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Adresse. Karmelitenkloster, Sanderstr. 12, 97070 Würzburg
[Karte]
Telefon. (0931) 3 54 32-0
Telefax. (0931) 3 54 32-13
Unterhaltsträger. Deutsche Provinz des Teresianischen Karmel
Funktion. Ordensbibliothek für die Mitglieder des Konvents, der Ordensprovinz und auch für Außenstehende. Sammelgebiet. Carmelitana.
'Benutzungsmöglichkeiten.
'Benutzung für Mitglieder des Konvents und der Ordensprovinz nach Bedarf, für Außenstehende nur nach Vereinbarung, keine festen Öffnungszeiten. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erwünscht. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 20 Minuten) durch die Stadtmitte. Straßenbahnverbindung (Linie 1 oder 3) bis Haltestelle Sanderring. - Parkmöglichkeiten nicht vorhanden.
1.1 Bei der Bibliotheca carmelitana provinciae Bavariae OCD handelt es sich um eine noch junge Einrichtung. Nach der Zerstörung der Klosteranlage mit seiner alten und wertvollen Bibliothek im März 1945 erfolgte mit dem allmählichen Wiederaufbau des Klosters auch die Neugründung einer Bibliothek, zu deren Wachstum andere Klöster der Ordensprovinz beitrugen. Das Provinzkapitel von 1969 beschloß, im Würzburger Kloster eine Spezialbibliothek für karmelitanische Ordensliteratur einzurichten. Dazu wurden vor allem die Bestände des inzwischen aufgelösten Klosters St. Theresia in Regensburg nach Würzburg überführt und mit den inzwischen in Würzburg angesammelten Beständen vereinigt. Seitdem wurde der Bestand im Sammelschwerpunkt auch durch Antiquariatskauf aus dem In- und Ausland kontinuierlich vermehrt.
1.2 Absicht bei der Gründung der Bibliothek war es, Literatur zum Thema " Carmelitana" zu beschaffen sowohl im Monographien- als auch im Zeitschriftenbestand. Im Hinblick auf die deutschsprachige Literatur zum Sammelschwerpunkt besteht der Anspruch auf Vollständigkeit, bezüglich der fremdsprachigen Literatur zumindest das Bemühen, die wichtigsten Werke zu erwerben. Allgemeine theologische Literatur wird im Rahmen dieser Bibliothek nicht gesammelt.
1.3 Die Carmelitana-Spezialbibliothek, für die ein neuer Bibliotheksraum eingerichtet wurde, bildet eine sowohl rechtlich als auch verwaltungsmäßig und finanziell selbständige Abteilung der Klosterbibliothek. In dieser stehen die wichtigsten Nachschlagewerke und die allgemeine theologische Literatur (mit den Schwerpunkten Mystik und Spiritualität) zur Verfügung. Beschrieben wird nur die Carmelitana-Sammlung.
Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen
2.1 Der Gesamtbestand beträgt ca. 10.000 Bde mit 10 deutschsprachigen und ca. 30 ausländischen laufenden Zeitschriften. Den Hauptanteil stellt Literatur aus dem 20. Jh. Aus dem 17. und 18. Jh stammen je ca. 100 Titel, aus dem 19. Jh ca. 1000 Titel. Ca. 70 Prozent der Bücher sind fremdsprachig, wobei Italienisch, Spanisch und Französisch überwiegen.
Systematische Übersicht
2.2 Der Bestand ist nach dem Internationalen Dezimalsystem (DK) aufgestellt, das den Bedingungen der Spezialbibliothek angepaßt wurde. Der Bestand gliedert sich in die Gruppen Bibel; Dogmatik; Moraltheologie (bedingt durch den Sammelschwerpunkt fein differenziert in Meditation - aufgeschlüsselt nach Kirchenjahr Messe, Bibel, Hl. Geist, Christus, Maria, Sakramente, Ordensleben); Beten, Gebet; Aszetik und Mystik (mit den Unterabteilungen Theologie der Aszese und Mystik, Praxis der Aszese und Mystik, Beten, Tugenden, Geistliches Leben, Kreuzweg, Maria, mystische Theologie, nichtchristliche Mystik).
2.3 Die den Orden der Karmeliten direkt betreffende Literatur stellt eine eigene Gruppe dar. Es finden sich Werke zum Selbstverständnis und zur Struktur der Karmeliten, Rechtsbücher, Schematismen sowie auch die (differenziert unterteilte) Ordensgeschichte. Zur Ordenstheologie sind der Cursus Theologiae Moralis Collegii Salmanticensis aus dem 18. Jh und der Cursus Theologicus aus dem 19. Jh vorhanden. An Werken zur Ordensgeschichte sind das Speculum Carmelitanum und die Vinea Carmeli aus dem 17. Jh sowie das Bullarium Carmelitanum aus dem 18. Jh zu erwähnen, ferner eine lateinische Ordensgeschichte aus dem 17. Jh, 3 italienische aus dem 17. Jh und 2 italienische aus dem 18. Jh. Eine Bibelsynopse aus dem 18. Jh und ein Alphabetum marianum, ebenfalls aus dem 18. Jh, sind nennenswert.
