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Diözesanbibliothek

Adresse. Weilburger Str. 16, 6250 Limburg [Karte]
Telefon. (06431) 20 07 22
Bibliothekssigel. <Li 2; AKThB 13>

Unterhaltsträger. Bistum Limburg
Funktion. . Diözesan- und Priesterseminarbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Geisteswissenschaften mit Schwerpunkt Religionswissenschaften, Theologie. 2. Besonderes Sammelgebiet: Katholische Kirche im Bistum Limburg (Nassau, Frankfurt).

Benutzungsmöglichkeiten. Derzeit keine Benutzungsmöglichkeit wegen Schließung der Bibliothek. Provisorische Verwaltung (Sicherung) der Bibliothek durch: Diözesanarchiv Limburg, Bischöfliches Ordinariat, Roßmarkt 4, Postfach 1355, 6250 Limburg 1. Tel. (06431) 295-0.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die heutige Diözesanbibliothek entstand nach der Gründung des Bistums Limburg (1827) als Bibliothek des seit 1829 bestehenden Priesterseminars Limburg, knüpft aber an ältere kirchliche Bibliotheks-Traditionen am Ort an. Das seit dem 10. Jh bestehende Stift Limburg (Kollegiatskirche) besaß Bücher meist liturgischen Inhalts. Von den in der Sakristei der Stiftskirche (heute Dom) zeitweise aufbewahrten Büchern erhielten sich wenige Hss., darunter ein liturgisches " Directorium" des Stiftes (Limburg 15. Jh; heute in der Diözesanbibliothek). Das Diözesanmuseum Limburg besitzt ein Epistular und Evangeliar der Stiftskirche aus dem 14. Jh. Eine umfangmäßig bedeutsame Bibliothek besaß das Stift offenbar nicht, wohl aber das Stadtkloster der Franziskaner in Limburg. Dort befand sich eine Klosterschule für die Bürger der Stadt und eine Ausbildungsstätte für den Ordensnachwuchs mit einer Bibliothek, die am Anfang des 19. Jhs, zum Zeitpunkt der Säkularisation, etwa 10.000 Bde zählte.

1.2 Die Säkularisation der Stifte und Klöster ab 1803 brachte Bibliotheksbestände in den Besitz der drei nassauischen Fürstentümer (seit 1806 vereint als Herzogtum Nassau) auch aus Gebieten, die noch vor 1815 an Preußen abgegeben wurden (Gebietstausch). So gelangten auf dem Umweg über Wiesbaden Einzelstücke von Klosterbibliotheken aus dem späteren Preußen, etwa aus (Köln-)Deutz oder den rechtsrheinischen Klöstern um Koblenz (Sayn, Rommersdorf, Ehrenbreitstein), in die Bibliothek.

1.3 Das Herzogtum Nassau, mit der Freien Stadt Frankfurt Gründer des Bistums Limburg, betrachtete die katholische Diözese als sein Landesbistum (Staatskirche). Herzog und Regierung regelten die äußere Verwaltung des Bistums einschließlich der Ausbildung der künftigen Priester und der Ausstattung der hierfür dienenden Bibliothek. Die wegen des Staatskirchentums entstehenden schweren Konflikte zwischen Kirche und Staat (" Nassauischer Kirchenstreit" 1853 bis 1861; preußischer Kulturkampf ab 1872) wirkten unmittelbar auf die Geschicke der Bibliothek und die Gestalt ihrer heutigen Bestände ein. Diese Entwicklungen und Zäsuren lassen sich an den Beständen ablesen.

1.4 Nach Errichtung des Bistums Limburg (1827) und Einführung des ersten Bischofs, Jakob Brand (Ende 1827), transportierte die nassauische Regierung Mitte 1828 die ersten Bücher von Wiesbaden nach Limburg. Diese Bestände für das am 1. November 1829 eröffnete Priesterseminar stammten ausschließlich aus den ab 1803 säkularisierten Klöstern und Stiften. Die Bücher der Klöster (Elt ville-)Eberbach, (Frankfurt-)Höchst, (Köln-)Deutz, Sayn und Rommersdorf hatte man schon vor 1806 nach Idstein/Taunus verbracht, wo man zunächst die Errichtung einer theologischen Bibliothek plante. Die 1813 aufgelöste Franziskanerbibliothek in Limburg wurde dort von der Regierung versteigert (10.000 Bde), außer 750 Bdn, die 1815 zwecks späterer Verwendung im Seminar Limburg nach Idstein kamen. Die Idsteiner Bestände gelangten dann nach Wiesbaden, wo Regierungsrat Dr. Koch im Jahre 1823 Bücher für das Limburger Seminar auswählte (311 Werke, 800 Bde). Außerdem lagerten in Wiesbaden Auswahlbestände aus den Klöstern (Rüdesheim-)Nothgottes, (Ko blenz-)Ehrenbreitstein, Linz/Rhein, Montabaur, (Kamp-)Bornhofen, (Geisenheim-)Marienthal, ebenfalls zusammengestellt von Dr. Koch. Diese insgesamt 2563 Bde, darunter 38 Inkunabeln und 3 Hss., stapelte man in einem Zimmer der Landesbibliothek im Neuen Palais in Wiesbaden. Im Juli 1828 wurden sie nach Limburg gebracht.

1.5 Neben dem über Wiesbaden in das Limburger Seminar verbrachten säkularisierten Büchergut gelangten auch auf direktem Wege aus den ehemaligen Klöstern Marienstatt (Westerwald) und in Hadamar Bücher nach Limburg (vielleicht auch aus Schönau). Von den etwa 2000 Bdn in Kloster Marienstatt wurden einige wohl vernichtet (" Feldbäckerei" der Kaiserlichen Truppen), ein kleiner Teil kam nach Wiesbaden und Weilburg (1822) sowie nach Herborn (1823). 1830 gelangten 1251 Bde von Marienstatt in das Priesterseminar Limburg. In Hadamar ließ die nassauische Regierung 1820/1821 im Franziskanerkloster alle theologischen Titel für Limburg reservieren. Dieser Bestand (Umfang nicht genau bekannt) kam wohl 1828 nach Limburg. Die theologischen Bestände des bereits 1773 säkularisierten Jesuitenklosters Hadamar wurden ebenfalls für Limburg bestimmt und kamen wohl 1829 nach Limburg (Umfang unbekannt).

1.6 Das Priesterseminar wurde von der Regierung im Gebäude des säkularisierten Franziskanerklosters (heute Bischöfliches Ordinariat) Limburg untergebracht. Nach ihrem " Gründer" Herzog Wilhelm von Nassau (1792-1839) trug die Anstalt auch den Namen Wilhelmianum, und entsprechend konnte man von der Bibliothek des Wilhelmianum sprechen. Das Priesterseminar Limburg erhielt 1831 den Rang einer vollständigen theologischen Fakultät, war aber in personeller Hinsicht nur minimal ausgestattet. 1833 verlor die Anstalt diesen Rang wieder, die Limburger Theologiestudenten studierten anderswo, 1838 bis 1848 in Gießen, danach meist in Würzburg, seit 1859 vor allem im Priesterseminar Mainz, während des Kulturkampfes in Eichstätt und Dillingen, seit 1887 in Fulda und anderswo, ab 1926 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt. In dieser Zeit gab es in Limburg keine oder nur kurze praktische Ausbildung der zukünftigen Priester nach Abschluß des Hochschulstudiums. Die Entwicklung des Priesterseminars als Ausbildungsstätte spiegelt sich in der Entwicklung der Bibliothek. Dies betrifft auch die Stiftungen und Bücherlegate. Die Einstufung des Seminars als " Fakultät" schlug sich in einem Schub von Stiftungen nieder.

