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Adresse. Vanemuise 42, 51003 Tartu; Postadresse: Postimaja
pk. 368, 51003 Tartu
Telefon. (07) 43 00 51
Telefax. (07) 42 04 26
e-mail. [mihkel@moon.kirmus.ee]
Bibliothekssigel. <KMAR>
Unterhaltsträger. Haridusministeerium [Bildungsministerium]
Funktion. Forschungsbibliothek.
Sammelgebiete. Estonica, alle in estnischer
Sprache erscheinenden und erschienenen Publikationen, ungeachtet
des Erscheinungsortes sowie in Estland gedruckte und sich auf
Estland
(in weiterem Sinne auf die ehemaligen baltischen Provinzen und
finnisch-ugrischen Völker) beziehende Druckschriften
(einschließlich Broschüren, Periodika, Landkarten, Notenblätter,
Kleindrucke).
Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek mit Präsenzbestand. -
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8-17 Uhr, Freitag
8-16.30 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte,
Mikrofilm-Lesegeräte, Fotowerkstatt.
Gedruckte Informationen. Rein Veidemann, Peeter Olesk:
Führer durch das LiteraturmuseumFriedrich Reinhold Kreutzwald. Tallinn 1987.
1.1 Die Gründung und der Ausbau der Archivbibliothek, die von 1918 bis 1940 als Estnische Nationalbibliothek fungierte, sind untrennbar mit dem estnischen Wissenschaftler und Kulturschaffenden Oskar Kallas (1868-1946) verbunden. Die Tätigkeit von Kallas für die Archivbibliothek begann schon in ihrer Vorgeschichte. Bereits am Ende der achtziger Jahre des 19. Jhs betraute er im Hinblick auf eine zukünftige estnische Nationalbibliothek die Bibliothek des Vereins studierender Esten [Eesti Üliõpilaste Selts; gegr. 1870] mit der Aufgabe, möglichst alle estnischsprachigen Druckschriften und fremdsprachigen Drucke über Estland und estnische Fragen zu sammeln.
1.2 Bei der Gründung des Estnischen Nationalmuseums [Eesti Rahva Muuseum] im Jahre 1909 vermochte Kallas als einer der aktivsten Initiatoren seine Absicht durchzusetzen, als Bestandteil des Museums eine zentrale Bibliothek zu gründen. Der Buchbestand des Vereins studierender Esten (ca. 10.000 Bde) wurde der neugegründeten Bibliothek übergeben und bildete so den Grundstock der Bibliothek des Estnischen Nationalmuseums. Sie war die Vorgängerin der heutigen Archivbibliothek.
1.3 Die Aufgabe der Bibliothek war es, alle Druckschriften zu sammeln, die in estnischer Sprache erschienen, in Estland gedruckt wurden und sich auf Estland und die Esten bezogen, im weiteren Sinne auch auf die anderen baltischen Länder und die finnisch-ugrischen Völker. Alle Arten von Drucken sollten gesammelt werden, neben Monographien auch Broschüren, Periodika, geographische Karten, Notenblätter und Kleindrucke. Die Bibliothek sollte die Aufgabe einer estnischen Nationalbibliothek erfüllen.
1.4 Als private Institution war das Nationalmuseum bei der Ergänzung seiner Buchbestände auf freiwillige Spenden, auf Mitgliedsbeiträge und auf die Erlöse aus eigenen Veranstaltungen angewiesen. Man wandte sich auch mit der Bitte um ein unentgeltliches Exemplar von jeder Druckschrift an Verleger, Druckereibesitzer, Zeitungsredaktionen, wissenschaftliche Bibliotheken und Vereine. 1914 bekam die Bibliothek von der Russischen Akademie der Wissenschaften ca. 6000 Bde baltische und finnisch-ugrische Werke, 1916 ca. 6000 Bde aus der Dublettensammlung der Kaiserlichen Öffentlichen Bibliothek in St. Petersburg und ca. 4000 Bde als Geschenk des Druckereibesitzers Heinrich Laakmann aus Dorpat. 1917 wurden mehrere Büchersammlungen gestiftet und das Druckschriftenarchiv des Dorpater Zensuramtes übernommen. Oskar Kallas war von 1909 bis 1919 als Leiter des Museums tätig. Als er 1919 Dorpat verließ, hatte das Estnische Nationalmuseum eine Nationalbibliothek mit einem Buchbestand von mehr als 30.000 Bdn aufgebaut.
