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Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek - Zweigbibliothek Erziehungswissenschaften

Adresse. Otto-Schott-Straße 41, 07745 Jena [Karte]
Telefon. (03641) 94 04 51
Telefax. (03641) 94 04 52
Bibliothekssigel. <J 35>

Unterhaltsträger. Freistaat Thüringen
Funktion. . Zweigbibliothek im universitären Bibliothekssystem ThULB, Spezialbibliothek.
Sammelgebiete. Pädagogik, Erwachsenenbildung, Reformpädagogik, Pädagogische Psychologie.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9-20 Uhr, Freitag 9-16 Uhr. - Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Vom Westbahnhof Fußwegnähe (ca. 10 Minuten). A 4 (E 40), Ausfahrt Jena-Lobeda oder -Göschwitz. Gebührenpflichtiger Parkplatz Carl-Pulfrich-Straße.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Bereits 1837 entwickelte der Herbart-Schüler Heinrich Gustav Brzoska (1807-1839) für Jena den Plan zur Errichtung eines Pädagogischen Universitäts-Seminars und einer mit dem Seminar verbundenen Bibliothek " zum ungestörten Gebrauche ..." für die Seminaristen, den er aber nicht realisieren konnte. Erst Brzoskas Nachfolger, Karl Volkmar Stoy (1815-1885), gelang es, seine am 10. Mai 1843 begründete, 11 Mitglieder zählende Pädagogische Privatgesellschaft in ein Pädagogisches Seminar umzuwandeln, das der Vermittlung von wissenschaftlich geleiteter Praxis im Unterrichten und Erziehen dienen und auf den Hauslehrerberuf vorbereiten sollte. Die Eröffnung der Seminarschule am 9. Dezember 1844 gilt als das Gründungsdatum des Seminars.

1.2 Am 18. Dezember 1845 wurde der Grundstock zu einer Seminarbibliothek gelegt, " welche bisher durch die Bibliothek des Direktors ersetzt worden war". Zu den ersten Anschaffungen gehörten Friedrich Ottos Lese-Buch als Grundlage und Mittelpunkt eines bildenden, aber nicht grammatisierenden Unterrichts in der Muttersprache (Erfurt 1844) sowie August Lübens Anweisung zum Unterricht in der Pflanzenkunde (Halle 1832) und Anweisung zum Unterricht in der Naturgeschichte (Halle 1832). 1847 wurde der Seminarbibliothek eine von Otto Müller aus Gera angeregte Schülerbibliothek zur Seite gestellt.

1.3 Als Übungsschule für die Seminaristen wurde eine Volksschule eingerichtet, die 1858 als Johann-Friedrichs-Stiftung eingeweiht wurde. Die mittlerweile auf 916 Nummern angewachsene Schülerbibliothek stand 1862 auch als Volkslesebibliothek zur Verfügung. Infolge von Differenzen mit der Universität und der Regierung verließ Stoy 1866 Jena und wechselte nach Heidelberg. Mit Zustimmung der Mitglieder löste er am 23. Juni 1866 das Seminar auf. Nach Stoys Rückkehr nach Jena wurde das Seminar im Juni 1874 in der alten Form unter staatlicher Aufsicht wiedereröffnet. Zu den Grundbedingungen für das Gedeihen des Instituts gehörte die " Herstellung einer Seminarbibliothek von mäßigem Umfang zum ausschließlichen Gebrauch der Seminarmitglieder". Teile der älteren Seminarbibliothek wurden zu diesem Zweck in die neue übernommen.

1.4 Nach Stoys Tod im Jahre 1885 leitete Wilhelm Rein (1847-1929) das Pädagogische Universitäts-Seminar. In der Vorbemerkung zum Bibliothekskatalog von 1894 weist Rein darauf hin, daß diese seit Michaelis 1886 bestehende Bibliothek durch die Weimarische Regierung gefördert worden war. Jährlich standen ihr durchschnittlich 430 Mark für Neuerwerbungen zur Verfügung. Hinzu kamen Schenkungen, z. B. von der pädagogischen Verlagsbuchhandlung Beyer & Söhne in Langensalza und von Seminarmitgliedern. Die systematische Ordnung des Kataloges, der 2000 Bde umfaßte, richtete sich in seiner Grundstruktur nach Reins Pädagogik im Grundriß (Stuttgart 1892).

