FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Christian-Weise-Bibliothek

Adresse. Öffentliche Bibliothek, Neustadt 47 (Salzhaus), 02763 Zittau [Karte]
Telefon. (03583) 51 89-0
Telefax. (03583) 51 89 22
E-mail. [info@cwbz.de]

Internet. [www.cwbz.de]

Adresse. Wissenschaftlicher und Heimatgeschichtlicher Altbestand, Lisa-Tetzner-Str. 11, 02763 Zittau [Karte]
Telefon. (03583) 69 63 85
Telefax. (03583) 69 63 86
E-mail. [altbestand@cwbz.de]
Internet. [www.cwbz.de]
Bibliothekssigel. <124>

Unterhaltsträger. Landratsamt Zittau
Funktion. Stadt- und Kreisbibliothek mit Abteilung Wissenschaftlicher Altbestand.
Sammelgebiete. Allgemeine Sammelgebiete: Zur Ergänzung des Altbestandes universal, mit Schwerpunkten Theologie, Rechtswissenschaft, Geschichte, Philosophie, Philologie. Besonderes Sammelgebiet: Regionalgeschichte der Südlausitz des 20. Jhs einschließlich des nordböschen Raumes.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek.
Öffnungszeiten (Altbestand). Montag 9 - 12 Uhr ; Dienstag 9 - 12 und 13 - 18 Uhr ; Donnerstag 9 -12 und 13 - 18 Uhr ; Freitag 9 - 12 Uhr ; sowie nach Vereinbarung.
Leihverkehr. DLV
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm-Lesegerät
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung empfehlenswert. Fußwegnähe ab Hauptbahnhof (ca. 30 Minuten). A 4 (E 40), Ausfahrt Bautzen, B 96 oder B 178. Parkplätze direkt bei der Bibliothek.

Aktualisiert: September 2007

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Der Grundbestand der Stadtbibiothek geht zurück auf eine kleine Büchersammlung der Zittauer Niederlassung des Franziskanerordens. Nach dem Niedergang des Klosters fielen Bücher und Inventar 1554 an den Zittauer Rat. Die Privatbibliotheken mehrerer Zittauer Gelehrter, die auf Geheiß des Bürgermeisters aus dem Nachlaß angekauft wurden, bereicherten diesen Grundstock. Der Bürgermeister Procopius Naso (1548-1605) bewirkte die Herrichtung eines Saales im sogenannten Väterhof für die Aufbewahrung der Sammlung und vermachte der 1607 gegründeten Stadtbibliothek später selbst seinen gesamten, vorrangig juristischen Büchernachlaß.

1.2 Schenkungen und Nachlässe bildeten für Jahrhunderte eine wesentliche Quelle für die kontinuierliche Bestandsvermehrung. So übergaben 1642 die Erben des Pastors Primarius Erasmus Willich (1584-1642) 271 Bücher ihres Vaters; 433 Bücher schenkte der erste Prediger der Zittauer Böschen Exulantengemeinde, Paul Crupius (1594-1668), 1688 der Bibliothek. Wenige Jahre später erhielt sie 52, durch Ankauf nach seinem Tode nocls 103 Bde aus der Sammlung des Archidiakons Michael von Lankisch (1620-1674). Büchergaben mit z. T. ausführlichen Widmungen trafen wiederholt von Persönlichkeiten ein, die an dem seit 1586 bestehenden Gymnasium ihre Ausbildung erhalten hatten, z. B. Lucas Osianders Teutsches Bibelwerk oder die Cosmographie von Sebastian Münster. Mit ansehnlichen Bücherstiftungen wie der 1678 übergebenen Chronik von Hartmann Schedel, Registrum hujus operis libri cronicarum ... ab inicio mundi (Nürnberg: Koberger 1493), bedankten sich Zittauer Bürger mehrfach für ihre Wahl in hohe städtische Ämter.

