FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
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Bibliothek des Erzbischöflichen Priesterseminars - Diözesanbibliothek

Adresse. Dreifaltigkeitsgasse 14, 5020 Salzburg [Karte]
Telefon. Erzbischöfliches Konsistorialarchiv der Erzdiözese Salzburg/Diözesanbibliothek (0662) 84 25 91-145; Priesterhaus (0662) 87 29 97
'Bibliothekssigel. <DBS>

Unterhaltsträger. Erzdiözese Salzburg
Funktion. Studienbibliothek.
Sammelgebiete. Theologie, Philosophie und Geschichte.
Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Benützung nach Vereinbarung mit dem Erzbischöflichen Konsistorialarchiv (Kapitelplatz 2, 5020 Salzburg). - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für Benützer. Mikrofiche-Lesegerät, Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benützer. Voranmeldung unbedingt erforderlich. - Buslinie 1 ab Bahnhof bis Station Hanuschplatz (Dreifaltigkeitskirche).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Zuge der Reformen des Tridentinischen Konzils (1548-1563) war die Gründung eines Priesterseminars in Salzburg ins Auge gefaßt worden. Erst 1579 kam es zur Durchführung dieses Planes und damit auch zum Aufbau einer eigenen Bibliothek, die der damalige Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (reg. 1587-1612) auch dementsprechend dotierte. Die von ihm gestifteten Bücher tragen als Supralibros sein persönliches Wappen - eine Vorgangsweise, die seine Nachfolger übernahmen. Der früheste Standort des Seminars befand sich in der Kaigasse. Der älteste Bücherkatalog ist dem ersten vorhandenen Alumnenverzeichnis von 1598 angeschlossen und umfaßt 998 Titel, aufgeteilt auf 12 Fachgruppen (s. u. 3.3; eine kritische Ausgabe dieses Verzeichnisses soll in absehbarer Zeit von der Bayerischen Staatsbibliothek erstellt werden).

1.2 Unter Fürsterzbischof Paris Lodron (reg. 1619-1653) wurde das Seminar an den Fuß des Mönchsberges in den Bereich der Gstättengasse verlegt. Auch er - Gründer der Salzburger Benediktiner-Universität (1623) - förderte die Bibliothek mit namhaften Schenkungen. Eine genaue Zahl der Bücher ist aus dem Jahr 1641 bekannt: sie betrug 1330 Bde. Erzbischöfliches Priesterseminar

1.3 1653 gelangten etwa 600 Bücher aus dem Nachlaß Berthold Pürstingers, Bischof von Chiemsee (reg. 1508-1526), in die Seminarbibliothek. Auch der Autor eines der ältesten gedruckten Geschichtsbücher Salzburgs, der Saltzburgischen Chronica (1666), Franz Dückher von Haslau, hinterließ der Bibliothek seine Bücher, darunter ein Exemplar seines Werkes mit zahlreichen handschriftlichen Einträgen, das allerdings heute fehlt. 1669 zerstörte ein Bergsturz am Mönchsberg das Seminargebäude und damit auch die Bibliothek. Etwa 350 Bücher wurden dabei vernichtet.

1.4 Erzbischof Johann Ernestus Graf von Thun (reg. 1687-1709) baute das Seminar am anderen Ufer der Salzach wieder auf. 1699 wurden Dreifaltigkeitskirche und Alumnat eingeweiht. Die Bibliothek wuchs durch weitere Schenkungen und Nachlässe. Über 600 Bücher stammen aus dem Besitz des Bischofs, weitere 2650 aus Zuwendungen seitens dem Haus verbundener Priester, Adeliger und Bürgerfamilien. So vermachte 1701 der Kapitular des von Paris Lodron bereits 1635 am Dom gegründeten Schneeherrenstiftes, Johann Henricus Pascha, dem Seminar 400 Bücher, darunter 6 Inkunabeln, die sich noch heute im Besitz der Bibliothek befinden. Wahrscheinlich aus der Zeit des Erzbischofs Leopold Anton Freiherr von Firmian (reg. 1727-1744) rühren die vielen evangelischen Tractätchen und Andachtsbüchlein her, deren abgegriffenes Aussehen vermuten läßt, daß sie bei den religiös-sozialen Unruhen vor der Ausweisung der Protestanten 1731 beschlagnahmt und später der Bibliothek zugewiesen worden sind.

