FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Bibliothek des Deutschen Patentamts

Adresse. Zweibrückenstraße 12, 80331 München; [Karte]
Postanschrift: 80297 München
Telefon. (089) 2195-2606
Telefax. (089) 2195-2221 Telex. 052 35 34
Bibliothekssigel. <201>

Unterhaltsträger. Bundesrepublik Deutschland
Funktion. . Behördenbibliothek für das Deutsche Patentamt und für das Bundespatentgericht. Öffentlich zugängliche Spezialbibliothek zur Information über den Stand der Technik, über Gewerblichen Rechtsschutz und Urheberrecht. Überregionale Literaturversorgung mit deutschen und ausländischen Patentdokumenten. Normenauslegestelle des Deutschen Instituts für Normung (DIN).
Sammelgebiete. Deutsche und ausländische Patentdokumente, patentamtliche Veröffentlichungen, Bücher und Zeitschriften zu den Gebieten Technik, Angewandte Naturwissenschaften, Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Öffentlicher Lesesaal (Auslegehalle): Montag bis Mittwoch 7.30-15.45 Uhr, Donnerstag 7.30-19 Uhr, Freitag 7.30-14.15 Uhr. Leihverkehr: DLV, internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Lesegeräte für Mikroformen, CD-ROM-Stationen, Lichtbildstelle, Terminals für die Online-Abfrage der internen Systeme (Kataloge, Register zu den Schutzrechten), OPAC mit Standleitung zwischen München und der Dienststelle Berlin ( s. u.), PC für die Abfrage externer Patentdatenbanken.
Gedruckte Informationen. Verzeichnis der Patentliteratur (1990). Laufende Herausgabe von " Benutzer-Informationen" zu einzelnen Benutzungsbereichen. Benutzungsführer. Jahresbericht (1983 ff.).
Hinweise für anreisende Benutzer. Beim Betreten des Deutschen Patentamts ist die Vorlage eines gültigen Personalausweises oder Reisepasses notwendig. S-Bahnverbindung (alle Linien) sowie Straßenbahnverbindung (Linie 18 oder 20) bis Haltestelle Isartorplatz. Parkmöglichkeiten in der Nähe der Bibliothek nicht vorhanden. Zugehörig: Bibliothek des Deutschen Patentamts Dienststelle Berlin, Gitschiner Straße 97-103, 10958 Berlin. Nähere Angaben s. u. 1.6, Berlin. Bestände im gemeinsamen Online-Katalog der Bibliotheken von München und Berlin enthalten und an beiden Orten benutzbar. Transportzeit ca. eine Woche.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Am 1. Juli 1877 trat das erste Patentgesetz für das Deutsche Reich in Kraft, und das Kaiserliche Patentamt nahm in Berlin seine Tätigkeit auf. Im Paragraph 2 dieses Gesetzes ist der bis heute geltende Grundsatz enthalten, daß eine Erfindung u. a. dann nicht als neu gilt, " wenn sie zur Zeit der ... Anmeldung in öffentlichen Druckschriften bereits derart beschrieben ... ist, daß danach die Benutzung durch andere Sachverständige möglich erscheint." Um feststellen zu können, ob einer Erfindung Patentschutz gewährt werden kann, mußte daher für die Patentprüfer sofort bei der Gründung des Kaiserlichen Patentamts eine reichhaltige technische Bibliothek eingerichtet werden.

1.2 Beim Bestandsaufbau galt das Interesse vor allem den amtlichen Veröffentlichungen ausländischer Patentämter, ferner den nichtamtlichen Veröffentlichungen über erteilte Patente und den Veröffentlichungen zum in- und ausländischen Patentrecht. Dringend erforderlich war außerdem die Beschaffung von technischer Literatur des In- und Auslands in Form von Handbüchern, Monographien und Fachzeitschriften. Darüber hinaus sollten auch bedeutende Werke zur Entwicklung der Technik ohne zeitliche oder sprachliche Begrenzung vorhanden sein.

