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Bibliothek des Bayerischen Geologischen Landesamtes

Adresse. Heßstraße 128, 80797 München [Karte]
Telefon. (089) 1 20 00-651
Telefax. (089) 1 20 00-647
Bibliothekssigel. <M 48>

Unterhaltsträger. Freistaat Bayern
Funktion. Arbeitsbibliothek für Wissenschaftler und Ingenieure des Geologischen Landesamtes.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Geologie, Geowissenschaften und Naturwissenschaften, geologische Karten, Karten zur Bodenkunde, Geomorphologie, Hydrogeologie, Ingenieurgeologie, Lagerstättenkunde, Kartenerläuterungen. 2. Besondere Sammelgebiete: Bayern; Veröffentlichungen der Geologischen Landesämter der Bundesrepublik Deutschland und Geologischer Dienste des Auslandes; Schriften und Schriftenreihen in- und ausländischer geologischer und geowissenschaftlicher Gesellschaften und Institute.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung durch Interessenten außer Amtsangehörigen und Angehörigen von Hochschulen und Behörden nach Rücksprache mit dem Bibliotheksleiter möglich (nur beschränkter Arbeitsraum). - Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8.30-11.30 Uhr und 13.30-15.30 Uhr, Freitag 8.30-11.30 Uhr. Ausleihe an Nichtangehörige nur in Ausnahmefällen. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Leuchttisch.
Gedruckte Informationen. Faltblatt: Bayerisches Geologisches Landesamt Wegweiser.
Hinweise für anreisende Benutzer. Telefonische Anmeldung empfehlenswert. Bereitstellung von Literatur nach vorheriger Anfrage und Angabe der Zitate möglich.

Straßenbahnverbindung (Linien 20, 25 und 27) bis Haltestelle Lothstraße, U-Bahnverbindung (Linie U1) bis Haltestelle Stiglmaierplatz mit Straßenbahnanschluß, Busverbindung (Linie 53) bis Haltestelle Infanteriestraße. Begrenzte Parkmöglichkeit in der Heßstraße.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Geschichte des Bayerischen Geologischen Landesamtes und seiner Vorgängerinstitutionen geht auf die Anfänge der geognostischen Aufnahme Bayerns zurück. Unter Geognosie wurde Geologie einschließlich Mineralogie und Lagerstättenkunde verstanden. Eine erste großräumige geognostische Landesaufnahme führte in Bayern der kurfürstliche Berg- und Münzrat Mathias von Flurl (1756-1823) durch. Auf seinen Dienstreisen zu den Berg-, Hütten- und Salzwerken hielt er genau fest, welche Gesteine an den Straßen und Wegen zutage traten, wie sie genutzt wurden, wozu sie zu gebrauchen wären und welche Lagerstätten sie enthielten. Seine Beobachtungen und Erkenntnisse schrieb Flurl in Form von Briefen nieder, die er 1792 in einem Buch mit dem Titel Beschreibung der Gebirge von Baiern und der Oberen Pfalz veröffentlichte. Dieses Buch enthält auch die erste geologische Karte von Bayern.

1.2 Flurl, der als Mitarbeiter und späterer Leiter der Königlichen General-Bergwerks- und Salinen-Administration zeitweise auch für das Münzwesen zuständig war, ließ weitere geognostische Beschreibungen bayerischer Gebiete folgen. Zu einer systematischen geologischen Landesaufnahme fehlten jedoch noch wichtige Grundlagen wie umfassende Sammlungen von Mineralien, Gesteinen und Fossilien bayerischer Landesteile und genaue topographische Karten Bayerns. Im Jahre 1820 bot von Flurl König Maximilian I. Joseph an, sein sehr vollständiges Mineralien-Kabinett nebst allen seinen Büchern mineralogischen Inhalts, die sich noch nicht in der Büchersammlung der General-Bergwerks-, Salinen- und Münz-Administration befanden, dieser " zum Behufe des Unterrichtes der Berg- und Salinen-Zöglinge" zu überlassen. Dieses Anerbieten wurde vom König mit allerhöchstem Wohlgefallen aufgenommen und Mathias von Flurl erhielt dafür eine Leibrente von jährlich 500 Gulden. Eine wichtige Bibliothek der Königlichen General-Bergwerks- und Salinen-Administration wird erstmals 1829 in einem Dokument erwähnt, worin der Administrator Franz Michael von Wagner dem König ankündigt, daß die Bibliothek und die Mineralien-Sammlung dem Oberberg- und Salinenrat Karl Kleinschrod zur Aufsicht übergeben werden sollen.

