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Bibliothek der Deutschen Sporthochschule - Zentralbibliothek der Sportwissenschaften (ZBS)

Adresse. Carl-Diem-Weg 6, 5000 Köln 41 [Karte]
Telefon. (0221) 4982-323, -325 oder -326
Bibliothekssigel. <Kn 41>

Unterhaltsträger. Land Nordrhein-Westfalen
Funktion. . Bibliothekarische Versorgung der Hochschule; überregionale Literaturversorgung im Fach- gebiet Sportwissenschaften; Dokumentation der deutschsprachigen Sportpresse.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Philosophie, Geschichte, Rehabilitation, Medizin, soweit sportwissenschaftlich relevant. 2. Besondere Sammelgebiete: Sportgeschichte, Sportsoziologie, Sportpädagogik, Sportpsychologie; Biochemie, Biomechanik, Physiologie, Sporttraumatologie, Rehabilitation durch Sport; Sportpraxis, Trainings- und Bewegungslehre; Quellentexte zu den historischen Formen von Leibesübungen und zur Entwicklung ihrer Institutionen und Organisationen; Sportpolitik; Literatur zu den Olympischen Spielen. - 3. Sondersammelgebiet der Deutschen Forschungsgemeinschaft: SSG 31 Sportwissenschaften.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). Öffnungszeiten während der Vorlesungszeit: Ausleihe: Montag bis Freitag 10-12 Uhr und 14-16 Uhr; Lesesaal: Montag bis Donnerstag 10-17 Uhr und Freitag 10-16 Uhr; Kataloge: Montag bis Donnerstag 9-17 Uhr und Freitag 9-16 Uhr. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofiche- und Mikrofilm-Lesegeräte, Reader-Printer; Datenbankrecherchen.
Gedruckte Informationen. In Vorbereitung.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung und rechtzeitige Vorbestellung empfehlenswert. Straßenbahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linien 9, 12, 16, 18) bis Neumarkt, von dort (Linie 1) bis Köln-Junkersdorf . Autobahnausfahrt Köln-Lövenich Nr. 98 (nahe AB-Kreuz Köln-West), Richtung stadteinwärts, Wegweiser " Sporthochschule". Kostenlose Parkplätze an der Jahnwiese bzw. am Stadion.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Als die Bibliothek im Jahre 1947 als Einrichtung der neu gegründeten Sporthochschule geschaffen wurde, knüpfte sie, ebenso wie die Sporthochschule selbst, an sogenannte Berliner Vorgänger-Institutionen an. Am 15. Juni 1947 wurde ein größerer Bestand aus dem Besitz der ehemaligen Reichsakademie für Leibesübungen in Berlin übernommen (nach damaliger Schätzung ca. 27.000 Bde), der den Grundstock der Bibliothek bildete. In diesem Berliner Bestand waren zwei Bibliotheken inkorporiert: die Bücherei der ehemaligen Deutschen Hochschule für Leibesübungen in Berlin (gegründet 1920), die nach ihrer Auflösung im Jahre 1936 als Reichsakademie für Leibesübungen bis 1939 weitergeführt wurde und als deren Nachfolgerin sich die Deutsche Sporthochschule Köln versteht, und die Bücherei der ehemaligen Deutschen Turnerschaft, die als gesamtdeutsches turnerisches Archiv ab 1867/68 erste Erwerbungen tätigte und bis 1936, d. h. bis zur endgültigen Auflösung der Deutschen Turnerschaft, erweitert und gepflegt wurde.

1.2 Die Bücherei der Deutschen Hochschule für Leibesübungen bemühte sich, das gesamte Schrifttum der Leibesübungen der Zeit zu sammeln, aber auch die ältere Literatur seit dem 16. Jh zum Fechten, Ringen, zur Gymnastik usw., und legte besonderen Wert auf alle Schriften der Begründer des Deutschen Turnwesens. Das Ziel war eine zentrale Fachbibliothek auf dem Gebiete der Leibesübungen. Besonders wichtige Erwerbungen historischer Sammlungen waren: die Bücherei der ehemaligen Militärturnanstalt Wünsdorf (1029 Bde, übernommen 1920), die Bibliothek des Zentralausschusses für Volks- und Jugendspiele (übernommen 1921/22), die Turnbücherei des Wiener Oberturnwartes Anton Rath, die die bis 1880 erschienene geschichtlich wertvolle Literatur über Leibesübungen in großer Vollständigkeit enthielt (über 1200 Bde, übernommen 1927), die Bücherei des Dresdner Fechtklubs (306 Bde, übernommen 1932). Im Jahre 1931/32 umfaßte die Bücherei 10.073 Bde.

