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SLUB Dresden Zweigbibliothek Erziehungswissenschaften

Adresse. August-Bebel-Str. 18, 01219 Dresden; [Karte]
Postanschrift: Mommsenstr. 13, 01062 Dresden
Telefon. (0351) 4 63 58 58
Bibliothekssigel. <88/03>

Unterhaltsträger. Freistaat Sachsen
Funktion. Fachbibliothek für Erziehungswissenschaften.
Sammelgebiete. Pädagogik, Psychologie, Sozialpädagogik, Politische Bildung.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek. Präsenzbenutzung für historische und einzelne andere Bestände. - Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9-20 Uhr, Freitag 9-18 Uhr. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm-Lesegeräte, umfangreiche Recherchemöglichkeiten in CD-ROM-Datenbanken, regionalen OPACs, in Bibliotheksverbänden und über Internet.
'Gedruckte Informationen.
'Benutzungsordnung der Universitätsbibliothek, Informationsblatt.
Hinweise für anreisende Benutzer. S- und Fernbahnhof Dresden-Hauptbahnhof, Dresden-Neustadt. Straßenbahnverbindung ab Hauptbahnhof und ab Bahnhof Dresden-Neustadt (Linie 11), ab Hauptbahnhof Busverbindung (Linie 72 oder 76) sämtlich bis Haltestelle Strehlener Platz. - Parkmöglichkeiten am Bibliotheksgebäude.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Mit der Neugründung der Fakultät Erziehungswissenschaften an der Technischen Universität Dresden 1992 wurde in Dresden die Tradition der akademischen Lehrerausbildung für alle Schulstufen wiederaufgenommen. Der Bestand der Fachbibliothek setzt sich zusammen aus den nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebauten Bibliotheken an den Einrichtungen der Lehrerbildung: Pädagogische Hochschule Dresden (160.000 Bde), Sektion Berufspädagogik der Technischen Universität (ca. 30.000 Bde) und Institut für Lehrerbildung Radebeul (ca. 15.000 Bde).

1.2 Die ehemalige Bibliothek der Pädagogischen Hochschule (gegr. 1953 als Pädagogisches Institut) besitzt auch Teilbestände der in den ersten Nachkriegsjahren existierenden Institute für Lehrerbildung Dresden-Wachwitz und Dresden-Neustadt sowie aus aufgelösten Seminar- und Schulbibliotheken des sächsischen Raumes. Auf ihrer Grundlage erfolgte ab 1952 der planmäßige Bestandsaufbau an der Hochschulbibliothek.

Erziehungswissenschaften

1.3 Die Fachbibliothek Pädagogik an der damaligen Technischen Hochschule Dresden mußte nach dem Verlust der seit 1910 bestehenden Vorgängereinrichtung beim Bombenangriff am 13. Februar 1945 neu aufgebaut werden. Wesentlichen Anteil an der Bestandsbildung hatte Prof. Karl Trinks (1891-1981), erster Ordinarius für Theoretische Pädagogik und Geschichte der Pädagogik von 1946 bis 1957, der nennenswerte Bestände an pädagogischer Literatur aus der Stadtbibliothek Dresden übernahm. Platzgründe und veränderte Kompetenzen in der Lehrerausbildung veranlaßten die Fachbibliothek Berufspädagogik und die Bibliothek der Pädagogischen Hochschule, den größten Teil der vor 1945 erschienenen Literatur in den sechziger Jahren an die Sächsische Landesbibliothek und an andere Institutionen abzugeben.

1.4 Die Bibliothek des Institutes für Lehrerbildung Radebeul ging nach Angliederung des Institutes an die Pädagogischen Hochschule ab 1991 an die Hochschulbibliothek über. Sie enthält keine nennenswerten historischen Bestände und deckt sich im wesentlichen mit dem Bestand der Pädagogischen Hochschule. Mit der Übernahme der Fachausbildung Sport durch die Fakultät Erziehungswissenschaften wurden außerdem 2000 Bde der Handbibliothek der ehemaligen Abteilung Hochschulsport der Technischen Universität in die Fachbibliothek Erziehungswissenschaften aufgenommen.

1.5 In den kommenden Jahren wird die Zusammenführung aller z. Z. noch räumlich getrennten Teilbestände erfolgen. Nach Dublettenaussonderung und Abgabe von Fachbeständen an andere Fachbibliotheken der Universitätsbibliothek ist mit einem Gesamtumfang der Fachbibliothek Erziehungswissenschaften von ca. 150.000 Bdn zu rechnen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Der historische Bestand (durch Auszählung der Titelkarten des Sachkataloges oder durch Autopsie der geschlossen aufgestellten Sportliteratur ermittelt) beträgt bei einem Gesamtbestand von derzeit etwa 200.000 Bdn etwa 400 Titel. Davon stammen 362 Titel aus dem 19. Jh, 26 aus dem 18. Jh, einer aus dem 17. Jh; 13 sind ohne Angabe des Erscheinungsjahres. Die Titel liegen bis auf zwei Ausnahmen in deutscher Sprache vor.