1.3 König Max II. übertrug 1850 der Königlichen General-Bergwerks- und Salinen-Administration mit " allerhöchstem Signat" die geognostische Untersuchung des Landes. An dieser Behörde begann 1851 Karl Wilhelm von Gümbel (1823-1898) in der Geognostischen Abteilung seine Tätigkeit. Mit großem Eifer trieb er die geognostische Landesaufnahme Bayerns voran, schuf eine große Zahl geognostischer Karten und verfaßte dazu grundlegende Beschreibungen und Abhandlungen. Die Geognostische Abteilung wurde 1869 dem neugeschaffenen Königlichen Oberbergamt unterstellt, zu dessen Leiter von Gümbel 1879 als königlicher Bergdirektor berufen wurde. Unter seinem Wirken dürfte die Bibliothek der Geognostischen Abteilung einen bedeutenden Zuwachs erreicht haben. Nach dem Ersten Weltkrieg ist diese Abteilung in Geologische Landesuntersuchung umbenannt worden. 1939 wurde daraus eine Abteilung der Reichsstelle für Bodenforschung, später des Reichsamtes für Bodenforschung.

1.4 Bereits 1943 wurde der gesamte Kartenverlag mit allen bis dahin erschienenen Veröffentlichungen, ein großer Teil älterer geologischer Karten, die Uraufnahmekarten der Rheinpfalz sowie der größte Teil der Auslandsbibliothek vernichtet (s. u. 4.2, Arndt). Ein Rest der Bücher konnte aus dem Bombenschutt geborgen und in Sicherheit gebracht werden. Nach dem Krieg wurde der verbliebene Teil der Geologischen Landesuntersuchung noch einmal für kurze Zeit dem Bayerischen Oberbergamt unterstellt. Erst 1947 entstand daraus das Bayerische Geologische Landesamt als selbständige Behörde, die ab 1949 im Gebäude des Staatsministeriums für Wirtschaft und Verkehr in der Prinzregentenstraße ihren Sitz hatte, mit für die Bibliothek sehr beengten Umständen. Der Umzug in ein neues Amtsgebäude in der Heßstraße im Juni 1984, dessen Verwirklichung dem Bestreben des Altpräsidenten Prof. Helmut Vidal zu danken ist, brachte der Bibliothek die langersehnte Entfaltungsmöglichkeit. Für sie wurde ein Anbau an das Hauptgebäude geschaffen, der über zwei Stockwerke hinweg genügend Raum bietet. Die neue Bibliothek verfügt über 1300 laufende Meter Regalfläche.

1.5 Langfristig verfolgtes Ziel der Bestandsvermehrung ist in erster Linie die Sammlung geologischer Literatur über Bayern. Darüber hinaus wird auch andere geowissenschaftliche Literatur, Bayern betreffend, sowie geologische und geowissenschaftliche Literatur der Nachbarländer angeschafft. Daneben sind einschlägige naturwissenschaftliche Veröffentlichungen und Nachschlagewerke von Interesse. Die laufenden Zeitschriften werden z. T. durch Tausch gegen die seit 1949 bestehende Zeitschrift Geologica Bavarica und seit 1986 außerdem gegen die Reihe GLA-Fachberichte erworben. Die Beschaffungsmittel reichen nicht aus, fehlende historische geologische Karten, Fachbücher oder Fachzeitschriften früherer Zeit nachzukaufen. Hierbei wird die Amtsbibliothek weiterhin auf Schenkungen aus dem Freundeskreis des GLA angewiesen sein.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Den Angaben liegen in der chronologischen Übersicht für das 18. und 19. Jh Zählungen zugrunde. Bei Büchern sind dies katalogisierte Titel, bei Zeitschriften Buchbinderbände oder Jahrgänge. Die Zahl historischer geologischer Karten wurde Kartenverzeichnissen entnommen. Bei Sonderdrucken konnte nur eine Hochrechnung aus Teilzählungen erfolgen.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Von den Ende 1990 vorhandenen 5249 Titeln (ohne Zeitschriften) entstammen 15 dem 18. Jh, darunter 3 von Mathias von Flurl. Auf das 19. Jh entfallen 957 Titel. Getrennt gezählt wurde der kleine Bestand an Monographien im Quartformat, die gesondert aufgestellt sind. Zeitschriftenreihen nehmen den größten Raum ein. Dabei reichen nur Zeitschriften der deutschen Staaten, Österreichs und der Schweiz in das vorige Jh zurück. Erläuterungen zu geologischen Karten bilden eine eigene Gruppe.

