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Erzbischöfliche Akademische Bibliothek

Adresse. Leostraße 21, 4790 Paderborn [Karte]
Telefon. (05251) 2904-80 oder -88
Bibliothekssigel. <211; AKThB 19>

Unterhaltsträger. Erzbistum Paderborn
Funktion. . Diözesan- und Hochschulbibliothek (Theologische Fakultät Paderborn).
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Theologie, Philosophie, Geschichte. 2. Besondere Sammelgebiete: Westfalica, Hagiographie.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). Ausleihe öffentlich zugänglich. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-12.30 Uhr und 14.30-18 Uhr. Leihverkehr: DLV, kirchl. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, Reader-Printer, Fotostelle.
Gedruckte Informationen. Bibliotheken in Paderborn. Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Bibliotheken Paderborn, Paderborn 1984.
Hinweise für anreisende Benutzer. Parkmöglichkeiten am Haus. Die Bibliothek befindet sich neben Leokonvikt und Kath. Fachhochschule. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 15 Minuten). Busverbindung ab Haltestelle 2 (DB-Busse oder PESAG-Busse) bis Haltestelle Rosentor. A 33, Ausfahrt Paderborn-Zentrum; A 44, ab Autobahnkreuz Wünnenberg-Haaren A 33. Parkmöglichkeiten am Haus.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Über die Entstehung und Geschichte der Bibliothek gibt es kaum Quellen. Die damalige Bischöfliche Akademische Bibliothek entstand am Ende des Kulturkampfes 1887 mit der Wiederaufnahme des Lehrbetriebes an der Philosophisch-Theologischen Akademie. Gleichzeitig mit dem Einzug der Bibliothek in Räume des neuerrichteten Leokonviktes wurde 1896 der Buchbestand nach dem Hartwigschen System der Universitätsbibliothek Halle aufgestellt. Anfang der zwanziger Jahre wurde die systematische Aufstellung vermutlich aus Platzgründen abgebrochen und die Aufstellung nach Numerus currens eingeführt, ohne daß ein Ersatz an sachlichen Erschließungsmitteln gewährleistet war. Durch das Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhl und Preußen (1929) wurde das Bistum Paderborn Erzbistum und die Bibliothek die Erzbischöfliche Akademische Bibliothek. Der Bestand vergrößerte sich erheblich, als zwischen 1920 und 1948 Bücher unterschiedlicher Herkunft, teils von Privatpersonen, teils aus Klöstern des Paderborner Raumes in die Bibliothek gelangten. Als besondere Bestände sind der des Klosters Falkenhagen (s. u. 2.24 f.) und der aus Wedinghausen (s. u. 2.38) zu nennen.

1.2 Im Zweiten Weltkrieg wurde etwa die Hälfte von den damals 150.000 Büchern vernichtet. Nach dem Ende des Krieges konnte der Altbestand erweitert werden, wobei die Neuzugänge (ab 1948) bei der Aufstellung in vor oder nach 1850 erschienene geteilt wurden. Beide Aufstellungen erfolgten nach Numerus currens, die der Zeitschriften gesondert. In den Bereich der vor 1850 erschienenen Titel sind auch Bücher aus den Beständen verschiedener Pfarreien eingearbeitet: St. Aegidius Wiedenbrück, St. Johannes Baptist Attendorn, Stiftsgemeinde St. Cyriakus Geseke, St. Bartholomäus Herstelle, St. Bartholomäus Verne und St. Peter und Paul Kirchhundem.

1.3 Daneben sind getrennt aufgestellte Bibliotheken zu verzeichnen. 1931 wurden Teile der Bibliotheken der Dechanei Höxter wie der Pfarrei St. Michael und Johannes Baptist Brakel inkorporiert. 1950 gelangten als Deposita weitere Bestände dieser Pfarrei und der Pfarrei St. Johannes Enthauptung Salzkotten in die Bibliothek, 1960 der Bestand des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters Wormeln. Anfang der siebziger Jahre kamen Werke aus der Dechaneibibliothek Höxter, 1975 aus der Pfarrei St. Stephanus und Vitus in Corvey (die wiederum Reste der Bibliothek der ehemaligen Benediktinerabtei Corvey enthält) und 1986 aus der Pfarrei St. Pankratius Belecke (noch unbearbeitet) als Sonderbestände hinzu.

1.4 Der herausragende Bestand ist die Theodorianische Bibliothek. Sie geht auf Theodor von Fürstenberg, Fürstbischof von Paderborn (1585-1618) zurück, der sie 1604 zur Unterstützung der Lehrtätigkeit der Jesuiten einrichtete. Zehn Jahre später stellte die Theodoriana den Grundstock der ersten westfälischen Universitätsbibliothek dar. Sein Großneffe Ferdinand von Fürstenberg (1661-1683) vermachte den Jesuiten ebenfalls seine umfangreiche Privatbibliothek. Trotz der Aufhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 blieb die Universität mit der Bibliothek bestehen. Aus dem Jesuitenvermögen wurde sowohl für die Bibliothek als auch für die Universität ein Fond gebildet, so daß beide Einrichtungen weiterarbeiten konnten. Nach der Säkularisation erfuhr die Universität de jure eine Auflösung zugunsten der Bonner Universität, die aber de facto nicht eingehalten wurde. Im Verlaufe der Säkularisation (ab 1802/03) erhielt sie Zuwächse aus Beständen umliegender Klöster, so aus dem Benediktinerkloster Abdinghof, dem Chorherrenstift Böddeken und dem Paderborner Kapuzinerkloster. Außerdem gelangte der Nachlaß des Bischofs Heinrich Dammers († 1904) in die Bibliothek. Anfang des 20. Jhs wurde der Bestand geteilt. Eine räumliche Trennung erfolgte 1913/14. Den einen Teil erhielt das Gymnasium Theodorianum, den anderen, vornehmlich die theologische Literatur, die Bischöfliche Akademische Bibliothek. Letztere wurde zur Hälfte durch Kriegseinwirkungen vernichtet, der im Gymnasium Theodorianum aufgestellte Bestand sogar vollständig.

1.5 Gesondert aufgestellt sind die Inkunabeln (s. u. 2.2 f.). Von ihnen stammt ein Teil aus der Theodoriana, davon wiederum die meisten aus dem Benediktinerkloster Abdinghof, ein kleinerer Teil aus anderen Klöstern. Der übrige Bestand ist nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem historischen Bestand zusammengestellt worden und gehört verschiedenen Provenienzen an.

