FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum der Freien Universität Berlin Bibliothek des Botanischen Gartens und Botanischen Museums

Adresse. Königin-Luise-Str. 6-8, 14195 Berlin [Karte]
Telefon. (030) 83 00 60
Telefax. (030) 83 00 6186
Bibliothekssigel. <188/24>

Unterhaltsträger. Land Berlin
Funktion. . Zentraleinrichtung der FUB, öffentlich zugängliche wissenschaftliche Spezialbibliothek für das Fachgebiet Botanik.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Systematische Botanik, Pflanzengeographie, Angewandte Botanik, Artenschutz, Nomenklatur. - 2. Besondere Sammelgebiete: Samenkataloge; Biographien, Portraits und Handschriften von Botanikern; Diapositive mit Pflanzenabbildungen; Mikrofiche-Ausgaben von Herbarien; Linnaeana, Vegetationskarten.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung der magazinierten Bestände in zwei Lesesälen mit 25 Plätzen. Freihandaufstellung von botanischen und naturwissenschaftlichen Nachschlagewerken, Bibliothekskatalogen und Bibliographien. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-13 Uhr. Leihverkehr: über die Universitätsbibliothek.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Reader-Printer, Mikrofiche-Lesegerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung empfehlenswert. Weitergehende Öffnungszeiten nach Vereinbarung. - U-Bahnverbindung (Linie U 9) bis Rathaus Steglitz (Endstation), S-Bahnverbindung (Linie S 1) bis Botanischer Garten; Busverbindung (Linie 183) Richtung Königin-Luise-Str./Clayallee bis Haltestelle Botanischer Garten.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Geschichte der Bibliothek des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem vor 1943 läßt sich nur aus wenigen Hinweisen in der Geschichte des Königlichen Botanischen Museums zu Berlin-Dahlem (1815-1913) nebst Aufzählung seiner Sammlungen von Ignatz Urban (Dresden 1916) und aus den regelmäßig veröffentlichten Jahresberichten der Direktion rekonstruieren. Weitere Berichte sind nicht bekannt, sämtliche Kataloge und Inventar-Bücher sowie etwa damals angefertigte Listen wurden im Jahre 1943 durch Brandbomben vernichtet.

1.2 Die Bibliotheksgründung kann man mit dem Jahr 1815 ansetzen, als mit einem Teil des Büchernachlasses des ersten Professors für Botanik an der Friedrich-Wilhelms-Universität und Direktors des Königlichen Botanischen Gartens in Schöneberg, Carl Ludwig Willdenow (1765-1812), ein Grundstock gelegt wurde. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte kamen weitere Nachlässe hinzu. Es wurden auch gezielt wichtige Werke gekauft, doch war in Berlin für botanische Fachliteratur die Königliche Bibliothek Hauptsammelstelle. Da die Bibliothek zunächst nicht öffentlich war, kam sie mit relativ wenig Platz aus. Der ab 1879 im neuerrichteten Königlichen Botanischen Museum untergebrachte Bestand wuchs jedoch stetig weiter und war um die Jahrhundertwende in insgesamt 23 Räumen in fünf Gebäuden gelagert.

1.3 Unter Adolf Engler, dem fünften Professor für Botanik an der Friedrich-Wilhelms-Universität und Direktor des Königlichen Botanischen Gartens in Schöneberg, beschleunigte sich das Wachstum der Bibliothek erheblich. Ab 1906 im neuen Königlichen Botanischen Museum in Dahlem bei Berlin untergebracht, nahm der Umfang der Bestände auch in der Zwischenkriegszeit laufend zu und erreichte im Jahre 1943 etwa 120.000 Bde und etwa 200.000 Sonderdrucke. In diesen Zahlen spiegelt sich die internationale Bedeutung wider, die die pflanzensystematische und pflanzengeographische Forschung in Deutschland in den Amtsperioden von Engler und Ludwig Diels erreicht hatte.

1.4 Kurz nach dem Brand im Jahre 1943, dem fast die gesamte Bibliothek zum Opfer fiel, wurden für ca. 2 Millionen Goldmark auf dem antiquarischen Markt wichtige und wertvolle Bände für die de facto neu zu begründende Bibliothek erworben. Nachlässe wurden gekauft oder als Geschenk angenommen. Der Bestand wuchs rasch auf mehr als 10.000 Bde an, dann machte der Kriegsverlauf eine weitgehende Verlagerung der Bibliothek notwendig. Von dieser Bergung in verschiedene Orte des östlichen und westlichen Deutschen Reichs, z. B. in Bergwerken und Privatvillen, kam nur ein Teil nach der Kapitulation nach Berlin-Dahlem zurück. Wiederum mußte man fast völlig neu beginnen. Notdürftig untergebracht und personell unzureichend besetzt, wurde die Bibliothek wieder aufgebaut. Sie stand schon bald einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung und nahm am Leihverkehr teil.