1.3 Die Bücherei der Deutschen Turnerschaft (zunächst Archiv, ab 1896 Bücherei) befand sich bis zu ihrer Überführung in die Geschäftsstelle in Berlin-Charlottenburg (1922) in Leipzig-Lindenau. Sie sollte, entsprechend der " Ordnung für das Archiv" (1877) " die Erzeugnisse der Litteratur auf turnerischen und verwandten Gebieten sammeln und der Turnerschaft, sowie den Förderern der Turnsache zugänglich machen". " Die Vermehrung ... geschieht (a) durch freiwillige Einsendung der turnerischen Aktenstücke, Pläne, Bücher usw. seitens der Vereine und Einzelner, (b) durch planmäßige, vom Ausschusse der Deutschen Turnerschaft zu beschließende Beschaffung älterer dem Zwecke entsprechender Werke sowie der gesammten neu erscheinenden Werke." Wertvolles älteres Schrifttum ist besonders durch Nachlässe in die Bücherei gekommen, so vor allem der Nachlaß des Turnpädagogen Karl Wassmannsdorff (1906/07). Verlage übersandten ab etwa 1915 in größerem Umfange Freiexemplare; Schenkungen kamen regelmäßig von Vereinen, Behörden und Einzelpersonen. Im Jahre 1935 hatte die Bücherei einen Bestand von 17.055 Bdn. Die Bücherei umfaßte nicht nur Literatur zum Gerät- und Bodenturnen, sondern auch z. B. zu allen Arten von volkstümlichen Übungen, zum Schwimmen, Fechten, Ringen, Wandern u. a. Sie enthielt auch Werke zur Auseinandersetzung der Deutschen Turnbewegung mit dem englischen " Sport" und der " Schwedischen Gymnastik".

1.4 Beim weiteren Ausbau der Bibliothek der Deutschen Sporthochschule wurde die neue deutschsprachige Literatur zum Sport möglichst vollständig erworben. Zugleich versuchte man, die Lücken in den Altbeständen durch antiquarische Käufe oder durch Übernahme ganzer Sammlungen zu schließen. Ab 1977, im Zusammenhang mit der Einrichtung des bibliothekarischen Sammelschwerpunkts Sportwissenschaften, wurde verstärkt auch die fremdsprachige Literatur berücksichtigt (z. Z. sind ca. 40 Prozent der Neuerwerbungen fremdsprachig). Nach Möglichkeit wurden und werden auch ältere fremdsprachige Werke von besonderer Bedeutung (Monographien wie Zeitschriften) nachgekauft. Infolge der Übernahme von Bibliotheken hat sich als besonderer Schwerpunkt, der auch längerfristig weiter gepflegt wird, die Radsport-Literatur herausgebildet, die früher wenig beachtet wurde. Auch die nicht an der Deutschen Sporthochschule gelehrten Sportarten werden ab 1977 fortlaufend und retrospektiv gesammelt; hinzu kommen Randgebiete der Sportwissenschaften und des Sports (" Sport und ..."). Die Bibliothek wurde nach einem weit gefaßten Begriff von Sport und Sportwissenschaften in der Tradition von Carl Diem und entsprechend der internationalen Weiterentwicklung der Sportwissenschaften aufgebaut.

1.5 Folgende Sammlungen wurden bisher übernommen und haben die Bibliothek in ihren historischen Beständen abgerundet (die Aufzählung ist nicht vollständig):

1.6 Ein Restbestand aus dem Besitz der ehemaligen Reichsakademie für Leibesübungen, Berlin (1976): 6430 Bde, davon 282 Zeitschriften mit 1173 Jahrgängen. In diesem Bestand waren auch 3133 bibliographische Einheiten (Monographien) aus der Bücherei der Deutschen Turnerschaft enthalten, darunter historisch wertvolle Schriften.