1.5 Im Jahre 1898 erhielt das Pädagogische Universitäts-Seminar, das mit einer Übungsschule verbunden war, ein eigenes Gebäude (Grietgasse 17a). Das Seminar besaß eine pädagogische Bibliothek, die bis 1905 auf 4000 Bde angewachsen und in 40 Sachgruppen gegliedert war. Neben einer umfangreichen Lehrmittel-Sammlung umfaßte sie etwa 50 pädagogische Zeitschriften des In- und Auslandes, die Interessenten in einem Lesezimmer zur Verfügung standen.

1.6 Im Jahre 1923 wurden Seminar und Übungs- schule personell erweitert und in die Erzie- hungswissenschaftliche Universitätsanstalt Jena bzw. Erziehungswissenschaftliche Anstalt der Thüringischen Landesuniversität Jena umgewandelt. Mit der Gründung der Sozialpädagogischen Fakultät ging sie 1945 in deren Bestand über. 1950 wurde die Universitätsübungsschule aufgelöst und die Anstalt in Institut für Theoretische Pädagogik und 1952/53 bei erweitertem Aufgabenbereich in Institut für Systematische Pädagogik und Geschichte der Pädagogik umbenannt. Nach Auflösung der Pädagogischen Fakultät 1955 ging das Institut als Abteilung Systematische Pädagogik und Abteilung Geschichte der Pädagogik in das bei der Philosophischen Fakultät neu gegründete Institut für Pädagogik ein, das bis 1968 bestand.

1.7 Bis 1963 war die Bibliothek auf über 80.000 Bände angewachsen. Als die Zweigbibliothek Erziehungswissenschaften 1972 in das Universitätshochhaus umzog, wurde der Bestandsumfang aus räumlichen Gründen reduziert. Die Literatur zur Didaktik wurde den Fachgebieten zugeordnet, ein Teil der älteren Werke an das Hauptmagazin abgegeben. Im historischen Bestand der Zweigbibliothek sind als Provenienzen u. a. noch das Falk'sche Institut (Weimar), Karl Volkmar Stoy und Wilhelm Rein vorhanden. Von 1984 bis 1988 wurde der Bestand der Zweigbibliothek revidiert und nach RAK neu katalogisiert. Unter Beibehaltung der Systematikgruppen wurde das aktuelle Schrifttum in Freihand aufgestellt, ältere Literatur magaziniert. Seit 1994 befindet sich die Zweigbibliothek, die entsprechend den Anforderungen der neunziger Jahre im Zuge ihres Umzugs erneut profiliert wurde, in der Otto-Schott-Straße.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek zählt insgesamt 47.242 Bde (Stand 1997). Davon gehören 3337 Bde (7,1 Prozent) zum historischen Bestand: 18. Jh 96 (2,9 Prozent) und 19. Jh 3241 (97,1 Prozent). Sprachlich dominiert mit 3283 Bdn (98,4 Prozent) Deutsch. 14 Bde sind in Englisch, 33 in Französisch, 2 in Latein und 5 in weiteren Sprachen verfaßt.

