FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Bischöfliche Zentralbibliothek

Adresse. St. Petersweg 11-13, 93047 Regensburg; [Karte]
Postfach 11 02 88, 93015 Regensburg
Telefon. (0941) 5 88 13 oder 56 01 60
Telefax. (0941) 5 29 93
Bibliothekssigel. <AKThB 89>

Unterhaltsträger. Bischöflicher Stuhl Regensburg
Funktion. . Diözesanbibliothek, Universalbibliothek für die Bewohner der Diözese Regensburg.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Sämtliche Wissenschaftsgebiete. 2. Besondere Sammelgebiete: Kirchengeschichte, Bistumsgeschichte, Kunstgeschichte, Kirchenmusik, Liturgie.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). Zwei Lesesäle. Öffnungszeiten: Lesesäle, Kataloge, Ausleihe: Montag bis Mittwoch 9-12, 13-17 Uhr, Donnerstag 13-20 Uhr, Freitag 9-12 Uhr. Leihverkehr: kirchl. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, Mikroverfilmungsgerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Geschlossen für den Benutzungsverkehr: Karwoche, letzte Juliwoche, 24.12.-06.01. - 5 Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof. Parkmöglichkeit in unmittelbarer Nähe (Parkhaus).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Am 27. Oktober 1972 wurde die Bischöfliche Zentralbibliothek gegründet. Grundkonzeption war, in einer wissenschaftlich-theologischen Bibliothek die in geistlichem Besitz befindlichen Bibliotheken zu zentralisieren, um sie der Forschung zugänglich zu machen, und folgende theologische Disziplinen zentral auszubauen: Praktische Theologie (Pastoral, Homiletik, Katechetik, Religionspsychologie, Liturgik), Aszetik und Mystik, Mariologie und Hagiographie, Liturgiewissenschaft und Musikwissenschaft, Kirchengeschichte (insbesondere Diözesangeschichte) und Kunstgeschichte. Die Bibliothek konnte in einen Neubau einziehen, der räumlich nach neuesten bibliothekstechnischen Gesichtspunkten ausgestattet wurde.

1.2 Die dem Bischöflichen Stuhl teils als Eigentum, teils als Leihgaben überlassenen Bibliotheken wurden sofort nach dem Umzug katalogisiert. Ende 1987 belief sich der Bestand der Monographien auf ca. 217.500 Bde, von denen nur noch ein geringer Restbestand unkatalogisiert ist. Der Zeitschriftenbestand ist noch nicht zahlenmäßig aufgeschlüsselt; zur Zeit werden 382 Zeitschriften gehalten.

1.3 Den zahlenmäßig größten Bestand macht die Bibliothek des ehemaligen Schottenklosters St. Jakob aus. Das sogenannte Schottenkloster entstand um 1090 während der dritten irischen monastischen Welle, ging im 16. Jh in schottischen Besitz über und war das einzige Benediktinerkloster Bayerns, das zur Zeit der Säkularisation der Aufhebung entging. Das Ende des Schottenklosters ist zeitlich eng verknüpft mit den ersten Regierungsjahren Bischof Ignaz von Senestreys (1818-1906). Am 2. September 1862 wurde es aufgehoben und die Verwaltung der Bischöflichen Administration übergeben. Die Bibliothek verblieb etwa hundert Jahre in ihrem alten Gebäude und zog erst in den sechziger Jahren des 20. Jhs um. Trotz mehrerer Umzüge und Granattreffer in den letzten Kriegsjahren traten keine größeren Verluste ein, wie sich bei einem Vergleich des Bestandes mit den alten Katalogen herausstellte.

1.4 Nicht unangetastet durch die Säkularisation blieb die Dombibliothek Regensburg, eine im 18. Jh recht umfangreiche Sammlung. Im Jahre 1812 wurde der größte Teil der Bibliothek teils nach München, teils an die Regensburger Stadtbibliothek überführt. Im Jahre 1834 begann ein allmählicher Neuaufbau einer Ordinariats-Bibliothek, die gleichfalls 1972 in den Neubau umzog.

1.5 Eine kostbare Spezialbibliothek besitzt die Bischöfliche Zentralbibliothek mit der sogenannten Proskeschen Musiksammlung. Carl Proske (1794-1861), ursprünglich Mediziner und nach späterem Theologiestudium Kanonikus am Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle in Regensburg, war ein hervorragender Musikwissenschaftler, der in drei Jahrzehnten seines Lebens eine Musiksammlung erwarb, die in ihrem weiten Spektrum kaum Vergleichbares findet. Laut Übereignungsvertrag vom 17. Mai 1972 kam auch die wissenschaftliche Privatbibliothek von Msgr. DDr. Klaus Gamber, die seit 1957 zugleich als Bibliothek des Liturgiewissenschaftlichen Instituts gedient hatte, in das Eigentum des Bischöflichen Stuhles von Regensburg.

1.6 Nach und nach wurden die Bibliotheken verschiedener Institutionen in die Bischöfliche Zentralbibliothek als Depositum übergeben: 1973 die Sammlung des Regensburger Liederkranzes (nach Auflösung des Vereins in Bibliotheksbesitz übergegangen); 1976 der bibliothekarische Nachlaß Michael Hartig (Kunstbeauftragter für das Erzbistum München-Freising), übergeben durch die Prämonstratenserabtei Speinshart. Zur Hinterlassenschaft Hartigs gehörten eine wertvolle Sammlung von Heiligenbildern und eine vorzügliche, vor allem kunsthistorisch orientierte Bibliothek, die als Dauerleihgabe an die Bischöfliche Zentralbibliothek ging.

1.7 1977 kamen die Ferdinand-Fromann-Bibliothek der Genossenschaft der Ritter des Internationalen Konstantinordens e. V. als Depositum und 1979 die Bibliothek des Instituts für ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte e. V. als Dauerleihgabe an die Bischöfliche Zentralbibliothek. Das Kollegiatstift Unsere Liebe Frau zur Alten Kapelle in Regensburg besitzt eine Bibliothek mit ca. 60 Hss. und 120 Inkunabeln und einem wertvollen Bestand an theologischer Barockliteratur, vor allem kirchengeschichtliche Werke, aszetische Literatur und Predigtliteratur, Pastoraltheologie und Kirchenrecht.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Den Bestandsangaben liegen in der chronologischen, sprachlichen und systematischen Übersicht Zählungen der katalogisierten Titel zugrunde. Die Zahlen sind vorläufig, da noch nicht der gesamte historische Bestand katalogisiert werden konnte.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der bisher katalogisierte historische Bestand umfaßt 34.749 Titel in 55.490 Bdn (Gesamtbestand 217.500 Bde). Davon entfallen 1096 auf das 16. Jh, 3662 auf das 17. Jh, 8549 auf das 18. Jh und 21.442 auf das 19. Jh. Die 255 Inkunabeln (s. u. 2.38-2.42) und der Bestand der Proske-Musikbibliothek sind gesondert gezählt und bei der sprachlichen Auswertung nicht berücksichtigt.

2.3 Zwei- oder dreisprachige Werke wurden sprachlich aufgeschlüsselt, polyglotte Ausgaben bei den weiteren Sprachen dazugezählt. In deutscher Sprache sind 20.445 Titel, in lateinischer 9964, in griechischer 407, in französischer 1505, in englischer 668, in italienischer 817, in spanischer 45. 161 Titel entfallen auf weitere Sprachen.

Systematische Übersicht

2.4 Der Hauptbestand setzt sich zusammen aus der Literatur des 20. Jhs (nach großen Systemgruppen, innerhalb dieser nach Numerus currens), der Literatur des 16. bis 19. Jhs mit Kern der Bibliothek des Schottenklosters (ebenfalls nach Systemgruppen und Numerus currens aufgestellt), den Zeitschriften und Reihen sowie der Handbibliothek des Haupt- und Archivlesesaals (systematische Aufstellung).

Bibliothek des Schottenklosters

2.5 Aufgenommen sind 29.304 Titel (insgesamt 47.288 Bde). Davon entfallen auf das 16. Jh 926, auf das 17. Jh 3436, auf das 18. Jh 7822, auf das 19. Jh 17.120. 16.168 Werke sind in deutscher Sprache, 9071 in lateinischer, 389 in griechischer, 1327 in französischer, 646 in englischer, 652 in italienischer, 43 in spanischer, 127 in weiteren Sprachen. Die Aufstellung nach 28 großen Sachgruppen, innerhalb derer nach Numerus currens, wurde beibehalten. Aus raumtechnischen Gründen wurden Bücher aus kleineren Nachlässen und aufgelösten Klosterbibliotheken mit dem Erscheinungsjahr vor 1900 im Anschluß an die jeweiligen Gruppen aufgestellt und bei vorliegender Aufstellung mitgezählt. Der ursprüngliche Bestand der Schottenbibliothek ist aus den historischen Katalogen ersichtlich.