1.5 Nach der Gründung der unabhängigen Republik Estland (1918) erhielt die Bibliothek Ende 1918 das Recht auf ein Pflichtexemplar jeder in Estland publizierten Druckschrift. Mit dem neuen Verlagsgesetz von 1923 wurde die Anzahl auf zwei Exemplare erhöht. Darüber hinaus wurden die Bestände laufend durch Ankäufe und Schenkungen vervollständigt. Besonders viele ausländische Baltica schickte Kallas während seiner Tätigkeit als estnischer Gesandter in Helsinki (bis 1922) und London (1922-1934). Käuflich wurden fremdsprachige Baltica, Nachschlagewerke und einige größere Sammlungen estnischsprachiger Bücher erworben.
1.6 Nach der Umwandlung der Republik Estland in die Estnische Sozialistische Sowjetrepublik im Jahre 1940 wurde das Estnische Nationalmuseum in zwei eigenständige Institutionen gegliedert: das Staatliche Ethnographische Museum
[Eesti NSV Riiklik Etnograafiamuuseum] und dasStaatliche Literaturmuseum [Eesti NSV Riiklik Kirjandusmuuseum]. Das Literaturmuseum wurde eine selbständige wissenschaftliche Einrichtung auf der Basis der früher dem Nationalmuseum unterstellten vier Institutionen Archivbibliothek (gegr. 1909), Estnische Bibliographische Anstalt (1921), Estnisches Folklorearchiv (1927) und Estnisches Kulturhistorisches Archiv (1929). Diese vier Institutionen blieben als Abteilungen des Literaturmuseums erhalten. Als eine von vier estnischen Bibliotheken bewahrte die Archivbibliothek des Museums in den Jahren 1946 bis 1990 einen Sonderbestand auf, den sogenannten Giftschrank, mit ca. 50.000 Einheiten vor allem aus der Zeit der unabhängigen Republik Estland (1919 bis 1940). Die Benutzung dieser ausgesonderten und separierten Bestände war nur im Ausnahmefall möglich.
1.7 Ab 1946 gehörte das Literaturmuseum zur Estnischen Akademie der Wissenschaften; 1953 wurde es nach Friedrich Reinhold Kreutzwald (1803-1882) benannt, der die estnische Orthographie begründete und das estnische Nationalepos Kalevipoeg [Kalevs Sohn] zusammenstellte. Die Archivbibliothek verlor zwar ihren Status als Nationalbibliothek, führt jedoch ihre Tätigkeit unverändert bis heute fort. Die Sammelgebiete wie auch das Pflichtexemplarrecht blieben erhalten. Die Bestände wurden durch Schenkungen, Ankäufe und Bücheraustausch weiterhin ergänzt. Von großer Bedeutung ist, daß die Bestände aus Bibliotheken der für die estnische Kulturgeschichte wesentlichen Gesellschaften teilweise oder vollständig an die Archivbibliothek gingen, so z. B. aus den Bibliotheken der Gelehrten Estnischen Gesellschaft (gegr. 1838; s. u. 2.8), des Vereins Estnischer Literaten (gegr. 1872) und des Vereins studierender Esten. 1995 erhielten Museum und Bibliothek ihre heutigen Namen. Seit 1998 hat das Museum den Status einer selbständigen wissenschaftlichen Forschungsinstitution, die dem Bildungsministerium unterstellt ist.
Dank ihrer historischenEntwicklung verfügt die Archivbibliothek des Literaturmuseums heute über eine der umfangreichsten Sammlungen zur estnischen und zur baltischen Kultur.
