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Kniznica evanjelického a. v.cirkevného zboru

Bibliothek der evangelischen Kirchengemeinde A. B.


Adresse. Evanjelický a. v. cirkevný zbor, Jilemnického 1, 054 01 Levoca
Telefon. (0966) 4 51 23 19

Unterhaltsträger. Evanjelický cirkevný zbor [Evangelische Kirchengemeinde] Levoca
Funktion. Historische Kirchenbibliothek (für Forschungszwecke zugänglich).
Sammelgebiete. Theologie, Geschichte, Lehrbücher. - Der Bestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Benutzung mit Genehmigung der Kirchengemeinde in den Räumen der Pfarre während der Dienstzeiten des Pfarramtes Montag bis Freitag 9-11 Uhr und 14-17 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Mikrofilm- und Kopierwerkstatt im Regionalarchiv in Levoca.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung erforderlich. - Bahn- und Busverbindung von Bratislava über Zilina sowie von Martin und von Košice über Poprad. - Von Bratislava Autobahn und Landstraße E 75 bis Zilina, dann E 50 über Martin und Poprad bis Levoca. Parkmöglichkeiten in der Nähe der Bibliothek.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek entstand und entwickelte sich in einer Zeit, in der Levoca einen hohen deutschen Bevölkerungsanteil hatte, eine deutsche evangelische Kirchengemeinde mit deutschen Pfarrern sowie deutsche Schulen und Lehrer. Dies spiegelt sich auch in dem überwiegend deutschsprachigen Buchbestand wider. Der geringere Anteil anderssprachiger Bücher gelangte erst im 18. und 19. Jh in die Bibliothek.

1.2 Die Anfänge der Bibliothek reichen bis in die Zeit der Reformation zurück und sind eng mit der Entstehung der evangelischen Kirchengemeinde und Schule Levocas im Jahre 1544 verbunden. Den Grundstock für die Schulbibliothek legte der erste Lehrer der evangelischen Schule, Daniel Türk (1510-1570). Seine Bücher sind allerdings nicht erhalten. Einige heute noch im Bestand der Bibliothek befindliche Bücher tragen jedoch die Eigentumsvermerke seines Enkels Sebastian Türk. Weitere frühe Förderer der Bibliothek sind anhand von Vorbesitzvermerken identifizierbar, so der Lehrer Erasmus Windeck, der im Jahre 1547 zum Rektor der Schule ernannt wurde, und Kaspar Krammer, der von 1570 bis 1577 Rektor der Schule war.

1.3 Auch Bürger Levocas trugen früh durch Schenkungen zum kontinuierlichen Ausbau des Bestandes bei, so z. B. Johann Siegler, Johann Sommer, Laurentius Quendel-Serpilius, Anton Platnei, J. Sommer und sein Sohn Georg Sommer. Martin Cyriaci, der 1522 in Wittenberg studierte, schenkte nach seiner Rückkehr die während seines Studienaufenthaltes in Wittenberg erworbenen Bücher der Schulbibliothek. Einige Bücher tragen Eigentumsvermerke oder Widmungen bekannter Wittenberger Professoren, darunter z. B. Georg Müller, Johann Major, David Chytraeus oder Philipp Melanchthon. Auf diese Weise gelangte die Schule bereits im 16. Jh in den Besitz einer umfangreichen Sammlung, die im folgenden Jahrhundert kontiniuerlich ausgebaut wurde.

1.4 Im 17. Jh trugen

 vor  allem  Schenkungen
 und  Nachlässe geschlossener Büchersammlungen zum Ausbau der
Bestände bei. Unter den zahlreichen Stadtbeamten, die ihre Privatsammlungen der Bibliothek vermachten, waren der Registrator der Zipser Kammer Johannes Thoraconymus, der Bürgermeister Friedrich Mees sowie die Notare Bartolomej (Bartholomäus) Alauda (1643-1715), Krištof (Christoph) Teuffel (um 1590-1654) und Matthias Gossnowitzer. Auch Pfarrer aus Levoca und der gesamten Spiš [Zips] trugen zur Erweiterung der Bestände bei, so Štefan Xylander (Stephan Holzmann, 1572-1619), Peter Zabler (um 1578-1645), Jób Zabler (1628-1664), Joachim Leibicer (Leibitzer,†1623), Johannes Klisch, Franz Német, Ján Kemmel (1636-1685) und Theophil Kemmel. Ergänzt wurde die Bibliothek weiterhin auch durch Schenkungen von Lehrern und Rektoren der Schule, darunter z. B. Elias Ursiny, die Erben von Kaspar Krammer, Johannes und Kaspar Strumpen, Tobias und Samuel Stephani, die Familie Günther und Gašpar (Kaspar) Hain (1632-1687), der in Wittenberg studierte und 1658 Schulrektor in Levoca wurde sowie 1674 Bürgermeister der Stadt.

