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Diözesanbibliothek

Adresse. Tarviserstr. 30, 9020 Klagenfurt [Karte]
Telefon. (0463) 5877-600

Unterhaltsträger. Diözese Gurk
Funktionen. Wissenschaftliche historische Bibliothek; Studienbibliothek zur Lehrer-Ausbildung und -Weiterbildung.
Sammelgebiete. Theologie, Religionspädagogik, Kunst- und Kulturgeschichte.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek (Entlehnung z. T. möglich). - Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8-12 Uhr und 13-17 Uhr, Freitag 8-12 Uhr. Aufgrund der 1994 erfolgten Übersiedlung der Bibliothek ist die Benützung der historischen Bestände derzeit noch nicht möglich. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Ab Bahnhof Buslinie A bis Station Heiligengeistplatz, von dort Fußwegnähe (ca. 7 Minuten).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Gründung des Priesterseminars unweit der bischöflichen Residenz Straßburg im Gurktal durch Bischof Christoph Andreas Freiherrn von Spaur (reg. 1573-1603) geht auf das Jahr 1576 zurück. Die Geschichte seiner Bibliothek ist bislang unerforscht. Sicherlich wurde sie von Anfang an als Studien- und Hausbibliothek geführt und teilte die wechselvolle Geschichte des Seminars, das in den folgenden Jahrhunderten an verschiedenen Orten - oft nur vorübergehend - Heimstätte oder Zuflucht fand: 1759 im Priesterhaus Klagenfurt, 1783 bis 1801 in Graz, danach wieder in Klagenfurt, wo Bischof Josef Kahn (reg. 1887-1910) ein neues Priesterseminargebäude, das Marianum, bauen ließ, welches 1889 fertiggestellt wurde.

1.2 Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges mußte das Seminar nach Tanzenberg verlegt werden, wo es bis 1919 blieb. 1938 wurde es nach St. Georgen am Längsee evakuiert. Die nächsten Stationen waren Gurk (1943 bis 1953) und schließlich wieder Klagenfurt. Der Bücherzuwachs ergab sich im Lauf der Jahre nicht nur durch Ankauf, sondern auch aus Nachlässen verstorbener Priester und aus privaten Schenkungen. Verluste sind aus den häufigen Übersiedlungen sowie durch die Wirren der beiden Weltkriege zu erklären.

1.3 Seit 1972 studieren die Kärntner Priesterstudenten in Salzburg. Die Bibliothek wurde als sogenannte Aktiv-Bibliothek erweitert und ausgebaut. Seit der Errichtung einer Religionspädagogischen Akademie, eines Religionspädagogischen und eines Theologischen Instituts im früheren Priesterseminar dient die Bibliothek vornehmlich den Studierenden dieser Einrichtungen. Aber auch Studenten der Pädagogischen Akademie und der Universität Klagenfurt machen vom Angebot der Bibliothek Gebrauch.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Bei einem Gesamtbestand von ca. 32.000 Bdn zählt das historische Buchgut rund 6990 Bde. Davon sind derzeit 2984 Titel katalogisiert: 46 aus dem 16. Jh, 41 aus dem 17. Jh, 199 aus dem 18. Jh und 2698 aus dem 19. Jh. Der nicht katalogisierte Teil umfaßt rund 4000 Bde (60 aus dem 16. Jh, 240 aus dem 17. Jh, 2600 aus dem 18. Jh und 1100 aus dem 19. Jh).

2.2 2391 Titel der erfaßten Bücher sind in deutscher, 457 in lateinischer und 50 in französischer Sprache erschienen. Die übrigen 86 verteilen sich auf Italienisch, Englisch und andere Sprachen. Von den unbearbeiteten Bänden sind 2050 lateinisch, 1590 deutsch, 310 französisch und 140 italienisch.

2.3 Der historische Bestand ist nicht systematisch, sondern als Magazinbibliothek nach Format und Numerus currens aufgestellt. So können anhand des Kataloges nur für den kleineren, bereits katalogisierten Teilbestand inhaltliche Angaben gemacht werden.

2.4 1433 Werke gehören der Theologie an, darunter 208 Biblica (z. B. die 12bändige Bibelausgabe Martin Luthers, Der Erste Teil (bis Zwelfte Teil) der Bücher des Ehrwirdigen Herrn Doctoris Martini Lutheri [...], Wittenberg: Peter Seitz, Hans Kraft u. a. 1551-1566). 277 Titel sind der Aszetik zuzuordnen, die restlichen 984 verteilen sich auf die Fächer Dogmatik, Fundamentaltheologie bzw. Apologetik, Moral, Pastoraltheologie, Liturgik, Homiletik (darunter z. B. Abraham a Sancta Claras Judas der Ertz-Schelm, Salzburg 1689-1692), Katechetik und andere kleinere Gruppen ohne besondere Raritäten.

2.5 Kirchen- und Profangeschichte sind mit 987 Werken vertreten, u. a. mit Hieronymus Megisers Annales Carinthiae (Leipzig 1612) und Joseph Mezgers Historia Salisburgensis (Salzburg 1692). Zum Kirchen- und Bürgerrecht sind 287 Werke vorhanden (z. B. eine frühe Ausgabe des Decretum Gratiani, Venedig 1572). 277 Titel zählen zur Literatur- und Sprachwissenschaft inklusive der Belletristik (z. B. Erasmus von Rotterdams Adagiorum Opus, Basel 1533, und Johann Christoph Adelungs Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuches der Hochdeutschen Mundart, Leipzig 1774-1780).

3. KATALOGE

Autorenkatalog [in Zettelform, nach PI]

Standortkatalog [in Zettelform]

Ein systematischer Zettelkatalog ist in Arbeit.

Stand: November 1995

Gertraud Trattnig


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.