1.5 Einen großen Aufschwung erfuhr die Bibliothek unter Fürsterzbischof Hieronymus von Colloredo (reg. 1772-1803 als Landesfürst bzw. 1812 als Bischof). Er überließ dem Seminar 300 Bde aus dem Besitz des Bischofs Max Gandolf (reg. 1668-1687), 500 Bde der Bibliothek der 1783 aufgelassenen Bartholomiten sowie 500 Bücher aus der Hofbibliothek. Die unmittelbare Verantwortung für die Vermehrung der Buchbestände trug damals Subregens Andreas Bruckmüller (im Amt 1783-1786). Allem Anschein nach erfolgte der Ankauf der Bücher planmäßig und dem Zeitgeist der Aufklärung entsprechend. Es finden sich aus dieser Zeit Literatur zu den juristischen, naturwissenschaftlichen und humanistischen Fächern, aber auch umfangreiche Bestände zur neuesten schöngeistigen Literatur und Philosophie (Goethe und Kant) sowie eine verhältnismäßig große Anzahl von Büchern für und wider den Febronianismus. Die Bibliothek wurde einer Neuaufstellung unterzogen und ein Bandkatalog angelegt, der aufgrund der politischen Wirren durch die Franzosenkriege erst 1816 fertiggestellt werden konnte. Die Neuordnung brachte die Trennung der Bibliothek in eine große Hausbibliothek und vier kleine Manualbibliotheken (die sogenannten Museen) mit sich. Waren es 1699 noch 3800 Bde, die den Gesamtbestand ausmachten, so hatte sich diese Zahl 1816 fast verdreifacht (10.934 Bde).

1.6 Die napoleonische Zeit ging nicht spurlos an Salzburg vorüber. Die politischen Umwälzungen und der Wechsel der Landeshoheit zwischen Österreich und Bayern wirkten sich auch auf das Seminar ungünstig aus. Bücherverluste ergaben sich aus Plünderungen durch die Franzosen sowie aus dem Transfer einer Reihe von Werken an Münchner Bibliotheken. Als kleinen Ausgleich erlangte die Seminarbibliothek 1806 einige Bücher aus der kurfürstlichen Salzburger Hofbibliothek, die ihrerseits größtenteils durch Zusammenschluß der alten Hofbibliothek Max Gandolfs sowie der Bibliotheken der ehemaligen Pagerie und des Virgilianischen Institutes gebildet worden war. Eine Anzeige im Salzburger Intelligenzblatt von 1843 benachrichtigte die Salzburger Bürger von einer Auktion von Dubletten der fürsterzbischöflichen Priesterhausbibliothek. Mit dem Erlös sollten die Kosten der Erneuerung des Altares der Dreifaltigkeitskirche gedeckt werden.

1.7 Sorgten bisher neben dem regelmäßigen Ankauf auch diverse Nachlässe für den stetigen Zuwachs des Bestandes, so fiel beides in den folgenden Jahren sehr bescheiden aus. Namhafte Bücherspenden wurden anderen Bibliotheken zugeeignet, z. B. die 10.000 Bde umfassende Privatbibliothek des Domvikars Johann Baptist Perfler (1777-1853), dessen Nachlaß 1853 dem Städtischen Museum zukam. Die geringen materiellen Aufwendungen und die eingeschränkte Benützung führten dazu, daß die Bibliothek mehr und mehr in Verfall geriet. Demgemäß blieb auch der Katalog von 1816 nahezu 100 Jahre (bis 1911) in Gebrauch. Der 1856 begonnene Versuch, einen Zettelkatalog anzulegen, wurde bald wieder aufgegeben. 1879 wurden die vier Museen zu einer einzigen Manualbibliothek vereinigt und der Bestand mit Werken aus der großen Hausbibliothek erweitert - dieser umfaßte nun 2150 Titel. 1882 erhielten die Bände der großen Bibliothek neue Etiketten.