1.7 Die Bibliothek von Prof. Erwin Mehl, Wien (1982): 4453 Monographien, davon 2680 nicht einzuarbeitende Dubletten, sowie 1158 Zeitschriftenbände. Da Erwin Mehl (1890-1984) zu den bekanntesten Historikern der Leibesübungen zählte, enthielt seine Bibliothek eine Fülle deutscher und fremdsprachiger Literatur zur allgemeinen Sportgeschichte, zur Geschichte der Einzeldisziplinen, vor allem des Schwimmens, Skilaufens, Bergsteigens, Turnens und der Ballspiele und zu Persönlichkeiten wie Organisationen, darunter viele historisch wertvolle Titel.

1.8 Die Sammlung des Skilehrers und bedeutenden Erforschers der Skigeschichte Carl J. Luther (1882-1968) im Jahre 1962: vorwiegend deutsche und fremdsprachige Literatur zum Skisport und zum Wintersport allgemein (ca. 1000 Bde, davon 623 Monographien). Die Jahrbücher und Zeitschriften der Skiverbände, die später aus der Bibliothek Erwin Mehl nocls ergänzt werden konnten, waren dabei besonders wertvoll.

1.9 Das Archiv des Radsportlers und Radsport-Journalisten Fredy Budzinski (1879-1970) im Jahre 1971: ca. 200 Ordner mit Presseausschnitten und Abbildungen sowie ca. 200 Monographien und Zeitschriftenjahrgänge zur Radsport-Geschichte von 1881 bis 1968. Anhand dieser Sammlung läßt sich nicht nur die Entwicklung der Sportart, sondern auch die technische Entwicklung des Zweirades seit dem vorigen Jahrhundert verfolgen. Das Archiv begründete die Radsport-Sammlung der Bibliothek.

1.10 Das Archiv von Wolfgang Gronen (* 1916) im Jahre 1979. Es enthielt ca. 140 Ordner mit Presseausschnitten und Abbildungen sowie ca. 500 Monographien und 400 Zeitschriften-Jahrgänge zum sportlichen und technischen Aspekt des Radsports und zu verwandten Gebieten wie z. B. Flugsport mittels Muskelkraft. Etwa gleichzeitige antiquarische Käufe aus Großbritannien erbrachten ca. 100 Radsport-Schriften aus der Frühzeit dieser Sportart und die wichtigsten Radsport-Zeitschriften aus dem vorigen Jh, und zwar in einmaliger Geschlossenheit. Auch hierbei ist die Technik-Geschichte stark berücksichtigt.

1.11 Die Sammlung der Tanzpädagogin Berthe Trümpy (1895-1983) im Jahre 1973. Sie umfaßte zwar neben einem Bildarchiv nur 159 Werke; diese vom Jahrhundertbeginn bis in die dreißiger Jahre reichende Tanzliteratur ist jedoch eine Rarität.

1.12 Die Sammlung des Sportjournalisten Willy Meisl (1895-1968) im Jahre 1968/69: 1147 Bde (einschließlich 68 Zeitschriftenbände), vor allem Fußballgeschichte, jedoch auch sonstige Literatur, beginnend mit dem 16. Jh.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Unter historischen Beständen werden hier Werke verstanden, die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges erschienen sind. Sämtliche Monographien vom 16. bis zum 18. Jh sind in einem Tresorraum separiert und wurden ausgezählt. Die Anzahl der Monographien und Zeitschriften des 19. Jhs war nicht zu ermitteln, da dieser Bestand mit dem aus dem 20. Jh vermischt ist; auch eine Schätzung war nicht möglich. Lediglich einige Sondergebiete konnten gezählt werden. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der Bestand an Werken bis zum Jahre 1945 (innerhalb des Gesamtbestandes von ca. 185.000 Bdn) dürfte zwischen 20 und 30 Prozent liegen. Aus dem 16. Jh sind 25 Werke, aus dem 17. Jh 49, aus dem 18. Jh 137 und aus dem 19. Jh 172 Werke separiert.

