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Fachbibliothek für Biologie an der Universität Wien

Adresse. Althanstr. 14, 1090 Wien [Karte]
Telefon. . (0222) 31 336-49 24
Bibliothekssigel. .<UBW-087>

Unterhaltsträger. . Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Universitätsbibliothek Wien
Funktion. Wissenschaftliche Fachbibliothek vor allem für die biowissenschaftlichen Institute der Universität Wien.
Sammelgebiete. . Allgemeine Biologie, Ökologie, Vegetationskunde, Pflanzenanatomie und -physiologie, Zellphysiologie und Protoplasmatik, Zoologie, Humanbiologie. - Der Altbestand wird nicht mehr gezielt vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. . Präsenzbibliothek (eingeschränkte Ausleihe). - Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Freitag 9-16 Uhr, Dienstag und Donnerstag 12-20 Uhr. Im August geschlossen. - Leihverkehr: ÖLV, internat. Leihverkehr über UB Wien.
Technische Einrichtungen für Benutzer. Kopiergerät, Mikrofiche-Lesegerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Für die Benützung des historischen Bestandes Voranmeldung empfehlenswert. - Straßenbahnlinie D bis Haltestellen Augasse oder Liechtenwerderplatz; Linie 5 oder U 4 bis Haltestelle Friedensbrücke.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Fachbibliothek entstand 1982 aus der Vereinigung der Bibliotheken an den Instituten für Pflanzenphysiologie, für Zoologie und für Humanbiologie (Anthropologie) der Universität Wien. Fachbibliothek für Biologie

1.2 Im 19. Jh gab es zeitweise drei zoologische Institute. Am bedeutendsten war das Zoologisch-Vergleichend-Anatomische Institut, das von dem 1873 nach Wien berufenen Karl Claus begründet worden war. Dieses Institut besaß auch eine reichhaltige Bibliothek. 1883 kam die Handbibliothek der Lehrkanzel von Ludwig Schmarda hinzu. Nach dem Rücktritt von Claus 1896 entstand durch Hinzufügung der auf Carl Brühl zurückgehenden Sammlung des Zootomischen (später: II. Zoologischen) Instituts und der Bestände der von Friedrich Brauer gegründeten tomologischen Sammlung die gemeinsame Zoologisch-Vergleichend-Anatomische Sammlung und Bibliothek, obwohl zwei zoologische Institute nebeneinander weiterbestanden. Aus dem Nachlaß von Prof. Franz Werner (1867-1939) stammt weitere facheinschlägige Literatur.

1.3 Das Pflanzenphysiologische Institut besaß 1873, als Julius Wiesner zum Professor ernannt wurde, die Botanische Zeitung und weitere 24 Bde, 1884 560 Bde und 200 Hefte (Broschüren), um 1900 schließlich über 1800 Bde und Broschüren.

1.4 Das Anthropologische Institut wurde 1913 gegründet und umfaßte zunächst auch die Ethnographie, die 1928 abgetrennt wurde. Teile seiner Büchersammlung verdankt dieses Institut Wilhelm Hein (1861-1903) und Rudolf Trebitsch (1876-1918). 1938 besaß die Institutsbibliothek 1725 Titel.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von rund 55.000 Bdn liegen ca. 4200 bis zum Jahr 1900 erschienene Titel vor: 50 aus dem 18. und knapp 4150 aus dem 19. Jh.

Auch Sonderdrucke wurden erfaßt. Die Zahlenangaben basieren z. T. auf Auswertung der Inventare, z. T. auf Titelzählung anhand der Kataloge.

2.2 Rund 76 Prozent sind in deutscher, 8,5 Prozent in glischer und ca. 6,5 Prozent in französischer Sprache gedruckt. Der restliche Bestand verteilt sich auf Latein, Italienisch, slawische Sprachen, Spanisch, Schwedisch, Dänisch, Niederländisch, Ungarisch und Finnisch.