1.7 Die erste bedeutende Stiftung für die Bibliothek konnte 1830 übernommen werden, und zwar 878 Werke in 2683 Bdn aus dem Nachlaß des Mainzer Weihbischofs Johann Valentin Heimes (1741-1806). Heimes spielte 1786 eine Hauptrolle auf dem Emser Kongreß und bei der Beschwerdeführung deutscher Erzbischöfe gegenüber der römischen Kurie. Er hatte die Bücher testamentarisch für ein zukünftiges Priesterseminar in den nassauischen Territorien, zu denen seine Heimat Rheingau inzwischen gehörte, bestimmt. Die Bibliothek Heimes' umfaßte Werke des 17. und 18. Jhs, neben Theologie und juristischen und historischen Werken auch einige Klassiker und über 300 Sammelbände mit Dissertationen.

1.8 Im Jahre 1833 erhielt die Bibliothek ein Geschenk von 212 Bdn (vor allem Werke protestantischer Theologen) durch den nassauischen Regierungsdirektor Freiherr Gustav Adolf von Malapert (genannt Neufville, geb. 1787); im gleichen Jahr ein Geschenk von Prof. Johannes Edmund Verflassen (1750-1831, Benediktiner in (Maria-)Laach und später Geistlicher in Nastätten) von 229 Bdn; 1834 ein kleines Legat des Pfarrers und Dekans Johann Wilhelm Stilger (1798-1861) in Weilburg (Bistum Limburg) und 1836 eine Schenkung von 387 Bdn durch den ehemaligen Zisterziensermönch Theodor Mang (1753-1836), Schriftsteller und zuletzt Pfarrer in Flörsheim (Nassau). Aus der herzoglichen Bibliothek in Wiesbaden erhielt das Priesterseminar 1835 Dubletten aus der Säkularisationsmasse, insgesamt 426 Werke in 585 Bdn, darunter 5 Inkunabeln. Im Jahre 1834 kaufte die Bibliothek für 100 Gulden 249 Bde aus der Versteigerung des Büchernachlasses des ersten Limburger Bischofs, Jakob Brand († 1833).

1.9 Auch in den folgenden 150 Jahren gelangten zahlreiche Teilnachlässe, z. T. als Stiftungen und Vermächtnisse, an die Bibliothek. Sie kamen meist von Geistlichen des Bistums, vor allem Pfarrern. Aus diesen Legaten oder Übernahmen ragen hervor: 1849 Legat von Pfarrer Franz Josef Klein, Assmannshausen, mit 220 Titeln (vor allem mathematische und literarische Werke sowie Orientalia, darunter eine Inkunabel); 1862 Schenkung von Regierungsrat Dr. Anton Sporer (1807-1873), Seminarprofessor in Limburg, dann Benefiziat in München (26 Foliobände des 17. Jhs, auch Luthers Tischreden 1566), und Bücher aus dem Besitz von Bischof Peter Josef Blum (1808-1884), fast nur Theologica des 19. Jhs, ohne schriftlichen Nachweis für die Überlassung. Blums Bücher repräsentieren einen streng konfessionalistischen, sogenannten ultramontanen Trend im damaligen Katholizismus. Ohne archivalischen Nachweis befinden sich in der Bibliothek weit über 100 Bde des 18. und frühen 19. Jhs darunter viele französische Titel mit Besitzvermerk des Limburger Franziskaners und Domkapitulars Arnold Haas (1780-1851). Aus dem 20. Jh ist zu erwähnen der Nachlaß von 96 Titeln (mehrheitlich 20. Jh) des Limburger Pfarrers Josef Kurz († 1956) mit vorwiegend alt- und neuorientalistischen Editionen und Fachliteratur.

1.10 Als Bibliothekar fungierte jeweils der Regens (Subregens), ein Professor des Priesterseminars oder eine Aushilfe. Erster Bibliothekar war Sigismund Brönner (1775-1858), Regens von 1829 bis 1836 und zuletzt Domdekan in Limburg. Brönner stellte die Bibliothek nach 24 Sachgruppen auf gemäß den theologischen Einzelfächern und den sonstigen Fachgebieten (z. B. Philosophie). Eine im Detail modifizierte Sachaufstellung (23 Gruppen) besteht auch heute in der Bibliothek. Brönner fertigte die ersten Inventare (Kataloge) an; im Katalog wurde nur auf die jeweilige Standort-Sachgruppe verwiesen, die Bücher standen alphabetisch, aber unsigniert. Zunächst waren die Bibliothekare nur nebenamtlich tätig oder widmeten sich einer bestimmten Sondermaßnahme in engem zeitlichem Rahmen (z. B. Katalogisierung ab 1886 durch Otto Braunsberger SJ und Lorenz Wertnn, Gründer des Caritasverbandes).

1.11 Von 1929 bis 1931 wurde außerhalb des alten Stadtkerns der Neubau eines Priesterseminars (Architekten Dominikus Böhm und Gebrüder Rummel) errichtet. Darin erhielt die Bibliothek einen großzügigen Saal, in den 1932 der Umzug aus dem Gebäude des ehemaligen Franziskanerklosters erfolgte. Dort sind die Bestände derzeit untergebracht. 1932 wurde erstmals ein hauptamtlicher Bibliothekar ernannt, Joseph Wingenbach (1887-1962). Dieser erstellte den heute maßgeblichen Zettelkatalog (Autoren und Sachgebiete).

1.12 Im Jahre 1960 wurde eine unbekannte " große" Anzahl Dubletten, auch aus Säkularisationsgut, verkauft. Reste gingen an das Priesterseminar Essen und die Klöster Siegburg und Oeventrop. Über den Umfang wurde nichts Genaues ermittelt. Im Zweiten Weltkrieg wurden etwa 50 Bde (meist 18. Jh) beschädigt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bestandsbeschreibung folgt der systematischen Aufstellung und einer Auszählung des Autorenkatalogs. Laut Autorenkatalog zählen 17.283 Titel zum Altbestand. Schätzungsweise ein Prozent der Titel sind ohne Jahresangabe. Sie gehören vermutlich zum Altbestand, wurden aber nicht einberechnet. Weiterhin sind in der Gesamtübersicht nicht berücksichtigt: (1) die Inkunabeln und Dissertationen (s. u. 2.31-2.33); (2) die Dauerleihgaben an den Fachbereich Katholische Theologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt (ca. 10.000 Bde überwiegend aus dem 20. Jh) und (3) der unsignierte und unkatalogisierte Bestand der einzelnen Abteilungen (s. u. 2.5). Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand (ohne die Leihgaben in Frankfurt) von ca. 65.000 Bdn, kann bei 17.283 Titeln aus der Zeit von 1500 bis 1900, gerechnet zu 2 Bdn pro Titel, etwa die Hälfte des Bestandes dem 16. bis 19. Jh zugeschrieben und als historischer Bestand bezeichnet werden.

2.3 Von den 17.283 Titeln Altbestand gehören 1062 Titel dem 16. Jh an. Von diesen sind 992 lateinische und 46 deutsche Werke; 11 Titel sind zweisprachig (lateinisch-deutsch), 3 polyglott, 5 französisch und 5 in sonstigen Sprachen. Das 17. Jh ist mit 1908 Titeln vertreten. Von diesen sind 1616 in lateinischer Sprache, 143 in deutscher, 103 in französischer, 13 in italienischer und 20 in sonstigen Sprachen. Dazu kommen 12 zweisprachige Titel und eine Polyglotte.