Systematische Übersicht

2.2 Die Gruppe Klassiker der Pädagogik enthält 528 Bde (15,9 Prozent; 18. Jh 34; 19. Jh 494), darunter Johann Georg Feder, Der neue Emil (Erlangen 1774), Johann Bernhard Basedows Kleines Buch für Eltern und Lehrer aller Stände (Leipzig 1771), Joachim Heinrich Campes Väterlicher Rath für meine Tochter (Braunschweig 1791) und Robinson secundus (Jena 1802), Johann Heinrich Pestalozzis Christoph und Else. Mein zweytes Volks-Buch (Zürich und Dessau 1782) und An die Unschuld, den Ernst und den Edelmuth meines Zeitalters und meines Vaterlandes (Iferten 1815), Tuisko Zillers Einleitung in die allgemeine Pädagogik (Leipzig 1856) und Die Regierung der Kinder (Leipzig 1857) sowie Diesterwegs Die Lebensfrage der Civilisation, oder: Über die Erziehung der untern Classen der Gesellschaft (Essen 1836). Von dem Philosophen und Pädagogen Johann Friedrich Herbart (1776-1841), der 1794 bis 1797 Student in Jena war, liegen insgesamt 17 Titel vor, 55 Titel behandeln sein Leben und Werk. Vorhanden sind Pestalozzi's Idee eines ABC der Anschauung (Göttingen 1804) und Analytische Beleuchtung des Naturrechts und der Moral, zum Gebrauch beym Vortrage der praktischen Philosophie (Göttingen 1836).

2.3 Zu den mit Thüringen verbundenen Autoren zählen Christian Gotthilf Salzmann (Moralisches Elementarbuch, Leipzig 1785-1795 und Ameisenbüchlein, Schnepfenthal 1806) und Friedrich Fröbel (Spielgaben für das vorschulpflichtige Alter, Berlin 1874). Hervorzuheben sind auch die Arbeiten von Immanuel Hermann von Fichte (Die nächsten Aufgaben der Nationalerziehung der Gegenwart mit Bezug auf Friedrich Fröbels Erziehungssystem, Berlin 1870) und Alexander Bruno Hanscnn (Friedrich Fröbel, die Entwicklung seiner Erziehungsidee in seinem Leben, Eisenach 1874), in denen Fröbels Ideen reflektiert werden. Von Karl Volkmar Stoy liegen u. a. vor Rousseau, Fichte, Considerant und die Idee der Erziehung (Jena 1850), Zwei Tage in englischen Gymnasien (Leipzig 1860) und Encyklopädie, Methodologie und Literatur der Pädagogik (Leipzig 1878).

2.4 Die Gruppe Geschichte, Kulturgeschichte, Geschichte des Erziehungswesens, Biographien umfaßt 362 Bde (10,8 Prozent; 18. Jh 9, 19. Jh 353), darunter z. B. Christian Schöttgen, Historie des ehedem auf Universitäten gebräuchlich gewesenen Pennal-Wesens (Dresden und Leipzig 1747), Johann Christoph Adelung, Versuch einer Geschichte der Cultur des menschlichen Geschlechts (Leipzig 1782), Friedrich Cramer, Geschichte der Erziehung und des Unterrichts im Alterthume (Elberfeld 1832-1838), Heinrich Heppe, Geschichte des deutschen Volksschulwesens (Gotha 1858) sowie Ferdinand Voigde, Zur Erinnerung an J. F. Herbart (Königsberg 1841).

2.5 Zu Religion und Ethik sind 182 Bde (5,5 Prozent; 18. Jh 3, 19. Jh 179) im Bestand. Anzuführen sind neben Johann Hübners Zweymal zwey und funfzig Auserlesene Biblische Historien (Leipzig 1765) und Heinrich Gottlieb Zerrenners Kleine Schul-Bibel für Kinder in Bürger- und Landschulen (Halle 1800) auch Kaspar Friedrich Lossius' Gumal und Lina (Gotha 1809), Jakob Glatz' Unterhaltungen eines Vaters mit seinen Kindern über Gott und göttliche Dinge (Leipzig 1814) sowie Karl Schmidts Abhandlung Zur Erziehung und Religion (Köthen 1865).

