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Bibliothek in der Brehm-Gedenkstätte

Adresse. 07646 Renthendorf, Nr. 22
Telefon. (036426) 2 22 16

Unterhaltsträger. Gemeinde Renthendorf/Hellborn
Funktion. Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. Brehm-Schrifttum und Ornithologiegeschichte.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung während der Öffnungszeiten des Museums täglich 9-12 Uhr und 13-17 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Zugverbindung bis Bahnhof Triptis, Taxi bis Renthendorf; Bahnhof Stadtroda, Busverbindung bis Ottendorf bzw. Renthendorf. A 9 (E 49/51), Ausfahrt Triptis, B 281 über Triptis nach Renthendorf; A 4 (E 40) bis Hermsdorfer Kreuz, Ausfahrt Gera (Landstraße), dann Richtung Großebersdorf, nach wenigen Kilometern Abzweigung Eineborn-Ottendorf, von dort nach Renthendorf. Parkplatz unterhalb des Museums.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Renthendorf, der Sitz der Brehm-Gedenkstätte, ist eines der " Tälerdörfer" an der Roda. Die Gedenkstätte befindet sich in dem 1865 erbauten ehemaligen Wohnhaus der Familie Brehm, in unmittelbarer Nachbarschaft von Kirche, Pfarrhaus und Schule, dem Lebensraum von Christian Ludwig Brehm (1787-1864). Sein Sohn Alfred Edmund (1829-1884) verbrachte hier seine Kindheit. Der Ornithologe Christian Ludwig Brehm war mehr als 50 Jahre lang Pfarrer in Renthendorf, Kleinebersdorf und Hellborn. Seine Vogelsammlung mit ca. 90.000 Exemplaren war die damals bedeutendste private Sammlung dieser Art. Wegen seiner eingeschränkten Vermögensverhältnisse soll der " Vogelpastor" aber " nur wenig Bücher besessen" haben.

1.2 Sein Sohn Alfred Edmund, der von 1853 bis 1855 in Jena Naturwissenschaften studierte, von 1863 bis 1866 Direktor des Zoologischen Gartens in Hamburg und, seit 1867 in Berlin lebend, Mitbegründer und bis 1874 Direktor des dortigen " Aquariums" war, veröffentlichte von 1863 (1. Teillieferung) bis 1869 erstmals sein Illustriertes Thierleben, das als Brehms Tierleben zum festen Begriff wurde. Alfred Brehm besaß eine " ansehnliche Bibliothek". In seinem Testament vom 10. Oktober 1884 verfügte er, daß die wissenschaftlichen Werke seinem Sohn Horst Brehm (1863-1917) und die belletristischen seinen drei Töchtern zufallen sollten. Ab Weihnachten 1897 verschenkte der Sohn Teile des handschriftlichen Nachlasses an den Theologen und Ornithologen Otto Kleinscdt (1870-1954). Dieser erreichte, daß die natur- und reisekundliche Bibliothek Horst Brehms in den Besitz des Kirchlichen Forschungsheimes Wittenberg überging.

1.3 Schon in den dreißiger Jahren des 20. Jhs beabsichtigten die drei Brehm-Töchter, das Wohn- und Sterbehaus ihres Vaters in eine Gedenkstätte umzuwandeln. Der jüngsten Tochter Frieda Poescnn, geb. Brehm (1870-1950) gelang es, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen. 1946 wurde die Gedenkstätte gegründet, die zunächst nur aus einem Raum bestand. Nach ihrem Tod ging das Grundstück samt Haus und Inventar an den einzigen noch lebenden Enkel, Hans-Renatus Brehm (1899-1964), über, der 1952 sein gesamtes Renthendorfer Anwesen der Gemeinde schenkte. Seine damit verbundene Auflage war, das Andenken an seine Vorfahren zu wahren und die Räume für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten.

1.4 Seit 1987 stehen acht Ausstellungsräume mit zahlreichen Originalgegenständen zum Leben und Werk der Brehms zur Verfügung. Das Brehm-Archiv enthält ca. 1500 Autographen, darunter die Tagebücher von Alfred Edmund Brehm, und eine Sammlung von etwa 400 historischen Photographien. Den Grundstock der Bibliothek bildete die Schenkung von Hans-Renatus Brehm, die im wesentlichen aus der Hausbibliothek der Familie Brehm bestand. Sie ist zum größten Teil in den Bücherschränken im Arbeitsraum und im Wohnzimmer beides Ausstellungsräume aufgestellt. 1989 gelangte der dem Kirchlichen Forschungsheim Wittenberg übergebene Buchbestand (ca. 400 Bde) nach Renthendorf zurück. 1991 ging er durch Ankauf in den Besitz des Museums über.