2.1 Der Gesamtbestand umfaßt etwa 700.000 bibliographische Einheiten (Jahrgänge von Zeitungen und Zeitschriften, Karten, Mikrofilme sowie Mappen mit Kleindruckschriften eingeschlossen). Etwa ein Drittel davon gehört zum historischen Bestand vor 1900. Der Bestand gliedert sich in die allgemeine Sammlung und 23 Sondersammlungen.
Allgemeinbestand
2.2 Der Bestand der estnischsprachigen Literatur (ca. 550.000 Bde, 80 Prozent des Bestandes) umfaßt beinahe alle in estnischer Sprache erschienenen Bücher ungeachtet des Erscheinungsortes, darunter viele Unikate. Auf diesem Gebiet ist die Archivbibliothek die vollständigste unter den Bibliotheken Estlands. Der Bestand der estnischsprachigen Literatur teilt sich in einen Archiv- und einen Ausleihbestand. Im Archivbestand, der in feuerfesten Kellermagazinen untergebracht ist, wird das jeweils am besten erhaltene Exemplar jedes estnischen Druckes aufbewahrt.
2.3 Der Baltica-Bestand umfaßt ca. 140.000 Bde. Ungefähr 90.000 Bde sind deutschsprachig, davon entfallen ca. 80 Prozent auf die Zeit vor 1900. Neben deutschen Werken liegen im Baltica-Bestand viele Drucke in weiteren Sprachen vor, z. B. in Russisch, Finnisch, Lateinisch, Polnisch, Schwedisch, Englisch, Ungarisch, Lettisch, Französisch und in Esperanto. Der Baltica-Bestand vereinigt sowohl die Estland, als auch die andere baltische Länder und die finnisch-ugrischen Völker betreffenden fremdsprachigen Werke, ebenso Übersetzungen von Werken estnischer Autoren. Zu den ältesten Drucken zählen die Chroniken Estlands und Livlands von Balthasar Rüssow (Rostock 1578), Christian Kelch (Reval 1695) und Heinrich von Lettland (Frankfurt, Leipzig und Rudolphstadt 1740) sowie Reisebeschreibungen über das Baltikum, Memoiren und historische Werke. Im historischen Bestand sind alle Wissenschaftsgebiete vertreten, es dominieren jedoch Werke zur baltischen, russischen und deutschen Geschichte sowie zu Ethnographie, Volkskunde und zu den finnisch-ugrischen Sprachen. Des weiteren finden sich Gesetzessammlungen, Sammlungen von Landesverordnungen, geistliches Schrifttum, landwirtschaftliche Werke, Schulbücher, Kalender, Berichte, Mitteilungen wissenschaftlicher Institutionen und Vereine, Werke deutschbaltischer Literaten sowie Nachschlagewerke. Beispiele aus dem Bestand deutschbaltischer Literatur sind August von Kotzebue, Die Leiden der Ortenbergischen Familie (Reval 1788), Garlieb Helwig Merkel, Die Rückkehr ins Vaterland. Ein Halbroman (Kopenhagen 1798) und Theodor Hermann Pantenius, Das rothe Gold (Hamburg und Mitau 1881). Der Großteil des historischen Baltica-Bestandes entfällt auf das 18. und 19. Jh, ein geringer Teil stammt aus dem 16. und 17. Jh. Ausländische Zeitschriften wurden auch in Einzelnummern gesammelt, sofern sie Beiträge über Estland oder Schriften estnischer Autoren enthielten.
2.4 Die Periodikasammlung (34.900 Bde) gliedert sich in einen estnischen und in einen fremdsprachigen Bestand. Der Bestand der estnischsprachigen Periodika enthält mehr als 96 Prozent aller in estnischer Sprache erschienenen Zeitungen, Zeitschriften und Zeitungsbeilagen. Der Bestand der fremdsprachigen Periodika umfaßt jedoch nur Zeitungen und Zeitschriften, die in estnischen Städten veröffentlicht wurden. Zumeist handelt es sich hierbei um deutsch- oder russischsprachige Publikationen.