1.3 Bürgermeister und Ratskollegen Zittaus förderten die Ratsbibliothek über Jahrhunderte. Sie bewilligten beträchtliche Gelder mit dem Ziel, " eine Auswahl des Besten aus allen Wissenszweigen" auf dem europäischen Büchermarkt zu erwerben und erklärten die Einrichtung zur öffentlichen Bibliothek. Neben theologischen und juristischen Werken erstreckten sich die Ankäufe auch auf Werke der Medizin, der Naturwissenschaft sowie der damaligen " Hilfswissenschaften" Philosophie, Philologie, Geschichte, Altertümer und Schöne Künste. Bibliophile Werke erwarben beauftragte Agenten auf Auktionen wie der Versteigerung der Bibliothek von Gottfried Selle (†1767) in Leipzig (1737, s. u. 5) und der Bibliothek von Moritz Karl Christian Woog (1684-1760) in Dresden (1755).

1.4 Das Amt des Inspektors der Bibliothek lag stets in der Hand von Gelehrten. Bis 1731 übte der jeweilige Rektor des Gymnasiums ehrenamtlich zugleich die Oberaufsicht in der Ratsbibliothek aus. So wirkte der später als Pädagoge und Dichter der Frühaufklärung bekannte Christian Weise (1642-1708) während der Jahre 1678 bis 1684 in Nachfolge seines Vaters Elias Weise, der sich um die räumliche Erweiterung der Bibliothek sowie die Neuordnung und Verzeichnung der Bestände verdient gemacht hatte. Weises umstrittene Persönlichkeit ließ die Bibliothek weit über die Grenzen Zittaus bekannt werden. Mit großzügigen Erwerbungen bedeutender wissenschaftlicher Druckwerke und Hss. sowie dem Bau eines prunkvollen barocken Bibliothekssaales im sogenannten Heffter-Bau gilt die Periode von 1719 bis 1757 als die glanzvollste in der Geschichte der Zittauer Ratsbibliothek. Während dieser Zeit wurden die Bestände erstmalig inhaltlich geordnet, Verzeichnisse angelegt und die Bücher mit Pergamenteinbänden mit Goldprägung versehen. Mit dem Juristen Christian Augustin Meyer († 1763) übte zwischen 1731 und 1763 einmalig ein hauptamtlich Bediensteter das Amt des Bibliothekars aus. Seinem Einsatz ist 1757 die nahezu vollständige Rettung der Bestände vor den Folgen des Stadtbrandes bei Kampfhandlungen im Siebenjährigen Krieg zu verdanken.

1.5 Als Christian Weise 1708 starb, gelangte sein Nachlaß in die Bibliothek, der noch heute als Sondersammlung aufgestellt ist. Der Gründungsbestand von 824 Bdn war zu Beginn des 18. Jhs auf ca. 3000 Bde, Ende 1763 auf 7735 Bde angewachsen. Nach der Übernahme des " besseren Teils" der Kirchenbibliothek St. Peter und Paul 1805 beziffert Johann Gottfried Kneschke (1766-1825) den Bibliotheksbesitz mit 10.956 Bdn, wobei die historischen und philologischen Fächer am besten besetzt waren.

1.6 Der Rückgang des Leinen- und Damasthandels in Zittau, Kontributionsverpflichtungen und der Wiederaufbau der Stadt verminderten fortan die städtischen Haushaltsmittel, so daß Buchanschaffungen nur noch durch Schenkungen, den Kauf einzelner Nachlässe und am Ende des 18. Jhs lediglich zur " Fortsetzung einiger neuer Werke" getätigt werden konnten. Dies führte Anfang des 19. Jhs zu einer ersten Spezialisierung auf Geschichte und Deutsche Literaturwissenschaft. Der zunehmende Einfluß der Aufklärung und der Übergang zum Manufakturkapitalismus ließ neben der elitären Gelehrtenbibliothek auch in Zittau Leihbibliotheken und die Journalistische Lesegesellschaft (1795) entstehen. Dem Bildungsbedürfnis breiterer Bevölkerungskreise entsprechend, gründeten Handwerkerschulen, Lehrervereine und geschlossene Gesellschaften eigene Bibliotheken nach den Empfehlungen von Karl Preusker (1786-1871). Ziel der Vorschläge einer " Petition an das Ratskollegium zu Zittau, die öffentliche Stadtbibliothek betreffend" (1844) war deshalb, die Bibliothek wieder mit Geschenken zu bedenken, damit sie ihre Sammelfunktion auf dem Gebiet der Regionalgeschichte ausreichend wahrnehmen könne.