1.3 Dank eines hohen Anschaffungsetats war es möglich, für die neugegründete Bibliothek in kurzer Zeit einen umfangreichen Grundbestand an Literatur zu allen Gebieten der Technik aufzubauen, zu dem auch seltene historische Werke gehörten. Er wurde nach den Möglichkeiten des Antiquariatsmarkts weiter ergänzt. Ständig konnten die in- und ausländischen Neuerscheinungen käuflich erworben werden. Auf dem Tauschweg kam laufend der die Bibliothek vor allem charakterisierende Bestand an Patentdokumenten des Auslands herein. Die internationalen Tauschbeziehungen wurden bereits am 7. Juli 1877 durch eine Denkschrift vom Vorsitzenden des Kaiserlichen Patentamts eingeleitet ( s. u. 4.1). Sie erstreckten sich schon nach wenigen Jahren auf 15 Länder. Auch Geschenke trugen zum schnellen Anwachsen des Bibliotheksbestandes bei. So überließ die vormalige Königlich-preußische Gewerbe-Akademie dem Kaiserlichen Patentamt einige hundert Bände vor allem mit britischen Patentschriften und sonstigen Veröffentlichungen des Londoner Patentamts. Als Geschenk gaben ausländische Regierungen ihre Patentveröffentlichungen, Handelskammern ihre Programme und Jahresberichte sowie Fabrikanten und Handwerker die Prospekte ihrer neuesten Verkaufsartikel. Seltener waren Schenkungen von Privatpersonen, unter denen die des Ingenieurs Ludwig Alexander Veitmeyer aus den Jahren 1890 bis 1899 mit 495 Titeln die einzige größere Schenkung ist. Welche Werke dazu gehörten, ist nur noch aus den Bestandsverzeichnissen von 1890 bis 1899 ( s. u. 4.1) zu ersehen; denn sie erhielten keinen Sonderstandort, sondern wurden in den Bibliotheksbestand eingeordnet.

1.4 Bereits 1879, nur zwei Jahre nach der Gründung des Kaiserlichen Patentamts, besaß die Bibliothek 12.900 Bde (davon 11.377 Monographien und Zeitschriften sowie 1523 Patentdokumente). Um die Benutzung zu erleichtern, gab sie ihren ersten gedruckten, systematisch geordneten Katalog ( s. u. 3.2) heraus. Im Jahre 1882 als die räumlichen Gegebenheiten des Amts es nach einem Umzug zuließen erhielt die Behördenbibliothek einen öffentlichen Lesesaal. Hier konnte sich erstmalig auch das technisch interessierte Publikum über die Geschichte und den neuesten Stand jedes einzelnen Zweiges der Technik informieren. Parallel zu der ständigen Vergrößerung des Kaiserlichen Patentamts (ab März 1919 Reichspatentamt) wuchs seine Bibliothek in der folgenden Zeit weiterhin stark an. Um die Jahrhundertwende besaß sie 72.000 Bde und war schon vor dem Ersten Weltkrieg mit 170.000 Bdn die größte technische Bibliothek des Deutschen Reichs. Ihre Bedeutung lag vor allem im Besitz ihrer fünf Millionen Patentschriften. Bis gegen Ende des Zweiten Weltkriegs war der Bestand auf 400.000 Bde angestiegen. Der größte Teil davon wurde 1944 zum Schutz vor den Luftangriffen auf Berlin in ein Kalibergwerk in Heringen an der Werra ausgelagert und überdauerte dort das Kriegsende. Ca. 63.000 Bde - vorwiegend Patent- und Zeitschriften -, die zuvor schon an andere Orte gebracht worden waren, gingen verloren.

1.5 Das Kriegsende unterbrach 1945 die patentamtliche Prüfungstätigkeit, bis 1949 durch den Wirtschaftsrat ein Deutsches Patentamt im " Vereinigten Wirtschaftsgebiet" geschaffen wurde. Aus politischen und sachlichen Gründen gab man München als Standort gegenüber Berlin den Vorzug. Das Deutsche Patentamt begann seine Arbeit zunächst im Bibliothekstrakt des Deutschen Museums, bis es 1959 in den gegenüber gelegenen Neubau an der Zweibrücken-Erhardstraße umziehen konnte. Der nach Heringen ausgelagerte Bestand kam nach München und bildete hier den Grundstock für die Bibliothek des Deutschen Patentamts. Inzwischen (s. Jahrbuch der Deutschen Bibliotheken 54, 1991) ist der Bestand auf 849.639 Bde angewachsen, die sich auf Bücher und Zeitschriften (474.383 Bde), naturwissenschaftlich-technische Dissertationen (34.750 Bde) und Patentdokumente (355.950 Bde, von denen 15.444 verfilmt wurden) verteilen. Mit 53 Patentämtern und internationalen Organisationen werden Patentschriften, Referate oder Patent- oder Amtsblätter getauscht. Im Gegensatz zu den Anschaffungsprinzipien bis 1945 unterbleibt der Kauf von Werken zur Geschichte der Technik. Sie werden in der Bibliothek des benachbarten Deutschen Museums gesammelt.