1.5 Hinzu kamen Nachlässe und Schenkungen wohlhabender Bürger Levocas. So vermachten z. B. die Ärzte Paul Kramer, Samuel (1575-1655) und David (1627-1684) Spillenberger ihre Privatsammlungen der Bibliothek. Die Buchdruckerfamilie Brewer schenkte ihr ebenfalls Bücher (vermutlich laufend ab 1624 bis 1754). Ende des 17. Jhs gelangte die umfangreiche Büchersammlung des Exilmähren Martin Adami (1620-1700) in die Bibliothek. Auch im 18. Jh konnten zahlreiche Nachlässe von Pfarrern und Lehrern in die Bibliothek integriert werden, darunter Bücher von Michael Fink, Senior Ján Hermann (1732-1807), Jozef Flannschmidt, Christian Frühauff, Eliáš Institoris, Andrej Weinert, Ján Samuel Fuchs (1770-1817), Ján Karol Osterlamm, Juraj Müller, Samuel Wachsmann, Ján Trstenský sowie Eliáš Chrastina (1731-1787).

1.6 Im 19. Jh trat die Bedeutung von Schule und Bibliothek aufgrund der Entwicklung des staatlichen Schulwesens zurück. Unter den vergleichsweise wenigen in die Bibliothek gelangten Nachlässen waren die von Pavel Benák, Ondrej Dianiška, Viktor Grešík, Ján Aurel Hoznek, Lykurg Kupec und Samuel Roth. Unter den öffentlichen Institutionen, die durch Schenkungen zum Ausbau der Bibliothek beitrugen, sind vor allem zu nennen die Bibliothek der Slowakischen Studierenden Jugend [Slovenská študujúca mládez] sowie die örtliche Obere Mädchenschule [Vyssia dievcenská škola], von der auch ein Bibliothekskatalog aus dem Jahre 1819 erhalten ist (s. u. 3.2). Ende des 19. Jhs erfolgten bedeutende Zuwächse durch die Übernahme der Sammlungen der Adelsfamilie Okolicáni (Okolicsányi-Zsedényi) aus Okolicné im Komitat Liptov und des Gelehrten Ján Topercer (Toppertzer, 1729-1811). Schließlich ließ die Tochter von Michal Hlavácek (1803-1885), der von 1832 bis 1854 Rektor des Evangelischen Lyzeums in Levoca war, der Schule einen Teil der väterlichen Bibliothek zukommen.

1.7 Zum Erwerb zahlreicher wertvoller Bücher trug auch L'udovít Weszter als Bibliothekar der Kirchengemeinde bei. Unter Weszter kam es in den achtziger Jahren des 19. Jhs zur Neuordnung und Neukatalogisierung der Bibliothek in 14 Großgruppen (s. u. 3.2). Von Weszter stammt außerdem ein Verzeichnis der in der Bibliothek vorhandenen Ungarica bis 1710 (s. u. 3.2). Zu einer nochmaligen Neukatalogisierung kam es unter Kalman Gerési. Sein siebenbändiger, sechs Sachgruppen (Theologie, Geschichte, Naturwissenschaften, Schöne Literatur, Chemie, Philosophie) umfassender Systematischer Katalog aus dem Jahre 1905 ist allerdings unvollständig. Seit 1945 werden die Bestände nicht mehr vermehrt. Untergebracht ist die Bibliothek heute im Chor der evangelischen Kirche.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Bestand umfaßt insgesamt ca. 20.000 Bde, davon sind ca. 14.000 Bde katalogisiert. Die Angaben in den Katalogen sind jedoch nicht immer vollständig. Bei den restlichen ca. 6000 Bdn, darunter auch Zeitschriften, Kleindrucke und Handschriften, handelt es sich um nicht inventarisierte Dubletten. Ebenfalls bis heute nicht katalogisiert und unsigniert ist die sogenannte Topercer Bibliothek (s. o. 1.6).

2.2 Die Angaben zum Bestand wurden anhand des Systematischen Katalogs von L. Weszter ermittelt. Einige der 14 Hauptgruppen dieses Katalogs sind sehr breit gefächert, so schließt die Gruppe C Werke zu Philosophie, Pädagogik, Grammatik, Rhetorik und Poesie ein, Gruppe D Werke zu Rechtswissenschaft, Politik, Kriegswissenschaft, Münzen- und Wappenkunde, Gruppe E Werke zu Medizin, Chemie, Physik und Naturgeschichte, Gruppe F Werke zu Astronomie, Geologie, Bergbau, Forst- und Gartenbau sowie Landwirtschaft und Gruppe G Werke zu Kirchengeschichte, Geschichte, Geographie, Mythologie, Reisen sowie Reiseberichte. Beschrieben werden im folgenden die Sammlungsschwerpunkte Theologie, Geschichte, Pädagogik, Grammatik, Rhetorik, Mathematik, Naturwissenschaften, Medizin, Philosophie, Landwirtschaft und Schöne Literatur, ferner die Zeitschriften, Jahrbücher, Dissertationen, Musikalien und Einblattdrucke sowie die Sondersammlung von Slovacica.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.3 Vom katalogisierten Bestand sind 6 Inkunabeln, ca. 1500 Bde des 16. Jhs, ca. 3550 Bde des 17. Jhs, ca. 4420 Bde des 18. Jhs und ca. 4480 Bde des 19. Jhs. Der Germanica-Bestand beläuft sich auf 7130 Titel (15. Jh 2 Titel, 16. Jh 743 Titel, 17. Jh 1590 Titel, 18. Jh 2947 Titel, 19. Jh 1844 Titel). Daneben finden sich ca. 2000 weitere Germanica (186 Zeitschriften, 259 Jahresberichte, 650 Einblattdrucke und etwa 1000 Hss.).