Systematische Übersicht

2.2 Die bis 1900 erschienenen Titel stammen vorwiegend aus den übernommenen Beständen von Seminar- und Schulbibliotheken, nur in Ausnahmefällen wurden sie gezielt erworben. Deshalb sind keine thematischen Schwerpunkte erkennbar. Nur wenige der vor 1900 erschienenen Werke dokumentieren wesentliche Entwicklungsetappen der Erziehungs- und Schulgeschichte.

2.3 Unter den Gesamtdarstellungen zur Geschichte der Pädagogik und des Bildungswesens ist Karl Schmidts Geschichte der Pädagogik in weltgeschichtlicher Entwicklung und im organischen Zusammenhange mit dem Culturleben der Völker dargestellt (Köthen 1860-1862) hervorzuheben.

2.4 In der Sachgruppe " Bildung und Erziehung von den Anfängen bis zum Ende des 19. Jhs" (135 Titel) ist Johann Amos Comenius' Orbis Sensualium Pictus. Die sichtbare Welt in einer vermutlich 1650 gedruckten Ausgabe erwähnenswert (Impressum und Teile des Wörterverzeichnisses fehlen). Die Pädagogik des Philanthropismus ist mit 22 Werken vertreten, darunter Johann Bernhard Basedows (1724-1790) Methodenbuch für Väter und Mütter der Familien und Völker (Altona und Bremen 1770), Johann Christoph Friedrich Gutsmuths' (1759-1849) Gymnastik für die Jugend (Schnepfenthal 1793) sowie Christian Gottlieb Salzmanns (1744-1796) Ameisenbüchlein (Schnepfenthal 1806). Von Johann Heinrich Pestalozzi befinden sich 8 Titel im Bestand, darunter frühe Ausgaben von Lienhard und Gertrud (1790 und 1792) und ABC der Anschauung ... (Zürich und Tübingen 1803); von Johann Friedrich Herbart (1776-1841) liegen 6 Titel vor.

2.5 Zum Schulwesen und zur Lehrerbildung im Zeitalter der Industrialisierung stehen neben einer Reihe weiterer Autoren die Werke von Friedrich Adolph Diesterweg (1790-1866) und Gustav Friedrich Dinter (1760-1831) mit insgesamt 12 Titeln im Mittelpunkt. Besondere Bedeutung für die Pädagogische Hochschule kam dem Besitz von Ausgaben (z. T. als Kopie) der Werke Friedrich Karl Wilhelm Wanders (1803-1879) zu, dessen Namen die Hochschule trug.

2.6 Die sächsische Schulgeschichte dokumentieren 33 Schriften zur Schulgesetzgebung, zum Lehrerstand, zu Lehrervereinen und zur Geschichte einzelner Lehranstalten. Zur Methodik der Unterrichtsfächer liegen 75 Titel vor. 49 Titel Sportliteratur enthalten u. a. 40 Jahrgänge der Deutschen Turnzeitung. Blätter für die Interessenten des gesamten Turnwesens (Jg. 6-57, 1861-1912), Schriften zur Sportgeschichte, zu einzelnen Sportarten, zur Methodik der Körpererziehung sowie zum Schulturnwesen im Königreich Sachsen.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog der Bibliothek der PH

[nach RAK]

Systematischer Katalog der Bibliothek der PH

[nach eigener Systematik]

Alphabetischer Katalog der Fachbibliothek Berufspädagogik [nach RAK]

Systematischer Katalog der Fachbibliothek Berufspädagogik

[Adaption der Bibliothekarisch-bibliographischen Klassifikation]

Alphabetischer Katalog der Bibliothek des Institutes für Lehrerbildung Radebeul [nach RAK]

Alphabetischer Katalog der Bibliothek des Institutes für Hochschulsport [nach RAK]

[alle Kataloge in Zettelform]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Heimschule für Lehrerbildung Dresden-Wachwitz: Standortverzeichnis der Bibliothek. o. J. Fachbibliothek Berufspädagogik: Zugangsbücher 1949-1977 Bibliothek der PH: Zugangsbücher 1952-1963 Protokolle über die Abgabe von Bibliotheksbeständen

4.2 Darstellungen

Technische Universität Dresden. Institut für Grundlagen der Berufspädagogik (Hrsg.): In memoriam Richard Seyfert, Karl Trinks, Hugo Dähne. Dresden 1992 (Dresdner Beiträge zur Berufspädagogik 1)

Stand: Dezember 1993

Renate Müller


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.