2.6 Auf die Gruppe Antike Schriftsteller entfallen 1217 Titel in insgesamt 2128 Bdn, 103 aus dem 16. Jh, 135 aus dem 17. Jh, 376 aus dem 18. Jh und 603 aus dem 19. Jh. 252 Titel sind in deutscher Sprache, 702 in lateinischer, 257 in griechischer, 22 in französischer, 8 in englischer und 6 in italienischer Sprache. Neben den griechischen Dramatikern und Philosophen, vor allem Platon und Aristoteles, sind vor allem die römischen Autoren vertreten, vornehmlich Cicero, Tacitus, Livius und Seneca. Die Sekundärliteratur zur griechischen und römischen Literaturgeschichte befindet sich ebenfalls in dieser Gruppe.

2.7 In der Gruppe Kunstgeschichte stehen 360 Titel in 448 Bdn; aus dem 17. Jh einer, aus dem 18. Jh 10 und aus dem 19. Jh 349. In deutscher Sprache sind 345, in lateinischer 3, in französischer 16, in englischer eines und in italienischer 9 Werke. In einer eigenen Folio-Aufstellung ( z. Z. 173 Nummern) finden sich Bände mit Grundrissen von Baudenkmälern, vor allem kirchlichen, Entwürfe zum Kirchenschmuck, Darstellungen aus dem Leben Jesu und der Heiligen, Bildbände von Kunstdenkmälern und Kunsthandwerk ( z. B. Stickerei). Auch bei der Oktavaufstellung überwiegt die Literatur zur christlichen Kunstgeschichte: Kirchenbau und -ausstattung, Kirchenführer, Kunstdenkmäler der deutschen Provinzen, Archäologie, Museumsführer aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs und Lehrbücher zu Malerei und Bildhauerkunst, kunstästhetische Werke und Monographien zu einzelnen Künstlern.

2.8 In der Gruppe Aszese wurden Werke spirituellen Inhalts zusammengefaßt (Mystik, Betrachtung, Marienverehrung etc.). Von 2947 Titeln in 3889 Bdn stammen 40 aus dem 16. Jh, 450 aus dem 17. Jh, 634 aus dem 18. Jh und 1923 aus dem 19. Jh. 1886 sind in deutscher Sprache, 758 in lateinischer, einer in griechischer, 126 in französischer, 27 in englischer, 148 in italienischer, 11 in spanischer Sprache, dazu kommen ein niederländischer, ein gälischer und ein polyglotter Titel. Einen großen Raum nehmen die Schriften von Alfons Maria von Liguori, Ignatius von Loyola, Franz von Sales und die verschiedenen Ausgaben von De imitatione Christi des Thomas a Kempis ein. Neben Andachts- und Gebetssammlungen sowie Erbauungsbüchern allgemeinen Inhalts finden sich zahlreiche Rosenkranzbetrachtungen, Literatur zur Herz-Jesu- und Herz-Maria-Verehrung, Bruderschaftsliteratur, Ordensregeln und Exerzitienbücher für Laien, Priester und Ordensangehörige.

2.9 Schöngeistige Literatur " minderer Bedeutung" findet sich in der Gruppe Belletristik, mit 1031 Titeln in 1852 Bdn. Davon stammen 2 aus dem 16. Jh, 7 aus dem 17. Jh, 75 aus dem 18. Jh und 947 aus dem 19. Jh. 958 sind in deutscher Sprache, 6 in lateinischer, 30 in französischer, 16 in englischer, 20 in italienischer und 6 in spanischer Sprache abgefaßt, dazu kommen 8 in weiteren Sprachen. Gedichtbände und Romane des 19. Jhs nehmen den größten Raum ein, vor allem Autoren wie Conrad von Bolanden, Wilhelm Herchenbach und Christof von Schmid mit mehreren Ausgaben seiner Jugendbücher.

2.10 An Bibelausgaben und Sekundärliteratur sind 1544 Titel in 1507 Bdn vorhanden; 49 aus dem 16. Jh, 295 aus dem 17. Jh, 439 aus dem 18. Jh und 761 aus dem 19. Jh; 733 in deutscher, 660 in lateinischer, 60 in griechischer, 128 in französischer, 24 in englischer, 14 in italienischer, 45 in hebräischer und 38 in weiteren Sprachen. Unter den Bibelausgaben in vielen Sprachen befinden sich zahlreiche illustrierte Ausgaben mit Holzschnitten, Kupfer- oder Stahlstichen sowie großformatige Prachtausgaben. Die Sekundärliteratur setzt sich aus Konkordanzen, Kommentaren und Handbüchern zur biblischen Geschichte und Umwelt ( z. T. auch katechetischen Inhalts), zur biblischen Archäologie und Leben-Jesu-Forschung zusammen.

2.11 An Katechetischen Werken (Katechismus-Ausgaben und didaktische Literatur) liegen 932 Titel in 1255 Bdn vor; je 13 aus dem 16. und 17. Jh, 138 aus dem 18. Jh und 768 aus dem 19. Jh; 866 in deutscher, 39 in lateinischer, 27 in französischer, 6 in englischer und 4 in italienischer Sprache. In dieser Gruppe ist ein Teil der allgemeinen pädagogischen Literatur zu finden, soweit sie nicht in der Gruppe Philosophie steht, vor allem Volksschulpädagogik des 19. Jhs, Lesebücher sowie Abhandlungen zur Schulreform und -gesetzgebung, besonders im bayerischen Raum.

2.12 Predigtsammlungen und homiletische Literatur enthält die Gruppe " Conciones". 2425 Titel in 4381 Bdn, davon 81 aus dem 16. Jh, 287 aus dem 17. Jh, 673 aus dem 18. Jh und 1384 aus dem 19. Jh sind vorhanden. 1941 sind in deutscher, 364 in lateinischer, 77 in französischer, 13 in englischer und 39 in italienischer Sprache. Die Predigtsammlungen sind detailliert nach Themen geordnet. Den größten Raum nehmen die Predigten zu den Sonn- und Festtagen und zur Fastenzeit ein. Dazu kommen Leichenpredigten, Primizpredigten, Predigten zum Kirchenjahr, zur Marienverehrung, zur Moral und anderen theologischen Themen.

2.13 Belletristik mit literarischem Anspruch bietet die Gruppe " Classica moderna", vor allem Gesamtausgaben deutscher, englischer, französischer und italienischer Klassiker. 500 Titel in 1307 Bdn sind vorhanden; 10 aus dem 16. Jh, 57 aus dem 17. Jh, 174 aus dem 18. Jh, 257 aus dem 19. Jh; 148 in deutscher, 51 in lateinischer, einer in griechischer, 58 in französischer, 67 in englischer, 69 in italienischer, je einer in neugriechischer und portugiesischer Sprache.

2.14 An Literatur zur Konziliengeschichte finden sich 521 Titel in 709 Bdn; aus dem 16. Jh 20, aus dem 17. Jh 30, aus dem 18. Jh 90, aus dem 19. Jh 381 Titel; 213 in deutscher, 207 in lateinischer, 22 in französischer, 4 in englischer, 42 in italienischer Sprache. Neben allgemeinen Handbüchern, Akten und Statuten von Diözesansynoden sowie zahlreichen Werken zur Geschichte des Konzils von Trient ist vor allem Literatur zum Vaticanum I reichhaltig vorhanden, besonders die Streitschriften zur Frage der päpstlichen Unfehlbarkeit.

2.15 In einer Gruppe zusammengefaßt wurden Literatur zur Dogmatik und Dogmengeschichte sowie fundamentaltheologische Werke. Hier steht auch Literatur zur Religionswissenschaft, für die keine eigene Gruppe besteht. Von den 1608 Titeln in 2517 Bdn entfallen 76 auf das 16. Jh, 266 auf das 17. Jh, 378 auf das 18. Jh und 889 auf das 19. Jh. 781 sind in deutscher, 701 in lateinischer, einer in griechischer, 69 in französischer, 99 in englischer, 19 in italienischer, 3 in spanischer Sprache, dazu kommt ein polyglottes Werk. Ein großer Teil der englischen und französischen Bücher aus der Zeit von 1686/88 behandelt die von Jakob II. proklamierte Gewissensfreiheit sowie die Neubekehrungen in Frankreich nach der Zurücknahme des Edikts von Nantes. Das Spektrum der kontroverstheologischen Streitschriften reicht von der Reformationszeit bis zum Ende des 19. Jhs.

