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Bibliothek der Botanischen Staatssammlung

Adresse. Menzinger Str. 67, 80638 München [Karte]
Telefon. (089) 17 86 10-255
Bibliothekssigel. <M 38>

Unterhaltsträger. Freistaat Bayern
Funktion. . Spezialbibliothek der Botanischen Staatssammlung München. Mitverwaltung der integrierten Fachbibliotheken der Bayerischen Botanischen Gesellschaft e. V. (Unterhaltsträger: Bayerische Botanische Gesellschaft zur Erforschung der heimischen Flora e. V.) und des Instituts für Systematische Botanik der Ludwig-Maximilians-Universität München (Unterhaltsträger: Institut für Systematische Botanik der Ludwig-Maximilians-Universität München). Sammelgebiet. Pflanzensystematik im weitesten Sinn (einschließlich Vegetationskunde, Pflanzengeographie, Ökologie).

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-12 Uhr, Dienstag und Donnerstag 14-16 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofiche-Lesegerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Telefonische Anmeldung erforderlich. U-Bahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 1) bis Haltestelle Rotkreuzplatz, von dort Straßenbahn (Linie 12) bis Haltestelle Botanischer Garten. Keine Parkmöglichkeit vor dem Institut, evtl. auf dem nördlich gegenüber liegenden Parkplatz vor der Landesanstalt für Bodenkultur.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Botanische Staatssammlung wurde als " Herbarium Regium Monacense" im Jahre 1813 gegründet und zunächst der Königlich baierischen Akademie der Wissenschaften zugeordnet. Zur Gründung ging dem Herbar der wissenschaftliche Nachlaß (einschließlich einer reichen Bibliothek) von Johann Christian Daniel von Schreber (1739-1810, ehemals Präsident der kaiserlichen Akademie der Naturforscher, Professor der Botanik in Erlangen, Schüler von Carl von Linné) zu, außerdem die botanischen Werke, die bei der Übersiedlung der Mannheimer Akademie nach München aus dem dortigen Botanischen Garten hierher verbracht worden waren. Der Nachlaß von Prof. Ludwig Jakobus Timotheus Radlkofer (1829-1927, von 1863 bis 1927 Direktor des Botanischen Museums, Herbarium, in München) soll in den Bestand integriert sein; nur gelegentlich finden sich Besitzvermerke oder Exlibris. Die Bibliothek von Prof. Dr. Hermann Merxmüller (1920-1988, von 1958 bis 1985 Direktor der Botanischen Staatssammlung) ging als Schenkung an die Bibliothek der Bayerischen Botanischen Gesellschaft e. V., konnte aber aus Platznot noch nicht zugänglich gemacht werden.

1.2 Im Gegensatz zu den Herbarien sind keine alten Inventarlisten oder Bestandsverzeichnisse erhalten, die über die geschichtliche Entwicklung der Bibliothek Aufschluß gäben. Mit der Bayerischen Botanischen Gesellschaft e. V. wurde 1934 vertraglich vereinbart, unter Wahrung der Eigentumsverhältnisse deren umfängliche Buchbestände mit zu verwalten. Diese Gesellschaft gibt seit dem Jahre 1891 die Zeitschrift Berichte der Bayerischen Botanischen Gesellschaft heraus und betreibt mit dieser einen umfänglichen Schriftentausch. Auch die Botanische Staatssammlung begann 1950 mit der jährlichen Herausgabe einer Fachzeitschrift (Mitteilungen der Botanischen Staatssammlung), über die im Tausch eine Vielzahl anderer Periodika bezogen wird. Im Jahre 1958 schließlich wurde das Institut für Systematische Botanik der Ludwig-Maximilians-Universität als neue Institution gegründet. Auch die Buchbestände dieses Instituts werden (ebenfalls unter Wahrung der Eigentumsverhältnisse) gemeinsam mit jenen von Staatssammlung und Gesellschaft aufgestellt und verwaltet. Erst seit 1960 verfügt die Bibliothek (z. T. notdürftig untergebracht) über eine Bibliothekarin.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Zur Bestandsgröße gibt es nur Schätzwerte. Der Bestand der Gesamtbibliothek füllt 1275 Regalmeter und wird auf derzeit 33.000 Bde geschätzt, einschließlich 750 laufend gehaltener Periodika. Der jährliche Zuwachs füllt 20 Regalmeter. Zusätzlich existiert eine ca. 30.000 Titel umfassende Sonderdrucksammlung. Neben Deutsch, der vor 1945 mit Abstand meistgebrauchten Sprache der Systematischen Botanik, sind als Sprachen in der Bibliothek Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch und (neuerdings) auch Chinesisch stärker vertreten. Nach Ermittlungen aus dem Jahr 1980 verteilt sich der Besitzstand der Gesamtbibliothek wie folgt: Botanische Staatssammlung 58 Prozent, Bayerische Botanische Gesellschaft 36 Prozent, Institut für Systematische Botanik 6 Prozent des Gesamtbestandes. Wesentliche Verschiebungen dieser Anteile dürften inzwischen nicht eingetreten sein.

2.2 Unter den historischen Buchbeständen sind Werke aus dem 19. Jh besonders zahlreich (Abschätzung derzeit nicht möglich). Zentrale Teile der Bibliothek bilden Florenwerke (für alle Regionen der Erde), Monographien im botanischen Sinn (d. h. Bearbeitungen bestimmter Pflanzengattungen) sowie Fachzeitschriften der Systematischen Botanik. Historische Buchbestände (17. bis frühes 19. Jh), meist Kräuterbücher und Floren, fast ausschließlich im Besitz der Botanischen Staatssammlung, füllen 22 Regalmeter und werden gesondert verwahrt.

2.3 Der weit überwiegende Teil (ca. 90 Prozent) der Buchbestände behandelt, der historischen Entwicklung des Hauses entsprechend, Blütenpflanzen. Forschungsarbeiten an Kryptogamen (Sporenpflanzen) wurden an der Staatssammlung praktisch erst mit Beginn dieses Jahrhunderts durchgeführt. Der Umstand, daß die Kryptogamensammlungen während der Amtszeit von Prof. Dr. K. von Goebel (1891-1932) vom " Königlichen Herbar" (später " Staatsherbar") abgetrennt und dem Pflanzenphysiologischen Institut der Universität zugeordnet waren, hat zudem bewirkt, daß die in diesem Zeitraum erworbene, Kryptogamen betreffende Fachliteratur sich noch heute in der Bibliothek des " Botanischen (Pflanzenphysiologischen) Instituts" (im selben Gebäude) befindet.

2.4 Von den Periodika abgesehen kommt den, nach geographischen Gesichtspunkten geordneten, " Floren" besondere Bedeutung zu (130 Regalmeter). Sie umfassen eingehendere regionale Darstellungen zum Vorkommen bestimmter Pflanzengruppen in bestimmten Regionen, z. B. Volksrepublik China, Panama, Bayern; sie enthalten Beschreibungen und Bestimmungshilfen zur Identifizierung der im behandelten Gebiet wildwachsenden Pflanzenarten. Die vorhandenen Floren betreffen geographisch Länder aller Erdteile mit Schwerpunkt auf Mitteleuropa; systematisch überwiegen Blütenpflanzen.

3. KATALOGE

Alphabetischer Autorenkatalog

[für Einzelschriften und Floren; nach Hausregeln, seit 1991 nach RAK-WB]

Die Bestände sind weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Jahresberichte der Generaldirektion der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns 1971 [darin auch Informationen zur Bibliothek der Botanischen Staatssammlung]

Stand: August 1991

Hannes Hertel


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.