FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs

Adresse. Schillerhöhe 8-10, 71672 Marbach am Neckar; [Karte]
Postfach 1162, 71666 Marbach am Neckar
Telefon. (07144) 848-0
Telefax. (07144) 848-299
Bibliothekssigel. <Mar 1>

Unterhaltsträger. Deutsche Schillergesellschaft e. V. Marbach; Zuwendungsempfängerin des Bundes, des Landes Baden-Württemberg, der Städte Stuttgart, Ludwigsburg, Marbach und des Landkreises Ludwigsburg
Funktion. . Spezialbibliothek für neuere Deutsche Literatur und Literaturwissenschaft von der Aufklärung bis zur Gegenwart mit angeschlossener Dokumentationsstelle, die Zeitungsausschnitte, Dokumente des literarischen Lebens, Theaterprogramme, Rundfunk- und Fernsenuskripte sowie Bild- und Tonträger sammelt und erschließt.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Neuere deutsche Literatur und Literaturwissenschaft, Buch-, Verlags- und Theatergeschichte sowie Quellenliteratur aus den Nachbardisziplinen Philosophie, Kunst, Geschichte usw. 2. Besondere Sammelgebiete: Dichter-, Gelehrten- und Sammlerbibliotheken; Verlags-Archivbibliotheken; Auktions-, Autographen- und Antiquariatskataloge; Buchumschläge; Verlagsprospekte. - 3. DFG-Schwerpunktförderung: Germanistik des 19. und 20. Jhs (seit 1972).

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek mit 40 Leseplätzen. Öffnungszeiten: Studiensaal, Kataloge, bibliographische Apparate: Montag bis Freitag 8.30-17.30 Uhr (Buchausgabe: 9-11.30 Uhr und 14-15.30 Uhr). Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Reader-Printer, Mikroformen-Lesegeräte; Fotowerkstatt; Mikroverfichungsstelle; Tonstudio, AV-Studio.
Gedruckte Informationen. Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar. Informationsfaltblatt. Benutzungsordnung; Zur Benutzung der Kataloge; Marbacher Kalender (Veranstaltungskalender, halbjährlich). Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung empfehlenswert (Übernachtungsmöglichkeiten im Collegienhaus vermittelt die Verwaltung der Deutschen Schillergesellschaft). - S-Bahnverbindung vom Stuttgarter Hauptbahnhof (Linie S 4). Fußwegnähe von der S-Bahnstation (ca. 15 Minuten). A 81, Ausfahrt Pleidelsheim. Parkmöglichkeiten vor dem Museum.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das 1859 eröffnete Geburtshaus Friedrich Schillers bildete als erste Sammelstätte von Handschriften, Büchern, Bildern und Erinnerungsstücken des Dichters und seiner Familie die Keimzelle des späteren Schillermuseums. Träger dieses Museums war der 1895 gegründete Schwäbische Schillerverein, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, eine " nach Umfang und Vollständigkeit einzigartige Quellen- und Materialsammlung für die gesamte schwäbische Literatur" (Krauss, s. u. 4) zusammenzutragen. Bei seiner Eröffnung (1903) verfügte das Schillermuseum bereits über rund 15.000 Hss. und rund 2000 Bde in den Abteilungen Schillerbibliothek und Bibliothek der schwäbischen Dichter (die u. a. die Wieland-Bibliothek Ludwig Felix Ofterdingers und eine Sammlung schwäbischer Mundartdichtung aus dem Besitz August Holders aufgenommen hatte). Dieser Bestand ging im wesentlichen auf Stiftungen zurück, zu denen der Schillerverein Privatleute, Verlage und Redaktionen aufgerufen hatte. Unter der Leitung Otto Güntters (bis 1938) begannen 1905 die auf den Beständen des Museums beruhenden Veröffentlichungen des Schwäbischen Schillervereins zu erscheinen.

1.2 Seit 1905 wurden Inventarbücher geführt und der Buchbestand in Kapselkatalogen nachgewiesen. Zu den Kostbarkeiten gehörten neben den Rarissima der Schiller-Bibliothek viele durch Widmungen, Besitzvermerke und Marginalien ausgezeichnete Bände. Zwischen 1914 und 1942 wuchs die Bibliothek nur langsam von 12.500 auf 18.800 Inventarnummern. Mit der Zeit kamen auch Werke nicht-schwäbischer Autoren in die 1922 zum Schiller-Nationalmuseum umbenannte Institution; diese zunächst kleine Abteilung konnte 1940 durch Stiftungen von Erst- und Gesamtausgaben des 18. und 19. Jhs beträchtlich erweitert werden. Während des Zweiten Weltkriegs war das Museum geschlossen, viele Sammlungen wurden ausgelagert. Nach der Wiedereröffnung 1947 der Trägerverein hatte inzwischen den Namen Deutsche Schillergesellschaft angenommen trat das Museum unter der Leitung Erwin Ackerknechts wieder mit Ausstellungen und Veröffentlichungen hervor. Neuerwerbungen konnten zunächst nur in bescheidenem Maße verbucht werden. Die Übernahme des Cotta-Archivs (mit der Archivbibliothek des Verlags) 1952 als Dauerleihgabe, 1961 als Stiftung der Stuttgarter Zeitung - erweiterte den Sammelbereich weit über den schwäbischen Parnaß hinaus (s. Eintrag Cotta-Archiv).

1.3 Als Reaktion auf die Zersplitterung der literarischen Hinterlassenschaften durch Nationalsozialismus, Krieg und Teilung Deutschlands wurde 1955 auf der Basis der Museumsbestände das Deutsche Literaturarchiv gegründet. Bernhard Zeller leitete Archiv und Museum bis zum 1. Oktober 1985, dann übernahm Ulrich Ott die Leitung. Das Sammelgebiet von Handschriftenabteilung, Bibliothek (einschließlich Dokumentationsstelle) und Bildabteilung wurde nun auf die deutsche Literatur von der Aufklärung bis zur Gegenwart ausgedehnt mit Akzent auf der literarischen Moderne seit 1880. Regelmäßige Ausstellungen und Kataloge seit 1959 und andere Publikationsreihen machten Erworbenes publik und mit den Zuständigkeiten und Sammelinteressen des Archivs bekannt. Die Handschriftenabteilung verwahrt 1990 über 850 Nachlässe und Sammlungen, darunter auch Nachlässe von Germanisten, für die 1972 eine eigene Arbeitsstelle eingerichtet wurde.

