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Biblioteka Gdanska Polskiej Akademii Nauk

Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften


Adresse. ul. Waowa 15, 80-858 Gdansk
Telefon. (058) 31 22 51 bis -54
Telefax. (058) 31 29 70
e-mail. [bgpan@task.gda.pl]
Bibliothekssigel. <GD PAN>

Unterhaltsträger. Polska Akademia Nauk [Polnische Akademie der Wissenschaften]
Funktion. Wissenschaftliche Bibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Sämtliche Wissensgebiete. - 2. Besondere Sammelgebiete: Geschichte Danzigs und Pommerns; Ozeanographie, besonders des baltischen Beckens.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Lesesaal und Kataloge: Montag bis Freitag 8-19.30 Uhr, Samstag 9-13 Uhr. Bücher aus Sondersammlungen müssen bis 15 Uhr bestellt werden; Informationsabteilung: Montag bis Freitag 8-15 Uhr. Die Bibliothek ist im August und vom 21. bis 31. Dezember geschlossen. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm-Lesegeräte.
Gedruckte Informationen. Die Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Eine kurze Mitteilung. Danzig 1993 [Informationsbroschüre]. - Einführung in die Kataloge der Stadtbibliothek Danzig. Danzig 1928.
Hinweise für anreisende Benutzer. Die Bibliothek befindet sich in Fußwegnähe (5 Minuten) vom Hauptbahnhof. Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Vorgängerinstitution der heutigen Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften wurde im Jahre 1596 als Ratsbibliothek, Bibliotheca Senatus Gedanensis, gegründet. Den Grundstock bildete die wertvolle Büchersammlung des italienischen Humanisten Giovanni Bernardino Bonifacio, Marchese d'Oria (1517-1597), die durch einen Zufall in den Besitz der Stadt Danzig gekommen war. Bonifacio, der als Anhänger der Reformation die Inquisition in Neapel fürchtete, lebte seit 1557 im Exil und wurde 1591 nach einer Schiffshavarie im Danziger Hafen Bürger der Stadt. Ein Teil seiner mitgeführten Bibliothek (1014 Titel in 1115 Bdn) konnte geborgen werden. Er übereignete sie dem Danziger Rat am 28. September 1591 gegen freie Wohnung, Kost und einen ungarischen Gulden pro Woche. Die Sammlung enthielt Werke antiker Autoren sowie der Renaissance und der Reformationszeit zu allen Wissensgebieten: Theologie, Rechtswissenschaft, Medizin, Philosophie, Geschichte, Literatur, Grammatik, Mathematik und Astrologie, darunter 70 Ausgaben italienischer Klassiker (Dante, Ariosto) und Humanisten. Die Bücher stammten aus berühmten Druckereien in Italien, der Schweiz, Frankreich und Deutschland. Die Pläne für eine Rats- oder Stadtbibliothek, die schon seit den fünfziger Jahren des 16. Jhs bestanden, konnten nun realisiert werden. Die Bürger Danzigs, der reformierte Klerus und die Schulen benötigten dringend humanistische und der neuen Konfession entsprechende Literatur. Bei ihrer Eröffnung im Jahre 1596 besaß die Bibliothek außer der Sammlung des Marchese d'Oria Bestände aus aufgelösten Kirchen- und Klosterbibliotheken, insgesamt ca. 4000 Titel.

1.2 Die Bibliothek wurde zusammen mit dem Akademischen Gymnasium (gegr. 1558 als städtische protestantische Schule) im ehemaligen Franziskanerkloster untergebracht und stand unter der Aufsicht des Schulkollegiums. Lehrer und Schüler des Gymnasiums sowie die Bürger der Stadt durften die Bibliothek benutzen, doch nur Lehrer und - in Ausnahmefällen - öffentliche Beamte waren zur Ausleihe berechtigt. Der erste Bibliothekar, Daniel Asaricus (1560-1606), legte den Index Librorum an, der bis 1782 geführt wurde und heute als wichtigste Quelle zur Geschichte der Danziger Ratsbibliothek und ihres Bestandsaufbaus gelten kann. Er beginnt mit der Stiftungsakte der Bibliothek und dem Verzeichnis der Bücher aus der Sammlung Bonifacios. Im Anschluß verzeichnet er jede Bestandsänderung durch Neuzugänge und Abgaben. 1597 wurde der Kauf von 500 Büchern (darunter 20 deutschsprachige) aus den Bibliotheken Danziger Gelehrter eingetragen: des Juristen Heinrich Lemke (ca. 1540-1594), des Theologen Alexander Glaser (1534-1594) und des Historikers Kaspar Schütz (ca. 1540-1594). Bis zum Ende des 16. Jhs wuchs der Bestand um ca. 650 Werke, die entweder gekauft oder von Danziger Bürgern geschenkt wurden. Inhaltlich waren sie vor allem der Geschichtswissenschaft zuzuordnen (darunter Ausgaben von griechischen und römischen Klassikern) sowie der Theologie, einige Titel der Naturwissenschaft sowie der französischen und italienischen Literatur (z. B. Petrarca, Ariosto).

1.3 Im 17. Jh vergrößerte sich die Bibliothek erheblich, was nicht zuletzt auf die günstige Finanzsituation der Stadt zurückzuführen war. In den dreißiger Jahren konnten zwei bedeutende Sammlungen angekauft werden: 1632 etwa 1000 Titel aus dem Nachlaß des Danziger Buchhändlers Balthasar Andreae (†1626) - theologische, juristische, medizinische, philosophische und geschichtliche Werke in lateinischer Sprache, einige auch in Deutsch und Polnisch - sowie etwa 5000 Titel aus der Bibliothek von Bartholomäus Nigrinus (1595-1646), der Prediger an der St. Peter- und-Paul-Kirche in Danzig war, - vor allem zur Theologie, darunter auch deutschsprachige Titel.

1.4 Zahlreiche Schenkungen und Vermächtnisse von Gymnasialprofessoren, Ratsmitgliedern, Klerikern, Gelehrten, Juristen und Kaufleuten kamen hinzu. Der Philosoph Bartholomäus Keckermann (1572-1609), der Mathematiker Peter Krüger (1580-1639), der Botaniker Jakob Breyne (1637-1697) und der Jurist Johann Nixdorff (1625-1697) gehörten u. a. zu den Stiftern. Raphael Knofius schenkte der Bibliothek im Jahre 1617 die 162 Bde umfassende Musikaliensammlung seines Vaters Georg Knofius (ca. 1550-1613), und Friedrich Taut vermehrte 1688 den Bestand um 800 Bde. Ferner war es üblich, daß Danziger Autoren ein Exemplar ihrer Veröffentlichungen der Bibliothek zur Verfügung stellten. Solche Buchgeschenke kamen aber auch von ausländischen Autoren, z. B. im 16. Jh von Nicolaus Cragius, dem Gesandten des dänischen Königs. Mitte des 17. Jhs ging auch die erste Geldspende ein: der Kaufmann David Oelhaf (†1645) übergab der Bibliothek 14.000 Gulden für Neuerwerbungen.

1.5 Eine wesentliche Quelle der Bestandserweiterung wurde das im Jahre 1660 durch Erlaß des Rates der Stadt angeordnete Pflichtexemplarrecht auf alle Danziger Drucke. Danzig war zu jener Zeit ein Zentrum des Buchdrucks, so daß sich auf diesem Wege der Bestand gegenüber dem 16. Jh nahezu verdoppelte. In Danziger Offizinen wurden vor allem Gelegenheitsdrucke in lateinischer und deutscher, seltener auch in polnischer, französischer, griechischer und hebräischer Sprache hergestellt. Man schätzt ihre Gesamtzahl auf ca. 6000 Titel. Gesammelt wurden außerdem Drucke aus und über Preußen, Polen und weitere an der Ostsee gelegene Gebiete, so daß heute eine nahezu komplette Sammlung über Danzig, Preußen, die polnische Frage, die Beziehungen Danzigs zum übrigen Polen und zu anderen europäischen Ländern sowie über die Ostseeherrschaft vorliegt. Generell ist im 17. Jh ein Zuwachs von Titeln mit deutschem Druckort zu beobachten (u. a. Frankfurt/O., Frankfurt a. M., Berlin, Heidelberg, Hamburg, Leipzig).

1.6 Mitte des 17. Jhs bearbeitete der Protobibliothekar Adrian Engelcke (1605-1661) als mit der Bibliotheksaufsicht betrautes Mitglied des Stadtrates einen Systematischen Katalog, der nach Fächern geordnet ist und die Sammelschwerpunkte dieser Universalbibliothek erkennen läßt (s. u. 3.4). Sie liegen bei der Theologie (4873 Bde), der Geschichte einschließlich der Politik (ca. 2420 Bde), der Philologie (1997 Bde), der Philosophie (1894 Bde), der Rechtswissenschaft (1851 Bde) und der Medizin (889 Bde). Erwähnenswert ist auch der verzeichnete Bestand an Hochschulschriften (Dissertationen, Lehrpläne, Akademieschriften), die seit der Gründung der Bibliothek gesammelt wurden. Die Theologie, die nach Engelckes Katalog ein gutes Drittel des Gesamtbestandes ausmachte, war gegliedert in die Untergruppen Kirchenväter und Scholastiker (564 Bde), Päpste (1147 Bde), Luthertum (1788 Bde), Kalvinismus (1213 Bde) sowie Häresien und Schismen (191 Bde). Der Bestand war fast durchgängig lateinischsprachig, die besonders umfangreiche Gruppe zum Luthertum ausgenommen, in der die deutsche Sprache überwog.

1.7 Im 18. Jh verdoppelte sich der Bestand gegenüber dem vorangegangenen Jahrhundert nochmals. Hierzu trug auch die Inkorporierung großer Privatsammlungen bei, u. a. die Bibliotheken der Familie Engelcke, von Karl Ernst Nimsgart (†1752), des Mathematikprofessors Joachim G. Bartholdi († 1763) und des Philosophieprofessors Michael Christoph Hanow (1695-1773), deren Verzeichnisse erhalten sind (s. u. 3.5 ), sowie die Polonica-Sammlung des Valentin Schlieff (1680-1750). Die Bibliothek der Familie Engelcke umfaßte ca. 1460 Bde des 16. bis 18. Jhs in deutscher und lateinischer Sprache. Sie kamen aus Druckereien in ganz Europa und betrafen alle Wissensgebiete. Darunter war auch eine Sammlung Danziger Drucke. In der Sammlung von Karl E. Nimsgart (2970 Bde) überwogen Titel in lateinischer und französischer Sprache. Sie thielt u. a. auch eine relativ große Zahl italienischer Klassiker (Dante, Ariosto, Petrarca) sowie Polonica und Gedanensia.