2.4 Aus dem 18. Jh sind 4287 Titel vorhanden, davon 2130 in lateinischer, 1790 in deutscher, 275 in französischer und 40 in italienischer Sprache. 37 Titel gehören sonstigen Sprachen an, 13 sind zweisprachig und einer polyglott. Von den 10.026 Titeln des 19. Jhs entfallen 8455 auf deutsche Werke, 888 auf lateinische, 432 auf französische, 88 auf italienische. Sonstigen Sprachen gehören 131 Titel an. Neben einer Polyglotte wurden 31 zweisprachige Titel gezählt. Bei den zwei- und mehrsprachigen Titeln handelt es sich für das 16. bis 18. Jh häufig um Bibelausgaben, bei den zweisprachigen Titeln des 19. Jhs auch um Wörterbücher. Die " sonstigen" Sprachen sind meist Griechisch, Hebräisch, Spanisch und Niederländisch. Systematische Übersicht

2.5 Die Bestände sind in 23 Fachgruppen (bezeichnet mit den Buchstaben des lateinischen Alphabets) mit Untergruppen aufgestellt. Innerhalb jeder Gruppe stehen jeweils zunächst die signierten Oktav-Bände, die noch die vor der Signierung existierende alphabetische Aufstellung beibehalten (s. o. 1.10). Dann folgen unsignierte, nicht katalogisierte Oktav-Bände, früher meist Dubletten, inzwischen mit erheblichen Mengen an Zugängen (Nachlässen u. a.), überwiegend Drucke des 20. Jhs. Schließlich folgt in jeder Gruppe die Großformat-Abteilung, alphabetisch nach Verfassern geordnet und katalogisiert, aber meist nicht signiert, fast ausschließlich Bestände vor 1900 und in der Regel vor 1800.

2.6 Die erste Fachgruppe Allgemeines umfaßt fächerübergreifende und enzyklopädische Publikationen. Dazu gehören neben allgemeinen Lexika, Werk-Ausgaben und Zeitschriften auch ansonsten schwer einzuordnende Einzelpublikationen. Von den 1034 signierten Bdn stammen etwa 500 aus dem 19. Jh und etwa 200 aus der Zeit vor 1800 (meist 18. Jh, vereinzelt auch 16. und 17. Jh). Hinzu kommen 81 lfd. Regalmeter nichtsignierte Zugänge, darunter viele Zeitschriften (hier überwiegt leicht das 20. Jh gegenüber dem 19. Jh) und 7 Regalmeter Großformate. Insgesamt hat die Gruppe ihr Schwergewicht im 19. Jh. Neben den Zeitschriften z. B. fast komplett Der Katholik (ab 1819) und Historisch-politische Blätter von Josef von Görres (ab 1838) sind Werk-Ausgaben, so von Bossuet (Paris 1828 und 1845 f.), von Giacomo Muratori (Venedig 1790), von Paolo Sarpi (Neapel 1789-1790) oder von Jakob Gretser SJ (Regensburg 1734-1741), typisch für die Zusammensetzung dieser Gruppe. Johann Jakob Weckers De Secretis (Basel 1582) zu naturwissenschaftlichen und medizinischen Fragen illustriert den Verlegenheitscharakter der Abteilung. Auch Deutsche Acta eruditorum (Leipzig 1712-1739) und die Encyclopédie von Diderot und D'Alembert (Genf 1777-1779) vermutet nicht jedermann in einem Priesterseminar des 19. Jhs.

2.7 Die griechisch-römische und alt-orientalische Literatur enthält vor allem die griechisch-römischen Klassiker, aber auch Autoren des Humanismus. Sie umfaßt 731 signierte Bde, von denen ca. 500 dem 19. Jh und 100 der Zeit vor 1800 angehören. Hinzu kommen 5 Regalmeter nicht signierte Neuzugänge fast ausschließlich aus dem 20. Jh und 4 Regalmeter Großformate des 19. Jhs, vereinzelt auch des 18. Jhs und früher. Überwiegend stammen die Editionen aus dem 19. Jh. Cicero und Aristoteles sind mit mehreren Ausgaben aus dem 16. Jh vertreten, Plato weniger häufig und mit späten Ausgaben, Homer erst ab dem 18. Jh (mit einem Exemplar aus dem Pfarrarchiv Eltville). Demosthenes ist in einer Ausgabe (Basel 1572), Plutarch in einer Ausgabe (Frankfurt 1592) vorhanden. Die Ablehnung der Lektüre der antiken Klassiker aus religiösen Gründen zugunsten der Kirchenväter, besonders verbreitet im 19. Jh in Frankreich, hat in der Bibliothek keinen erkennbaren Niederschlag gefunden.

2.8 Die Gruppe " Moderne nichtdeutsche Belletristik und Literatur" besteht aus 923 signierten Bdn, je zur Hälfte aus dem 19. und 20. Jh, 4 Regalmetern nichtsignierten Bdn, zumeist des 20. Jhs, und 2 Regalmetern Großformate. Sie enthält überwiegend Ausgaben des 19. und 20. Jhs, meist in deutscher Sprache, z. B. Dante, Torquato Tasso, Cervantes, Shakespeare, Pascal, La Fontaine, Dostojewski, Tolstoi. Die französischen Moralisten tauchen mehrfach auf, so Montesquieu mit einer Gesamtausgabe (Paris 1794). Die französische Romantik ist etwa durch Alphonse de Lamartine vertreten, dessen Präsenz (seit 1836 auf dem römischen Index) im Bestand eines Priesterseminars, aus dem Besitz eines seiner Professoren, Aufschlüsse über die Rezeption der Indizierungen innerhalb des Katholizismus gibt. Die Gruppe weist auch die arabische Edition (Kairo 1883) von Alf Laila walaila (1001 Nacht) mit Versandkarte aus Kairo an Domdekan Rauch in Limburg auf.

2.9 Die Gruppe Deutsche Literatur umfaßt 1482 signierte Bde, von denen ca. 450 im 19. Jh erschienen sind; der Rest der signierten und die 9 Regalmeter unsignierte Zugänge stammen aus dem 20. Jh. Die Abteilung enthält einige Klassikerausgaben und Nachdrucke des 19. Jhs, fast keine Erstausgaben und keine bemerkenswerten Einbände. Von den älteren deutschen Klassikern finden sich Lessing in einer Gesamtausgabe (Karlsruhe 1824-1825), Wieland in verschiedenen Ausgaben (z. B. 1776 und 1815) und Klopstock (Leipzig 1798-1817). Erwähnenswert sind Moses Mendelssohns Sämtliche Werke (Ofen 1819-1825) aus dem Legat Verflassen.

2.10 In der Gruppe Philosophie enthalten die 1354 signierten Bde wiederum vorwiegend Werke des 19. und, etwas weniger, des 20. Jhs. Nur ca. 50 Bde stammen aus der Zeit vor 1800, meist aus dem 18. Jh, vereinzelt aus dem 16. und 17. Jh. Hinzu kommen 6 Regalmeter unsignierte Neuzugänge, fast nur aus dem 20. Jh, und ein Regalmeter Großformate, meist aus dem 18. Jh. Der deutsche Idealismus (Fichte, Hegel u. a.) ist mit Ausnahme von Kant wenig in zeitgenössischen und stärker in späteren Ausgaben vertreten. Von Leibniz sind die Tentamina theodiceae (Frankfurt 1719), von Kant die Kritik der reinen Vernunft (Riga 1781) und von Christian Wolff die Ausgaben Frankfurt/Leipzig 1740 und 1741 sowie die Übersetzung der Logique (Berlin 1736) vorhanden. Mittelalterliche und frühneuzeitliche Scholastik sind relativ wenig vertreten, dafür um so mehr verschiedene Richtungen des 19. Jhs, meist katholische: Romantische Philosophen von Herder bis Schlegel, Schelling, Windiscnn, die katholischen Schulen etwa des Hermesianismus und Güntherianismus und vor allem die sogenannte Neuscholastik seit der Mitte des 19. Jhs mit deutschen Autoren (etwa Joseph Kleutgen und Hermann Ernst Plassmann) sowie Autoren aus Frankreich und Italien.

2.11 Die Gruppe Allgemeine Theologie besteht meist aus Gesamtausgaben theologischer Werke, fächerübergreifenden theologischen Darstellungen und Periodika. Von den 861 signierten Bdn gehören ca. 550 ins 19. Jh, ca. 100 ins 20. Jh und ca. 200 in die Zeit vor 1800. Die 6 Regalmeter unsignierte Neuzugänge stammen meist aus dem 20. Jh, die 21 Regalmeter Großformate vorwiegend aus dem 18. und 19. Jh. Die Periodika kommen meist aus dem 19. Jh. Der übrige Bestand besteht besonders aus Klassikern des 17. bis 18. Jhs mit Neuausgaben und kleineren Werken des 19. Jhs. Beispiele sind der Cursus theologicus, der sogenannte " Salmaticenser" (Lyon-Venedig 1679-1717), Juan de Lugos Opera (Lyon 1652-1660 und Venedig 1718) und Joseph Kleutgens Theologie der Vorzeit (Münster 1853-1860). Mittelalterliche Autoren finden sich wiederholt mit Ausgaben bis ins 19. Jh, so Thomas von Aquins Summa theologica (Köln 1604 u. ö.). Im Bestand fehlt protestantische Literatur bis auf Marcus-Friedrich Wendelins Christianae theologiae libri II (Marburg 1676) und die Zeitschrift Die neuesten Religionsbegebenheiten (1784-1790).