1.8 1911 begannen die Vorarbeiten zur umfassenden Revision der Bibliothek. Ein neuer Zettelkatalog wurde angelegt und 1912 aufgestellt sowie eine kleine Bibliothekschronik geführt. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges machte auch diese Vorhaben bald zunichte. Das Seminargebäude diente als Lazarett, die Kataloge wurden infolge einiger Bücherumstellungen wieder unbrauchbar. In der Zwischenkriegszeit (1927/1928) mußten 70 Inkunabeln verkauft werden. Der Erlös diente zur Abdeckung der Renovierungskosten des Hauses. 1.5

1.9 1934 kam es zu einem neuerlichen Anlauf, die Bibliothek zu reorganisieren: Katalogarbeiten und die Vereinigung der Bestände zu einer provisorischen Sammelbibliothek waren dabei zunächst am wichtigsten. 1939 wurden die Räumlichkeiten des Seminars nach und nach als Krankenhaus genützt und 1941 gänzlich durch das nationalsozialistische Regime beschlagnahmt, sodaß die Bibliothek wieder auseinandergerissen und z. T. in der Kirche St. Blasien (Salzburg, Getreidegasse) sowie in der hauseigenen Polierwerkstätte gelagert werden mußte. Kurzzeitig (1938 bis 1941) war auch die aufgelöste theologische Fakultät samt ihrer Bibliothek im Seminar untergebracht, wurde aber 1941 in die Studienbibliothek der theologischen Fakultät transferiert.

1.10 Nach der Wiedereröffnung des Priesterseminars 1946 konnte die Arbeit an der Neuordnung der Bibliothek wieder aufgenommen werden. Die Aufstellung erfolgte hierbei nach den Grundsätzen einer Magazinbibliothek, also nach Numerus currens und Buchgröße. Die teilweise in St. Blasien gelagerten Bestände wurden rückgeführt. Dazu kamen weitere, ebenfalls dort befindliche Sammlungen, z. B. die Haller-Bibliothek, benannt nach Kardinal Johann Haller (reg. 1890-1900), mit insgesamt 8400 Bdn, die Bibliothek des Riesterschen Priesterhausfonds von St. Ulrich am Pillersee, welche Bestände des Chiemseeischen Priesterhauses von St. Johann in Tirol und des ehemaligen Benediktinerklosters Rott beinhaltete (6400 Bde), sowie Bücher und Zeitschriften aus dem Besitz der Katholischen Hochschülerschaft (ca. 1000 Bde).

1.11 Der 1947 angelegte neue Zettelkatalog konnte bereits 1955 abgeschlossen werden, obwohl noch 1950/1951 ein größerer Bestand der Bibliothek des Universitätsvereins der Seminarbibliothek mit der Verpflichtung zur Katalogisierung und zur Verwendung für die künftige, damals geplante katholische Universität übergeben worden war. Die Kataloge beinhalten auch die Bibliothek des Caritasverbandes (1050 Titel), allerdings nur als Titelaufnahme, die Bücher selbst wurden nicht übernommen.

1.12 Seit den sechziger Jahren dieses Jahrhunderts wurde die Bibliothek nur notdürftig betreut. Im Zuge von Umbau- und Renovierungsarbeiten am Gebäude des Priesterseminars mußte 1988 der gesamte Buchbestand umgelagert und neu aufgestellt werden. Die umfassende computergestützte Katalogisierung nach RAK ist nächstes Ziel der Bemühungen um die Revitalisierung der Bibliothek.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Von insgesamt 52.415 Druckwerken sind 33.011 Titel vor 1900 erschienen, davon sind 93 Inkunabeln, 794 stammen aus dem 16. Jh, 2783 aus dem 17. Jh, 8239 aus dem 18. Jh und 21.122 aus dem 19. Jh. Ca. 55 Prozent der Werke sind in deutscher, etwa 25 Prozent in lateinischer, 7 Prozent in französischer, 6 Prozent in italienischer und rund 5 Prozent in englischer Sprache verfaßt. Der Rest verteilt sich auf biblische (Griechisch, Hebräisch etc.) und andere Sprachen. Die Zahlenangaben geben den Stand von 1955 wieder.

Systematische Übersicht

2.2 Da die Neuordnung der Bibliothek im Zuge des jüngsten Umbaues (s. o. 1.12 ) noch nicht abgeschlossen werden konnte, ist die systematische Beschreibung des Bestandes nur kursorisch möglich. Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf den Gesamtbestand des Jahres 1955. Der historische Bestand ließ sich nicht eindeutig erheben, auch nicht aufgrund der Gesamtbestandsangaben des Jahres 1912, da der Bibliothek noch 1947/1948 (s. o. 1.10) über 16.000 Bde, darunter auch historische Druckwerke, einverleibt wurden.