1.4 Unter Paul Raabe, der die Bibliothek von 1958 bis 1968 leitete, wurde der Ausbau zu einer germanistischen Fachbibliothek vorangetrieben. Der Bestand wurde vollständig neu geordnet und signiert, der alte Kapselkatalog in einen Zettelkatalog überführt, ein Sachkatalog, diverse Spezialkataloge und eine Autorenkartei angelegt. In der Erwerbung konzentrierte man sich auf Quellenliteratur und literarische Zeitschriften, bezog nun aber auch systematisch die Forschungsliteratur ein. Bis in die späten siebziger Jahre betrug die Zahl der antiquarischen Erwerbungen mehr als die Hälfte aller Käufe, bis heute ist sie unverhältnismäßig hoch geblieben. Die Nachlaßerwerbungen der Handschriftenabteilung haben stets auch den Buchbestand der Bibliothek ergänzt oder diese zur Ergänzung verpflichtet. Ein umfangreicher Schriftentausch lief an, in den immer stärker auch Bibliotheken, Forschungsinstitute und Verlage der damaligen DDR einbezogen waren. Seit 1958 werden Buchumschläge und Verlagsprospekte gesammelt, mit dem Erwerb der Sammlung Stefan Zweigs im Jahre 1962 zudem Auktions-, Autographen- und Antiquariatskataloge. Mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft wurden literarische und literaturwissenschaftliche Zeitschriften und Sammelwerke seit 1880 inhaltlich erschlossen. 1978 wurde im Rahmen der Projektförderung durch die Forschungsgemeinschaft eine Bibliographische Arbeitsstelle eingerichtet, die u. a. Repertorien literarischer Zeitschriften erstellt. Seit 1972 gewährt die Forschungsgemeinschaft der Bibliothek einen Erwerbungszuschuß.

1.5 1973 wurde der Neubau des Deutschen Literaturarchivs eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt zählte die Bibliothek (nun unter der Leitung Ludwig Greves) ca. 150.000 Bde. Bis heute sind rund 40 Bibliotheken und Sammlungen meist zusammen mit dem Nachlaß eines Schriftstellers oder Gelehrten, als Stiftung oder im Kauf erworben geschlossen aufgestellt worden. Dabei handelt es sich überwiegend um Dichter- oder Sammlerbibliotheken, wie beispielsweise die Bibliothek Gottfried Benns oder Paul Celans, die Gerhart Hauptmann-Sammlung Carl Friedrich Wilhelm Behls oder das Rilke-Archiv, aber auch um Archivbibliotheken von Verlagen, so des Insel Verlags in der 1967 erworbenen Bibliothek des Verlagsgründers Anton Kippenberg, oder der verschiedenen Verlagsunternehmungen Kurt Wolffs. Sowohl im Allgemeinbestand als auch in den Sondersammlungen mit heute ca. 400.000 Bdn sind Drucke des 20. Jhs in der Überzahl. In der Dokumentationsstelle, ursprünglich eine Zeitungsausschnittsammlung, werden neben Zeitungsausschnitten und Dokumenten des literarischen Lebens seit 1968 Theaterprogramme gesammelt, seit 1975 auch Rundfunk- und Fernsenuskripte sowie Bild- und Tonträger.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Den Angaben liegen Auszählungen des Standortkatalogs zugrunde. Auf Abweichungen von diesem Zählmodus wird bei der Beschreibung der einzelnen Aufstellungsgruppen oder Sonderbestände hingewiesen. Die separat erfaßten zahlreichen Titel ohne Jahresangabe (vorwiegend Belletristik) sind dem historischen Bestand zugerechnet, da es sich überwiegend um Veröffentlichungen des 19. Jhs und der Jahrhundertwende handelt. Nicht erfaßt und beschrieben sind geschlossene Bibliotheken und Sammlungen, soweit sie bisher weder katalogisiert noch akzessioniert sind, deren Zugänglichkeit durch geordnete Aufstellung jedoch meistens gewährleistet ist. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der historische Bestand umfaßt insgesamt 26.451 Titel. Er setzt sich aus 16.392 Titeln im Allgemeinbestand und 10.059 Titeln in den ausgewählten Sonderbeständen zusammen. Der Anteil des historischen Bestands am Gesamtbestand beträgt 12,65 Prozent; dieses Verhältnis variiert in den einzelnen Gruppen. Es entfallen 22 Titel auf das 16. Jh, 110 auf das 17. Jh, 2612 auf das 18. Jh und 23.707 auf das 19. Jh.

2.3 Der historische Buchbestand ist mit 23.495 Titeln (93,59 Prozent) überwiegend deutschsprachig. Diesem stehen 1608 fremdsprachige Titel (6,4 Prozent) gegenüber, wobei der Anteil der französischen Literatur mit insgesamt 793 Titeln am größten ist. Sie sind vor allem in den Bibliotheken Glück und Töpfer zu finden. An englischen Titeln wurden 239, an lateinischen 103 gezählt. Sonstige Sprachen sind mit 236 Titeln vertreten, vor allem italienische und niederländische sowie skandinavische und slawische. Bei den fremdsprachigen Werken handelt es sich überwiegend um Belletristik und Übersetzungen deutscher Primärliteratur. Parallel zur chronologischen Verteilung sind im 19. Jh die größten fremdsprachigen Bestände zu finden: zwischen 84 und 94 Prozent aller fremdsprachigen Titel. Bei 40 Prozent der lateinischsprachigen Titel handelt es sich ebenfalls um Ausgaben des 19. Jhs. Systematische Übersicht