Systematische Übersicht

2.4 Ein Drittel des Gesamtbestandes tfällt auf das Fach Theologie. Das Reformationsschrifttum ist in einem breiten Spektrum durch alle bedeutenden Autoren vertreten, darunter Johannes Bugenhagen, Johannes Brentz, Georg Major, Abraham Calovius, Leonhard Hutter, Nicolaus Hunnius, Aegidius Hunnius und David Chytraeus. Von den schweizerischen Reformatoren sind vertreten Johannes Calvin und Heinrich Bullinger. Einige Autoren wurden bevorzugt gesammelt, so z. B. von Luther 122 Titel und von Melanchthon 42 Titel, darunter einige Rara, die weder in Bentzings Lutherbibliographie noch in ihren Supplementbänden verzeichnet sind. Vorhanden sind auch mehrere Gesamtausgaben der Werke Luthers aus Jena, Altenburg, Halle und Wittenberg (1559, mit einer eigenhändigen Widmung Melanchthons von 1560). Neben den Werken der Reformatoren ist das orthodoxe und pietistische Schrifttum sehr gut vertreten. Hinzu kommt eine umfangreiche Bibelsammlung (65 Titel).

2.5 Über 50 Prozent der theologischen Literatur machen homiletische Werke aus, ein Großteil davon Predigtsammlungen, darunter auch zahlreiche Werke deutscher Autoren, wie Johannes Gerhard (Homiliorum sacrorum in pericopas ..., Jena 1639), August H. Francke (Kurtze Sonn- und Festtags- Predigten, Halle 1716), Simon Pauli, Johannes Avenarius, Johannes Bugenhagen, Erasmus Sarcerius, Johannes Mathesius oder Balthasar Meisner. Gut vertreten sind auch Predigten slowakischer Autoren, z. B. von Jakub Glatz, Samuel Ambrózi (Ambrosius), Matúš Blaho, Andrej Dianiška, Samuel Fábry, L'udovít Geduly, Kristián Genersich, Daniel Honétzy, Pavol Jozeffy, Ján Samuel Klein, Karol Kuzmány, Pfarrer Ján Hermann aus Levoca, Christian T. Osterlamm und Gustáv Porubský (Zeuge vom lebendigen Glauben, Wittenberg 1615).

2.6 Eine weitere Untergruppe bildet die Erbauungsliteratur. Zu nennen sind hier Titel wie Martin Chladenius, Der erklärte Jesus (Leipzig 1709) oder Martin Moller, Manuale de praeparatione ad mortem (Görlitz 1596). Johann Arndts Paradiesgärtlein liegt in 9 Exemplaren vor. Christian F. Gellert ist mit 13 Titeln vertreten, Johann P. Miller mit 11. Hinzu kommt ab Mitte des 17. Jhs eine wachsende Zahl von Titeln slowakischer Autoren, darunter Martin Adami, Meditationes natales (Oels 1682), Juraj Fidicinis, Ein feste Burg ... (Weißenfels 1677), Štefan Pilárik, Zwölffjährige evangelische ...Kirchenarbeit (Dresden 1691), Juraj Láni, Mausoleum saxonicum (Leipzig 1691) sowie Ján Topercer, Der Zustand der abgeschiedenen Seelen (Leipzig 1766). Zur Sammlung von Katechismen gehören Luthers Kleiner Katechismus (18 Ausgaben) und Catechismus maior (Frankfurt 1544) sowie die Überarbeitungen dieser Werke von David Chytraeus, Conrad Dieterich (9 Exemplare), Johann Chr. Döderlein, J. Ch. Dolz und Štefan Pilárik (Neu vermehrter gezielter Catechetischer Lehr-Grund, Dresden 1714).

2.7 Reich vertreten sind Lieder- und Gebetbücher. Zu den ältesten Liederbüchern zählen die Kirchengesänge (o. O. 1606). Die meisten Exemplare liegen vor von Nikolaus Ludwig von Zinzendorfs Sammlung geistlicher und lieblicher Lieder (51 Ausgaben). Aus slowakischen Druckereien stammen Juraj Tranoscius, Cithara sanctorum (Leutschau 1636 u. ö.) und die Musicalische Andacht (Leutschau 1742, Preßburg 1764, Schemnitz o. J.). Unter den 34 Gebetbüchern finden sich Werke von Benjamin Schmolcke, Caspar Neumann, Juraj Tranoscius (Adarum sacrarum sive Hymnorum libri tres, Brega 1629), Christianus Chemnitius (Selige Gebetskunst, Leutschau 1662) und Ján Juraj Langsfeld (Epistolisches Gebetsbüchlein, Leutschau 1663).

2.8 Zur Kirchengeschichte finden sich zunächst allgemeine Schriften und Gesamtdarstellungen. Unter den deutschen Autoren sind Johannes Sleidanus (Commentariorum de statu religionis in libri XXVI, Augsburg 1557 und 1566), Johann Fr. Buddeus, David Chytraeus und Lukas Osiander. Vorhanden sind auch Werke, die sich auf die Geschichte der Reformation in der Slowakei beziehen, so eine Kirchenordnung (Wittenberg 1559 und 1565), Ján Serpilius, Compendiosa delineatio totius iuris canonici et civilis (Leutschau 1651), Christiana in religione tolerantia (Budapest 1783), Eliáš Tibiscanus, Religionsbeschwerden der Protestanten in Ungarn (Leipzig 1838) und Karol Kuzmány, Urkundenbuch ... (Wien 1856).