2.3 Die Biblica sind mit 2250 Titeln vertreten, darunter die wichtigsten Bibelausgaben des 16. Jhs, wie die Übersetzungen Luthers und Johann Ecks, z. T. in Erstausgaben (Bibel Alt und new Testament nach dem Text in d. hailigen kirchen gebraucht übersetzt von Johann Eck, Ingolstadt 1537, und Biblia das ist: Die gantze heilige Schrifft: Deutsch von Martin Luther, Wittenberg 1562). Zur Patristik sind etwa 1000 Titel vorhanden, wobei auch hier eine Reihe von Frühdrucken aus dem 16. Jh vorhanden ist. Unter den rund 2000 dogmatischen Werken nimmt Thomas von Aquin eine besondere Stelle ein. Hervorzuheben ist die von Cajetanus (Thomas de Vio) kommentierte Gesamtausgabe aus dem Jahr 1570 (Divi Thomae Aquinatis ...Opera omnia, Rom 1570). Für Salzburg ist die Teutsche Theologey des chiemseeischen Bischofs Berthold Pürstinger bemerkenswert (München 1527). Auch ein umfangreicher Bestand an Streitschriften und Quellensammlungen zur Infallibilitätserklärung befindet sich im Besitz der Bibliothek.

2.4 Von den moraltheologischen Werken (ca. 1000) scheinen die frühesten Ausgaben von Cajetanus, Suarez, Cardinal de Lugo, Vasquez sowie des Alfons von Liguori in vielfach zeitgenössischen Auflagen auf (z. B. Gabriel Vazquez' Commentariorum ac disputationum in primam Secundae S. Thomae, Ingolstadt 1606; Alfons von Liguoris Homo apostolicus, Venedig 1759). Auch unter den Aszetica finden sich zahlreiche Frühdrucke der geistlichen Schriftsteller, u. a. von den Heiligen Bernhard, Anselm, Ignatius von Loyola u. a. m.

2.5 Die Praktische Theologie ist mit insgesamt 9250 Titeln entsprechend der Intention der Bibliothek reichlich vertreten: 1150 Werke zur Pastoral, 3000 zur Katechetik, 1600 zur Liturgie - z. B. ein Missale Saltzeburgense (Venedig 1515) - und 3500 zur Homiletik, darunter Luthers Werke z. T. in Erstausgaben, aber auch Abraham a Sancta Claras Geistlicher Kramer-Laden (Nürnberg 1710).

2.6 Literatur zum Kirchen- und Profanrecht ist in 4950 Werken repräsentiert, darunter zahlreiche frühe Dekretaliensammlungen (s. u. 2.10 ), aber auch Erstausgaben der Gesetze Maria Theresias (Constitutio criminalis Theresiana oder der ...Majestät Mariä Theresiä Erzherzogin zu Österreich etc. Peinliche Gerichtsordnung, Wien 1769).

2.7 Die Geschichte bildet einen weiteren Themenschwerpunkt im Gesamtbestand und vereint 9400 Werke: Topographien und Reisebeschreibungen ebenso wie die Protokolle der Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche (Protokolle und Berichte der Verhandlungen der deutschen verfassungsgebenden Reichsversammlung in Frankfurt a. M. 1848, Frankfurt, Leipzig 1848/1849) und eine umfangreiche Sammlung von Statistiken und Schematismen.

2.8 Unter den Humaniora (4400 Titel) ist die Literatur zu den humanistischen Fächern angeführt, an der Spitze die Werke von Erasmus und Melanchthon (z. B. Des. Erasmi Roterodami in Novum Testamentum ab eo denuo recognitum Annotationes, Basel: Froben 1519, und Liber Selectarum declamationum Philippi Melanchthonis, Straßburg 1541). Zur Philosophie sind 3250 Werke vorhanden, darunter eine Reihe von frühen Plato- und Aristoteles-Ausgaben (Aristotelis Stagiritae peripateticorum principis Opera omnia in partes septem, Venedig 1572/1573).

2.9 Literatur zur Medizin und zu den Naturwissenschaften, aber auch zur Kunstgeschichte wurde in der Kategorie Polymathia (vielseitiges Wissen) zusammengeführt (5900 Titel, z. B. Girolamo Cardanos Opuscula artem medicam exercentibus utilissima, Basel: Froben 1559). Die ältesten medizinischen Werke sind allerdings zwischen 1970 und 1972 verkauft worden.