2.3 Die deutschsprachige Literatur hat das Übergewicht; dies gilt besonders für die Bestände aus der Bücherei der Deutschen Turnerschaft und der Deutschen Hochschule für Leibesübungen. Es sind jedoch auch zahlreiche Werke in den anderen europäischen Sprachen und in Lateinisch seit dem 16. Jh vorhanden. Bei der retrospektiven Beschaffung von fremdsprachiger Literatur für die Zeit vor 1945 überwiegt das Englische. Systematische Übersicht

2.4 Das Verzeichnis der Bücherei der Deutschen Turnerschaft von 1925 gliederte die Bestände in 24 Gruppen, die ihrerseits in ca. 800 Untergruppen unterteilt waren, und gab dazu die folgenden Bestandszahlen an. Da ein großer Teil der Literatur, wenn nicht innerhalb der Bücherei der Deutschen Turnerschaft, so doch in anderen Beständen erhalten geblieben ist oder inzwischen nachgekauft wurde, mögen die Zahlen aus dem Jahr 1925 einen gewissen Anhaltspunkt für den jetzigen Bestand bieten. Auch in den Gruppen ohne ausdrücklichen Sportbezug finden sich zum großen Teil sportbezogene Werke. Die Bibliothek ist noch heute separat aufgestellt mit den Gruppen: Allgemeines Wissen 73 Bde; Geisteswissenschaften und Gelehrte 324 Bde; Schöngeistiges Schrifttum 313 Bde; Bildende und darstellende Künste 345 Bde; Geschichte und Geographie 182 Bde; Rechtswissenschaft 14 Bde; Staatswissenschaften 262 Bde; Wehrwesen 153 Bde; Naturwissenschaften 287 Bde; Leibesübungen 118 Bde; Gymnastik 200 Bde; Das Turnen 378 Bde; Turnwesen 332 Bde; Turnlehre 654 Bde; Turnübungen 778 Bde; Turnbetrieb 273 Bde; Spiele 183 Bde; Spielen 357 Bde; Besondere Leibesübungen (Sport) 159 Bde; Turnvereinswesen 801 Bde; Die Deutsche Turnerschaft (D.T.) 245 Bde; Anderweitige Turnverbände 59 Bde; Turnfeste 604 Bde; Zeitschriften 263 Bde.

2.5 Das Verzeichnis von 1927 der Deutschen Hochschule für Leibesübungen, der Vorläuferin der Deutschen Sporthochschule, umfaßte Werke in vier Hauptgruppen. Diese zum größten Teil sportbezogene Literatur ist in den heutigen Hauptbestand der Bibliothek integriert; teilweise überschneiden sich diese Titel mit Titeln aus der Bücherei der Deutschen Turnerschaft. Die Gruppen sind: Allgemeines und Übungslehre (incl. der einzelnen Sportarten, Gerätekunde und Übungsstättenbau) 1413 Nummern; Gesundheitslehre (medizinische Hilfswissenschaften) 327 Nummern; Erziehungslehre und verwandte Gebiete (einschließlich Pädagogik, Psychologie, Randgebiete, Institutionen) 801 Nummern; Geschichte und Verwaltungslehre (einschließlich Jahrbücher und Zeitschriften) 404 Nummern.

2.6 Im Hauptbestand der Bibliothek sind die historischen Bestände, soweit sie nicht innerhalb der Bücherei der Deutschen Turnerschaft erhalten sind, sowie die neueren Bestände im Numerus currens aufgestellt und durch einen standortfreien systematischen Katalog erschlossen (Teil I: Gesamte Literatur zum Sport; Teil II: Grundlagenwissenschaften). Die Systematik soll noch aus Berlin übernommen sein. Innerhalb von 68 Hauptgruppen des Teiles I (teilweise untergliedert) wird die monographische Sportliteratur chronologisch nach Erscheinungsjahren aufgeführt. Viele Hauptgruppen dienen der Zusammenfassung der diversen Sportarten und Sportspiele unter Sammelbegriffen. Für die Sportbereiche gibt es die Gruppen: Arbeitersport, Frauen- und Mädchensport, Hochschulsport, Kleinkinderturnen und Rehabilitation, Wehrsport. Für die Sportwissenschaften werden neben einer allgemeinen Stelle " Sport: Wesen, Werte, Aufgaben" folgende Gruppen benutzt: Psychologie des Spiels, Sportgeschichte, Sportmedizin und Schulhygiene, Sportpsychologie, Sportverwaltungslehre und -organisation, Sportsoziologie. Für Randgebiete des Sports sind folgende Stellen vorgesehen: " Sport und Kunst, Briefmarken, Karikatur", " Sport und Literatur", " Sport und Mathematik", " Sport und Physik", " Sportphotographie und Sportfilm", " Sport und Politik, Gesellschaft", " Sport und Presse", " Sport und Recht", " Sport und Religion, Sport und Leibwertung, Philosophie".