2.16 An Enzyklopädien und Konversationslexika sind 58 Ausgaben in 496 Bdn vorhanden; aus dem 17. Jh 7, aus dem 18. Jh 22 und aus dem 19. Jh 29; 42 in deutscher, 8 in lateinischer, 8 in französischer und 3 in englischer Sprache. Erd- und landeskundliche Schriften, Atlanten und Karten stehen bei der Gruppe Geographie. 622 Titel in 1055 Bdn sind vorhanden; aus dem 16. Jh einer, aus dem 17. Jh 105, aus dem 18. Jh 148 und aus dem 19. Jh 331. 394 Titel sind in deutscher, 78 in lateinischer, einer in griechischer, 62 in französischer und 43 in englischer Sprache. In der Folio-Abteilung, die z. Z. 112 Nummern umfaßt, finden sich Atlanten von ca. 1630 bis zum Ende des 19. Jhs, vor allem auch aus dem bayerischen Raum, Erd- und Reisebeschreibungen wie die Cosmographia von Sebastian Münster von 1628, die Descriptions générales von Pierre Davity von 1660, Martin Zeillers Topographien der deutschen Provinzen aus der Mitte des 17. Jhs, die Beschreibungen Bayerns von Michael Wening (1723) und Matthias Merian (1644), außerdem eine Reihe von Atlanten und Tabellen aus der Frühzeit der deutschen Eisenbahn. Bei der Oktavaufstellung überwiegen die Darstellungen zur bayerischen Geographie, Gesamtdarstellungen wie auch zahlreiche Beschreibungen einzelner Städte und Landschaften.

2.17 Arbeiten zur Kirchengeschichte (außer Patrologie, wofür es eine eigene Gruppe gibt) stehen bei " Historia ecclesiastica". Es sind 2236 Titel in 3463 Bdn; 52 aus dem 16. Jh, 227 aus dem 17. Jh, 458 aus dem 18. Jh und 1500 aus dem 19. Jh. In deutscher Sprache sind 1600 Titel, in lateinischer 449, griechischer 5, französischer 103, englischer 38, italienischer 45; je einer in Spanisch, Schwedisch und Tschechisch. Neben den Standardwerken zur Kirchen-, Papst-, Ordens- und Reformationsgeschichte sind zahlreiche biographische Abhandlungen zur Situation von Kirche und Staat, zur Konkordatsfrage, vor allem Bayern betreffend, und zum Kulturkampf vorhanden.

2.18 An Werken zur Literaturgeschichte, " Historia litteraria", sind 412 Ausgaben mit 649 Bdn vorhanden, 9 aus dem 16. Jh, 46 aus dem 17. Jh, 183 aus dem 18. Jh und 174 aus dem 19. Jh. In deutscher Sprache sind 218, in lateinischer 132, in französischer 47, in englischer 12, in italienischer 7; eine in Mittelhochdeutsch. Neben speziell literaturgeschichtlichen Werken stehen in dieser Gruppe vor allem zahlreiche Bibliothekskataloge sowie kultur- und theatergeschichtliche Werke und Abhandlungen über die Schönen Künste, zur Buchkunde und zum Bibliotheks- und Archivwesen, auch biographisches Material.

2.19 Naturwissenschaftliche Werke (außer Medizin, Technik, Naturphilosophie) stehen bei " Historia naturalis". Es sind 421 Titel mit 733 Bdn; 9 aus dem 16. Jh, 15 aus dem 17. Jh, 81 aus dem 18. Jh und 316 aus dem 19. Jh. 309 Werke sind in deutscher, 40 in lateinischer, 19 in französischer, 19 in englischer und 4 in italienischer Sprache. Neben allgemeinen, z. T. reich illustrierten Nachschlagewerken zur Pflanzenkunde und Zoologie, Geologie, Mineralogie, Physik, Astronomie und Chemie finden sich praktische Anleitungen zu Landwirtschaft und Gartenbau, Imkerei und Kräuterkunde sowie aus der Mitte des 19. Jhs eine Reihe von Abhandlungen über Magnetismus.

2.20 Literatur zur Weltgeschichte und Geschichte einzelner Länder beinhaltet die Gruppe " Historia profana", die mit 2802 Titeln in 5489 Bdn die größte Gruppe ist und zahlreiche Folianten mit z. T. wertvollen Kupferstichen enthält. 136 Titel entfallen auf das 16. Jh, 441 auf das 17. Jh, 913 auf das 18. Jh und 1316 auf das 19. Jh. 1519 sind in deutscher Sprache, 569 in lateinischer, 7 in griechischer, 416 in französischer, 133 in englischer, 51 in italienischer, 10 in spanischer, 4 in schwedischer und einer in portugiesischer Sprache. Das Schwergewicht in dieser Gruppe liegt auf der Geschichte Bayerns, Englands und Frankreichs. Vor allem aus dem 17. und 18. Jh sind zahlreiche kleinere Schriften zur englischen Parlamentsgeschichte und zur politischen Situation in Frankreich vorhanden. Neben allgemeinen Handbüchern, Quellensammlungen und historischen Atlanten stehen zahlreiche Bände heraldischen, numismatischen und genealogischen Inhalts, hauptsächlich aus dem deutschen Raum, z. T. reich illustriert.

2.21 Einen umfangreichen Altbestand an Dekretesammlungen weist die Gruppe Kirchenrecht auf. 2073 Titel in 2823 Bdn sind verzeichnet. 45 Titel stammen aus dem 16. Jh, 201 aus dem 17. Jh, 656 aus dem 18. Jh und 771 aus dem 19. Jh. 822 Titel sind in deutscher Sprache, 806 in lateinischer, 2 in griechischer, 35 in französischer, 5 in englischer, 20 in italienischer und je einer in spanischer und ungarischer Sprache. Neben zahlreichen Abhandlungen zum kirchlichen Eherecht und Gerichtsverfahren, zum bayerischen Konkordat, zum kirchlichen Zehentrecht und Ordensrecht sind auch Anleitungen zur Pfarrverwaltung in dieser Gruppe aufgestellt.

2.22 In der Gruppe Rechtswissenschaft stehen Gesetzestexte und juristische Sekundärliteratur. Es handelt sich um 930 Titel in 1417 Bdn, von denen auf das 16. Jh 43, auf das 17. Jh 200, auf das 18. Jh 281 und auf das 19. Jh 387 entfallen. In deutscher Sprache sind 520 Titel, in lateinischer 332, in griechischer Sprache einer, in französischer 39, in englischer 7, in italienischer 5 und in dänischer Sprache einer. Neben einigen Ausgaben des Corpus iuris civilis von Justinian aus dem frühen 17. Jh, den Kommentaren des Bartolus de Saxoferrato von 1588, Pandektensammlungen, Schriften zum Natur- und Völkerrecht, Adels- und Staatsrecht sind vor allem zahlreiche Werke zur bayerischen Verwaltung vorhanden: Landverordnungen, Werke zum Forstrecht, Strafgesetzbücher und Verträge.

2.23 Sprachwissenschaftliche Werke (Wörterbücher, Grammatiken etc.) und einige Titel zur Literaturgeschichte finden sich bei der Linguistik. 667 Titel in 862 Bdn wurden katalogisiert, 15 aus dem 16. Jh, 69 aus dem 17. Jh, 150 aus dem 18. Jh und 433 aus dem 19. Jh; 383 in deutscher, 183 in lateinischer, einer in griechischer, 39 in französischer, 40 in englischer, 18 in italienischer, 3 in spanischer und 5 in weiteren Sprachen. Den Hauptbestand bilden Sprachlehrbücher aus dem 19. Jh, vorzugsweise für den Deutsch-, Englisch- und Französischunterricht sowie für die lateinische, griechische und hebräische Sprache. Dazu kommen einige Titel zur Orientalistik, Sanskrit- und Avestaforschung und den nordischen Sprachen.

2.24 Die Textausgaben der Gruppe Liturgiewissenschaft wurden nach den Normierungsvorschlägen der International Federation of Library Associations (IFLA) katalogisiert. Texte und Sekundärliteratur umfassen 1495 Titel in 1831 Bdn, 53 aus dem 16. Jh, 123 aus dem 17. Jh, 301 aus dem 18. Jh und 1011 aus dem 19. Jh. In deutscher Sprache sind 379, in lateinischer 1072, 2 in griechischer, 28 in französischer, 7 in englischer und 16 in italienischer Sprache sowie je 3 in spanischer, hebräischer und tschechischer Sprache. Nahezu vollständig vorhanden sind die liturgischen Texte, die im Verlag Pustet, Regensburg, erschienen sind. Sie sind, soweit es möglich war, in 2 Exemplaren aufgestellt, bei Prachteinbänden z. T. noch öfter. Den größten Teil der Gruppe Liturgie bilden die offiziellen Textausgaben, dazu kommen eine Sammlung von Gesangbüchern, hauptsächlich der deutschen Diözesen, sowie die Standardwerke zur Liturgiegeschichte und zur Gregorianik.