2.12 Für die Werke protestantischer Theologen wurde eine Untergruppe " Theologie nicht-katholisch" gebildet. Sie wurde im 20. Jh nicht weiter geführt, Neuzugänge protestantischer Theologen den übrigen Sachgruppen eingegliedert. Darum befinden sich unter den 353 signierten Bdn und einem Regalmeter Großformaten nur Titel vor 1900 (jeweils zur Hälfte aus dem 19. Jh und aus der Zeit vor 1800). Beispiele aus dieser Untergruppe sind Johann Salomo Semler, Beantwortung der Fragmente eines Unbekannten (Halle 1779); anonym, De l'Idolatrie de l'Eglise Romaine (1728); Melchior Leydecker, De Smerten des Messiae (Utrecht 1685); Karl Gottlieb Bretschneider, Handbuch der Dogmatik (Leipzig 1828) und Adolf Harnack, Lehrbuch der Dogmengeschichte (Freiburg-Leipzig 1894). Von Luther sind nur die Tischreden (Eisleben 1566) und De servo arbitrio (1526) vorhanden.

2.13 Die Gruppe Bibel und Exegese mit 2514 signierten Bdn, 12 lfd. Regalmetern Zugänge (meist 20. Jh) und 26 lfd. Regalmetern Foliobänden besteht aus Textausgaben der Bibel oder ihrer Teile in verschiedenen Sprachen und Übersetzungen, Kommentaren und Auslegungen, Behandlungen von Einzelfragen, Konkordanzen bis zu eher populären Paraphrasen und Darstellungen (z. B. Leben Jesu). Zeitlich etwa je zu einem Drittel dem 20. und 19. Jh und der Zeit vor 1800 zuzuordnen, besteht die Gruppe sprachlich etwa zu 60 Prozent aus deutschen, zu 40 Prozent aus Werken in sonstigen Sprachen. Bei den älteren Ausgaben der Bibel oder von Teilen ist Erasmus mit dem Neuen Testament (Basel 1541) und Paraphrases (Basel 1534) vertreten, aber auch Luther mit späten Drucken des 18. Jhs. Bei den Übersetzungen überwiegen die lateinischen (meist Vulgata) und deutschen, selten sind Polyglotte wie die Biblia Sacra (Antwerpen 1569-1574). Die hebräischen Ausgaben gehen auf protestantische Editoren zurück, z. B. Johann Buxtorf, Tiberias sive commentarius Masarethicus (Basel 1665). Auswahlausgaben sind selten, so etwa Flores Bibliae (Lyon 1554 und 1585, Antwerpen 1572). Beispiele für Kommentare sind Augustin Calmets Commentarius (Augsburg 1734-1735 und Würzburg 1789-1791) oder Cursus Scripturae Sacrae (Paris 1886-1922), Beispiele für protestantische Autoren sind Johann Gottfried Eichhorn, Allgemeine Bibliothek der biblischen Literatur (Leipzig 1787-1800) oder Philipp Doddridge, Paraphrastische Erklärung des Neuen Testaments (Magdeburg-Leipzig 1751).

2.14 In der Gruppe Apologetik gehören von den 1853 signierten Bdn mehr als 1000 dem 19. Jh an, etwa 400 Bde dem 20. Jh, 300 Bde verteilen sich gleichmäßig auf das 16. bis 18. Jh. Hinzu kommen ca. 17 Regalmeter unsignierte Neuzugänge des 20. Jhs und 4 Regalmeter Großformate. Insgesamt dominiert das 17. bis 19. Jh mit mehr deutschen als anderssprachigen Werken. Die Titel sind gegenreformatorisch und antimodern geprägt, defensiv (apologetisch) auch bei offensiver Vortragsweise (Kontroverstheologie; " Theologia polemica" statt " irenica"). Die Apologien des 16. und 17. Jhs argumentieren gegen den Protestantismus, wie die klassischen Werke der Kardinäle Stanislaus Hosius, Confessio catholicae fidei Christianae (Posen 1557 und weitere Ausgaben) und Robert Bellarmin, De controversiis Christianae fidei adversus hujus temporis haereticos (Ingolstadt 1589 und weitere Ausgaben, Bearbeitungen etc.). Der Mainzer Jesuit Martin Becanus tradiert diese Richtung mit dem Manuale controversiarum hujus temporis (Würzburg 1626; deutsch Frankfurt 1631). Die Apologeten des 18. Jhs sind mit Schriften gegen die Gottesleugner und Gleichgültigen sowie zu den innerkatholischen Auseinandersetzungen (Streit um den Jansenismus und seine Varianten) vertreten. Die Romantik bringt die Triumph- und Schönheitsliteratur über die Kirche, so Papst Gregors XVI. Triumph des Hl. Stuhles (Augsburg 1833) oder die Werke einzelner katholischer Konvertiten. In diesen Zusammenhang gehören auch die Bekehrungs-Literatur und Biographiensammlungen, so die Konvertitenbilder des ehemaligen jüdischen Arztes David August Rosenthal (Schaffhausen 1866-1902) und Die Konvertiten seit der Reformation des Straßburger Bischofs Andreas Räss (Freiburg 1866-1880). Die Kontroversen um den sogenannten Vulgärmaterialismus in der zweiten Hälfte des 19. Jhs illustriert die populäre Zeitschrift Natur und Offenbarung (Münster 1872-1902).

2.15 In der Gruppe Dogmatik gehören von den 1111 signierten Bdn ca. 740 dem 19. Jh an, ca. 280 dem 20. Jh, der Rest dem 18. Jh und vereinzelt dem 16. und 17. Jh. Die 19 Regalmeter unsignierte Zugänge stammen zu 90 Prozent aus dem 20. Jh, die 3 Regalmeter Großformate meist aus dem 18. Jh einige wenige aus dem 16. Jh, 17. Jh und 19. Jh. Die Gruppe umfaßt Literatur über die Gesamtheit der christlichen Lehren (Dogmen) hinsichtlich des inneren Zusammenhangs (Systematik) oder der historischen Ausbildung (Dogmengeschichte) und über Einzelfragen, z. B. zur Schöpfungslehre, Christologie und Sakramentenlehre. Als Beispiele seien genannt Martin Dobmayer, Systema theologiae catholicae (Sulzbach 1807-1819), Dominicus Viva, Damnatae theses Jansenii (Padua 1737) oder Johann Heinrich Pabst, Adam und Christus. Zur Theorie der Ehe (Wien 1835) und Joannes Perrone, De immaculato B. V. Mariae conceptu (Münster 1848).

2.16 In der Gruppe Moraltheologie, Pastoraltheologie halten sich insgesamt die Werke des 19. Jhs mit denen vor 1800 die Waage. Von den 2049 signierten Bdn gehören ca. 1000 ins 19. Jh und je rund 500 ins 17. und 18. Jh. Die 16 Regalmeter unsignierte Neuzugänge enthalten kaum Altbestand, die 8 Regalmeter Großformate stammen mit wenigen Ausnahmen aus dem 16. und 19. Jh zu zwei Dritteln aus dem 18. Jh und zu einem Drittel aus dem 17. Jh. Inhaltlich behandeln sie theologische (nicht philosophische) Fragen der Sittenlehre, bisweilen anhand des Dekalogs. Kasuistik interessiert stark im 17. und 18. Jh, so z. B. Ferdinand Wanker, Christliche Sittenlehre (Wien 1810-1811), Thomas Tamburini, Explicatio Decalogi (München 1759). Die Pastoraltheologie ist ebenfalls stark repräsentiert durch Werke wie W. Cramer, Der apostolische Seelsorger (Dülmen 1889), Der katholische Pfarrer in den Königl. Preuß. Staaten (Münster 1839) oder Andreas Forster (John), De caelibatu clericorum (Dillingen 1782).