1.7 Die Schenkung des Nachlasses des Petitionsverfassers und Historikers Christian Adolph Pescheck (1752-1826) an die Bibliothek bedeutete einen umfangreichen Zuwachs an territorialgeschichtlichen Schriften. Weiteren Gewinn an regionalkundlicher Literatur zog die Bibliothek 1896 aus dem Nachlaß des Heimatforschers und Gelegenheitsdichters Carl Gottlob Moráwek (1816-1896). Der Bibliothekar Dr. Carl Anton Tobias (1828-1872) entwarf ein neues Katalogsystem und erstellte einen Handschriftenkatalog für die Ratsbibliothek. Ihm gelang es, Graf Einsiedel von Schloß Reibersdorf zu bewegen, 1882 der Bibliothek mehrere tausend Bände seiner Privatbibliothek mit einem beachtlichen, z. T. französischsprachigen Bestand aus der Zeit der Französischen Revolution zu überlassen. Unter Einschluß der gleichfalls erworbenen Bibliothek des Oberlausitzer Pomologischen Vereins sind Ende des 19. Jhs 30.000 Bde nachgewiesen. Vereinzelt erfolgten auch nach 1900 Erwerbungen älteren Schriftgutes, wie die Ergänzung des Codex diplomaticus Lusatiae, der Ankauf der Goetheschen Sophien-Ausgabe und einer Flugschriftensammlung der ersten Jahre der Reformation im Jahre 1910.

1.8 Während der folgenden Jahrzehnte dürfte der historische Bestand infolge geringer Anschaffungsmittel lediglich durch einzelne Geschenke bereichert worden sein. Auch aus der Anfang der fünfziger Jahre übernommenen Gymnasialbibliothek sind nur wenige Bände hinzugekommen. Die während des Zweiten Weltkrieges in die nähere Umgebung ausgelagerten Rara waren bereits im Frühsommer 1945 zurückgekehrt. Teile der in das inzwischen tschechische Petrovice [Petersdorf] gebrachten Bücher wurden der Bibliothek 1957 wieder zugeführt. 1951 erfolgte die Zusammenlegung der alten Stadtbibliothek mit der Volksbücherei zur Allgemein öffentlichen Bibliothek und die Unterbringung sämtlicher Bestände in dem ehemaligen Bankgebäude Bahnhofstraße. 1954 erhielt sie den Namen Christian-Weise-Bibliothek. Unzureichender Stellraum und mangelhafte Maßnahmen für Schutz und Sicherung des Bestandes verursachten in der Folgezeit beträchtliche Einbußen für den historischen Buchbesitz. Die Bibliothek sah sich gezwungen, zwischen 1977 und 1983 mehrere tausend Bände des historischen Bestandes der Sächsischen Landesbibliothek zu übereignen. Aus dem Antiquariat folgten dorthin weitere tausend Bände aus Zittau. Vorrangig verließen Werke der Theologie einschließlich der Pietistica-Sammlung und der Reformationsflugschriften die Bibliothek, aber auch juristische Bestände sowie medizinische und naturwissenschaftliche Werke, darunter 430 Dissertationen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Mit der Geschichte und Merkwürdigkeiten der Rathsbibliothek in Zittau (Zittau und Leipzig 1811) des damaligen Bibliothekars Johann Gottfried Kneschke liegt für die ersten zwei Jahrhunderte des Bestehens eine hinsichtlich bibliophiler Bewertung und Provenienzkenntnis reichhaltige Bestandsgeschichte und -beschreibung vor. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der Gesamtbestand umfaßt 17.808 Titel, der historische Bestand 13.680 Titel. Darunter befinden sich 91 Inkunabeln, 1151 Titel sind ohne Jahresangabe. Auf das 16. Jh entfallen 678 Titel, auf das 17. Jh 1724 Titel, auf das 18. Jh 4600 Titel, auf das 19. Jh 5436 Titel. Der weitaus größte Teil des Bestandes ist in deutscher Sprache verfaßt (15.523 Titel). 1585 Titel sind in Latein erschienen, 37 Titel in Englisch und 412 in Französisch. 251 Titel verteilen sich auf Altgriechisch, Tschechisch und sonstige Sprachen. Systematische Übersicht

2.3 Die heute noch gebräuchliche systematische Aufstellung ist nur aus der historischen Entwicklung der Bibliothek verständlich. Sie stellt den Benutzer z. T. vor Orientierungsprobleme infolge unklarer Zuordnungen oder Überschneidungen. Die Beschreibung folgt der historischen Aufstellung.

