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Bibliothek des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz

Adresse. Archivstraße 12-14, 14195 Berlin [Karte]
Telefon. (030) 8 39 01-141 oder -142
Telefax. 8 39 01-180
Bibliothekssigel. <B 41>

Unterhaltsträger. Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Funktion. . Öffentlich zugängliche Dienstbibliothek des Geheimen Staatsarchivs; Spezialbibliothek zur Geschichte Preußens.
Sammelgebiete. Geschichte Preußens und der historischen preußischen Ostgebiete; Historische Hilfswissenschaften.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbenutzung im Forschungssaal des Geheimen Staatsarchivs. Magazinaufstellung; Freihandbestand von Nachschlagewerken, Urkundenbüchern und Parlamentaria. - Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch bis Freitag 8-15.45 Uhr, Dienstag 8-19.45 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Bildstelle, Kopiergerät, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte.
Gedruckte Informationen. Geheimes Staatsarchiv, Bibliothek. In: Schade, Heidemarie (Bearb.): Berliner Bibliotheken. Bd Geschichtswissenschaften. Berlin 1982, S. 54-55; Bd Wirtschaftswissenschaften. Berlin 1986, S. 62-63.
Hinweise für anreisende Benutzer. U-Bahnverbindung (Linie U 1); Busverbindung (Linie 110 oder 180) bis Haltestelle Dahlem-Dorf. Von dort ca. 4 Minuten Fußweg. Parkmöglichkeiten am Hause.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Geheime Staatsarchiv (GStA), neben dem Kammergericht die älteste noch bestehende preußische Behörde, ist aus den Kanzleien der Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg erwachsen. Erste Ordnungsarbeiten wurden im Jahre 1468 vorgenommen. Bis 1874 befand sich das Archiv im Berliner Schloß, dann für einige Jahrzehnte im bis dahin als Tucgazin genutzten " Hohen Haus", dem mittelalterlichen Wohnsitz der Landesherren, bis es 1924 sein jetziges Dienstgebäude in Berlin-Dahlem bezog. Seinen Ehrentitel " Geheim" führt es seit 1803.

1.2 Der erste Katalog der zugehörigen Kgl. Cabinetts- und Archivbibliothek verzeichnet 1798 bis 1817 2150 Titel in Deutsch, Lateinisch und Französisch überwiegend juristischen und historischen Inhalts, deren größter Teil aus der " von dem verstorbenen Kgl. Preußischen Wirklichen Geheimen Legations-Rath bei dem Departement der Auswärtigen Angelegenheiten Johann Christoph Wilhelm von Steck (1730-1797) hinterlassenen ansehnlichen Bibliothek" stammte. 1840 war die Bibliothek durch Käufe, Geschenke und Ablieferungen auf etwa 6600 Titel angewachsen. Bis 1863 hatte sie so zugenommen, daß der bis dahin geführte Bandkatalog abgebrochen, ein neues Signaturschema erarbeitet und ein Alphabetischer Zettelkatalog erstellt wurde. 1874 wurde das GStA mit dem vorher selbständigen Geheimen Ministerialarchiv (Archiv des Generaldirektoriums) vereinigt und dessen Bibliothek in die sogenannte " Große" Bibliothek eingearbeitet, die damit u. a. geschlossene Folgen von Amtsblättern sämtlicher preußischer Regierungen, von Gesetz- und Ediktensammlungen und offiziösen Zeitungen erhielt. Die Bibliothek betreute ein Archivar als " Curator", der die Erwerbungen aus den Mitteln des GStA besorgte; erst 1937 wurde ein eigener Anschaffungsetat von jährlich 1500 RM für sie angesetzt. Schenkungen und Ablieferungen anderer Behörden machten von Anfang an einen großen Teil der Zugänge aus.

1.3 Nach der Umgestaltung des Staates von 1919 nahm das GStA mit den Akten aufgelöster preußischer Behörden auch Bestände aus deren Bibliotheken auf; so von der Generalordenskommission (736 Bde, u. a. Rang- und Quartierlisten der preußischen Armee), vom Geheimen Zivilkabinett (648 Bde, vor allem Staatshandbuchreihen aller deutschen Länder), vom Preußischen Staatsrat, vom Preußischen Landtag/Herrenhaus (1312 Bde), von der Preußischen Gesandtschaft beim Heiligen Stuhl (1250 Bde), vom Preußischen Staatsministerium (8000 Bde). Dagegen nahmen sich die Nachlässe der Archivare Paul Bailleu (1853-1922) und Herman von Petersdorff (1864-1929) mit 120 bzw. 215 Titeln zur Geschichte Preußens und der Hohenzollern unscheinbarer aus. 1942 folgten noch 180 Bde aus dem Besitz des Historiographen Friedrichs des Großen, Reinhold Koser (1852-1914).