1.8 Joachim G. Bartholdis Sammlung bestand vorwiegend aus historischer und juristischer Literatur, z. T. auch aus Literatur zu Technik und Militärwesen sowie aus Polonica. Es handelte sich um etwa 2500 Titel des 16. bis 18. Jhs in lateinischer, polnischer und deutscher Sprache.  Druckorte waren u. a. Basel, Nürnberg, Frankfurt, Leipzig, Leiden und Antwerpen. Von Michael Ch. Hanow wurden ca. 3000 Titel des 16. bis 18. Jhs, überwiegend in deutscher und lateinischer Sprache übernommen. Die Werke historischen, juristischen und philosophischen Inhalts wurden in Paris, Wittenberg, Jena, Genf, Frankfurt und Danzig gedruckt. Besondere Bedeutung kommt der Sammlung von Valentin Schlieff zu. Er war ein Kenner der polnischen Geschichte und hat ca. 9000 Drucke gesammelt, die die Geschichte Polens, Danzigs und Preußens betreffen. Zahlreiche Bände enthalten handschriftliche Notizen und Ergänzungen Schlieffs, z. T. mit Quellencharakter. So klebte er ausführliche Vermerke ein zu Autor und Genese des Werkes sowie zu historischen Tatsachen und Personen, die ihm zugrunde liegen, außerdem zu Adressaten, Übersetzungen u. a. Im Jahre 1782 übernahm die Ratsbibliothek 3400 Titel aus dieser Sammlung, die den wertvollsten Teil des heute noch vorhandenen Polonica-Bestandes aus dem 16. bis 18. Jh bilden.

1.9 Zu Beginn des 19. Jhs (1803) wurde die Sammlung des Kaufmannes Jacob Kabrun (1759-1814) mit 2865 Bdn aus dem 16. bis 18. Jh inkorporiert (2295 deutsche, 273 glische, 35 holländische, 6 italienische und 93 anderssprachige sowie 163 Wörterbücher). Der Bestand der Ratsbibliothek hatte 1806 bereits einen Umfang von ca. 26.000 Bdn, vor allem aus dem 16. bis 18. Jh. Im Jahre 1817 erhielt die Bibliothek einen neuen Status. Sie wurde vom Gymnasium getrennt und sollte künftig ausschließlich als Stadtbibliothek dienen. Am 3. Oktober 1821 wurde sie an ihrem neuen Standort in der Jakobskirche eröffnet. Das Recht, Bücher auszuleihen, das früher nur die Lehrkräfte des Gymnasiums hatten, wurde nun auf alle Bürger der Stadt Danzig ausgedehnt.

1.10 Christian Gottfried Ewerbeck (1761-1838), Gymnasialprofessor und Bibliothekar, erarbeitete 1822 einen neuen Systematischen Katalog, der 21 Abteilungen in einzelnen Heften verzeichnet (s. u. 3.4). Der Bestand umfaßte damals 21.400 Bde, die zu fast 95 Prozent vor 1800 gedruckt wurden. Die geringere Bestandszahl gegenüber 1806 erklärt sich durch die Versteigerung von 7298 Dubletten. Die größten Anteile des neu katalogisierten Bestandes entfielen auf Theologie, Rechtswissenschaft, Politische Geschichte, Philologie und Neuere Literatur. Auch Gedanensia waren bereits zahlreich vorhanden. Allerdings ging dieses Heft des Ewerbeck-Kataloges verloren. Bis zur Mitte des 19. Jhs wuchs die Sammlung der Stadtbibliothek um ca. 20.000 Bde, u. a. durch Bestände aus säkularisierten Klosterbibliotheken, so des Zisterzienserklosters in Oliwa [Oliva] und des Karmeliterklosters in Danzig. Im Jahre 1832 übernahm die Bibliothek das Legat des Patriziers Heinrich Schwartzwaldt (1619-1672). Aus dem Vermächtnis des Bücher- und Münzensammlers übergab die evangelisch-reformierte Gemeinde Danzigs der Stadtbibliothek 3000 Bde des 16. und 17. Jhs zu Philologie, Philosophie und Geographie sowie Polonica. Die Zahl der Neuerwerbungen aus der zeitgenössischen Buchproduktion belief sich zwischen 1822 und 1850 schätzungsweise auf 16.000 Bde (durchschnittlich ca. 800 Bde pro Jahr), darunter auch Polonica.

1.11 Im Jahre 1856 übergab Theodor Friedrich Kniewel (1783-1859), Prediger an der Danziger Marienkirche, 2870 Bde überwiegend theologischen Inhalts. Dank der Bemühungen von August Bertling (1838-1895), Archidiakon der Marienkirche und Bibliothekar der Stadtbibliothek, kam 1864 die Sammlung von Christoph Cölestin Mrongovius (1764-1855), polnischer Priester an der Annenkirche, in den Besitz der Bibliothek (ca. 1000 Bde). Sie setzte sich aus polnischer und slawischer Philologie, lexikalischen Arbeiten, historischen, theologischen und pädagogischen Schriften zusammen, die überwiegend vor 1800 gedruckt wurden (650 Bde). Die Sammlung von Johann Uphagen (1731-1802, s. u. 2.20; Verzeichnis s. u. 3.5) mit mehr als 15.000 Bdn kam 1879 in den Bestand. Um die Sammlung geschlossen zu erhalten, verfügten Uphagens Erben, daß sie gesondert aufgestellt werden sollte. Sie thält Drucke des 16. bis 18. Jhs und Handschriften aus den Bereichen Geschichte, Rechtswissenschaft, Politologie, Philologie, Theologie, Philosophie, Mathematik, Naturwissenschaften sowie Bibliographien und Enzyklopädien.

1.12 Die Zahl der Titel aus dem 19. Jh nahm im Verlauf des 19. Jhs und sogar noch im 20. Jh stetig zu, nicht zuletzt aufgrund weiterer übernommener Privatsammlungen. Die Bibliothek des Danziger Gelehrten Franz Anton Menge (1808-1880) wurde 1880 inkorporiert und enthielt auch Handschriften und Inkunabeln; die Sammlung von August Bertling (s. o. 1.11) umfaßte 3700 Bde zu Geschichte, Philologie und Kirchengeschichte sowie Polonica (Verzeichnis s. u. 3.5). Durch die Übernahme der Bibliothek des Westpreußischen Geschichtsvereins (gegr. 1879 als Verein für die Geschichte der Stadt und des Regierungsbezirks Danzig; 1880 umbenannt) gelangten historische Monographien und Zeitschriften (813 Bde) in die Bibliothek (s. u. 2.19). Die laufend aktualisierte Handbibliothek des Danziger Magistrats bereicherte den Bestand um ausgesonderte Statistiken, Haushaltsberichte und Amtspublikationen - auch anderer Städte Ost- und Westpreußens. Diese Bücher tragen den Vermerk Geschenk des Magistrats der Stadt Danzig und die entsprechende Jahreszahl. Im Jahre 1900 erhielt die Bibliothek aus dem Nachlaß von Adolph Mundt († 1900), Pastor in Kiezmark [Käsemark], 5000 Bücher, darunter 86 Inkunabeln. Hinzu kam 1924 eine wertvolle Sammlung historischer Literatur des 19. Jhs aus dem Besitz von Max Perlbach (1848-1921; Verzeichnis s. u. 3.5). Ein weiterer wertvoller Bestand kam 1912 als Depositum von der Marienkirche (s. u. 2.17). 1937 übergab die Danziger Freimaurerloge Eugenia zum gekrönten Löwen der Bibliothek ihre 1957 Bde umfassende Sammlung von Büchern und Zeitschriften des 17. bis 20. Jhs. Sie enthält Literatur zur Freimaurerei und zu verwandten Themen, darunter zahlreiche Rara (s. u. 2.16).

1.13 1905 konnte die Bibliothek ein eigens für sie konzipiertes Gebäude im neogotischen Stil beziehen. Hier stand ihr ein siebenstöckiges Magazin für ca. 250.000 Bde zur Verfügung. In dem später erweiterten Gebäude ist die Bibliothek bis heute untergebracht. Zu Beginn des 20. Jhs führte Direktor Otto Günther (1864-1924) die Buchbearbeitung nach den Preußischen Instruktionen ein. So entstanden ein Alphabetischer Gesamtkatalog und ein Systematischer Katalog mit 22 thematischen Hauptgruppen und einer Gruppe für Zeitschriften. Der Systematische Katalog, der gleichzeitig Standortkatalog ist, wurde als handschriftlicher Bandkatalog angelegt (212 Bde). Die eingegangenen Privatsammlungen wurden in den allgemeinen Bestand eingearbeitet (mit Ausnahme der Sammlungen Bonifacio und Uphagen) und die ursprüngliche Anordnung nach Provenienzen aufgehoben. Die Exlibris der Vorbesitzer, Donationsexlibris der Bibliothek oder Zettel mit dem Herkunftsnachweis ermöglichen in zahlreichen Fällen die Aussonderung aus dem Allgemeinbestand. Der Bestandszuwachs in der ersten Hälfte des 20. Jhs war erheblich: von 111.000 Bdn im Jahre 1899 auf 300.000 Bde im Jahre 1945.

1.14 In den Jahren 1939 bis 1944 sind die Buchsammlungen aufgelöster polnischer Institutionen, wie die des Polnischen Gymnasiums in Danzig (1922-1939), des Danziger Polenverbandes [Zwiazek Polaków w Wolnym Miescie Gdansku, 1921-1939], sowie polnische Gutsbibliotheken aus Westpreußen, z. B. der Familien Sierakowski und Chemicki, in den Bestand eingegangen. Diese Zugänge wurden nur teilweise in diesem Zeitraum bearbeitet, vorwiegend die Gymnasialbibliothek, aus deren ehemaligem Bestand (15.000 Bde) die heutige Provenienzkartei 733 Bde vor 1945 verzeichnet. Die näherrückende Front machte Schutzmaßnahmen erforderlich. Ein Teil der Bücher wurde gestapelt in den zwei unteren Etagen der Bibliothek untergebracht. Diese blieben erhalten ebenso wie das Gebäude, das nur äußerlich schwer beschädigt wurde. Der größte Teil des Bestandes, auch die Inkunabeln und Alten Drucke, wurde außerhalb der Bibliothek in Sicherheit gebracht, z. T. in den Kellern des Rathauses in der Altstadt, z. T. in Pelplin und Malbork [Marienburg]. Zwar gibt es einige Hinweise auf andere Auslagerungsorte, doch haben sich dort keine Bücher aus der Danziger Bibliothek gefunden.