2.6 Die Gruppe Allgemeine und Vergleichende Pädagogik einschließlich der Geschichte der Pädagogik zählt 176 Bde (5,2 Prozent; 18. Jh 5, 19. Jh 171). Vorhanden sind z. B. John Locke, De l'éducation des enfans (Amsterdam 1730), Johann Peter Miller, Grundsätze einer weisen und christlichen Erziehungskunst (Göttingen 1771), Friedrich Gabriel Resewitz, Die Erziehung des Bürgers zum Gebrauche des gesunden Verstandes und zur gemeinnützigen Geschäfftigkeit (Kopenhagen 1776) und August Wilhelm Rehberg, Prüfung der Erziehungskunst (Leipzig 1792). Weiterhin liegen vor Carl Salomo Zachariae, Über die Erziehung des Menschengeschlechts durch den Staat (Leipzig 1802), Christian Heinrich Wolke, Anweisung für Mütter und Kinderlehrer, die es sind oder die es werden können (Leipzig 1805), Carl Friedrich Pockels, Über den Umgang mit Kindern (Hannover 1811), Friedrich August Wolf, Über Erziehung, Schule, Universität (Quedlinburg und Leipzig 1835), Johannes Fölsing, Die Menschenerziehung (Leipzig 1850), Johann von Dercsényi, Grundzüge des Sistemes der Erziehung ( Wien 1851) und Carl Friedrich von Nägelsbach, Gymnasialpädagogik (Erlangen 1862). An historischen Darstellungen sei Karl von Raumers Geschichte der Pädagogik (Stuttgart 1843-1854) erwähnt.

2.7 Der Mädchenerziehung widmen sich u. a. Friedrich Heinrich Christian Schwarz (Grundriß einer Theorie der Mädchenerziehung, Jena 1792 und Grundsätze der Töchtererziehung für die Gebildeten, Jena 1836), Albertine Adrienne Necker de Saussure (Erziehung des Menschen auf seinen verschiedenen Altersstufen, Teil 3, Hamburg 1839) und Henriette Goldscdt (Ideen über weibliche Erziehung, Leipzig 1882).

2.8 In der Gruppe Naturwissenschaften, Mathematik sind 275 Bde (8,2 Prozent; 18. Jh 3, 19. Jh 272) vorhanden. Anzuführen sind neben Johann Friedrich Blumenbachs Handbuch der Naturgeschichte (Göttingen 1814) vor allem Emil Adolf Roßmäßler, Der naturgeschichtliche Unterricht (Leipzig 1860), Johann Friedrich August Göttling, Versuch einer physischen Chemie (Jena 1792) sowie J. Grass, Die Gruppen-Zahlbilder und ihre Herstellung durch die Münchener Rechenmaschine (München 1890).

2.9 Zu Schul- und Unterrichtswesen und Schulorganisation liegen 570 Bde vor (17 Prozent; 18. Jh 9, 19. Jh 561), darunter die von August Hermann Niemeyer herausgegebene Vollständige Nachricht von der gegenwärtigen Einrichtung des Königlichen Pädagogiums zu Halle (Halle 1796), Wilhelm Traugott Krugs Der Staat und die Schule (Leipzig 1810), Joseph Hamels Der gegenseitige Unterricht (Paris 1818), Abraham Hunzingers Das Religions-, Kirchen- und Schulwesen der Mennoniten oder Taufgesinnten (Speyer 1830) sowie der anonym erschienene Wohlgemeinte Rath an alle Eltern, wie ihre Kinder außerhalb der Schulstunden, in besonderen Anstalten, zur Bewahrung vor Müßiggang zu beschäftigen sind (Leipzig 1839). Im Bestand sind auch Johann Konrad Zellweger, Die Schweizer Armenschulen nach Fellenberg'schen Grundsätzen (Trogen 1845) sowie Conrad Michelsen, Die Arbeitsschulen der Landgemeinden (Eutin 1851).