1.4 Vorübergehend beherbergte das GStA nach der Auflösung der politischen Parteien durch die nationalsozialistische Regierung auch Archiv und Bibliothek der SPD (1934: 16.200 Bde). Nachdem die Preußische Staatsbibliothek 6700 Bde für sich erstritten hatte und 1936 das Institut für Staatsforschung sowie das Staatswissenschaftliche Seminar, beide Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, 3500 bzw. 1000 Bde zum Aufbau ihrer Bibliothek daraus erhalten hatten, lagerten die restlichen Bände uneingearbeitet im GStA, bis sie Ende 1945 an die Geschäftsstelle der SPD in Berlin zurückgegeben wurden, ausgenommen ca. 420 bereits 1940/41 vereinnahmte Bände.

1.5 Im Zuge der Ausgliederung der Heeresarchivalien aus dem GStA und der Neugründung des Heeresarchivs in Potsdam (1936) mußten 1937 450 Bde Militaria, besonders des 18. und 19. Jhs, an die dortige Bibliothek abgeliefert werden.

1.6 Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges begann das GStA ab 1941, mit Nachdruck ab 1943, seine Bestände auszulagern. 22 Kisten mit Literatur des 18. Jhs, Zeitungen, Adreß- und Staatshandbüchern, Quellenwerken und den Werkausgaben Friedrichs des Großen wurden 1943 in die Schächte der Preußischen Bergwerks- und Hütten-AG/Preussag bei Staßfurt gebracht, 1944 dann ca. 11.000 Bde der Abteilungen Preußische und Brandenburgische Geschichte in das Johanniter-Ordensschloß Sonnenburg bei Küstrin. Der größte Teil der Bibliothek (ca. 50.000 Bde) fand ein Unterkommen in Schloß Balkow/Neumark, wo die Bücher unter bibliothekarischer Aufsicht benutzbar aufgestellt wurden. Mitverlagert wurden noch ca. 8000 Bde der Bibliothek des Instituts für Archivwissenschaft, das seit 1930 im GStA für die Ausbildung der Archivare sorgte, sowie 5000 Bde zur Geschichte Preußens und besonders des preußischen Könighauses, die nach dem Untergang des Brandenburg-Preußischen Hausarchivs (BPH; gegr. 1848/52) und seiner Bibliothek durch Bombentreffer als geborgener Rest der Bibliothek des GStA überwiesen worden waren. Abgesehen von diesem Restbestand, der zusammen mit den Archivalien des Hausarchivs ins Zentrale Staatsarchiv der DDR, Dienststelle Merseburg gelangte, ist der Verbleib der ausgelagerten Bücher ungewiß. Versuche, ab 1947 bei den polnischen Behörden etwas über den Zustand und Verbleib der Bücher in Sonnenburg und Balkow zu erfahren, blieben ergebnislos, Rücktauschangebote unbeantwortet.

1.7 Von den ca. 87.000 Bdn waren der Bibliothek des GStA nach Kriegsende noch 14.850 nicht ausgelagerte - Bde geblieben, zuzüglich 1000 Bde Dubletten, die nun als Erstexemplare eingearbeitet wurden. Die Verluste hatten alle Abteilungen getroffen, am schwersten jedoch die Abteilung Preußische und Brandenburgische Geschichte, die auch trotz jahrzehntelanger systematischer antiquarischer Nachkäufe bis heute nicht ausgeglichen werden konnten.