2.25 Zwei kleine Gruppen bilden Mathematik und Medizin. 157 Titel in 202 Bdn stehen bei der Gruppe Mathematik: 24 aus dem 17. Jh, 54 aus dem 18. Jh und 79 aus dem 19. Jh. 83 sind in deutscher Sprache, 51 in lateinischer, einer in griechischer, 15 in französischer, 9 in englischer und einer in italienischer. Die Gruppenbezeichnung " Mathematik" ist irreführend, da neben mathematischen Handbüchern hauptsächlich Literatur zur Physik vorhanden ist, u. a. frühe Ausgaben der Werke von Athanasius Kircher und Isaac Newton. Die Gruppe Medizin enthält 193 Titel in 244 Bdn, einen aus dem 16. Jh, 10 aus dem 17. Jh, 50 aus dem 18. Jh und 132 aus dem 19. Jh; 164 in deutscher, 26 in lateinischer, je einen in griechischer und englischer Sprache und 4 in französischer. Neben einer Werkausgabe von Paracelsus von 1589 und einigen pharmazeutischen und chirurgischen Handbüchern aus dem 18. Jh finden sich zahlreiche Abhandlungen zur Homöopathie und Wasserheilkunde und über Heilquellen, sowie allgemeine Gesundheitsbücher für Laien und eine Reihe kleinerer Schriften zur Behandlung spezieller Krankheiten, z. B. der Cholera.

2.26 An moraltheologischer Literatur sind 1655 Titel in 2716 Bdn vorhanden. 34 davon entfallen auf das 16. Jh, 188 auf das 17. Jh, 768 auf das 18. Jh und 665 auf das 19. Jh. 592 sind in deutscher Sprache, 1006 in lateinischer, 32 in französischer, 10 in englischer und 20 in italienischer Sprache. Die Gruppe enthält außer den moraltheologischen Standardwerken Literatur zu pastoraltheologischen Fragen; Anleitungen für Beichtväter, Krankenseelsorge, zur Gewissensbildung und Buße, Ehebücher und Werke zur Konvertitenseelsorge.

2.27 Bei der Patrologie stehen hauptsächlich mehrbändige Werkausgaben der griechischen und lateinischen Kirchenväter in Folioformat, dazu etwas Sekundärliteratur. Es sind 450 Titel in 1144 Bdn vorhanden; 79 aus dem 16. Jh, 88 aus dem 17. Jh, 142 aus dem 18. Jh und 141 aus dem 19. Jh. 85 sind in deutscher Sprache erschienen, 336 in lateinischer, 34 in griechischer, 13 in französischer und je einer in englischer und syrischer Sprache. Da keine eigene Gruppe für Kirchenlehrer vorhanden ist, sind die Schriften von Autoren, die nach dem 11. Jh lebten ( z. B. Thomas von Aquin, Franz von Sales) ebenfalls in dieser Gruppe aufgestellt, es sei denn, sie ließen sich sachlich anderen Gruppen zuordnen.

2.28 Die Werkausgaben der großen Philosophen und Handbücher zur Philosophie und Philosophiegeschichte sind mit der Literatur zur Pädagogik und Psychologie in einer Gruppe zusammengefaßt. 692 Titel in 1168 Bdn wurden katalogisiert; 13 stammen aus dem 16. Jh, 91 aus dem 17. Jh, 276 aus dem 18. Jh und 312 aus dem 19. Jh. In deutscher Sprache sind 652, 260 in lateinischer, 10 in griechischer, 39 in französischer, 13 in englischer, 22 in italienischer, ein Werk ist polyglott. Philosophie ist hier im weitesten Sinne verstanden und umfaßt nicht nur Metaphysik und Logik, sondern auch Natur-, Staats- und Rechtsphilosophie, Ästhetik, Religions- und Geschichtsphilosophie sowie Anthropologie.

2.29 In der Gruppe Technik stehen u. a. reich illustrierte Werke zur Mechanik und Bauwissenschaft; 170 Titel in 219 Bdn, 6 aus dem 16. Jh, 48 aus dem 17. Jh, 57 aus dem 18. Jh und 69 aus dem 19. Jh; 126 davon in deutscher Sprache, 31 in lateinischer, 6 in französischer, 6 in englischer, 8 in italienischer, 2 polyglott. Während die Literatur zu Kirchenbau und Kirchenausstattung ausschließlich bei der Gruppe Kunst aufgestellt ist, beinhaltet die Gruppe Technik architektonische Werke zu Festungs- und Brückenbau, Palästen und Bürgerhäusern, Brunnen- und Ofenbau. Dazu kommen Anleitungen zum Münzprägen und zur Werkzeugherstellung, aber auch Gartenbauliteratur, Werke der Nationalökonomie sowie Literatur zur Geschichte der Erfindungen.

2.30 In der Gruppe Varia stehen vor allem Konvolut-Bände unterschiedlichsten Inhalts. 538 bibliographische Einheiten sind vorhanden; 4 aus dem 16. Jh, 10 aus dem 17. Jh, 31 aus dem 18. Jh und 426 aus dem 19. Jh; 445 in deutscher, 25 in lateinischer, 3 in französischer und 2 in italienischer Sprache.

2.31 In der Gruppe " Vitae sanctorum" finden sich Literatur zur Heiligenverehrung im allgemeinen und Lebensbeschreibungen einzelner Heiliger, bei den Folianten große Sammlungen wie die Acta sanctorum, außerdem Literatur zur Wallfahrt und Privatoffenbarungen einzelner Heiliger. 1083 Titel in 1550 Bdn sind verzeichnet; 11 stammen aus dem 16. Jh, 130 aus dem 17. Jh, 214 aus dem 18. Jh und 728 aus dem 19. Jh; 710 sind in deutscher Sprache erschienen, 183 in lateinischer, 2 in griechischer, 44 in französischer, 34 in englischer, 62 in italienischer und je einer in spanischer und tschechischer Sprache.

Lesesaal-Handbibliotheken

2.32 Ca. 8000 Bde Lexika und Nachschlagewerke (reiner Präsenzbestand) stehen im Hauptlesesaal der Bibliothek und im Lesesaal des Bischöflichen Zentralarchivs, dessen Bücher von Mitarbeitern der Bibliothek mitbetreut und auch in den Bibliothekskatalogen verzeichnet werden. Die Aufstellung ist systematisch; ein alphabetischer Autoren- und ein Standortkatalog sind in den Lesesälen vorhanden. Insgesamt umfaßt der Lesesaal 262 historische Werke in 958 Bdn, 7 aus dem 17. Jh, 25 aus dem 18. Jh und 230 aus dem 19. Jh. 192 davon sind in deutscher Sprache abgefaßt, 43 in lateinischer, 4 in griechischer, 7 in französischer, 5 in englischer, 3 in italienischer und eines in hebräischer Sprache.

2.33 In der Handbibliothek stehen Allgemeinbibliographien, Enzyklopädien, biographische Nachschlagewerke und Literatur zum Buch- und Bibliothekswesen. Der historische Bestand ist, wie auch in den folgenden Gruppen, gering. 11 Titel in 112 Bdn, alle aus dem 19. Jh, sind vorhanden, 8 in deutscher, 2 in französischer und einer in englischer Sprache. Es folgen Nachschlagewerke zur Sprach- und Literaturwissenschaft; 8 Titel mit 21 Bdn, einer aus dem 18. Jh und 7 aus dem 19. Jh; 5 in deutscher, je einer in lateinischer, englischer und italienischer Sprache. Die Gruppe Geschichte umfaßt Bibliographien, Lexika, Tabellen und Atlanten, Hand- und Quellenbücher zur Weltgeschichte sowie zur europäischen und deutschen Geschichte. Aus dem 19. Jh sind 19 Titel in 43 Bdn vorhanden, 4 in deutscher und 15 in lateinischer Sprache. Die Kunstgeschichte schließt sich mit 13 vorwiegend deutschen Titeln aus dem 19. Jh an.

2.34 Der Bestand des Archivlesesaals umfaßt einen Handapparat an allgemeinen historischen Quellenwerken, Handbüchern zum Archivwesen und der Genealogie sowie Literatur zur bayerischen Geschichte und speziell zur Regensburger Geschichte (allgemeine Geschichte, Kirchengeschichte, Kultur- und Kunstgeschichte, Statistik) und Volkskunde. Der historische Bestand umfaßt 95 Titel in 148 Bdn. 4 Titel stammen aus dem 17. Jh, 15 aus dem 18. Jh und 76 aus dem 19. Jh. In deutscher Sprache sind 87 Werke, in lateinischer 7 und in französischer eines. An Nachschlagewerken zur Musikwissenschaft, weltlicher Musik und Kirchenmusik sind 25 Titel in 124 Bdn vorhanden, davon 2 aus dem 18. Jh und 23 aus dem 19. Jh, überwiegend deutsch. In der Gruppe Wirtschafts- und Sozialwissenschaft findet sich ein Titel aus dem 19. Jh.

