FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Ceský Šternberk [Sternberg]

Burgbibliothek

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Burg Sternberg war Stammsitz der Familie von Sternberg vom Mittelalter bis ins 18. Jh. 1841 gelangte sie durch Kauf wieder in den Besitz der Grafen von Sternberg. Begründer der Burgbibliothek war Graf Zdenek (1813-1900). Den Besitz erbten sein Sohn Philipp (1852-1924) und nach ihm Georg Douglas von Sternberg (1888-1965). Die Grafen von Sternberg waren vor allem an Literatur mit Bezug zu ihrer Familie interessiert. Wiederholt erwarben sie Bücher aus der zuvor zerstreuten Bibliothek des Grafen Karl Ignaz von Sternberg (1700). Nach dem Zweiten Weltkrieg kam die Bibliothek unter die Verwaltung des Nationalmuseums in Prag. 1992 wurden Burg und Bibliothek an die Familie Sternberg zurückgegeben. Ceský Šternberk [Sternberg] Burgbibliothek 1.1

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Unter den insgesamt 4609 Bdn sind 121 Alte Drucke und ca. 2500 Bde aus dem 19. Jh. Deutsche Werke haben einen Anteil von etwa 65 Prozent bei den Alten Drucken und etwa 70 Prozent bei den Drucken des 19. und frühen 20. Jhs.

2.2 Der Bestand der Alten Drucke enthält vor allem historische Werke, Chroniken, Schriften zur historischen Topographie Böhmens und liturgische Werke. Die Literatur des 19. und frühen 20. Jhs ist durch eine umfangreiche Sammlung von Napoleonica charakterisiert. Es handelt sich um Schriften über Napoleons Leben, seinen Aufstieg und seine Feldzüge, einschließlich seiner eigenen Werke. Zur Biographie liegt z. B. vor Paul Marie Laurent, Geschichte des Kaisers Napoleon (Leipzig 1841). Ein weiterer Teil des Bestandes ist der Französischen Revolution gewidmet. In der Gruppe der Militaria finden sich neben Erinnerungen von Soldaten und Beschreibungen von Schlachten und Feldzügen auch Publikationen zur Organisation der österreichischen Armee, so das Dienst-Reglement für die k.k. Cavalrie (Wien 1807). Es dominieren allerdings Werke über den Russisch-Japanischen Krieg und den Krieg um die Mandschurei. Kleinere Gruppen bilden historische Werke, vor allem zum Dreißigjährigen Krieg, zur Genealogie und zur böhmischen Geschichte. Vorhanden ist z. B. Johann Erasmus Wocels Grundzüge der böhmischen Alterthumskunde (Prag 1845).

2.3 Aus dem 19. Jh stammen landwirtschaftliche Literatur und Lehrbücher der Mittelschulen. Vom Anfang des 20. Jhs finden sich Werke über die Elektrifizierung und Elektroindustrie sowie Auktionskataloge von Büchern und Kunstwerken. Einen Sonderbestand bildet die Literatur über das Haus von Sternberg sowie Werke von Familienangehörigen, hauptsächlich von Caspar Maria von Sternberg (1761-1838), dem Mitbegründer des Nationalmuseums in Prag.

Gesamtkatalog der Schloßbibliotheken unter der Verwaltung des Nationalmuseums in Prag

[verzeichnet Alte Drucke aus Sternberg]

Standortkatalog [erstellt 1976]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Lifka, Bohumír: Ceský Šternberk, Státní hrad a okolí [Sternberg, staatliche Burg und Umgebung]. Praha 1959, S. 14-15

Kneidl, Pravoslav: Knihovna Národního musea v Praze [Die Bibliothek des Nationalmuseums in Prag]. Praha 1959, S. 128-129

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Mašek, Petr: K historickým knihovním fondm [Zu historischen Buchbeständen]. In: Marie Mzyková (Hrsg.): Navrácené poklady. Restitutio in integrum [Zurückgegebene Schätze]. Praha 1994, S. 158 [Ausstellungskatalog]

Stand: Februar 1995

Petr Mašek


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.