1.6 Erwähnung verdient der Bestand des schon 1824 gegründeten Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn, der als Dauerleihgabe seit 1925 (vermutlich schon früher) in einem eigenen Raum aufgestellt war und unter der Verwaltung der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek steht. Hierbei handelt es sich um geschichtliche Literatur mit dem Schwerpunkt Westfalen und Paderborn. Der Bestand wird getrennt beschrieben (s. Eintrag dort).

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht

2.1 Bei einem Gesamtbestand von 250.000 Bdn beträgt der historische Bestand, einschließlich Inkunabeln, ca. 35.800 Titel. An Inkunabeln liegen 633 Titel vor, aus dem 16. Jh 3000 Titel, aus dem 17. Jh 5200, aus dem 18. Jh 10.400 und aus dem 19. Jh 16.000. Wegen der besonderen Aufstellung konnten nicht alle Bücher des Zeitraumes von 1850 bis 1900 erfaßt werden. Die Bestände der Pfarrei St. Stephanus und Vitus Corvey und St. Pankratius Belecke sind noch nicht katalogisiert (s. u. 2.21-2.23). Genauere Zahlen zur chronologischen und sprachlichen Zusammensetzung der Einzelbestände finden sich in den jeweiligen Unterabschnitten. Systematische Übersicht Inkunabeln

2.2 Die gesondert aufgestellten Inkunabeln machen 633 Titel aus, abgesehen von Fragmenten und Dubletten. Der Bestand geht teils aus dem der Theodoriana hervor, teils aus verschiedenen Kloster- und Pfarrbibliotheken. Einige Titel wurden geschenkt. Innerhalb der Theodoriana entstammt der größte Teil der Jesuitenbibliothek. Hinzuzurechnen sind die durch die Säkularisation hinzugekommenen Titel, vor allem aus den Benediktinerklöstern Abdinghof und Böddeken sowie von den Paderborner Kapuzinern. Ende des 19. Jhs wurden diese Inkunabeln aus dem allgemeinen Bestand ausgesondert und getrennt nach Numerus currens und Größe aufgestellt. Ein anderer Inkunabelbestand setzt sich aus einem Konglomerat verschiedener Bestände zusammen, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Altbestand der Akademischen Bibliothek herausgezogen wurden. Als besondere Provenienzen sind zu erwähnen Höxter, Brakel, Wedinghausen, Corvey und Falkenhagen. 14 weitere Titel stammen aus der Bibliothek des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn.

2.3 Der Hauptanteil mit 399 Titeln betrifft das Fach Theologie, wobei die mittelalterliche Theologie den Schwerpunkt bildet. Zum Kirchenrecht finden sich 71 Titel und zur Kirchengeschichte 22 Titel. Philosophie (32 Titel), Literatur (21), antike Klassiker (16) sind ebenso vertreten wie Vocabularien (9), Legenden (8), Itinerarien (5), Medizin (4) und Militärgeschichte (4); Anstandsregeln und Astrologie (je einer) fallen zahlenmäßig nicht ins Gewicht. Die Werke sind fast durchgängig in lateinischer Sprache abgefaßt mit Ausnahme von einem niederdeutschen, 5 deutschen und einem lateinisch-flämischen Titel sowie 2 lateinisch-deutschen Titeln. Zu erwähnen sind die Werke von aus Westfalen stammenden Druckern: Johann von Paderborn (Löwen, 9 Titel) und Johann Bergmann von Olpe (Basel, 3 Titel). Abgesehen von den im 15. Jh gängigen Autoren wie Johannes Trithemius, Johannes Nider, Johannes Herold und Jacobus de Voragine findet sich je ein Werk Marco Polos sowie der im 4. Jh wirkenden lateinischen Dichterin Faltonia Proba. Theodorianische Bibliothek

2.4 Die Theodorianische Bibliothek (Theodoriana), früher Universitätsbibliothek, geht zurück auf eine Gründung Theodors (Dietrichs) von Fürstenberg, Fürstbischof von Paderborn (1585-1618), im Jahre 1604 (s. o. 1.4). Zu Beginn des 19. Jhs verwaltete das Gymnasium die Bestände der Theodoriana. Dieser Umstand führte dazu, daß die Anschaffungen auf die Bedürfnisse des Gymnasiums ausgerichtet wurden. 1847 entstand der erste Systematische Katalog. Während des Kulturkampfes 1873 bis 1887 wurde die Theodoriana geschlossen. Eine Bestandsvermehrung blieb daher aus. 1909 erfolgte die Teilung des Bestandes zwischen Gymnasium und Akademie, wobei die Akademische Bibliothek die theologische Literatur zugesprochen bekam.

2.5 Der geschlossen nach Numerus currens aufgestellte Bestand, in dem mancl sachlich zusammengehörige Werke beieinanderstehen, umfaßt etwas über 7000 Titel, von denen über 5700 theologischen und ca. 1200 nichttheologischen Inhalts sind. Sprachlich überwiegt das Lateinische mit über 4500 Titeln. Die deutsche Sprache ist mit ungefähr 1300 Titeln vertreten, die italienische mit 119, die französische mit 89, die niederländische mit 88 Titeln. Der Rest entfällt auf hebräische, niederdeutsche, spanische, englische, syrische, chinesische und griechische Werke (52 Titel) sowie eine größere Anzahl zwei- und mehrsprachiger Ausgaben (zusammen 205 Titel). Der Bestand gliedert sich im 16. Jh in 1350 lateinische, 186 deutsche, 14 niederdeutsche, 33 italienische, mehrere zwei- und mehrsprachige Titel; im 17. Jh in 2210 lateinische, 400 deutsche, 73 niederländische sowie mehrere anders-, zwei- und mehrsprachige Titel; im 18. Jh in 992 lateinische, 440 deutsche sowie einige anders-, zwei- und mehrsprachige Titel.

2.6 Bei der theologischen Literatur überwiegt die Kirchengeschichte (884 Titel). Daneben finden sich Heiligen- und Märtyrerviten (427), katholische Kontroverstheologie (177), Reformationsschriften (126), Schriften Martin Luthers (124), Ausgaben der Kirchenväter (117) und Kirchenschriftsteller (82). Die allgemein pastoraltheologischen Schriften belaufen sich auf 754 Titel, die Liturgie auf 105 und Katechismen auf 27 Titel. Es folgen Predigten mit 529 allgemeinen und 71 personengebundenen Titeln. Zahlreich vorhanden ist Literatur zum Kirchenrecht mit 570 Titeln. Die Dogmatik weist 536, die Moraltheologie 156 auf, der Bereich Devotio moderna, Aszetik und Mystik 340, Gebetbücher 133, sonstige Meditationen 103 und Gesangbücher 28. Schließlich sind 84 Bibeln und 156 Bibelkommentare vorhanden.