1.5 Eine wichtige Erwerbung war die ornithologische und ornithologiegeschichtliche Fachbibliothek des Kriminalisten, Museologen und Ornithologen Ludwig Baege (1932-1989) aus Erfurt, die in zwei Teillieferungen (Bücher 1989, Zeitschriften 1992) in den Bestand der Gedenkstätte überging (insgesamt 2164 Bde). Die Fachbibliothek wird mit Hilfe des Förderkreises Brehm e. V. laufend ergänzt. Bücher und Zeitschriften werden ausstellungsbegleitend genutzt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek umfaßt annähernd 5000 Bde. Von den 1633 Bdn (32,7 Prozent) des historischen Bestandes entfällt einer auf das 17. Jh, 112 stammen aus dem 18. Jh (6,9 Prozent) und 1520 aus dem 19. Jh (93,1 Prozent).

2.2 Der Bestand ist zu 86,8 Prozent deutschsprachig (1417 Bde). In Englisch liegen 93 Bde vor (5,7 Prozent), in Französisch 46 (2,8 Prozent), in Latein 30 (1,9 Prozent) und in weiteren Sprachen 47 (2,8 Prozent).

Systematische Übersicht

2.3 Über zwei Drittel des wissenschaftlichen Bestandes sind der Ornithologie und verwandten Fachgebieten zuzuordnen. Darunter befinden sich 809 Bde zur Zoologie und Evolutionstheorie (49,5 Prozent; 18. Jh 34, 19. Jh 775), 63 Bde zur Geographie (3,9 Prozent; 18. Jh 2, 19. Jh 61), 59 Bde zur Botanik (3,6 Prozent; 19. Jh), 53 Bde zur Philosophie und Philologie (3,3 Prozent; 18. Jh 21, 19. Jh 32), 46 Bde zur Geschichte (2,8 Prozent; 19. Jh) und 31 Bde Nachschlagewerke (1,9 Prozent; 19. Jh). Im Rahmen der Brehmschen Familien-Lesebibliothek wurden 447 Bde Belletristik gesammelt (27,4 Prozent; 17. Jh einer, 18. Jh 36, 19. Jh 410), ferner 51 Bde Reiseliteratur (3,1 Prozent; 18. Jh 5, 19. Jh 46), 38 Bde Bibeln und Gesangbücher (2,3 Prozent; 18. Jh 7, 19. Jh 31) und 19 Bde biographische Werke (1,2 Prozent; 18. Jh 4, 19. Jh 15). 17 Bde lassen sich keiner dieser Gruppen zuordnen. Das älteste Werk im Bestand ist Obras en prosa (Teil 2, Madrid 1664) des spanischen Prosaisten Francisco de Quevedo y Villegas.

2.4 Im Zeitschriftenbestand finden sich u. a. die Mitteilungen aus dem Osterlande, hrsg. von der Naturforschenden Gesellschaft zu Altenburg (Bd 1-19, 1837-1869; N. F. Bd 1-23/24, 1880-1940), Der Zoologische Garten, Organ der Zoologischen Gesellschaft in Frankfurt a. M. (Jg. 1-19, 1860-1878), die Naumannia, hrsg. von Eduard Baldamus (Jg. 1-8, 1851-1858), das Journal für Ornithologie, anfangs hrsg. von Jean Cabanis (Jg. 1-31, 1853-1883; 41, 1893 ff.), und die Monatsschrift des Deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt, redigiert von Eugen von Schlechtendal (Jg. 3-15, 1878-1890; 18-31, 1892-1906). Die ornithologischen Fachzeitschriften stammen größtenteils aus dem Besitz von Ludwig Baege. Einzelne ungebundene Jahrgänge der Isis (1826-1847, mit Lücken) und des Neuen Lausitzischen Magazins (1849-1863, mit Lücken) gehen vermutlich auf C. L. Brehm und dessen Frau zurück.