2.4 Bücher und Zeitschriften werden, getrennt nach Formaten und ohne Signaturschilder, nach systematischen Gruppensignaturen und innerhalb der Gruppen im allgemeinen alphabetisch aufgestellt. Zugehörige Buchumschläge werden in einer separaten Sammlung aufbewahrt. Der Schwerpunkt liegt in der Aufstellungssystematik wie im Bestand eindeutig auf der Literatur (Literaturwissenschaft, Quellensammlungen, Autoren der literarischen Epochen und Weltliteratur). Für die übrigen Wissensgebiete, auf denen nicht mit gleicher Intensität gesammelt wird, ist die Systematik undifferenzierter. Grundsatz der Erwerbung ist, möglichst alle Veröffentlichungen eines Autors oder einer Autorin, d. h. neben den eigenen Werken auch all jene, an denen er oder sie als Herausgeber, Verfasser von Vor- oder Nachworten, Übersetzer, Illustrator beteiligt ist, in zeitgenössischen und späteren Ausgaben (als Dokumente der Rezeptionsgeschichte) zu sammeln. Viele Werke sind deshalb mehrfach vorhanden als Erstausgabe, als veränderte, illustrierte Ausgabe, als Neuauflage, als Taschenbuchausgabe, als Übersetzung usw. Zahlreiche Bände, vor allem in den literarischen Epochengruppen, sind durch Widmungen und Marginalien ausgezeichnet. Bei den 16.392 historischen Titeln des Allgemeinbestands handelt es sich in erster Linie um Werke einzelner Autoren und dazugehörige Sekundärliteratur, die im Anschluß an die Primärwerke aufgestellt ist. Die Zuordnung eines Autors zu einer Epoche erfolgt nach dem Erscheinungsdatum seiner ersten selbständigen Veröffentlichung.

2.5 Der Zeitraum von 1764 bis 1815 ist mit 4859 historischen Titeln am besten bestückt. Davon sind 795 im 18. Jh und 4064 im 19. Jh erschienen. Die Schiller-Literatur bildet einen besonderen Sammelschwerpunkt mit 2260 Titeln, darunter 84 Gesamtausgaben und Teilsammlungen seiner Werke. 194 Titel des historischen Schillerbestandes sind im 18. Jh, 2066 im 19. Jh erschienen; erwähnenswert ist die große Anzahl von Gelegenheitsschriften in Kapselformaten, die anläßlich von Schillerfeiern, besonders aber zum 100. Geburtstag im Jahre 1859, veröffentlicht wurden. 1970 liegen auf Deutsch vor, 92 in französischer Sprache, 81 in englischer, 20 in lateinischer und 99 in sonstigen europäischen und außereuropäischen Sprachen. Bei den fremdsprachigen Werken handelt es sich zumeist um Übersetzungen. Die Goethe-Literatur nimmt mit 407 Titeln im Vergleich einen wesentlich geringeren Anteil am historischen Bestand ein.

2.6 3872 Titel entfallen auf die Zeit von 1816 bis 1879, weitere 1539 auf die letzten 20 Jahre des 19. Jhs. Das vorklassische 18. Jh (1700-1763) ist mit 698 Titeln vertreten, davon 378 Veröffentlichungen des 18. Jhs und 320 des 19. Jhs. Für die Literatur der frühen Neuzeit (1450-1699) wurden 177 Titel ermittelt (davon 13 aus dem 16., 56 aus dem 17. Jh), für die mittelalterliche deutsche Literatur 78 Titel (Nachdrucke und Sekundärliteratur aus dem 19. Jh).

2.7 Die ausländische Literatur mit insgesamt 987 historischen Titeln (davon 747 deutsch, 138 französisch, 38 englisch, 7 lateinisch und 56 in sonstigen Sprachen) verteilt sich auf 24 Untergruppen (nach Nationalliteraturen) mit Schwerpunkten im Bereich der französischen, englischen, amerikanischen und irischen sowie der griechischen und lateinischen Literatur. In geringerem Umfang sind auch die übrigen romanischen Literaturen sowie die skandinavische, slawische, baltische, arabische und asiatische Literatur vertreten. Innerhalb der Untergruppen wird nach Hilfsmitteln, Darstellungen, Untersuchungen, dann nach Textsammlungen und schließlich nach einzelnen Autoren unterteilt, wobei die meisten Titel durchgängig in der dritten Abteilung zu finden sind.

2.8 Die Abteilung " Quellensammlungen zur deutschen Literatur" enthält 652 historische Titel, die zu etwa 90 Prozent im 19. Jh erschienen sind. Hier sind u. a. auch Musenalmanache (189 Titel), schwäbische Quellensammlungen (41 Titel) und Schullesebücher (6 Titel) zu finden.

2.9 Deutsche Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte sind mit 552 historischen Titeln vertreten, davon 528 aus dem 19. Jh. Es handelt sich um Nachschlagewerke (41 Titel); Sammelwerke, Essaysammlungen, Festschriften (81 Titel); Allgemeine Untersuchungen (101 Titel, darunter viele Poetiken); Allgemeine Literaturgeschichten (86 Titel, nahezu ausschließlich aus dem 19. Jh); Teildarstellungen der deutschen Literatur (175 Titel) und Sprachwissenschaft, sprachgeschichtliche Untersuchungen, Grammatiken (68 Titel).

2.10 Die Sammlung " Schöne Künste" enthält 362 historische Titel zur Allgemeinen Kunstgeschichte, zu Malerei, Graphik, Karikaturen, Architektur und Plastik, Ikonographie (Porträts, Photographien), Musik, Tanz, Theater sowie zu einzelnen Künstlern.

2.11 Der Altbestand im Bereich angrenzender Wissensgebiete beläuft sich auf insgesamt 690 Titel, wovon nach einer Grobeinteilung 301 Titel auf Philosophie, 187 auf Religion, 37 auf Pädagogik und Psychologie und 165 auf Soziologie, Jura, Wirtschaft, Naturwissenschaft, Medizin und Technik entfallen.

2.12 Der übrige historische Allgemeinbestand setzt sich zusammen aus Württembergica (394 Titel), Geschichte und Kulturgeschichte (351 Titel), Schriften zum Buch-, Handschriften- und Sammelwesen (141 Titel), Allgemeine Schriften, Lexika, Bibliographien (98 Titel), Topographien, i. e. geographische Werke und Reisebeschreibungen (126 Titel), Varia biographica (Memoiren und Biographien von Persönlichkeiten, die nicht in andere Gruppen gehören, 74 Titel) und Serienwerken (30 Titel in 699 Bdn).