2.7 Bei der nichttheologischen Literatur fällt der hohe Anteil an philosophischen Werken auf (413 Titel). Darauf folgen Schöne Literatur (175 Titel), Geschichte (142), Rhetorik und Grammatik (94), Lexika (88), Recht (84), Biographien (27), Naturwissenschaften (24), " Varia et Curiosa" (11), Geographie (8) und Briefeditionen (50 Titel). Insgesamt erhält der Bestand der Theodoriana mit seinen z. T. bemerkenswerten Einbänden und häufigen Vorbesitzervermerken von Ferdinand von Fürstenberg seine Bedeutung durch den großen Anteil an Jesuitica. Es handelt sich um ca. 1400 Titel, von denen 43 ausschließlich mariologischen Inhaltes sind. Hervorzuheben sind darüber hinaus eine Fürstenbibel, ein Mercator-Atlas, eine Ordensgeschichte von Aubert Le Mire, eine Ausgabe der Litterae Annuae Societatis Jesu und Fleurys Kirchengeschichte. Auch reformatorische Schriftsteller und Humanisten wie Erasmus (33 Titel), Melanchthon (22 Titel), Bugenhagen, Cochläus sind u. a. in beachtlicher Zahl vorhanden. Ursprünglicher Altbestand

2.8 Der geschlossen nach dem Hartwigschen System der Universitätsbibliothek Halle aufgestellte und in den Jahren 1887 bis ca. 1920 erworbene Bestand enthält 7050 Titel, bei dem die theologische Literatur überwiegt. Aus dem 19. Jh stammen 6463 Titel, aus dem 18. Jh 488, aus dem 17. Jh 91 und aus dem 16. Jh 8. Die deutsche Sprache ist mit 6343 Titeln am stärksten vertreten, danach die lateinische (661) und französische (43). Andere Sprachen fallen nicht ins Gewicht. Erwähnenswert sind 16 mehrsprachige Bibelausgaben.

2.9 Die theologische Literatur überwiegt mit 4380 Titeln, von denen ein großer Teil auf Kirchenväterausgaben sowie Heiligen- und Märtyrerviten fällt (ca. 1000). Daneben ist eine große Anzahl von Homilien (550) erwähnenswert. Der nicht-theologische Bestand gliedert sich in Geschichte (454 Titel, darunter deutsche Geschichte 116), Rechtswissenschaft (420, darunter Zivil- und Kirchenrecht 368), Neuere Philologie (321), Bücherkunde und Allgemeine Schriften (267), Philosophie (251), Klassische Philologie (218), Erdkunde (152), Staatswissenschaft (124), Schöne Künste (115), Pädagogik (104) und Kulturgeschichte (55 Titel). Die Allgemeinen Sprachwissenschaften und naturwissenschaftliche Schriften zur Physik, Chemie und Medizin fallen mit insgesamt 80 Titeln nicht ins Gewicht. Alt-Bestand, nach 1920 erworben

2.10 Die nach 1920 in die Bibliothek gekommenen Altbestände sind in den Normalbestand eingearbeitet. Unterschiedlicher Herkunft, sind sie teils gekauft, teils geschenkt, teils stammen sie laut Vorbesitzervermerken aus den Paderborner Klöstern wie dem Benediktinerkloster Abdinghof, dem Kapuzinerkloster, dem Jesuitenkollegium oder aus Klöstern der Umgebung. Der historische Bestand beträgt ca. 3700 Titel. Die theologische Literatur zählt 2362, die nichttheologische ca. 1340. Aus dem 16. Jh stammen 287, aus dem 17. Jh 689, aus dem 18. Jh 1235 Titel und aus dem 19. Jh 1381. Sprachlich dominiert Deutsch mit 1995 gegenüber Latein mit 1330 Titeln. Der Rest verteilt sich auf andere zwei- und mehrsprachige Ausgaben, außerdem sind 117 Werke in französischer Sprache zu erwähnen. Im einzelnen stammen aus dem 16. Jh ca. 255 lateinische, 25 deutsche, 7 anders- und mehrsprachige Titel, aus dem 17. Jh 517 lateinische, 126 deutsche, 46 anders- und mehrsprachige, aus dem 18. Jh 480 lateinische, 660 deutsche, 70 französische, 50 anders- und mehrsprachige und aus dem 19. Jh 85 lateinische, 1190 deutsche, 41 französische und 64 anders- und mehrsprachige Titel.

2.11 Der Schwerpunkt der theologischen Literatur liegt auf den Predigten (Homilien, Conciones, Postillen u. ä. 537 Titel), pastoraltheologischen Schriften (Katechetik, Liturgik, Predigtlehren 504 Titel) und der Kirchengeschichte (403 Titel). Daran schließen sich Gebetbücher (auch Breviere, Missalien 279 Titel) und dogmatische Literatur (einschließlich Moraltheologie 241 Titel) an. Erwähnenswert sind außerdem Bibelkommentare (118 Titel), Bibelausgaben (104), Heiligenviten (80), Schriften zum Kirchenrecht (65) sowie die Ausgaben der Kirchenväter (31).