2.17 In der Gruppe Gottesdienst, Liturgie gehört etwa die Hälfte der 2458 signierten Bde zum Altbestand (hauptsächlich 19. Jh). Unter den 9 Regalmetern unsignierte Zugänge fällt ein Block von ca. 400 Gebet- und Gesangbüchern auf, von denen etwa die Hälfte aus dem 19. Jh stammt. Die 9 Regalmeter Großformate (meist 18. Jh, einige 19. und 20. Jh) enthalten eine beträchtliche Anzahl von Meßbüchern, Pontificalen und Altarbüchern. Literatur zum Ritus, zu Festen, Segnungen, vereinzelt auch zu Beschwörungen schließt Werke zu Kirchengesang, Glocken und Blumenschmuck am Altar ein. Beispiele sind Henricus Denzinger, Ritus Orientalium (Regensburg 1863), Prosper Guéranger, Das Kirchenjahr (Mainz 1874-1902) und Philipp Wackernagel, Das deutsche Kirchenlied (Leipzig 1864-1867). Nur selten werden nichtchristliche Feste behandelt wie in Rodolphus Hospinianus De festis Judaeorum et ethnicorum (Genf 1675).

2.18 Die Gruppe Homiletik besteht aus 2945 signierten Bdn, von denen ca. 400 ins 20. Jh gehören, ca. 1500 ins 19. Jh, ca. 400 ins 18. Jh und ca. 600 ins 17. Jh. Die 12 Regalmeter Großformate stammen zu 80 Prozent aus dem 18. Jh, 15 Prozent aus dem 17. Jh und 5 Prozent aus dem 16. Jh. Die Gruppe enthält Abhandlungen zum Predigtwesen, gehaltene Ansprachen (Homilien) von der Antike bis zur Gegenwart als Anleitung, Dokumentation und Schilderung bestimmter Predigtveranstaltungen, z. B. Volksmissionen. Als Beispiele können dienen Johannes Eck, Homiliae adversus haereticos (Paris-Köln 1549), Matthias Heimbach, Rhetorica Christiana (Trier 1720) oder Georg Pistorius, Allgemeines Kläghauß oder catholische Leichenpredigen (Dillingen 1663). Auch protestantische Homiletik ist in geringem Umfang vorhanden sowie entsprechende Zeitschriftenliteratur, so Chrysologus (1863-1938).

2.19 Die kleine Gruppe Religionswissenschaft mit nur 336 signierten Bdn (ohne Altbestand in den unsignierten Beständen) umfaßt Darstellungen zur Religionsphilosophie und zur Mythologie, außerdem moderne Konfessionskunden, insgesamt je zur Hälfte ins 19. und 20. Jh gehörend (mit nur einzelnen Titeln des 18. Jhs). Sie enthält Werke wie Siegmund von Storchenau, Die Philosophie der Religion (Köln 1810) oder Joseph von Görres, Mythengeschichte der asiatischen Welt (Heidelberg 1810).

2.20 In der Gruppe Aszetik finden sich 2170 signierte Bde. Ca. 870 stammen aus dem 20. Jh, 650 aus dem 19. Jh, 430 aus dem 18. Jh und 220 aus dem 17. Jh. Die unsignierten Neuzugänge enthalten kaum Altbestand, die 4 Regalmeter Großformate gehören je zur Hälfte dem 17. und 18. Jh an. Die Gruppe enthält geistliche Literatur, Betrachtungsbücher, erbauliche Schriften von Heiligen und über sie, vor allem die Klassiker des 17. und 18. Jhs, auch Autoren aus der Diskussion um den Quietismus. Autoren wie Hildegard von Bingen, Thomas von Kempen, Juan de Avila und Alfonso de' Liguori sind mehrfach vertreten mit Ausgaben des 18. und 19. Jhs. Die Werke des Jesuiten Ludwig de Ponte, besonders die Meditationes, sind ab 1611 in mehreren Ausgaben vorhanden.

2.21 Die starke Gruppe Kirchengeschichte umfaßt 7351 Bde mit je ca. 2000 Bdn des 19. und 20. Jhs, ca. 1500 Bdn des 18. Jhs und ca. 500 Bdn des 17. Jhs (und älter). Die 28 Regalmeter unsignierte Bestände enthalten kaum Altbestand, die ca. 600 Bde Großformate gehören zur Hälfte ins 18. Jh, ca. 90 Bde stammen aus dem 17. Jh und ca. 60 aus dem 16. Jh. Die Gruppe umfaßt Quellen und Darstellungen zur Geschichte der Konzilien, Synoden, der Orden, des Papsttums, einzelner Kirchen oder Klöster sowie Biographien. Nur wenige Quellen des 16. Jhs sind vorhanden, besonders umfangreich sind das 18. und 19. Jh vertreten. Die monumentalen Werke von Claude Fleury (Augsburg 1758-1793) und die Annalen von Caesar Baronius mit den Fortsetzungen von G. Laderchi und O. Raynald (1597 und 1756, meist unvollständige Ausgaben) sind vorhanden. Aus dem 19. Jh liegen die Acta sanctorum (Paris 1863-1868) vor. Zu den wenigen protestantischen Autoren gehört Johann Matthias Schröckh, Christliche Kirchengeschichte (Leipzig 1772-1812; aus der Pfarrbibliothek Geisenheim).

2.22 Die Gruppe Patristik mit 672 signierten Bdn besteht etwa zur Hälfte aus lateinischen und deutschen Kirchenväter-Ausgaben des 19. und 20. Jhs; hinzu kommen ca. 5 lfd. Meter Neuzugänge (20. Jh) und 17 lfd. Meter Folio-Ausgaben einzelner Kirchenväter des 17. Jhs (40 Prozent) und 18. Jhs (60 Prozent). Typisch für das 19. Jh ist eine lateinische Ausgabe des A. B. Caillau (Paris 1829-1842) und Übersetzungen wie Bibliothek der Kirchenväter (Kempten 1869-1888). Zu den wenigen protestantischen Ausgaben zählt M. Minucius Felix, Octavius (Leiden 1709). Zu dieser Gruppe gehören auch die 380 Bde von Mignes Patrologia Graeca und Patrologia Latina (1857-1890), die zusammen mit der Editio Leonina der Werke des Thomas von Aquin (1882 ff.) als Dauerleihgabe dem Fachbereich Katholische Theologie der Universität Frankfurt übergeben wurden.

2.23 Die Gruppe Staats- und Kirchenrecht umfaßt 2400 signierte Bde (ca. 1200 aus dem 18. Jh, ca. 720 aus dem 19. Jh, je ca. 240 aus dem 20. Jh und aus dem 17. Jh, vereinzelt früher). Bei den 30 Regalmetern unsignierter Bde (ca. 30 Prozent vor 1900) handelt es sich u. a. um Gesetz-, Verordnungs- oder Amtsblätter o. ä. von Nassau, Preußen und dem Deutschen Reich, dazu einige Ministerialblätter und Landtagsprotokolle (z. B. Nassau 1825-1866). Die 36 Regalmeter Großformate (zur Hälfte aus dem 18. Jh, 30 Prozent aus dem 17. Jh und je 10 Prozent aus dem 16. und 20. Jh) enthalten Autoren wie Justus Hennig Böhmer, Consultationes et decisiones juris (Halle-Magdeburg 1748-1758) oder von Agostinho Barbosa die Pastoralis solicitudo, die Collectanea doctorum und das Repertitorium juris civilis et canonici jeweils in mehreren Ausgaben (18 Folios, 1628-1712). Als Beispiele aus dem signierten Bestand seien genannt Christian Friedrich von Glücks Ausführliche Erläuterung der Pandekten (Erlangen 1797-1853) oder Carl Ludwig von Hallers Restauration der Staats-Wissenschaft (Winterthur 1820-1825). Der berühmte " Hexenhammer" findet sich nur in einer offenbar durch Nachlaß erworbenen Ausgabe (Exlibris Christopher Becker, Brilon 1847), Malleus maleficarum (Lyon 1615-1620).