Sondersammlungen

2.10 Inkunabeln. Hss. und Inkunabeln sind gesondert aufgestellt. Die Hss. wurden von 1964 bis 1973 mikroverfilmt. Die Bibliothek besitzt 93 Inkunabeln, die meisten davon aus Venedig (26), je 14 aus Nürnberg (13 aus der Offizin Anton Kobergers) und Straßburg (8 aus der Werkstatt Georg Husners), 12 aus Basel, die übrigen aus Augsburg, Passau, Lyon, Rom und anderen Druckorten. Bis auf eine deutschsprachige sind alle Inkunabeln in lateinischer Sprache verfaßt. Die meisten sind theologischen Inhalts, darunter die Legenda aurea des Jacobus de Voragine (Augsburg: Anton Sorg 1478), die Sermones de tempore et de sanctis des Vinzenz Ferrer (Straßburg: Georg Husner 1488/1489), Ludolph von Sachsens Vita Christi (Nürnberg: Anton Koberger 1495), eine seltene Bonaventura-Ausgabe (Sermones de tempore et de sanctis, Ulm: Johann Zainer 1481) und diverse Summen, wie Alexanders de Hales Summa universae theologiae (Pavia: Francisus Girardengus und Johannes Antonius Biretta 1489) und Angelus de Clavasios Summa angelica de casibus conscientiae (Venedig: Georgius Arrivabene 1492). Darüber hinaus finden sich das Breviarium Salzeburgense (Nürnberg: Georg Stuchs 1497), die Statuta Prouincialia (Salzburgensia) (Augsburg: Erhard Ratdolt 1491) sowie eine Reihe von kirchenrechtlichen Werken, z. B. eine kommentierte Gratian-Edition (Decreta patrum, herausgegeben von Johannes und Bartholomäus von Brixen, Nürnberg: Anton Koberger 1493).

2.11 Zu erwähnen ist ferner die Autographensammlung des Seminars, welche 316 Schriftproben, Briefe und Notizen des 16. bis 19. Jhs aufweist. Die Zeitschriftensammlung (2150 Titel) thält als Sonderbestand die Sammlung des Konsistorialarchivs (s. u. 3.1). Hinzu kommen insgesamt 3250 Musikalien.

3.KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Autorenkatalog

[in Zettelform, angelegt 1947 bis 1955 nach PI]

Schlagwortkatalog

[in Zettelform, erstellt nach Dezimalklassifikation 1955 bis 1956]

Standortkatalog [in Listenform]

Zuwachskatalog [in Listenform, seit 1949 geführt]

Der Zeitschriftenbestand des Konsistorialarchivs (EBK) ist in der Österreichischen Zeitschriftendatenbank nachgewiesen.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Inkunabelkatalog

[Bandkatalog, angelegt 1930, derzeit nicht auffindbar]

Inkunabelkatalog

[in Zettelform, erstellt 1994]

3.3 Historische Kataloge

Catalogus seu inventarium librorum omnium, qui hoc tempore Rectore Jacobo Ruttgero Dec. D. ac venerabilis Consistorii Assessore in archiep. Salisburgensi Seminario reperiuntur, Ao 1598 Cal. Januarii [systematischer Autorenkatalog, nach 12 Fachgebieten geordnet: Scriptura sacra, Theologia scholastica, Theologia positiva, Controversitae, Theologia moralis, Concionatoria, Concionatoria Germanica, Historia sacra, Canonistae, Historia saecularis, Philosophia, Humanistae, Mathematici]

Bücherkatalog des fürsterzbischöflichen Priesterhauses zu Salzburg

[systematischer Autorenkatalog in 8 Bdn, erstellt um 1782 bis 1816; die Fachgebiete lauten: 1. Sacra Scriptura und Patres, 2. Dogma, 3. Moral und Aszetik, 4. Pastoral, Katechetik, Liturgie und Homiletik, 5. Jus can. et civ., 6. Historia, 7. und 8. Philosophia, Polymathia und Humaniora]

Katalog für Polymathia

[Bandkatalog, 1884/1885 neu geschrieben]

Autorenkatalog

[Zettel im Format 16 cm mal 23 cm, 1856 begonnen, umfaßte einen Großteil der juridischen Werke und einen Bruchteil der Titel zur Biblia sacra, heute sind nur mehr wenige Zettel vorhanden]

Autorenkatalog der Manualbibliothek

[Bandkatalog, erstellt 1912]

Autorenkatalog

[in Zettelform, nach dem System der damaligen Glogowski-Kartothek, 10 cm mal 15,5 cm, erstellt 1911 bis 1913, 1934 teilweise ergänzt]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Schliessleder, Wilhelm: Die Bibliothek des erzb. Seminars zu Salzburg (mschr., Salzburg 1955)

Stand: April 1994

Christoph Steiner


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.