2.3 Von den Büchern des 19. Jhs ist der überwiegende Teil in deutscher Sprache verfaßt. Gezählt wurde ein Block von 1500 Titeln mit einem besonders hohen Anteil an älterer Literatur. Von diesen 1500 Titeln sind 789 zwischen 1801 und 1900 erschienen, davon 676 deutschsprachig, 80 französisch, 26 englisch und 7 italienisch.

Systematische Übersicht

2.4 Bei der Neuordnung der Bücher nach dem Zweiten Weltkrieg wurde einer alphabetischen Ordnung nach Autoren der Vorzug gegeben. Im Anschluß daran ordnete man Fachbücher und Lehrbücher fachgebietsweise ein. Die heutige Aufstellung erfolgt nach dem Numerus currens. Das Bücherverzeichnis ist nach den fortlaufenden Registrier-Nummern angelegt.

2.5 Auf Fachgebiete verteilt wurden von den 957 Titeln des 19. Jhs 30 Titel zu Bergbau und Lagerstättenkunde, 26 zu Botanik, 14 zu Bodenkunde, Bodenkultur und Pflanzenbau und 20 zu Chemie oder Geochemie gestellt. Die Geographie ist mit 77 Titeln stark vertreten. Bei Geologie bzw. Geognosie allgemeiner Art finden sich 79 Titel, während regional gesehen auf Bayern 62, auf das übrige Deutschland 59, auf die übrigen europäischen Länder 81 und auf Außereuropa 2 Titel entfallen. Damit steht die Geologie bzw. Geognosie mit zusammen 283 Titeln an der Spitze. Mit Hydrogeologie, Hydrologie, Bädern, Mineral- und Heilquellen befassen sich 29 Titel. Der Mineralogie sind 74 Titel gewidmet.

2.6 Die Paläontologie macht mit 233 Titeln fast ein Viertel des Bestandes aus und folgt damit an zweiter Stelle hinter Geologie bzw. Geognosie. Der Petrographie wurden 37 Titel zugeordnet, der Technischen Geologie 17 und der Zoologie 10. 107 Titel gehören zu den Fächern Anthropologie (5), Astronomie (einer), Bergrecht (3), Erdbebenkunde (3), Erdölgeologie (einer), Geophysik (10), Geschichte (2), Gletscher- bzw. Eiszeitenforschung (7), Karst- und Höhlenkunde (2), Kartographie (3), Klimatologie bzw. Paläoklimatologie (5), Mathematik und Medizin (je einer), Meereskunde bzw. Ozeanographie (5), Meteoritenkunde (3), Allgemeine Naturwissenschaften (9), Physik (7), Technik (7), Urgeschichte (7), Vermessungstechnik (3), Vulkanologie (6) und Wasserversorgung (3). Eine Bibliographie, einige Kongreßberichte und 9 Wörterbücher bzw. Sprachlehren bilden den Rest.

2.7 Im Fach Geognosie bzw. Geologie seien als besonders interessante Werke genannt: Friedrich August von Alberti, Beitrag zu einer Monographie des Bunten Sandsteins, Muschelkalks und Keupers (1834) und sein zweibändiges Werk Halurgische Geologie (1852), Leopold von Buch, Geognostische Beobachtungen auf Reisen durch Deutschland und Italien (1802-1809) und seine Geognostischen Briefe an Herrn Alexander von Humboldt über das südliche Tyrol (1824). Mathias von Flurls Beschreibung der Gebirge von Baiern (1792) gehört zu den grundlegenden geologischen Schriften ebenso wie Karl Wilhelm von Gümbels geognostische Beschreibungen des bayerischen Alpengebirges (1861), des ostbayerischen Grenzgebirges (1868), des Fichtelgebirges (1879) und der Fränkischen Alb (1891).