2.13 Bei den 707 Zeitschriftentiteln, von denen 120 erstmalig im 18. Jh und 587 erstmalig im 19. Jh erschienen sind, handelt es sich um ältere wie auch um laufende literarische, literaturwissenschaftliche, allgemeinwissenschaftliche und allgemeine Kulturzeitschriften. Die Anzahl der Reprints und kopierten Exemplare in den historischen Zeitschriftenbeständen ist besonders hoch: 134 Titel liegen in dieser Form vor, davon 39 Zeitschriftentitel des 18. Jhs und 95 des 19. Jhs.

Sondersammlungen

2.14 Von den zahlreichen Sondersammlungen der Bibliothek sind nur diejenigen für die Beschreibung ausgewählt worden, in welchen größere oder wichtige historische Buchbestände enthalten sind. Es handelt sich um Dichter-, Gelehrten- und Sammlerbibliotheken, die zusammen mit dem handschriftlichen Nachlaß ins Haus gekommen sind, als geschlossene Bibliotheken angekauft wurden oder als Spezialsammlungen (z. B. Auktions-, Autographen- und Antiquariatskataloge) von der Bibliothek und anderen Abteilungen gespeist werden.

2.15 Leihbibliothek Fischer. Die Leihbibliothek Moritz Richard Fischer aus Königsbrück in Sachsen wurde 1979 käuflich erworben. Sie gehört zu den wenigen bekannten, nahezu vollständig erhaltenen Leihbibliotheken des 19. Jhs. Vertreten sind deutsche und ausländische Autoren des 19. Jhs mit Schwerpunkt in den sechziger und siebziger Jahren. Neben der überwiegenden Unterhaltungs-, Abenteuer- und Frauenliteratur sind auch wertvolle Erstausgaben, etwa von Gerstäcker, Hackländer, Laube, Mundt, Prutz, Raabe und Schücking sowie frühe Übersetzungen (z. B. Werke der Schwestern Bront"e) enthalten. Die Bibliothek ist einheitlich in braune Halblederbände gebunden, alle weisen Gebrauchsspuren auf. Die Leihbibliothek ist nicht katalogisiert; gezählt wurde nach einer Titelliste, die 510 Titel in 1208 Bdn umfaßt. Bis auf einen spanischen Titel sind alle deutschsprachig. Der Anteil an Erstausgaben und deutschen Erstübersetzungen beträgt 169 Titel. Bei 123 Titeln handelt es sich um Übersetzungen, vornehmlich aus dem Englischen, aber auch aus dem Französischen und aus skandinavischen Sprachen.

2.16 Bibliothek Glück. Die Bibliothek von Franz Glück (1899-1981), Direktor des Historischen Museums der Stadt Wien, wurde im Dezember 1981 angekauft. Inhaltliche Schwerpunkte sind die österreichische Literatur (Stifter, Grillparzer, Nestroy, viele poetae minores, die Jung-Wiener, Karl Kraus), Geistes- und Philosophiegeschichte des 18. und 19. Jhs sowie Zeitschriften der Moderne. Die Bibliothek umfaßt knapp 16.000 Titel, davon sind rund 11.000, die das engste Sammelgebiet betreffen, mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft katalogisiert worden. Der historische Bestand wurde anhand der 12.822 bis Ende 1989 akzessionierten Titel ausgezählt. Davon entfallen 4499 auf das 19. Jh, 399 auf das 18. Jh und 11 auf das 17. Jh. 4294 Titel des historischen Bestands sind deutschsprachig, 7 englisch, 571 französisch, 22 lateinisch und 3 in sonstigen Sprachen. Besonders erwähnenswert sind mit 244 Titeln vornehmlich des 19. Jhs die Goethe-Literatur, die Werke von und über Adalbert Stifter (309 Titel, davon 77 vor 1900) sowie Karl Kraus (von 93 Titeln stammen allerdings nur 3 aus dem 19. Jh) und in der Abteilung Sprachwissenschaft 52 sprachphilosophische und sprachkritische Schriften des 19. Jhs. Die Bibliothek Glück ist entsprechend der Marbacher Aufstellungssystematik geordnet, nur die Zeitschriften wurden in den Allgemeinbestand eingearbeitet.

2.17 Bibliothek Goeckingk. Bei der Bibliothek des Schriftstellers und Juristen Leopold Friedrich Günther von Goeckingk (1748-1828), die zum Familienarchiv Goeckingk gehört, handelt es sich um ein 1960 übernommenes Depositum, das 1990 in den Besitz des Deutschen Literaturarchivs übergegangen ist. Sie enthält vor allem Werke von Goeckingk, primär Lyrik, z. T. in Erstausgaben, verschiedene Musenalmanache und Kalender aus dem Zeitraum 1770 bis 1803 (zusammen 59 Bde), lokalgeschichtliche, genealogische, heraldische Literatur und Bellica. Von den insgesamt 106 Titeln sind 89 dem historischen Bestand zuzurechnen; 59 Titel davon entfallen auf das 19. Jh, 30 auf das 18. Jh. 83 Titel sind deutschsprachig, ein Titel französisch; unter den 5 niederländischen Titeln aus dem 19. Jh befinden sich zwei Bibelausgaben.

2.18 Sammlung Hartmann. Die Bibliothek des Pfarrers Friedrich Hartmann wurde dem Deutschen Literaturarchiv 1979 als Depositum Hartmann-Zeller anvertraut. Zur Sammlung gehören zeitgenössische und posthume Lavater-Ausgaben (19 Titel), darunter zahlreiche Bände mit handschriftlichen Signaturen und Eintragungen von Lavaters Hand; des weiteren Theologica, darunter ausgewählte Titel vornehmlich der schwäbischen Kirchen- und Geistesgeschichte sowie christliche Erbauungsliteratur. Von insgesamt 55 Titeln sind 52 deutschsprachig und 51 dem historischen Bestand zuzurechnen. Ein Titel stammt aus dem 16. Jh (Aurelius Augustinus' Meditationes, 1571, ein Handexemplar Lavaters), 2 aus dem 17. Jh, 38 aus dem 18. Jh und 10 aus dem 19. Jh.