1.5 Durch umfangreiche Schenkungen, planmäßige Ankäufe und Übernahme von Privatbibliotheken verschiedener Botaniker war bald eine tragfähige Basis vorhanden. Die Bibliothek sammelt umfassend Literatur aus dem Gesamtgebiet der Systematischen Botanik und Pflanzengeographie, und zwar Neuerscheinungen wie antiquarische Werke. Berücksichtigt werden auch Werke in entlegeneren Sprachen und " graue" Literatur. Bei der Erwerbung spielt der Tausch mit eigenen Publikationen eine wichtige Rolle. Obwohl der historische Bestand aufgrund der Kriegsverluste uneinheitlich ist, konnten gravierende Lücken, z. T. durch Mikrofiche-Editionen, wieder geschlossen werden. Insgesamt ist der Bestand des 18. und frühen 19. Jhs, auch im Bereich der Periodika, wieder gut vertreten. Derzeit besitzt die Bibliothek etwa 130.000 Bücher und Zeitschriftenbände, 9000 Zeitschriftentitel, davon mehr als 40 Prozent im Alleinbesitz (bezogen auf die Bundesrepublik Deutschland), etwa 200.000 Sonderdrucke sowie etwa 5000 Mikroformen. Sie zählt damit wieder zu den bedeutendsten botanischen Spezialbibliotheken Europas und ist auf diesem Gebiet führend im deutschsprachigen Raum. Seit dem 1. Januar 1995 gehören der Botanische Garten und das Botanische Museum als Zentraleinrichtung zur Freien Universität Berlin.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Den folgenden Zahlenangaben liegen Zählungen und statistische Erhebungen anhand des Systematischen Katalogs ( s. u. 3) zugrunde. Unberücksichtigt bleiben Sonderdrucke, Hss. und die vor 1900 erschienenen Zeitschriftenbände. Bei etwa 1000 Titelaufnahmen ist kein Erscheinungsjahr angegeben; auch diese Werke wurden in die folgenden Erhebungen nicht einbezogen.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand von ca. 130.000 Bdn beträgt der historische Bestand 14.487 Titel (1989); davon liegen 301 Titel als Mikroform, 172 als Xerokopie, 90 als Reprint oder Faksimile und 26 als Photokopie vor. Die Bibliothek besitzt eine Inkunabel; aus dem 16. Jh stammen 37 Titel, aus dem 17. Jh 76, aus dem 18. Jh 944 und aus dem 19. Jh 13.429 Titel.

2.3 Es wurden Titel in mehr als 20 Sprachen festgestellt. Bis Ende des 18. Jhs überwiegen die lateinischen (776) gegenüber den deutschen (160), französischen (78), englischen (34) und in weiteren Sprachen verfaßten Schriften (10). Im 19. Jh liegen 7059 Titel in deutscher Sprache vor (53 Prozent), 2211 in französischer (16 Prozent), 1756 in lateinischer (13 Prozent), 1338 in englischer (10 Prozent) und 1065 Titel in anderen Sprachen. In diesem Zeitabschnitt sind bei den anderen Sprachen die italienischen (362), schwedischen (228) und dänischen (191) Titel am häufigsten. Systematische Übersicht

2.4 Während die Aufstellung der Bestände im Magazin sich nach dem Vorbild der Bibliothek des Royal Botanic Garden in Kew richtet, basiert die folgende Beschreibung des historischen Bestandes auf der Ordnung des Systematischen Katalogs ( s. u. 3). Der Bestand gliedert sich in die Abteilungen Systematik, Kryptogamen, Phanerogamen, Paläobotanik, Pflanzengeographie, Ökologie, Allgemeine Biologie, Biographien, Botanische Arbeitsgebiete, Angewandte Botanik, Arbeitsmethoden, Hilfswissenschaften sowie Botanische Gärten. Einige kleinere Abteilungen, die weniger als 250 historische Titel umfassen, bleiben unberücksichtigt. Die Beschreibung erfolgt nach der Größe der Abteilungen. Stellvertretend für Untergruppen werden charakteristische Beispiele erläutert.

2.5 Die Abteilung Phanerogamen (Samenpflanzen) umfaßt als größte Gruppe 3187 Titel, davon 2 aus dem 17. Jh und 64 aus dem 18. Jh. Als Beispiel aus dem 17. Jh sei Robert Morison, Plantarum Umbelliferarum Distributio (Oxford 1672) genannt, das sich mit der Mannigfaltigkeit eines Taxons hier der Doldengewächse ohne geographische Begrenzung beschäftigt und damit als frühe " Revision" im Sinne der Systematischen Botanik gelten kann. Für eine Monographie aus dem 18. Jh steht Nicolaus Joseph Jacquins Oxalis ( Wien 1794); der Autor war der zweite Professor für Botanik an der Universität Wien und langjähriger Berater der Kaiser Josef II., Leopold II. und Franz II. im Hinblick auf den Botanischen Garten in Schönbrunn. Thema ist die Gattung Oxalis, zu der eine so bekannte Zierpflanze wie der Glücksklee zu zählen ist. Wesentlich unscheinbarer blühenden Pflanzen ist ein deutschsprachiges Werk aus dem Beginn des 19. Jhs gewidmet, Christian Schkuhrs Beschreibung und Abbildung der theils bekannten, theils noch nicht beschriebenen Arten von Riedgräsern (Wittenberg 1801); der Autor, damals " Universitäts-Mechanikus zu Wittenberg", entnahm dazu 54 kleinformatige, kolorierte Kupferstiche ohne Veränderung seinem Botanischen Handbuch (Wittenberg 1787-1802).

