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Bibliothek des Instituts für Germanistik an der Universität Salzburg

Adresse. Akademiestr. 20, 5020 Salzburg [Karte]
Telefon. (0662) 8044-4391
Telefax. (0662) 8044-612
Bibliothekssigel. <UBS-103>

Unterhaltsträger. Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Universitätsbibliothek Salzburg
Funktion. Öffentlich zugängliche Institutsbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Ältere und Neuere deutsche Sprache und Literatur, Germanistische Sprachwissenschaft. - 2. Besondere Sammelgebiete: Fachdidaktik des Deutschunterrichts, Werke österreichischer Schriftstellerinnen (1880 bis 1938) inklusive Sekundärliteratur, Kataloge mittelalterlicher Hss.
Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. - Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10-20 Uhr, in der vorlesungsfreien Zeit: Montag bis Freitag 10-17 Uhr. - Leihverkehr: ÖLV, internat. Leihverkehr über UB Salzburg
Technische Einrichtungen für Benützer. Kopiergerät, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegerät, E-Mail, BIBOS, Internet-Anschluß.
Hinweise für anreisende Benützer. Ab Bahnhof Buslinie 51 bis Station Akademiestraße.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek des Instituts für Germanistik wurde 1964 - zwei Jahre nach der Wiedererrichtung der Universität Salzburg - zugleich mit dem Institut für Germanistik gegründet. In den Jahren 1964 bis 1968 war sie in Seminarräumen und Gängen des Instituts für Germanistik in der Wolf-Dietrich-Straße untergebracht. 1968 übersiedelten Institut und Bibliothek in das Institutshaus Akademiestraße 20. Die systematische Aufstellung der Bände wurde vom wissenschaftlichen Personal des Instituts nach dem Kieler Bibliothekssystem (vgl. Heinrich Roloff: Lehrbuch der Sachkatalogisierung, Leipzig 1978, S. 173 f.) vorgenommen. Diesem System folgend ist im alphabetisch geordneten Autorenkatalog die monographische Sekundärliteratur zum jeweiligen Autor hinzugefügt. Bis etwa 1972 wurden sämtliche in der Bibliothek vorhandenen Zeitschriften ausgewertet und die Katalogzettel entsprechend dem Kieler Bibliothekssystem eingearbeitet.

1.2 Durch finanzielle Zuwendungen in der Gründungs- und Aufbauphase konnte der Bestand bis in die siebziger Jahre kontinuierlich ausgebaut werden. Außerdem kam der Bibliothek in der Gründungsphase eine namhafte Bücherspende der Kammer für Arbeiter und Angestellte Salzburg zugute. Zusätzliche Mittel erhielt das Institut - und damit auch die Bibliothek - vom Bund und vom Land Salzburg, um zwei Professoren - Walter Weiss (Berufung nach Wien) und Ingo Reiffenstein (Berufung nach München) - zum Verbleib an der Universität Salzburg zu bewegen. Weiters wurden dem Institut im Zuge der Besetzung von Ordinariaten größere Summen für den Ankauf von Büchern angewiesen. Institut für Germanistik

1.3 Die Ende der sechziger Jahre des 20. Jhs erfolgte Auflösung der ehemaligen Bibliothek des Katholischen Universitätsvereins Salzburg brachte der Institutsbibliothek ca. 200-250 ältere Werke, die z. T. die Stempel Das Ahnenerbe e. V. Bücherei, Bücherei des Ahnenerbes und Zentralbibliothek der Hohen Schule tragen. Das Ahnenerbe e. V. Bücherei bzw. die Bücherei des Ahnenerbes hatte die Bibliothek des 1884 gegründeten Vereins 1938 durch Enteignung übernommen - nach damaliger Schätzung rund 80.000 Bde. Die Bücher wurden formell an die SS-Stiftung Das Ahnenerbe (Berlin) abgetreten, verblieben aber größtenteils in Salzburg (Dreifaltigkeitsgasse 15-19). Kleinere Teile wurden an das Haus der Natur in Salzburg (zum Ahnenerbe gehörig), an die Reichshochschule für Musik-Mozarteum und an die Bibliothek des Reichsstatthalters in Salzburg abgegeben. Ferner erhielten private Büchersammler Bestände dieser Bibliothek. Der nun vom Ahnenerbe verwaltete Bestand war auch für die von hochrangigen NS-Politikern und Wissenschaftsfunktionären geplante Wiederbegründung der Universität Salzburg als SS-Universität vorgesehen. Der Plan, eine SS-Universität zu errichten, wurde jedoch nicht realisiert. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Bibliothek wohl einige Verluste, gelangte aber 1945 wieder in den Besitz des Katholischen Universitätsvereins (ab 1961 Katholisches Hochschulwerk). Ende der sechziger Jahre wurden die Bücher an verschiedene Institutionen der Universität Salzburg verteilt.

1.4 Eine wesentliche Bestandserweiterung - ca. 800 Bde - brachte 1982 die Übernahme der Bibliothek (samt Bücherverzeichnis) des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien, in der auch eine Bücherstiftung der Burgschauspielerin Hedwig Bleibtreu (1868-1958) thalten ist.