1.8 Der Neuaufbau der Bibliothek begann zunächst damit, bei noch bestehenden Verlagen Restbestände zu kaufen. Größere Erwerbungen gelangen bereits 1945 mit dem Kauf von ca. 600 Werken vorwiegend zur Geschichte Friedrichs des Großen und seiner Zeit aus der Bibliothek des Historikers Gustav Berthold Volz (1871-1938). 1948 konnten 200 Bde von Paul Wallich (1882-1938), darunter Berliner Adreßkalender des 18. Jhs und große Teile der Vossischen (1724-1920, mit großen Lücken) und Spenerschen Zeitung (1740-1874) erworben werden sowie ein vollständiges Exemplar der Acta Borussica. Durch die Übernahme von geretteten Beständen anderer Berliner Behörden erhielt die Bibliothek größere Zugänge: so im Oktober 1947 22 Kisten mit Büchern aus der Bibliothek des Auswärtigen Amtes (1950 an das Auswärtige Amt in Bonn weitergegeben), 1954 aus dem Reichsministerium des Innern bzw. Preußischen Innenministerium (vor allem Nachschlagewerke und Bibliographien). Bestände der Hochschule für Politik und des Orientalischen Seminars wurden nur vorübergehend aufgenommen und 1948 an die Freie Universität Berlin weitergegeben, ebenso Bücher des Reichssippenamtes an jüdische Organisationen. 1963 gelangten 250 Bde der Bibliothek des ehemaligen Invalidenhauses in die Bibliothek. Auch aus den dem GStA übereigneten Nachlässen wurden Buchbestände übernommen, so ca. 300 Bde zu den deutschen Kolonien aus dem Besitz des letzten Gouverneurs von Deutsch-Ostafrika Heinrich Schnee (1871-1949) und ortsgeschichtliche Literatur besonders zum Raum Schlesien-Tschechoslowakei von dem Kunsthistoriker Otto Reichl (1900-1972). Aus der Bibliothek des brandenburgischen Landeshistorikers Johannes Schultze (1881-1976) konnten u. a. Erstausgaben der Schriften Friedrichs des Großen erworben werden.

1.9 Der Archivalienaustausch mit dem Bundesarchiv wurde in kleinerem Umfang auch auf die Bibliotheken beider Archive ausgedehnt, spezielle Literatur zur preußischen Gesetzgebung und Verwaltung erhielt die Bibliothek des GStA, die ihrerseits mit Gesetz- und Ministerialblättern der Reichsbehörden zum Aufbau der Bibliothek des Bundesarchivs beitrug, besonders in den Jahren 1954 bis 1962, in denen das GStA der Fachaufsicht des Bundesarchivs unterstand.

1.10 Den größten Zugang in neuerer Zeit stellt die Bibliothek des Staatlichen Archivlagers in Göttingen dar, deren 17.000 Bde nach seiner Auflösung zusammen mit dem Aktenbestand 1978/79 nach Berlin übersiedelten. Sie enthält nach 1945 gesammelte Literatur zur Geschichte, Verwaltung und Kultur Ost- und Westpreußens, des Deutschen Ordens, der Hanse und der baltischen Länder und wird in die Bibliothek des GStA eingearbeitet.

1.11 Mit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten begann die Rückführung der seit 1949 in Merseburg als Deutsches Zentralarchiv, Hist. Abt. II (ab 1973: Zentrales Staatsarchiv, Dienststelle Merseburg) verwalteten Archivalien des GStA nach Berlin. Die Merseburger Dienstbibliothek von ca. 56.000 Bdn erwuchs in den 40 Jahren ihres Bestehens aus Behördenabgaben, antiquarischen Ankäufen, Pflichtexemplaren und Tausch, wegen Devisenmangels weniger aus Ankäufen aus dem westlichen Ausland. Im ganzen entstand ein ähnliches Bestandsprofil wie bei der Berliner Bibliothek, das nur in einzelnen Bereichen wie der Geschichte der DDR oder Parteien- und Gewerkschaftsgeschichte weiter ausgriff. Auffällig ist der hohe Anteil an Titeln zur Rechts- und Verwaltungsgeschichte. Dagegen wurde die Orts-, mehr noch die Personen- oder Familiengeschichte vernachlässigt.