2.12 Bei der nichttheologischen Literatur überwiegen die Bereiche Geschichte (426 Titel), Schöne Literatur (Belletristik, Poesie 265) und Philosophie (154). Es folgen die juristische Literatur (97), Lexika (Nachschlagewerke, Wörterbücher, Grammatiken, 96) und die Geographie (darunter Itinerarien, insgesamt 52 Titel). Zahlenmäßig kaum von Bedeutung sind naturwissenschaftliche Abhandlungen (37 Titel), Biographien (29), Schriften zur Rhetorik (25), Mathematik und Medizin (je 19). Mit nur einzelnen Titeln sind die Gebiete Architektur, Lebensführung, Varia und Curiosa (je 4 Titel) vertreten, Kunst (3), Psychologie und Landwirtschaft (je 2). Außerdem findet sich je ein Konversationsbuch, eine Abhandlung über den Bau von Sonnenuhren und ein aus dem 17. Jh stammendes elfsprachiges Wörterbuch. Alt-Bestand, seit 1950 erworben

2.13 Die seit 1950 in die Bibliothek gekommenen Titel mit Erscheinungsdatum vor 1850 sind gesondert nach Numerus currens aufgestellt. Sie stammen aus unterschiedlichen Provenienzen (teils gekauft, teils geschenkt). Hier finden sich auch kleinere Bestände aus Pfarreien oder von Privatpersonen, die nicht als Sondersammlung aufgestellt sind, insgesamt ca. 2500 Titel. Die theologische Literatur umfaßt ca. 1367, die nichttheologische Literatur ca. 970 Titel. Aus dem 16. Jh stammen 87 Titel, aus dem 17. Jh 226, aus dem 18. Jh 933 und aus dem 19. Jh 1277. Deutsch überwiegt mit 1626 Titeln vor Latein mit 559, vor Französisch mit 219. Andere Sprachen fallen zahlenmäßig nicht ins Gewicht, wenn auch ca. 90 mehrsprachige Ausgaben vorhanden sind. Im einzelnen verteilen sich auf das 16. Jh 70 lateinische, 10 deutsche, ein französischer und 5 mehrsprachige Titel, auf das 17. Jh 161 lateinische, 41 deutsche, 6 französische sowie 18 anders- und mehrsprachige, auf das 18. Jh 246 lateinische, 585 deutsche, 65 französische, 37 anders- und mehrsprachige, auf das 19. Jh 82 lateinische, 990 deutsche, 147 französische sowie 64 anders- und mehrsprachige.

2.14 Bei der Theologie überwiegen Predigten (Homilien, Conciones, Postillae u. ä. 309 Titel) vor Gebetbüchern (Missalien, Breviere, Meditationen 243 Titel) und pastoraltheologischen Schriften (Katechetik, Liturgik, Predigtlehren 236 Titel). Daran schließen sich Kirchengeschichte (196 Titel), Dogmatik (99) sowie Heiligenviten (86) an, sowie Bibelausgaben (55), Kirchenväter-Ausgaben (51), Bibelkommentare (50) und Kirchenrecht (42).

2.15 Der Hauptanteil der nichttheologischen Literatur liegt bei der Geschichte (427 Titel), darauf folgt die Schöne Literatur (Belletristik, Poesie u. ä. 272 Titel). Auf Lexika (Wörterbücher, Nachschlagewerke, Grammatiken 96 Titel), Philosophie (87 Titel) und Recht (75) folgen Pädagogik (51), Geographie und Itinerarien (42) sowie mathematische (22) und naturwissenschaftliche Abhandlungen (21). Neben der Medizin (20) ist der landwirtschaftliche Bereich mit 17 Titeln vertreten. Andere Bereiche sind zahlenmäßig kaum von Bedeutung (Architektur 9 Titel, Rhetorik 8, Biographien 6, Kochbücher 3, Varia und Curiosa 3, Musik und Sport je 2, Astronomie und Conversation je einer). Insgesamt ist der rechtliche Bereich mit 117 Titeln, der naturwissenschaftlich-technologische mit 132, der geschichtliche mit 715 und der schulisch-pädagogische Bereich mit 1042 vertreten. Zeitschriften

2.16 Es handelt sich um insgesamt 1278 Bde, von denen 686 nichttheologischen, 592 theologischen Inhalts sind. Sie sind ausnahmslos aus dem 19. Jh und zum größten Teil deutschsprachig. Der Bestand verteilt sich wie folgt: Geschichte (295 Bde), Amtsblätter (113), Westfalica (68), Kunstgeschichte (55), Gesetzesblätter (34), Intelligenzblätter (21), Literatur und Hausblätter (je 19), Philosophie (18), Ethnologie (13), Orientalistik (9), Schriften zu Gewerkschaft und Studenten (je 6), Humoristica (5), Erziehung (5) und Naturwissenschaft (einer). Der Bestand im Bereich Theologie und Religion gliedert sich in fachwissenschaftliche Literatur (244 Bde), seelsorgerische Literatur (190 Bde), Kirchenblätter (80 Bde), Missionsblätter (64 Bde) und kirchliche Amtsblätter (14 Bde). Kloster- und Pfarrbibliotheken (alphabetisch) Attendorn, Pfarrei St. Johannes Baptist

2.17 Der Bestand stammt aus der Pfarrei St. Johannes Baptist, in der die Geistlichen eine vita communis führten. Ob die Bestände ursprünglich zu einem Franziskaner- oder Augustiner-Chorherren-Kloster gehörten, läßt sich nicht mehr feststellen. Der weitgehend geschlossen aufgestellte Bestand umfaßt 271 Titel (davon 128 aus dem 19. Jh, 116 aus dem 18. Jh, 18 aus dem 17. Jh und 7 aus dem 16. Jh), meist in deutscher (184) und lateinischer Sprache (70). Den größten Teil macht die theologische Literatur aus (168 Titel). Es dominiert Erbauungsliteratur (u. a. Gebetbücher und Meditationen, 41 Titel) vor pastoraltheologischem (38), homiletischem (27), kirchengeschichtlichem (21) und dogmatischem (16) Schrifttum. Die nichttheologische Literatur (ca. 90 Titel) besteht aus Geschichtswerken (25 Titel), Schöner Literatur (15), naturwissenschaftlichen Darstellungen (13), philosophisch-pädagogischen (20) und geographischen Werken (9). Brakel, Pfarrei St. Michael und Johannes Baptist

2.18 Der Sonderbestand Brakel (721 Titel) stammt höchstwahrscheinlich aus dem 1645 gegründeten und 1833 endgültig aufgehobenen Kapuzinerkloster. Anfang der fünfziger Jahre dieses Jahrhunderts kam er als Depositum in die Bibliothek. Aufzeichnungen darüber gibt es nicht. Außerdem wurden in den allgemeinen Bestand mit Vertrag von Oktober 1931 7 Inkunabeln sowie 18 Drucke aus dem 16. bis 18. Jh aus Brakel übernommen. Alle diese Werke sind theologischen Inhalts (Predigten, Kirchenväter, Bibeln, -kommentare), außer einer Paderborner Polizei-Ordnung von 1655.