2.8 Aus der Paläontologie seien erwähnt John Lindley und William Hutton mit The Fossil Flora of Great Britain (1831-1837), Friedrich August Quenstedt mit einer Petrefactenkunde Deutschlands (1849-1884) und weiteren 7 Titeln, Ernst Friedrich von Schlotheim mit seiner Beschreibung merkwürdiger Kräuter-Abdrücke und Pflanzen-Versteinerungen (1804) und seiner Petrefactenkunde auf ihrem jetzigen Standpunkte (1820). Hervorzuheben ist außerdem die Mineral-Conchologie Großbritanniens von James Sowerby (1842-1844). Karl Zittel ist mit 13 Bdn zur Paläontologie (1864-1899) stark vertreten.

2.9 Bei der Mineralogie sind erwähnenswert René Just Hauy mit seinem Lehrbuch der Mineralogie (1804-1810), Johann Theodor Benjamin Helfrecht mit seinen Werken Versuch einer orographisch-mineralogischen Beschreibung der Landeshauptmannschaft Hof (1797) und Versuch einer geographisch-mineralogischen Beschreibung des Fichtelgebirges (1799, 1800). Von Franz von Kobell liegt die wichtige Geschichte der Mineralogie (1864) vor. Von Carl Friedrich Naumann sind der Grundriß der Krystallographie (1826) und seine Elemente der Mineralogie (1868-1885) vorhanden, von Victor von Zepharovich ein Mineralogisches Lexicon für das Kaiserthum Österreich (1859-1893), von Ferdinand Zirkel 8 Bde zur Petrographie, Mineralogie und Mikroskopie (1870-1894).

2.10 Unter den " Monographien im Quartformat", deren Aufstellung sowohl bei den Büchern als auch bei den Sonderdrucken Schwierigkeiten bereitet hätte, wurden 67 Bde bzw. Titel des 19. Jhs festgestellt, wobei die Paläontologie mit 45 Schriften gegenüber 12 geologischen Schriften im Vordergrund steht.

2.11 An Sonderdrucken (ohne Großformate) waren im Dezember 1990 20.286 Stück vorhanden, aufgeteilt nach regulären Sonderdrucken mit fortlaufenden Kennziffern, Sonderdruckserien des Auslandes und Sonderdrucksammlungen aus neueren Schenkungen und Nachlässen. Historische Sonderdrucke sind hauptsächlich in jenem Teil der Sonderdrucksammlung vorhanden, der zum ältesten Bestand gehört. Es sind dies 4140 Sonderdrucke, die 1958 nach Autoren alphabetisch geordnet worden sind. Davon wurde ein Drittel in Augenschein genommen. Von 1380 Stück stammen 2 aus dem 18. Jh, dagegen 308 aus dem 19. Jh. Dabei ist die Regionale Geologie am stärksten vertreten, es folgen Paläontologie, Mineralogie, Bergbau, Gletscher- und Eiszeitenforschung, Hydrochemie, Petrographie, Allgemeine Geologie, Hydrogeologie, Technische Geologie und Vulkanologie.

Zeitschriften

2.12 Bei den nach Staaten, Verwaltungsbezirken und Städten eingeteilten deutschen geognostischen bzw. geologischen, wasserwirtschaftlichen, erdkundlichen oder allgemein naturwissenschaftlichen Zeitschriftenreihen mit Erscheinungsbeginn im 19. Jh liegen für Baden nur 4 Bde vor. Bayern ist ab 1887 mit 13 Jahrgängen seiner Geognostischen Jahreshefte vertreten, Hessen mit 13 Heften seines Vereins für Erdkunde zu Darmstadt und des mittelrheinischen geologischen Vereins. Preußen stellt mit seinen Abhandlungen zur geologischen Specialkarte von Preußen und den Thüringischen Staaten und mit seinem Jahrbuch der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin ein Kontingent von 41 Bdn. Die Rheinpfalz hat 12 Bde der Jahresberichte ihres Naturwissenschaftlichen Vereins Pollichia beigesteuert (ab 18. und 19. Jahresbericht 1861, lückenhaft). Die Württembergischen naturwissenschaftlichen Jahreshefte sind ab Jg. 10 (1854) mit 17 Bdn lückenhaft nachzuweisen. Von der Naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnberg liegen ab 1852 nur 8 Bde vor.