2.6 Illustriert mit 109 großformatigen, z. T. unnumerierten Farbpunktstichen nach Aquarellen von Pierre Antoine Poiteau und Pierre Jean François Turpin zählt Aimé Jacques Alexandre Bonplands Monographia Melastomacearum (Paris 1806-1823) zu den Kostbarkeiten des Bestandes. Autor ist aber nicht nur Bonpland, Reisegefährte von Alexander von Humboldt in Amerika in den Jahre 1799 bis 1804, sondern auch die beiden ebenfalls in Paris wirkenden Botaniker Louis Claude Marie Richard und Auguste François César de Saint-Hilaire. Es handelt sich um eine Erwerbung des Jahres 1943. " Solange man Palmen kennt und Palmen nennt, wird der Name Martius nicht vergessen sein". Mit diesem Satz bezieht sich Alexander von Humboldt auf ein weiteres Prachtwerk Carl Friedrich Philipp von Martius' Historia naturalis palmarum (Leipzig 1823-1853). Es behandelt nicht nur jene Arten, die der Autor in den Jahren 1817 bis 1820 im Gebiet des heutigen Brasilien gesammelt und gezeichnet hat, sondern auch viele altweltliche Sippen.

2.7 Carl Sigismund Kunths Révision des graminées (Paris 1829-1834) zählt ebenso wie Bonplands Monographia Melastomacearum zur groß angelegten Reihe Voyage aux régions équinoctiales du Nouveau Continent fait en 1799-1804, die von Alexander von Humboldt in dessen Pariser Jahren betreut und herausgegeben wurde. Mit 220 großformatigen kolorierten Kupferstichen nach Eulalie Delile illustriert, stellt dieses Werk eine stark erweiterte Fassung der Süßgräser-Bearbeitung in Carl Sigismund Kunths Nova genera et species plantarum (Paris 1816-1825) dar und ist grundlegend für das Verständnis der neuweltlichen Vertreter dieser Pflanzengruppe.

2.8 Den Korbblütlern, einer weltweit verbreiteten und sehr artenreichen Phanerogamenfamilie, ist Christian Friedrich Lessings Synopsis generum Compositarum (Berlin 1832) gewidmet; ihr Autor war am Königlichen Herbarium in Schöneberg bei Berlin tätig. Erwähnenswert ist Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbecks Werk über die Lorbeergewächse, Systema Laurinarum (Berlin 1836); sein Verfasser, eine der bekanntesten Botaniker-Persönlichkeiten, war jahrzehntelang Präsident der einzigen rein naturwissenschaftlich-medizinisch orientierten Akademie der Wissenschaften, der Academia Caesarea Leopoldino-Carolina Naturae Curiosorum.

2.9 Früh zum Fellow der Royal Society of London gewählt und zum Professor of Botany am University College London ernannt, widmete sich John Lindley insbesondere der wissenschaftlichen Bearbeitung der Orchideengewächse sein bekanntestes Werk ist das Sertum Orchidaceum (London 1837-1841). August Heinrich Rudolph Grisebachs Monographie über die Enziangewächse, Genera et species Gentianearum (Stuttgart 1838), basiert in erheblichem Umfang auf im Königlichen Herbarium in Berlin aufbewahrtem Material, das ihm Adelbert von Chamisso, Johann Friedrich Klotzsch und Carl Sigismund Kunth, alle damals in Berlin, zur Verfügung gestellt hatten. Wie vor ihm Alexander von Humboldt, Bonpland und Kunth, nutzte auch Hugh Algernon Weddell die reichen Sammlungen des Muséum National d'Histoire Naturelle in Paris. Zu den Brennesselgewächsen erschien von ihm in der Serie Nouvelles Archives du Muséum National d'Histoire Naturelle die Monographie de la famille des Urticacées (Paris 1856-1857), illustriert mit 20 unkolorierten, nach eigenen Zeichnungen hergestellten Lithographien.

2.10 Als Professor an der Universität Bonn begründete Eduard Strasburger zusammen mit drei Kollegen das grundlegende Lehrbuch der Botanik für Hochschulen (Jena 1894), kurz " Vier-Männer-Buch" genannt, derzeit in der 33. Auflage vorliegend und nach wie vor von vier Botanikern verfaßt. Als Professor an der Universität Jena hatte Strasburger Die Coniferen und die Gnetaceen (Jena 1872) veröffentlicht, von dem allerdings nur der Atlas-Band vorhanden ist, sowie Die Angiospermen und die Gymnospermen (Jena 1879). Der pantropisch verbreiteten Familie der Muskatnußgewächse gilt Otto Warburgs Monographie der Myristicaceen (Halle 1897), die ihrem Autor den Prix De Candolle einbrachte.