2.7 Die gesamte Literatur zum Olympismus, zur Olympischen Bewegung und zu den einzelnen Olympischen Spielen der Neuzeit ist in einer Gruppe " Olympia und die Olympischen Spiele" enthalten. " Übungsstättenbau und Gerätekunde, Sportkleidung", " Sport und Freikörperkultur" sowie " Wandern und Zelten, Tourismus" sind weitere Gruppen. Institutionenbezogen sind die beiden Katalogstellen " Museum für Leibesübungen, Ausstellungen" und " Sporthochschulen und Institute für Leibesübungen". Überdies bestehen Formalgruppen: " Sportbibliographien, Dokumentationen", " Sporthandbücher allgemeiner Art", " Sportjahrbücher und Almanache allgemeiner Art", " Sportlexika", " Sporttagungen und -kongresse, allgemeine Berichte, Festschriften", " Sporttrainingsbücher, allgemeine Sportlehrbücher", " Sportunterhaltungsschrifttum, Feste", " Sportwörterbücher" sowie " Sportzeitschriften". Über dieses weite Spektrum verteilt sich die historische Sportliteratur. Die Grundlagenwissenschaften (Teil II) enthalten singuläre historische Bestände nur ausnahmsweise. Sondersammlungen

2.8 Durch die Erwerbung mehrerer in sich geschlossener Bibliotheken ist es zum Aufbau von z. T. beträchtlichen Spezialsammlungen für einzelne Gebiete gekommen. Einige sind durch Sonderkataloge erschlossen. Häufig finden sich in den Beständen auch Archivalien, Pressedokumentationen und Bildmaterialien. Für die hier aufgeführten Sondersammlungen ist eine separate Aufstellung in einem Sonderlesesaal des Bibliotheks-Neubaus vorgesehen.

2.9 Die Sammlung zum Fechten (einschließlich Duell) enthält 11 Werke aus dem 16. Jh, 21 Werke aus dem 17. Jh (u. a. Girard Thibault: Académie de L'espée, Leiden 1628), 27 Werke aus dem 18. Jh, 174 Werke aus dem 19. Jh und 102 Werke aus dem 20. Jh (bis 1945). Erwähnenswert ist der Bestand des Prager Fechtklubs, der später zum Dresdner Fechtklub gelangte und 1932 von der Deutschen Hochschule für Leibesübungen erworben wurde; darin sind Manuskripte und Werke von Gustav Hergsell, dem Prager Fechtmeister und bedeutenden Herausgeber und Autor von Fechtbüchern, enthalten.

2.10 Die Sammlung zum Radsport enthält 165 Monographien aus dem 19. Jh und 345 aus dem 20. Jh bis 1945; außerdem umfangreiche Sammlungen von Presseausschnitten, Bildmaterialien und Archivalien. Hinzu kommen ca. 450 Zeitschriften- und Zeitungsbände vorwiegend aus der Zeit um die Jahrhundertwende.

2.11 Die Sammlung zum Skisport enthält 21 Monographien aus dem 19. Jh und 620 Titel aus dem 20. Jh bis 1945. Hinzu kommen die älteren Zeitschriften und Jahrbücher, an denen Carl J. Luther, dessen Sammlung den Grundstock bildete, z. T. als Autor oder Herausgeber mitwirkte (s. o. 1.8).

2.12 Die Olympia-Sammlung ist von jeher gut ausgebaut gewesen. Dies hängt mit der Funktion zusammen, die Carl Diem (1882-1962), der Gründer der Deutschen Hochschule für Leibesübungen wie der Deutschen Sporthochschule, innerhalb der Olympischen Bewegung hatte (als Generalsekretär des Organisations-Komitees für die Olympischen Spiele 1936). Mit der Bibliothek des Musée Olympique in Lausanne besteht eine enge Zusammenarbeit zur Ergänzung der historischen Bestände. Für den Gesamtbestand liegen ca. 2250 Katalognachweise vor (einschließlich systematischer Mehrfachnachweise). Enthalten ist sowohl die Literatur zum Olympismus und zur Olympischen Bewegung als auch die Literatur zu den einzelnen Olympischen Spielen der Neuzeit. Besonders wertvoll ist die Sammlung der Schriften von und über Pierre de Coubertin (1863-1937).

