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Deutsches Musikgeschichtliches Archiv

Adresse. Gießbergstr. 41-47, 3500 Kassel [Karte]
Telefon. (0561) 89 99 40
Bibliothekssigel. <KS 11>

Unterhaltsträger. Stadt Kassel, Land Hessen
Funktion. Mikroverfilmung von Musikhandschriften und Musikdrucken von 1500 bis 1800.

Benutzungsmöglichkeiten. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-17 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofilm-Lesegeräte; verschiedene Repro- und Mikroformen über Vertrags-Fotolabor.
Hinweise für anreisende Benutzer. Straßenbahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 4), umsteigen Haltestelle Stern (Linie 1 oder 5) bis Haltestelle Holl. Platz. Parkmöglichkeiten am Haus vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Deutsche Musikgeschichtliche Archiv wurde im Jahre 1954 von der Musikgeschichtlichen Kommission e. V. in Kassel gegründet. Es hat die Aufgabe, die Quellen zur Deutschen Musikgeschichte, d. h. neben Notendrucken und Druckschriften über Musik auch Musikhandschriften zentral zu erfassen, auf Mikrofilmen zu sammeln und durch Kataloge zu erschließen. Damit soll es der Erforschung der deutschen Musikgeschichte und der Publikation ihrer wichtigsten Zeugnisse - der musikalischen Werke wie der Theoretiker-Schriften eine möglichst breite Basis geben.

1.2 In seiner 35jährigen Geschichte haben sich die Aufgaben des Archivs ständig erweitert. Je mehr sich die musikgeschichtliche Forschung entfaltete, desto stärker wurde die Forderung, die älteren deutschen Quellen in ihrer Gesamtheit im Kasseler Archiv bereitzustellen. Auch die Beschränkung auf die Musik vor 1750 mußte aufgegeben, die Sammlung zeitlich ins 19. Jh hinein erweitert werden - wobei die Hss. großer Meister (wie z. B. Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart), für die eigene Editionsinstitute bestehen, ausgespart werden.

1.3 Alle Quellen werden auf 35-mm-Mikrofilm aufgenommen. Das Deutsche Musikgeschichtliche Archiv ist also gleichsam eine Musikbibliothek auf Mikrofilm, ein Dokumentations- und Informationsinstitut, das sowohl der Wissenschaft wie der Musikpraxis dienen will.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Gliederung des Bestands der Filmsammlung folgt den musikalischen Hauptquellenarten dieser Zeit in (1) Musikdrucke einzelner Autoren (alphabetische Ordnung nach den Namen der Komponisten), (2) Musiksammeldrucke mit mehreren Autoren in jeweils einem Druck (Ordnung nach der ansteigenden Zahl des Erscheinungsjahres), (3) Musikhandschriften einzelner Autoren (alphabetische Ordnung) und (4) Musiksammelhandschriften mit mehreren Kompositionen verschiedener Autoren und handschriftliche Anonyma (alphabetisch geordnet nach den Bibliotheksorten).

2.2 Auf weit über zwei Millionen Aufnahmen sind inzwischen etwa 22.000 Einheiten musikalischer Quellen aus 130 Bibliotheken in aller Welt verfilmt. Die jährlich erscheinenden gedruckten Kataloge des Archivs geben darüber Auskunft.

2.3 Dem Filmarchiv angeschlossen ist eine Handbibliothek mit 4000 Bdn. Entsprechend der Aufgabenstellung des Archivs liegt das Schwergewicht auf Musikbibliographie und -Dokumentation. Die Bibliothek umfaßt ausschließlich musikwissenschaftliche Literatur des 20. Jhs.

2.4 Einige in Privatbesitz befindliche und darum schwer zugängliche Musiksammlungen sind vollständig verfilmt worden, hauptsächlich wenn sie für die Musikforschung von besonderer Bedeutung sind. Der Benutzerverkehr solcher Privatsammlungen wie z. B. der Bibliotheca Fürstenbergiana in Herdringen oder der Gräflich Schönborn'schen Musiksammlung zu Wiesentheid erfolgt über das Deutsche Musikgeschichtliche Archiv Kassel.

2.5 Eine Sammlung einiger hundert historischer Fotografien aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs enthält Bildnisse von Komponisten und Musikern dieser Zeit, wie Johannes Brahms, Engelbert Humperdinck, Richard Wagner u. a.

3. KATALOGE

Alphabetischer Zettelkatalog [Autorenkatalog mit Schlagworten in Anlehnung an PI]

Katalog der Filmsammlung. Heft 1-22. Kassel 1955 ff.

Das Tenorlied. Mehrstimmige Lieder in deutschen Quellen, 1450-1580 (Catalogus Musicus Bd IX). 3 Bde. Kassel 1979 ff.

Die Bestände sind weder im Hessischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

Stand: März 1990

Jürgen Kindermann


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.