1.6 Um der Berliner Wirtschaft auch nach dem Standortwechsel des Patentamts nach München weiterhin die Möglichkeit zu geben, in Berlin Anmeldungen mit prioritätsbegründender Wirkung vorzunehmen, wurde 1950 die Dienststelle Berlin des Deutschen Patentamts eröffnet. Sie hat ihren Sitz im Gebäude des ehemaligen Reichspatentamts in der Gitschiner Straße. Trotz schwerer Kriegsschäden am Gebäude blieb der nicht ausgelagerte Bibliotheksbestand (ca. 15.000 Bde aus allen Signaturengruppen), zu dem auch die meisten historisch bedeutsamen Werke gehörten, erhalten. Insgesamt umfaßt der Bestand der Bibliothek der Dienststelle Berlin jetzt (s. Jahrbuch der Deutschen Bibliotheken 54, 1991) 135.000 Bde. Er setzt sich zusammen aus Büchern und Zeitschriften (59.625 Bde) sowie Patentdokumenten (75.375 Bde).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die folgende Beschreibung bezieht den historischen Bestand ein, der sich in der Berliner Dienststelle befindet. Dabei wird auf den Standort Berlin jeweils durch den Zusatz " i.Bln" hingewiesen.

2.2 Die hauptsächliche Bedeutung des alten Bestandes liegt im Bereich der Patentliteratur. Die nahezu vollständige Sammlung aller im 17. bis 19. Jh in Europa und den USA entstandenen Patentschriften ist einmalig in der Bundesrepublik Deutschland. Der Bestand enthält außerdem Bücher und Zeitschriften zu den Gebieten Gewerblicher Rechtsschutz, Technik und Angewandte Naturwissenschaften.

2.3 Da es bei Patentschriften unerheblich ist, in wievielen Bänden sie zusammengefaßt wurden, und da die Patentschriften von Dänemark, Norwegen und Ungarn auf Rollfilm vorliegen, wird hier die Anzahl der vorhandenen Dokumente genannt. Für Bücher und Zeitschriften wird jeweils die Anzahl einzelner Titel angegeben, die durch Auszählen anhand des Katalogs der Bibliothek des Reichspatentamts ( s. u. 3.1) ermittelt wurde.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.4 Der historische Bestand umfaßt 1.594.306 Patentschriften sowie 16.659 Monographien und 1397 Zeitschriften (insgesamt 18.056 Titel, Gesamtbestand s. o. 1.5). Den ältesten Bestand bilden 61 Titel (davon 44 i.Bln) aus dem 16. Jh. Das 17. Jh ist mit 122 Titeln (davon 80 i.Bln), das 18. Jh mit 394 Titeln (davon 67 i.Bln) vertreten. Aus dem 19. Jh stammen mit 17.479 Titeln (davon 76 i.Bln) 97 Prozent des Bestandes. Hierunter befinden sich auch nahezu alle Zeitschriften.

2.5 Der Bestand an Patentschriften beginnt mit 366 Dokumenten aus dem 17. Jh. Es handelt sich um die ersten Patentschriften überhaupt, die seit 1617 in England entstanden sind, wo das erste Patentgesetz der Welt die Privilegien ablöste. Durch die Schaffung von Patentgesetzen in weiteren Ländern und durch die schnelle Entwicklung der Technik kommen auf das 18. Jh 2166 Patentschriften, auf das 19. Jh 1.591.774 (99,8 Prozent).