2.3 Bei der Aufstellung des Bestandes ergibt sich eine Dreigliederung durch die Herkunft der Bücher aus drei Institutsbibliotheken. Mit ca. 3200 Titeln weisen die zoologischen Institute den weitaus größten Anteil am historischen Buchgut auf. Neben allgemeinen Darstellungen (ca. 1000 Titel), wie Lorenz Okens Allgemeine Naturgeschichte für alle Stände (1833-1842) und die Annales des sciences naturelles (Serie 1, 1824-1841), gibt es rund 200 Titel zur Anatomie und Physiologie, darunter Albrecht von Hallers Opera minora (1762-1768), Frédéric Georges Cuviers Leçons d'anatomie comparée (1805), auch in deutscher Übersetzung (Vorlesungen über vergleichende Anatomie, 1809-1810), und das Archiv für die Physiologie (1795-1815), fortgesetzt als Deutsches Archiv für die Physiologie (1815-1823). Unter den Werken über einzelne Tiergruppen finden sich je rund 1000 Titel über wirbellose Tiere und Wirbeltiere. Zu erwähnen sind René Antoine Ferchault de Réaumurs Mémoires pour servir à l'histoire des insectes (1736-1742), August Johann Rösels von Rosenhof Insecten-Belustigung (1746-1759), desselben Darstellungen Die natürliche Historie der Frösche hiesigen Landes (1758) und Johann Friedrich Naumanns Naturgeschichte der Vögel Deutschlands (1820-1844).

2.4 500 Titel des historischen Bestandes stammen aus der Büchersammlung des Pflanzenphysiologischen Instituts, z. B. Josephus Gaertners De fructibus et seminibus plantarum (1788-1791), Charles Bonnets Untersuchungen über den Nutzen der Blätter bey den Pflanzen (1803) und Johann Jacob Paul Moldenhawers Beyträge zur Anatomie der Pflanzen (1812).

2.5 476 Titel bis 1900 weist die Bibliothek des Anthropologischen Instituts auf, darunter befinden sich auch Reisebeschreibungen, wie François Le Vaillants Voyage dans l'intérieur de l'Afrique und Second voyage dans l'intérieur de l'Afrique (1795), ferner historische Werke, wie Maximilian Schimeks Politische Geschichte des Königreichs Bosnien und Rama (1787).

3.KATALOGE

3.1 Moderner Katalog

Nominalkatalog

[in Zettelform, nach PI; verzeichnet Bücher des Zoologischen Instituts ab Erwerbungsjahr 1963, Bestände der übrigen Institute ab Erwerbungsjahr 1983; historischer Bestand darin nicht angeführt; ab Erscheinungsjahr 1989 Online-Katalog nach RAK-WB]

Zeitschriftenbestände sind in der Österreichischen Zeitschriftendatenbank nachgewiesen.

3.2 Historische Kataloge

Zoologische Institute:

Nominalkatalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln; zu 78 Bändchen vereinigt]

Systematischer Katalog [in Zettelform]

Systematischer Bandkatalog

[hschr.; für bis 1917 erworbene Werke]

Pflanzenphysiologisches Institut:

Nominalkatalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Inventare der drei Herkunftsbibliotheken [insgesamt 12 Bde, teils hschr., teils mschr., werden laufend ergänzt und verzeichnen u. a. Donatoren]

4.2 Darstellungen

Burgerstein, Alfred: Das pflanzenphysiologische Institut der k.k. Wiener Universität von 1873-1884. In: Österreichische botanische Zeitschrift 34 (1884) S. 418-422

Fritsch, Karl: Geschichte der Institute und Corporationen, welche in Österreich von 1850 bis 1900 der Pflege der Botanik und Zoologie dienten. In: Botanik und Zoologie in Österreich in den Jahren 1850 bis 1900. Hrsg. von der k.k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien anläßlich der Feier ihres fünfzigjährigen Bestandes. Wien 1901, S. 17-124

Geschichte der Wiener Universität von 1848-1898. Hrsg. vom Akademischen Senate der Wiener Universität. Wien 1898 [zu den Vorgängerinstitutionen der Fachbibliothek S. 317-320]

Krasser, Fridolin: Das pflanzenphysiologische Institut der k.k. Universität Wien. In: Die botanischen Anstalten Wiens. Wien 1894, S. 20-28

Maas, Martina: Die Anthropologie an der Universität Wien bis 1938 (Diplomarbeit an der Universität Wien 1991) [mschr., zur Bibliothek S. 77 f.]

Weninger, Josef: 25 Jahre Anthropologisches Institut an der Universität in Wien. In: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien 68 (1938) S. 191-205

Stand: Juli 1992

Friedrich Stengel

Elisabeth Lichtenberg


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.