2.9 Die Geschichte gehört ebenfalls zu den umfangreichen Bestandsgruppen. Vor allem die klassische Geschichtsschreibung ist reich vertreten. Hervorzuheben sind die Werke zur römischen und griechischen Geschichte von Caesar (15 Titel), Tacitus (15 Titel), Livius (14 Titel), Flavius Josephus (26 Titel), Plinius (7 Titel, u. a. Liber illustrium virorum, Straßburg 1510), Publius Annius Florus, Herodot sowie Hesiod. Auch die Geschichtsschreibung der Renaissance ist gut vertreten. Autoren des 16. Jhs sind vor allem Antonio Bonfini (6 Titel), Caspar Hedio (Chronica der alten christlichen Kirchen Straßburg 1514 und Frankfurt 1572), Eusebius Pamphilius (Autores historiae ecclesiasticae ... Basel 1539 und 1564), Sebastian Münster (Cosmographia oder Weltbeschreibung, Basel 1578) und Sethus Calvisius. Erwähnung unter den deutschen Autoren des 16. bis 19. Jhs verdienen Johannes Sleidanus, Heinrich Bunting, Johann Jacob Grynaeus, Georg Nigrinus und Johannes Boemus.

2.10 Groß ist die Zahl der Werke slowakischer Autoren, darunter z. B. Peter Révai, De monarchia et sacra corona Hungariae (Frankfurt 1659), Ján Simonides, Exul praedicamentalis (Wittenberg 1679), Matej Bel, Notitiae ... (Preßburg 1735), Ján Severini, Conspectus historiae Hungaricae (Kaschau 1778) und Pannonia ...illustrata (Leipzig 1770) oder Alexej Horányi, Memoria Hungarorum (Wien 1776). Daneben finden sich Werke Zipser Historiker wie Ján Genersich, Kristián Genersich, Ján Hunfálvy, Ján Karol Unger, Samuel Weber und Karol Wagner. Auch einige ungarische Autoren sind vertreten. Werke zur Geschichte Frankreichs betreffen insbesondere die Französische Revolution und Napoleon. Hinzu kommen Schriften namhafter Politiker oder Historiker wie Las Casas, Robespierre, Mirabeau, Louis A. Thiers, Friedrich Gentz und Nicolaus Vogt.

2.11 Einen Teilbestand innerhalb der Geschichte stellen die Biographien dar, darunter auch zahlreiche deutscher Autoren wie Joachim Camerarius, Nicolaus Clenardus, Gottlob Benedikt von Schirach, Georg Major, K. A. Schiller oder Nicodemus Frischlin. Unter den slowakischen, ungarischen und österreichischen Autoren sind u. a. nennenswert Jakub Melcer, Ján Samuel Klein, Alexej Horányi, L'udovít Jaroslav Haan, Juraj Hrabovský, Krištof Paršic (Christoph Parchitius, Tabellae Hungariae ducum et regum, Wittenberg 1702) sowie Johann Georg Schwandner (Scriptores rerum Hungaricarum ..., Wien 1746-1748).

2.12 Lehrbücher und pädagogische Literatur machen erwartungsgemäß einen bedeutenden Teil des Bestandes aus. Vertreten sind Werke der wichtigsten deutschen Pädagogen der Reformation, wie z. B. Melanchthon (Manual oder Handbüchlein ..., Frankfurt 1555), David Chytraeus (Catechesis ...recognita, Wittenberg 1564), Nicolaus Selneccer (Paedagogia christiana, Jena 1568) und Valentin Trotzendorf (Methodi doctrinae catecheticae, Wittenberg 1582). Hinzu kommen Werke späterer Autoren wie z. B. John Locke (Unterricht von Erziehung der Kinder, Hannover 1729), Ján Amos Komenský (Comenius, 22 Titel), Pestalozzi (Sämtliche Schriften, Stuttgart und Tübingen 1819), Johann B. Basedow oder Joachim H. Campe (22 Titel). Erwähnung unter den slowakischen Pädagogen verdienen Christian Peschek, Ján Genersich, Jozef Matuška, Franz Mošnik (17 Titel), Christian T. Osterlamm, Pavol Hunfalvy sowie Gejza Emerici.

2.13 Der umfangreiche Bestand an Grammatiken, Sprachlehren und Wörterbüchern weist auf die Bedeutung des Sprachunterrichts an der evangelischen Schule Levocas hin. Vom 16. bis 18. Jh dominieren die Wörterbücher und Grammatiken aus dem Bereich der Klassischen Philologie. Hervorzuheben sind u. a. die Grammatiken von Aldus Manutius und Jacob Gretser (z. B. Institutiones linguae Graecae), Henricus Opitius, Matthäus Dresser, Johann Matthias Gessner, Johannes Posselius und Nicolaus Clenardus. Lateinische Grammatiken liegen vor von Ján Rhenius (54 Titel, darunter Grammatica latina in 118 Exemplaren), Melanchthon (Grammatica latina, Wittenberg 1540 u. ö.) und Christophorus Cellarius (Grammatik, 15 Exemplare).