2.10 Das Schrifttum zur Gymnasialreform ist aus den Revolutionsjahren 1848/49 besonders umfangreich. Im Vorfeld äußerten sich u. a. Carl August Moritz Axt Über den Zustand der heutigen Gymnasien (Wetzlar 1838), E. Freese über Das deutsche Gymnasium nach den Bedürfnissen der Gegenwart (Dresden und Leipzig 1845) und Christoph Elsperger Über Gymnasialreform (Ansbach 1847). Weiterhin erwähnenswert sind vor allem Gregor Wilhelm Nitzsch, Über Reform der Gymnasien als allgemeinere Bildungsanstalten (Kiel 1849), Friedrich Körner, Die Bedeutung der Realschulen für das moderne Kulturleben (Leipzig 1851) sowie Karl Friedrich Wilhelm Wander, Die alte Volksschule und die neue (Breslau 1848).

2.11 Die Gruppe Schulordnungen, Schulstrafen und Bildungsrecht enthält 62 Bde (1,9 Prozent; 19. Jh), darunter z. B. Johann Friedrich Herbarts Gutachten über Schul-Klassen und deren Umwandlung nach der Idee des Herrn Regierungsrath Graff (Königsberg 1818), die Gesetze für die Schüler der Realschule im Waisenhause zu Halle (Halle 1846) und Johann Gottlob Hanscnns Das Strafrecht der Schule (Weimar 1853), außerdem die Schulordnung für die Seminarschule zu Jena (Jena 1858) und Reinhold Vormbaus Evangelische Schulordnungen (Gütersloh 1860-1863).

2.12 In der Gruppe Philosophie und Psychologie sind insgesamt 140 Bde vorhanden (4,2 Prozent; 18. Jh 28; 19. Jh 112). Johann Friedrich Herbarts Hauptpunkte der Logik (Göttingen 1806) eröffnen die Sachgruppe Philosophie. Es folgen Titel wie Johann Georg Walchs Einleitung in die Philosophie (Leipzig 1727), Johann Bernhard Basedows Practische Philosophie für alle Stände (Dessau 1777), Knigges Über den Umgang mit Menschen (Hannover 1790), Claude Adrien Helvetius' De l'esprit (London 1791), Friedrich Rambachs Über die Bildung des Gefühls für das Schöne auf öffentlichen Schulen (Berlin 1794) sowie Campes Kleine Seelenlehre für Kinder (Braunschweig 1799).

2.13 Vorhanden sind von Johann Friedrich Herbart das Lehrbuch der Psychologie (Königsberg 1834), sein Vortrag Über die Möglichkeit und Notwendigkeit, Mathematik auf Psychologie anzuwenden (Königsberg 1822) und seine Schrift Zur Lehre von der Freyheit des menschlichen Willens (Göttingen 1836), Friedrich August Carus' Psychologie (Leipzig 1808), Philipp Carl Hartmanns Der Geist des Menschen ( Wien 1820) und Bogumil Goltz' Buch der Kindheit (Frankfurt a. M. 1847).

2.14 Die Gruppe Sprache und Literatur umfaßt, einschließlich der Schulbücher, 230 Bde (6,9 Prozent; 18. Jh 2, 19. Jh 228). Anzuführen sind hier vor allem Georg Carl Claudius' Sechzig kleine Geschichten und unterhaltende Gespräche für Kinder (Hamburg 1803), Christian Wilhelm Spiekers Luise Thalheim (Reutlingen 1817), Johann Baptist Grasers Die litterarische Erziehung (Landshut 1831) und Ernst Moritz Arndts Gedichte (Berlin 1860).

2.15 Unter den Schulbüchern finden sich z. B. Friedrich Eberhard von Rochows Kinderfreund (Dessau 1791), Carl Friedrich Hempels Lesebuch Der kleine Schulfreund (Leipzig 1826), Karl Traugott Thiemes Gutmann oder der Sächsische Kinderfreund (Leipzig 1829), Campes Abeze- und Lesebuch (Braunschweig 1830), Thüringisches Lesebuch (Hildburghausen 1847) sowie Georg Wilhelm Hopfs Mittheilungen über Jugendschriften an Aeltern und Lehrer (Nürnberg 1861).

