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Bibliothek der Georgen-Parochialgemeinde

Adresse. Evangelische Georgen-Parochialgemeinde/ Archiv, Waisenstraße 28, 10179 Berlin [Karte]
Telefon. (030) 2 42 50 27
Bibliothekssigel. Kirchlicher Zentralkatalog <Bb 19>

Unterhaltsträger. Evangelische Georgen-Parochialgemeinde
Funktion. Verwaltung des historischen Bestandes als Teil des Archivs.
Sammelgebiete. Der Bestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung. Leihverkehr: kirchl. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Anfertigung von Fotokopien möglich.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erwünscht. U- und S-Bahnhof Alexanderplatz oder Jannowitzbrücke, U-Bahnverbindung (Linie U 2) bis Klosterstraße. Kaum Parkmöglichkeiten.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Bei der Bibliothek der früher selbständigen Gemeinde von St. Georgen und der Parochialkirche, die am 1. August 1968 vereinigt wurden, handelt es sich bis auf wenige Bücher um den Bestand einer Gemeindebibliothek der Parochialgemeinde, die als Teil des Archivs der Gemeinde geführt wurde. Sie scheint mit der Stiftung von 3 Predigtbänden am 7. März 1849 entstanden zu sein, die zur Grundlegung einer Kirchenbibliothek bestimmt waren. Schon 1854 wurde sie in einer Broschüre empfohlen: " Die unentgeltliche Benutzung der Gemeindebibliothek steht jedem Gemeindemitglied frei". Zwei Drittel des gegenwärtigen Bestandes der vorwiegend auf Erbauung ausgerichteten Bibliothek stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs.

1.2 In den Bestand ist auch religionspädagogische Literatur eingegangen. Sie stammt vermutlich aus der Lehrerbibliothek der früher zur Gemeinde gehörigen Parochialschule, für die die Gemeinde nachweislich Mittel zur Verfügung gestellt hatte. Im 19. Jh sind - wie die Kassenbücher der Kirche ausweisen von der Parochialgemeinde vorwiegend nur noch Zeitschriften, Amts- und Gesetzblätter angeschafft oder im Abonnement bezogen worden. Einzelne Bücher sind der Bibliothek gelegentlich aus Schenkungen oder Nachlässen zugegangen.

1.3 In den Jahren 1934 und 1935 rief der Archivausschuß mehrmals im Gemeindeblatt dazu auf, dem Archiv und der dazu gehörigen Bibliothek Material zur Verfügung zu stellen. Traditionsgut der Gemeinde bildet seitdem einen wichtigen Bestandteil der Bibliothek. Im Jahre 1945 traten wie der Vergleich des vorgefundenen Bestandes mit dem Katalog zeigt größere Verluste ein.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Monographienbestand der Bibliothek umfaßt insgesamt 908 Titel, davon ein Titel aus dem 16. Jh, 3 aus dem 17. Jh und 40 aus dem 18. Jh. Der Hauptteil des Bestandes stammt aus dem 19. Jh mit 599 und dem 20. Jh mit 265 Titeln. Mit Ausnahme einer lateinischen und 2 französischsprachiger Ausgaben sind alle Titel deutschsprachig.

2.2 Der Standortkatalog, der nach 1935 zusammen mit dem Alphabetischen Katalog von dem Archivbeauftragten Arthur Hippel angelegt wurde, war in 45 eng gefaßte Sachgruppen untergliedert, die bei einer Überarbeitung im Jahre 1991 durch die Gruppen " Literatur aus der Zeit von 1933 bis 1945" (23 Titel) und " Nicht kirchenspezifische Literatur" (58 Titel) ergänzt wurden.

2.3 Wissenschaftliche Theologie im engeren Sinne hat einen geringen Anteil am Bestand (16 Titel). An Bibelausgaben (einschließlich Teilausgaben) sind insgesamt 46 Titel in deutscher Übersetzung vorhanden, darunter eine Ausgabe von Hans Lufft (Wittenberg 1567). In größerer Zahl sind vor allem die ortsüblichen Gesang- und Gebetbücher sowie Agenden (83 Titel) und andere Liturgica (38 Titel) gesammelt worden. Im Bereich der Praktischen Theologie sind die Sachgruppen Katechetik und Religionspädagogik (69 Titel) sowie Innere Mission und Kirchliche Wohlfahrtstätigkeit (40 Titel) am stärksten vertreten.

2.4 Der Hauptakzent der Sammeltätigkeit liegt auf der Erbauungsliteratur (201 Titel) und der Predigtliteratur (39 Titel). Hinzu kommen Predigten und Schriften der Pfarrer der Parochialgemeinde sowie Schriften zur Gemeindegeschichte (insgesamt 96 Titel). Die im Bestand vorhandenen Biographien und Autobiographien (46 Titel) beziehen sich hauptsächlich auf Gestalten der Kirchengeschichte und dienten ebenfalls der Erbauung.

2.5 An Periodika lassen sich aus dem 19. Jh 11 Titel nachweisen. Für die Bestandsgruppe " Sonstige Periodika" (staatliche und kirchliche Gesetz- und Amtsblätter, Protokolle von Synoden und Kirchentagen etc.) ergab die Auszählung für das 19. Jh 10 Titel. Die Gesamtzahl der Periodika beträgt für das 19. Jh 21 und für das 20. Jh 35 Titel.

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Katalog [angelehnt an PI]

Standortkatalog [nach Sachgruppen gegliedert]

Beide Kataloge wurden von Arthur Hippel angelegt und 1991 von Uwe Feilbach überarbeitet und ergänzt.

Die Bestände sind im Kirchlichen Zentralkatalog nachgewiesen.

3.2 Historischer Katalog

Hasselberg, Felix: Bibliographie von Parochial

[um 1935; nur Bd 2 erhalten, aufgeklebte hschr. Zettel; genaue Nachweise zur Kirche und ihren Pfarrern; mit Angabe der Signaturen der Staatsbibliothek]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Protokollbuch der Parochialgemeinde 1751-1886

Rechnungsbücher der Parochialgemeinde aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs

4.2 Darstellungen

[anon.:]

Berlins Kirchspiele und freie Vereins-Tätigkeit. Berlin 1854, S. 32 [anon.:]

Gemeindeblatt " Parochialglocken" (1934) Nr. 8, S. 3; ebda (1935) Nr. 5, S. 3; ebda Nr. 6, S. 4 [zur Geschichte der Bibliothek]

Kirchliches Amtsblatt der Kirchenprovinz Mark Brandenburg 1939, S. 26

Stand: Februar 1995

Uwe Feilbach


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.