1.15 Nach dem Kriegsende wurde die Bibliothek von der polnischen Verwaltung übernommen und als Stadtbibliothek [Biblioteka Miejska] weitergeführt. Der neue Direktor, Marian Pelczar (1905-1983), begann mit der Rückführung der ausgelagerten Bestände, zunächst aus den Kellern des Rathauses. In Pelplin entdeckte man im Mai 1945 im vermauerten Teil der alten Klostergebäude etwa 22.000 Bde, vor allem Alte Drucke und neuere, aber seltene wissenschaftliche Werke. Diese wurden im Sommer und im Herbst 1946 nach Danzig gebracht. Der wertvollste Teil des Bestandes war in Marienburg ausgelagert. Die Bergungsgruppen des Militärmuseums [Muzeum Wojska Polskiego] transportierten im Jahre 1945 den Großteil nach Warschau, um sie dem Institut für Geschichte zu übergeben. Erst 1946 wurden sie der Danziger Bibliothek zurückgegeben. Eigentlich endete die planmäßige Revindikation (Rückführung) im Herbst 1946. Aber in den folgenden Jahren wurden noch weitere Teilbestände gefunden: z. B. 1951 in Marienburg 467 wertvolle Werke, darunter 156 Hss., 80 Inkunabeln und 231 Alte Drucke. 1953 fand man in Olsztyn [Allenstein] mittelalterliche kolorierte Handschriften. Durch Rückführungen hat die Danziger Bibliothek insgesamt etwa 80.000 Bde zurückerhalten. Der Gesamtverlust in der Kriegszeit ist schwer einzuschätzen. Während die Zahl der verlorengegangenen Handschriften feststeht (567), fehlen Informationen über die Alten Drucke. Die Inventur über den bis 1945 gesammelten Bestand, die seit einigen Jahren durchgeführt wird, ergab bisher nur geringe Verlustquoten. Eine Ausnahme bildet die regionalgeschichtliche Untergruppe zu Danzig. Die Verluste betragen hier ungefähr 25 Prozent, wobei es sich nicht ausschließlich um Kriegsschäden, sondern auch um Vorkriegsverluste handelt, da die Bücher zwischenzeitlich aus Platzmangel auch auf dem Speicher und im Keller des Bibliotheksgebäudes untergebracht waren.

1.16 Seit dem 19. April 1945 ist die Danziger Stadtbibliothek eine polnische Institution. Nachdem die an viele Orte zerstreute Sammlung einschließlich der Kataloge wieder ins Bibliotheksgebäude zurückgebracht und geordnet worden war, fand am 22. Juni 1946, exakt 350 Jahre nach ihrer Gründung, die Wiedereröffnung für die Benutzer statt. Etwa 30.000 Bde aus sichergestellten deutschen Sammlungen wurden in dieser Zeit in den Bestand eingearbeitet, darunter die wertvolle Sammlung der Johanniskirche in Danzig, Zappio Johannitana, mit ca. 6000 Bdn (nur 4000 Bde waren verzeichnet, s. u. 3.5). Der 1945 vorhandene Bestand (über 300.000 Einheiten, fast 55.000 Bde bis 1800, ca. 210.000 Bde von 1801 bis 1945) wurde nun zur Historischen Sammlung, die ihre alten Signaturen und Kataloge behielt.

1.17 1955 wurde die Danziger Stadtbibliothek dank der Bemühungen des Direktors Marian Pelczar und aufgrund ihres umfangreichen und wertvollen Bestandes der Polnischen Akademie der Wissenschaften als eine ihrer fünf selbständigen Bibliotheken angeschlossen. Seit 1957 trägt sie ihren heutigen Namen. Ein Anbau mit einem neuen Lesesaal, einem Magazin für die Sondersammlungen und mit Büroräumen wurde 1976 fertiggestellt. Die Bibliothek sammelt heute zu 80 Prozent polnisches Schrifttum; nur ca. 20 Prozent der Neuerwerbungen stammen aus internationalem Tausch und Einkauf. Die Sammlung Alter Drucke, die Handschriftensammlung und andere Sondersammlungen werden durch antiquarische Käufe weiter vermehrt. Mit der computergestützten Bearbeitung der Neuerwerbungen wurde begonnen; ihre Fortsetzung wird auch nähere chronologische und inhaltliche Angaben insbesondere über die Historische Sammlung möglich machen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Der Gesamtbestand umfaßt ca. 680.000 Einheiten. Neben 5134 Hss. (vom Mittelalter bis ins 20. Jh) und 800 Inkunabeln besitzt die Bibliothek eine Sammlung von Alten Drucken (bis 1800), die mit ca. 55.000 Bdn (z. T. Sammelbände mit bis zu einigen hundert Drucken) zu den ältesten, umfangreichsten und wertvollsten in Polen gehört. Aus dem 19. und 20. Jh kommen 482.753 Monographien- und 64.063 Zeitschriftenbände hinzu (ca. 210.000 Bde vor 1945). Aufgrund der fehlenden Auszählung liegen mit Ausnahme der Inkunabeln keine Zahlen für die einzelnen Jahrhunderte vor. Weitere 81.249 Einheiten (nicht nur historische) beinhalten die Sondersammlungen (Kartographie, Graphik, Exlibris, Photos, Münzen u. a). Der historische Bestand ist zum großen Teil deutschsprachig. Angaben zu den Germanica-Anteilen im Bestand einzelner Jahrhunderte sowie zu den Anteilen anderssprachiger Drucke sind nicht möglich.

Systematische Übersicht

2.2 Die Historische Sammlung (Bestand vor 1945) ist nach den Preußischen Instruktionen (PI) in 23 mit Großbuchstaben gekennzeichnete Hauptgruppen gegliedert: (A) Allgemeines; (B) Sprachwissenschaft; (C) Klassische Philologie; (D) Neuere Philologie; (E) Kunst und Musik; (F) Philosophie und Pädagogik; (G) Allgemeine Religionswissenschaft, Ethnologie und Kulturgeschichte; (H) Theologie; (J) Rechtswissenschaft; (K) Politik, Sozial- und Staatswissenschaften; (L) Historische Hilfswissenschaften; (M) Weltgeschichte; (N) Ländergeschichte Europas; (O) Regionalgeschichte; (P) Geschichte Asiens, Australiens, Afrikas und Amerikas; (Q) Biographie; (R) Geographie; (S) Allgemeine Naturwissenschaft und Mathematik; (T) Astronomie, Physik und Chemie; (U) Geologie, Botanik und Zoologie; (V) Land- und Forstwirtschaft, Technologie und Militärwesen; (W) Medizin; (X) Zeitschriften. Die Hauptgruppen sind wiederum in sich gegliedert und innerhalb der kleinsten Untergruppen sind die Titel chronologisch nach Erscheinungsdaten geordnet.

2.3 Der umfangreichste Bestand liegt zur Geschichte vor. Er verteilt sich über 5 Hauptgruppen (Signaturen L-P; Hilfswissenschaften, Weltgeschichte, Geschichte europäischer Länder, Regionalgeschichte, Geschichte anderer Kontinente). Die Gruppe Regionalgeschichte verzeichnet Literatur über Ost- und Westpreußen (Signatur Oa-Oc), Danzig (Gedanensia; Od und Oe), Pommern (Of), Posen, Schlesien, Brandenburg, Sachsen, die Rheinprovinz und Westfalen (Og) sowie Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassau (Oh). Sehr umfangreich und stark untergliedert sind auch die Bestände zur Rechtswissenschaft, zur Theologie sowie zur Klassischen und zur Modernen Philologie. Mathematik, Naturwissenschaften und Technik sowie Medizin sind nur mit geringen Beständen vertreten, die sich hauptsächlich aus Grundlagenwerken zusammensetzen.

2.4 Von besonderer Bedeutung ist der über die gesamte Historische Sammlung verstreute Bestand an Polonica. Die Polonica-Sammlung aus dem 16. Jh zählt ca. 3000 Titel bei denen es sich in der Mehrheit um Erstausgaben handelt, darunter auch Unikate. Lateinische Schriften liegen von den polnischen Autoren der Frührenaissance vor, darunter Filip Kallimach, De rebus gestis a Vladislao Polonorum atque Hungarorum rege Libri tres (Krakau 1582) und Florentini poetae laureati carmen sapphicum in vitam gloriasissimi martyris Sancti Stanislai (o. O., o. J.), Konrad Celtes, Quatuor Libri amorum (Nürnberg 1502), Pawe von Krosno, Rutheni artium liberalium (Krakau 1513), Andrzej Krzycki, De negotio prutenico Epistola (Krakau 1525), Klemens Janicki, Tristium liber I. Variarum elegiarum Liber I. Epigrammatum Liber I. (o. O., o. J.), Jan Dantyszek, Poemata et hymni (Preßburg 1764) und De nostrorum temporum calamitatibus silva (Posen 1902). Weiterhin ist die Sammlung reich an Texten von Mikoaj Rej und Jan Kochanowski, den berühmtesten Vertretern der polnischen Renaissance. Die an der Wende vom 16. zum 17. Jh entstandenen Schriften sind fast komplett vorhanden, darunter viele Werke der polnischen Historiographie und Publizistik dieser Zeit.

2.5 Auch die Sammlung von Polonica des 17. und 18. Jhs ist von hohem Wert. Sie umfaßt Werke der hervorragendsten Gelehrten, Politiker und Publizisten sowie Reformationsschriften, Handbücher der polnischen Sprache, altpolnische Zeitschriften und Kalender. Zahlreiche Titel stammen aus Danzig, u. a. aus den Druckereien von Georg Förster, Andreas Hünefeld und Georg Rheten. Auch das berühmte polnischsprachige Werk Biblia gdanska [Danziger Bibel, 1632] wurde in Danzig gedruckt. Unter den Danziger Drucken des 17. Jhs sind weiterhin Jan Herburt, Chronica sive historiae Polonicae compendiosa (1609), Klemens Janicki, Chronicon Dynastarum Regni Poloniae (1621), Grzegorz von Zarnowiec, Clypeus Spiritualis (1613), Stanisaw Orzechowski, Annales (1643), Jerzy Ossolinski, Orationes (1647), Stanisaw Kobierzycki, Historia Vladislai, Poloniae et Sueciae Principis (1655) und Andrzej Maksymilian Fredro, Scriptorum seu togae et belli notationum fragmenta (1660). Bei zahlreichen Polonica aus dem 18. und 19. Jh handelt es sich um Übertragungen polnischer Werke ins Deutsche, u. a. der Polonia (Danzig 1741) von Marcin Kromer und der von Heinrich Nitschmann übersetzten Sammlung Polska na Parnasie. Ausgewählte Gedichte der Polen (Danzig 1860) sowie Roman Sotyk, Polen und seine Helden (Stuttgart 1834). Auch umgekehrte Übersetzungen liegen vor, so von Immanuel Kant, Rozprawa filozoficzna o religii i moralnosci [Philosophische Abhandlung über Religion und Moral, Danzig 1854]. Zahlreiche Zeitschriften und Zeitungen aus dem 18. Jh wurden in Danzig, Warschau und anderen Verlagszentren gedruckt.