2.14 Unter den 40 Wörterbüchern sind verschiedene mehrsprachige. Hebräische oder hebräisch-aramäische Wörterbücher liegen vor von Henricus Opitius und Christian Reineccius, lateinisch-griechische von Hadrian Junius, Johannes Frisius und Georg Pasor, lateinisch-deutsche von Christian E. Weissmann und Johannes Frisius. Hinzuweisen ist ferner auf das lateinisch-tschechische Wörterbuch von Tomas Ressel, Juraj Palkovics Böhmisch-deutsch-lateinisches Wörterbuch (Preßburg 1821), Štefan Leškas Elenchus vocabulorum Europaeorum (Budapest 1825) und Imrich Dunays Donatus Latino-Germanico-Hungarico-Slavonicus (Kaschau 1828, 1831 u. ö.) sowie auf die mehrsprachigen Wörterbücher von Johannes Buxtorf und Ambrosius Calepinus. Unter den wenigen sprachtheoretischen Schriften sind Georg Thymus, Exempla syntaxeos (Wittenberg 1548) und Daniel Stanislavides, Encyclopaedia philologica Graecorum et Romanorum (Preßburg 1806). Lehrbücher verfaßten u. a. Jacobus Pontanus, Orazio Torsellino sowie Emmanuel Alvarus.

2.15 Mit dem 18. Jh nimmt der Anteil der neueren Sprachen am Bestand zu. Die Werke zur deutschen Sprache (24 Titel) stammen größtenteils aus dem 19. Jh und wurden überwiegend von deutschen Autoren verfaßt, so von Johann Chr. Adelung, J. Eder, Wilhelm Harnisch, J. Knappe und F. Bauer. Einige Titel sind von ungarischen und slowakischen Autoren, darunter z. B. Imrich Dunay, Viktor Hornanský, Jozsef Marton, Gustáv Steinacker, Ján Samuel Husz und Ephraim Osterlamm. Vertreten sind auch andere europäische Sprachen, so z. B. Grammatiken für das Französische (10 Titel), Italienische (9), Englische (5), Polnische, Ungarische, Tschechische und Slowakische (5) sowie einige deutsche Sprachbücher zum Tschechischen (z. B. von K. J. Tham und Vladimír Tomek) und zum Slowakischen. Erwähnung verdienen auch die Slowakische Grammatik (Ofen 1817) von Anton Bernolák und Josef Dobrovskýs Deutsch-tschechisches Wörterbuch (Prag 1821).

2.16 Die meisten Drucke zur Mathematik stammen aus den Privatsammlungen von Professoren und Bürgern Levocas, wie z. B. Kaspar Hain (s. o. 1.4) oder der Familie Okolicáni (s. o. 1.6). Unter den namhaften Werken des 16. bis 19. Jhs sind vor allem erwähnenswert Joachim Camerarius, De graecis latinisque numeris (Wittenberg 1556), Sebastian Münster, Rudimenta mathematica (Basel 1581), Petrus Ramus, Arithmeticae libri II ... (Frankfurt 1592), Gemma Frisius, Arithmetica practica (Wittenberg 1593) und Christophorus Clavius, Euclidis elementorum libri XV (Köln 1600). Weitere Titel liegen vor von Johann H. Lambert, Johann J. Heinlin, Johann B. Wiedeburg und P. Krüger. Unter den slowakischen Autoren sind erwähnenswert Maximilian Hell (Elementa mathematicae, Wien 1761) und Franz Mošnik (20 Titel).

2.17 Zu den Naturwissenschaften liegen überwiegend Werke deutscher Autoren vor, darunter z. B. Albertus Magnus (De natura locorum, Wien 1514), Friedrich Georg, Georg Simon Klügel, Johann Fr. Blumenbach, Johann Philipp Bünting, Anton Fr. Büsching, Paul Amman oder Johann Kanold. Zur Physik finden sich u. a. Titel von Michael Neander und Johann Sperling (6 Titel), zur Astronomie von Petrus Appianus, Johannes Kepler und Joannes Regiomontanus (Tabulae..., Nürnberg 1549). Den Bereich der Architektur vertreten Vitruvs Zehen Bücher von der Architektur (Nürnberg 1586). Unter den insgesamt 33 Titeln (52 Bdn) zur Alchimie finden sich Werke von Georgius Agricola (De re metallica), Andreas Libavius (Alchymia, Frankfurt 1606), Johann R. Glauber, Paracelsus, Raimundus Lullus oder Valentius Basilius.

2.18 Die meisten Titel zur Botanik stammen aus dem 18. und 19. Jh, darunter z. B. zwei Ausgaben von Buffons Allgemeiner Naturgeschichte (Berlin 1774 und Troppau 1785). Bei den Schriften aus dem Bereich der Zoologie finden sich Werke slowakischer und tschechischer Autoren wie Ján Severinis Tentamen zoologiae Hungaricae (Preßburg 1779), Ondrej Kral'ovanskýs Naturalis historiae compendium (Leutschau 1795), Eugen Netolickas Lehrbuch der Zoologie (Brünn 1863) oder Alois Pokornys Naturgeschichte des Thierreiches (Wien 1885).