2.11 Die zweitgrößte Abteilung stellt die Pflanzengeographie mit 3153 Titeln, darunter vielen Florenwerken. Aus dem 16. Jh stammen 5 Titel (4 lateinische, ein deutschsprachiger), aus dem 17. Jh 12 (8 lateinische und 4 französische). Aus dem 18. Jh sind 187 Titel vorhanden, von denen 135 (davon 86 in lateinischer Sprache) die europäische und 52 (davon 42 lateinische) die außereuropäische Flora betreffen. Das 19. Jh ist mit 2949 Titeln vertreten, von denen 2043 europäische und 906 außereuropäische Floren behandeln. Bei den ersten überwiegen mit zwei Dritteln die deutschsprachigen, bei letzteren halten sich deutsch- und englischsprachige Werke mit jeweils 30 Prozent die Waage.

2.12 Aus dem 16. Jh ist erwähnenswert Carolus Clusius (Charles de l'Escluse), Rariorum aliquot stirpium ... historia (Antwerpen 1583), ein Werk über die Flora des südöstlichen Mitteleuropa mit zahlreichen unkolorierten Holzschnitten, einer der wenigen von der Brandkatastrophe des Jahres 1943 verschonten Bände. Ein wichtiges Werk des frühen 17. Jhs ist Basilius Beslers Hortus Eystettensis (Altdorf 1613), ein unkoloriertes Exemplar aus dem Vorbesitz der Berliner Naturforschenden Gesellschaft. Das Werk ist ebenfalls in einer Ausgabe von 1713 vorhanden. An vorlinnéischen Floren ist außerdem von Johannes Vesling, Professor zu Padua, De plantis Aegyptiis observationes et notae (Padua 1638) im Bestand sowie mehrere Ausgaben der anonym erschienenen Histoire des plantes de l'Europe ( Lyon 1689, 1719, 1762 und 1766). Das 18. Jh ist mit Gabriel Grisleys Viridarium Lusitanum (Verona 1749) vertreten sowie mit Pehr Forsskåls Flora aegyptiaco-arabica (Kopenhagen 1775). Carsten Niebuhr gab dieses Werk seines in Arabien an der Pest verstorbenen Reisegefährten aus dessen Nachlaß heraus.

2.13 An großen Florenwerken des 19. Jhs sind zu nennen Ambroise Marie François Palisot de Beauvois' Werk über Westafrika, Flore d'Oware et du Bénin (Paris 1803-1820), ein großformatiges Prachtwerk mit 120 Farbpunktstichen. Tafel 78 mit der Darstellung der Napoleonaea imperialis, einem Strauch aus der Familie der Deckeltopfbaumgewächse, wurde erstmals separat als Huldigungsblatt anläßlich der Krönung Napoleons 1804 publiziert. Die Pflanzenwelt Mittelamerikas und der nördlichen Andenländer beschreibt Carl Sigismund Kunths Nova genera et species plantarum (Paris 1816-1825), das auf den Sammlungen von Alexander von Humboldt und Bonpland basiert; das Werk zählt ebenso wie die Monographia Melastomacearum und die Révision des graminées zur Reihe Voyages aux régions équinoctiales du Nouveau Continent. Auguste François César de Saint-Hilaires Flora Brasiliae meridionalis (Paris 1824-1833) weist 61 Kupferstiche nach Aquarellen von Turpin auf sowie 130 Stiche nach Aquarellen von Eulalie Delile; Thema ist die Pflanzenwelt des südlichen Brasilien.

2.14 Die Erforschung der Pflanzenwelt Australiens beginnt erst eigentlich mit der Publikation von Robert Brown, Prodromus Florae Novae Hollandiae et Insulae Van-Diemen, der in der zweiten Auflage von Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck herausgegeben (Nürnberg 1827) als Teil von Robert Brown's vermischten botanischen Schriften erschien. Mit einem Format von 11 x 9 cm zählt Franz Petters Botanischer Wegweiser in der Gegend von Spalato in Dalmatien (Zadar 1832) zu den kleinsten Floren. Er enthält einen getrennt paginierten und nur einseitig bedruckten Seitenblock; entlang der gedruckten Linien zerschnitten erhält man so Etiketten für die von Petter angebotenen Herbarexemplare. Paul Friedrich August Aschersons Flora der Provinz Brandenburg, der Altmark und des Herzogthums Magdeburg (Berlin 1859-1864) hat die Untertitel " Specialflora von Berlin" und " Specialflora von Magdeburg"; das ungewöhnliche Format von 11,5 x 16,5 cm bei einem Buchrücken von 9 cm ist Grund für die Kurzbezeichnung " Würfelflora". Sie war sehr erfolgreich und erlebte neben einer stark gekürzten Fassung auch eine erweiterte zweite Auflage mit dem Titel Flora des nordostdeutschen Flachlandes (ausser Ostpreussen) (Berlin 1898-1899).