2.5 Von Christian Ludwig Brehm besitzt die Bibliothek 13 Monographien (von insgesamt 17 Titeln), darunter das Handbuch zur Vogelkunde (Neustadt/Orla 1820-1822), das Lehrbuch der Naturgeschichte aller europäischen Vögel (Jena 1823-1824), das Handbuch der Naturgeschichte aller Vögel Deutschlands (Ilmenau 1831) und das Handbuch für Liebhaber der Stuben-, Haus- und anderer der Zähmung werthen Vögel (Ilmenau 1832), beide aus dem populärwissenschaftlichen Verlag von Bernhard Friedrich Voigt. Besonders erfolgreich war Brehm sen. mit den Schriften Der Vogelfang (Leipzig 1836) und Der vollständige Vogelfang (Weimar: Voigt 1855; Herzog Ernst II. gewidmet), Die Kunst, Vögel als Bälge zu bereiten, auszustopfen, aufzustellen und aufzubewahren (Weimar 1842, 2. Aufl. 1860) und Die Wartung, Pflege und Fortpflanzung der Canarienvögel, Sprosser, Nachtigallen (Weimar 1855, 2. Aufl. 1863, 3. Aufl. 1873). Unter dem Titel Ornis (3 Hefte, 1824-1827) erschien in Jena unter Brehms Redaktion die erste ornithologische Fachzeitschrift.

2.6 Brehm sen. war auch für Zeitschriften und Journale tätig. Zoologische, vorzüglich ornithologische Bemerkungen auf einer Reise von Renthendorf nach Berlin im Herbste 1832 veröffentlichte er z. B. zwei Jahre später in der Isis (18. 1834, Heft 1, Sp. 38-70). Der Aufsatz, die noch unveröffentlichte Fortsetzung und die Materialsammlung hierzu sind im Brehm-Archiv. Die Skizze Die Wälder um Renthendorf vor 50 Jahren und jetzt erschien in dem von Roßmäßler herausgegebenen naturwissenschaftlichen Volksblatt Aus der Heimath (4, 1862, Heft 11, Sp. 163-168).

2.7 Alfred Edmund Brehm veröffentlichte seinen ersten Aufsatz " Der Winter in Ägypten in ornithologischer Sicht" in der Naumannia (1, 1849). Vorhanden sind seine 19 Artikel für die Gartenlaube, die 18 Aufsätze für Meyer's Universum sowie sein gesamtes monographisches Werk (13 Titel), darunter die Reiseskizzen aus Nord-Ost-Afrika (Jena 1855) und die Ergebnisse einer Reise nach Habesch (Hamburg 1863). Horst Brehm veröffentlichte 17 populäre Vorträge seines Vaters unter dem Titel " Vom Nordpol zum Aequator" (Stuttgart, Berlin und Leipzig 1890). A. E. Brehms Monographie Gefangene Vögel (Leipzig und Heidelberg 1872-1876) gilt als Beispiel für seine Prosakunst.

2.8 Das Leben der Vögel (Glogau 1861, 2. Aufl. 1867) und Die Thiere des Waldes (Leipzig und Heidelberg 1864-1867, zusammen mit Roßmäßler) stellen Ausschnitte aus A. E. Brehms großangelegtem Tierleben dar. Der mit Brehm befreundete Naturforscher Emil Adolf Roßmäßler (1806-1867) regte den Zoologen dazu an, ein allgemeinverständliches Werk über die Tierkunde zu schreiben. Der Entstehungsgeschichte dieses Werkes und seiner Gestaltung bis in die Gegenwart gilt das besondere Interesse der Brehm-Forscher in der Gedenkstätte; die Tierleben-Ausgaben sind einer der Sammelschwerpunkte der Bibliothek. Vorhanden sind die Erstausgabe dieses Werkes, Illustriertes Thierleben (6 Bde, Hildburghausen 1863-1869), und die zweite umgearbeitete und vermehrte Auflage von Brehms Thierleben (10 Bde, Leipzig 1876-1879; Ausgabe mit Farbtafeln Leipzig 1882-1884). Brehm widmete sie dem Jäger und Adler-Spezialisten Kronprinz Rudolf von Österreich (1858-1889). Nach dem Tod des Autors entstand eine von dem Forschungsreisenden und Geographen Eduard Pechuel-Loesche gänzlich neubearbeitete dritte Auflage (10 Bde, Leipzig und Wien 1890-1893), der u. a. Otto zur Strassens freie, zoologisch modern orientierte Neufassung folgte (4. Aufl., 13 Bde, Leipzig und Wien 1911-1918).