2.16 In der Gruppe Unterrichtslehre, Methodik der einzelnen Fächer sind 419 Bde (12,6 Prozent; 19. Jh) vorhanden, darunter Carl Christoph Gottlieb Zerrenners Methodenbuch für Volksschullehrer (Magdeburg 1829), Heinrich Stephanis Handbuch der Unterrichtskunst (Erlangen 1835), ein Volksthümliches Rechenbuch für Elementarschulen (Weimar 1857) sowie Karl Biedermanns Der Geschichtsunterricht in der Schule, seine Mängel und ein Vorschlag zu seiner Reform (Braunschweig 1860). Erwähnung verdienen auch August Lübens Leitfaden zum Zeichenunterricht für Volksschulen (Halle 1829) sowie Jakob Häuselmanns Agenda für Zeichenlehrer (Zürich 1887).

2.17 Zur Lehrerausbildung und Erwachsenenbildung liegen 141 Bde vor (4,2 Prozent; 18. Jh einer, 19. Jh 140), u. a. Moritz Seyfferts Das Privatstudium in seiner pädagogischen Bedeutung (Brandenburg 1852) und J. G. Maiers Die ländlichen Winterabendschulen (Stuttgart 1894).

2.18 Die Gruppe Körpererziehung, Sport, Spiele und Arbeitslehre zählt 92 Bde (2,8 Prozent; 19. Jh). Vorhanden sind z. B. Adolf Spieß' Turnbuch für Schulen (Teil 2, Basel 1851), Carl Friedrich Hausmanns Das Turnen in der Volksschule (Weimar 1862) sowie Julius Schallers Das Spiel und die Spiele (Weimar 1861), das Kleine Arbeitsbuch für Kinder in den Erholungsstunden (Pirna 1810) und die Arbeitsschule (Weimar 1875-1891) von Friedrich Seidel und Friedrich Schmidt.

2.19 Zur Reformpädagogik und zur Vorschulerziehung sind 88 Bde (2,6 Prozent; 19. Jh) im Bestand, z. B. Joseph Wertheimers Therese, ein praktisches Handbuch für die Erziehung des ersten Kindesalters ( Wien 1832), Rudolf Stooß' Über sogenannte Kleinkinderschulen (Berlin 1845), Theodor Fliedners Lieder-Buch für Kleinkinder-Schulen (Kaiserswerth 1846), Wilhelm Middendorffs Die Kindergärten, Bedürfnis der Zeit (Blankenburg 1848), Adolf Frankenbergs Der Kindergarten als Berufsschule für Jungfrauen (Dresden 1848) sowie August Köhlers Die Praxis des Kindergartens (Weimar 1878-1887).

2.20 Unter den Zeitschriften (72 Bde, 2,2 Prozent; 18. Jh 2, 19. Jh 70) finden sich z. B. das von Christian Felix Weisse herausgegebene Wochenblatt Der Kinderfreund (3. Aufl., Teil 9-10, 1779-1781) sowie Pestalozzis Wochenschrift für Menschenbildung (1807-1811).

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

OPAC [ab 1991]

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform; nach RAK]

Systematischer Katalog

[in Zettelform; hauseigene Systematik, 23 Hauptgruppen]

3.2 Historische Kataloge

Verzeichnis der Bibliothek des Pädagogischen Universitäts-Seminars zu Jena. Jena 1894; 2. Aufl. Jena 1905

Nachtrag zum Katalog der Bibliothek des Pädagogischen Universitäts-Seminars. Jena 1909; Jena 1914

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

[Bartholomäi, Friedrich:] Das Pädagogische Seminar zu Jena. Historische Bilder aus den Akten desselben. Denkschrift zum 300jährigen Jubiläum der Universität Jena. Leipzig 1858

Weilinger, A.: Das Pädagogische Seminar in Jena, seine Geschichte und Bedeutung. Jena 1878 Mollberg, Albert: Das pädagogische Seminar zu Jena im vierzigsten Jahre seines Bestehens. Jena 1883

Stand: Oktober 1998

Heidrun Briesemeister

Felicitas Marwinski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.