2.19 Jean Paul-Archiv. Das von Prof. Eduard Berend (1883-1973) geschaffene Jean Paul-Archiv (mit Werken und Ausgaben Jean Pauls und Sekundärliteratur) sowie seine Privatbibliothek, eine Sammlung zur deutschen Literatur vom Humanismus bis zur Gegenwart, wurde 1957 erworben. Die systematisch aufgestellte Bibliothek umfaßt insgesamt 2504 Titel, darunter 756 historische (127 aus dem 18. Jh und 629 aus dem 19. Jh). Deutschsprachige Literatur ist mit über 90 Prozent vertreten.

2.20 Bibliothek Kowalewski. Die 1989 gestiftete Sammlung philosophischer Literatur aus der Bibliothek von Prof. Arnold Kowalewski (1873-1945) umfaßt 185 Titel in 264 Bdn. Von den 106 historischen Titeln, überwiegend in deutscher Sprache, sind 94 ins 19. Jh und 16 ins 18. Jh zu datieren. Erwähnenswert ist die kleine Sammlung von Kant-(Erst-)Ausgaben des 18. bis 20. Jhs (22 Titel, davon 16 vor 1900).

2.21 Bibliothek Lenn. Archiv und Bibliothek des Lyrikers Wilhelm Lenn (1882-1968) wurden 1967 erworben. Der Hauptteil dieser geschlossen erhaltenen Dichterbibliothek kam nach Lenns Tod ins Archiv und wurde 1970 in Teilen akzessioniert und katalogisiert. Neben seinen eigenen Werken enthält sie zahlreiche Widmungsexemplare, wertvolle Erstausgaben deutscher Literatur des 19. und 20. Jhs, große Bestände an englischer und französischer Literatur sowie eine philosophische und naturwissenschaftliche Abteilung. In vielen Büchern finden sich Marginalien von Lenns Hand. Gezählt sind nur die katalogisierten und nach einer eigenen Systematik aufgestellten Bestände aus dem Bereich deutsche Literatur. Von den 1977, nahezu ausschließlich deutschsprachigen Titeln in 2142 Bdn entfallen 1566 auf das 20. Jh, 389 auf das 19. Jh und 22 auf das 18. Jh. Schwerpunkte befinden sich in den Gruppen " Autoren der Goethezeit" mit 180 und " Autoren nach 1880" mit 110 Titeln.

2.22 Sammlung Marlinger. Bibliothek und Sammlungen des Chamer Arztes Dr. Bernhard Marlinger (1884-1967) wurden 1967 angekauft. Zur Bibliothek mit rund 5000 Bdn vor allem deutscher und ausländischer Literatur sowie zahlreichen Zeitschriften gehört eine einzigartige Sammlung von Dokumenten zum Buchwesen, zur Geschichte des Theaters und Films und zur Zeitgeschichte vom Ersten Weltkrieg bis 1950. Die allgemeinen Werke zur deutschen und ausländischen Literatur und zu allen Randgebieten sind in den allgemeinen Bestand des Archivs eingearbeitet worden. Die Dokumentenbibliothek mit insgesamt 704 Titeln wurde nach einer eigenen Systematik geschlossen aufgestellt. Der nur kleine, überwiegend deutschsprachige Altbestand verteilt sich mit 61 Titeln auf das 19. Jh und mit einem Titel auf das 18. Jh; diese Werke stammen zumeist aus der Abteilung " Widmungsexemplare".

2.23 Mörike-Archiv. Das Mörike-Archiv wurde 1961 als Arbeitsarchiv für die historisch-kritische Mörike-Ausgabe eingerichtet. Eine fein differenzierte Systematik erschließt die Bestände zu Werk, Leben und Wirkungsgeschichte des Dichters. Der gesamte Buchbestand umfaßt 836 Titel, davon bildet das 20. Jh mit 714 Titeln den Schwerpunkt; 122 deutschsprachige Titel gehören zum historischen Bestand des 19. Jhs, nur 6 Titel, Bücher aus Mörikes Besitz, sind im 18. Jh erschienen. Als Rara-Bestand (78 Titel) extra nachgewiesen sind Mörike-Ausgaben des 19. Jhs, Ausgaben seiner Werke mit handschriftlichen Widmungen, Anmerkungen von des Dichters eigener oder von fremder Hand sowie Bücher aus dem Besitz Mörikes.

2.24 Bibliothek Rothe. Zusammen mit seinem Nachlaß wurden 1978 auch Teile der Bibliothek des Schriftstellers und Übersetzers Hans Rothe (1894-1978) übernommen. Sie setzte sich zusammen aus eigenen oder von ihm herausgegebenen und übersetzten Werken, aus seiner Shakespeare-Bibliothek mit einigen deutschen Übersetzungen aus dem 18. Jh und aus einer Auswahl von Widmungsexemplaren, allgemeiner Theaterliteratur und Zeitschriften. Nur die Shakespeare-Sammlung ist separat aufgestellt und folglich gezählt; die übrigen Teile der Bibliothek sind in den allgemeinen Bestand eingearbeitet worden. Die Bibliothek Rothe umfaßt einschließlich der Werke des 20. Jhs 429 Titel, davon bilden 83 den historischen Bestand. Sie verteilen sich auf Shakespeare-Ausgaben (42 Titel, 127 Bde), Shakespeare-Sekundärliteratur (32 Titel) und den literarischen Umkreis mit zugehöriger Sekundärliteratur (9 Titel). 75 Werke sind im 19. Jh erschienen, 8 im 18. Jh; zwei Drittel sind in deutscher Sprache verfaßt, ein Drittel liegt in englischer Sprache vor.

2.25 Bibliothek Saucke. Die Sammlung des Hamburger Buchhändlers Kurt Saucke (1895-1970) wurde 1970 erworben. Sie enthält rund 1200 Bde zur romantischen Philosophie und Naturwissenschaft und Werke aus dem Umkreis von Ludwig Klages. Von den insgesamt 1059 überwiegend deutschsprachigen Titeln, - gezählt wurde anhand einer Titelliste -, entfallen 639 auf das 20. Jh, 409 auf das 19. und 11 Titel auf das 18. Jh. Schwerpunkte bilden die Ausgaben (mit zugehöriger Sekundärliteratur) von Carl Gustav Carus (insgesamt 106 Titel, davon sind 61 vor 1900 erschienen), Gotthilf Heinrich von Schubert (von insgesamt 25 Titeln sind 24 aus dem 19. Jh) und Ludwig Klages (94 Titel, darunter 4 japanische; nur 10 sind dem historischen Bestand zuzurechnen).