2.6 Der Hauptteil der Polonica des 19. und 20. Jhs findet sich mit insgesamt ca. 4060 Titeln in den Unterabteilungen Geschichte Polens (Signatur Nl) und Slawische und Lettische Sprachen und Literaturen (Signatur Dm). Polonica in nicht bekannter Zahl sind außerdem in weiteren Gruppen der Historischen Sammlung zu finden, darunter Geschichtswerke, literarische Texte, zeitgenössische politische Dokumente, geographische und wirtschaftliche Beschreibungen Polens usw.

2.7 Die Abteilung Regionalgeschichte (Signatur O) mit ihren Untergruppen (s. o. 2.3) beinhaltet Literatur zu Geographie, Landeskunde, Mythen und Sagen, Sphragistik, Genealogie, Heraldik und Numismatik, ferner Quellensammlungen und Geschichtswerke sowie Schriften zur Kulturgeschichte, zum Schulwesen, zu Handel und Wirtschaft, Industrie, Handwerk, Verkehrswesen, Ackerbau, Forstwissenschaft, Staatsform und Verwaltungswesen, Sozialwesen, Kirchengeschichte und Beschreibungen der einzelnen Bezirke und Ortschaften.

2.8 Die Gedanensia aus den Untergruppen Danzig (Signatur Od) und Danziger biographische Gelegenheitsschriften (Signatur Oe), z. T. auch aus den Gruppen zu Ost- und Westpreußen, stellen mit mehr als 6000 Titeln aus dem 19. und 20. Jh und einer unbekannten Zahl vor 1800 erschienener Titel die bedeutendste Sammlung der Bibliothek dar. Sie umfaßt in Danzig gedruckte ebenso wie außerhalb Danzigs gedruckte, aber die Stadt betreffende Werke. Im Streben nach möglichst vollständiger Dokumentation wurden insbesondere außergewöhnlich seltene und daher heute besonders wertvolle Danziger Drucke und auch Unikate amtlicher Dokumente und Manuskripte zum Thema Danzig gesammelt. Dieser Bestand enthält fast alle Dokumente zur sozialen, kulturellen und auch politischen Geschichte Danzigs. Außer Buchausgaben finden sich zahlreiche archivalische Materialien, die nur hier zugänglich sind, so u. a. amtliche Drucksachen des Danziger Magistrats (1897-1925) und Wählerlisten (1852, 1854, 1856, 1858, 1860, 1862, 1864). Auch Kopien seltener Danziger Drucke wurden angefertigt und hier eingestellt. Der Bestand ist fast ausschließlich deutschsprachig.

2.9 Der Gedanensia-Bestand ist inhaltlich stark untergliedert. Zur Topographie gehören Titel geographisch-naturwissenschaftlichen Inhalts über Danzig und seine Umgebung, zu Bevölkerung und Landeskunde, sowie Stadtbeschreibungen und Beschreibungen einzelner Bauten. Hier finden sich Titel wie Eduard Otto Dann, Topographie von Danzig (Berlin 1835), K. Hoburg, Geschichte der Festungswerke Danzig (Danzig 1852) und Danzig mit besonderer Berücksichtigung der geographischen Verhältnisse (Danzig 1899). Die Abteilung zur Geschichte Danzigs umfaßt eine Dokumentensammlung, Chroniken (Caspar Weinrich, Danziger Chronik, Berlin 1855) und zeitgenössische politische Drucke seit dem 16. Jh, Darstellungen und Beiträge zur Stadtgeschichte allgemein und in einzelnen geschichtlichen Epochen. Unter Staatsform und Verwaltungswesen fallen Quellen zur Stadtverwaltung, Sammlungen von Verordnungen und Edikten, Verwaltungsgeschichte, Wappen und Siegel der Stadt, darüber hinaus Unterlagen einzelner Stadtämter und Verwaltungszweige, wie Stadtkanzlei, Gerichtsauskunftsbüro, Städtisches Schlachthaus, Standesamt und Amt für Getreidereserven. Diesen Themenkreis betreffen u. a. die Geschäfts-Ordnung für den Gemeinde-Rath zu Danzig (Danzig 1850) und der Reise-Bericht der Commission zur Besichtigung auswärtiger Schlachthäuser und Viehmärkte (Danzig 1890). Der Bestand zu Finanzen betrifft die Finanzgeschichte bis 1807, von 1814 bis 1817, von 1818 bis 1919 und seit 1920, darüber hinaus Fragen der Zollunion Danzig-Polen.

2.10 Unter Rechtswissenschaft, Gerichtswesen, Polizei finden sich Gedanensia zu Rechtsgeschichte, Gesetz und Prozeßordnungen, einzelnen Rechtszweigen, Geschichte der Polizei, Sammlungen von Polizeianordnungen, Fragen der Polizeiverwaltung und Ordnungsbestimmungen. Hierher gehören Titel wie Zusammenstellung der Polizei-Straf-Verordnungen (Danzig 1863), Max Wessel, Die Organisation der Polizei in der Stadt Danzig und ihrem Hafen (Danzig 1905), Danziger Edicta (1515-1794) und Danziger Ordnungen (1551-1814). Die Militaria beschäftigen sich mit der Geschichte des Militärs, der Stadtgarnison, der bürgerlichen Miliz, mit Befestigungsanlagen und militärischen Vereinen. Bestandsbeispiele sind u. a. das Statut für den Danziger Sicherheits-Verein (Danzig 1827), die Statuten des Militair-Vereins zu Danzig (Danzig 1873) und die Dienst-Anweisung für Offiziere, Sanitätsoffiziere und obere Militairbeamte des Beurlaubten Standes (Hannover 1899). Die Titel zu Wirtschaft, Handel, Industrie, Handwerk, Ackerbau betreffen eine Vielzahl von Fragen des städtischen Lebens: das Münzsystem (Geschichte der Münzanstalt von Danzig, Monetärtabellen, Monetäredikte, Maße und Waagen), Geschichte und Statistik des Danziger Handels, kaufmännische Organisationen und Vereine, Handelsanstalten, Banken, Kreditanstalten, Hafen, Jahrmärkte und Messen, Mühlen, Speicher, Versicherungen, Arbeit im Handel, einzelne Handelszweige, Handwerk, Ackerbau und Verkehrswesen. Erwähnenswert sind u. a. Friedrich August Vossberg, Münzgeschichte der Stadt Danzig (Berlin 1852), Tabellen über den Waren-Eingang und Waren-Ausgang zu Danzig (Danzig 1794-1806, 1828-1830, 1838-1841), das Statut für die Kaufmannschaft zu Danzig (Berlin 1822) und das Statut des Gewerbe-Vereins zu Danzig (Danzig 1828). Die Abteilung Politik umfaßt Literatur zu politischen Parteien und Spezialpolitik, Arbeitern und Gewerkschaften, Gesinde, handwerklich-kaufmännischen Gerichten und Wohnungsproblemen.

2.11 Sozialfürsorge sowie Medizin und Hygiene sind weitere Inhalte der Gedanensia. Zum Thema Kirche liegen Titel vor, die sich mit der Geschichte einzelner Konfessionen und theologischen Auseinandersetzungen beschäftigen, mit dem geistlichen Stand und kirchlichen Organisationen, so Theodor Friedrich Kniewel, Offener Protest gegen offene Verletzung des evangelischen Kirchenthums (Danzig 1843) und Johann Samuel Hintz, Sendschreiben an Herrn Theod[or] Fried[rich] Kniewel (Danzig 1847). Darüber hinaus finden sich hier Gebetbücher und Katechismen. Mit dem Judentum der Stadt Danzig beschäftigt sich ebenfalls ein Teil der Gedanensia. Das Kultur- und Bildungswesen der Stadt behandelt wiederum ein breit gefächerter Bestand. Die Abteilung Schulwesen umfaßt Titel zu Hochschulen, Mittelschulen, dem Akademischen Gymnasium bis 1817, Gelegenheitsschriften, Verzeichnisse der Lehrer und Vorträge, Anzeigen der Vorträge, Programmata invitatoria zu schülerischen Disputen (17. bis 18. Jh), Mittelschulen für Mädchen, Fakultätsschulen und Volksschulen, fortbildenden und handwerklichen Schulen. Weitere Abteilungen bildet Schrifttum zur Literatur- und Wissenschaftsgeschichte, zum Stadtarchiv und zu Bibliotheken. Hinzu kommen Auktionskataloge, naturwissenschaftliche, ethnologische und numismatische Sammlungen sowie Titel zu Druckkunst, Buchhandel, Bildenden Künsten, Theater, Musik, Wissenschaftsvereinen, Erwachsenenbildung und Kulturgeschichte (Sagen, Sprache, Kostümkunde, Speisen und Getränke, Sport, Jugendbewegung). Die Sammlung Dokumente des gesellschaftlichen Lebens beschließt den Bestand. Sie setzt sich zusammen aus Flugschriften, Plakaten, Einladungen, Berichten, Statuten, künstlerischen, wissenschaftlichen und sportlichen Programmen, Katalogen, Legitimationen, Formularen, Reklameprospekten und Benutzungsführern.