2.35 Die Theologische Handbibliothek und die Abteilung Religionswissenschaft weisen 11 Titel in 69 Bdn aus dem 19. Jh auf, vorwiegend auf Deutsch. In der Bibelabteilung finden sich neben Textausgaben Wörterbücher, Lexika, Konkordanzen und Einleitungen, Kommentare, theologische Grundlagenwerke und Exegese sowie Literatur zum Judentum, darunter 17 historische Titel in 28 Bdn, 4 aus dem 18. Jh, 13 aus dem 19. Jh; 9 sind in deutscher Sprache, je 2 in lateinischer und englischer, je einer in griechischer, französischer und hebräischer Sprache. Die Patrologie enthält 15 alte Ausgaben in 152 Bdn, eine aus dem 17. Jh und 14 aus dem 19. Jh; 5 in deutscher, 10 in lateinischer, 2 in griechischer und eine in französischer Sprache, darunter auch zweisprachige Ausgaben. Die Kirchengeschichte schließt sich mit 15 Titeln aus dem 19. Jh in 37 Bdn an, vorwiegend in deutscher Sprache.

2.36 Die übrigen theologischen Gruppen weisen nur vereinzelt historische Titel auf, vorwiegend aus dem 19. Jh und in deutscher Sprache: Fundamentaltheologie (1), Dogmatik (2), Moraltheologie (3), Katechetik (1), Pastoraltheologie (1), Homiletik (1), Kirchenrecht (12, darunter je 2 aus dem 17. und 18. Jh), Liturgiewissenschaft (4), Mystik (1), Heiligenverehrung, Ikonographie, Wallfahrten (6 Titel in 114 Bdn).

2.37 Die musiktheoretischen Werke des historischen Bestandes stehen zusammen mit der neueren Literatur in einer Numerus-currens-Aufstellung. Es handelt sich bisher um 1728 Titel in 2009 Bdn; 19 davon aus dem 16. Jh, 16 aus dem 17. Jh, 75 aus dem 18. Jh und 1618 aus dem 19. Jh. 1419 sind in deutscher Sprache, 36 in lateinischer, 2 in griechischer, 113 in französischer, 10 in englischer, 147 in italienischer und 2 in spanischer Sprache. Dazu kommen noch 14 niederländische und je ein jugoslawischer und ungarischer Titel. Es handelt sich bei diesem Bestand hauptsächlich um Harmonie- und Kompositionslehren, Klavier- und Gesangschulen, Choralliteratur, besonders Gregorianik, Geschichte der Cäcilien-Vereine im 19. Jh, Literatur über Gesangvereine des deutschen Sprachraums, allgemeine Musikgeschichte und Kirchenmusikgeschichte sowie zahlreiche Bände über Instrumentenbau und -kunde, vor allem Orgelkunde. Der größte Teil des historischen Bestandes stammt aus der Bibliothek von Franz Xaver Haberl.

Sondersammlungen

Inkunabeln

2.38 Der Inkunabelbestand setzt sich aus drei Regensburger Sammlungen zusammen: dem Bestand des Schottenklosters St. Jakob, dem des Kollegiatstifts Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle und dem des Kollegiatstifts St. Johann. Die Inkunabeln des Schottenklosters sind neu katalogisiert (135 Nummern) und, von 3 deutschen Werken abgesehen, in lateinischer Sprache. Der Inkunabelbestand des Kollegiatstifts Alte Kapelle umfaßt nach dem Katalog von Joseph Schmid ( s. u. 3.2) 120 Titel, mit einer Ausnahme (deutsch) alle in lateinischer Sprache. Die 5 Inkunabeln des Kollegiatstifts St. Johann sind in Latein.

2.39 Nach Druckorten aufgeschlüsselt entfallen auf Venedig 52 Titel, Basel 44, Straßburg 39, Nürnberg 35, Bamberg 16, Augsburg 14, Rom 10, Speyer 10, Hagenau 4, Lyon und Tübingen je 3, Köln 4, Memmingen 2, Bologna, Erfurt, Florenz, Leipzig, Löwen, Mainz, Modena, Padua, Paris, Reutlingen, Treviso, Ulm, Urbino und Vicenza je ein Titel. Die übrigen Titel sind ohne Angabe des Druckortes.

2.40 Ca. 90 Prozent der Titel sind der Theologie zuzuordnen. Darin nimmt das Kirchenrecht mit rund 80 Titeln den stärksten Anteil ein. Neben den verbreiteten Dekretaliensammlungen und -kommentaren finden sich auch Rechtswörterbücher zu Kirchenrecht und allgemeinem Recht, ein Stilus Romane curie, ein Schematismus der katholischen Kirche von 1494 oder die Statuta provincialia Salzburgensia von 1490. Es folgen Bibelausgaben und Bibelkommentare, insgesamt rund 40 Titel. Eine lateinische Bibelausgabe wurde in Nürnberg 1475 gedruckt, eine deutsche in Augsburg 1490. Die Systematische Theologie ist mit ca. 40 Titeln vertreten, darunter viele Summae theologicae. Es finden sich Werke von Thomas von Aquin, Augustinus, Albertus Magnus, Antonius Florentinus, Alexander de Hales, aber auch die Opera des Dionysius Areopagita.

2.41 Predigten zu den Sonntagen des Jahres, Heiligenfesten und sonstigen Anlässen enthalten rund zwei Dutzend Inkunabeln, gekennzeichnet durch Namen wie Robertus Caracciolus, Jacobus de Voragine, Vincentius Ferrerius, Johannes Turrecremata, Johannes Herolt, Werner Rolevinck, Paulus Wann und Michael Locyr. Ebenso groß ist etwa das Teilgebiet Liturgie, das vor allem jeweils 10 Ausgaben des Missale Ratisponense und Breviarium Ratisponense aufweist. Zur Moraltheologie sind etwa 10 Werke vorhanden, wie das Aureum speculum anime (o. O., o. J., Hain 14901) oder das Speculum exemplorum (Straßburg 1490). Die Kirchengeschichte ist durch einige Werke von Eusebius, Orosius und Beda Venerabilis (Historia ecclesiastica gentis Anglorum, Straßburg: Heinrich Eggestein, um 1475-1478) vertreten.

2.42 Außerhalb der Theologie ist die Profangeschichte mit einem Sachsenspiegel (Augsburg 1496) erwähnenswert, den Histori von dem grossen Künig Alexander (Augsburg 1480) des Eusebius in Übersetzung von Johann Hartlieb sowie Kaiser Maximilians I. Contra falsas Francorum Litteras pro defensione honoris serenissimi Romanorum Regis (Augsburg, vor 1498). Lateinische und griechische Klassiker (Cicero, Sallust, Cato, Ovid, Juvenal, Plinius, Terenz, Aristoteles) sind mit 15 Ausgaben vertreten. Vorhanden sind ferner einige Grammatik- und Rhetoriklehrbücher sowie lateinische Wörterbücher, ferner Stephan Fridolins Schatzbehälter (Nürnberg 1491). Zwei Werke befassen sich mit dem Verhältnis von Christentum und Judentum. Zur Medizin liegt das Breviarium practicae medicinae (Venedig: Otinus de Luna 1497) von Arnoldus de Villa Nova vor.

Ordinariatsbibliothek

2.43 Die Ordinariatsbibliothek ist nach ähnlichem Gruppensystem aufgebaut wie die Bibliothek des Schottenklosters, allerdings gibt es nur 11 Gruppen. Sammelschwerpunkte sind nicht erkennbar, auch größere Kostbarkeiten finden sich nicht in diesem Bestand. Der historische Bestand beläuft sich auf 960 Werke in 1390 Bdn, 12 aus dem 16. Jh, 59 aus dem 17. Jh, 139 aus dem 18. Jh und 760 aus dem 19. Jh; 731 Werke sind in deutscher Sprache, 215 in lateinischer, eines in griechischer, 11 in französischer, je eines in englischer und italienischer Sprache.

2.44 Auf die Kunstgeschichte entfallen 26 Titel aus dem 19. Jh, zumeist auf Deutsch. In der Gruppe Aszese stehen 108 Titel, 3 aus dem 16. Jh, 10 aus dem 17. Jh, 16 aus dem 18. Jh und 79 aus dem 19. Jh; 77 deutsche, 25 lateinische, 5 französische und ein italienischer. An Bibelausgaben, Kommentaren und Exegese finden sich 43 Titel in 55 Bdn; 3 aus dem 16. Jh, 2 aus dem 17. Jh, 6 aus dem 18. Jh und 32 aus dem 19. Jh; 27 in deutscher Sprache, 15 in lateinischer und einer in französischer Sprache. Bei den Predigtsammlungen und der Homiletik stehen insgesamt 44 Titel in 76 Bdn. Aus dem 16. und 17. Jh stammen je einer, aus dem 18. Jh 2 und aus dem 19. Jh 40 Titel, mit einer Ausnahme in deutscher Sprache. An Dogmatik und Dogmengeschichte, Konfessionskunde und Religionswissenschaft sind 107 Titel in 126 Bdn vorhanden, 3 aus dem 17. Jh, 11 aus dem 18. Jh und 93 aus dem 19. Jh; 70 davon in deutscher Sprache, 35 in lateinischer, 2 in französischer und einer in englischer Sprache.