2.19 Der Bestand gliedert sich in 14 Titel aus dem 16. Jh, 105 aus dem 17. Jh, 317 aus dem 18. Jh und 266 Titel aus dem 19. Jh. Die lateinische Sprache überwiegt mit 269 Titeln gegenüber anderen Sprachen und mehrsprachigen Titeln (16. Jh 12 Titel in Lateinisch, 2 Titel in Deutsch; 17. Jh 87 Titel in Lateinisch, 8 in Deutsch, 7 Titel in Französisch, 3 mehrsprachige Wörterbücher; 18. Jh 138 Titel in Lateinisch, 169 in Deutsch, 3 in Französisch, 7 zweisprachige Wörterbücher; 19. Jh 11 Titel in Lateinisch, 244 Titel in Deutsch, 6 in Französisch, 5 zweisprachige Wörterbücher).

2.20 Der größte Teil des geschlossen aufgestellten Bestandes enthält theologische Literatur (522 Titel). Davon weisen den höchsten Anteil die Predigten (132 Titel) und pastoraltheologischen Schriften (104) auf; es folgen Dogmatik (84), Gebetbücher und Meditationen (77) und Bibelausgaben (54). Heiligenviten (39 Titel), Kirchengeschichte (20) und Kirchenrecht (12) nehmen einen geringen Teil ein. Bei der nichttheologischen Literatur überwiegen neben rechtlichen Texten (66 Titel) geschichtliche Werke (32). Ferner sind vorhanden Lexika und Wörterbücher (22 Titel), Schöne Literatur (19), Philosophie (16), naturwissenschaftliche (16) und pädagogische (7) Darstellungen sowie 5 weitere Titel. Bei den rechtlichen Titeln ist eine 53bändige Gesetzsammlung für die Königlichen Preußischen Staaten von 1810 bis 1879 erwähnenswert. Corvey, Pfarrei St. Stephanus und Vitus

2.21 Der Bestand gelangte 1975 nach einer wechselvollen Geschichte in die Erzbischöfliche Akademische Bibliothek. St. Stephanus und Vitus ist die ehemalige Klosterkirche der seit 822 in Corvey wirkenden Benediktiner. Seit 1794 Kathedrale mit Sitz des Fürstbischofs von Corvey, wurde sie nach 1821 Pfarrkirche. Bei den 2480 noch vorhandenen Werken handelt es sich um Reste der ehemaligen Benediktinerbibliothek Corvey. Von den 2480 Titeln beschäftigen sich ca. 1700 mit theologischen und ca. 800 mit nichttheologischen Themen. Aus dem 16. Jh stammen 174 Titel, aus dem 17. Jh 657, aus dem 18. Jh 1409 und dem 19. Jh 240. Sprachlich dominiert Lateinisch mit 1670 Titeln gegenüber 760 deutschsprachigen und 50 anders- und mehrsprachigen Titeln. Im einzelnen stammen aus dem 16. Jh 163 lateinische, 6 deutsche, 5 anders- und mehrsprachige Titel, aus dem 17. Jh 618 lateinische, 26 deutsche sowie 13 anders- und mehrsprachige, aus dem 18. Jh 867 lateinische, 521 deutsche sowie 21 anders- und mehrsprachige und aus dem 19. Jh 21 lateinische, 217 deutsche und 2 mehrsprachige Titel.

2.22 Bei der theologischen Literatur überwiegt die Dogmengeschichte (361 Titel). Darauf folgen Kirchengeschichte (218), Kirchenrecht (186) und Pastoraltheologie (168). Predigten (152), Bibelkommentare (117) und Moraltheologie (98) schließen sich an. Zahlenmäßig gering vertreten sind Meditationen (69), Kirchenväter-Ausgaben (52), Bibeln (43), Breviere (38), aszetische Literatur (einschließlich der Devotio moderna und der Mystik, 36), Kontroverstheologie (31), Kirchenzeitungen (27), Liturgica (25), Direktorien (24), Heiligenviten (20), Katechismen (18), Ordensgeschichte (13), Gebetbücher (9), Kirchenschriftsteller und Missalien (je 5).

2.23 Recht und Geschichte weisen einen hohen Anteil auf (327 und 237 Titel). Deutlich geringer im Bestand vertreten sind Philosophie (67 Titel), Itinerarien (49), Lexika (31), Biographien (27), buchgeschichtliche Werke (23), Geographie (22), Politik (17), Westfalica und Paderbornensia (17), Briefeditionen (12), Mathematik und Zeitschriften (je 10 Titel), Pädagogik (8) und sonstige Literatur (ca. 40). Falkenhagen, Klosterbibliothek

2.24 Das Falkenhagener Kloster beherbergte von 1432 bis 1596 Kreuzherren. Ab 1604 wurden Jesuiten dorthin berufen. Nach der Aufhebung des Ordens 1773 herrschte in Falkenhagen der lutherische Pfarrzwang, der 1794 aufgehoben wurde. Seither ist die Klosterkirche das Gotteshaus der Reformierten. Der Bestand ist zwar geschlossen aufgestellt, aber in die normalen Bestände eingearbeitet. Er enthält insgesamt 448 Titel, von denen 354 theologischen und 94 nichttheologischen Inhalts sind. Im 16. Jh erschienen 28, im 17. Jh 194, im 18. Jh 188 und im 19. Jh 38 Titel. Sprachlich gliedert sich der Bestand in 26 lateinische und 2 deutsche Titel des 16. Jhs, 139 lateinische, 47 deutsche und 8 anders- und mehrsprachige Titel des 17. Jhs; 88 lateinische, 86 deutsche und 14 anders- und mehrsprachige Titel des 18. Jhs; 2 lateinische, 33 deutsche und 3 anderssprachige Titel des 19. Jhs.

