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Bibliothek des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e. V.

Adresse. Ludwigstr. 14/I, 80539 München [Karte]
Telefon. (089) 2 86 38-398

Unterhaltsträger. Bayerischer Landesverein für Familienkunde e. V.
Funktion. . Genealogisch-heraldisch-regionalge- schichtliche Bibliothek; zugleich ergänzende Dienstbibliothek des Bayerischen Hauptstaatsarchivs.
Sammelgebiete. Genealogie, Orts- und Regionalgeschichte, Heraldik, Namenkunde, historische Hilfswissenschaften.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Ausleihe nur an Vereinsmitglieder; Benutzung für Nichtmitglieder nur im Lesesaal der Abt. V des Bayerischen Hauptstaatsarchivs möglich. - Öffnungszeiten: Mittwoch 11-16 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Gedruckte Informationen. s. u. 4.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung zur Benutzung außerhalb der Öffnungszeiten erbeten. - U-Bahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linie U4 oder U5) bis Haltestelle Odeonsplatz oder S-Bahnverbindung ab Hauptbahnhof (mehrere Linien) bis Haltestelle Marienplatz, von dort U-Bahnverbindung (Linie U3 oder U6) bis Haltestelle Odeonsplatz oder Universität. Keine öffentlichen Parkplätze in der Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Zu den Aufgaben des am 19. Mai 1922 gegründeten Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e. V. zählte von Anfang an der Aufbau einer genealogisch-historischen Bibliothek für seine Mitglieder. Anfangs in Privatwohnungen untergebracht, siedelte die Bibliothek um 1930 in das Stadtarchiv München, Winzererstraße, über, wo sie bis Ende der siebziger Jahre verblieb. Die Um- und Neubaupläne beim Stadtarchiv und dessen wachsender Raumbedarf bedeuteten für den Verein den Verlust der Büro- und Bibliotheksräume. Eine neue Unterkunft fand er 1978 im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, wohin 1987 auch der bis dahin unbenutzbar magazinierte größere Teil der Bibliothek überführt werden konnte.

1.2 Der Bibliotheksbestand wuchs von Anfang an hauptsächlich durch Schenkungen, Nachlässe und Tauschverkehr auf der Basis der Vereinszeitschrift, der Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde. Die Beschaffung durch Kauf beschränkte sich auf unerläßliche Nachschlagewerke und Handbücher.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Bestand wird z. Z. nach RAK neu katalogisiert. Deshalb können keine genauen Angaben zu Umfang und Gliederung gemacht werden. Zahlenangaben beruhen ausschließlich auf Schätzung. 1958 wurde der Umfang auf 120 Regalmeter oder 7000 Einheiten beziffert (s. u. 4, Schreyer), 1983 auf 5100 Bde und 130 laufende Zeitschriften. 1987 wurden 150 Regalmeter magazinierte Bücherbestände aus dem Stadtarchiv ins Hauptstaatsarchiv überführt. Der Gesamtbestand dürfte heute bei ca. 10.000 Einheiten bzw. 175 Regalmetern liegen. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der Schwerpunkt der Literatur liegt im 20. Jh. Dies gilt auch für die bayerische Familienkunde. Einige wenige Periodika reichen ins 19. Jh zurück. Ältere Werke ab dem 16. Jh dürften nur in geringem Umfang vorhanden sein. Da chronologische Gesichtspunkte bei der Bestandsbildung und -aufstellung nie eine Rolle gespielt haben, ist eine nähere Aufschlüsselung nicht möglich.

2.3 Deutschsprachige Veröffentlichungen stellen den Hauptanteil der Bibliothek. In fremden Sprachen sind nur einige genealogische Periodika vorhanden (z. B. Bulletin du cercle généalogique d'Alsace, Gens nostra, Amsterdam; De neederlandsche leeuw, Vlaamse stam und Veröffentlichungen der Texas State Genealogical Society). Diese fremdsprachigen Zeitschriften werden aufgrund einer Vereinbarung seit 1990 an die Bayerische Staatsbibliothek abgegeben. Unter den älteren Werken sind einige Titel in lateinischer Sprache zu finden. Systematische Übersicht

2.4 Im Zusammenhang mit der Neukatalogisierung wird eine systematische Gliederung der Bibliothek angestrebt. Die größten Gruppen stellen dabei Familienforschung und Genealogie sowie Geschichte dar. In der ersten Gruppe sind sowohl Lehrbücher und Quellenkunden als auch alle Familiengeschichten und -chroniken enthalten. In der zweiten finden alle orts-, kreis- oder pfarreigeschichtlichen Werke Aufstellung. Weitere Gruppen sind Allgemeines (Nachschlagewerke), Datenträger, Historische Hilfswissenschaften, Namenkunde, Periodika und Wappenkunde.