2.26 Schiller-Bibliothek. Sie stellt die älteste, schon vor der Gründung des Schillermuseums begonnene Sammlung dar. Die 2 Abteilungen " Bücher aus Schillers Besitz" (ein anderer Teil der Bibliothek Schillers befindet sich im Schillerhaus in Weimar) und " Bücher aus dem Besitz der Familie Schiller" umfassen zusammen 87 Titel in 129 Bdn mit Erscheinungsjahr vor 1900. Die erste Abteilung hat mit 20 Titeln ihren Schwerpunkt im 18. Jh, die zweite mit 49 Titeln im 19. Jh. Zahlreiche Bände weisen Besitzvermerke oder Namenszüge von Mitgliedern der Familie Schiller auf, etliche andere Widmungen an Familienangehörige; einige wenige eine Rückenaufschrift von der Hand Schillers. Besonders erwähnenswert ist sein Handexemplar von Kants Critik der Urtheilskraft (Berlin 1790).

2.27 Bibliothek Schlemper. Die 1981 gestiftete Bibliothek Otto Friedrich Schlempers (1911-1946) enthält zeitgenössische und spätere Ausgaben von Autoren des 18. und 19. Jhs, darunter Wieland, Lessing, Lichtenberg, Mendelssohn, Matthias Claudius, Jean Paul und viele andere. Gezählt wurde nach dem Akzessionsjournal. Der Gesamtumfang beträgt 337 überwiegend deutschsprachige Titel in 775 Bdn, von denen ein Titel im 17. Jh, 53 im 18. und 256 im 19. Jh erschienen sind.

2.28 Bibliothek Töpfer. Die Bibliothek Töpfer ist ein Depositum der Bundesrepublik Deutschland. Die vom Bund erworbene Büchersammlung des österreichischen Anwalts Dr. Ludwig Töpfer wurde 1972 unter Berücksichtigung der jeweiligen Sammelgebiete auf das Freie Deutsche Hochstift, die Herzog August Bibliothek und das Deutsche Literaturarchiv verteilt. Von den kostbaren Originalausgaben erhielt Marbach 2273 Bde (869 Titel), welche die eigene Sammlung von deutschen Autoren des 18. und 19. Jhs glanzvoll ergänzen. Aus dem 18. Jh stammen 133 Titel, aus dem 19. Jh 557. Knapp 90 Prozent aller Ausgaben sind deutschsprachig, 2 Titel liegen in Englisch vor, 51 in Französisch (darunter Werkausgaben von Balzac und Flaubert). Die Sammlung ist nicht katalogisiert, gezählt wurde anhand einer Inventarliste. Der Erhaltungszustand ist vorzüglich.

2.29 Rara. Der 468 Titel umfassende Rara-Bestand der Bibliothek wird in Stahlschränken aufbewahrt. Obwohl ein großer Teil des allgemeinen Bestands auch dazu gerechnet werden könnte, sind hier besonders kostbare Widmungs- und Handexemplare, Bände mit Korrekturen und Marginalien eines Autors, Privat- und Pressendrucke, Buchkuriosa sowie schwer aufzufindende Ausgaben von Exilliteratur versammelt. Mit 356 Titeln, darunter 43 französischen, liegt das Schwergewicht auf Werken des 20. Jhs; aus dem 19. Jh stammen 83 Titel, aus dem 17. Jh 4 und aus dem 16. Jh ein Titel.

2.30 Auktions-, Autographen- und Antiquariatskataloge. Diese Spezialsammlung umfaßt über 15.000 deutsche und ausländische Kataloge aus der Zeit von 1837 bis zur Gegenwart. Als Grundstock diente die 1962 erworbene Sammlung von Autographenkatalogen des Schriftstellers Stefan Zweig. Alle Autographenkataloge sowie ausgewählte Antiquariats- und Auktionskataloge werden katalogisiert und nach verschiedenen Aspekten sachlich erschlossen. Aus dem 19. Jh sind 1331 Kataloge und Verzeichnisse nachgewiesen, davon entstammen 777 der Sammlung Zweig. Auf die einzelnen Herkunftsländer entfallen die folgenden Titelmengen: Deutschland 537, Frankreich 620, Belgien 3, England 34, Italien 16, Niederlande 16, Österreich 97, Schweden 6, Schweiz 2.

2.31 Musikalien. Die Bild-Abteilung verwahrt ca. 4000 vorwiegend gedruckte, aber auch handschriftliche Musikalien vom späten 18. Jh bis zur Gegenwart, darunter einige besonders seltene, um 1800 erschienene Musikdrucke. Der Bestand ist geordnet nach Literaturvertonungen, Notensammlungen und Liederbüchern, Musikalien aus dem Besitz von Dichterfamilien, Instrumentalmusik sowie Hesse-Vertonungen aus der Sammlung Reinhold Pfau, die rund ein Viertel des Gesamtbestands ausmachen. Historische Band- und Kapselkataloge sowie ein nach 1955 angelegter Zettelkatalog erschließen die Bestände nach Komponisten mit Verweisungen von den Textverfassern; eine Neukatalogisierung nach RAK-Musik ist zur Zeit in Arbeit.

2.32 Zeitungsausschnitte. Seit der Gründung des Schillermuseums wurden auch Zeitungsausschnitte zur schwäbischen Literatur gesammelt, seit 1955 parallel zum erweiterten Sammelgebiet der Bibliothek. Teile der Sammlung reichen jedoch bis ins 19. Jh zurück. Es handelt sich um Bestände, die mit den Nachlässen schwäbischer Dichter wie Auerbach, Kerner, Hermann Kurz, Uhland u. a. ins Haus gekommen sind. Die Wirkungsgeschichte Schillers ist mit Zeitungsdokumenten vor allem aus der Zeit der Jahrhundertwende, aber auch zu den Schillerfeiern des 19. Jhs gut belegt. Das Verzeichnis von Ingrid Kussmaul ( s. u. 5.) gibt unter den jeweiligen Autorennamen Auskunft darüber, ob Zeitungsausschnitte zum Nachlaß gehören.