2.6 Die Patentschriften sind jeweils in der Sprache des Landes verfaßt, in dem die entsprechenden Patente erteilt wurden. Somit entspricht die sprachliche Gliederung der Patentschriften ihrer Anzahl in den einzelnen (oder in mehreren gleichsprachigen) Ländern. Eine Ausnahme bildet nur die dreisprachige Schweiz. Die insgesamt 1.594.306 Patentschriften verteilen sich auf 10 Länder (in der Reihenfolge der Entstehung ihrer Patentgesetze): Großbritannien (530.771), Vereinigte Staaten von Amerika (593.565), Frankreich (289.005), Deutschland (116.512), Schweden (13.415), Norwegen (6863), Schweiz (23.067, davon schätzungsweise je 45 Prozent oder 10.380 in deutscher und französischer Sprache und 10 Prozent oder 2307 in italienischer Sprache), Dänemark (3623), Ungarn (14.385) und Österreich (3100). Danach ist die englische Sprache mit 70 Prozent am stärksten vertreten, gefolgt von der französischen mit 19 Prozent und der deutschen mit 8 Prozent. Auf die übrigen Sprachen zusammen entfallen 3 Prozent.

2.7 Im Bestand an Büchern und Zeitschriften aus dem 16. bis 19. Jh überwiegt das 19. Jh ( s. o. 2.4). In beiden Beständen beträgt der Anteil der deutschen Sprache 70 Prozent. Die französische und die englische Sprache haben nahezu gleiche Anteile von 13 und 12 Prozent. Die verbleibenden 5 Prozent verteilen sich auf Titel in 13 weiteren Sprachen und auf mehrsprachige Werke. Titel in lateinischer Sprache machen nur 0,7 Prozent des Gesamtbestandes aus, aber ca. 50 Prozent des - relativ geringen Bestandes von 180 Titeln aus dem 16. und 17. Jh.

Systematische Übersicht

2.8 Im Katalog der Bibliothek des Reichspatentamts ( s. u. 3.1) ist der Bestand in " Zeitschriften", " Patentschriften und andere patentbehördliche Veröffentlichungen" und " Bücher" aufgeteilt.

2.9 Die Untergliederung erfolgt bei den " Patentschriften und anderen patentbehördlichen Veröffentlichungen" nach Ländern. Die 1.594.306 Patentschriften haben den größten Anteil. Sie sind innerhalb der einzelnen Länder numerisch geordnet. Für das Auffinden von Patenten zu einzelnen Sachgebieten der " Technik" sind die deutschen Patentschriften ab Nr. 1, 1877 in einer zweiten Sammlung sachlich geordnet nach der deutschen Patentklassifikation abgelegt. Klassifizierende Register oder Schlagwortregister sind nur vorhanden für Frankreich, Österreich, Schweiz, Ungarn und lückenhaft für Schweden und die Vereinigten Staaten von Amerika. Die neben den Patentschriften vorhandenen 53 Titel weiterer " patentbehördlicher Veröffentlichungen" aus einzelnen Ländern können sieht man von ihrer Sonderstellung durch die herausgebenden Institutionen ab - den " Zeitschriften" (39) oder den " Büchern" (14) zugeordnet werden.

2.10 Die Gruppen " Zeitschriften" und " Bücher" sind nach einer 1896 erarbeiteten (Aufstellungs-) Systematik untergliedert. Sie umfaßt bei den Zeitschriften 22 Gruppen, bei den Büchern 19 Gruppen, die ihrerseits noch bis zu zwanzigmal untergliedert sein können. Damit sind vor allem nahezu sämtliche Einzelgebiete der Industriellen Technik und des Gewerblichen Rechtsschutzes repräsentiert. Daneben sind auch die grundlegenden Fachgebiete der Technik wie Mathematik und Theoretische und Beschreibende Naturwissenschaften vertreten. Geisteswissenschaften begegnen nur in einigen " Zeitschriften vermischten Inhalts" sowie in der Gruppe " Sammelwerke und Vermischtes", die jedoch überwiegend Nachschlagewerke enthält.

2.11 Von dem Gesamtbestand von 18.056 Titeln entfallen auf die Gruppe " Rechts- und Staatswissenschaften" mit den sieben Untergruppen " Allgemeines, Patentwesen, Musterschutz, Markenschutz, Sonstige Urheberrechte, Internationales Recht, Unlauterer Wettbewerb" 9 Prozent (1624 Titel, davon 199 Zeitschriften). Ebenfalls einen Anteil von insgesamt 9 Prozent haben die Gruppen " Mathematik und Astronomie", " Naturwissenschaften" und " Mechanik" (1636 Titel, davon 91 Zeitschriften). Das Gebiet der Baukunde, zusammengesetzt aus den Gruppen " Allgemeine Baukunde", " Baukunde des Architekten" und " Baukunde des Ingenieurs" ist mit 11 Prozent vertreten (2018 Titel, davon 116 Zeitschriften).