2.12 Neben Gedanensia sammelte die bedeutendste Bibliothek der Hafenstadt Danzig insbesondere auch Literatur zum Seerecht (Signatur Je). Diese Sammlung umfaßt Drucke zur Seerechtsgeschichte, zum Hanserecht, zur Rechtsprechung und Kasuistik, zum alten allgemeinen und zum deutschen Seerecht (Quellen und Bearbeitungen) und zum neuen deutschen Recht seit 1861, zu einzelnen Fragen des Seerechts, z. B. Schiffsregister, Schiffsmessungen, Konnossement (Seefrachtbrief), Meereskredit, Schiffsverkehrsordnung, Seeschulen, Vorschriften über Schiffbrüchige, Havarien, Schiffsmakler (Reeder), Kapitäne, Matrosen, Maritimbücher u. a. Alle Titel stammen aus der Zeit vor 1945. Bemerkenswert sind Das höchste und ällteste Wasserrecht (Lübeck 1596), Il consolato del mare (Venedig 1668), Compendium iuris maritimi (Lübeck 1698), Franz Stypmanns Tractatus de iure maritimo et nautico (Greifswald 1652), Johannes Loccenius' De iure maritimo et navali libri 3 (Holm 1652), Charles Molloys De iure maritimo et navali (London 1688), Johann Julius Surlands, Grundsätze des europäischen See-Rechts (Hannover 1750) und als wichtigstes Werk Hugo Grotius, Mare liberum (Leiden 1609 und Ausgaben aus den Jahren 1618, 1632, 1633, 1669, 1702). Außerdem sind 12 Titel über internationales Meeresrecht des 17. und 18. Jhs vorhanden.

Inkunabeln

2.13 Von den etwa 800 Inkunabeln (Katalog s. u. 3.3) sind die ältesten noch vor 1468 entstanden, gedruckt bei B. Ruppel in Basel und J. Mentelin in Straßburg. Die übrigen wurden in 172 Druckereien in Deutschland, Italien, Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, Österreich, England, Schweden, Böhmen und Polen hergestellt. 126 davon sind in Polen Unikate. Die Mehrzahl der Werke entfällt auf die Fächer Theologie, Rechtswissenschaft, Philosophie, Medizin, Mathematik und Naturwissenschaften. Von den klassischen Autoren sind Terenz, Horaz und Persius Flaccus hervorzuheben, unter den italienischen Renaissanceautoren Boccaccio, Petrarca, Poliziano, Poggio und Publius. Neben vielen Zimelien existiert auch ein gerettetes Bruchstück des ersten von Konrad Baumgart in Danzig gedruckten Buches, Ars minor (1498) von Aelius Donat. Unter den Inkunabeln sind auch Polonica, z. B. Werke von Mikoaj z Bonia, Jan z Gogowa, Marcin Polak und Jakub z Paradyza. Die Drucke weisen häufig gotische Einbände mit Prägungen, Zierbeschlägen, Ketten und Klammern auf. Die Einbände stammen aus Danziger Werkstätten.

2.14 Verschiedene Sammlungen, die der Bibliothek im Laufe ihrer Geschichte inkorporiert wurden, werden nicht separat aufbewahrt, können aber über die Provenienzkartei ermittelt werden. Einige wurden zu Bearbeitungszwecken in der jüngeren Vergangenheit vorübergehend aus dem Bestand separiert und können deshalb im folgenden genauer beschrieben werden.

Sammlung Bonifacio

2.15 Der Index librorum (s. u. 3.4) verzeichnet für die Sammlung Bonifacio 1014 Titel. Eine Zählung von etwas mehr als der Hälfte der Titeleinträge (587) ergab, daß sie in der Mehrzahl aus Italien stammen (218), gefolgt von der Schweiz (164), Frankreich (125), dem deutschen Sprachgebiet (61), den Niederlanden (12), Tschechien (1) und Polen (1); 5 Titel wiesen keinen Druckort auf. Unter den insgesamt 35 ermittelten Druckorten dominiert Venedig (166 Titel) vor Basel (145), Lyon (69) und Paris (56). Weitere Druckorte sind mit bedeutend weniger Titeln vertreten, darunter auch solche des deutschen Sprachgebietes: Köln (24 Titel), Straßburg (12), Frankfurt (11), Wittenberg (5), Freiburg (3), Nürnberg (2) sowie Leipzig, Mainz, Marburg und Solingen (je ein Titel). In sprachlicher Hinsicht überwiegt Latein (496 Titel), gefolgt von Italienisch (39), Griechisch (24), Griechisch-Latein (26) sowie Spanisch und Französisch (je ein Titel). Erwähnenswerte Germanica der Sammlung sind Seneca, Opera ...per Desiderium Erasmum Roterodamum ...emendata (Basel 1529), Melanchthon, Doctrinae physicae elementa sive initia (Lyon 1550), Plotinus, De rebus latinam versi ... (Solingen 1540), Curio Lancellotto Pasio, Non vulgaris literaturae libri VIII (Straßburg 1511), Johannes Aventinus, Rudimenta grammaticae (Leipzig 1522), Joachim Curaeus, Gentis Silesiae annales (Wittenberg 1571), Johannes Vögelin, Elementa geometriae ex Euclide ...collecta (Wittenberg 1536), Luther, Annotationes in aliquot capita Matthaei (Wittenberg 1538) und Cicero, Opera (Basel 1540).

Sammlung der Freimaurerloge Eugenia

2.16 Die Bibliothek der Freimaurerloge Eugenia (Signatur Le; s. o. 1.12) wurde in den Jahren 1983 bis 1986 bearbeitet und vom übrigen Bestand der Historischen Sammlung separiert. Sie beinhaltet 5 Hss., 485 Alte Drucke, 824 Titel aus dem 19. und 20. Jh sowie 57 Zeitschriften. Sie behandeln die Freimaurerei und auch andere Vereine und religiös-philosophische Gemeinschaften wie die Rosenkreuzer und Illuminaten. Die Sammlung zur Geschichte der Danziger Freimaurerei ist besonders umfangreich. Dazu gehören Geschichtswerke über die Danziger Freimaurerlogen, u. a. von H. Mahlau, B. Leu und G. Schoemann, Mitgliederverzeichnisse, freimaurerische Nachlässe, Gelegenheitsdrucke und freimaurerische Liederbücher. Unter den Rara des Bestandes sind Das entdeckte Geheimniss der Freymäurer und Mops Gesellschaft (Berlin: J. C. Klütter 1756), Etwas das Buch Horus betreffend, als ein Denkzettel von einem Verehrer des Schöpfers der Isi (Hermopolis 1786) und Fama fraternitatis (Frankfurt a. M.: Bringern 1617). Die Bearbeitung der nahezu vollständig erhaltenen Sammlung ist noch nicht abgeschlossen.

Sammlung der Danziger Marienkirche

2.17 Die in den Bestand eingegangene Sammlung der Danziger Marienkirche (s. o. 1.12) setzt sich zusammen aus 276 Hss. (meist aus dem 14. und 15. Jh), 122 Inkunabeln, Alten Drucken in nicht bekannter Zahl und 67 Bdn aus dem 19. Jh. Bei den Inkunabeln handelt es sich überwiegend um theologische Werke, aber auch um rechtswissenschaftliche und medizinische. Unter den Handschriften sind u. a. das Decretum Gratiani (13. Jh), eine Sammlung mittellateinischer Gedichte (15. Jh) und Conradus de Soltau, Quaestiones quatuor librorum sententiarum (14. Jh). Neben dem Corpus iuris civilis. Codex Iustinianus (Mainz 1475) finden sich unter den Inkunabeln der Sammlung Albinus Platonicus, Disciplinarum Platonis epitome (Nürnberg 1472), Augustinus, De civitate Dei (Basel 1479) und Suetonius Tranquillus Caius, Vitae duodecim Caesarum (Bologna 1493).

Sammlung Zappio Johannitana

2.18 Die Zappio Johannitana (s. o. 1.16) wurde der Bibliothek am 13. August 1945 durch die evangelische Gemeinde der Johanniskirche zu Danzig übergeben. Sie umfaßt ca. 6000 Bde, darunter Handschriften und Alte Drucke, u. a. 122 Bde aus dem 15. und 16. Jh. Theologische Werke überwiegen, aber auch Drucke aus anderen Wissensgebieten wie Mathematik und Astronomie sind Teil der Sammlung, so Johann Caspar Lavaters Physiognomische Fragmente (Leipzig 1775-1778). Die Sammlung wurde während des Zweiten Weltkriegs sehr in Mitleidenschaft gezogen. Von ursprünglich 60 Inkunabeln konnten nur 4 und ein Fragment gerettet werden.

Sammlung des Westpreußischen Geschichtsvereins

2.19 Die Provenienzkartei weist 813 Bde aus der Bibliothek des Westpreußischen Geschichtsvereins nach, die um die Jahrhundertwende in den Bestand eingegangen sind (s. o. 1.12). Diese Sammlung gliedert sich in Quellenmaterialien zu einzelnen deutschen Ländern (besonders Preußen), Polonica sowie geschichtliche und volkskundliche Zeitschriften. Verzeichnet sind u. a. die Baltischen Studien (Stettin 1832-1899), die Zeitschrift für Geschichte und Altertum Schlesiens (Breslau 1869-1900), die Blätter für Pommersche Volkskunde (Stettin 1892), die Zeitschrift des Harz-Vereins für Geschichte und Altertumskunde (Goslar 1871-1903), der Codex diplomaticus Silesiae (Breslau 1857), der Codex diplomaticus Prussicus (Königsberg 1848, 1861), Monumenta Poloniae Historica (Lemberg 1884-1893), Archiwum Komisji Historycznej [Archiv der Historischen Kommission, Krakau 1880-1898], Kodeks dyplomatyczny Wielkopolski [Diplomatischer Kodex Großpolens, Posen 1879-1881], Zróda dziejowe [Geschichtsquellen, Warschau 1881-1882] und die Zeitschrift des Westpreußischen Geschichtsvereins (Danzig 1880-1888).

Sondersammlungen

Sammlung Uphagen

2.20 Die als Schenkung in die Bibliothek gelangte Sammlung Johann Uphagens (s. o. 1.11) umfaßt heute noch 41 Hss. des 15. bis 18. Jhs und 9892 Drucke des 16. bis 18. Jhs. Mit 4925 Titeln überwiegen Werke zur Geschichte gegenüber der Theologie (1112 Titel), Bibliographie (982) und den Historischen Hilfswissenschaften (480). Die übrigen 2393 Titel betreffen unterschiedliche Wissensgebiete. In sprachlicher Hinsicht dominiert Latein (4229 Titel), vor Deutsch (3313) und Französisch (2035). Weitere Titel liegen in Italienisch, Spanisch, Polnisch, Englisch und orientalischen Sprachen vor; einzelne Werke sind zwei- und mehrsprachig. Von den in insgesamt 256 Druckorten erschienenen Werken stammen 2234 aus dem deutschen Sprachgebiet (u. a. aus Leipzig, Frankfurt, Nürnberg, Berlin, Danzig), 1524 aus den Niederlanden (Amsterdam, Den Haag, Antwerpen), 645 aus Frankreich (Paris, Lyon) und 208 aus England. Drucke aus Danzig sind mit 265 Titeln vertreten. Unter den ältesten Titeln der Sammlung sind Elias Hutter, Novum Testamentum Dii Nostri Jesu Christi, syrice, ebraice, graece, latine ...polonice (Nürnberg 1559) und Sebastian Münster, Cosmographiae universalis libri VI (Basel 1559). Das 17. Jh vertreten Petrus Omper, Opus chronographicum orbis universi (Antwerpen 1611), Hugo Grotius, De iure belli et pacis (Paris 1625), Isaac Vossius, Dissertationes de vera aetate mundi (Den Haag 1659) und Jacques Bénigne Bossuet, Discours sur l'histoire universelle (Paris 1681). Unter den Germanica des 18. Jhs sind Gottfried Wilhelm Leibniz, Scriptores rerum germanicum (Hannover 1700), Jacobus Theodorus Eccardus, Corpus historicum medii aevi (Leipzig 1723), Valentin Ferdinand de Gudenus, Codex diplomaticus (Göttingen 1743), Georg Christoph Kreysig, Diplomataria et Scriptores Historiae Germanicae medii aevi (Altenberg 1753-1760) sowie Christian Gottlieb Jöchers Allgemeines Gelehrten-Lexicon (Leipzig 1784-1787).