2.33 Verlagsprospekte. Die Prospekte-Sammlung von Verlagen mit überwiegend belletristischem, literatur- und geisteswissenschaftlichem Programm ist unterteilt in die Abteilungen " Verlage vor 1945" (rund 1600 Mappen zu 1460 Verlagen) und " Verlage nach 1945" (rund 8500 Mappen zu 2800 Verlagen); die Sammlungen werden durch alphabetische Verlagsregister erschlossen.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[PI mit gegebener Wortfolge]

Alphabetischer Katalog der unselbständigen Beiträge

Systematischer Standortkatalog

Systematischer Katalog

[eigene Systematik]

Die Bestände der Bibliothek sind im Zentralkatalog Baden-Württemberg und teilweise in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Katalog der Dokumentarischen Nachweise

[Verlagskatalog, Widmungen, Illustrationen, Autobiographien, Briefausgaben, Übersetzungen in fremde Sprachen etc.]

Gattungskatalog

[stillgelegt 1986/87]

Signierkartei

[Autorenkartei; wird seit 1993 als PC-Datenbank geführt]

Katalog der Antiquariats-, Auktions- und Autographenkataloge

[nach Firmen, Orten, Erscheinungsdaten, Sammlern und diversen Sachaspekten gegliedert]

Register zur Verlagsprospekte-Sammlung

Kataloge der Dokumentationsstelle

[Theaterprogramme, Rundfunk- und Fernsenuskripte, Bild- und Tonträger]

Personenregister zur Zeitungsausschnittsammlung

Bis auf die jüngst konvertierte Signierkartei liegen alle Kataloge in Zettelform vor.

3.3 Historische Kataloge

Alphabetischer Kapselkatalog [bis 1960]

Alphabetischer Band- und Kapselkatalog der Musikalien

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Rechenschaftsberichte des Schwäbischen Schiller-Vereins Marbach-Stuttgart. 1 (1897) 45 (1940/41)

Jahresbericht der Deutschen Schillergesellschaft. In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft. 1 ff. (1957 ff.)

Schiller-Nationalmuseum Deutsches Literaturarchiv Marbach a. Neckar. Vorgestellt von den Mitarbeitern. Stuttgart 1969 (Marbacher Schriften 2)

Marbacher Chronik. Zur Geschichte der Deutschen Schillergesellschaft, des Schiller-Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs 1953-1979. Hrsg. von den Mitarbeitern. 2., durchgesehene Aufl. Marbach a. Neckar 1979 (Deutsches Literaturarchiv. Verzeichnisse Berichte Informationen 8)

Greve, Ludwig; Tgahrt, Reinhard: Die Bibliothek. In: Deutsches Literaturarchiv Schiller-Nationalmuseum. Die Institute der Deutschen Schillergesellschaft in Marbach am Neckar vorgestellt von den Mitarbeitern. Marbach a. Neckar 1982, S. 113-154 (Marbacher Schriften 17) [ u. a. zum literarhistorischen Teil der Bibliothek von Wilhelm Hertz, der in den Allgemeinbestand eingearbeitet wurde]

Güntter, Otto: Mein Lebenswerk. Stuttgart 1948 (Veröffentlichungen der Deutschen Schillergesellschaft 17)

Krauss, Rudolf: Bericht über die Erweiterung der Bibliothek des Schwäbischen Schillervereins. In: 6. Rechenschaftsbericht über das Jahr 1901/02, S. 58-66

Raabe, Paul: Die Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs in Marbach a. Neckar. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 10 (1963) S. 213-222

Zeller, Bernhard: Fünf Jahre Deutsches Literaturarchiv in Marbach. Ergebnisse Erfahrungen Planungen. In: Ewald Lissberger u. a. (Hrsg.): In Libro Humanitas. Festschrift für Wilhelm Hoffmann zum 60. Geburtstag 21. April 1961. Stuttgart 1962, S. 349-384

Zeller, Bernhard: Das Schiller-Nationalmuseum und das Deutsche Literaturarchiv in Marbach a. Neckar. In: Der Archivar 16 (1963) Sp. 371-376

Zeller, Bernhard: Die Deutsche Schillergesellschaft, Schiller-Nationalmuseum und Deutsches Literaturarchiv. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik 6 (1974) Heft 2, S. 159-166

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Bendt, Jutta: Die Bibliothek Glück [in Vorbereitung für 1994]

Kussmaul, Ingrid: Die Nachlässe und Sammlungen des Deutschen Literaturarchivs in Marbach am Neckar. Ein Verzeichnis. 2. durchgesehene Aufl. Marbach a. Neckar 1986 (Deutsches Literaturarchiv. Verzeichnisse Berichte Informationen 10)

Laakmann, Dagmar; Tgahrt, Reinhard (Bearb.): Literarische Zeitschriften und Jahrbücher 1880-1970. Verzeichnis der im Deutschen Literaturarchiv erschlossenen Periodika. Marbach a. Neckar 1972 (Deutsches Literaturarchiv. Verzeichnisse Berichte Informationen 2)

Pehle, Margot: Die Veröffentlichungen des Schwäbischen Schillervereins und der Deutschen Schillergesellschaft 1895-1980. Stand: 1. September 1980. Marbach a. Neckar 1980 (Deutsches Literaturarchiv. Verzeichnisse Berichte Informationen 9)

Ausstellungskataloge des Schiller-Nationalmuseums, sofern sie sich auf die Literatur bis 1900 beziehen (chronologisch):

Schiller-Ausstellung im Schillermuseum zu Marbach. Stuttgart 1905 [Text von Otto Güntter]

Das Schillermuseum in Marbach. Stuttgart 1906 [Text von Otto Güntter] Das Schiller-Nationalmuseum in Marbach. Stuttgart 1925 [Text von Otto Güntter] Aus dem Goethe-Schillerschen Lebenskreis. Bearb. von Manfred Koschlig. Marbach a. Neckar 1949