Zusätzlich besitzt die Bibliothek eine Auswahlder vor 1917 in Riga, St. Petersburg und Finnland veröffentlichten Periodika, die zahlreiche Beiträge über Estland und die Esten enthalten. In den ersten Jahren des Bestehens der Archivbibliothek wurde der Sammeltätigkeit im Bereich fremdsprachiger Periodika nicht so viel Aufmerksamkeit beigemessen wie im Bereich der estnischen. Daraus erklären sich große Lücken im Bestand. Der Bestand an baltischen Periodika hingegen ist einer der umfangreichsten überhaupt. Allein die vor 1900 erschienenen deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften sind mit über 1000 Jahrgängen vertreten, darunter die Beiträge zur genauern Kenntniss der esthnischen Sprache (Pernau und Reval 1813-1832), die Beiträge zur Kunde Ehst-, Liv- und Kurlands (Reval 1868-1939), die Revalsche Post-Zeitung (1689-1710), Revalsche Wöchentliche Nachrichten (1772-1852), die Revalsche Zeitung (1860-1914) und die Dörptsche Zeitung (1789-1875).
2.5 Die Kartensammlung umfaßt ca. 4300 geographische und historische Karten und Stadtpläne. Der Schwerpunkt liegt auf Karten von Estland und den anderen baltischen Ländern, vorhanden sind aber auch ältere Karten von Rußland und Europa, sowie Pläne estnischer Städte. Die älteste Karte ist Livoniae nova descriptio, Joanne Portantio auctore (o. O. [1574?]). Die Kartensammlung enthält ca. 100 historische in Deutschland gedruckte Karten, darunter Ducatuum Livoniae et Curlandiae cum vicinis Insulis von Johann Baptist Homann (Nürnberg 1730?), Sinus Finnici von Tobias Maier (Nürnberg 1751) und Ludwig August Mellins Atlas von Liefland und Ehstland ...und der Provinz Oesel (Riga und Leipzig 1791-1798).
2.6 Gleich nach der Gründung der Bibliothek begann man neben Büchern und Periodika auch Kleinschrifttum mit kulturhistorischem Bezug zu Estland zu sammeln. Der Bestand der Kleindrucke enthält estnischsprachige und in Estland erschienene fremdsprachige Flugblätter, Anzeigen, Berichte, Theater- und Konzertprogramme. Sie sind nach Schlagwörtern geordnet und in mehr als 1000 Mappen gesammelt.
2.7 Der Reserve- und Tauschbestand (ca. 30.000 Bde) dient der Ergänzung der eigenen Bestände im Austausch mit anderen Bibliotheken und Museen. Er wird aber auch für Ausstellungen verwendet. Der Reservebestand enthält auch ca. 3000 historische deutschsprachige Druckschriften.
Sondersammlungen
2.8 Die wichtigste Sondersammlung ist ein Teil der Bibliothek der Gelehrten Estnischen Gesellschaft [Õpetatud Eesti Selts], der 1950 nach der Liquidierung der Gesellschaft übernommen wurde. Da diese Bibliothek im Bereich der historischen estnischen Drucke eine bemerkenswerte Vollständigkeit aufweist, stellt sie für die Archivbibliothek eine unersetzliche Ergänzung dar. Der fremdsprachige Teil der Bibliothek der Gelehrten Estnischen Gesellschaft umfaßt ca. 17.000 Bde, davon annähernd 80 Prozent deutschsprachige historische Drucke. Inhaltlich überwiegen Werke zur Geschichte des Baltikums, Deutschlands, Polens und anderer Länder, wie Johann Hasentödter, Chronica. Das ist: Beschreibung der fürnembsten gedechtnuswirdigen Historien, Geschichten und Handlungen (Königsberg 1569), Peer Petreius, Historien und Bericht von dem Großfürstenthumb Muschkow, mit dero schönen fruchtbaren Provincien, Curt Friedrich von Wreech, Wahrhaffte und umständliche Historie von denen Schwedischen Gefangenen in Rußland und Sibirien ...nach dem A. 1709 bey Pultawa ...mit denen Rußen gehaltenen unglücklichen Treffen (Sorau 1728) und Alexander von Humboldt, Kosmos (Stuttgart und Tübingen 1845-1850). Des weiteren finden sich zahlreiche Nachschlagewerke, Wörterbücher, Werke deutschbaltischer Literaten aus dem 18. und 19. Jh sowie Broschüren mit kulturhistorischem und biographischem Inhalt.