2.13 Von deutschsprachigen, überregionalen Fachzeitschriften des 19. Jhs sind aus Deutschland 290 Bde vorhanden. Von Österreich liegen 115 vor. Die Schweiz ist nur mit 56 Bdn vertreten. Bei den deutschen Zeitschriften entfallen auf die Geographischen Abhandlungen (ab 1886) nur 6 Bde. Das Neue Jahrbuch für Mineralogie, Geognosie, Geologie und Petrefakten-Kunde (ab 1863 Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Palaeontologie) liegt ab 1840 geschlossen vor. Die Palaeontographica ist von Bd 25 bis 46 vorhanden (ab 1878), die Paläontologischen Abhandlungen ab dem ersten Bd (1882). Die Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft steht komplett (ab 1849) zur Verfügung. Die Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ist nur unvollständig vorhanden.

2.14 Bei den österreichischen Zeitschriften liegen die Annalen des K. K. Naturhistorischen Hofmuseums ab Bd 3 (1888) vor, die Verhandlungen der K. K. Geologischen Reichsanstalt ab 1867. Die Abhandlungen der K. K. Geologischen Reichsanstalt sind ab Bd 1 (1852) lückenhaft vorhanden (17 Bde). Das Jahrbuch der K. K. Geologischen Reichsanstalt ist erst ab Bd 20 (1870) lückenlos. Die Beiträge zur Paläontologie Österreich-Ungarns und des Orients sind ab Bd 1 (1892) vollzählig vorhanden.

2.15 Die Geotechnische Serie der Beiträge zur Geologie der Schweiz liegt ab 1899 mit einzelnen Lücken vor. Die Abhandlungen der Schweizerischen Paläontologischen Gesellschaft sind ab Bd 1 (1874) komplett. Die Zeitschrift Eclogae Geologicae Helvetiae ist erst ab Bd 6 (1899) vorhanden. Die Beiträge zur Geologischen Karte der Schweiz sind lückenhaft vorhanden, für die Jahre 1866 bis 1900 27 Bde.

Geowissenschaftliche Karten

2.16 Von den rund 18.800 geowissenschaftlichen Karten (Stand Dezember 1990) sind die meisten nach 1900 erschienen. Dabei handelt es sich überwiegend um geologische Karten sowie um deren Vorläufer, die geognostischen Karten. Daneben sind auch einzelne speziellere Karten vorhanden, z. B. agronomische, tektonische oder Lagerstättenkarten.

2.17 Für Baden-Württemberg liegen 12 geologische Übersichtskarten und geologische Karten größeren Maßstabs vor, 28 Kartenblätter der Geologischen Spezialkarte von Baden 1:25.000, 59 Blätter der Geognostischen Karte von Württemberg 1:50.000 und 2 Hydrographische Karten. Zu 60 der insgesamt 101 Karten sind Erläuterungen vorhanden.

2.18 Für Bayern und berührte Nachbargebiete sind an geologischen Übersichtskarten und Karten größerer Maßstäbe 162 Stück vorhanden, dazu 9 Profilblätter und 4 Erläuterungen. Aus den Bayerischen Alpen liegen 25 geologische Karten vor, dazu 7 Erläuterungen. Außeralpine Gebiete Bayerns und Nachbargebiete sind mit 16 Karten und einer Erläuterung vertreten. Von der Geologischen Karte von Preußen 1:25.000 berühren 20 historische Kartenblätter Bayern. Es wurden 58 Exemplare aus dieser Grenzregion gezählt, dazu 15 Erläuterungen. Schließlich sind 2 Lagerstättenkarten, eine Bodenkarte und 2 hydrographische Übersichtskarten vorhanden. Das sind für heutiges Bayerisches Gebiet rund 260 geowissenschaftliche historische Karten, 27 Erläuterungen und 9 Profilblätter. Erwähnenswert sind die Karten mit geologischen Eintragungen bzw. Kartierungen Bayerns. Davon liegen 130 Atlaskarten des Maßstabs 1:50.000, ca. 60 Positionsblätter des Maßstabs 1:25.000 und einige tausend Katasterblätter des Maßstabs 1:5000 vor.

2.19 Ein Teil der historischen Karten der Rheinpfalz und ihrer Nachbargebiete ist im letzten Krieg verbrannt. Was gerettet wurde, ist 1976 großenteils an das Geologische Landesamt von Rheinland-Pfalz in Mainz abgegeben worden, darunter 45 Feldblätter und Reinzeichnungen der geologischen Landesaufnahme und 58 Gradabteilungsblätter mit Umzeichnung der Geologie von Positionsblättern. Übriggeblieben sind dem Amt 24 Lagerstättenkarten und Profiltafeln. Es sind 17 historische Kartenblätter der Geologischen Karte von Hessen 1:25.000 der Bearbeiter Carl Chelius, Gustav Klemm und Christian Vogel vorhanden, zu 11 Kartenblättern Erläuterungen.