2.19 Die Gruppe Geographie enthält allgemeine geographische Darstellungen sowie Beschreibungen einzelner Länder und Regionen, z. B. Ungarns oder der Slowakei (hier vor allem der Zips). Hingewiesen sei unter den frühen Drucken auf Dionysius Aphrus (Periegetes), De situ orbis sive geographia (Wien 1512). Unter den Titeln des 17. Jhs finden sich Daniel Fischer, Medulla geographiae practicae (Bartfeld 1639), David Frölich, Bibliotheca, seu cynosura peregrinantium: hoc est, Viatorium ... (Wien 1643) und Bernhard Varenius, Geographia generalis (Amsterdam 1650). In Ausgaben des 18. Jhs liegen u. a. Titel vor von Johann G. Gregorius, Anton Friedrich Büsching (16 Titel), Matej Bel (Compendium regnorum ..., Preßburg 1767), Ján Tomka-Saský (Introductio in orbis ... geographiam, Preßburg 1777), Karl G. Windisch (Geographie des Königreichs Ungarn, Preßburg 1780), Hieronymus Balbi, Adolf Oswald und Samuel Déci (Décsy). Unter den Drucken des 19. Jhs verdienen Erwähnung Ladislav Bartolomeides' Notitio historico-geographica (Leutschau 1806-1808), Juraj Buchholtz' Beschreibung der Zipser Schneegebirge (Leutschau 1899) neben Titeln von Samuel Roth, Ladislav Jármay und Štefan Boleman, František W. Hildebrandt, František Dénes, Martin Schwartner, Mikuláš Sontág (Szontágh), Július Andor Heffty und Karol Kolbenheyer. Darüber hinaus liegen diverse Reisebeschreibungen vor, u. a. von Josef Furtenbach (zu Italien), H. Janius (zu Indonesien), A. W. Zimmermann (zu Brasilien), Christian F. Damberger (zu Afrika) oder Adam Wenner (zur Türkei).

2.20 In der Fachgruppe Medizin sind mehr als 60 Autoren vertreten, darunter die bedeutendsten Ärzte von der Antike bis zum Ende des 19. Jhs. Zu den ältesten Titeln zählt Guilelmus Vanignana, Secreta sublimia ad varios curandos morbos (Venedig 1520). Erwähnenswert sind ferner Werke von Girolamo Mercurialis (4 Titel, darunter De venenis et morbis, Frankfurt 1584), Hippokrates (Omnia opera ..., Genf 1657), Dioskurides, Paracelsus (2 Titel), Eobanus Hessus, Galen, P. Bayer, Hermann Boerhaave, Friedrich Hoffmann, Christoph W. Hufeland, Martin Ruland, Johann H. Jüngken, J. Lorictius, Johann Ph. Rhumel und Michael Lyserus. Große Aufmerksamkeit wurde der Wiener medizinischen Schule gewidmet, repräsentiert durch Autoren wie J. S. Franck, A. D. Tissot und J. J. Plenck. Vorhanden sind auch Werke slowakischer Autoren des 18. und 19. Jhs, z. B. Karol Lumnitzer, Daniel Lendel (Lengyel) oder Martin Marikovský. Umfangreich ist der Bestand an pharmazeutischer Literatur seit dem 16. Jh, darunter die Apoteck für den gemeinen man (Leipzig 1540) oder Adolphus Occo, Pharmacopoeia (Augsburg 1581). Nennenswert sind Titel zu diversen Heilbädern, u. a. von Ján Justus Torkoš und Emil Keller.

2.21 Auch im Bestand zur Philosophie ist der Anteil der Germanica vergleichsweise hoch. Gut vertreten ist das antike Schrifttum mit Ausgaben von Aristoteles (9 Titel) und Plato. Den größten Raum unter den Verfassern rhetorischer Werke nimmt Cicero ein (71 Titel). Das Schrifttum der Aufklärung ist mit 40 Titeln vertreten. Unter insgesamt mehr als 50 Autoren der Gruppe sind Erasmus (7 Titel), Albertus Magnus, Johann Fr. Buddeus, Helvetius, Herder, Kant (13 Titel), Leibniz, Bacon, Descartes, Diderot, Montesquieu, La Rochefoucauld, Voltaire, Spinoza, Christian Wolff (14 Titel), Fichte, Schelling, Thomas Morus u. a.

2.22 Zu Landwirtschaft und Haushaltungswesen sind wenige ältere Titel vorhanden, so Clemens de Padua, Sieben bücher von dem Feldbau und Ackerwerk (Straßburg 1580) und Daniel Rhagorius, Erneuter Pflantz-Garden (Basel 1669). Bei dem größten Teil der landwirtschaftlichen Literatur handelt es sich um Handbücher slowakischer und ungarischer Autoren des 18. und 19. Jhs zur Bienenzucht sowie zum Obst- und Gemüseanbau (z. B. Samuel Tešedík, Landmann in Ungarn, o. O. 1784; Ján Bogsch, Pavol Magda, G. Szatmáry und Ján Leibitzer, 6 Titel). Vorhanden sind auch 9 Kochbücher aus dem 18. und 19. Jh, darunter J. Neubauer, Allerneustes Kochbuch (Wien 1777) und I. Gästler, Wienerisches bewährtes Kochbuch (Wien 1793).