2.15 Ergebnis einer lebenslangen intensiven Beschäftigung mit der Pflanzenwelt des östlichen Mittelmeerraumes und des Nahen Ostens ist

Pierre Edmond Boissiers Flora orientalis (Basel 1867-1888), eine nie wieder erreichte Zusammenfassung über eine sehr artenreiche Flora. Das vorliegende Exemplar befand sich früher im Eigentum des Orientbotanikers Joseph Bornmüller und ist wegen der zahlreichen handschriftlichen Bemerkungen, eingeklebten Photographien und Sonderdrucke besonders wertvoll. Josef Pancic, Flora Knezevine Srbije (Belgrad 1874) ist eine frühe Flora des Fürstentums Serbien, das damals noch dem Verband des Osmanischen Reiches angehörte. Erschienen in der Serie Trudy Tiflisskago Botaniceskago sada, ist Vladimir Ippolitovic Lipskijs Flora Kavkaza (St. Petersburg 1899) eher eine Quellensammlung; der " Konspekt" enthält nur Pflanzennamen mit Anmerkungen, keine Beschreibungen. Ihr Autor war damals Hauptkustos am Kaiserlichen Botanischen Garten in St. Petersburg und der bedeutendste Historiograph dieses Instituts.

2.16 In der Abteilung Kryptogamen (Sporenpflanzen) finden sich 1860 Titel, davon 37 aus dem 18. Jh. 117 Titel beschäftigen sich mit den Kryptogamen als Ganzes, 355 mit Algen, 373 mit Pilzen, 369 mit Flechten, 425 mit Moosen und 184 mit Farnen. Zu letzteren finden sich zahlreiche schwedische und dänische Titel. Für die erste Gruppe steht als frühes Beispiel Friedrich Wilhelm Weis, Plantae cryptogamicae florae Gottingensis (Göttingen 1770), eine Dissertation, illustriert mit einem kleinformatigen, kolorierten Kupferstich einer süßwasserbewohnenden Rotalge. Weitere Beispiele sind Jean

Pierre Montagne, Sylloge generum specierumque cryptogamarum (Paris 1856) und Ludwig Rabenhorst, Kryptogamen-Flora von Sachsen, der Ober-Lausitz, Thüringen und Nordböhmen (Leipzig 1863-1870).

2.17 Unter der Literatur zu den Algen (355 Titel) ist ein Beispiel der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien um die Mitte des 19. Jhs erwähnenswert: Georg von Frauenfeld, Die Algen der dalmatinischen Küste ( Wien 1855), mit 26 großformatigen, feinste Farb- und Formnuancen wiedergebendenTafeln versehen, die zu den schönsten algologischen Illustrationen überhaupt zählen. Ihr Autor wirkte als Kustos am k. k. Zoologischen Museum in Wien. Zu nennen ist außerdem Jacob Georg Agardhs Arbeit zur Braunalgengattung Sargassum, Species Sargassorum Australiae (Stockholm 1889), mit 31 treffenderweise braun abgedruckten Lithographien.

2.18 Die Bedeutung von Elias Magnus Fries, Systema mycologicum (Bd 1-2, Lund 1821-1823; Bd 3, Greifswald 1829-1832) wird am eindrucksvollsten durch die Tatsache ersichtlich, daß für viele Pilzgruppen der Internationale Code für Botanische Nomenklatur als Ausgangspunkt für gültige Veröffentlichung den 1. Januar 1821 festsetzt; dadurch wurden alle von Fries verwendeten Namen gegen ältere Homonyme geschützt, d. h. die Namensgebung für die meisten Pilze beginnt mit dem Systema mycologicum. Des weiteren sind in der Gruppe Pilze (373 Titel) Arbeiten von Ferdinand Moritz Ascherson, Hermann Friedrich Bonorden, Giovanni Maria Lancisi (Dissertatio epistolaris de ortu, vegetatione et textura fungorum, Rom 1714) und Luigi Ferdinando Marsigli im Bestand. Beispielhaft für lichenologische Literatur (369 Titel) wird Friedrich August Hazslinszky von Hazslin, A Magyar birodalom zuzmó-flórája (Budapest 1884) genannt. Der Autor war jahrzehntelang Professor für Physik und Mathematik am evangelischen Kollegium im heutigen Presov (Slowakei).

2.19 Zu den Moosen liegen 425 Titel vor, darunter Giuseppe Balsamo und Giuseppe De Notaris, Prodromus bryologiae mediolanensis (Mailand 1834), gewidmet Elisabetta Contessa Fiorini-Mazzanti, die ein vergleichbares Werk über die Moose Roms veröffentlicht hatte. Als weitere Autoren sind Coe Finch Austin (Musci Appalachiani, Closter, New Jersey 1870), Johann Breidler, Samuel de Bridel, Carl Friedrich Bernhard Fiedler, Johann Bernhard Wilhelm Lindenberg und Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck zu nennen. Der Bestand enthält eine Reihe von Widmungsexemplaren. Beispielhaft für die Literatur zu Farnen (184 Titel) ist das Werk von William Jackson Hooker, Genera filicum (London 1838-1842) mit 120 kolorierten Lithographien nach Franz Bauer, denen jeweils eine Seite Erläuterung pro Tafel gegenübersteht. Im Bestand finden sich außerdem Arbeiten von Karel Borivoj Presl, Gustav Kunze oder Heinrich Friedrich Link.