Kartensammlung

2.21 Einen besonders wertvollen Bestand bilden mehr als 6.000 Einheiten Karten und Atlanten, die überwiegend aus dem 17. und 18. Jh stammen. Unter den Werken der flämisch-niederländischen und der deutschen Schule des 16. bis 18. Jhs sind einige Dutzend Meeres-, Welt- und Himmelsatlanten. Die Sammlung der Meeresatlanten eröffnet der älteste, gedruckte Segleratlas Europas, Lucas Janszon Waghenaers De Spiegel in Deutsch (Amsterdam 1589) und in Latein (Antwerpen 1591). Bemerkenswert sind auch Anton Jacobsz, De Lichtende Columne ofte Zee-Spiegel (Amsterdam 1644), Johann van Loon, Klaer Lichtende Noort-Star ofte Zee-Atlas (Amsterdam 1666) und in drei Teilen Le Neptune François (Paris und Amsterdam 1693). Nicht weniger wertvoll sind Meeresatlanten vom Ende des 17. Jhs und aus dem 18. Jh, darunter über das Baltische Meer ein Werk von Peter Gedda, Generale en verschevde Speciale Pas-Kaerten over De geheele Oost-Zee (Amsterdam 1695). Himmelsatlanten liegen u. a. von Johannes Hevelius und von Christophorus Cellarius vor. Die Bibliothek besitzt elf Atlanten der holländischen Kartographen Blaeu aus den Jahren 1631 bis 1665 sowie zahlreiche von Matthäus Merian in Frankfurt herausgegebene Werke, darunter 23 Bde der ab 1642 erschienenen Topographia von Martin Zeiller. Von den Atlanten aus dem 18. Jh wurden 8 bei Johann Baptist Homann in Nürnberg in den Jahren 1712 bis 1769 gedruckt. In Berlin zwischen 1862 und 1879 gedruckte geographische Karten von Pommern, Preußen und Polen im Maßstab 1:100.000 sind unter Generalstabskarten von Pomerellen zu finden. Vorhanden sind ferner lose topographische Karten im Maßstab 1:100.000 von Pommern aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs und vom Anfang des 20. Jhs, Karten von Pomerellen und teilweise des mittleren, östlichen und südlichen Polens, herausgegeben in Warschau zwischen den Weltkriegen sowie deutsche topographische Karten des Kreises Danzig vom Ende des 19. Jhs im Maßstab 1:25.000.

Graphische Sammlung

2.22 Die Graphische Sammlung umfaßt mehr als 7.800 Einheiten und besitzt besonderen Wert als Bilddokumentation der Stadtgeschichte Danzigs. Sie enthält Panoramen der Stadt, vom ersten Holzschnitt aus Hartmann Schedels Weltchronik (1493) bis zu Lithographien und Stahlstichen vom Ende des 19. Jhs. Eine Ergänzung dazu bilden zahlreiche Alben mit Abbildungen von größeren Teilen der Stadt und einzelnen Gebäuden, so von Dickmann aus dem 17. Jh und von Mattaeus Deisch und Friedrich August Lohrmann aus dem 18. Jh. Illustrationen zur Geschichte der Stadt Danzig liegen von Peter Willer aus dem 17. Jh vor sowie von Reinhold Curicke und Johann Karl Schultz aus der Mitte des 19. Jhs. Zu den dokumentierten historischen Ereignissen gehören der Schwedisch-Polnische Krieg 1655 bis 1660 und der Friede zu Oliva im Jahre 1660, der Danziger Tumult von 1678, die Belagerung Danzigs 1734 und die Kapitulation Danzigs im Jahre 1807. Weitere Darstellungen sind einzelnen Danziger Gebäuden gewidmet, wie der Börse (1844) und dem Industrieausstellungs-Gebäude (1858), und Feierlichkeiten, so der 200-Jahr-Feier des Gymnasiums (1758) und dem Empfang des Königspaares am 20. Oktober 1861. In großem Umfang wurden auch Portraits von Gelehrten und Mitgliedern des Danziger Patriziats aus dem 16. bis 19. Jh gesammelt. Darüber hinaus sind Portraits historischer Personen verschiedener Nationen aus dem 16. bis 19. Jh und sehr unterschiedliches Bildmaterial zu den Themen Religion, Mythologie, Sitten, Kriege usw. vorhanden. Hervorzuheben ist eine umfangreiche Sammlung von Portraits der polnischen Könige aus den Dynastien der Jagiellonen und der Wasa, von Jan III. Sobieski, von Stanisaw II. August Poniatowski und von den sächsischen Königen. Darunter findet sich ein seltener Stich von David Tscherning aus dem Jahre 1647, der das Grab des Königssohnes Zygmunt Kazimierz darstellt.

Exlibris-Sammlung

2.23 Aus dem 16. bis 18. Jh sind wertvolle Exlibris aus Danzig und Pommern, aber auch polnischer, französischer, deutscher, niederländischer, skandinavischer, schweizerischer und ungarischer Herkunft vorhanden. Das älteste Stück der Sammlung ist das in Kupfer gestochene Exlibris der Bibliothek des Rates der Stadt Danzig aus dem Jahre 1597. Besonders hervorzuheben ist die Sammlung von Exlibris aus der deutschen Jugendstilepoche, die Stiche aus allen künstlerischen Schulen Europas beinhaltet. Der Sammelschwerpunkt liegt jetzt bei polnischen und fremden Exlibris mit besonderem künstlerischem Wert und den aus Danzig, Pommern und den baltischen Ländern stammenden Exemplaren, z. T. mit Meeresmotiven. Die Sammlung umfaßt insgesamt ca. 12.500 Einheiten.

Handschriften

2.24 Der Handschriftenbestand (5134 Inventareinheiten) verteilt sich auf Titel aus dem Mittelalter (379), aus dem 16. bis 18. Jh (2564) und aus dem 19. bis 20. Jh (mehr als 2000). Die ältesten stammen aus Danziger Kirchen und Klöstern (Brigittenkirche, Franziskanerkloster, Johanniskirche, Katharinenkirche, Marienkirche und Barbarakirche) sowie dem Zisterzienserkloster in Oliva. Sie betreffen alle Wissensgebiete, überwiegend jedoch die Geschichte der Stadt Danzig, die Geschichte Preußens und seine Beziehungen zu polnischen Gebieten. Darunter sind zahlreiche Chroniken, Kopien von Stadtratsverfügungen und Ständeakten des Königreichs Preußen, Sammlungen der Danziger Privilegien in Bearbeitung von Danziger Juristen, Dokumente über Danziger Zünfte und zur Geschichte der Landesbesitztümer. Auch zu den wissenschaftlichen Gesellschaften Danzigs liegen Handschriften vor, u. a. der Gesellschaft der Wissenschaften zu Danzig und der Naturforschenden Gesellschaft. Etwa die Hälfte der Titel betrifft das Fach Geschichte. Zahlreiche Handschriften historischen, literarischen und naturwissenschaftlichen Inhalts stammen aus übernommenen Privatsammlungen, so z. B. aus dem Besitz von K. G. Ortmann, A. Rosenberg, S. K. Gralath, J. Uphagen, J. B. Schmidt und Th. Klein. Die ältesten Handschriften stammen aus dem 10. bis 11. Jh, wobei es sich um Ausschnitte aus einer Bibel handelt, die als Einband einer anderen Handschrift benutzt worden waren; es folgt eine Handschriftensammlung mit Psalmenkommentaren aus dem 12. Jh. Die Bibliothek besitzt auch einen umfangreichen Bestand an orientalischen Handschriften, darunter arabische, persische, türkische und armenische sowie eine in tamilischer Sprache auf Palmenblättern. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Musikhandschriften, darunter seltene Exemplare von Antonio Vivaldi, Claudio Merulo und Georg Philipp Telemann. Bedeutend für die europäische Musikgeschichte ist eine Sammlung altfranzösischer Lieder in einer Abschrift aus dem 16. Jh.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog der Historischen Sammlung

[nach PI, verzeichnet den Bestand vor 1945]

Systematischer Katalog der Historischen Sammlung

[hschr., in Bandform; verzeichnet in 23 Hauptgruppen den Bestand vor 1945]

Alphabetischer Katalog der Alten Drucke

[verzeichnet Erwerbungen seit 1945]

Alphabetischer Katalog des nach 1945 erworbenen Bestandes

[geführt seit 1945, nach polnischen Regeln]

Sachkatalog des nach 1945 erworbenen Bestandes

[geführt seit 1945, nach polnischen Regeln]

Alphabetischer Zeitschriftenkatalog

[geführt seit 1945, nach polnischen Regeln]

[sofern nicht anders angegeben sind alle Kataloge in Zettelform]

3.2 Moderne Sonderkataloge

Sachkatalog der literarischen Texte

[verzeichnet Erwerbungen seit 1945, alphabetisch nach Stichwörtern geordnet]

Katalog der Maritima

 [verzeichnet Erwerbungen seit 1945,
alphabetisch nach Stichwörtern geordnet]

Alphabetischer Katalog der literarischen Titel

[verzeichnet Erwerbungen seit 1945]

Katalog der Musikalien des 16. bis 18. Jhs

[geordnet nach Komponisten; Hss. sind nach Signaturen verzeichnet; mit Indizes der Textanfänge, Komponisten und Signaturen; Verzeichnis der verlorenen Hss.; Biogramme der Komponisten]