2.9 Zu den ältesten Werken im wissenschaftlichen Buchbestand aus der Bibliothek der Familie Brehm gehören die Eröffnete Jäger-Practica oder Der wohlgeübte und Erfahrne Jäger (Leipzig 1746) von Heinrich Wilhelm Döbel, die Naturgeschichte der vierfüßigen Thiere (Berlin 1772-1801) und die Naturgeschichte der Vögel (Berlin 1772-1806) von Buffon. Unter den Autoren sind außerdem John James Audubon mit Ornithological biography (vol. 2, Edinburgh 1834), Johann Matthäus Bechstein, John Gould mit Handbook to the birds of Australia (London 1865), Harald Otr Lenz, Carl von Linné, Johann Andreas und Johann Friedrich Naumann, Ferdinand Ochsenheimer, Lorenz Oken, Matthias Jakob Schleiden, Ernst Ludwig Taschenberg und Gottfried Emanuel Wenzel.

2.10 Der Versuch einer vollständigen Thierseelenkunde (Stuttgart und Tübingen 1840) von Peter Scheitlin übte auf Brehm großen Einfluß aus. Aglaia Enderes ist vertreten mit Federzeichnungen aus der Thierwelt (Budapest, Leipzig und Wien 1874) und Neuen Federzeichnungen aus der Thierwelt ( Wien, Pest und Leipzig 1876). Gottlob Neumeisters Das Ganze der Taubenzucht (Weimar 1837) gehört heute zu den ornithologischen Rara.

2.11 Unter den Reisebeschreibungen aus der Brehmschen Bibliothek (61 Bde) finden sich u. a. der Versuch einer natürlichen Historie von Norwegen (Kopenhagen 1753-1754) von Erik Pontoppidan, Mineralogisch-geographische und andere vermischte Nachrichten von den Altaischen Gebürgen (Reval 1788) von H. M. Renovantz, das Tagebuch, geführt auf einer Reise nach Färö (Hamburg 1830) von Carl Julian Graba, die Reise in Spanien (Leipzig 1852) von Alexander Ziegler (mit einer Widmung an A. E. Brehm), Neu-Seeland (Stuttgart 1863) von Ferdinand von Hochstetter, Reisen durch Südamerika (Leipzig 1866-1869) von Johann Jakob Tschudi und Werke von Theodor von Heuglin, Alexander von Humboldt, Maximilian Prinz von Wied-Neuwied, Nikolaj Michajlowitsch von Prschewalski, Gerhard Rohlfs, Hermann von Schlagintweit, Richard Schomburgk u. a.

2.12 Die Brehmsche Familien-Lesebibliothek (etwa 600 Bde) enthält Gedichtbände, Erzählungen, Romane, Werkausgaben, Reiseberichte, naturkundliche Schulbücher, Schulausgaben griechischer und römischer Klassiker, Wörterbücher und einige Erbauungsschriften und Gebetbücher. Unter den Bibeln finden sich ein unvollständiges Exemplar der Historien-, Kinder-, Bet- und Bilderbibel von Abraham Kyburtz (Augsburg 1739-1763) und eine Hirschberger Bibel von 1756. Die Allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für die gebildeten Stände (Leipzig 1819-1820, ohne Bd 7) und das Neue Konversations-Lexikon, ein Wörterbuch des allgemeinen Wissens (Hildburghausen 1861-1867) sind unter den Nachschlagewerken.

2.13 Ein großer Teil der Bücher zeigt starke Gebrauchsspuren. Es finden sich u. a. Namenseinträge von Bertha Brehm (1808-1877). Einige Bände gehörten ursprünglich in Leihbibliotheken in Auma (H. R. Paufler) und Stadtroda (F. Wiedemann), andere stammen, nach den Umlaufvermerken zu schließen, aus einem um 1825 (wahrscheinlich in Schleiz) bestehenden Lesezirkel. Autoren wie H. Clauren (Die Versuchung, Dresden und Leipzig 1826), August Lafontaine (Der Kampf mit den Verhältnissen oder der Unbekannte, Halle 1815), Friedrich Laun (Des Fürsten Geliebte, Frankfurt a. M. 1823) und Eugène Sue (Der ewige Jude, übersetzt von Theodor Hell, Grimma 1845) stammen vermutlich aus diesen Quellen.