2.20 In der Abteilung Botanische Arbeitsgebiete sind 1215 Titel vorhanden, davon 16 aus dem 18. Jh. Im einzelnen zählen dazu Arbeiten aus den Gebieten Morphologie, Palynologie, Embryologie, Anatomie, Entwicklung und Fortpflanzung, Evolutionsforschung, Genetik und Physiologie. Zur Morphologie ist Goethes Versuch, die Metamorphose der Pflanzen zu klären (Gotha 1790) zu nennen, ein Klassiker der idealistischen Naturphilosophie. Der Stempel " Koen: Preuss: Herbarium" zeigt, daß auch dieser Band die Brandkatastrophe von 1943 überdauert hat.

2.21 Zur Vererbungslehre sind frühe Werke im Bestand, so Henri Lecoq, De la fécondation naturelle et artificielle des végétaux et de l'hybridation, considérée dans ses rapports avec l'horticulture, l'agriculture et la sylviculture (Paris 1845), das noch weit von dem Mendelschen Ansatz entfernt ist. Das Wissen um den Generationswechsel der Organismen, insbesondere der Pflanzen, war von grundlegender Bedeutung für das Gedankengebäude der Allgemeinen Biologie. Als sein Entdecker gilt Wilhelm Friedrich Benedict Hofmeister, dessen Vergleichende Untersuchungen der Keimung, Entfaltung und Fruchtbildung höherer Kryptogamen ... und der Samenbildung der Coniferen (Leipzig 1851) den Durchbruch brachte. Ein Beispiel für idealistische Naturphilosophie ist Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck, Die allgemeine Formenlehre der Natur als Vorschule der Naturgeschichte (Breslau 1852). Werke zur Pflanzenanatomie wie Johann Michael Seligmann und Christoph Jacob Trew, Die Nahrungs-Gefaese in den Blättern der Bäume (Nürnberg 1748) oder Gottlieb Haberlandt, Die Entwicklungsgeschichte des mechanischen Gewebesystems der Pflanzen (Leipzig 1879) runden den Bestand ab.

2.22 Die Abteilung Angewandte Botanik enthält 956 Titel. Davon stammen 2 Titel aus dem 16. Jh (je ein deutschsprachiger und ein chinesischer), 6 Titel aus dem 17. Jh (2 deutschsprachige und 4 lateinische), 45 aus dem 18. Jh (23 deutschsprachige, 13 lateinische, 9 in anderen Sprachen) und 903 aus dem 19. Jh (644 deutschsprachige, 143 englische, 98 französische und 18 lateinische). Die Gruppe umfaßt ein breites Spektrum von Themen und reicht von Land- und Forstwirtschaft über Gartenbau bis zu Nutzpflanzenkunde und Pflanzenschutz, Nahrungs- und Genußmitteln, Mikrobiologie und Bakteriologie, wobei Literatur über Nutzpflanzen am reichsten vertreten ist.

2.23 Für die Forstwirtschaft sei Martin Mylius' Anmütiger Weissheit Lustgarten: darinnen die vornemesten der Teutschen Nation bekandte Bäume (Straßburg 1621) genannt, für die Landwirtschaft und Pflanzenernährung George Sinclairs Hortus gramineus Woburnensis (London 1816), für den Gartenbau Wohl-bewährte Garten-Geheimnüsse wie Pflantzen und Blumen-Gewächse zu tractiren (anonym, aus dem Französischen, Nürnberg 1738) oder Carl Paul Bouchés Der Zimmer- und Fenstergarten (Berlin 1808). Zur Nutzpflanzenliteratur ist Balthasar Erharts in zweiter Auflage vorliegende Oekonomische Pflanzenhistorie nebst dem Kern der Landwirtschaft, Garten- und Arzneykunst (Ulm 1753-1762) zu nennen, zu tropischen Nutzpflanzen Johann Georg Forsters Dissertation De plantis esculentis insularum oceani australis commentatio botanica (Berlin 1786), in welcher der Autor seine während der zweiten Cookschen Weltumsegelung 1772 bis 1775 gemachten Beobachtungen zu eßbaren Pflanzen der Südseeinseln darlegt. Aus dem späten 19. Jh stammt Henri Lucien Jumelles Les plantes à caoutchouc et à gutta dans les colonies françaises (Paris 1898), das für die Nutzung von Tropenpflanzen steht. Außerdem sei Johann Bolle, Der Seidenbau in Japan (Budapest 1898) genannt, ein von den Ackerbau-Ministerien in Wien und Budapest unterstütztes Werk, das gleichzeitig in italienischer, deutscher, ungarischer und slowenischer Sprache erschien.