1.12 Anhand der Alphabetischen Kataloge wurden etwa 15.000 Bde ausgewählt und 1994 nach Berlin gebracht; den Rest, größtenteils Dubletten, erhielt das neugegründete Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Merseburg. Ohne Einschränkung übernommen wurde die sogenannte Broschürensammlung, die ca. 2200 Schriften vorwiegend aus der ersten Hälfte des 19. Jhs enthält. Sie stammen teilweise aus der alten Kgl. Cabinetts- und Archivbibliothek (s. o. 1.2), teilweise aus der Bibliothek des Departements der Auswärtigen Angelegenheiten, 354 Titel schließlich aus der Bibliothek der Preußischen Gesandtschaft am Bundestag, Frankfurt a. M. (1816-1866). Diese Bibliotheken gelangten mit den entsprechenden Aktenbeständen noch im 19. Jh ins GStA. Die Sammlung wird durch einen eigenen Alphabetischen Katalog erschlossen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek des GStA hat einen historischen Bestand von 13.865 Titeln (Gesamtbestand ca. 121.000 Bde). Chronologisch gliedert er sich in 70 Titel aus dem 16. Jh, 287 Titel aus dem 17. Jh, 1805 Titel aus dem 18. Jh und 11.702 aus dem 19. Jh. Die Zahlen wurden durch Auszählen am Systematischen Katalog ermittelt. Hinzu kommen geschätzte 2300 Titel Altbestand der Bibliothek des Staatlichen Archivlagers ( s. o. 1.10), ca. 1200 gesondert aufgestellte Schulprogramme (Laufzeit 1868-1914) und eine Danzig-Sammlung von 500 Titeln. Durch Hochrechnung wurde ermittelt, daß die Bibliothek Brandenburg-Preußisches Hausarchiv (BPH, s. o. 1.6) fast ausschließlich dem historischen Bestand zuzurechnen ist (4950 Titel). Es sind 4 Inkunabeln vorhanden, 38 Titel entfallen auf das 16. Jh, 258 auf das 17. Jh, 1752 auf das 18. und 2898 auf das 19. Jh.

2.2 Im historischen Bestand befinden sich 350 (Bibliothek BPH 151) lateinische Titel, 464 (Bibl. BPH 476) französische, 28 (Bibl. BPH 110) englische und 127 (Bibl. BPH 63) sonstige (mit einem hohen Anteil an polnischen), alle übrigen sind deutschsprachig.

Systematische Übersicht

2.3 Der Systematische Katalog der Bibliothek, im Zuge ihrer Neuaufstellung ab 1863 erarbeitet, 1944 als Zettelkatalog ausgelagert und verloren, wurde ab 1945 rekonstruiert. Die zugrundegelegte Systematik blieb dabei unverändert und wurde im Lauf der Jahre lediglich in ihren Untergruppen weiter aufgefächert. Sie ordnet die Titel, abgesehen von den Gruppen Nachschlagewerke (480 Titel) und Historische Hilfswissenschaften (565 Titel), bei denen die Genealogie mit ca. 300 Titeln dominiert, nach den behandelten Territorien. Es entfallen auf die politische Geschichte rund 6190 Titel, gefolgt von den Militaria mit 1110 Titeln. Verfassung und Verwaltung ergeben 825 Titel, Recht 540, Wirtschafts- und Sozialgeschichte 310 und 290. Die kleinste Gruppe Presse enthält etwa 100 Titel. Bildungsgeschichte, Kirchengeschichte und Kultur- und Kunstgeschichte wurden zu insgesamt 1240 Titeln zusammengefaßt.

2.4 Der zur Einarbeitung vorgesehene Bestand Merseburg wird z. Z. durch einen Gruppenschlagwortkatalog erschlossen. Danach verteilen sich die vor 1900 erschienenen Titel zu vier ungefähr gleichen Teilen auf Allgemeine und Regional-Geschichte (492), Verfassung und Verwaltung (349), Recht (330) und Kunst- und Kulturgeschichte (354). Deutlich geringer ist der Anteil an Titeln zu Wirtschafts- und Sozialgeschichte (293), Militaria (173) und Kirchengeschichte (74). Die Broschürensammlung enthält 2280 Titel mit Sondersignaturen, vorwiegend aus der ersten Hälfte des 19. Jhs. Etwa 950 Titel betreffen die inneren Zustände Frankreichs, die übrigen tagespolitische Fragen anderer europäischer Staaten.

2.5 Der Torso der Bibliothek Brandenburg-Preußisches Hausarchiv (BPH) von ca. 5000 Bdn, etwa ein Fünftel des ursprünglichen Bestandes, bleibt nach eigenem Signaturenschema gesondert aufgestellt, da sie wie die Archivalien des BPH Mitbesitz des vormals regierenden preußischen Königshauses ist. Erhalten sind die Gruppen Preußen C-E mit Titeln zu den Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg, sowie zu den Königen von Preußen einschließlich des späteren Deutschen Kaisers Wilhelm I., jedoch ohne die jeweiligen Familienmitglieder. Militaria fehlen, da sie eine besonders umfangreiche, jetzt verlorene Gruppe bildeten. Bei den überwiegend vor 1900 erschienenen Titeln ist der Anteil an Gelegenheitsschriften zu Geburten, Hochzeiten, Thronbesteigungen, Jubiläen, siegreichen Schlachten sowie Leichenpredigten, Trauergedichten und Gedächtnisschriften sehr hoch.

