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Gellertbibliothek

Adresse. Oederaner Str. 10, 09661 Hainichen [Karte]
Telefon. (037207) 2498

Unterhaltsträger. Stadtverwaltung Hainichen
Funktion. Öffentlich zugängliche Bibliothek des Gellert-Museums.
Sammelgebiete. C. F. Gellerts Werke und zugehörige Sekundärliteratur; illustrierte Fabelliteratur.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung (auch an Wochenenden möglich, begrenzte Ausleihe). Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erbeten. Bahnverbindung ab Chemnitz. Fußwegnähe vom Bahnhof und Busbahnhof (ca. 15 Minuten). A 4 (E 40), Ausfahrt Hainichen. Das Museum befindet sich im Stadtpark. Parkplätze am Parkeingang.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Als Geburtsstadt von Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) bemüht sich Hainichen um die Erforschung von Leben und Werk des Dichters und Erziehers. Die Sammeltätigkeit begann mit einem Aufruf des Bürgermeisters Georg Bernhard Friedel im Jahre 1893, in dem er seine Absicht bekanntgab, "... im hiesigen Rathause nach Kräften Andenken an unseren Gellert zu sammeln und aufzubewahren ... Erwünscht sind Gegenstände aus Gellerts und seiner Angehörigen Besitz, Bilder, Briefe, Schriften von und über Gellert u. a. m." Vorhandene Akten widerlegen bisherige Angaben, wonach der größte Teil der Gellertbibliothek durch Ankauf einer Sammlung von Dr. Erich Michael, Leipzig, oder als Schenkung 1919 nach Hainichen gelangt sein soll. Den Grundstock der Bibliothek bildet vielmehr die Gellert-Sammlung des Landgerichtsdirektors Reinhard Bruno Schmidt, bestehend aus historischen Buchausgaben, Musikalien und Porträts, die die Stadt Hainichen im Jahre 1926 ankaufte und im Heimatmuseum unterbrachte.

1.2 Während ein Gellert-Museum als eigenständige Einrichtung konzipiert und schließlich 1985 eröffnet wurde, konnte die Bibliothek mit antiquarischen Neuerwerbungen und einzelnen Schenkungen ergänzt werden. Die verstärkte Anschaffung illustrierter Fabelbücher ergab sich aus der Integration einer Kunstsammlung zur Fabel in das Gellert-Museum.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der historische Bestand umfaßt mit 587 Titeln, davon 317 aus dem 18. Jh, über die Hälfte des Gesamtbestandes der Bibliothek. Unter den insgesamt 72 fremdsprachigen Ausgaben, die nahezu ausnahmslos aus der Schmidtschen Sammlung stammen und vorwiegend im 18. Jh erschienen sind, befinden sich 17 niederländische, 29 französische und 13 dänische Titel. Das Museum besitzt 11 Erstdrucke von Gellert-Vertonungen und 24 Erstausgaben Gellertscher Werke, unter ihnen das Leben der Schwedischen Gräfin von G. (1747-1748). Darüber hinaus sind zeitgenössische, teilweise nur noch selten existierende Schriften, z. B. Rhynsolt und Sapphira (1755) von Christian Martini (1728-1801) und Duval und Charmille (1778) von Christiane Karoline Schlegel, geb. Lucius (1739-1833), sowie historische Sekundärliteratur über Gellert im Bestand enthalten.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform, seit 1992 nach RAK]

Systematischer Katalog

[getrennt nach Gellertbibliothek, Fabel, Sachliteratur]

3.2 Historischer Katalog

Katalog der Sammlung Schmidt

[in Zettelform, seit ca. 1900, alphabetisch nach Verfasser und Titel]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Acten des Stadtraths zu Hainichen, 1904-1935 [enthält Material zum Aufbau der Sammlung]

4.2 Darstellungen

Becker, Karl Wolfgang: Gellert-Museum Hainichen. Führungsschrift. Hainichen 1988

Bürger, Karin: Im Gellert-Museum zu Hainichen. In: Marginalien Heft 115 (1989) S. 63-68

Stand: November 1992

Angelika Fischer

Irene Schieck


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.