2.24 Nahrungs- und Genußmittel betrifft Theodor Zwingers De Thee helvetico, vom Schweizer Thee (Leiden 1733), die Mikrobiologie und Bakteriologie die in zweiter Auflage vorliegende Schrift von Heinrich Anton de Bary Über Schimmel und Hefe (Berlin 1873). Zum Gärungsgewerbe liegt u. a. eine Arbeit von Ernst Hans Hallier vor, zum Färben eine Schrift von Daniel Gottfried Schreber (Halle 1752) und zur Toxikologie Johann Friedrich Gmelins Allgemeine Geschichte der Pflanzengifte (Nürnberg 1777). Drogen haben die von dem deutschen Pharmazeuten Ernst Wilhelm Martius verfaßten Gesammelten Nachrichten über den Macassarischen Giftbaum (Erlangen 1792) zum Thema. Für eine der zahlreichen Übersetzungen soll das Systema de materia medica vegetal (Rio 1854) von Carl Friedrich Philipp von Martius stehen; das Original erschien in lateinischer Sprache in Leipzig.

2.25 In der Abteilung Systematik werden Titel zusammengefaßt, die sich in allgemeiner Form mit der Mannigfaltigkeit der Organismen beschäftigen und die so gewonnenen Gruppen in einem hierarchischen System ordnen. Von den insgesamt 948 Titeln stammen 15 Titel aus dem 16. Jh, 22 aus dem 17. Jh, 449 aus dem 18. Jh und 462 aus dem 19. Jh. Als Beispiele seien genannt: Joseph Pitton de Tourneforts Institutiones rei herbariae (Paris 1700), das 22 classes jeweils mit einer unterschiedlich großen Zahl von sectiones und genera unterscheidet; Carl von Linnés Species Plantarum (Stockholm 1753), das erstmals eine stark vereinfachte und praktische Benennungsmethode anwendete die sogenannte binäre Nomenklatur. Sie ist bis heute durch keine andere Form der Namensgebung abgelöst worden und Grundlage für den International Code of Botanical Nomenclature; Stephan Ladislaus Endlichers Genera plantarum ( Wien 1836-1841), das durch den Titelzusatz " secundum ordines naturales disposita" erkennen läßt, daß der Autor ein " natürliches System" anstrebte; August Wilhelm Eichlers Syllabus der Vorlesungen über spezielle und medicinisch-pharmazeutische Botanik (Berlin 1880), ein hier in zweiter Auflage vorliegendes Kompendium für Studenten.

2.26 Unter Verschiedenes sind einige kleinere Sammelbereiche zusammengefaßt: (1) Botanische Gärten, Museen, Gesellschaften, (2) Botanische Arbeitsmethoden, (3) Biographien, (4) Hilfswissenschaften und Randgebiete, (5) Ökologie und (6) Allgemeine Biologie. In der Abteilung Botanische Gärten (ca. 530 Titel) ist Joseph Gottfried Mikan, Catalogus plantarum ... in usum horti botanici Pragensis (Prag 1776) zu nennen Kaiserin Maria Theresia hatte 1775 einen ehemaligen Jesuitengarten am linken Moldauufer zum " k. k. Kräutergarten" bestimmt und Gregor Kraus, Der botanische Garten der Universität Halle (Leipzig 1888-1893) mit einer Geschichte dieses 200 Jahre alten Gartens und einem Überblick über die Einführungsgeschichte vieler außereuropäischer Pflanzen.

2.27 Zu der Abteilung Arbeitsmethoden (523 Titel, davon 30 aus dem 18. Jh) zählt Literatur zu Mikro-, Zeichen- und Sammel-Technik sowie zu Präparationsmethoden und Bestimmungstechnik. Zu nennen ist hier Johannes Hedwig, Belehrung, die Pflanzen zu trocknen und zu ordnen, sie frisch nach Linné zu untersuchen ... (Gotha 1797), das u. a. Hinweise zum Schutz gegen den Insektenfraß gibt. Zur Sammeltechnik gehört Gustav Schreters Dissertatio inauguralis botanico-medica de constructione herbarii ( Wien 1826) und zur Bestimmungstechnik Christian Knaut, Methodus plantarum genuina ... ordine digeruntur (Leipzig 1716). Unter den Wörterbüchern findet sich Nathaniel Matthaeus von Wolf, Genera et species plantarum vocabulis ... definita (Königsberg 1782).

2.28 Johann Nepomuk Raimanns Rede zur Gedächtnissfeyer des ... Nic. Jos. Freyh. v. Jacquin ( Wien ca. 1818) steht für die Abteilung Biographien (411 Titel, davon 38 aus dem 18. Jh) ebenso wie der unter dem Titel Im Ural und Altai (Leipzig 1869) veröffentlichte Briefwechsel zwischen Alexander von Humboldt und Graf Georg von Cancrin aus den Jahren 1827 bis 1832, der u. a. Platin-Funde im Ural und Humboldts Forschungsreise nach Rußland betrifft.