2.14 An älteren Werken sind vorhanden Machiavellis Regierungskunst eines Fürsten (Frankfurt und Leipzig 1745), die auch den Anti-Machiavel enthält, Epictets Enchiridion, graece et latine (Dresden und Leipzig 1756), Johann Peter Uz' Sämmtliche Poetische Werke (Leipzig 1772), Tobias Smolletts Humphrey Klinkers Reisen (Leipzig 1772), Joachim Christian Blums Sämmtliche Gedichte (Reutlingen 1782), Klopstocks Oden (Reutlingen 1785), seine Geistlichen Lieder (Reutlingen 1780) und Der Messias (Bd 3 und 4, Reutlingen 1782). Werkausgaben sind von Goethe, Lessing, Rückert, Schiller, Seume, Shakespeare, Storm und Wieland im Bestand.

2.15 Von Rudolf Baumbach, Alexandre Dumas d. Ä., Henry Fielding, Gustav Freytag, Emanuel Geibel, Victor Hugo, Nikolaus Lenau, Conrad Ferdinand Meyer, Henri Michelet, Wilhelm Raabe, Walter Scott, Heinrich Seidel, Karl Simrock und Theodor Storm sind einzelne Werke vorhanden. Bevorzugt wurde offenbar der Ägyptologe und Romanschriftsteller Georg Ebers (1837-1898) gelesen, der mit den Romanen Uarda (Stuttgart und Leipzig 1877), Homo sum (ebda 1878), Die Schwestern (ebda 1880), Der Kaiser (ebda 1881) und Ein Wort (ebda 1883) vertreten ist. Von Sophie Albrecht sind die Gedichte und prosaischen Aufsätze (Erfurt 1781-1785), von Johann G. Nündel die Geistes- und Herzenskinder (" Cuba bey Gera 1818") und von Harriet Beecher-Stowe Onkel Tom's Hütte (Leipzig 1853) vorhanden. Die Stimmen des Waldes (Breslau 1854) von Karl von Holtei (1798-1880) sind mit einem handschriftlichen Widmungsgedicht (datiert " März 1874") an Brehm versehen.

2.16 Unter den biographischen Werken sind die von Ludwig Storch herausgegebenen Wanderungen im Morgenlande (Gotha 1843) von Ernst C. Döbel, Des Scedegesellen Christian Beck Fahrten und Abenteuer zu Land und zur See (Gotha 1857) und die Charakter-Züge und historischen Fragmente aus dem Leben des Königs von Preußen Friedrich Wilhelm III. (Magdeburg 1843-1846).

2.17 Aus der Provenienz Ludwig Baege stammen u. a. die Taxidermie oder die Lehre, Thiere aller Klassen am einfachsten und zweckmäßigsten für Kabinette auszustopfen und aufzubewahren (Halle 1815, 2. Aufl. 1848) des Köthener Ornithologen Johann Friedrich Naumann (1780-1857), dem Baeges besonderes Interesse galt und von dem noch 20 weitere Titel vorhanden sind, darunter das von Heinrich Gräfe bearbeitete Handbuch der Naturgeschichte der drei Reiche für Schule und Haus (Eisleben und Leipzig 1836-1838). Weiterhin befaßte er sich mit Johann Matthäus Bechstein (1757-1822) und den beiden Brehms. Von dem Naturdichter Gottlieb Hiller besaß Baege Gedichte und Selbstbiographie (Köthen 1805) und seine Reise durch einen Theil von Sachsen, Böhmen, Österreich und Ungarn ([Teil 2] Köthen 1807).

2.18 An älteren ornithologischen Werken befanden sich in Baeges Besitz u. a. die von Gottfried Reyger herausgegebene Verbesserte und vollständigere Historie der Vögel (Danzig 1760) von Jacob Theodor Klein und die Vorbereitung zu einer vollständigen Vögelhistorie (Leipzig und Lübeck 1760) desselben Autors; weiterhin das Enchiridion historiae naturali (Halle 1788) von Johann Reinhold Forster, die Gemeinnützige systematische Naturgeschichte der Vögel für gebildete Leser (Mannheim 1807-1809) von Carl Christian Gmelin, ein Handbuch für Naturaliensammler (Ilmenau 1827) von Theodor Thon und Die Welt der Vögel (Minden 1883) von Jules Michelet.

3. KATALOGE

EDV-gestützter Katalog [im Aufbau]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Schulze, Andreas: Alfred Brehm als Literat. München 1993 (Magisterarbeit, Computerausdruck) [S. 45-60: Brehms Bibliothek]

Stand: November 1995

Felicitas Marwinski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.