2.20 Die Geologische Karte von Preußen und benachbarter Bundesstaaten (später Geologische Karte von Preußen und benachbarter deutscher Länder) ist mit 1567 Kartenblättern vertreten. Bei 402 Karten handelt es sich um Veröffentlichungen des 19. Jhs. Es liegen eine Geologische Übersichtskarte des Königreiches Sachsen und angrenzender Landstriche 1:600.000 von 1881 und eine Geologische Übersichtskarte des Sächsischen Granulitgebirges 1:100.000 von 1884 vor. Von der Geologischen Spezialkarte des Königreichs Sachsen 1:25.000 sind 142 historische Kartenblätter vorhanden, zu 21 Nummern dieses Kartensatzes auch Erläuterungen. Außerdem wurden 10 Blätter (Karten und Profiltafeln) lagerstättenkundlicher Art gezählt.

2.21 Schlesien ist mit der Geologischen Übersichtskarte des Niederschlagsgebietes der Glatzer Neisse in 7 Blättern von August Leppla (1900) vertreten. Von Theodor Ebert (1885) stammt eine Übersichtskarte des Oberschlesischen Steinkohlengebirges mit 7 Blättern Bohrprofile. Das Niederschlesisch-Bösche Steinkohlenbecken wird durch eine Karte mit 4 Profiltafeln aus dem Jahre 1882 dokumentiert. Von Thüringen liegen 3 geognostische Karten im Maßstab 1:100.000 vor: die Geognostische Übersichtskarte des Thüringer Waldes von Franz Beyschlag (1897), die Geognostische Karte von Thüringen von Bernhard Cotta (1844) und die Geognostische Karte des Thüringer Schiefergebirges von R. Richter (1867).

2.22 Von Gesamtdeutschland ist die Geologische Karte des Deutschen Reiches in 27 Blättern 1:500.000 von Richard Lepsius (1894) vorhanden. Von Norddeutschland liegt die Geologische Übersichtskarte der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen 1:500.000 (1883) vor. Spezielle Karten sind die Tektonische Karte von Südwestdeutschland 1:500.000 von Richard Lepsius (1894) und die Heilquellenkarte, Mineralwasser, Gas- und Schlammbäder in Deutschland und der Schweiz 1:200.000 von C. F. Weiland (1835).

2.23 Für die Länder der Österreichischen und Ungarischen Krone liegt eine Vielzahl geologischer Karten vor, die z. T. auch die Tschechoslowakei, Rumänien, Jugoslawien, Italien und Bayern betreffen. Sie dokumentieren die Fortschritte der geologischen Erkenntnisse im 19. Jh. Insgesamt sind 190 historische geologische Karten gezählt worden, einschließlich einiger Profiltafeln, dazu 25 Erläuterungen. Die Maßstäbe reichen von 1:3.300.000 bis 1:100.000 und tragen Namen bedeutender Geologen wie Wilhelm von Haidinger, Franz von Hauer, August Emanuel Reuss, Ferdinand von Richthofen und Dionys Stur. Das Kartenwerk der Geologischen Specialkarte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie 1:75.000 enthält zahlreiche historische Karten. An Lagerstättenkarten sind 16 Stück vorhanden, so die Übersichtskarten für die Ungarische Monarchie im Maßstab 1:900.000 (1898; 1899) und Karten größerer Maßstäbe von F. Babanek (1891), F. M. von Friese (1887, 1890) und M. Hantken von Prudnik (1871). Der Atlas Die Oetzthaler Gebirgsgruppe von Karl Albrecht Sonklar Edler von Innstädten (1861) war für Kartographie und Gletscherkunde beispielgebend.