Alphabetischer Katalog der Kartensammlung

Sachkatalog der Kartensammlung

[nach Verfassern und Herausgebern, Orten, Flüssen, Seen etc. geordnet]

Sachkatalog der graphischen Sammlung

Künstlerkatalog der graphischen Sammlung

Exlibris-Katalog

[alphabetisch geordnet nach Künstlern, Eigentümern und Motiven]

Sachkatalog der Photographien

Chronologischer Katalog der alten Münzen

Sachkatalog der Dokumente gesellschaftlichen Lebens [verzeichnet Erwerbungen seit 1945]

[alle Kataloge in Zettelform]

3.3 Moderne gedruckte Sonderkataloge

Katalog der Danziger Stadtbibliothek. Bde 1-6, Danzig 1892-1921:

Bd 1: Katalog der Handschriften der Danziger Stadtbibliothek. Teil 1: Die Stadt Danzig betreffende Handschriften. Bearb. von August Bertling. Danzig 1892

Bd 2: Katalog der Handschriften der Danziger Stadtbibliothek. Teil 2. Bearb. von Otto Günther. Danzig 1903

Bd 3: Katalog der Handschriften der Danziger Stadtbibliothek. Teil 3. Bearb. von Otto Günther. Danzig 1909

Bd 4: Katalog der Handschriften der Danziger Stadtbibliothek. Teil 4: Die musikalischen Handschriften. Bearb. von Otto Günther. Danzig 1911

Bd 5: Die Handschriften der Kirchenbibliothek von St. Marien in Danzig. Bearb. von Otto Günther. Danzig 1921

Bd 6: Danzig im Bilde. Verzeichnis der in der Danziger Stadtbibliothek vorhandenen bildlichen Darstellungen. Bearb. von F[riedrich] Schwarz. Danzig 1913

Verzeichnis der handschriftlichen Chroniken bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts. Danzig 1926

Katalog rekopisów Biblioteki Gdanskiej Polskiej Akademii Nauk. Sygnatury Ms. 5000-5411. [Handschriften-Katalog der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Signaturen Ms. 5000-5411]. Bearb. von Helena Dzienis, Jan Kordel, Damroka Majkowska. Wrocaw 1978 3.3

Katalog rekopisów Biblioteki Gdanskiej Polskiej Akademii Nauk. Uzupenienia do tomów I-IV. [Handschriften-Katalog der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Ergänzungen zu den Bdn I-IV.] Bearb. von Przemysaw Szafran. Wrocaw 1988 [Signaturen 1-4258]

Jedrzejowska, Helena; Pelczarowa, Maria: Katalog inkunabuów Biblioteki Miejskiej w Gdansku [Inkunabelkatalog der Stadtbibliothek Danzig]. Gdansk 1954 [versehen mit Indizes der Drucker, Druckorte und Besitzer]

Jedrzejowska, Helena; Pelczarowa, Maria: Katalog inkunabuów Biblioteki Gdanskiej Polskiej Akademii Nauk [Inkunabelkatalog der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften]. Teil 2: Uzupenienia i dodatki [Ergänzungen und Beilagen]. Gdansk 1967

Jedrzejowska, Anna; Jedrzejowska, Helena; Pelczarowa, Maria: Polonica XVI do XVIII wieku nie znane Bibliografii Estreichera ze zbiorów Biblioteki Gdanskiej [Polonica des 16. bis 18. Jhs in den Sammlungen der Danziger Bibliothek, nicht erfaßt in der Estreicher-Bibliograhie]. Bd 1. Gdansk 1968

Jedrzejowska, Anna; Pelczarowa, Maria; Siemiginowska, Anna: Polonica XVI do XVIII wieku nie znane Bibliografii Estreichera ze zbiorów Biblioteki Gdanskiej [Polonica des 16. bis 18. Jhs in den Sammlungen der Danziger Bibliothek, nicht erfaßt in der Estreicher-Bibliographie]. Bd 2. Gdansk 1969

Pszczókowska, Lidia; Siemiginowska, Anna: Polonica XVI do XVIII wieku nie znane Bibliografii Estreichera ze zbiorów Biblioteki Gdanskiej [Polonica des 16. bis 18. Jhs in den Sammlungen der Danziger Bibliothek, nicht erfaßt in der Estreicher-Bibliographie]. Bd 3. Gdansk 1980

Dzienis, Helena: Katalog zbioru numizmatycznego Biblioteki Gdanskiej Polskiej Akademii Nauk [Katalog der numismatischen Sammlung der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften]. Gdansk 1984

Szopowska, Zofia: Plany Gdanska, Oliwy, Sopotu i Gdyni w zbiorach kartograficznych Biblioteki Gdanskiej Polskiej Akademii Nauk [Pläne der Städte Danzig, Oliva, Zoppot und Gdingen in den Sammlungen der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften]. Wrocaw 1985

Fotografie dawnego Gdanska. Katalog zbiorów fotograficznych Biblioteki Gdanskiej Polskiej Akademii Nauk [Photographien aus dem alten Danzig. Katalog der photographischen Sammlung der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften]. Bd 1: Fotografie sprzed 1945 [Photographien vor 1945]. Bearb. von Jan Kucharski. Wrocaw 1987

Materialy z dziejów logiki w Gdansku, Elblagu i Toruniu od XVI do XVIII wieku w zbiorach Biblioteki Gdanskiej Polskiej Akademii Nauk. Katalog [Materialien zur Geschichte der Logik in Danzig, Elbing und Thorn im 16. bis 18. Jh in der Sammlung der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Katalog]. Zusammengestellt von Jadwiga Woodzko-Sarosiek. Wrocaw 1988

Popinigis, Danuta; Szlagowska, Danuta: Musicalia Gedanenses. Rekopisy muzyczne z XVI i XVII wieku w zbiorach Biblioteki Gdanskiej PAN [Musikhandschriften des 16. und 17. Jhs in den Sammlungen der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften]. Gdansk 1990

Das personale Gelegenheitsschrifttum im Bestand der Bibliothek wird im Rahmen eines von der Volkswagen-Stiftung geförderten Projekts verzeichnet und in Kürze auf Mikrofiche zugänglich gemacht.

3.4 Historische allgemeine Kataloge

Index librorum, qui ex donatione munificentia et liberalitate philomusorum bibliothecae magnifici et amplissimi Senatus Gedanensis inserti sunt [1596-1782].

[Cat. Bibl. 1].

Engelcke, Adrian: Catalogus universalis Bibliothecae Senatus Gedanensis in suas classes distributus. Danzig 1659

Systematischer Katalog von Ewerbeck

[Cat. Bibl. 16, 21 Hefte; Danzig 1822]

Systematischer Katalog von Ewerbeck. Alphabetischer Index der einzelnen Fächer

[Cat. Bibl. 18]

Katalog der Inkunabeln der Stadtbibliothek

[Cat. Bibl. 21]

Katalog der Gedanensia der Danziger Stadtbibliothek. Bd 2: Druckschriften. Danzig 1890

[Cat. Bibl. 27]

Verzeichniss der in der Stadtbibliothek vorhandenen Gemälde ... angefertigt ...1884, Hoffmann Stadtbibliothekar

[Cat. Bibl. 22]

3.5 Historische Sonderkataloge

Catalogus manuscriptorum Kleiniano-Gralathianorum in novum ordinem redactorum multisque rarissimis scriptis auctorum cura eorum possessoris Caroli Friderici Gralath. Anno 1778

[Cat. Bibl. 40]

Bibliothecae Engelckenianae catalogus universalis. Anno 1698

[Cat. Bibl. 41]

Index alphabeticus Bibliothecae Engelckenianae. 1698

[Cat. Bibl. 42]

Katalog der Privatbuchsammlung des J. E. Schmieden

[Cat. Bibl. 44; 18. Jh]

Kataloge der Buchsammlungen des K. E. Nimsgart und des J. F. Jacobsen

[Cat. Bibl. 46; 1753]

Katalog der Privatbuchsammlung des J. G. Bartholdi

[Cat. Bibl. 47; 18. Jh ]

Katalog der Privatbuchsammlung des Freder

[Cat. Bibl. 48-49; 17. Jh]

Katalog der Bibliothek M. Ch. Hanow

[Cat. Bibl. 51; 1773]

Catalogus Bibliothecae Schumannianae

[Cat. Bibl. 52; 1782]

Verzeichnis der zur Kabrunischen Bibliothek gehörenden Bücher

[Cat. Bibl. 55; 19. Jh]

Cathalogus der Bibliothec von H. Schwartzwaldt

[Cat. Bibl. 56; 19. Jh]

HSB. Katalog der Bibliothek von Heinrich Schwartzwaldt. 2 Bde

[Cat. Bibl. 58; 19. Jh]

Catalogus der von dem Wohlseeligen Herrn Johann Uphagen, Rathsherrn der Rechten Stadt Danzig (gest. den 17ten November 1802) hinterlassenen ansehnlichen Bücher-Sammlung. Danzig 1803

[Cat. Bibl. 60]

Verzettelte Werke der Uphagen Bibliothek

[Cat. Bibl. 61; 19.-20. Jh]

Catalogus alphabeticus Scriptorum Poloniae quae possidebat Johann Benjamin Schmidt. 1764

[Cat. Bibl. 62]

Bibliothek, enthaltend Werke gehör. z. wissenschaftl. u. praktischen Theologie und Philosophie, zur biblischen Exegese, z. Kirchen und Weltgeschichte, z. Länderkunde, zur griechischen und römischen, wie zur neueren ...klassischen Literatur ... Eigenthum des Doctor Theol. et Phil. Theodor Friedr. Kniewel, Pastor in Danzig 1856

[Cat. Bibl. 63]

Catalog der Bibliothek des Mrongovius, weil. Prediger an St. Annen in polnischer Sprache zur polnischen Geschichte u. Literatur ...Am 10. Februar 1865 ist die Catalogisierung derselben durch Herrn v. Zawadzki beendet worden

[Cat. Bibl. 64]

Bibliothek Catalog Mundt

[Cat. Bibl. 65; 1862-1921]

Verzeichnis der von Herrn Archidiakonus Bertling der Stadtbibliothek testamentarisch vermachten Bücher-Sammlung, 8. August 1893

[Cat. Bibl. 68]

Bücher-Katalog von M. Perlbach. 1916

[Cat. Bibl. 74; 18.-20. Jh]

Kataloge der Bibliothek Zappio Johannitanae

[Cat. Bibl. 86, 87, 88, 89, 92, 92; 17.-20. Jh]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Leges bibliothecae senatus Gedanensis. Danzig 1686