2.5 Aufgrund des zufälligen Charakters der Hauptzugangsquellen (Schenkung, Tausch und Nachlaß) kann eine gezielte Sammeltätigkeit für ein bestimmtes Gebiet nicht ausgeübt werden. Einen besonderen Rang im Bestand der Bibliothek haben jedoch Werke, die in kleiner Auflage oder im Selbstverlag erschienen sind oder nur maschinenschriftlich vervielfältigt vorliegen. Zu den Sondersammlungen sind die zumeist handschriftlich abgefaßten Ahnentafeln und Stammbäume, die bäuerlichen Altbesitzehrungen und die verschiedenen, z. T. aus Nachlässen stammenden 23 genealogischen Karteien zu rechnen. Letztere enthalten u. a. Nachweise über Schauspieler, Förster und Auswanderer im 19. Jh. Der Verein besitzt eine Sammlung von ca. 48.000 Sterbebildern mit dem regionalen Schwerpunkt in Oberbayern. Die alphabetisch nach Geburtsnamen geordneten Sterbebilder setzen in der Masse mit Sterbedaten um 1914 ein und reichen bis zur Gegenwart. Ältere Stücke sind nicht sehr zahlreich.

2.6 Von den 22 echten Nachlässen, die überwiegend Forschungsergebnisse, Korrespondenzen und Familienpapiere, z. T. auch Photos enthalten, sind bisher nur die Nachlässe Demleitner und Winkler verzeichnet. Ersterer enthält Material zur Bevölkerung im Raum Kochel (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen), letzterer besteht ausschließlich aus Stammtafeln des europäischen Adels vom Mittelalter bis zur Neuzeit (Literatur- und Wissensstand ca. 1930). Soweit Nachlässe Bibliotheksgut enthalten haben, wurde dieses als Schenkung behandelt und zum allgemeinen Bücherbestand genommen.

2.7 An Periodika, die ins 19. Jh zurückreichen, sind zu nennen: Diverse Amtsblätter, Kalender für katholische Christen, die Zeitschriften der drei Historischen Vereine von Schwaben, Oberpfalz und Neuburg sowie die genealogischen Zeitschriften Der deutsche Herold und Vierteljahresschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. Ein Teil der Periodika muß noch auf Vollständigkeit überprüft werden und ist noch nicht gebunden. Insofern ergeben sich Einschränkungen bei der Benutzung.

3. KATALOGE

Alter Verfasserkatalog [nach hauseigenen Regeln]

Alter Schlagwortkatalog

[nicht mehr benutzt; in der Registratur reponiert]

Namenskatalog [führt Quellen und Literatur zu Familiennamen von A-Z auf; unabhängig von den Bibliothekskatalogen benutzbar; wird nicht mehr fortgeführt]

Ein Alphabetischer, ein Systematischer und ein Schlagwortkatalog nach RAK werden aufgebaut.

Die Bestände sind weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

S. auch u. 5.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Schreyer, Hans: Die Bücherei des Vereins. In: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde 21 (1958) S. 51-52 [Nachkriegssituation bei Wiederbegründung des Vereins]

Bibliothek. In: Informationsblatt des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e. V. 1 (1990) Heft 12, S. 275-276 [Benutzungsordnung]

Bibliothek. In: Informationsblatt des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e. V. 1 (1990) Heft 13, S. 298-300 [Stand der Katalogisierung, Benutzung]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Bücherverzeichnis des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde e. V. nach dem Stande vom 1. Dezember 1930. Bearb. von E. v. Rücker. München o. J. [1931] [Verzeichnis der (noch) laufenden Periodika]. In: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde 31 (1968) S. 103; 32 (1969) S. 171-172, 244 und 34 (1971) S. 390

Stand: Februar 1992

Otto Karl Tröger


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.