2.25 Bei der theologischen Literatur überwiegen Kirchengeschichte (87 Titel) und pastoraltheologische Schriften (79), darauf folgen Predigten (59), Gebetbücher und Meditationen (52) sowie Dogmatik und Moraltheologie (50). Zahlenmäßig nicht ins Gewicht fallen die Heiligenviten (13 Titel), Kirchenrecht (6), Bibelkommentare (4), Bibeln (3) und Kirchenväter-Ausgaben (ein Titel). Bei der nichttheologischen Literatur ist die Geschichte am stärksten vertreten (25 Titel) neben Recht und Lexika (je 14). Ein geringer Anteil fällt auf die Bereiche Philosophie (8), Schöne Literatur (6), sowie sonstige Literatur (ca. 20). Ungewöhnlich ist der hohe Anteil an geschichtlicher, insbesondere kirchengeschichtlicher Literatur. Der größte Teil entfällt auf Kontroversliteratur der Reformationszeit, auch auf gegenreformatorische Polemik. Durch Besitzvermerke nachzuweisen sind nur Bücher aus dem Bestand der Jesuiten. Geseke, Pfarrei St. Cyriakus

2.26 Der Bestand wurde zum größten Teil 1967 übernommen. Die älteste christliche Gemeinde in Geseke läßt sich bis in die Zeit Karls des Großen zurückverfolgen. Weitgehend geschlossen, in Teilen auch in den Hauptbestand eingearbeitet, aber nicht systematisch aufgestellt, umfaßt dieser Bestand 167 Titel. Bei dem geschlossen aufgestellten Bestand ist ein leichtes Übergewicht der theologischen Literatur (76 Titel) gegenüber der nichttheologischen (62) festzustellen. Die ältesten Werke stammen aus dem 18. Jh. Sprachlich dominiert das Deutsche (119 Titel) gegenüber dem Lateinischen (15 Titel).

2.27 Die theologische Literatur verteilt sich auf pastoraltheologische Schriften (24 Titel), Predigten (21), Gebetbücher (15), Kirchengeschichte (5) sowie Heiligenviten und Dogmatik (zusammen 6 Titel). Die nichttheologische Literatur besteht aus Wörterbüchern und Lexika (17 Titel), außerdem geschichtlichen Werken (15) und pädagogischen (13) und Verschiedenem (13 Titel). Der Bestand enthält eine Reihe Paderborner Drucke. Herstelle, Pfarrbibliothek St. Bartholomäus (ehemaliger Minoritenkonvent)

2.28 Der Bestand stammt aus der Pfarrei St. Bartholomäus, die den aus Höxter vertriebenen Minoriten 1657 übergeben worden war. Der Minoritenkonvent wurde 1824 aufgehoben, die Pfarrei an Weltgeistliche zurückgegeben. Es finden sich sowohl Bücher aus dem Konvent als auch aus der Pfarrbücherei. Von dem 1970/71 in den Bestand der Bibliothek gelangten Titeln ist nur ein kleinerer Teil eingearbeitet, der größere Teil ist zwar geschlossen, aber unsystematisch aufgestellt. Insgesamt zählt der Bestand ca. 620 Titel, davon im geschlossen aufgestellten Teil 516 theologische und 110 nichttheologische Werke. Aus dem 16. Jh stammen 71 Titel, aus dem 17. Jh 156, aus dem 18. Jh 195 und aus dem 19. Jh 197. Vor Latein (254 Titel) ist Deutsch (383) am stärksten vertreten. Andere Sprachen fallen nicht ins Gewicht. Im einzelnen entfallen auf das 16. Jh 64 lateinische, 5 deutsche, 2 mehrsprachige Titel, auf das 17. Jh 121 lateinische, 25 deutsche, 6 anderssprachige und 4 mehrsprachige Titel, auf das 18. Jh 59 lateinische, 122 deutsche, 3 anderssprachige, 10 mehrsprachige Titel und auf das 19. Jh 10 lateinische, 181 deutsche und 7 mehrsprachige Titel.

2.29 Bei der theologischen Literatur überwiegen die Predigten (180 Titel) und pastoraltheologischen Schriften (100 Titel), darauf folgen Dogmatiken (72), Gebetbücher (58), kirchengeschichtliche Abhandlungen (34), Kirchenväter-Ausgaben (17), Literatur zu Kirchenrecht und Heiligenviten (je 14) sowie Bibeln und Bibelkommentare (insgesamt 17). Geschichtliche Darstellungen machen 24 Titel aus; es folgen Lexika, Wörterbücher sowie Schöne Literatur (je 18), Philosophie (14) und Pädagogik (7). Kirchen- und profangeschichtliche Werke weisen einen relativ hohen Anteil auf (58 Titel). Erwähnenswert sind 7 Titel in niederländischer Sprache und ein achtsprachiges Wörterbuch aus dem 16. Jh. Höxter, Dechaneibibliothek

2.30 Der Bestand wurde 1973 übernommen. Die Kirchen Höxters waren von Anfang an mit dem nahe gelegenen Kloster Corvey verbunden, so daß möglicherweise einige Bücher aus Corvey in diesem Bestand enthalten sind. Durch die Reformation bedingt, mußten die Katholiken ihre Kirchen an die Protestanten abtreten. In der Mitte des 17. Jhs wurde ihnen St. Marien und die Nikolaikirche übergeben. Der geschlossen nach Numerus currens aufgestellte, bis 1988 aufgenommene Bestand umfaßt 1645 Titel, von denen 957 theologischen, 683 nichttheologischen Inhalts sind. Dazu gehören außerdem ca. 590 unbearbeitete Titel. Ursprünglich umfaßte der Bestand noch eine Reihe von Hss., Inkunabeln und Frühdrucken, die bereits im August 1931 der Bibliothek per Vertrag überlassen wurden und die nicht in der folgenden Übersicht enthalten sind. Sie sind hauptsächlich theologische Literatur des 16. Jhs im allgemeinen Bestand aufgestellt.

2.31 Aus dem 16. Jh stammen 38 Titel, aus dem 17. Jh 241, aus dem 18. Jh 994 und aus dem 19. Jh 377. Sprachlich überwiegt Deutsch (890 Titel) gegenüber Latein (603). Eine kleinere Anzahl von Titeln ist in anderen Sprachen verfaßt oder mehrsprachig. Im einzelnen sind vorhanden aus dem 16. Jh 30 lateinische, 5 deutsche, 3 anderssprachige Titel, aus dem 17. Jh 216 lateinische, 13 deutsche, 12 anders- und mehrsprachige, aus dem 18. Jh 345 lateinische, 536 deutsche, 83 anders- und mehrsprachige, und aus dem 19. Jh 12 lateinische, 336 deutsche, 29 anders- und mehrsprachige.