2.4 Die Bestandsgruppe Philosophie zählt insgesamt 2319 Titel, darunter 18 Inkunabeln, 308 Titel stammen aus dem 16. Jh, 209 Titel aus dem 17. Jh. 562 Titel sind in lateinischer, 101 Titel in französischer Sprache verfaßt. Diesem Komplex wurden neben Werken philosophischen Inhalts auch solche aus den Wissensgebieten Mathematik, Astronomie, Astrologie, Okkultismus, Kunst, Alchemie, Gartenbau, Landwirtschaft und praktischer Haushaltskunde zugeordnet. Die Gruppe enthält zahlreiche Schriftenreihen, Fortsetzungswerke, Monats- und Jahrbücher, Wörterbücher, Lexika und Enzyklopädien.

2.5 Zur Fachgruppe Philologie gehören insgesamt 3588 Titel, darunter 11 Inkunabeln, 107 Titel aus dem 16. Jh und 215 Titel aus dem 17. Jh. Die Werke sind fast ausnahmslos in deutscher Sprache erschienen. Der Komplex umfaßt eine Vielzahl deutscher Klassikerausgaben, Ausgaben der Weltliteratur aus verschiedenen Jahrhunderten mit einer größeren Anzahl von Werken heute vergessener Autoren, darunter aus dem 16. Jh 30 Schauspiele. Einbezogen ist eine Schiller-Sammlung mit mehreren Erstausgaben, Sekundärliteratur sowie zeitgenössischen Periodika. Die Gruppe enthält ferner Meßkataloge der Frankfurter und Leipziger Buchmesse von 1623 bis 1720, Theaterschriften, Literaturgeschichten, literaturwissenschaftliche Schriften, Jahrbücher, Almanache, Zeitschriften sowie Werke über Buchhandel, Bibliophilie und Lexika.

2.6 Die Bestandsgruppe Medizin, die wesentlich durch das Legat des Arztes Dr. Christian Crusius (1641-1715) von 1715 (246 Titel) und den Nachlaß des Arztes Johann Carl Heffter (1722-1786) von 1794 (244 Titel) mit seinerzeit 1300 Titeln aufgebaut worden war, umfaßt gegenwärtig noch 62 Titel. Die Hälfte von ihnen wurde in lateinischer Sprache abgefaßt. Enthalten sind auch Werke verschiedener Bereiche der Naturwissenschaft wie Kräuterbücher, Lehrbücher der Botanik und der Mineralienkunde.

2.7 Mit 8941 Titeln bilden die Historica die umfangreichste Bestandsgruppe. Sie umfaßt 11 Inkunabeln, 134 Titel des 16. Jhs, 1108 Titel des 17. Jhs und 2512 Titel aus dem 18. Jh. 520 Titel erschienen in lateinischer Sprache, 300 in Französisch und 7962 in Deutsch. Der Rest verteilt sich auf weitere Fremdsprachen. Inhatlich zuzuordnen sind die Werke der deutschen und der europäischen Geschichte, der Weltgeschichte, Geographie und Ethnographie, der Regionalgeschichte bis zum nordböschen Raum, dem Militärwesen, der Genealogie, Stadt- und Wirtschaftsgeschichte sowie der Quellenkunde. Zu den Historica gehören zahlreiche Fortsetzungswerke, Zeitschriften und zeitschriftenartige Reihen, Lexika, Enzyklopädien und Wörterbücher.

2.8 Im Bereich Jura ist ein geringer Restbestand von 70 Titeln verblieben, darunter 11 Inkunabeln.

2.9 Einen besonderen Bestandsschwerpunkt stellte die 1710 vom Dresdner Stadtprediger Johann Georg Hahn (1654-1706) erworbene Schriftensammlung zum Pietistenstreit mit 633 Titeln dar, zu der ein handschriftlicher Katalog von 1711 vorliegt. Mit Ausnahme von 22 Titeln ist der größte Teil der Pietistica in den Besitz der Sächsischen Landesbibliothek übergegangen.