2.24 Frankreich ist nur mit wenigen historischen geologischen Karten vertreten. Es liegt das Blatt Digne (Haute Provence) der Carte Géologique 1:80.000 des Jahres 1899 vor. Vom Département du Bas-Rhin sind im selben Maßstab 6 Kartenblätter von Auguste Daubrée (1849) vorhanden. Für das gleiche Gebiet gibt es noch eine Übersichtskarte 1:200.000, ebenfalls von Daubrée (1851). Als Vorläuferin einer geologischen Karte kann die Carte de Mont-Dore von Jean Baptiste Bouillet (1831) im Maßstab 1:40.000 aus der Auvergne betrachtet werden. Von Ernst Wilhelm Benecke (1892) stammt eine Geologische Uebersichtskarte von Elsaß-Lothringen im Maßstab 1:500.000. Eine Geologische Uebersichtskarte des westlichen Deutsch-Lothringen von Leopold van Werveke (1886) hat den Maßstab 1:80.000. Im Jahre 1887 wurden dazu Erläuterungen herausgegeben. Umfangreicher ist ein Kartenwerk der Königlich Preußischen Landes-Aufnahme, das ab 1882 von der Commission für die geologische Landes-Untersuchung von Elsaß-Lothringen herausgegeben worden ist. Es liegen 36 Kartenblätter vor.

2.25 Die Carta Geologica d'Italia 1:1.000.000 ist vorhanden, die aus 3 Teilblättern besteht und auf das Jahr 1889 zurückreicht. Von Norwegen liegt nur die Geologisk Oversigtskart over det sydlige Norge aus dem Jahre 1871 im Maßstab 1:1.000.000 vor. Es sind 3 historische Karten des Geologischen Komitees von Rußland in Form einer sechsteiligen Geologischen Übersichtskarte des Europäischen Rußlands im Maßstab 1:2.500.000 aus dem Jahre 1892 und 2 Blätter der Geologischen Generalkarte von Rußland 1:420.000 (Blätter Nr. 56, Yaroslawl und Nr. 71, Kostroma) vorhanden. Außerdem liegt von Alexander Karpinsky (1884) die Geologische Karte des Ostabhanges des Urals 1:420.000 in 2 Teilblättern vor, auf der auch Erz- und Kohlegruben eingezeichnet sind.

2.26 Für die Schweiz liegen die Geologischen Übersichtskarten von Arnold Heim (1894) im Maßstab 1:500.000 und von Bernhard Studer und Arnold Escher de la Linth (1853) in 1:400.000 vor. Den Maßstab 1:200.000 weist eine Geologische Karte des Kantons Bern von E. Kiesling und Armin Baltzer auf. An Karten im Maßstab 1:100.000 sind zu nennen die Karte der fluvioglazialen Ablagerungen in der Nordschweiz von Léon du Pasquier (1891) und Blatt Davos von Gottfried Ludwig Theobald (1853). Es folgen einige geologische Karten in größeren Maßstäben.

2.27 Für Europa sind eine aus Oxford stammende Geological Map of Europe 1:10.000.000 von William Topley und J. G. Goodchild (1888) und 2 Geologische Karten von Central Europa 1:2.630.000 von Heinrich Bach (1. Ausgabe 1859, 3. Ausgabe 1884) vorhanden. Heinrich von Dechen (1839) hat die Geognostische Übersichts-Karte von Deutschland und den angrenzenden Ländern zusammengestellt; diese liegt im Maßstab 1:2.500.000 vor. Auch eine Erläuterung dazu ist erhalten.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[Anlage nach Hausregeln in Anlehnung an RAK, erfaßt auch Sonderdrucke]

Regionalkatalog

Schlagwortkatalog

Kartenverzeichnisse

Alle Kataloge in Zettelformat.

Die historischen Bestände und Zeitschriftenartikel sind in den Katalogen nur lückenhaft erfaßt. Eine Umstellung der Katalogisierung auf EDV ist vorgesehen.

Die Bestände sind weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Verwaltungsakten der Königlichen General-Bergwerks- und Salinen-Administration 1804-1856 [erster Hinweis auf das Bestehen einer wichtigen Bibliothek und Schaffung eines vollständigen Katalogs: August 1829]

4.2 Darstellungen

Arndt, Heinrich: Festrede zur Geschichte des Bayerischen Geologischen Landesamtes. In: Geologica Bavarica 6 (1951) S. 7-15

Bayerisches Geologisches Landesamt (Hrsg.): Jahresberichte 1987/88 und 1989/90. München 1989 und 1991

Streit, Reinhard: Die Bibliothek des Bayerischen Geologischen Landesamtes. In: Bibliotheksforum Bayern 17 (1989) S. 220-227

Vidal, Helmut: 125 Jahre Geologische Landesaufnahme in Bayern 1850-1975.

Rückblick auf das letzte Vierteljahrhundert. Ausblick in die Zukunft. In: Geologica Bavarica 74 (1975) S. 7-32

Stand: Februar 1991

Reinhard Streit


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.