2.12 Als weitere Gebiete der Technik folgen " Heizungs-, Feuerungs-, Lüftungs- und Beleuchtungsanlagen" (316 Titel, davon 25 Zeitschriften) mit 2 Prozent, " Maschinenbaukunde" (1074 Titel, davon 56 Zeitschriften) mit 6 Prozent, " Schiffbau, Seewesen" (339 Titel, davon 34 Zeitschriften) mit 2 Prozent, " Elektrotechnik" (1084 Titel, davon 48 Zeitschriften) mit 6 Prozent, " Berg-, Hütten- und Salinenwesen" (560 Titel, davon 47 Zeitschriften) mit 3 Prozent, " Landwirtschaft" (799 Titel, davon 93 Zeitschriften) mit 4 Prozent sowie " Gesundheitspflege" und " Unfallverhütungseinrichtungen und Rettungswesen" (728 Titel, davon 74 Zeitschriften) mit 4 Prozent. Am stärksten vertreten ist das Gebiet Technologie (5414 Titel, davon 447 Zeitschriften) mit einem Anteil von 30 Prozent, der sich auf die Gruppen " Allgemeine Technologie, Geschichte der Technik, Industrie und Handel" mit 2 Prozent, " Chemische Technologie" und " Mechanische Technologie" zu je 14 Prozent verteilt.

2.13 Die Gruppe " Sammelwerke und Vermischtes" kommt (mit 2464 Titeln, davon 167 Zeitschriften) ebenfalls auf einen Anteil von 14 Prozent, da hier neben den Nachschlagewerken auch die Fächer Bibliothekswissenschaft, Geschichte, Geographie, Philosophie, Unterrichtswesen und Literaturgeschichte ihre systematische Stelle erhalten haben. Bemerkenswert ist der relativ hohe Anteil (10 bis 12 Prozent) von Zeitschriften innerhalb der Bestände bei den Gruppen " Rechts- und Staatswissenschaften", " Landwirtschaft", " Schiffbau, Seewesen" sowie " Gesundheitspflege".

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Katalog der Bibliothek des Reichspatentamts. Stand vom 1. Juli 1929. 4 Bde. Berlin 1930

Bde 1 und 2: Standortverzeichnis in systematischer Anordnung;

Bde 3 und 4: Autoren- und Schlagwortregister in einem Alphabet

[letzte erhaltene Ausgabe des gedruckten Katalogs; wurde in einigen Exemplaren für den Bestand bis zum Erscheinungsjahr 1945 manuell fortgeführt; Eintrag der Ergebnisse einer Nachkriegsrevision]

Zettelkataloge des Deutschen Patentamts:

Kreuzkatalog [auch auf Mikrofiche]

Alphabetischer Katalog [nach PI]

Standortkatalog [nach einer hauseigenen Systematik]

[Diese Kataloge verzeichnen den Bestand, der zwischen dem erneuten Arbeitsbeginn des Deutschen Patentamts 1949 und dem Einsetzen des " Online-Benutzerkatalogs" 1975 erworben wurde.]

Online-Benutzerkatalog [nach RAK, RSWK, Notationen hauseigener Systematik und Notationen der Internationalen Patentklassifikation; weist die Literatur ab Erscheinungsjahr 1975 sowie eine Auswahl aus älteren Beständen nach; Einarbeitung der Titel des " Katalogs der Bibliothek des Reichspatentamts" - d. h. auch der Titel des 16. bis 19. Jhs erfolgt sukzessive in der Reihenfolge der Gruppensystematik dieses Katalogs; weist nicht Titel von unselbständig erschienenen Veröffentlichungen und einzelne Patentschriften nach; Recherche mit Hilfe einer Kommandosprache (Recherchesoftware UNIDAS) und vereinfachte Recherche mittels Bildschirm-Masken]

Verzeichnis der Patentliteratur 1990

[wird in Neuausgaben auf dem jeweils aktuellen Stand gehalten]

Sämtliche Kataloge können sowohl in der Bibliothek in München als auch in der Bibliothek der Dienststelle Berlin benutzt werden.