2.10 Im Bereich Theologie sind nach den um 1980 durchgeführten Bestandsbereinigungen von den ehemals 4832 Bdn noch 394 Titel nachweisbar. Darunter befinden sich 36 Inkunabeln, 59 Titel des 16. Jhs, 27 Titel des 17. Jhs und 166 Titel des 18. Jhs. 213 Titel sind in deutscher Sprache, 160 Titel in Latein abgefaßt. Sie enthalten neben Bibeln und Teilausgaben in der Hauptsache Erbauungsschriften, polemische Literatur, Katechismen und anderes theologisches Lehrmaterial.

2.11 Wertvolle Teile des Bohemica-Bestandes sind nach 1945 im Besitz des tschechischen Staates verblieben. Die Erscheinungsjahre der 110 zurückgeführten Titel verteilen sich gleichmäßig auf das 16. und 17. Jh.

2.12 1441 Titel Lusatica enthalten regionalgeschichtliche Literatur zur Oberlausitz, etwa das Gebiet des ehemaligen Sechsstädtebundes umfassend. Sie stammen überwiegend aus dem 18. und 19. Jh und sind fast nur deutschsprachig, wenige Titel sind sorbisch oder lateinisch. Der Bestand besteht vorwiegend aus Monographien, Zeitschriften, Landkarten, Chroniken und Festschriften.

2.13 An Zittavia liegen 806 Titel aus dem 17. bis 19. Jh vor. 61 Werke sind in lateinischer Sprache abgefaßt. Das Material besteht aus Veröffentlichungen zu allen Gebieten der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Geschichte Zittaus. Der Bestand wird ergänzt durch eine umfangreiche Handschriftensammlung zu dieser Thematik. Die Fachgruppen Zittavia und Lusatica enthalten ferner einen ansehnlichen Bestand (ca. 600 Bde) der reichhaltigen Zeitungs- und Zeitschriftenpublikation Zittaus (18 Titel) und weiterer Städte der Oberlausitz (16 Titel) vom ersten Drittel des 18. Jhs an. Sondersammlungen

2.14 Weiseana. Die Stadtbibliothek verwaltet seit 1708 den Nachlaß des Dichters, Pädagogen und Frühaufklärers Christian Weise, bestehend aus zahlreichen Hand- und Druckschriften. Weitere Editionen seiner Werke und Materialien zu seiner Person wurden auch in der Folgezeit erworben. Heute umfaßt die Sammlung ca. 160 Titel und ist für die Weise-Forschung von zentraler Bedeutung.

2.15 Leichenpredigten. Die Bibliothek besitzt ca. 5000 Leichenpredigten, von denen bisher ca. 1350 erschlossen sind. Es ist eine überwiegend regionale Sammlung.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Katalog [nach RAK]

Sachkatalog

Ortskatalog

Biographischer Katalog

Standortkatalog [alle Kataloge in Zettelform, angelegt nach 1977]

3.2 Historische allgemeine Kataloge

Catalogus Bibliothecae apud Zittaviensis Senatoriae ... Elias Weise. 1. Nominalis et alphabeticus. 2. Materialis et alphabeticus

[angelegt zwischen 1661 und 1678]

Alphabetischer Zettelkatalog

[angelegt für Gesamtbestand Ende 19. Jh]

Systematische Bandkataloge

[angelegt für Gesamtbestand Ende 19. Jh]

Standortkataloge:

Repertorium oder Verzeichnis aller Bücher, so von dem hochwerten Rathe ... zur Bibliotheque ... geliefert und verehret worden. 1687-1711

Scriptores Theologici, Scriptuarii, Exegetici, Dogmatici, Polemici

Scriptores Philosophici theoretici et practici

Scriptores Juris Civilis canonici et pontifici et publici

Scriptoris Historiae tam prophanae quam sacrae [alle Kataloge in Bandform, angelegt im 18. Jh]

Scriptores Historiae II [Fortsetzung des ersten Katalogs, angelegt Ende des 19. Jhs]

Scriptores Medici, Physici et Chemici

Inhaltsverzeichnisse Philologie I, II

[Bandkataloge, angelegt im 19. Jh]

Standortkatalog Philologie

[Fortsetzung, angelegt 1947]