2.24 Die Gruppe Soziallehre mit 914 signierten Bdn und 5 Regalmetern unsigniertem Bestand gehört überwiegend dem 20. Jh an und behandelt soziale Fragen, Caritas, Fürsorge, Krankenpflege. Der Altbestand stammt meist aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs, selten von vor 1800. Einige Beispiele sind Johannes Althusius, Politica (Herborn 1654), Johann Peter Süßmilch, Die göttliche Ordnung in den Veränderungen des menschlichen Geschlechts (Berlin 1765-1776), Heinrich Pesch, Die soziale Befähigung der Kirche (Berlin 1899) oder J. Gaume, Europa im Jahre 1848, oder Betrachtungen über die Organisation der Arbeit, den Communismus und das Christentum (Regensburg 1849).

2.25 Die Gruppe Katechetik umfaßt in 2373 signierten Bdn (und weiteren ca. 3 Metern unsignierten Bdn und einem Regalmeter Großformaten) die Thematik Erziehung und Erwachsenenbildung sowie Schul- und Universitätswesen, vor allem hinsichtlich der kirchlichen Aufgaben und Interessen. Der Bestand gehört etwa zur Hälfte dem 20. Jh an, davor hat das 19. Jh (etwa 40 Prozent) ein deutliches Übergewicht vor dem 18. Jh (etwa 10 Prozent). Die ältere Literatur dieses Bestandes kreist um das Thema " Katechismus" (ab dem 16. Jh) mit zahlreichen Ausgaben oder Darstellungen etwa zum Catechismus Romanus, zum Katechismus des Petrus Canisius bis zu Deharbe (19. Jh) und den zahlreichen regionalen Katechismen, meist deutsch oder lateinisch, auch aus Italien und Westeuropa wie Grand Catéchisme du Diocèse de Liège (Liège 1840). Die Masse des Bestandes betrifft Fragen der Pädagogik, vor allem des Religionsunterrichtes an Elementar- und Höheren Schulen, selten Universitätsfragen oder Priesterausbildung. Zahlreich sind vertreten Schulpolitik, Schulverordnungen, Schulbibeln, Schulgeschichte, Schulprogramme usw. Als Beispiele können dienen Sr. Hochfürstl. Gnaden [Franz Ludwig von Erthal] zu Bamberg und Wirzburg Verordnung zur Visitation der Landschulen im Hochstift Wirzburg 1781 (Würzburg o. J.), Josef Anton Schmid, Die niederen Schulen der Jesuiten (Regensburg 1852), J. Wilhelm Neumann, Über die Notwendigkeit einer Abstellung des Latein-Schreibens und Redens auf Schulen und Universitäten (Berlin 1839) oder die Sammlung von Actenstücken bezüglich der Gründung einer freien katholischen Universität in Deutschland (Mainz 1869).

2.26 In der Gruppe Geschichte finden sich 3047 signierte Bde: ca. 1300 des 20. Jhs, ca. 1000 des 19. Jhs, ca. 500 des 18. Jhs und ca. 250 des 17. Jhs (einige älter). Die 12 Regalmeter Großformate stammen mit Ausnahme der 3 Meter Monumenta Germaniae historica (19. Jh) fast alle aus der Zeit vor 1800, einige wenige sind älter. Die Gruppe besteht aus Quellen und fachhistorischen sowie volkstümlichen Darstellungen zur Geschichte, soweit nicht unmittelbar die Kirchengeschichte betroffen ist. Als Beispiele seien angeführt Antonius Faber, (Neue) Europäische Staats-Canzley (Frankfurt u. a. 1697-1782), Cäsar Cantù, Allgemeine Weltgeschichte (Schaffhausen-Regensburg 1849-1891) oder Johann Wilhelm Christian Steiner, Geschichte und Beschreibung der Stadt und ehem. Abtei Seligenstadt (Aschaffenburg 1820).

2.27 Die Gruppe Geographie umfaßt mit nur 446 signierten Bdn (dazu ca. 1,5 lfd. Metern Großformate, meist 20. Jh und ausgehendes 19. Jh, Bild- und Foto-Bände) Erdbeschreibungen, Pilgerführer, Reiseerinnerungen, Völker- und Volkskundliches. Es überwiegt leicht das 20. Jh gegenüber dem 19. Jh, nur 10 Prozent stammen aus dem 18. Jh. Beispiele sind Le cose meravigliose dell'alma città di Roma con la Guida Romana (Rom 1668), Peter Paul Ausserer, Pilgerführer oder Wegweiser nach Rom (Mainz 1873), Anton Friedrich Büsching, Erdbeschreibung (Hamburg 1787-1792) und Hermann Marggraff, Handbuch der deutschen Humoristik (Leipzig 1858-1859).

2.28 Die Gruppe Kunst teilt sich in zwei Untergruppen, Kunst und Musik. Die Abteilung Kunst besitzt 712 signierte Bde, bei denen das 20. Jh überwiegt; der Altbestand stammt meist aus dem 19. Jh, wenig ist älter. Vertreten sind in der Abteilung Ästhetik, Kirchenbau, Innenausstattung, Baugeschichte einzelner Kirchen, Ikonographie, Biographien oder Briefe von Künstlern, so etwa J. Kreuser, Der christliche Kirchenbau (Bonn 1851 und Regensburg 1860-1861), Michelangelo Rossi, Ritratto di Roma antica/moderna (Rom 1689), Stephan Beissel, Die Baugeschichte der Kirche des hl. Victor zu Xanten (Freiburg 1883) oder Kirchenschmuck: Ein Archiv für weibliche Handarbeit, hrsg. vom christlichen Kunstverein der Diözese Rottenburg (Stuttgart 1857-1870). Die Untergruppe Musik (423 signierte Bde, etwa zur Hälfte Altbestand) umfaßt Werke meist des 20. und 19. Jhs über Chorgesang, Orgel, Musiklexika, Musiker-Lebensbeschreibungen sowie einzelne Gesang-, Choral- oder Orgelbücher. Beispiele sind neben der Zeitschrift Musica Sacra (1870-1910) Franz Joseph Mone, Lateinische und griechische Messen (Frankfurt 1850) oder Responsiones sive ordinatio pro uniformitate cultus Divini per omnes Rhingaviae pastoratus (Mainz 1755; mit Noten; aus der Pfarrbibliothek Geisenheim).

2.29 Bei der Gruppe Naturwissenschaften mit 693 signierten Bdn handelt es sich um einen Bestand meist allgemeinverständlicher Literatur, überwiegend des 19. Jhs (ca. 100 Bde 20. Jh, 70 Bde vor 1800), zu vielen Gebieten der Naturwissenschaften von Chemie und Zoologie bis zur Insektenkunde. Astronomie und Heilkunde kommen besonders bei den älteren Werken häufiger vor. Als Beispiele seien genannt Laurenz Heisters, Compendium anatomicum (Nürnberg 1736), Anton Bruchauser, Institutiones physicae (Münster 1775-1777; mit Besitzvermerk des Limburger Franziskanerklosters), Arnold Wienholt, Heilkraft des thierischen Magnetismus (Lemgo 1802-1806) oder auch Connaissance des tems ou des mouvemens célestes, à l'usage des Astronomes (Paris 1825-1848) und W. Frorath, Gemeine Zahlenlehre (Hadamar 1820).