2.29 In der Abteilung Hilfswissenschaften und Randgebiete (398 Titel, davon 8 aus dem 17. Jh und 17 aus dem 18. Jh) finden sich erdkundliche Werke, Reiseführer sowie eine Reihe von Expeditions- und Reisebeschreibungen. Einer der frühen Titel ist Fernão Mendes Pinto, Wunderliche und merckwürdige Reisen ... durch Europa, Asia und Africa (Amsterdam 1671), ein Werk des 19. Jhs ist die Entdeckungsreise in die Süd-See und nach der Berings-Straße in den Jahren 1815, 1816 ... (Weimar 1821), u. a. mit Bemerkungen " von dem Naturforscher der Expedition, Adelbert von Chamissë, der später Kustos am Königlichen Herbarium in Berlin war. Darüber hinaus sind Werke zu Geologie und Bodenkunde, zu Meteorologie, Klimatologie, Physik und Chemie im Bestand. Den Abschluß bilden die kleineren Gruppen Zoologie, Anthropologie, Völkerkunde und Kulturgeschichte (hier z. B. Paul Jacob Marpergers Das in Natur- und Kunst-Sachen neueröffnete Kauffmanns-Magazin, Hamburg 1708).

2.30 Für die Abteilung Ökologie (356 Titel, davon 3 aus dem 18. Jh) stehen Charles Darwins Insectivorous plants (London 1885) oder das in zweiter Auflage vorliegende The movements and habits of climbing plants (London 1875), außerdem Werke von Carl Friedrich Wilhelm Jessen, Carl Ernst Otto Kuntze, Nathanael Pringsheim, Heinrich Karl Hermann Hoffmann über Pflanzenklimatologie oder als frühes Werk Albrecht von Hallers Versuch der Verbesserung eines sumpfigen Grundes (1772).

2.31 Werke zur Abteilung Allgemeine Biologie stellen 272 Titel, davon 14 aus dem 16. Jh, 18 aus dem 17. Jh, 40 aus dem 18. Jh und 200 aus dem 19. Jh. Es liegen einige alte Kräuterbücher vor, darunter Leonhard Fuchs, De historia stirpium (Basel 1542), ein früher Höhepunkt botanischer Buchillustration mit der ersten gedruckten Abbildung einer blühenden Maispflanze und anderer neuweltlicher Kulturpflanzen. Aus dem 17. Jh ist Pietro Andrea G. Mattiolis Kreutterbuch (Frankfurt 1626) zu nennen. Erwähnenswert sind außerdem Werke zum Naturschutz (7 Titel des 19. Jhs), zur Volksbotanik, zur Pflanzennamenliteratur, z. B. von Michael Bernhard Valentin, und Werke zum Thema " Pflanze und Kunst" wie F. Theodor Bratraneks Beiträge zu einer Ästhetik der Pflanzenwelt (Leipzig 1853).

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[nach PI; in Zettelform]

Systematischer Katalog

[in Zettelform; umfaßt Monographien, Fortsetzungen, Serien und Sonderdrucke; gegliedert nach den Sachgruppen Systematik, Kryptogamen, Phanerogamen, Paläobotanik, Pflanzengeographie, Ökologie, Allgemeine Biologie, Biographien, Botanische Arbeitsgebiete, Angewandte Botanik, Arbeitsmethoden, Hilfswissenschaften]

Literaturkartei

[in Zettelform; geführt von 1955 bis 1982; erfaßt vor allem Zeitschriftenaufsätze; ergänzt die Standardbibliographie Kew Record of Taxonomic Literature insbesondere auf den Gebieten Algen, Pilze, Flechten, Moose]

Zeitschriften

[Mikrofiche- und Papierausdruck des Bestandes in alphabetischer und geographischer Ordnung und in Permutation]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind nicht in den Katalogen der FUB verzeichnet. Sie sind bis 1990 im Berliner Gesamtkatalog, ab 1995 im Bibliotheksverbund Berlin-Brandenburg (BVBB) nachgewiesen. Zeitschriften sind im Berlin-Brandenburgischen Zeitschriftenverzeichnis (BBZV) und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) verzeichnet.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Jahresberichte der Direktion des Königlichen Botanischen Museums zu Berlin-Dahlem finden sich ab 1881 im Jahrbuch des Königlichen botanischen Gartens und des botanischen Museums zu Berlin, später im Notizblatt des Königl. botanischen Gartens und Museums zu Berlin sowie im Notizblatt des Botanischen Gartens und Museums zu Berlin-Dahlem.

Lack, Hans Walter: Die Bibliothek. In: Museum. Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem. München 1987, S. 106-111

Lack, Hans Walter: Die Geschichte des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem. Ibid., S. 12-21

Urban, Ignatz: Geschichte des Königlichen Botanischen Museums zu Berlin-Dahlem (1815-1913) nebst Aufzählung seiner Sammlungen. Dresden 1916

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Stafleu, Frans Antonie; Cowan, Richard S.: Taxonomic Literature. 2d ed. Utrecht 1976-1988 (Regnum vegetabile 94, 98, 105, 110, 112, 115, 116)

Stafleu, Frans Antonie; Mennega, Erik A.: Taxonomic Literature. Supplement 1-2. Königstein 1992-93 (Regnum vegetabile 125, 130) [zitieren Monographien und Sonderdrucke aus dem Bestand der Bibliothek]

Stand: Januar 1995

Hans Walter Lack

Peter Hirsch


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.