3.3 Historische Sonderkataloge

Catalogus nominalis et alphabeticus in quo Autorum Nominae qui in Controversia Pietistica et similibus inclaverunt, huc ordine alphabetico digesta reperiuntur, conscriptus ad Bibliothecae Zittaviensis Senatoriae appositus 1711

Catalogus Disputationum Academicarum, quas colligere incepit Bibliotheca Zittaviensis Senat. 1713

Bibliothecae Zittaviensis Senatoriae Catalogus Realis Historicus in quo omnium Materiarum et Rerum Tituli in Libris. 1732

Katalog der böschen, slawonischen und ungarischen Bücher der Zittauer Stadt-Bibliothek mit ihren Signaturen Boh[emica] [angelegt Ende 19. Jh]

S. auch u. 5, Selle

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Einige Nachrichten von der Zittauischen Bibliothek. In: Bemühungen einer lehrbegierigen Gesellschaft aus dem Reiche der Wissenschaft. Bd 1. Zittau 1751, S. 107-129

[Hortzschansky]: Von den öffentlichen Bibliotheken in der Oberlausitz. (Beschluss) III: Von der Bibliothek zu Zittau. In: Lausizische Monatsschrift 2 (1799) Heft 7, S. 408-414

Kneschke, Johann Gottfried: Geschichte und Merkwürdigkeiten der Ratsbibliothek in Zittau. Zittau und Leipzig 1811

Pescheck, Christian Adolph: Petition an das Rathskollegium zu Zittau, die öffentliche Stadtbibliothek betreffend. In: Neues Lausitzer Magazin 23 (1846) S. 97-108

May, Emil: Die Zittauer Rathsbibliothek. In: Leipziger Zeitung vom 11 Februar 1893. Erste Beilage

Gärtner, Theodor: Einige Bemerkungen über die Zittauer Stadtbibliothek. In: Zittauer Geschichtsblätter (1914/15) S. 1

Gärtner, Theodor: Freies Volksbildungswesen. Die Stadtbibliothek. In: Zittauer Heimatblätter. Wöchentliche Beilage zu den Zittauer Nachrichten und Anzeiger 1 (1924) Nr. 13, S. [3]

Günzel, Klaus: Eine traditionsreiche Oberlausitzer Bibliothek. In: Der Bibliothekar 36 (1982) Heft 7, S. 313-314

Sperlich, Jana ; Kahl, Uwe: Kleine Geschichte der Zittauer Bibliothek. - Spitzkunnersdorf: Oberlausitzer Verlag, 2004. - 40 S. : zahlreiche Abbildungen

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Gärtner, Theodor: Verzeichnis der in der Zittauer Stadtbibliothek befindlichen Bekanntmachungen, Aufrufe, Kriegsberichte, Flugblätter u. dgl. aus den Jahren 1812 und 1813.

Zur Gedächtnisfeier mehrerer durch Begründung milder Stiftungen um unser Gymnasium hochverdienter Männer ... Zittau 1911

Gärtner, Theodor: Verzeichnis der in der Zittauer Stadtbibliothek befindlichen Dramen des 16. Jahrhunderts. Zur Gedächtnisfeier mehrerer durch Begründung milder Stiftungen um unser Gymnasium hochverdienter Männer ... Zittau 1914

Pescheck, Christian Adolph: Einige historische merkwürdige literarische Altertümer der Stadtbibliothek zu Zittau. In: Correspondenz-Blatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine 2 (1854) S. 55, S. 65

Selle, Gottfried: Catalogus librorum. In omni facultate & disciplina exquisitissimorum & varissimorum, Editionum praecipue antiquissimarum, ... qui d. XXI Octobris, MDCCXXXVII horis consuetis Lipsiae in Collegio Rybro consveta auctione vendentur. Leipzig 1737

Selle, Gottfried: Catalogus omnis generis librorum, imprimis mathematico-historico-philologico-antiquario numismatico-Miscellaneorum, Magna partem exquisitissimorum et rarissimorum, ... qui ... d. XIX Januar & sff. MDCCXXXIX in Collegii Rubri Vaporario auctione publica distrahendi venum exponentur. Leipzig 1739. Appendix: Rariorum tractatorum et dissertationum.

Stand: September 2007

Waltraut Guth


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.