2.23 Im Fach Schöne Literatur liegt der Schwerpunkt auf der Poesie. In zahlreichen Ausgaben des 16. und 17. Jhs finden sich Werke griechischer und römischer antiker Autoren, wie Pindar, Homer (9 Titel), Horaz (9 Titel), Martial (12 Titel), Ovid (12 Titel) und Vergil (15 Titel). Auch deutsche Autoren sind relativ gut vertreten, so Johann Agricola (Sprichwörter, Leipzig 1529), Georg Fabricius (Poemata sacra, Basel 1557), Hans Sachs, Martin Opitz, Albertus de Eybs (Margarita, o. O., nach 1502) und Nicolaus Reussner. Die Literaturen anderer europäischer Länder repräsentieren Petrarca, A. Mizaldus, John Milton und Cervantes, deren Werke z. T. in deutschen Übersetzungen vorliegen. Von Goethe, Schiller, Klopstock (3 Ausgaben seines Messias) und Lessing (5 Titel) liegen verschiedene Ausgaben vor. Im Bereich der Prosa überwiegen die Werke englischer und französischer Autoren, wie Dickens (7 Titel), Defoe, Fénelon, Molière und Lamartine. Von Aesops Fabulae sind 4 Exemplare vorhanden. Auch die Bestände zur slowakischen Literatur thalten zahlreiche Werke der Lyrik und Prosa, so von Jozef Alauda (Hochzeitsgedichte, Leutschau 1635), Ján Kollár (6 Titel), Peter Benický, Daniel Sinapires und Adam Chalupka. Vorhanden ist auch literaturtheoretisches Schrifttum mit Titeln wie David Czwittinger, Specimen Hungariae literatae, virorum eruditione clarorum ... (Frankfurt und Leipzig 1711), Matej Bel, De vetere literatura Huno-Scythica (Leipzig 1718), Pavol J. Šafárik, Geschichte der slawischen Sprache und Literatur (Ofen 1826), Ján Kollár, Über literarische Wechselseitigkeit (Budapest 1837) sowie Pavol Valaský, Conspectus reipublicae litterariae in Hungaria (Preßburg und Leipzig 1785, Buda 1808).

2.24 Die überwiegend aus dem 19. Jh stammenden Zeitschriften (120 Titel) sind zu mehr als einem Drittel deutschsprachig und stammen größtenteils aus Privatsammlungen von Familien sowie aus Nachlässen evangelischer Pfarrer Levocas. Gedruckt wurden sie in Deutschland, der Slowakei und Ungarn. Aus Deutschland stammen u. a. die Nouvellen aus der gelehrten und curiosen Welt (Frankfurt und Gotha 1692), die Erlangische Real-Zeitung (1769), das Fliegende Blatt (Leipzig 1869-1904), das Magazin der Kunst und Literatur (Wien 1793-1797), die Neuen Zeitungen von gelehrten Sachen (Leipzig 1773), die Jenaische Gelehrte Zeitung (1753) und Der deutsche Mercur (Frankfurt 1773, Leipzig 1784). Unter den deutschsprachigen Zeitschriften, die in der Slowakei oder Ungarn gedruckt wurden, finden sich z. B. die Pressburger Zeitung (1796), Gemeinnützige Blätter (Ofen 1810-1834) und das Unterhaltungsblatt für die Leser der Pressburger Zeitung (1815-1824).

2.25 Die Sammlung von Berichten und Jahrbüchern umfaßt 315 Titel und enthält neben Schuljahresberichten evangelischer Schulen aus dem 19. Jh (vor allem aus Kezmarok [Käsmark], Levoca und Spišska Nová Ves [Zipser Neudorf] Jahresberichte deutscher Vereine (Karpatenverein und Zipser Lehrer-Verein), deutsche Statuten, Verlagsverzeichnisse sowie Kalender. Die meisten Kalender stammen aus dem 19. Jh. Es finden sich aber auch ältere Titel, wie Lucas Lossius, Cicio Janus, hoc est Calendarium ... (Wittenberg 1551). Aus dem 18. und 19. Jh stammen die Titel Reise-und-Hand-Kalender (Erfurt 1738), Calendarium vetus et novum (Tyrnau 1781), Calendarium dioezesanum (Leutschau 1787), Calendarium novum (Budapest 1793 und 1800-1801), Calendarium in usum ecclesiae romano-catholicae (Budapest 1806-1844), Bergkalender (Schmöllnitz 1839-1841) sowie Bilder-Kalender (Budapest 1876 und 1889).

2.26 Die Dissertationen und Disputationen, größtenteils von Zipser Studenten und slowakischen Studenten deutscher Universitäten, wurden von L. Weszter gesammelt und anschließend zu Konvoluten gebunden. Erwähnt seien die Disputationen von Bartolomej Alauda über Logik (1597), von Paul Kramer über Medizin (Basel 1614), von Jozef Alauda über Astronomie, Philosophie und Theologie (Wittenberg 1629-1630), drei Disputationen von Ján Brewer über Medizin (Wittenberg 1661-1664) sowie die Disputationen von M. Fröhlich über Theologie (1667), von C. Gosnowiczer über Magnetologie (Jena 1672) und von Samuel Günter über Recht (Jena 1695).

2.27 Die Sammlung der Musikalien umfaßt 168 Titel von 95 Autoren, darunter 81 deutschsprachige. Vorhanden sind Notenhandschriften sowie Notendrucke von der ersten Hälfte des 16. Jhs bis zum Ende des 19. Jhs. Unter den frühen Ausgaben sind vor allem erwähnenswert ein deutsches Missale von 1512, ein Gesangbuch (Frankfurt 1569) und ein Agend Büchlein (mit Notenanlage, 1563).

