FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
     Home > Deutschland > Brandenburg > Potsdam

Bibliothek des Deutschen Wetterdienstes - Meteorologisches Observatorium

Adresse. Telegrafenberg, 14473 Potsdam
Telefon. (0331) 316-596 Telfax. (0331) 316-591
Bibliothekssigel. <Po 5>

Unterhaltsträger. Deutscher Wetterdienst, Zentralamt, Offenbach a. M.
Funktion. Wissenschaftliche Spezialbibliothek. Sammelgebiet. Meteorologie.

Benutzungsmöglichkeiten. Nur eingeschränkt öffentlich zugänglich. Benutzung der historischen Bestände nur in den Räumen der Bibliothek. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-12 Uhr und 13-16 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Vorherige Anmeldung in der Bibliothek ist zweckmäßig. S-Bahnverbindung bis Potsdam-Stadt, Straßenbahn- (Linien 91, 93 96, 98) oder Busverbindung (Linien 601-603 u. a.) bis Haltestelle Schwimmhalle am Brauhausberg bzw. Potsdam-Stadt, von dort Fußwegnähe (ca. 15 Minuten) zum Telegrafenbergsgelände. Parkplätze am Eingang zum Wissenschaftspark Albert Einstein.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Jahre 1892 wurde auf dem Telegrafenberg in Potsdam das Meteorologisch-Magnetische Observatorium des Königlich-Preußischen Meteorologischen Instituts Berlin gegründet. Das Observatorium bemühte sich von Anfang an um die Schaffung eines eigenen umfangreichen Bestandes an wissenschaftlicher Literatur, wobei entsprechend dem Charakter der Bibliothek nicht die Vollständigkeit der Literatursammlung, sondern die zielgerichtete Unterstützung der Forschungsarbeiten im Vordergrund stand.

1.2 Durch die Verlegung der magnetischen Messungen des Observatoriums 1907 nach Seddin und die Errichtung des Adolf-Schmidt-Observatoriums für Erdmagnetismus 1930 in Niemegk reduzierte sich das Sammelgebiet der Bibliothek des Potsdamer Observatoriums im wesentlichen auf meteorologische Veröffentlichungen.

1.3 Mit der Gründung des Meteorologischen Dienstes der DDR 1950 entstand aus der Observatoriumsbibliothek die Zentralbibliothek des Meteorologischen Dienstes. Von 1950 bis 1989 konnte durch die Einbeziehung von Beständen aus anderen Bibliotheken sowie durch antiquarische Käufe der historische Bestand in geringem Umfang erweitert werden. Nach der Wiederherstellung der deutschen Einheit wurde der Meteorologische Dienst der DDR in den Deutschen Wetterdienst der Bundesrepublik überführt und die Zentralbibliothek organisatorisch wieder in das Meteorologische Observatorium Potsdam integriert.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Für die Ermittlung des historischen Bestandes wurden die Titel anhand der vorhandenen Kataloge gezählt. Unberücksichtigt blieben dabei die zahlreichen Monats- und Jahresberichte über meteorologische Beobachtungsdaten aus vielen Ländern, die nur über kürzere Zeiträume vorliegen.

2.2 Bei einem Gesamtbestand von etwa 50.000 Titeln umfaßt der historische Bestand etwa 500 Titel. Fast 90 Prozent davon entfallen auf das 19. Jh und etwa 10 Prozent auf das 18. Jh. Aus dem 17. und 16. Jh sind nur je 5 Titel vorhanden.

2.3 Etwa 65 Prozent der Bestände sind in deutscher, 12 Prozent in englischer und 14 Prozent in französischer Sprache abgefaßt. In lateinischer Sprache sind 14 Titel vorhanden, 21 entfallen auf weitere Sprachen wie Italienisch und Niederländisch. Die beiden ältesten im Original vorhandenen Bücher sind Guido Bonatti, De astronomia tractatus X (1550), und Francesco de Vieri, Trattato delle metheore (1582).

2.4 Die Entwicklung der Meteorologie von der Naturbetrachtung und ihren Deutungen zur Wissenschaft vollzog sich mit der Durchführung physikalischer Experimente, der Erfindung wissenschaftlicher Instrumente und dem Beginn systematischer Messungen im 17. und 18. Jh. Die erzielten Fortschritte spiegeln sich in der im 19. Jh wachsenden Anzahl meteorologischer Abhandlungen, der Veröffentlichung von Beobachtungsdaten und ihrer klimatologischen Bearbeitung sowie der Entwicklung der wissenschaftlich fundierten Wettervorhersage auf Grund von Wetterkarten und der Kenntnis physikalischer Gesetzmäßigkeiten wider.

2.5 Von den historischen Beständen beziehen sich etwa 10 Prozent auf die Meßtechnik (Thermometrie, Hygrometrie, Barometermessungen einschließlich der barometrischen Höhenmessungen), etwa 30 Prozent auf die Behandlung von meteorologischen Einzelproblemen (Elektrizität, Optik, Wind, Wärme einschließlich der Temperatur der Quellen, Wolken und Strahlung); etwa 20 Prozent sind zusammenfassende Lehrbücher und etwa 15 Prozent klimatologische Darstellungen. Etwa ein Viertel des Bestandes befaßt sich mit den Randgebieten der Meteorologie (Mathematik, Physik, Astronomie, Hydrologie, Luftschiffahrt). Die Bibliothek besitzt außerdem eine Reihe von vor 1900 beginnenden naturwissenschaftlichen und meteorologischen Zeitschriften und Serien, Beobachtungsdaten und Wetterkarten (davon ca. 30 Titel, die sich über längere Zeiträume erstrecken) sowie Kongreßberichte über die entstehende internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Meteorologie.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform, nach Zeiträumen untergliedert: vor 1800, 1801 bis 1870, 1871 bis 1910; nach PI]

Zeitschriftenkartei

[enthält deutschsprachige und Auslands-Zeitschriften und Serien sowie die Zusammenstellungen von Beobachtungsdaten]

Stand: März 1992

Gisela Götschmann


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.