2.45 Die kirchengeschichtliche Literatur ist in zwei Zählungen aufgeteilt: allgemeine Kirchengeschichte und Literatur zu einzelnen Diözesen und Personen. Zusammen ergeben sich 161 Titel in 242 Bdn; 10 aus dem 17. Jh, 18 aus dem 18. Jh und 133 aus dem 19. Jh. Der größte Teil, 140 Werke, sind in deutscher Sprache, 19 in lateinischer und 2 in französischer Sprache. 89 Titel in 168 Bdn finden sich zur allgemeinen Geschichte; 9 aus dem 18. Jh und 80 aus dem 19. Jh. 86 Werke sind in deutscher Sprache, 3 in lateinischer. Die Gruppe Rechtswissenschaft enthält juristische Fachliteratur für die Verwaltungspraxis des Ordinariats: 293 Titel in 485 Bdn, davon 5 aus dem 16. Jh, 28 aus dem 17. Jh, 66 aus dem 18. Jh und 194 aus dem 19. Jh, 185 in deutscher und 108 in lateinischer Sprache.

2.46 Die Abteilung Religionspädagogik (Katechismen und Lehrbücher) weist 34 Titel in 36 Bdn auf, darunter 5 aus dem 18. Jh. In der Gruppe Heiligenverehrung sind 55 Werke in 67 Bdn vorhanden, 5 aus dem 17. Jh, 6 aus dem 18. Jh und 44 aus dem 19. Jh, 47 in deutscher und 8 in lateinischer Sprache.

Handbibliothek des Liturgiewissenschaftlichen Instituts

2.47 Die Handbibliothek umfaßt ausschließlich Präsenzbestand und ist in 11 große Gruppen aufgeteilt; innerhalb dieser erfolgt die Aufstellung nach Numerus currens. Zusammengefaßt ergeben sich 404 Titel mit 594 Bdn, 11 aus dem 16. Jh, 20 aus dem 17. Jh, 42 aus dem 18. Jh und 331 aus dem 19. Jh. In deutscher Sprache sind 277 Werke, in lateinischer 86, in griechischer 10, in französischer 11, in englischer 6, in italienischer 2, in weiteren Sprachen 13. Zahlreiche Werke im Liturgiewissenschaftlichen Institut sind zwei- oder dreisprachig, daher die häufige Diskrepanz zwischen chronologischer und sprachlicher Aufschlüsselung.

2.48 Unter Zugrundelegung der Systematik der Bibliothek des Schottenklosters ergibt sich für den Bestand des 16. bis 19. Jhs folgendes Bild: Kunstgeschichte 20 Titel in 32 Bdn (einer aus dem 16. Jh, 19 aus dem 19. Jh, überwiegend deutsch); Aszese 5 Titel (2 deutsche, ein lateinischer und 2 hebräische); Bibelwissenschaft 25 Titel in 36 Bdn (einer aus dem 17. Jh, 2 aus dem 18. Jh und 22 aus dem 19. Jh; 12 deutsche, 8 lateinische, 3 griechische, je eine Bibel in hebräischer, russischer und syrischer Sprache und eine polyglotte Ausgabe); Predigtliteratur ein deutscher Titel (19. Jh); Konziliengeschichte 2 Titel (19. Jh, einer lateinisch, einer lateinisch-deutsch); Dogmatik 29 Titel in 45 Bdn (2 aus dem 17. Jh, 3 aus dem 18. Jh und 24 aus dem 19. Jh, mit einer Ausnahme deutsch).

2.49 Die weiteren Gruppen gliedern sich in Konversationslexika (ein Titel aus dem 18. Jh); Geographie (7 Titel, je einer aus dem 17. Jh und 18. Jh und 5 aus dem 19. Jh; alle in deutscher Sprache); Kirchengeschichte (35 Titel in 62 Bdn, davon je einer aus dem 16. und 17. Jh; 27 in deutscher Sprache, 7 in lateinischer, je einer in griechischer und italienischer Sprache); Literaturwissenschaft und Linguistik (35 Titel in 46 Bdn, davon einer aus dem 18. Jh; 28 in deutscher Sprache, 9 in lateinischer, je 2 in französischer und englischer Sprache, je einer in griechischer, holländischer, kroatischer und syrischer Sprache); Kirchenrecht (10 Titel, 2 aus dem 17. Jh, einer aus dem 18. Jh und 7 aus dem 19. Jh; 3 davon in deutscher, 5 in lateinischer und einer in griechischer Sprache); Geschichte (27 Titel in 43 Bdn, 2 aus dem 17. Jh, einer aus dem 18. Jh und 24 aus dem 19. Jh; überwiegend in deutscher Sprache).

2.50 Der größte Altbestand findet sich bei der Liturgiewissenschaft: 163 Titel in 244 Bdn; 9 aus dem 16. Jh, 8 aus dem 17. Jh, 31 aus dem 18. Jh und 115 aus dem 19. Jh; 95 davon in deutscher Sprache, 38 in lateinischer, 3 in griechischer, 5 in französischer, 4 in englischer und je einer in italienischer und syrischer Sprache. Des weiteren sind vorhanden: Musikwissenschaft 3 Titel; Patrologie 22 Titel (davon einer aus dem 17. Jh; 13 in deutscher, 6 in lateinischer, 2 in griechischer und einer in syrischer Sprache); Heiligenverehrung 19 Titel (davon je einer aus dem 17. und 18. Jh, 14 in deutscher, 5 in lateinischer Sprache).

Bibliothek des Kollegiatstifts " Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle"

2.51 Diese Bibliothek hat einen wertvollen Altbestand an kirchengeschichtlicher, pastoraltheologischer, aszetischer und juristischer Barockliteratur, der sich allerdings teilweise mit dem der Bibliothek des Schottenklosters überschneidet. Er ist nach dem Numerus currens aufgestellt. Von den 168 Folianten und 1360 Oktavbänden, unter denen sich viele Konvolute befinden, stammen nur ca. 80 Titel aus dem 20. Jh. Der historische Bestand umfaßt 1519 Titel in 2365 Bdn. 116 davon sind im 16. Jh erschienen, 100 im 17. Jh, 476 im 18. Jh und 825 im 19. Jh. In deutscher Sprache sind 1030 Titel, in lateinischer 481, in griechischer einer, in französischer 16, in italienischer 11 und in slowenischer Sprache einer; 2 Bde sind polyglotte Ausgaben.

2.52 Systematisch aufgeschlüsselt entfallen 25 Titel auf antike Schriftsteller (6 auf das 16. Jh, 7 auf das 17. Jh, 9 auf das 18. Jh und 3 auf das 19. Jh; 23 sind in lateinischer Sprache, je einer in deutscher und griechischer). Zur Kunstgeschichte liegen 19 Titel in 24 Bdn vor: je ein Werk aus dem 16. Jh und 18. Jh, 17 aus dem 19. Jh; überwiegend deutsch. Zur Aszese (Mystik, Betrachtung, Gebete) gehören 134 Titel in 176 Bdn (4 aus dem 16. Jh, 3 aus dem 17. Jh, 36 aus dem 18. Jh und 91 aus dem 19. Jh; 96 davon sind in deutscher Sprache und 38 in lateinischer, dazu kommen je ein italienisches und ein polyglottes Werk). Die Schöne Literatur umfaßt 34 Titel in 49 Bdn (2 aus dem 16. Jh, 11 aus dem 18. Jh und 21 aus dem 19. Jh; 25 davon in deutscher Sprache, 6 in lateinischer, einer in französischer und 2 in italienischer).

2.53 An Bibeln und Bibelwissenschaft sind 45 Titel in 92 Bdn vorhanden, 8 aus dem 16. Jh, 3 aus dem 17. Jh, 13 aus dem 18. Jh und 21 aus dem 19. Jh; 30 in deutscher, 20 in lateinischer, je einer in französischer und slowenischer Sprache, einige Ausgaben zweisprachig. Katechismen und didaktische Literatur zum Religionsunterricht belaufen sich auf 31 Werke in 39 Bdn; 6 aus dem 18. Jh und 25 aus dem 19. Jh, überwiegend deutsch. Allgemeine theologische Literatur, Dogmatik und Fundamentaltheologie machen 85 Titel in 175 Bdn aus; 10 sind im 16. Jh, einer im 17. Jh, 26 im 18. Jh und 48 im 19. Jh erschienen, 55 davon in deutscher, 30 in lateinischer Sprache.