2.9 Bei den übrigen Sondersammlungen handelt es sich um 22 Sammlungen mit persönlichen Bibliotheken von Schriftstellern, Wissenschaftlern und Kulturschaffenden, die auf persönlichen Wunsch als Memorialsammlungen unter den Namen der ehemaligen Besitzer aufbewahrt werden. Meistens thalten diese Sammlungen sowohl estnischsprachige als auch fremdsprachige Werke, wobei Deutsch zu den vorrangigen Fremdsprachen gehört. Insgesamt liegen hier historische deutschsprachige Werke in mehr als 8000 Bdn vor, überwiegend aus den Bereichen Belletristik, Geschichte, Literaturgeschichte, Kunst, Theater, Philosophie, Sprachwissenschaft und Wörterbücher.
2.10 Die mehr als 2000 Bde umfassende Memorialsammlung des ehemaligen Theaterdirektors und späteren Diplomaten Karl Menning (1874-1941) umfaßt hauptsächlich ältere deutschsprachige Werke. Menning war als estnischer Gesandter in mehreren Ländern tätig, u. a. von 1921 bis 1933 in Deutschland. Aus dieser Zeit stammen die zahlreichen deutschsprachigen Bücher in seiner Bibliothek. Menning sammelte in erster Linie Werke aus den Bereichen Theater, Kunst, Musik, Geschichte, Folklore und deutschsprachige Belletristik. Im Bestand der Theaterliteratur sind August Wilhelm Iffland, Meine theatralische Laufbahn (Leipzig 1798), Heinrich Theodor Rötscher, Kritiken und dramaturgische Abhandlungen (Leipzig 1859), Rudolf Genée, Shakespeares Leben und Werke (Hildburghausen 1874), Hermann Weiss, Kostümkunde (Stuttgart 1860), J. L. Klein, Geschichte des Dramas (Leipzig 1866-1876) und Berthold Litzmann, Friedrich Ludwig Schröder (Hamburg und Leipzig 1890-1894). Bedeutend ist Mennings Märchen- und Sagensammlung in 400 Bdn. Außerdem finden sich kostbar illustrierte Ausgaben. Die Werke stammen aus dem 19. Jh und vom Anfang des 20. Jhs.
2.11 Die Bibliothek des estnischen Schriftstellers Friedrich Kuhlbars (1841-1924) enthält über 800 Bde historische deutschsprachige Werke, vor allem pädagogische Literatur, Schulbücher und Belletristik aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Bestandsbeispiele sind Reinhold Johann Forster, Geschichte der Entdeckungen und Schiffahrten im Norden (Frankfurt/O. 1784), Johann Gottlieb Dobschall, Grundsätze der Schul-Disciplin (Liegnitz 1848), Theodor Benfey, Vollständige Grammatik der Sanskritsprache (Leipzig 1852), A. Freimund, Kritik des preußischen Volksschulwesens und Vorschläge zu einer Reform desselben (Leipzig 1869) sowie Jean-Jacques Rousseau, Emil oder Ueber die Erziehung (Leipzig 1877). Die Bibliothek des Schriftstellers, Verlegers und Druckereibesitzers Karl Eduard Sööt (1862-1950) umfaßt über 500 Bde historische deutsche Drucke mit Schwerpunkten in den Bereichen Literaturgeschichte und Belletristik. In der Bibliothek des Bibliophilen und Literaturhistorikers Jaan Roos (1888-1965) finden sich über 500 Bde deutschsprachige Bücher und Periodika, darunter Werke zur baltischen Geschichte, zur Literaturgeschichte und Nachschlagewerke aus dem 16. und 17. Jh. Zu den ältesten Titeln dieser Sammlung gehören Luthers Von weltlicher Oberkeytt wie weytt man yhr gehorsam schuldig sey (Wittenberg 1523) und Von der Heuptfrag An Haeretico sit Fides servanda: Ob auch einem Ketzer trew und glaub zu halten sey. Eine ...Jesuiter Predigt so Petrus Scharga ...den 9. Septembris Anno 1601 ...gehalten hat (o. O. 1602). Das 17. Jh repräsentieren außerdem Adam Olearius, Ausführliche Beschreibung der Kundbaren Reyse nach Muscow und Persien (Schleswig 1663) und Johann Caspar Venator, Historischer Bericht von dem Marianisch-Teutschen Ritter-Orden (Nürnberg 1680), das 18. Jh Anton Thor Helles Kurzgefaßte Anweisung zur Ehstnischen Sprache (Halle 1732).