2.6 Unter regionalen Gesichtspunkten macht die Literatur zu Preußen mit seinen Provinzen ca. 45 Prozent des gesamten historischen Bestandes aus. Schwerpunkte liegen bei der Geschichte der Hohenzollern, besonders bei König Friedrich dem Großen, ferner bei der zeitgenössischen Literatur zur preußischen und deutschen Verfassungsfrage um 1848, der Politik Bismarcks als preußischem Ministerpräsidenten, Einigungskriege und Reichsgründung eingeschlossen, sowie der Rolle Preußens während der Weimarer Republik. Von den ehemaligen Provinzen sind nächst der Mark Brandenburg als Vorläuferstaat die östlichen, und hier wieder Ost- und Westpreußen mit Posen, am stärksten dokumentiert, die noch durch die geschlossen aufgestellte Danzig-Sammlung ergänzt werden, mit ca. 500 Titeln zu Wirtschaft, Regional- und Kulturgeschichte und Recht, davon etwa 120 vor 1900 erschienen. In allen regionalen Abteilungen gibt es einen hohen Anteil an ortsgeschichtlicher Literatur.

2.7 Hinzu kommt ein umfangreicher Bestand an Amtsblättern der ehemaligen Regierungen sowie Gesetzsammlungen deutscher Bundesstaaten (Laufzeit 1811-1945). Darüber hinaus besitzt die Bibliothek ca. 1200 Schulprogramme, überwiegend aus den Jahren 1868 bis 1914, in Einzelfällen auch bis 1824 zurückgehend, aus Schulen der preußischen Landesteile.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Katalog [nach PI]

Systematischer Katalog

Gruppenschlagwortkatalog

[für den Bestand Merseburg; im Aufbau]

Alphabetischer Katalog der vom Zentralen Staatsarchiv, Dienststelle Merseburg, übernommenen Broschürensammlung

Standortkataloge

Sonderkataloge bzw. Sonderverzeichnis der Schulprogramme, Amtsblätter, Parlamentaria, Broschürensammlung, Brandenburg-Preußisches Hausarchiv (BPH)

[Bei den erstgenannten Katalogen handelt es sich um Zettelkataloge in teilweise hschr., teilweise mschr. Form; die Sonderkataloge liegen z. T. in Listenform vor]

Die Bestände sind, mit Ausnahme des Merseburger Anteils, im Berliner Gesamtkatalog (bis 1990) und fortlaufend in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

3.2 Historische Kataloge

Verzeichnis der von dem zu Berlin den 8. Oct. 1797 verstorbenen ... Herrn Joh. Chr. Wilh. v. Steck hinterlassenen ansehnlichen Bibliothek. Berlin 1798. [Weitergeführt als:] [Katalog der] Königliche[n] Cabinets-Bibliothek, 3 Bde, 1798-1840. [Weitergeführt als:] Haupt-Catalog der Kgl. Kabinets- und Archivbibliothek, 1840-1862

Catalog über die Broschüren, Zeitschriften ... d. Kgl. Kabinets- und Archivbibliothek [ca. 1840]

[Katalog der] Bibliothek des Kgl. Geh. Ministerial-Archivs [vor 1874]

[Systematischer] Katalog der Bibliothek des Geheimen Staatsarchivs. 4 Bde. [1863]-1915

Systematischer Katalog der Bibliothek Brandenburg-Preußisches Hausarchiv (BPH) [geführt bis ca. 1933]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Ausgabe-Buch der Bibliothek, 1799-1935 [GStA I. HA Rep. 178 Nr. 2412 ff.]

Katalog der Bücherakzessionen des GStA. Bd 1 ff. 1853 ff. [GStA I. HA Rep. 178 Nr. 2401 ff.]

Zur Geschichte generell: GStA I. HA Rep. 178 B und C

4.2 Darstellungen

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Bearb. von Eckart Henning und Cécile Lowenthal-Hensel. Berlin 1974, S. 72-74

Stand: Januar 1995

Herzeleide Henning


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.