Heinrich Heine als Publizist. Gedächtnisausstellung zu seinem 100. Todestag am 17. Februar 1956. Bearb. von Liselotte Lohrer. Marbach a. Neckar 1956 Deutsche Dichtung um 1900. Handschriften, Bildnisse, Drucke. Bearb. von Walther Migge. Marbach a. Neckar 1956

Deutsche Dichterhandschriften, Bildnisse, Erstdrucke. Bearb. von Walther Migge. o. O. [1957; als Ms. gedruckt]

Die Grossen und die Vergessenen. Gestalten der deutschen Literatur zwischen 1870 und 1933. Bearb. von Walther Migge. Marbach a. Neckar 1958

Cotta. Dokumente, Handschriften, Bücher aus drei Jahrhunderten. Ausstellung der Stuttgarter Zeitung aus den Beständen der Cotta'schen Handschriftensammlung. Bearb. von Liselotte Lohrer und Tilman Krömer. Stuttgart 1959

Cotta in Tübingen. Dokumente, Handschriften, Bücher. Aus der Cotta'schen Handschriften-Sammlung (Leihgabe der Stuttgarter Zeitung) im Schiller-Nationalmuseum. Bearb. von Liselotte Lohrer und Tilman Krömer. Tübingen 1959

Friedrich Schiller. Sa vie et son oeuvre. Manuscrits - portraits éditions. Exposition du Musée National de Schiller à Marbach sur le Neckar dans la Bibliothèque Municipale de Toulouse, Février-Mars 1959. Bearb. von Walther Migge. [Marbach a. Neckar] 1959

Friedrich Schiller. Leben, Werk und Wirkung. Eine Ausstellung zum Gedächtnis der 200. Wiederkehr seines Geburtstags. Marbach a. Neckar 1959

Weimar zur Goethezeit. Bilder, Drucke und Handschriften aus der Sammlung Edwin Redslob. Bearb. von Walther Migge und Rosemarie Lorenz. Marbach a. Neckar 1961

Gerhart Hauptmann. Leben und Werk. Eine Gedächtnisausstellung zum 100. Geburtstag des Dichters. Bearb. von Bernhard Zeller u. a. Marbach a. Neckar 1962

Jean Paul. 1763-1963. Eine Gedächtnisausstellung zum 200. Geburtstag des Dichters. Bearb. von Eduard Berend, Werner Volke, Hilde Vater. Marbach a. Neckar 1963

Gestalten und Begegnungen. Deutsche Literatur seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts. Bearb. von Bernhard Zeller u. a. Marbach a. Neckar 1964

Dichter aus Schwaben. Ein Führer durch das Schiller-Nationalmuseum. Bearb. von Walther Migge u. a. Marbach a. Neckar 1964

Eduard Mörike und seine Freunde. Eine Ausstellung aus der Mörike-Sammlung Fritz Kauffmann. Stadtgeschichtliche Sammlungen im Wilhelms-Palais Stuttgart. Bearb. von Fritz Kauffmann. Stuttgart 1965

Auch ich in Arcadien. Kunstreisen nach Italien 1600-1900. Bearb. von Dorothea Kuhn u. a. Marbach a. Neckar 1966

Stefan George. 1868-1968. Der Dichter und sein Kreis. Bearb. von Bernhard Zeller, Werner Volke, Gerhard Hay u. a. Marbach a. Neckar 1968

Theodor Fontane. 1819-1969. Stationen seines Werkes. Bearb. von Walther Migge u. a. Marbach a. Neckar 1969 Hölderlin. Zum 200. Geburtstag. Bearb. von Werner Volke u. a. Marbach a. Neckar 1970

Jugend in Wien. Literatur um 1900. Bearb. von Ludwig Greve, Werner Volke u. a. Marbach a. Neckar 1974

Eduard Mörike. 1804-1875-1975. Gedenkausstellung zum 100. Todestag. Bearb. von Bernhard Zeller, Walter Scheffler, Hans-Ulrich Simon u. a. Marbach a. Neckar 1975

Hölderlin et les poètes du romantisme souabe. Livres, documents, manuscrits de Hölderlin, Mörike et autres provenant des archives du Deutsches Literaturarchiv, Schiller-Nationalmuseum, Marbach a. N. Exposition au Centre Culturel Allemand Goethe-Institut-Paris. Bearb. von Jochen Meyer und Karin Storf-Becker. o. O. 1977 [als Ms. gedruckt]

Wieland Schubart. Ständige Ausstellung des Schiller-Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs, Marbach am Neckar. Bearb. von Dieter Sulzer und Werner Volke. Marbach a. Neckar 1980

Schiller. Ständige Ausstellung des Schiller-Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs, Marbach am Neckar. Bearb. von Friedrich Pfäfflin u. a. Marbach a. Neckar 1980

Hölderlin. Ständige Ausstellung des Schiller-Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs, Marbach am Neckar. Bearb. von Werner Volke u. a. Marbach a. Neckar 1980

Kerner, Uhland, Mörike. Schwäbische Dichtung im 19. Jahrhundert. Ständige Ausstellung des Schiller-Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs, Marbach am Neckar. Bearb. von Albrecht Bergold, Jutta Salchow, Walter Scheffler. Marbach a. Neckar 1980

Cotta und das 19. Jahrhundert. Aus der Arbeit eines literarischen Verlages. Ständige Ausstellung des Schiller-Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs, Marbach am Neckar. Bearb. von Dorothea Kuhn u. a. Marbach a. Neckar 1980

Weltliteratur. Die Lust am Übersetzen im Jahrhundert Goethes. Bearb. von Reinhard Tgarth u. a. Marbach am Neckar 1982

Harry Graf Kessler. Tagebuch eines Weltmannes. Bearb. von Gerhard Schuster und Margot Pehle. Marbach am Neckar 1988

"O Freyheit! Silberton dem Ohre ..." Französische Revolution und deutsche Literatur 1789-1799. Bearb. von Werner Volke, Ingrid Kussmaul und Brigitte Schillbach. Marbach am Neckar 1989

Stand: September 1993

Jutta Bendt


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.