Alphabetischer Katalog der estnischen Literatur 1632-1917
[mschr., in Bandform; erstellt 1932]
Alphabetischer Katalog der estnischen Literatur 1918-1940
Alphabetischer Katalog der estnischen Literatur ab 1940
Schlagwortkatalog der estnischen Literatur 1632-1917
Schlagwortkatalog der estnischen Literatur 1918-1940
Systematischer Katalog der estnischen Literatur ab 1940
Alphabetischer Katalog der Baltica
Schlagwortkatalog der Baltica
Katalog der estnischen Periodika
[alphabetische und chronologische Anordnung]
Alphabetischer Katalog der fremdsprachigen Periodika
Katalog der Kartensammlung
[alphabetisch und nach Staaten und Regionen geordnet]
Alphabetische Kataloge der Memorialsammlungen
[alle Kataloge in Zettelform]
Chronologischer Katalog der estnischen Literatur der Bibliothek der Gelehrten Estnischen Gesellschaft
[in Bandform; Dorpat 1867]
Schlagwort- und alphabetischer Katalog der Bibliothek der Gelehrten Estnischen Gesellschaft
[in Zettelform; erfaßt den fremdsprachigen Teil des Bestandes]
Das personale Gelegenheitsschrifttum im Bestand der Bibliothek wird im Rahmen eines von der Volkswagen-Stiftung geförderten Projekts verzeichnet und in Kürze auf Mikrofiche zugänglich gemacht.
Antik, Richard: Eesti Rahvuslik Arhiivraamatukogu [Die Estnische Archivbibliothek]. Tartu 1931 [Zusammenfassung in Deutsch, S. 38-41]
Orav, Mari: Eesti NSV TA Fr. R. Kreutzwaldi nim. Kirjandusmuuseumi Arhiivraamatukogu ajalugu (1909-1940) [Die Geschichte der Archivbibliothek des Friedrich Reinhold Kreutzwald-Literaturmuseums der AdW der Estnischen SSR (1909-1940)]. Tartu 1967 [mschr. Diplomarbeit]
Kahu, Meelik: Das F. R. Kreutzwald-Literaturmuseum. Tartu 1970
Kahu, Meelik; Kõiva, Ottilie; Laidvee, Leida: Fr. R. Kreutzwaldi nimeline Kirjandusmuuseum. Teatmik [Führer durch das Friedrich Reinhold Kreutzwald-Literaturmuseum]. Tartu 1970
Veidemann, Rein; Olesk, Peeter: Fr. R. Kreutzwaldi nim. Kirjandusmuusem. Teatmik [Führer durch das Friedrich Reinhold Kreutzwald-Literaturmuseum]. Tallinn 1982 (Ausgabe in deutscher Sprache: Tallinn 1987)
Eestis ilmunud saksa-, vene- ja muukeelne perioodika 1675-1940 [Deutsch-, russisch- und anderssprachige periodische Schriften in Estland 1675-1940]. Bearb. von Endel Annus. Tallinn 1993
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Madise, Alli: Baltika ajakirjanduse koondbibliograafia 1675-1944 [Gesamtbibliographie der Baltica-Periodika 1675-1944]. Tartu o. J. [mschr.]
Stand: Juni 1998
Leida Laidvee (†)
Imbi Pelkonen