2.30 Die Gruppe Bistumsgeschichte, Landesgeschichte sammelt Publikationen mit Bezug auf den Sprengel des Bistums Limburg, vor allem Nassovica und Francofurtensia. Die Gruppe umfaßt orts- und regionalgeschichtliche Literatur aus diesem Bereich, Festschriften, Publikationen zu einzelnen Kirchen u. ä., darunter zahlreiche Kleinschriften. Die Hauptgruppe besteht aus 1139 signierten Büchern und Heftchen, überwiegend des 19. Jhs (ca. 455) und 20. Jhs (ca. 680). Es findet sich hier ebenso das Großherzogliche Frankfurtische Regierungsblatt (Frankfurt 1810) wie Hermann Bär, Diplomatische Geschichte der Abtei Eberbach (Wiesbaden 1855-1858) oder Johann Hermann Steubing, Kirchen- und Reformations-Geschichte der Oranien-Nassauischen Lande (Hadamar 1804). Der Hauptgruppe folgt mit 612 Nummern eine Untergruppe vor allem mit Periodika, wie die Limburger Kirchenzeitung (Amtsblatt des Bistums Limburg seit 1853), Nassauische Annalen (seit 1827) u. a. Sondersammlungen

2.31 Die Inkunabeln und Postinkunabeln wurden von Bibliothekar Wingenbach, wahrscheinlich in den Jahren um 1950, zu einer Sondersammlung gruppiert. Aus Sicherheitsgründen wurden sie um 1976/1977 im Diözesanrchiv Limburg deponiert. Die Inkunabeln, getrennt verzeichnet, belaufen sich auf 283 Bde. Eine zusätzliche Inkunabel (Hieronymus, Vitae patrum, 1483) wurde nach 1962 aufgefunden. Außer dieser letzteren und weiteren 19 Titeln sind alle Inkunabeln bei Zedler (s. u. 5) verzeichnet. Den Inkunabeln sind 27 Frühdrucke der Jahre ab 1501 beigebunden, außerdem 4 Manuskripte. Die Mehrzahl der Inkunabeln stammt laut handschriftlichen Besitzvermerken aus säkularisierten nassauischen Klöstern: aus Limburg stammen 54; aus Hadamar 30; (Elt ville-)Eberbach und (Rüdesheim-)Nothgottes je 9; Arnstein 7; Schönau 6; (Frankfurt-)Höchst 4. Mehrere Inkunabeln stammen aus Klöstern im späteren Preußen, so aus (Köln)-Deutz 25 Nummern; Sayn 14 und Rommersdorf 13.

2.32 Die Postinkunabeln bestehen aus 272 signierten (Nr. 85 fehlt) und 14 unsignierten Bdn, die erst nach Anlage der Sammlung auftauchten. In beiden Sammlungen überwiegt religiöse und theologische Literatur (meist Kirchenväter oder mittelalterliche Autoren). Ausnahmen bilden antike Autoren wie Cicero oder juristische Werke. Bei den Postinkunabeln sind mehrere zeitgenössische Autoren vertreten, so mehrfach Erasmus.

2.33 Bei den Dissertationen, einer bislang nicht katalogisierten Sammlung, handelt es sich um etwa 9000 juristische Titel des 17. und 18. Jhs, vor allem aus Deutschland, meist in lateinischer Sprache. Die Sammlung besteht aus 271 Bdn (fast immer mit Schweinslederrücken des 18. Jhs), offenbar der gleichen Herkunft. Diesen sind weitere 8 Bde ähnlichen Inhalts, aber anderer Provenienz hinzuzurechnen; mindestens einer stammt aus dem Kloster (Ma ria-)Laach. Jeder Sammelband enthält zwischen 20 bis 40 Dissertationen vor allem der folgenden Fächer: Zivilrecht, kanonisches Recht, deutsches Recht, öffentliches Recht und Strafrecht. Als Beispiel diene ein Bd mit 38 zivilrechtlichen Dissertationen der Jahre 1688 bis 1795, insgesamt 920 Blatt durchgehend von Hand numeriert, mit folgenden Orts- oder Universitätsangaben: Leipzig, Greifswald, Wittenberg, Halle, Jena, Erfurt, Göttingen, Gießen, Tübingen, Altdorf, Erlangen, Straßburg, Mainz, Trajectum ad Rhenum [Utrecht].

2.34 In den Akten und Veröffentlichungen des 20. Jhs heißt es wiederholt, die Sammlung stamme aus dem Reichskammergericht Wetzlar, ohne daß für diese Herkunft ein Nachweis aus den Akten geführt worden ist. Sie könnten indessen mit als Vermächtnis des Mainzer Weihbischofs Johann Valentin Heimes († 1806) in die Bibliothek gekommen sein. Von ihm erhielt die Bibliothek (laut Inventar von 1830) 905 Bücher in 2683 Bdn. Das Mißverhältnis zwischen der Zahl der Titel und der Bde in Heimes' Vermächtnis entsteht u. a. durch einen Buchtitel " Variae Dissertationes", der laut Inventar aus 337 Bdn bestand. Diese nicht näher beschriebenen " Dissertationes" aus der Bibliothek Heimes' würden die Existenz der heutigen Dissertationen-Sammlung erklären. Die lokale Überlieferung, wonach die Sammlung im Reichskammergericht Wetzlar entstand, ist mit der hier vermuteten unmittelbaren Herkunft von Heimes nicht widerlegt.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Autoren-Katalog

[in Zettelform, nach PI]

Systematischer Katalog

[in Zettelform, nach PI, geordnet nach 17 Sachgruppen]

Die Kataloge wurden um 1930 von Josef Wingenbach erstellt und bis etwa 1975 fortgeführt. Signaturen sind erst teilweise im Katalog vermerkt, sonst nur Nachweis auf Standortgruppe, innerhalb derer alphabetische Aufstellung besteht.

Die Bestände sind weder im Hessischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Historische allgemeine Kataloge

Bücherkatalog. 2 Bde [Bd I: 360 Titel, Bd II: 711 Titel; vor 1827; hschr., nach Systematikgruppen geordnet. Sig. DAL 55/D 6]

Verzeichnis der Bücher des Seminars Wilhelmianum zu Limburg 1836. [hschr., angelegt von Sigismund Brönner; 11 Hefte verzeichnen 9641 Bde, Hefte 1-3 fehlen. Sig. DAL 55/D 6]

Zettelkatalog [hschr. in DIN-A-5-Format, 6 Kästen; vermutlich zwischen 1862 und 1868 von Johannes Zaun angelegt]

3.3 Historische Sonderkataloge

Verzeichnis der aus der Bibliothek der vormaligen Abtey Marienstadt für das künftige catholische Seminar zu Limburg bestimmten Bücher [um 1820; hschr., verzeichnet 634 Titel und 289 Titel Nachtrag, nach Systematikgruppen geordnet. Sig. DAL 55/D 5]

Verzeichnis der noch vorhandenen Bücher in der vormaligen Franziskanerbibliothek zu Hadamar [1828; hschr., verzeichnet 645 Titel. Sig. DAL 55/D 6]

Catalog der von dem Herrn Regierungsdirektor Freiherr von Malapert-Neufville dem Seminar zu Limburg geschenkten Bücher [1833; hschr., angefertigt von Sigismund Brönner; verzeichnet 157 Titel in Systematikgruppen. Sig. DAL 55/D 5; Abschrift ohne Systematikkennzeichnung unter derselben Signatur]

Katalog der Bücher, welche die Erben des Herrn Prof. Verflaßen zu Nastätten, Herrn von Langen in L. Schwalbach und Herr Oberschultheis Peters zu Nastätten aus dessen Verlaßenschaft dem bischöflichen Seminar dahier zum Geschenk gemacht und unterm 15ten August de 1833 kostenfrei übersandt haben [1833; Abschrift von Sigismund Brönner, verzeichnet 155 Titel. Sig. DAL 55/D 5]

Catalog der am 6. Juli 1830 aus der Verlassenschaft des Herrn Weihbischofes Heimes zu Hattenheim an das Seminarium Wilhelmianum überlieferten Bücher ... [1833; Abschrift von S. Brönner, verzeichnet 905 Titel in 2693 Bdn. Sig. DAL 55/S 2]

