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Bibliothek des Fichtelgebirgsmuseums

Adresse. Spitalhof, 95632 Wunsiedel [Karte]
Telefon. (09232) 2032
Telefax. (09232) 8 05 55

Unterhaltsträger. Zweckverband Fichtelgebirgsmuseum
Funktion. Spezialbibliothek, öffentlich zugänglich.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Ehemaliges Sechsämterland und der angrenzende Raum der Oberpfalz und Oberfrankens. 2. Besondere Sammelgebiete: Literatur zur Volkskunde, Jean Paul, Carl Ludwig Sand.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek (Ausleihe nur in Ausnahmefällen). Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8-12 Uhr und 13-17 Uhr, Freitag 8-12 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Gedruckte Informationen. Auf Anfrage Übersendung von Computerlisten zu bereits erfaßten Beständen möglich.
Hinweise für anreisende Benutzer. Telefonische oder schriftliche Anmeldung empfehlenswert. Busverbindung von Bahnstation Wunsiedel-Holenbrunn zum Busbahnhof Wunsiedel. A 9, Ausfahrt Bad Berneck; B 303. Parkplätze in der Sonnenstraße (parallel zum Museum).

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek des Fichtelgebirgsmuseums wurde 1934 von dessen damaligem Leiter, Wilhelm Müller (1883-1978), begründet. Das 1918 eröffnete Museum hatte zu dieser Zeit bereits einen beträchtlichen Umfang mit mehreren Abteilungen. Müller sah in einer museumsspezifischen Bibliothek eine wichtige Voraussetzung für seine ehrenamtliche Tätigkeit. 1963 wurden die Bibliotheksbestände erstmalig katalogisiert, geordnet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der damalige Umfang betrug ca. 5000 Bde. Im Jahre 1977 wurden innerhalb des Museums neue Räume bezogen, die eine systematische Aufstellung der auf ca. 8000 Bde angewachsenen Bestände ermöglichten. Seit 1990 wird der Bestand von einem hauptamtlichen Bibliothekar betreut.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek hat einen Gesamtbestand von ca. 10.000 Bdn. Der historische Bestand umfaßt 1526 Bde; davon entfallen 6 auf das 16. Jh, 16 auf das 17. Jh, 161 auf das 18. Jh und 1343 auf das 19. Jh. Bis auf einige Bibeln in lateinischer Sprache sind nur deutschsprachige Titel vorhanden.

2.2 Der Bestand ist seit der Neuordnung in 59 Sachgruppen eingeteilt. Ein von Anbeginn systematischer Aufbau der Bibliothek ist kaum erkennbar, da sich die Gründung in der Hauptsache auf Spenden und Nachlässe stützte. Als Spender traten vor allem die Mitglieder des Fichtelgebirgsvereins mit Literatur zur Orts- und Regionalgeschichte auf, die mit 260 Bdn einen Schwerpunkt setzt. In diesen Bereich fällt auch die historisch-geographische Literatur, darunter Johann Christoph Pachelbel von Gehag, Ausführliche Beschreibung des Fichtelberges (Leipzig 1716), Mathias Flurl, Beschreibung der Gebirge von Baiern und der oberen Pfalz (München 1792) sowie August Goldfuß und Gustav Bischof, Physikalisch-statistische Beschreibung des Fichtelgebirges (Nürnberg 1817). Der hohe Anteil an Werken zur Botanik und Geologie geht auf den Nachlaß der Wunsiedler Apotheker-Familie Schmidt zurück. Von Friedrich Schmidt (1819-1863) und seinem Sohn Albert (1849-1918) besitzt die Bibliothek eine Reihe von Fundberichten zu Themen aus der Region Fichtelgebirge. Im naturwissenschaftlichen Bereich sind hervorzuheben Johann Friedrich Esper, Description des Zoolithes (Nürnberg 1774) und Heinrich Funk, Cryptogamische Gewächse des Fichtelgebirges (Leipzig 1806).

2.3 Die Theologie ist mit 134 Bdn vertreten; sie stammen sämtlich von privaten Spendern. Diese Abteilung umfaßt in der Hauptsache die Bereiche Bibeln und Hauspostillen. Zu nennen sind Jean Suffren, Christliches Andächtiges Jahr (Köln 1658), M. Andreas Pancratius, Vielvermehrtes Haus- und Kirchenbuch oder Kurze Summarien und Gebetlein (Nürnberg 1662) sowie Die Bibel, oder die ganze Heilige Schrift des alten und neuen Testaments nach der deutschen Übersetzung D. Martin Luthers (Halle 1796).

2.4 Eigene Sachgruppen bildet die Literatur von und über Jean Paul sowie über den politischen Attentäter Carl Ludwig Sand, die beide in Wunsiedel geboren sind. Zur Handwerksgeschichte liegen u. a. Zunftbücher vor, so z. B. die der Büttner (1563), der Schreiner (1582), der Bäcker (1669), der Maurer (1787), der Metzger (1817) und der Weber (1857).

2.5 Da der Landkreis Wunsiedel im Schnittpunkt der Fränkischen, der Egerländer, der Oberpfälzer und der Vogtländischen Mundarten liegt, befinden sich auch einige Bände mit Mundartdichtungen aus den genannten Gebieten in der Bibliothek. Gesammelt und archiviert sind Heimatbeiträge der regionalen Zeitungen ab ca. 1869. Zeitschriften, vor allem Vereinszeitschriften des Fichtelgebirgsvereins, des Frankenwald-Vereins, des Oberpfälzer-Vereins und des Böhmerwaldvereins, gehen vereinzelt auf die neunziger Jahre des 19. Jhs zurück.

3. KATALOGE

Standortkatalog

[59 Sachgruppen, in Zettelform]

Alphabetischer Verfasserkatalog

[in Zettelform]

EDV-Katalogisierung im Gange.

Die Bestände sind nicht im Bayerischen Zentralkatalog nachgewiesen.

Stand: Dezember 1994

Karl-Heinz Plitek


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.