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Bibliothek der Diözese St. Pölten

Adresse. Domplatz 1, 3101 St. Pölten [Karte]
Telefon. (02742) 352 101

Unterhaltsträger. Bischöfliches Ordinariat St. Pölten
Funktion. Diözesanbibliothek.
Sammelgebiete. Theologie, Kirchenrecht, Kirchengeschichte, Geschichte, Recht.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8.30-12 Uhr und 13-16 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm-Lesegerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Westbahn bis St. ölten, Fußwegnähe (10 Minuten). - A 1, Abfahrt St. Pölten.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Der Propst des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Pölten, Johann Michael Führer, ließ zwischen 1725 und 1739 im Obergeschoß des Kreuzgang-Westtraktes seines Stiftes in Chorherrenzellen eine neue Bibliothek in drei Räumen nach einem von ihm in sehr artige lateinische Verse gefaßten Programm für die reiche Ausstattung einrichten. Die Deckenfresken wurden 1734 von Paul Troger und um 1746/1747 von Daniel Gran gestaltet; die prachtvollen Schränke sind ein Werk von Hippolyt Nallenburg. 1728 wurde der Nordraum mit Bildhauerarbeiten von Peter Widerin geschmückt, 1739 auch der Südraum, der wegen Absetzung des Propstes unvollendet blieb. Dorthin übertrug der Propst von der alten Stiftsbibliothek (heute Wohnung des Dompfarrers) die bis ins Mittelalter zurückreichenden Bücherbestände des Stiftes.

1.2 Noch vor der Aufhebung des Stiftes 1784 erfuhr die Bibliothek eine völlige Neuordnung durch den Hofbibliothekar Michael Denis. Die neue Diözese St. Pölten übernahm 1785 die Bibliothek des aufgehobenen Stiftes. Zugleich brachte Bischof Heinrich von Kerens (1725-1792) seine Bibliothek - Einrichtung samt Büchern - aus Wiener Neustadt nach St. Pölten mit (Südostecke des Brunnenhofes, Obergeschoß). Dies hatte die räumliche Zweiteilung der Bibliothek zur Folge. Bald darauf kamen Theologica in die Bibliothek des neu gegründeten Priesterseminars.

1.3 1807 wurde die Einrichtung des Nordraumes der alten Stiftsbibliothek in das Priesterseminar gebracht. Erst 1962 wurde sie an ihren ursprünglichen Aufstellungsort zurückgeführt. Zuwächse erfuhr die Diözesanbibliothek vor allem aus Nachlässen von Bischöfen und Domherren. In den letzten 30 Jahren wurde gezielt historische Fachliteratur erworben.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Diözesanbibliothek besteht aus rund 40.500 Drucken und 330 Hss. Davon umfaßt die ehemalige Stiftsbibliothek ca. 7000 Bde ab dem 15. Jh, die Kerens-Bibliothek ca. 5000 Bde aus dem 18. Jh und etwa 14.000 Bde aus dem 19. Jh.

2.2 Bis zum 18. Jh dominieren die lateinischsprachigen Werke, ab dem 18. Jh kommt in steigendem Maße deutsche Literatur hinzu. In anderen Sprachen liegen nur wenige Werke vor. Die Bestände betreffen die Bereiche Theologie, Kirchenrecht, Kirchengeschichte, Geschichte und Recht.

3. KATALOGE

Autorenkatalog der ehemaligen Stiftsbibliothek

[Bandkatalog, angelegt von Albert Maderna 1756]

Autorenkatalog der bischöflichen Bibliothek. 1895, 1896, 1899

[Bandkatalog mit Nachträgen bis 1903; verzeichnet auch Bestände der Kerens-Bibliothek]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Fahrngruber, Johann: Aus St. Pölten 1885. Bilder und Erinnerungen. St. Pölten 1885 [zur Bibliothek S. 238 f., 344, 423 f., 426]

Fasching, Heinrich: Zur Kerens-Bibliothek. In: Johann Kronbichler: Diözesanmuseum St. Pölten. Sonderausstellung 1987. St. Pölten 1987, S. 3-5

Kronbichler, Johann: Die künstlerische Ausstattung von Dom und Stift. In: Heinrich Fasching (Hrsg.): Dom und Stift St. Pölten und ihre Kunstschätze. St. Pölten 1985, S. 117-122

Winner, Gerhard: Die Diözesanbibliothek in St. Pölten. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 21 (1967) S. 155-163

Stand: November 1994

Bischöfliches Ordinariat St. Pölten


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.