2.4 Besondere Aufmerksamkeit finden die einzelnen Gestalten des Ordens, von denen die Literatur zu den vier bedeutendsten je eine eigene Abteilung bildet: Teresa von Avila, Johannes vom Kreuz, Therese von Lisieux und Edith Stein.
2.5 An Literatur von Teresa von Avila sind in der spanischen Originalsprache ein Titel aus dem 17. Jh, 3 aus dem 18. Jh und 7 aus dem 19. Jh vorhanden. Weiterhin liegen vor in lateinischer Übersetzung eine Gesamtausgabe aus dem 17. Jh; in deutscher Übersetzung 2 Gesamtausgaben aus dem 17. Jh, 3 aus dem 18. Jh und 8 aus dem 19. Jh. Dazu kommen noch 7 Einzelwerke aus dem 18. Jh und 6 aus dem 19. Jh, in englischer Übersetzung eine Gesamtausgabe aus dem 17. Jh und 2 Einzelwerke aus dem 18. Jh; in französischer Übersetzung 3 Gesamtausgaben aus dem 17. Jh und 4 aus dem 19. Jh; in italienischer Übersetzung 3 Gesamtausgaben aus dem 18. Jh und 2 aus dem 19. Jh, dazu 3 Einzelwerke aus dem 17. Jh und 6 aus dem 18. Jh. Bei der Sekundärliteratur zu Teresa finden sich aus dem 17. Jh 2 Titel in Deutsch, 2 in Latein, einer in Spanisch; aus dem 18. Jh 10 deutsche, 5 spanische, 4 italienische, ein portugiesischer sowie 2 französische; aus dem 19. Jh 11 Titel in Deutsch, 2 in Latein, 4 in Spanisch, einer in Italienisch, 9 in Französisch und 2 in Englisch.
2.6 An älteren Ausgaben der Werke des Johannes vom Kreuz besitzt die Bibliothek in der spanischen Originalsprache ein Einzelwerk aus dem 18. Jh und eine Gesamtausgabe aus dem 19. Jh; in lateinischer Übersetzung 3 Gesamtausgaben aus dem 17. Jh und eine aus dem 18. Jh; in deutscher Übersetzung eine Gesamtausgabe aus dem 17. Jh, eine aus dem 18. Jh und 3 aus dem 19. Jh, dazu ein Einzelwerk aus dem 18. Jh und 4 aus dem 19. Jh; in französischer Übersetzung eine Gesamtausgabe aus dem 17. Jh und 4 aus dem 18. Jh, dazu 4 Einzelwerke aus dem 19. Jh; in italienischer Übersetzung je eine Gesamtausgabe aus dem 17. und 18. Jh. Die Werke über Leben und Lehre des Johannes vom Kreuz umfassen einen Titel in Deutsch und je 2 Titel in Latein und Spanisch aus dem 17. Jh; einen deutschen und 4 französische Titel aus dem 18. Jh; 4 deutsche, einen spanischen, 2 französische und einen ungarischen Titel aus dem 19. Jh.
2.7 Von den bekannteren Ordenstheologen sind vertreten: Thomas Waldensis mit je 3 Bdn aus dem 17. und 18. Jh; Johannes da Sylveira mit 6 Bdn aus dem 17. Jh und 5 Bdn aus dem 18. Jh; Joannes Baptista de Lezana mit 5 Bdn aus dem 17. Jh; Leo a S. Laurentio mit 10 Bdn aus dem 18. Jh; Joannes a Jesu Maria mit seinen Opera Omnia aus dem 17. und dem 18. Jh, sowie Dominicus a Jesu Maria mit einer Vita aus dem 17. Jh. Dazu kommen noch 5 moraltheologische Werke aus dem 18. Jh, 5 Erbauungsbücher aus dem 17. Jh, 3 aszetische Werke und 25 Erbauungsbücher aus dem 18. Jh.
Alphabetischer Autorenkatalog
[in Zettelform, vollständig]
Standortkatalog
[in Zettelform, nach DK, vollständig]
Katalogisierung und Signierung der Bücher sind abgeschlossen, z. Z. EDV-mäßige Erfassung.
Die Bestände sind weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.
Der Beschluß zur Gründung der Bibliothek ist in den Akten des Provinzkapitels von 1969 nachgewiesen. Das Zugangsbuch wurde nur lückenhaft geführt. Die Rechnungen für den Bucherwerb sind weitgehend erhalten.
Kurzhals, Konstantin; Bossler, E.: Teresa von Avila. Ausstellungskatalog zum 400. Todestag Teresas 1982. München 1982
Stand: November 1991
Ulrich Dobhan OCD