2.28 Die 650 Einblattdrucke umfassen ephemere Drucke, Flugschriften, Oden und Predigten, die etwa zu einem Drittel deutschsprachig sind. Zu den Druckorten gehören u. a. Berlin, Braunschweig, Göttingen, Halle, Jena, Leipzig und Wien. Häufig vertretene Autoren sind Karl Gerock, Johann Caspar Lavater, Johann Jakob Rambach, Michael Weber, Wilhelm Fr. Hufnagel, J. G. Hertzog, C. I. Löscher, J. F. Löser und M. A. Salomon.

Sondersammlung

2.29 Eine Sondersammlung bildet die sogenannte Slowakische Bibliothek. Sie enthält ca. 130 Bde Slovacica, die meisten von ihnen in der Slowakei und Tschechien herausgegeben. Hinzu kommen in Ungarn und Deutschland gedruckte slowakische und tschechische Titel (Katalog s. u. 3.1).

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Autorenkatalog

[in Zettelform; um 1954 erarbeitet von Pfarrer Gustáv Pogány anhand der Kataloge von L. Weszter]

Catalogus a könyvtár szaporodasa 1905-óta [Zugangskatalog der Bibliothek seit 1905].

[7 Bde; systematisch geordnet; angelegt von Kalman Gerési]

Katalog der medizinischen und biologischen Literatur

[in Zettelform; 1955 erarbeitet von M. Bokerová]

Katalog der Hungarica

[in Zettelform; erarbeitet von Gedeon Borsa]

Katalog der Slowakischen Bibliothek

Prehl'adný súpis hudobnín v kniznici ev. a. v. cirkvi v Levoci [Übersicht der Musikalien in der Bibliothek der ev. Kirche A. B. in Leutschau]

3.2 Historische Kataloge

Bücherkatalog der ev. Kirchengemeinde in Leutschau

[erstellt 1883 von L'udovít Weszter; in 14 Sachgruppen gegliedert; z. Z. verschollen]

Verzeichnis der in Ungarn bis 1710 erschienenen Drucke, die sich im Besitz der Bibliothek der ev. Gemeinde in Leutschau befinden

[erarbeitet 1889 von L. Weszter]

Catalogus librorum bibliothecae Lycei Evang. A. C. Leutschoviensis ab anno 1819

Katalog der Schüler-Bibliothek der ev. Volksschule zu Leutschau 1935

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Das zur Bibliothek gehörende Kirchenarchiv besteht aus den Abteilungen Archiv der ev. Kirchengemeinde in Levoca und dem Archiv des Zipser Seniorats. Beide enthalten die Bibliothek betreffende Dokumente.

Archiv der ev. Kirchengemeinde in Levoca

[327 Dokumente aus dem 16. bis 18. Jh; gegliedert in 8 Untergruppen: Pfarrgemeinde, Zunftarchiv, Archiv des Lyzeums, Familien-Archive, Dokumente, Varia u. a.]

Senioratsarchiv

[ca. 1000 Dokumente in 255 Schachteln und Bündeln; nur z. T. katalogisert: Matrikel und Statuten der evangelischen Fraternität seit 1598, Vocationen der evangelischen Pfarrer und Lehrer, Kirchennachrichten der Zipser Gemeinden, Collectanea historico-ecclesiastica, Handschriften zur Geschichte Ungarns und der Zipser Kirchen]

Verzeichnis der aus der Jugendbibliothek in Leutschau ausgeliehenen und zurückerhaltenen Bücher

Verzeichnis der in der Bibliothek vorhandenen Disputationen der Studenten, die in Deutschland studiert haben [verzeichnet 90 Disputationen von Studenten aus der Zips und anderen Regionen der Slowakei und Ungarns]

Súpis archiválií ev. a. v. cirkevného zboru v Levoci [Verzeichnis der Archivalien der evang. Kirchengemeinde A. B. in Levoca]

Súpis archiválií spiškého seniorátu spravovaných evanj. a. v. cirkevným zborom v Levoci [Verzeichnis der Archivalien des Zipser Seniorats, verwaltet von der evang. Kirchengemeinde A. B. in Levoca]

4.2 Darstellungen

Valaský, Pavel: Conspectus rei publicae litterariae in Hungaria. Preßburg und Leipzig 1785, S. 181 und S. 265

Tomasek, Ján: Geschichte der evangelischen Gemeinde in Leutschau. In: Andenken an die dreihundertjährige Jubelfeier der evangelischen Gemeinde in der h. Freistadt Leutschau. Leutschau 1844, S. 41

Förster, Rezsö: Evangelikus közkönyvtár és levéltárie [Die evangelische Volksbibliothek und das Archiv]. In: Löcsei evangelikus egyházközség története [Die Geschichte der evangelischen Kirche in Levoca]. Levoca 1917, S. 148-157

Repcák, Jozef: Crty z dejín kniznej kultúry v Levoci do roku 1918 [Skizzen zur Geschichte der Buchkultur in Levoca bis 1918]. In: Kniznicný zborník [Bibliothekssammelband] 1974, S. 63-118

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Forster, Leonhard: Item Bohemicum. A report on German baroque literature in Czechoslovak libraries. Amsterdam 1980, S. 285-298

Stand: Dezember 1993

Ján Agnet (†)

Ergänzt: März 2000

Ergänzt von Jana Zitnáková


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.