2.54 Zur Geographie und Völkerkunde sind 22 Titel vorhanden; 6 aus dem 18. Jh und 16 aus dem 19. Jh, alle in deutscher Sprache. Auf Geschichte einschließlich geschichtliche Hilfswissenschaften und Staatswissenschaft entfallen 95 Titel in 177 Bdn; 4 aus dem 16. Jh, 5 aus dem 17. Jh, 26 aus dem 18. Jh und 60 aus dem 19. Jh. In deutscher Sprache sind 78 Titel, in lateinischer 11, in französischer 4 und in italienischer 3. " Historia naturalia" (Mathematik, Biologie, Chemie, Physik, Medizin) ist mit 24 Titeln in 39 Bdn vertreten. Zwei sind im 16. Jh, einer im 17. Jh, 8 im 18. Jh und 13 im 19. Jh erschienen; 16 davon in deutscher, 7 in lateinischer und einer in französischer Sprache.

2.55 138 Werke in 278 Bdn entfallen auf die kirchengeschichtliche Literatur (ohne Patrologie); 11 davon sind im 16. Jh erschienen, 7 im 17. Jh, 31 im 18. Jh und 89 im 19. Jh; in deutscher Sprache sind 112, in lateinischer 28, in französischer einer, polyglott ist ein Titel. Zur Konziliengeschichte gibt es 6 vorwiegend lateinische Titel, je einer aus dem 16., 18. und 19. Jh und 3 aus dem 17. Jh. Auf die Patrologie entfallen 10 Titel in 50 Bdn; je einer aus dem 16. und 17. Jh, 2 aus dem 18. Jh und 6 aus dem 19. Jh; 7 in deutscher, 3 in lateinischer Sprache.

2.56 Die Rechtswissenschaft ist mit 121 Titeln (in 186 Bdn) Kirchenrecht und 154 Titeln (in 194 Bdn) Zivilrecht gut vertreten. Beim Kirchenrecht entfallen 8 Titel auf das 16. Jh, 10 auf das 17. Jh, 80 auf das 18. Jh und 23 auf das 19. Jh; 29 davon in deutscher und 92 in lateinischer Sprache. An zivilrechtlichen Werken liegen 56 in deutscher, 97 in lateinischer und eines in italienischer Sprache vor.

2.57 Sprach- und Literaturwissenschaft umfassen 16 Titel; 2 stammen aus dem 16. Jh, einer aus dem 17. Jh, 7 aus dem 18. Jh und 6 aus dem 19. Jh. In deutscher Sprache sind 4 Titel, in lateinischer 8, in französischer und englischer je 2. An Liturgica (Textausgaben nach IFLA-Normierung katalogisiert) sind 64 Werke in 68 Bdn vorhanden; 6 aus dem 16. Jh, 15 aus dem 17. Jh, 20 aus dem 18. Jh und 26 aus dem 19. Jh; 25 davon sind in deutscher, 43 in lateinischer Sprache erschienen, einige davon sind zweisprachig.

2.58 Auf die Moraltheologie und christliche Gesellschaftslehre entfallen 47 Titel in 85 Bdn; 5 aus dem 17. Jh, 17 aus dem 18. Jh und 25 aus dem 19. Jh; 25 in deutscher, 22 in lateinischer Sprache. An musiktheoretischer Literatur (Lehrbücher, Gregorianik, Musikgeschichte) sind 66 Titel in 74 Bdn vorhanden, aus dem 16. Jh einer, aus dem 18. Jh 7 und aus dem 19. Jh 58; 63 in deutscher Sprache, 2 in französischer und einer in italienischer Sprache.

2.59 Die Philosophie (mit Pädagogik und Psychologie) ist mit 87 Werken in 117 Bdn vertreten. 6 Titel sind im 16. Jh, einer im 17. Jh, 21 im 18. Jh und 59 im 19. Jh erschienen; 72 in deutscher, 12 in lateinischer und 3 in französischer Sprache. An Predigtsammlungen und Pastoraltheologie sind 214 Titel in 320 Bdn vorhanden; 10 davon aus dem 16. Jh, 9 aus dem 17. Jh, 73 aus dem 18. Jh und 122 aus dem 19. Jh. 193 davon sind in deutscher Sprache, 20 in lateinischer und einer in italienischer.

2.60 An Literatur zur Heiligenverehrung und Biographien katholischer Geistlicher sind 42 Titel in 68 Bdn vorhanden. 2 stammen aus dem 16. Jh, einer aus dem 17. Jh, 9 aus dem 18. Jh und 30 aus dem 19. Jh. 39 sind in deutscher, 8 in lateinischer Sprache; einige davon sind zweisprachig. Die Gruppe " Varia" umfaßt einige Konversationslexika sowie Werke zu Technik, Gartenbau und Bienenzucht u. ä., zusammen 47 Titel in 92 Bdn, 2 aus dem 16. Jh, einer aus dem 17. Jh, 6 aus dem 18. Jh und 38 aus dem 19. Jh; 43 sind in deutscher Sprache, 3 in lateinischer und einer in französischer. Die 120 Inkunabeln sind noch nicht neu katalogisiert.

Heide Gabler

Proskesche Musikbibliothek

2.61 Bei der Proskeschen Musikbibliothek (in der chronologischen und sprachlichen Übersicht nicht aufgeschlüsselt) handelt es sich um eine musikhistorische Fachbibliothek, die musikalische Quellen und Schrifttum über Musik in Form von Hss. und Drucken umfaßt. Zu ihrem Kernbestand, der Sammlung des Musikhistorikers Carl Proske, kommen bis ins 20. Jh hinein neue geschlossene Sammlungen mit unterschiedlichen Inhaltsstrukturen. Sammelschwerpunkt der musikalischen Quellen (" Musica practica") ist die Sakralmusik des 16. bis 19. Jhs. Neben Quellenbeständen von regionaler Bedeutung (südostdeutscher Raum) finden sich Drucke von internationaler Verbreitung, wobei der Akzent auf Drucken italienischer Herkunft liegt. In besonderen Fällen wurden einzelne Drucke etwa zur Komplettierung von Stimmbüchern - umgestellt. Diese Umstellungen sind in den Katalogen vermerkt. Die Bibliothek umfaßt 7 Kern- und 4 Ergänzungs-Abteilungen, wobei separat für jede Abteilung handschriftliche Kataloge zur Verfügung stehen. In den neuen, seit 1989 im Druck erschienenen Handschriftenkatalogen sind die verschiedenen Abteilungen in der unten aufgeführten Reihenfolge erfaßt.

2.62 Im einzelnen gliedert sich die Sammlung in: (1) " Antiquitates Ratisbonenses" (Signatur A. R.), 1018 Nummern, von denen Nr. 1-771b Drucke aus dem 16. und der ersten Hälfte des 17. Jhs, Nr. 772-1018 Hss. sind; " Antiquitates Novae" (Signatur A. N.), Sammlung mit 91 Nummern; (2) die Abteilung Fidelis Butsch (1805-1879, Signatur B), 290 Nummern; (3) Fortsetzung " Continuatië (Signatur C), umfaßt ältere Drucke (C1-C77a) und gedruckte Chorbücher (C78-C87) sowie Hss. (C88-C100); (4) die Abteilung Johann Michael Hauber (1778-1843), 12 Bde in Großfolio (C101-C111) ältere Kirchenmusik, 12 Bde (C119-C131) der Oratorien Johann Ernst Eberlins (1702-1762), ältere Partitur-Hss., Stimmbücher u. a.; (5) die Mappenbibliothek Proske; (6) die Choralia (Signatur Ch), 208 Choralhandschriften und Drucke; Historica (Signatur G), 139 Nummern; Katholisches Kirchenlied (Signatur Kk), 51 Nummern; Protestantisches Kirchenlied (Signatur Kp), 113 Nummern; (7) die Abteilung Theoretica (Signatur Th), 393 Bde, dazu Nummern 394-489 und weitere 332 Nummern; umfaßt auch musiktheoretische Drucke aus anderen Abteilungen. Der Bestand enthält die wichtigsten musiktheoretischen Quellen aus dem deutschen und italienischen Raum seit dem 15. Jh.

2.63 Die Ergänzungsabteilungen gliedern sich bei fortlaufender Zählung in: (8) die Sammlung Mettenleiter, begonnen von Johann Georg Mettenleiter (1812-1858), 83 Mappen alphabetisch geordnet; 35 Einzelabteilungen unterschiedlichen Umfangs, nach Gattungen, Besetzungen, Ausgaben, Formaten, Inhalten geordnet; (9) die Bibliothek Franz Xaver Haberl (1840-1910, Sig. BH), Chorbücher (BH 6001-6014), Drucke des 16. bis 19. Jhs (BH 6015-6299); Liturgica bzw. Choralia, Historica und Theoretica sind z. T. in Abteilung Musica Theoretica überführt; (10) aus dem Nachlaß Franz Xaver Witt (1834-1888) 1655 Kirchenmusikwerke; (11) eine Sammlung Kirchenlied, Volkslied und Liederbücher für den Gesangsunterricht (1108 Nummern). Für die Katalogisierung von späteren Nachlässen wurde eine neue Systemgruppe " Musica practica" geschaffen. Die Gruppe ist noch im Aufbau, eine statistische Erfassung noch nicht möglich.