Die Bestände sind teilweise im Bayerischen Zentralkatalog und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen. In Vorbereitung ist die Übernahme aller Daten des Online-Benutzerkatalogs in den Bayerischen Verbundkatalog (BVB).

3.2 Historische Kataloge

Katalog der Bibliothek des Kaiserlichen Patentamts. Nach dem Bestande vom Dezember 1879. Berlin 1880

[erster gedruckter Katalog; verzeichnet den Bestand von damals 12.900 Bdn in systematischer Ordnung, enhält alphabetisches Namen- und Sachregister]

Katalog der Bibliothek des Kaiserlichen Patentamtes. Berlin 1896

[systematischer Teil und alphabetisches Namen- und Sachregister; neue Gruppenordnung von 1896 zur Katalogisierung und Aufstellung gilt auch für weitere " Katalog(e) der Bibliothek des Kaiserlichen (bzw. Reichs-) Patentamts" in den Jahren 1900, 1913, 1923 und 1930; Erweiterung des alphabetischen Registers zu einem ausführlichen " Kreuzkatalog", um die z. T. veraltete Sacheinteilung und die geringe Feingliederung der Gruppen auszugleichen; Aktualisierung der gedruckten Kataloge durch manuelle Einarbeitung der neuerworbenen und wöchentlich ausgedruckten Titel in ein mit Durchschußblättern versehenes Exemplar, nach einigen Jahren aus Platzgründen Neudruck]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Kaiserliches Patentamt. Acta betreffend den Austausch von Druckschriften mit Patentbehörden pp. im Allgemeinen [umfaßt die Jahre 1877 bis 1944. Von besonderer Bedeutung ist ein Konvolut Briefe, aus denen " die Anbahnung des Austauschs von Drucksachen ... mit den Patentbehörden ... des Auslands" hervorgeht. Er begann noch in demselben Monat, in dem das Amt seine Tätigkeit aufgenommen hatte.]

Inventarium der Bibliothek des Kaiserlichen Patentamts [erhalten sind die Bestandsverzeichnisse für die Zeit von März 1888 bis Dezember 1900]

Die Archivalien werden in der Bibliothek der Dienststelle Berlin, Gitschiner Straße aufbewahrt und können wegen ihres gefährdeten Erhaltungszustands nur in Ausnahmefällen eingesehen werden. In Kopie sind sie in Berlin und München jederzeit benutzbar. Dazu s. auch Decke-Cornill, Renate: Repertorium bibliotheksgeschichtlicher Quellen. Wiesbaden 1992, S. 95

4.2 Darstellungen

Deutsches Patentamt Bibliothek. Unterlagen zur Geschichte. Zusammengestellt von Christiane Hübner. 3 Bde. München 1986 [Zusammenstellung aller Publikationen über die Bibliothek des Deutschen Patentamts in Form von Kopien; neben Artikeln aus Handbüchern, Festschriften, bibliothekarischen, juristischen und technischen Zeitschriften auch Bekanntmachungen und Mitteilungen; von umfangreicheren Arbeiten nur Aufnahme des Titelblatts bzw. der ersten Seite, versehen mit bibliographischen Angaben; Bd 1: 1877-1945, Bd 2: 1948-1974, Bd 3: 1974-1986]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Die Büchersammlung des Kaiserlichen Patentamts. In: Deutscher Reichsanzeiger und Königlich Preußischer Staatsanzeiger Nr. 87 vom 13. April 1891 (1. Beilage) Taube, Utz-Friedebert: Die Anfänge der Bibliothek des Patentamts. Erwerbung und Benutzung in den frühen Jahren. In: DPA-Forum (1977) Heft 2/3, S. 28-33

Taube, Utz-Friedebert: Heinrich Voigt und die Rettung der Bibliothek des Reichspatentamtes. In: Dietz, Wolfgang u. a. (Hrsg.): Bibliotheksarbeit für Parlamente und Behörden. Festschrift zum 25jährigen Bestehen der Arbeitsgemeinschaft der Parlaments- und Behördenbibliotheken. München 1980, S. 101-121

Stand: April 1993

Dorothea Kanzog


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.