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Bibliothek der Forschungsstelle für fränkische Volksmusik

Adresse. Schloß Walkershofen, 97215 Simmershofen
Telefon. (09848) 9 68 61
Telefax. (09848) 9 68 63

Unterhaltsträger. Bezirke Mittel-, Ober- und Unterfranken
Funktion. . Spezialbibliothek und Musikaliensammlung zur regionalen Volksmusikforschung; Publikationen zur Popular- und Volksmusik in Franken (eigene Publikationsreihe).
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Populare Vokal- und Instrumentalhandschriften und -drucke, meist fränkischer Provenienz. Regional einschlägige Fachliteratur zur Volksliedforschung, musikalische Volkskunde, Bild- und Tondokumente. 2. Besondere Sammelgebiete: Leben und Werk des Liedersammlers Franz Wilhelm von Ditfurth.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek mit Notenarchiv und Tonträgersammlung. Benutzung nach Vereinbarung. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. Bahnstation Uffenheim. Von dort keine öffentlichen Verkehrsmittel nach Schloß Walkershofen. A 7, Ausfahrt Langensteinach, über Langensteinach, Hohlach. Parkplätze vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Forschungsstelle für fränkische Volksmusik der Bezirke Mittel-, Ober- und Unterfranken wurde im Februar 1981 als Einrichtung der drei fränkischen Bezirke gegründet. Federführend ist der Bezirk Mittelfranken. Beabsichtigt war, eine praxisorientierte wissenschaftliche Volksmusikforschung zu etablieren als Ergänzung zur ebenfalls gesamtfränkischen institutionalisierten Volksmusikpflege (getragen vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege).

1.2 Das Ziel ist, regionale Ausformungen popularen Musizierens in Franken in ihren historischen und gegenwärtigen Ausprägungen zu erfassen und speziell das, was mit dem schillernden Begriff Volksmusik bezeichnet wird, im Kontext der Popularmusik zu untersuchen. Dr. Horst Steinmetz (1936-1994), der die Forschungsstelle bis zu seinem Tod leitete, gelang es, in relativ kurzer Zeit umfangreiche Sammlungen zu den Bereichen Lied, Tanz und Instrumentalmusik zusammenzutragen, die weiter ausgebaut werden. Die Musikaliensammlung (vor allem instrumentale Ensemblemusik) umfaßt ca. 20.000 Stimmhefte, die Fachbibliothek ca. 5000 Bde (davon über 1200 Gesang- und Liederbücher), die Diathek ca. 3000 Dias, die Sammlung von Tonträgern 490 Schellacks, 320 Mikrorillenplatten, 120 Tonbänder, 400 MCs, CDs und Videokassetten, die Instrumentensammlung zur Volksmusik ca. 300 Instrumente.

1.3 Eine eigene Publikationsreihe (mehr als 50 Hefte und Bücher) ist ausgerichtet auf die Erforschung und Förderung regionaler Volkskultur auf dem Gebiet der Musik. Der Popularmusikforschung bietet die Einrichtung in zahlreichen Musikanten-Nachlässen mit Gebrauchsmusik-Noten des 19. und 20. Jhs Quellen-Material, das anderswo kaum berücksichtigt ist.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Kern der Forschungsstelle ist eine Notensammlung von etwa 20.000 Notenheften und Stimmbüchern mit Gebrauchsmusik (Tanz-, Marsch-, Unterhaltungsmusik). Der Gebrauchszusammenhang der Noten zum größten Teil handelt es sich um Noten-Nachlässe von Musikanten oder Kapellen aus Franken (Rudi Fischer und Georg Herold, Nürnberg; Eichinger, Fürth; Bad Windsheimer Kapellen; Hanns Horst, Hartenstein; Dreßler, Burghaslach; Horlbeck, Bad Berneck und Bayreuth; Dahlfeld, Marktbreit) - bleibt bei der Aufstellung nach Orten und Regionen erhalten. Drucke und Hss., die in vielen Fällen Abschriften nach Drucken darstellen, werden in Archivkapseln gemeinsam aufbewahrt. Gedruckte Unterrichtswerke (19. Jh 4 Schulen für Blechblasinstrumente mit Ventilen, 6 für Zither, 12 für Streichinstrumente) und handschriftliche Instruktionen sind separat aufgestellt.

2.2 Eine chronologische Übersicht ist schwierig, da nicht alle Nachlässe erfaßt sind und die Musikdrucke und Hss. selten Datierungen aufweisen. Der größte Teil der derzeit vorhandenen Bestände stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs und aus dem frühen 20. Jh. Der überwiegende Teil der Musikstücke aus dem 19. Jh findet sich in gedruckten oder handgeschriebenen Notenheften (meist ganze Stimmsätze für Blas- oder Streichmusikbesetzungen). Etwa 10 Prozent sind Einzeldrucke oder Partituren.

2.3 Die Präsenzbibliothek mit derzeit ca. 5000 Bdn weist über das regionale Forschungsfeld hinaus meist deutschsprachige Fachliteratur zu den Themen Volkslied, Volksmusik, Volkstanz, Instrumentenkunde und Musikgeschichte auf. Sie hat historische Bestände vor allem in den Bereichen Gebrauchsliederbuch (kirchliche Gesangbücher 18. Jh 10 Titel, 19. Jh 42; Gesellschaftsliederbücher 18. Jh 6, 19. Jh 65; Chorausgaben 19. Jh 13 Titel; handschriftliche Liederbücher 19. Jh 28) sowie Editionen und Abhandlungen zum Volkslied (18. Jh eine, 19. Jh 60). Eine eigene Abteilung bilden die gedruckten und nachgelassenen Werke des fränkischen Liedersammlers Franz Wilhelm von Ditfurth. Ein Teil dieser Bücher liegt in Faksimiledruck oder in Xerokopie vor.

3. KATALOGE

EDV-Kataloge zu Bibliothek, Phonothek, Diathek, Instrumenten- und Musikaliensammlung

[Erfassung nach hauseigenen Regeln; Instrumentalnoten: z. Z. ca. 26.000 Titel ländlicher und städtischer Gebrauchsmusik (davon 12.700 in gedruckter Form, 13.300 in Hss.) erfaßt. Lied-Datenbank: 90.000 Textinitien bzw. Strophenanfänge aus wichtigen Liedsammlungen und verbreiteten Gebrauchsliederbüchern (18. Jh bis heute)]

Die Bestände sind nicht im Bayerischen Zentralkatalog nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Steinmetz, Horst: Forschungsstelle für fränkische Volksmusik der Bezirke Mittel-, Ober- und Unterfranken. In: Bayerische Blätter für Volkskunde 16 (1989) S. 223-225

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Griebel, Armin; Steinmetz, Horst: Zum Tanz aufgespielt! Noten, Bilder und Instrumente zur Tanzmusik in Franken. Walkershofen 1990

Stand: Juni 1995

Armin Griebel


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.