2.32 Bei der theologischen Literatur überwiegt die Kirchengeschichte (215 Titel) vor Predigten (Homilien, Conciones, Postillen, 201 Titel) und pastoraltheologischen Schriften (181 Titel). Darauf folgt Literatur zur Dogmatik (116 Titel) und zum Kirchenrecht (78 Titel). Weiterhin sind Gebetbücher (61 Titel), Bibelkommentare (45), Bibelausgaben (28), Kirchenväter-Editionen (22) und Heiligenviten (10) vorhanden. Ansonsten weisen Geschichte (203 Titel) und Recht (131 Titel) einen hohen Anteil auf. Griechische und lateinische Klassikerausgaben sowie Schöne Literatur (95 Titel), Lexika (81) und Philosophie (59) folgen, darauf Geographie (32), naturwissenschaftliche (23), pädagogische (16) und sonstige Schriften (Mathematik, Kunst u. a., 32 Titel). Der Bestand enthält eine relativ große Sammlung rechtsgeschichtlicher Literatur (209 Titel), geschichtlicher Darstellungen (418 Titel) sowie eine Sammlung griechischer und lateinischer Klassiker. Kirchhundem, Pfarrbibliothek St. Peter und Paul

2.33 Der 1971 übernommene Bestand umfaßt 60 Titel, die zu zwei Dritteln geschlossen, aber unsystematisch aufgestellt sind. Der Rest wurde in den Hauptbestand eingearbeitet. Aus dem 16. Jh stammen 3 Titel, aus dem 17. Jh 8, aus dem 18. Jh 19 und aus dem 19. Jh 4 Titel. Mit 19 Titeln überwiegt die deutsche gegenüber der lateinischen Sprache (13). Der hauptsächlich theologische Bestand gliedert sich in Predigten (15 Titel), Kirchengeschichte (7), pastoraltheologische Schriften (6), Dogmatiken und Bibeln (je 4) sowie Gebetbücher (2 Titel). Salzkotten, Pfarrbibliothek St. Johann Enthauptung

2.34 Der Bestand gelangte Anfang der fünfziger Jahre in die Bibliothek. Aufzeichnungen darüber existieren nicht. Geschlossen aufgestellt enthält er 704 Titel, größtenteils theologische Literatur (495 Titel). Aus dem 16. Jh sind 16 Titel, aus dem 17. Jh 112, aus dem 18. Jh 437 und aus dem 19. Jh 148 vorhanden. Aus dem 16. Jh sind 14 Titel in Latein, ein Titel in Deutsch, im 17. Jh 73 Titel in Latein, 29 in Deutsch, 2 in Französisch sowie 3 Wörterbücher in Latein-Griechisch oder mehrsprachig. Im 18. Jh überwiegt die lateinische Sprache (224 Titel) gegenüber der deutschen (182 Titel), ferner sind 10 Titel in französischer Sprache und zwei- und dreisprachige Wörterbücher vorhanden. Die deutsche Sprache dominiert im 19. Jh mit 123 Titeln vor der lateinischen mit 14.

2.35 Predigten (129 Titel) machen neben Literatur zur Dogmatik (90 Titel) den Hauptbestand aus. Gebetbücher, Meditationsschriften und Missale sind mit 67 Titeln vertreten, pastoraltheologische Schriften mit 58, mit jeweils 36 Kirchengeschichte und Kirchenrecht; 17 Bibelausgaben, 11 Heiligenviten, 6 Kirchenväter-Ausgaben und 5 exegetische Titel schließen sich an. Der nichttheologische Bestand gliedert sich in naturwissenschaftliche Literatur (83 Titel, davon 20 medizinische Werke), in Geschichte (43 Titel), Lexika und Wörterbücher (17), Schöne Literatur (31), Geographie und Itinerarien (15), Philosophie (14) sowie 22 sonstige Titel. Kirchenrecht und weltliches Recht (52 Titel), Geschichte und Kirchengeschichte (79) sowie die Naturwissenschaften (83) bilden die größten Bestandsgruppen. Verne, Pfarrbibliothek St. Bartholomäus

2.36 Der 1971 übernommene Bestand enthält insgesamt 272 Titel. Der größte Teil des Bestandes ist geschlossen, aber unsystematisch aufgestellt, ein geringer Teil ist in den allgemeinen Bestand eingearbeitet. Die theologische Literatur zählt 196 Titel, die nichttheologische 72. Aus dem 16. Jh stammen 2 Titel, aus dem 17. Jh 17, aus dem 18. Jh 111, und aus dem 19. Jh 138. In Deutsch sind 170 Titel, in Latein 58; 23 sind mehrsprachig und eine kleine Zahl in anderen Sprachen. Aus dem 16. Jh sind 2 lateinische Titel, aus dem 17. Jh 12 lateinische, 3 deutsche, 2 mehrsprachige, aus dem 18. Jh 37 lateinische, 65 deutsche, 2 französische, 7 mehrsprachige, und aus dem 19. Jh 7 lateinische, 102 deutsche, 15 anderssprachige und 16 mehrsprachige Titel vorhanden.

2.37 Bei der Theologie stehen an erster Stelle die Predigten (72 Titel). Es folgen pastoraltheologische Schriften (39 Titel), Dogmatik (29), Gebetbücher und Meditationen (24), kirchengeschichtliche Darstellungen (11), ferner Heiligenviten (8), Kirchenrecht (5), Bibeln (4), Kirchenväter-Ausgaben (2) und Bibelkommentare (2). Die nichttheologische Literatur enthält Schöne Literatur (19 Titel), Lexika, Wörterbücher (13), Geschichte und Mathematik (je 8) und Pädagogik (7). Sonderbestand Wedinghausen

2.38 Der Bestand umfaßt 17 Titel, von denen 14 einen handschriftlichen Besitzvermerk tragen. Sie entstammen wohl dem Prämonstratenser-Kloster und der Norbertiner Propstei-Gemeinde gleichen Namens bei Arnsberg. Es gibt keine Unterlagen über den Bestand und seine Geschichte, nur eine Titelliste. Teile der Bibliothek des Prämonstratenserklosters Wedinghausen gelangten in die Bibliothek des Gymnasium Laurentianum in Arnsberg (s. dort). Wiedenbrück, Pfarrbibliothek St. Ägidius

2.39 Der Bestand wurde 1956 übernommen. Seit 1259 Kollegiatsstift, wurde es 1628 von Jesuiten, ab 1644 von Franziskanern verwaltet und 1810 säkularisiert. Der weitgehend geschlossen, nicht systematisch aufgestellte Bestand umfaßt insgesamt 615 Titel, 430 davon theologischen und 185 nichttheologischen Inhalts. 21 Titel entstammen dem 16. Jh, 50 dem 17. Jh, 414 dem 18. Jh und 132 dem 19. Jh. Deutsch sind 348 Titel, Lateinisch 183, Französisch 61, außerdem finden sich mehrere zweisprachige Ausgaben (besonders Wörterbücher und Grammatiken). Im 16. und 17. Jh dominiert die lateinische Sprache mit 17 und 44 Titeln vor Deutsch mit 2 und einem Titel, im 18. und 19. Jh die Deutsche mit 251 und 94 vor Latein mit 108 und 14 Titeln.