2.13 Unter den historischen Zeitschriften ist das Sporting Magazine (1792-1870), London, hervorzuheben. Die Sammlung historischer Turnzeitschriften und Turnzeitungen enthält mehrere komplette Reihen der Deutschen Turnzeitung (1856-1944), ferner in weitgehender Vollständigkeit die Zeitschriften der Turnverbände, Turnkreise, Turngaue und Turnvereine. Herauszuheben ist die Jüdische Turnzeitung (1900-1921). Eine weitere Sammlung umfaßt ca. 300 vor 1945 erschienene Turn- und Sportliederbücher.

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Benutzer- und Dienstkatalog der Zentraleinheit (" Hauptkatalog") [Anlage nach PI]

Systematischer Katalog der Zentraleinheit (" Hauptkatalog")

[Anlage nach eigener Systematik in 68 Hauptgruppen und diversen Untergruppen]

Alphabetischer und Systematischer Zeitschriftenkatalog [Anlage nach PI; gleiche Systematik wie beim vorigen Eintrag]

Alphabetischer und Systematischer Katalog der Reichsakademie für Leibesübungen

[Ordnung nach PI; gleiche Systematik wie im Systematischen Katalog der Zentraleinheit; Literatur wird nicht im Hauptkatalog nachgewiesen]

Alphabetischer und Systematischer Katalog der Bücherei der Deutschen Turnerschaft

[Ordnung nach PI; alte Systematik der Deutschen Turnerschaft; Literatur wird nicht im Hauptkatalog nachgewiesen]

3.2 Moderne Sonderkataloge

Zeitschriftenverzeichnis

[Alphabetisches Verzeichnis als Auszug aus der ZDB mit Länderregister; Mikrofiches jährlich erscheinend]

Radsport. Alphabetisches Verzeichnis der Radsportliteratur. Köln 1985

[Ausdruck nach Titelkartenkopien; 1035 Nachweise]

Skisport. Alphabetisches Verzeichnis der Skisportliteratur. Köln 1985

[Ausdruck nach Titelkartenkopien; 1424 Nachweise]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.3 Historische Kataloge

Bücher-Verzeichniß des Archivs der Deutschen Turnerschaft. Leipzig 1880 (1. Nachtrag 1881)

Bücher-Verzeichniss des Archivs der Deutschen Turnerschaft. 2. Ausg. Plagwitz 1885 (1.-5. Nachtrag 1888-1902)

[enthält hschr. Korrekturen und Nachträge von Neuerwerbungen; auch die folgenden Verzeichnisse bis 1915 sind wegen dieser Nachträge zugleich wertvolle Archivalien zur älteren Geschichte der Bibliothek]

Haupt-Verzeichnis der Bücherei der Deutschen Turnerschaft. 3. Ausg. Leipzig und Plagwitz 1905 (1.-7. Nachtrag 1908-1915)

Verzeichnis der Bücherei der Deutschen Turnerschaft. [im Auftrage der Geschäftsstelle der Deutschen Turnerschaft] Bearb. von Johann F. Meuß. Dresden 1925

[systematisch gegliederter Standort-Katalog mit feingegliederter Facheinteilung, mit Nachtrag, Schlagwort-Verzeichnis und alphabetischem Register der Verfasser und Büchertitel]

Nachtrags-Verzeichnis zum Verzeichnis der Bücherei der Deutschen Turnerschaft 1925 über Zugänge in den Jahren 1925-1931. Berlin 1931

[systematisch gegliederter Katalog mit Großgruppeneinteilung und alphabetischem Register der Verfasser und Büchertitel]

Nachtrags-Verzeichnis ... der D.T.-Bücherei. Berlin 1932-1935

Nachtrags-Bücherverzeichnis der Turnerschaft-Bücherei Nr. 10301 bis 14111. Köln 1950

[mschr.; numerische Anordnung; enthalten sind auch die nach Auflösung der Deutschen Turnerschaft beschafften Werke, soweit sie erhalten blieben]

Verzeichnis der Dietwart-Bücherei. Berlin 1934

[Sonderbestand der Deutschen Turnerschaft; Anordnung nach dem Alphabet der Autoren und Stichworte]

Zentralausschuß für Volks- und Jugendspiele in Deutschland. Bücherverzeichnis. Berlin [um 1920]

Deutsche Hochschule für Leibesübungen. Bücherverzeichnis. Berlin 1927

[systematisch gegliederter Standort-Katalog mit Verfasser-Register]

Verzeichnis der im März 1927 von der Deutschen Hochschule für Leibesübungen angekauften Bücherei Anton Rath

[mschr.; alphabetische Anordnung nach Autoren]

Verzeichnis der Bücherei des Dresdner Fechtklubs ... 1932 für die Bücherei der Deutschen Hochschule für Leibesübungen erworben [MS.]