2.1 Der gesamte Bestand ist - mit geringfügigen Ausnahmen - freihand zugänglich. Den Benützern stehen ein Katalogzimmer und ein großer Bibliotheksraum mit 90 Arbeitsplätzen zur Verfügung.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Die Institutsbibliothek besitzt rund 57.000 Bde und 300 Zeitschriften, von denen 135 laufend gehalten werden. Das historische Buchgut beläuft sich auf 2241 Bde. Davon sind 27 im 18. Jh erschienen, 212 in der ersten und 2002 in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Es handelt sich größtenteils um deutschsprachige Werke. Die Zahlen wurden durch Auszählen an den Regalen ermittelt.

Systematische Übersicht

2.3 Die Bibliothek gliedert sich in die Abteilungen I-IV, weiters in eine Handbibliothek, eine fachdidaktische Handbibliothek, eine Frauenbibliothek (Kern bildet die Bibliothek des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien) sowie in eine Zeitschriften- und Schulschriftenabteilung.

2.4 Die Abteilung I enthält die Primärliteratur bis 1500 samt zugehöriger Sekundärliteratur (Monographien). Von den 133 Bdn stammen 34 aus der ersten, 99 aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. In Abteilung II findet sich die Primärliteratur ab 1501 bis zur Gegenwart inklusive der monographischen Sekundärliteratur. Sie zählt 497 Bde, davon 25 aus dem 18. Jh (u. a. Schillers Allgemeine Sammlung historischer Memoires, 1. Abt., 3. Bd, in der Erstausgabe von 1790) und 121 aus der ersten Hälfte des 19. Jhs, darunter Adalbert Stifters Wien und die Wiener (Wien 1844), Jean Pauls Sämmtliche Werke in der Erstausgabe (1840-1842) und Caroline Pichlers Sämtliche Werke in der 60 Bde umfassenden Edition von 1809 (5 Bde fehlen). 350 Bde stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs.

2.5 In der Abteilung III finden sich 181 Bde - übergreifende Sekundärliteratur und theoretische Schriften. Aus dem 18. Jh ist lediglich Joseph Wismayrs Grundsätze der deutschen Sprache. Zweyter Teil (Salzburg 1796) vorhanden. Der Bestand aus dem 19. Jh weist 32 Bde aus der ersten Jahrhunderthälfte auf, z. B. Johann Christoph Adelungs Mithridates (Berlin 1806-1817). Die Abteilung IV enthält Festschriften und Sammelwerke (7 Bde aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs).

2.6 Die Frauenbibliothek setzt sich aus 181 vor 1900 erschienenen Bänden zusammen (11 aus der ersten, 170 aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs). Vertreten sind z. B. Werke von Ada Christen (Pseudonym für Christi(a)ne von Breden), Marie Eugenie Delle Grazie, Betty Paoli (Pseudonym für Barbara E. B. Glück), Rosa Mayreder und Bertha von Suttner. Die Handbibliothek enthält 48 Bde an Lexika und Grundlagenwerken; Johann Christoph Adelungs Wörterbuch der hochdeutschen Mundart (Brünn 1788) ist der älteste und einzige Titel aus dem 18. Jh. Die Goethe-Sammlung weist 88 Bde (vor 1900) auf, darunter die vollständige Goethe-Ausgabe der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar (1887-1919).

2.7 In der Schulschriftenabteilung finden sich 799 Jahresberichte (19. Jh, 798 aus der zweiten Jahrhunderthälfte) von 146 Schulen (Gymnasien, Realschulen, einige Privatschulen) aus allen Teilen der österreichisch-ungarischen Monarchie. Darin enthaltene umfangreichere wissenschaftliche Abhandlungen sind nach Verfassern katalogisiert. Zum historischen Druckschriftenbestand gehört auch ein Teil der Zeitschriftensammlung: 9 Jahrgangsbände aus der ersten und 298 Jahrgangsbände bzw. -teilbände aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Erwähnt seien die Zeitschrift für deutsches Altertum (1841 ff., nahezu vollständig), das Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen (1846 ff., nahezu vollständig), die Zeitschrift Germania (1856 ff., nahezu vollständig), Der Heimgarten (1877 ff.) und das Goethe Jahrbuch (1880 ff.).

3.KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Nominalkatalog

[in Zettelform, nach PI; mit 1. Juni 1993 abgebrochen; auch ausgewiesen im Autorengesamtkatalog (AGK) der Hauptbibliothek der UB Salzburg]

Standortkatalog

[in Zettelform; wird laufend ergänzt]

Inventarbücher [7 Bde, hschr.]

Online-Katalog

[BIBOS, für Erwerbungen ab 1. Juni 1993; nach RAK-WB]

Zeitschriftenbestände sind in der Österreichischen Zeitschriftendatenbank nachgewiesen.

3.2 Sonderkatalog

Inventare der Bibliothek des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien

[ein Band, hschr.]

Stand: Mai 1995

Hildemar Holl

Angelika Reitzer

Stefan Aichhorn


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.