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Knjiznica Franjevackog samostana

Bibliothek des Franziskanerklosters


Adresse. Franjevacki samostan, Trg Sv. Trojstva 21, 34000 Pozega
Telefon. (034) 273 553
Telefax. (034) 273 445

Unterhaltsträger. Franjevacki samostan [Franziskanerkloster] Pozega
Funktion. Klosterbibliothek.
Sammelgebiete. Theologie, Predigten und Homiletik, Kroatische Literatur, Musik.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: keine festen Öffnungszeiten. Benutzung nach Voranmeldung möglich. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Voranmeldung erforderlich. Das Kloster des Hl. Franziskus befindet sich auf dem Zentralplatz (Trg Sv. Trojstva) in Pozega (Eingang in der Seitenstraße). - Von Zagreb Bahnverbindung über Nova Gradiška. - Von Zagreb Autobahn 4 (E 70) Richtung Osten bis Ausfahrt Rešetari/Nova Gradiška, dann Landstraße 51 bis Pozega. Parkmöglichkeiten vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Erste Angaben zum Wirken der Franziskaner in Pozega stammen aus dem Jahre 1285. Es dürfte schon zu dieser Zeit auch eine Bibliothek bestanden haben, da die Ordensbrüder für ihre Tätigkeit Literatur benötigten. Überdies wirkten im Rahmen des Klosters verschiedentlich Schulen, in denen sich junge Priester auf ihre zukünftige Arbeit vorbereiteten und Bücher zum Studium vorgefunden haben dürften. Diese ersten Bestände waren vermutlich theologischen und liturgischen Inhalts.

1.2 Aufgrund ihres sozialen Engagements und ihrer Bemühungen um die Bildung genossen die Franziskaner großes gesellschaftliches Ansehen. Buchspenden aus der Bevölkerung sind zwar nicht eindeutig schriftlich belegt, doch einige Bücher weisen Besitzvermerke früherer Eigentümer auf. Schenkungen und Nachlässe dürften demnach einen Teil des Bestandszuwachses ausgemacht haben. Vor diesem Hintergrund wuchs allmählich ein Bibliotheksbestand, der Anfang des 19. Jhs wahrscheinlich mehr als 5000 Bde zählte. 1842 zerstörte jedoch ein Stadtbrand das Kloster und den Großteil der Bibliothek. Lediglich ein kleiner Teil der Bibliothek konnte gerettet werden und wurde in zwei Räumen des wiedererrichteten Klosters untergebracht, die bis heute als Bibliothek dienen. Den kleinen geretteten Bestand ergänzten in der Folgezeit Ankäufe und Schenkungen, bei denen es sich häufig um Dubletten aus Bibliotheken anderer Franziskanerklöster handelte.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek besitzt mehr als 4000 Titel. Der Bestand ist nicht erschlossen und auch nicht chronologisch geordnet. Für die Beschreibung wurden lediglich die Inkunabeln, Drucke des 16. Jhs und die Sammlung der Rara croatica (Croatica bis 1850) gesichtet. Vorhanden sind demnach 10 Hss. und 3 Inkunabeln. Aus dem 16. Jh stammen ca. 40 Titel des deutschen Sprachgebiets.

2.2 Unter den Inkunabeln findet sich als deutscher Druck die Biblia cum postillis Nicolai de Lyra ...pars III (Nürnberg: Anton Koberger 1487). Die Titel des 16. Jhs betreffen inhaltlich die Bereiche Theologie, Biblica, Liturgie, Homiletik, Antike Autoren, Philosophie und Geschichte. Sie stammen zu einem großen Teil aus Druckereien in Basel, Köln und Frankfurt a. M. Erwähnenswert sind von den frühesten Drucken Philippus Beroaldus, Varia ...opuscula (Basel 1517), Joannes Meder, Parabola filii glutonis profusi atque prodigi (Basel 1523), Quintilian, Oratoriarum institutionum libri XII (Köln 1521)

 und Erasmus, Parabolae sive similia (Basel 1514). Von
den theologischen Schriften sind ferner zu nennen Theatrum terrae sanctae (Köln 1590), Augustinus, Opera (Basel 1569), Joachim Paberberg, Orationes ...funebres (Leipzig 1569), Petrus Canisius, Opus catechisticorum (Köln 1577), Aloysius Lipomanus, De probatis Sanctorum historiis ... (Köln 1571) und Cornelius Mussus, Conciones evangeliorum aliquot et festis solemnioribus totius anni (Köln 1594). Das antike Schrifttum vertreten Plinius, Historiae naturalis libri XXXVII (Basel 1535), Homer, Poetarum omnium saeculorum longe principis (Basel 1553-1554), Terenz, Comoediae sex (Wittenberg 1545) und Vergil, Opera indubitata ... (Leipzig 1556). Mit mehreren Titeln vertretene Autoren sind Rudolf Goclenius (z. B. Psychologia, hoc est de hominis perfectione, Marburg 1597) und Antonius Mizaldus (z. B. Harmonia coelestium corporum et humanorum dialogis undecim astronomice et medice, Frankfurt 1599).

2.3 Der deutsche historische Bestand des 17. bis 19. Jhs umfaßt zahlreiche Drucke, die in Deutschland oder im weiteren deutschen Sprachraum erschienen sind. Inhaltliche Schwerpunkte lassen sich kaum definieren. Einige deutschsprachige Bücher wurden in Kroatien gedruckt. Zur Zeit können keine genaueren Angaben gemacht werden, da die Bestände nicht geordnet und vor allem die Stapelbestände noch nicht untersucht sind. Zugänglich sind nur die in Schränken aufbewahrten Bücher.

2.4 Einige deutsche Titel finden sich auch unter den Nachschlagewerken und Periodika, so 2 Ausgaben von Meyer's Lexikon (1874, 1890) und Doppelmayers Atlas (1742). Zum deutschsprachigen Zeitungsbestand gehören in Zagreb [Agram] erschienene Titel wie die Agramer Zeitung (1846-1847), Luna - Beiblatt zur Agramer politischen Zeitung (1825-1847) und Luna - Unterhaltungsblatt, Beilage zur Agramer Zeitschrift (1828-1834).

3. KATALOGE

Zettelkatalog

[verzeichnet den Bestand nur fragmentarisch; erstellt Ende des 19. Jhs]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Potrebica, Filip: Povijest knjiznica pozeške kotline [Die Geschichte der Bibliotheken im Becken von Pozega]. Zagreb 1976, S. 125-140

Stand: März 2000

Miljenko Holtzleitner


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.