Wälken, Paul; Claus, Franz: Bücherverzeichnis. Hochschulinstitut für Leibesübungen. Berlin 1936

[systematische Anordnung im Hauptteil; alphabetisches Verzeichnis als Kreuzkatalog; dient als Sonderkatalog zu den eigenen historischen Beständen]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Deutsche Turnzeitung (1856-1944) [enthält ab 1867 regelmäßig Mitteilungen über die Entwicklung und den Ausbau des Archivs bzw. der Bücherei der Deutschen Turnerschaft; z. B. in: 52 (1907), S. 283 f.;

Berichte der Geschäftsstelle ab 66 (1921)] Deutsche Hochschule für Leibesübungen. Tätigkeitsbericht 1920-1931/32. Berlin [enthält unter der Rubrik " Bibliothek" u. a. Mitteilungen zur Bestandscharakteristik und zum Ausbau der Sammlung und weist besonders auf die Erwerbung historischer Bestände hin]

Dixon, John G.: Zur Gründung der Sporthochschule. In: Dokumente zur Gründung und zum Aufbau einer wissenschaftlichen Hochschule auf dem Gebiete des Sports. Hrsg. vom Carl-Diem-Institut an der Deutschen Sporthochschule Köln. Köln 1967, S. 77-81 [Bericht zur Übernahme der Berliner Bestände]

Körbs, Werner: Vorgeschichte und Gründung der Sporthochschule Köln 1946-1948. Aus dem Nachlaß hrsg. von Wolfgang Decker. Sankt Augustin 1986 [zur Übernahme der historischen Bestände aus Berlin S. 79 f.]

Arning, Hildegard: Nichts als Bücher in einer Sporthochschule! In: Festschrift zum 10-jährigen Bestehen der Sporthochschule Köln 1947-1957. Frankfurt/M. 1957, S. 76-78 [zur Bestandscharakteristik]

Hornberg, Karl: Zeitschriftenwesen. In: ebda, S. 78-80

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Meusel, Heinrich: Schrifttum der Leibesübungen. Das Turn- und Sportbuch. In: Jahrbuch der Leibesübungen für Volks- und Jugendspiele 31 (1924) S. 210-235 [systematisches Verzeichnis der Neuerscheinungen ab 1921;

Fortsetzung der Literaturübersichten aus dem Jahrbuch für Volks- und Jugendspiele 1 (1892) 30 (1921)]

Meusel, Heinrich: Schrifttum der Leibesübungen. Die Turn- und Sportbücher des Jahres ... In: Jahrbuch der Leibesübungen für Volks- und Jugendspiele 32 (1925)-39 (1932). Berlin [Fortsetzung des o. g. Grundverzeichnisses bis zu Nr. 3500]

Deutsche Sporthochschule Köln/Zentralbibliothek der Sportwissenschaften: Zugangsverzeichnis für den Sammelschwerpunkt Sport und Sportwissenschaften. Köln 1978- [systematische Anlage bis 1987; z. Z. alphabetische Anordnung; erscheint viermal jährlich]

Komorowski, Manfred: Sportwissenschaftliche Bibliographien und Fachzeitschriften. Ein Überblick über ihre Entwicklung im internationalen Rahmen. Assessorarbeit. Köln: Bibliothekar-Lehrinstitut 1976 [zur Bestandscharakteristik der beiden Berliner Bibliotheken S. 40-42]

Komorowski, Manfred: Bibliographien zur Sportwissenschaft. Ein Überblick über ihre Entwicklung im internationalen Rahmen. München und New York 1978 [zur Bestandscharakteristik der beiden Berliner Bibliotheken S. 33 f.]

Pfannkuchen, Jürgen: Zur bibliothekarischen Klassifikation der Sportwissenschaft. Assessorarbeit. Köln: Bibliothekar-Lehrinstitut 1976 [S. 29-33: Die Bestandskataloge der Deutschen Turnerschaft und der Deutschen Hochschule für Leibesübungen]

Stand: Juni 1990

Karl-Heinz Lemke


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.