Verzeichnis der auf das Jahr 1834 für die Bibliothek des Seminars Wilhelmianum aus der bischöfl. Brandischen Verlassenschafts-Maße angesteigerten Bücher [1834; hschr., verzeichnet 79 Titel in 249 Bdn. Sig. DAL 55/D 4]

Verzeichnis der Bücher, welche am 2ten Mai 1835 von der Landesbibliothek zu Wiesbaden an die Seminarbibliothek zu Limburg überliefert wurden [1835; hschr., von S. Brönner, verzeichnet 426 Titel in 585 Bdn, nach Systematikgruppen geordnet. Sig. DAL 55/D 5]

Alphabetisches Verzeichniß der Bücher des verstorbenen Herrn Kirchenrathes Dr. Mang in Flörsheim [1836; hschr., von Pfarrer Bender, Flörsheim; verzeichnet 147 Titel in ca. 435 Bdn. Ein Anhang enthält die übergebenen, aber nicht verzeichneten Bücher sowie die im Katalog verzeichneten, aber nicht überlieferten Bücher, insgesamt 95 Bde. Sig. DAL 55/D 5]

Verzeichnis der Bücher aus der Verlassenschaft des Herrn Kirchenraths, Pfr. Dr. Mang S[elig] zu Flörsheim, welche an das Seminar Wilhelmianum geschenkt, und am 16ten November d. J. 1836 an daßelbe überliefert wurden [1836; hschr., von S. Brönner; verzeichnet 387 Bde und Hefte, nach Systematikgruppen geordnet. Sig. DAL 55/D 5]

Bücherkatalog [ca. 1835; hschr. Bandkatalog; Ordnungsprinzip nach Buchgrößen; verzeichnet 1542 Bde. Anhang: Manuskripte in Pergament und Papyri. Sig. DAL 55/D 6]

" Erstes Heft" [ca. 1840; alphabetisch von " Alexandri" " Aristoteles"; hschr., verzeichnet 122 Bde. Sig. DAL 55/D 6]

Verzeichnis der vom sel. Herrn Vicarius May in Hachenburg der hiesigen Seminarbibliothek legierten Bücher [1848; hschr., von Joh. Baptist Diehl, verzeichnet 18 Titel. Sig. DAL 55/D 5]

Verzeichnis der Bücher, welche Pfr. Klein von Aßmannshausen der Seminariumsbibliothek zu Limburg vermacht hat [ca. 1849; hschr., verzeichnet 304 Titel, davon 52 Titel mathematischen, astronomischen und physikalischen Inhalts; 32 Titel orientalische Schriften; 220 Titel theologischen Inhalts. Sig. DAL 55/D 5]

Verzeichnis der Wiegendrucke der Bischöflichen Seminarbibliothek zu Limburg [1932; hschr., von Josef Wingenbach. Standort: Kirchenbucharchiv]

Verzeichnis der Wiegendrucke der Bischöflichen Seminarbibliothek. Standortregister [1932, mschr. Bandkatalog mit Anhang. Standort: Kirchenbucharchiv]

Verzeichnis der Bücher der Jesuiten-Niederlassung Hadamar 1773. Abschrift [Standort: Pfarrarchiv Hadamar]

Katalog der von den Jesuiten zu Hadamar zurückgelassenen Bibliotheck [um 1830; lose Blätter. Standort: Pfarrarchiv Hadamar]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Diözesanarchiv Limburg (DAL), Bestand Priesterseminar:

Priesterseminar, Bibliothek, allgemeines, 1829-1944, DAL 55/D 1-D 3 Bibliothek, laufender Betrieb 1831-1931, DAL 55/D 4

Bibliothek, verschiedene Schenkungen 1828-1850, DAL 55/D 5

Bibliothek, Verzeichnisse 1828, DAL 55/D 6 Heimes-Hober'sches Legat 1804-1838, DAL 55/S 2 Priesterseminar: Subregenten 1828-1944, DAL 55/P 1

4.2 Darstellungen

Becker, Hans: Unsere Diözesanbibliothek. In: Der Sonntag. Kirchenzeitung für das Bistum Limburg vom 18. Februar 1962, Nr. 7 (1962) S. 6

Becker, Hans: Die Diözesanbibliothek in Limburg/Lahn. In: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft Kath.-theol. Bibliotheken 10 (1962/63) Heft 1, S. 18-22

Becker, Hans: Bibliothekar Wingenbach feiert goldenes Priesterjubiläum. In: Nassauische Landeszeitung vom 22. Februar 1962

Drobner, Karl-Heinz: Johann Valentin Heimes (1741-1806). Weihbischof in Worms und Mainz, Politiker und Seelsorger am Ausgang des Alten Reiches. Paderborn 1988

Gatz, Erwin (Hrsg.): Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Berlin 1983 [zu den ehemaligen Bibliothekaren von Limburg bzw. Nachlaßgebern Jakob Brand (1776-1833), Peter Josef Blum (1808-1884), Johann Bapt. Diehl (1807-1871), Johann Christian Roos (1825-1896)]

Götting, Franz: Geschichte der Bibliothek des Priesterseminars zu Limburg. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 15 (1963) S. 239-260

Götting, Franz; Leppla, Rupprecht: Geschichte der nassauischen Landesbibliothek zu Wiesbaden und der mit ihr verbundenen Anstalten 1813-1914. Festschrift zur 150-Jahrfeier der Bibliothek am 12. Oktober 1963. Wiesbaden 1963

Hagen, August: Andreas Mauch 1817-1886. In: August Hagen: Gestalten aus dem Schwäbischen Katholizismus. Bd 1. Stuttgart 1948, S. 150-188

P(abst), H(ans): Goldenes Priesterjubiläum [von Josef Wingenbach]. In: Der Sonntag. Kirchenzeitung für das Bistum Limburg vom 18. Februar 1962, Nr. 7 (1962) S. 12

Paulus, Adolf: Die allgemeine innere und äußere Entwicklung des bischöflichen Priesterseminars zu Limburg in nassauischer Zeit. Marburg 1962

aulus, Adolf: Berufung, Besoldung und Abgang der Lehr- und Verwaltungskräfte des Limburger Priesterseminars in der ersten preußischen Zeit (1866-1887). In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 14 (1962) S. 239-257

Schatz, Klaus: Geschichte des Bistums Limburg. Mainz 1983 Schichtel, Georg: Theodor Mang 1753-1836. In: Archiv für mittelrheinische Kirchengeschichte 19 (1967) S. 61-95

Schwedt, Herman H.: Kollegiatstift und Bischofskirche in Limburg. In: Wolfram Nicol (Hrsg.): Der Dom zu Limburg. Mainz 1985, S. 1-24 [zur Bibliothek S. 11-13]

Zedler, Gottfried: Die Auflösung der nassauischen Klosterbibliotheken. In: Nassauische Annalen 30 (1899) S. 206-220

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Ranieri, Filippo (Hrsg.): Juristische Dissertationen deutscher Universitäten im 17.-18. Jh. Bd 1. Frankfurt 1986

Reichert, Franz Rudolf: Literaturversorgung in den Geisteswissenschaften durch kirchliche Bibliotheken. In: Rudolf Frankenberger und Alexandra Habermann (Hrsg.): Literaturversorgung in den Geisteswissenschaften. 75. Deutscher Bibliothekartag in Trier 1985 (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. Sonderheft 43). Frankfurt/M. 1986, S. 194-205 [S. 199f. zu den Dissertationen]

Zedler, Gottfried: Die Inkunabeln nassauischer Bibliotheken. In: Nassauische Annalen 31 (1900) S. [I]-VIII und 1-114 (Festschrift zur 500-jährigen Gedächtnisfeier Johann Gutenbergs) [die Angabe für Johannes Friburgensis Summa confessorum (Ulm 1484) ist zu korrigieren: diese Inkunabel befindet sich in Wiesbaden, nicht in Limburg (Zedler 413)]

Stand: April 1990

Herman H. Schwedt


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.