Verordnung über die Benutzung der Danziger Stadt-Bibliothek. Danzig 1821

[Od 19605 8 Od 19606 8

Löschinventar: 1) Inkunabeln, 2) Gemälde, 3) Bibliothekare

[19. Jh, Cat. Bibl. 24]

Katalog zur Dublettenauktion der Stadtbibliothek i. J. 1822

[Cat. Bibl. 31]

Verzeichniss der auf der Danziger Stadtbibliothek in Duplo aufgefundenen Werke welche den 6ten Mai 1822 und die folgenden Tagen in dem Lokale der Stadtbibliothek ...verkauft werden sollen. Königsberg 1822

[Od 19645a 8]

Verzeichniss der, auf der Danziger Stadtbibliothek in Duplo aufgefundenen Werke, welche am 31sten October 1825 und den folgenden Tagen im Lokale der Stadtbibliothek ...verkauft werden sollen. Danzig 1825

[Od 19646 8]

Reglement für die Benutzung der Stadt-Bibliothek. Danzig 1863

[Od 19607 2; Od 19607 2]

Verzeichniss der Accessionen der Danziger Stadtbibliothek im Jahre 1863-1876

[Cat. Bibl. 35]

Katalog der Dubletten 1870

[Cat. Bibl. 37]

Verzeichniss der Doubletten der Danziger Stadt-Bibliothek, welche nebst anderen Büchersammlungen am 28 Februar, 1. März u. folg. Tagen 1870 von 9 Uhr Morgens ab ...versteigert werden sollen. Danzig 1870

[Od 19648 8° Od 19648a 8°]

Bestimmungen über die Benutzung der Stadt Bibliothek zu Danzig vom 19. Dezember 1898, genehmigt durch Stadtverordneten-Beschluss vom 31. Januar 1899. Danzig 1899

[Od 19608 8]

Bericht über die Verwaltung der Stadtbibliothek zu Danzig 1898-1935

[Od 19617 8; auch im Archiwum Zakadowe BG PAN]

4.2 Darstellungen

Günther, Otto; Kleefeld, Karl: Die Danziger Stadtbibliothek. Ihre Entwicklung und ihr Neubau. Danzig 1905

Welti, Manfred: Die Bibliothek des Giovanni Bernardino Bonifacio, Marchese d'Oria 1517-1597. Der Grundstock der Bibliothek Danzig der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Bern 1985

Babnis, Maria; Nowak, Zbigniewa: Biblioteka Gdanska Polskiej Akademii Nauk. Dzieje i zbiory [Die Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Geschichte und Sammlungen]. Wrocaw 1986

5.1 Darstellungen zu den Beständen

Babnis, Maria: Witkacy w Bibliotece Gdanskiej PAN [Witkacy (Stanisaw Ignacy Witkiewicz) in der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften]. In: W Kregu Ksiazki [Im Kreis des Buches] 1 (1986) S. 81-87

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Babnis, Maria: Zróda drukowane do dziejów Gdanska XIX i pierwszego dwudziestolecia XX wieku w zbiorach Biblioteki Gdanskiej Polskiej Akademii Nauk [Gedruckte Quellen zur Geschichte Danzigs aus dem 19. Jh und den beiden ersten Jahrzehnten des 20. Jhs in der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften]. In: Rocznik Gdanski [Danziger Jahrbuch] 48 (1988) S. 61-70

Binerowski, Zbigniewa: Dwa gdanskie rekopisy o budownictwie statków [Zwei Danziger Handschriften über den Schiffsbau]. In: Zapiski Historyczne [Historische Notizen] 34 (1969) Heft 3, S. 165-177

Chmielnikowska, Maria; Pilichowski, Czesaw: Mickiewicziana w Bibliotece Gdanskiej [Mickiewicziana in der Danziger Bibliothek]. In: Rocznik Gdanski 14 (1955) S. 303-319

Cieslak, Tadeusz: Postanowienie wiejskie dla szlacheckich i r[z]ucewskich dóbr Aleksandra Gibsone az do roku 1793 [Ländliche Beschlüsse für adelige und Rutzauschener Güter von Aleksander Gibson bis zum Jahre 1793]. In: Rocznik Gdanski 14 (1955) S. 230-242

Forkiewicz, Jan: Biblie dawnych kapitanów [Bibelausgaben ehemaliger Kapitäne]. In: Tygodnik Morski [Seewochenblatt] 14 (1971) Heft 24, S. 1

Forkiewicz, Jan: Ikonografia morska w zbiorach kartograficznych Biblioteki Gdanskiej PAN [Meeresikonographie in den kartographischen Sammlungen der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften]. In: Nautologia [Nautik] 14 (1979) Heft 2, S. 56-63

Gowacki, Witold Wodzimierz: Odnalezienie najstarszej farmakopei polskiej Dispensatorium Gedanense 1665 [Die Wiederentdeckung der ältesten polnischen Pharmakopöe, des Dispensatorium Gedanense von 1665]. Warszawa 1949

Hartmann, Karl-Günther: Musikgeschichtliches aus der ehemaligen Danziger Stadtbibliothek. In: Die Musikforschung 27 (1974) Heft 4, S. 387-412

Kotarski, Edmund: Biblioteka Gdanska PAN jako warsztat pracy naukowej [Die Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften als Hort wissenschaftlicher Arbeit]. In: Rocznik Gdanski 39 (1979) S. 149-168

Kucharski, Jan: Zbiory fotograficzne Biblioteki Gdanskiej Polskiej Akademii Nauk [Die photographischen Sammlungen der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften]. In: Fotografia 1 (1980) S. 43-45

Kurkowa, Alicja: Grafika ilustracyjna gdanskich druków okolicznosciowych XVII wieku [Illustrative Graphik Danziger Gelegenheitsdrucke des 17. Jhs]. Wrocaw 1979

Libri Gedanenses. Rocznik Biblioteki Gdanskiej PAN [Jahrbuch der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften]. Bde 1-9. Gdansk 1968-1976

Meznicka, Maria: Daniel Chodowiecki's Anglicana in the Gdansk Library. Gdynia 1967

Nowak, Zbigniew: Biblioteka Gdanska Polskiej Akademii Nauk jako warsztat badan ksiegoznawczych [Die Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften als Hort buchwissenschaftlicher Forschung]. In: Studia o Ksiaze [Studien zum Buch] 9 (1979) S. 137-154

Nowak, Zbigniew: Pisma Jana Amosa Komenskiego w zbiorach Biblioteki Gdanskiej [Die Briefe des Jan Amos Komenski in den Sammlungen der Danziger Bibliothek]. In: Libri Gedanenses 6/7 (1975) S. 48-108

Schelwig, Samuel: De incrementis bibliothecae Gedanensis epistola et commentatio. Danzig 1677

Schelwig, Samuel: Specimen biblosophistarum Gedanensium sive crudita colloquia in bibliotheca publica intra trimeste hyemale habita et nunc per otium plenius delineata ...Danzig 1675

Szafran, Przemysaw: Inwentarz rekopismiennych katalogów bibliotecznych Biblioteki Gdanskiej PAN [Inventar der handschriftlichen Bibliothekskataloge der Danziger Bibliothek der Akademie der Wissenschaften]. In: Rocznik Gdanski 40 (1980) S. 161-180

Tichy, Josef: Bohemikálni rukopisy gdanské knihovny [Bohemistische Handschriften der Danziger Bibliothek]. In: Casopis Národního Muzea. Oddíl Ved Spolecenskych [Zeitschrift des Nationalmuseums. Abteilung für Gesellschaftswissenschaften] 132 (1963) Heft 1, S. 14-18

Vetulani, Adam: Dwa cenne rekopisy prawnicze Biblioteki Gdanskiej [Zwei wertvolle juristische Handschriften der Danziger Bibliothek]. In: Rocznik Gdanski 14 (1955) S. 66-91

Wojciechowski, Edward: Materiay archiwalne, rekopisy i stare druki gdanskie z zakresu ksiegowosci [Archivmaterialien, Handschriften und alte Danziger Drucke aus dem Bereich der Buchführung]. In: Rocznik Gdanski 15/16 (1956/57) S. 469-483

Zelska-Mrozowicka, Zofia: Alma Mater Maritima. Bezcenne zbiory w Bibliotece Gdanskiej [Alma Mater Maritima. Unschätzbare Sammlungen in der Danziger Bibliothek]. In: Polska Zachodnia [Westpolen] 12 (1946) Heft 29/30, S. 4

5.2 Ausstellungskataloge

Alt Danzig. Ausstellung der Danziger Stadtbibliotheken in den Räumen des Stadtmuseums. Danzig 1906

Von Opitz bis Reinick. Deutsche Dichtung und Dichter in Danzig. Danzig 1924

Babnis, Maria: Jan III Sobieski w Gdansku. Wystawa jubileuszowa w Ratuszu Gównego Miasta w Gdansku [Jan III. Sobieski in Danzig. Jubiläumsausstellung im Rathaus der Stadt Danzig]. Gdansk 1983

dies.: Ksiazka polska w Gdansku w XVI-XVIII wieku. Wystawa w Bibliotece Gdanskiej Polskiej Akademii Nauk [Polnische Bücher in Danzig im 16. bis 18. Jh. Ausstellung in der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften]. Gdansk 1987

dies.: Powstan Polsko 1831. Wystawa w Bibliotece Gdanskiej PAN w 155 rocznice wybuchu powstania listopadowego ... [Erhebe Dich Polen 1831. Ausstellung in der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften zum 155. Jahrestag des Ausbruchs des Novemberaufstandes]. Gdansk 1986

dies.: Stefan Batory 1576-1586. Wystawa w Bibliotece Gdanskiej PAN w 400-setna rocznice smierci Stefana Batorego [Stefan Batory 1576-1586. Ausstellung in der Danziger Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften zum Gedenken des vierhundertsten Todestages von Stefan Batory]. Gdansk 1987

dies.: Ksiaze poetów czyli wierszopisów polskich. (Jan Kochanowski na Pomorzu). Wystawa w 400-setna rocznice smierci Jana Kochanowskiego [Dichterfürst oder polnischer Reimschreiber (Jan Kochanowski in Pommern). Ausstellung zum Gedenken des vierhundertsten Todestages von Jan Kochanowski]. Gdansk 1984

Kurkowa, Alicja: Katalog wystawy - Gdanski ekslibris XV-XVIII wieku [Ausstellungskatalog - Danziger Exlibris aus dem 15. bis 18. Jh]. Gdansk 1978

Stand: April 1992

Maria Babnis

Ergänzt: Januar 1997 Übersetzt von Stefania Sychta


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.