Rafael Köhler

Bibliothek des Instituts für ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte

2.64 In dieser Bibliothek wird Literatur über die ehemaligen deutschen Ostgebiete mit dem Schwerpunkt Schlesien gesammelt. Die Sammlung umfaßt z. Z. 3872 Titel und 347 Zeitschriften. Der Bestand stammt hauptsächlich aus dem 20. Jh, vorwiegend aus der zweiten Hälfte. An historischem Bestand vorhanden sind 276 Titel in 309 Bdn, 3 aus dem 17. Jh, 4 aus dem 18. Jh und 269 aus dem 19. Jh. In deutscher Sprache sind 251 Werke, 17 in lateinischer und 4 in französischer.

Sammlung Hartig

2.65 Die kunsthistorische Sammlung des Prälaten Michael Hartig stammt hauptsächlich aus dem 20. Jh. Nach vorausgehender systematischer Ordnung wurden insgesamt 1695 Nummern vergeben, davon 117 Titel in 226 Bdn aus dem 19. Jh. In deutscher Sprache sind 113, in französischer 3, dazu kommt noch ein niederländischer.

Ferdinand-Fromann-Bibliothek, Sammlung Sailer

2.66 Die Ferdinand-Fromann-Bibliothek der Genossenschaft der Ritter des Internationalen Konstantinordens umfaßt 674 Titel. Es handelt sich hauptsächlich um kulturgeschichtliche Literatur aus dem 20. Jh mit einem nur sehr kleinen historischen Bestand von 26 Titeln in 37 Bdn, einem lateinisch-französischen Werk aus dem 17. Jh, einem lateinisch-italienischen aus dem 18. Jh und 11 deutschen und 13 französischen aus dem 19. Jh.

2.67 Gesondert aufgestellt wurde eine kleine Sammlung der Schriften des Regensburger Bischofs Johann Michael Sailer (1751-1832) sowie biographische Literatur. Von 138 Titeln in 301 Bdn (Werkausgaben und Einzelschriften, z. T. auch doppelt aufgestellt) stammen 44 aus dem 18. Jh und 94 aus dem 19. Jh, 135 in deutscher, 3 in lateinischer Sprache. Dazu kommt biographische Literatur mit 17 Titeln, von denen einer aus dem 17. Jh stammt.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Hauptkatalog

[nach Münchner Katalogisierungsordnung (MKO) mit mechanischer Wortfolge; enthält alle neu katalogisierten Bestände außer Musica practica und Inkunabeln]

Schlagwortkatalog

[nach Erlanger- und Hausregeln. Der gesamte Altbestand ist soweit möglich beschlagwortet, ebenfalls die reichlich vorhandene graue Literatur.]

Alphabetische Lesesaalkataloge

Systematische Lesesaalkataloge

Alphabetischer und Schlagwortkatalog der Musica practica [nach RAK, im Aufbau]

Standortkataloge:

Bibliothek des Schottenklosters

Ordinariatsbibliothek

[ehemaliger Alphabetischer Katalog; mschr., in Zettelform; umfunktioniert in Systematischen Katalog in 11 Gruppen]

Liturgiewissenschaftliches Institut

Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle

Sammlung Hartig

Ferdinand-Fromann-Bibliothek

Institut für ostdeutsche Kirchen- und Kulturgeschichte

Musica theoretica

Die zur Musiksammlung Proske veröffentlichten Kataloge betreffen nur die Musikhandschriften.

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Historische Kataloge

Alphabetischer Katalog des Schottenklosters

[hschr., in Zettelform]

Systematischer Katalog des Schottenklosters

[hschr., in Bandform]

Alphabetischer Katalog der Ordinariatsbibliothek

[mschr., in Zettelform]

Schmid, Joseph: Katalog der Handschriften und Inkunabeln der Bibliothek des Kollegiatstifts Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle. Regensburg 1907

2 Kataloge der Bibliothek des Kollegiatstifts

[hschr. Bandkataloge, 19. Jh, verzeichnen keine Hss. und Inkunabeln]

Kataloge der Proske'schen Musiksammlung:

(1) Antiquitates Ratisbonenses. Katalog von Carl Proske

[hschr. Bandkatalog, 3 Bde und Registerband]

(2) Katalog der Sammlung Fidelis Butsch

[hschr., mit Namensverzeichnis]

(3) Katalog der Sammlung " Continuatië von Carl Proske [hschr.]

(4) Katalog der Sammlung Michael Huber

Katalog der Antiquitates Musicae Practicae der Sammlung Proske

[1935/36 angelegt; umfaßt die Abteilungen 1-4 mit insgesamt 2312 Bdn]

(5) Alphabetischer Katalog der Mappenbibliothek Proske [hschr.]

(6) Autorenkataloge der Sammlung Choralia und Historica

Chronologische Kataloge der Sammlungen Kirchenlied

Gesamtverzeichnis zu allen 4 Sammlungen

(7) Autorenkatalog der Abteilung Theoretica [hschr.]

(8) Katalog der Sammlung Mettenleiter

[hschr., folgt der Einteilung in 35 Abteilungen]

Die Abteilungen 9-11 werden z. Z. in der Systemgruppe Musica practica katalogisiert [im Aufbau].

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Mai, Paul: Bischöfliches Zentralarchiv und Bischöfliche Zentralbibliothek. In: Almanach des Bistums Regensburg. 2. Aufl. Regensburg 1973, S. 269-273

Schönartz, Wilhelm: Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg. In: Mitteilungsblatt der AKThB 20 (1973) S. 74-79

Mai, Paul: Die bischöfliche Zentralbibliothek und das kirchliche Büchereiwesen. In: Dienen in Liebe. Festschrift Rudolf Graber. München, Zürich 1981, S. 321-338

Mai, Paul: Die Bischöfliche Zentralbibliothek. In: Wissenschaftliche Bibliotheken in Regensburg. Regensburg 1981, S. 105-129

Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg. In: Bibliotheksneubauten in der Bundesrepublik Deutschland 1968-1983. Frankfurt/M. 1983, S. 293-295

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Dokumente zur Regensburger Musikgeschichte. In: Musica sacra 100 (1980) Heft 1, S. 66

Kraus, Eberhard: Die bischöfliche Musikbibliothek Proske. In: Alt-Bayerische Heimat 11 (1967)

Mai, Paul: Die Proske'sche Musiksammlung in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg. In: Bibliotheksforum Bayern 20 (1992) S. 255-262

Scharnagl, August: Die Proskesche Musiksammlung in der Bischöflichen Zentralbibliothek zu Regensburg. In: Wissenschaftliche Bibliotheken in Regensburg. Regensburg 1981, S. 130-146

Simbeck, Edgar R.: Quellenkundliche Mitteilungen zu den Drucken und Manuskripten C 90 bis C 93, A.R. 354-356, A.R. 728-732, A.R. 985-986 und A.R. 996-1010 der Proskeschen Musiksammlung in der Bischöflichen Zentralbibliothek zu Regensburg. In: Oberpfälzer Dokumente der Musikgeschichte. Regensburg 1976, S. 201-267

Weber, Erich; Stein, Franz A.: Lasso-Ausstellung im Diözesanzentrum. In: Musica sacra 102 (1982) Heft 6, S. 454-455 Weber, Erich: Proske-Ausstellung in Regensburg. In: Musica sacra 102 (1982) Heft 1, S. 32-34

Weinmann, Karl: Die Proskesche Musikbibliothek. In: Kirchenmusikalisches Jahrbuch 24 (1911) S. 107-131

Ausstellungskataloge (chronologisch):

Gamber, Klaus: Hebraica in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg [vor 1850]. Ausstellung in der BZB Regensburg vom 22. Oktober bis 23. Dezember 1979. Regensburg 1979

Der Katechismus. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Ausstellung in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg vom 18. September bis 18. Dezember 1987. München, Zürich 1987 (Bischöfliches Zentralarchiv und Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg. Kataloge und Schriften 1)

Liturgie im Bistum Regensburg von den Anfängen bis zur Gegenwart. Ausstellung anläßlich des Bistumsjubiläums 739-1989 in der Bischöflichen Zentralbibliothek Regensburg vom 30. Juni bis 29. September 1989. München, Zürich 1989 (Bischöfliches Zentralarchiv und Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg. Kataloge und Schriften 3)

Stand: Juni 1992

Heide Gabler


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.