2.40 Bei den theologischen Werken sind erwähnenswert die Predigtliteratur (124 Titel), außerdem Gebetbücher, Missalien sowie pastoraltheologische Schriften (je 91 Titel), ferner Dogmatik (40), Kirchengeschichte (33), Bibeln (19), Heiligenviten und Biographien (15), Kirchenväter-Ausgaben (12) und Kirchenrecht (5). Bei der nichttheologischen Literatur fallen Lexika, Wörterbücher und Grammatiken auf (39 Titel). Es folgen die Schöne Literatur (30 Titel), Pädagogik (27), Geschichte und Philosophie (je 16), Naturwissenschaften (15), Medizin (10), erdkundliche (7) und mathematische Werke (6), Recht (4) und 10 sonstige Titel. Wormeln

2.41 Der Bestand umfaßt Bücher des 1246 gegründeten und 1810 aufgehobenen Zisterzienserinnenklosters Wormeln, der Pfarre Wormeln und des 1803 aufgehobenen Zisterzienserklosters Hardehausen. Im geschlossen aufgestellten Bestand (225 Titel, davon 4 aus dem 16. Jh, 62 aus dem 17. Jh, 130 aus dem 18. Jh und 29 aus dem 19. Jh) überwiegt die lateinische Sprache (129 Titel, vorwiegend 17. und 18. Jh), vor Deutsch (80 Titel) und Französisch (13 Titel). Gebet- und Gesangbücher sowie Meditationen machen den größten Teil des Bestandes aus (63 Titel). Außerdem finden sich Predigtliteratur (43 Titel), katechetische und liturgische (34) sowie dogmatische Schriften (19). Biblische, kirchengeschichtliche, hagiographische, biographische und kirchenrechtliche Werke zählen insgesamt 27 Titel. Der nichttheologische Bestand enthält vor allem Schöne Literatur (24 Titel) sowie geschichtliche und naturwissenschaftliche Darstellungen (13 Titel).

3. KATALOGE

3.1 Moderne Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[nach PI; während des Zweiten Weltkrieges vom ca. 1915 entstandenen Kapselkatalog auf Karten übertragen, ab 1990 nach RAK mit EDV-Einsatz]

Schlagwortkatalog [ab 1942]

3.2 Moderne Sonderkataloge

Katalog der Paderborner Drucke [sofern diese zum Bestand der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek gehören]

Katalog der Besitzvermerke der Theodoriana

Inkunabelkatalog

[Ms. abgeschlossen; erscheint 1993]

Zentrale Nachweise:

Die Bestände sind im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen und in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.3 Historische Kataloge

Index bibliothecae Falckenhagensis. o. J. [um 1750]

Catalogus et Index generalis librorum Collegii Societatis Jesu Paderbornae, Arch: Provinciae Germaniae. 1773

Verzeichnis der Decanal-Bibliothek zu Hoexter ad S: Nicolaum ... o. J. [um 1800]

Alter Katalog der Theodoriana. o. J. [um 1830]

Catalogus Bibliothecae Theodorianae Paderbornensis, angelegt von Franz Joseph Brand. 1847

Catalog der Bücher der Decanatsbibliothek zu Höxter. 1873 [enthält 2682 Titel]

Hülsenbeck, Franz: Die Theodorianische Bibliothek zu Paderborn. Kurze Geschichte und Statistik derselben nebst Verzeichnis der darin vorhandenen Handschriften, Incunabeln und seltenen Werke. Von Bibliothekar Hülsenbeck und Junfermann. Paderborn 1877

Bücher-Katalog der Akademischen Bibliothek. Paderborn. Herbst 1892

Katalog der bischöflichen Akademischen Bibliothek zu Paderborn. Paderborn 1900

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Zugangsjournale und -bücher von 1946 bis 1982; bis 1945 alle Zugangsjournale zerstört

4.2 Darstellungen

Richter, Wilhelm: Die Theodorianische Bibliothek zu Paderborn. In: Westfälische Zeitschrift 71 (1913) Abt. 2, S. 241-247

Honselmann, Klemens: Die Erzbischöfliche Akademische Bibliothek Paderborn. In: Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft Katholisch-theologischer Bibliotheken 2 (1954) S. 21-26

Honselmann, Klemens: Die Theodoriana und das Studienfondsarchiv in der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek. In: Theologie und Glaube 4 (1989) S. 389-402

Hengst, Karl: Zur Geschichte der Akademischen Bibliothek in Paderborn. In: Theologie und Glaube 80 (1990) S. 379-390

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Hamacher, Theo: Die Erzbischöfliche Akademische Bibliothek besitzt Musikhandschriften und -drucke aus tausend Jahren. In: ders. (Hrsg.): Aufsätze zur Geschichte und Kultur, insbesondere des Paderborner Raumes. Paderborn 1986, S. 34-41

Hamacher, Theo: Die Paderborner Musikbücherei. Heute in der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek. In: Die Warte 35 (1982) S. 8-10

Hamacher, Theo: Wertvolle Gesangbuchdrucke in der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek. In: Die Warte 22 (1961) S. 81-83

Lengelsen, Monika: Büchersammlungen und Buchbesitz zur Zeit Ferdinands von Fürstenberg im Hochstift Paderborn. In: Bücher und Bibliotheken im 17. Jahrhundert in Deutschland. Wolfenbüttel 1980, S. 208-216

Linneborn, Johannes: Inventare der nichtstaatlichen Archive des Kreises Paderborn. Münster 1923, S. 130-206 [verzeichnet einige Inkunabeln und alte Drucke, die im Archiv stehen]

Schmitz, Karl-Josef (Hrsg.): Liturgica Paderbornensia. 1000 Jahre liturgische Buchkunst im Erzbistum Paderborn. Begleitheft zur Ausstellung der Erzdiözese Paderborn. Veranstaltet vom Diözesanmuseum. Paderborn 1989

Stand: Februar 1990

Hermann-Josef Skutnik


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.