustini Bibliotheca reperiuntur. Concinnatus 1755 [hschr.; in Bandform]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Klosterarchiv im Mährischen Landesarchiv in Brünn, Fasz. E 4, besonders

Katalog der Inkunabeln 1470-1520 [Signatur: 41 I:19]

Rechnungsbücher des Klosters aus den Jahren 1742-1748 [Signatur: 45:2]

Rechnungen der Buchbinder [Signatur: 51:18]

Consignation der Bibliotheksbesuche [Gedenkbuch der Bibliothek vom 6. Mai 1820 bis 1949 und von 1965 bis 1968; Handschriftensammlung Nr. 137]

Verzeichnis der in den Jahren 1748-1750 vom Brünner Buchbinder Lorenz Ignaz Milde neu gebundenen 1168 Bücher [Handschriftensammlung Nr. 140]

4.2 Darstellungen

Elvert, Christian d': Die Bibliothek des Augustiner-Klosters St. Thomas in Brünn. In: Schriften der historisch-statistischen Sektion der k.u.k. mähr. schles. Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. Heft 3. Brünn 1852, S. 94

Volný, Rehor: Stift der PP. Augustinae zu St. Thomas (jetzt in Alt-Brünn). In: ders.: Kirchliche Topographie von Mähren. Abt. 2. Brünner Diöcese. Bd 1. Brünn 1856, S. 118-136, 150-151

Klácel, František Matouš: Bibliothek des Klosterstiftes St. Thomas in Altbrünn. In: Notizen-Blatt der historisch-statistischen Sektion der k.k. mährisch-schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde 4 (1858) S. 28-29

Janetschek, Clemens: Das Augustiner-Eremitenstift S. Thomas in Brünn. Brünn 1898

Bohatta, Johann; Holzmann, Michael: Adressbuch der Bibliotheken der Oesterreich-ungarischen Monarchie. Wien 1900, S. 12 [Augustiner-Stift St. Thomas]

Horák, František: Klášterní knihovny v ceských zemích [Die Klosterbibliotheken in den böhmischen Ländern]. In: Knihovna. Vedeckoteoretický sborník [Die Bibliothek. Wissenschaftlich-theoretischer Sammelband] 6 (1966) S. 240-243

Hurt, Rudolf: Die Funktion des Augustinerklosters unter den Abten Napp und Mendel. In: Proceedings of the Gregor Mendel colloquium. Brno 1971, S. 227-230

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Dokoupil, Vladislav: Knihovna kláštera augustinián na Starém Brne [Die Klosterbibliothek der Augustiner in Alt-Brünn]. In: ders.: Dejiny moravských klášterních knihoven ve správe Universitní knihovny v Brne [Die Geschichte der mährischen Klosterbibliotheken unter der Verwaltung der Universitätsbibliothek in Brünn]. Brno 1972, S. 79-129

Dokoupil, Vladislav: Geografická literatura v knihovne bývalého kláštera augustinián v Brne [Geographische Literatur in der Bibliothek des früheren Augustinerklosters in Brünn]. In: Starobrnenské sídlo ústav Ceskoslovenské akademie véd [Altbrünner Sitz der Institute der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften]. Brno 1984, S. 37-54

Stand: Februar 1996

Jaroslav Vobr

Ergänzt: April 1998


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.