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Adresse. Innrain 52, Geisteswissenschaften-Neubau, 6020 Innsbruck
[Karte]
Telefon. (0512) 507-2446 oder -4399
Bibliothekssigel. <UBI-GFB>
Unterhaltsträger. Bundesministerium für Wissenschaft,
Forschung und Verkehr. Universitätsbibliothek Innsbruck
Funktion. Öffentlich zugängliche Fachbibliothek für die
Fachbereiche Geschichte, Zeitgeschichte und Politikwissenschaft.
Sammelgebiete. Österreichische Geschichte, Landesgeschichte
Tirols und europäische Geschichte, z. T. auch
außereuropäische Geschichte, Politikwissenschaft.
Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek
mit
Freihandaufstellung und Magazin. -
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag
9-17 Uhr. - Leihverkehr: ÖLV, internat. Leihverkehr
über UB Innsbruck.
Technische Einrichtungen für Benützer. Kopiergerät,
Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, PC-Arbeitsplätze für
Diplomanden und Dissertanten.
Hinweise für anreisende Benützer. s.
Universitätsbibliothek Innsbruck/Hauptbibliothek.
1.1 Die Einrichtung der Bibliothek ist eng verbunden mit der Eröffnung eines Historischen Seminars an der Universität Innsbruck, welche nach anfänglichen Schwierigkeiten und unterschiedlichen Auffassungen seitens der Professoren mit Beginn des Studienjahres 1871/72 erfolgte. Zuvor war die Schaffung eines eigenen Seminars nicht zuletzt am mangelnden Interesse Julius von Fickers gescheitert, der, 1852 nach Innsbruck berufen, den hervorragenden Ruf der Innsbrucker Historischen Schule mitbegründete. Da er jedoch seine berühmt gewordene Lehrveranstaltung Einleitung zur quellenmäßigen Bearbeitung der Geschichte (später Anleitung zur historischen Kritik) im Landesmuseum Ferdinandeum abhielt, wo er in der Lage war, einzelne Denkmale und Quellen unmittelbar zur Anschauung vorzulegen, zählte für ihn die Institutionalisierung eines Historischen Seminars nicht zu den ersten Wünschen an das Unterrichtsministerium.
1.2 Zwar schuf bereits die Gründungsurkunde von 1871 die Voraussetzungen für den Aufbau einer eigenen Seminarbibliothek, indem sie die Möglichkeit eröffnete, in dem Fall, als in einem Studienjahre nicht die erforderliche Anzahl von Mitgliedern, welche mit Stipendien beteilt werden können, vorhanden ist, die verbleibenden Geldmittel zum Ankauf wichtiger Bücher zu verwenden. Trotzdem war man zu Anfang vor allem auf die Bestände der Universitätsbibliothek angewiesen. Eine Eingabe an das Ministerium aus dem Jahre 1893 bewirkte, daß dem Seminar fortan jährlich zweckgebundene Geldmittel zum Aufbau einer Bibliothek zur Verfügung gestellt wurden und somit einem kontinuierlichen Literaturzuwachs nichts mehr im Wege stand. 1913 erfolgte die Übersiedlung des Historischen Seminars und der zuvor in einem Privathaus in der Innsbrucker Innenstadt untergebrachten Bibliothek in das Universitätshauptgebäude. Seit 1981 ist das Historische Institut und seine Bibliothek im Neubau der Geisteswissenschaftlichen Fakultät untergebracht. Am 1. Oktober 1993 wurde die Fachbibliothek für Geschichte, Zeitgeschichte und Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck eröffnet, wodurch sich der Benützerkreis wesentlich erweiterte und der Bestand um ca. 18.000 Bde zunahm.
1.3 Wesentliche Bereicherungen erfuhr die Bibliothek 1904 und 1967, als die Privatbibliotheken Julius von Fickers (1826-1902) und Harold Steinackers (1875-1965) dem Institut überantwortet wurden. Fickers Nachlaß umfaßte 647 Bde (in den Bestand integriert), jener Steinackers ca. 1000 (gesondert aufgestellt). Die Ficker-Bibliothek ist beinahe zur Gänze dem historischen Buchgut zuzurechnen, im Falle Steinackers fallen knapp 50 Prozent in diese Kategorie.
2.1 Die Bibliothek umfaßt ca. 73.400 Bde, wovon 3224 (4,4 Prozent) dem historischen Bestand angehören. Diese Zahl wurde am Regal ermittelt. 13 Bde stammen aus dem 16. Jh, 30 aus dem 17. Jh, 214 aus dem 18. Jh und 2967 aus dem 19. Jh. Der Großteil davon liegt mit 2141 Bdn in deutscher Sprache vor. 769 Bde sind in Latein verfaßt, 180 in Französisch, 109 in Italienisch, 13 in Ungarisch, 6 in Holländisch, 5 in Englisch, ein Werk ist tschechisch.
2.2 Die Bibliothek ist systematisch gegliedert, wobei die europäische Geschichte, die Wirtschafts- und Sozialgeschichte, die Kirchengeschichte, die Politikwissenschaft, Zeitschriften und Quellenwerke die Hauptgruppen bilden. Der Großteil des Bestandes ist über Freihandaufstellung zugänglich, lediglich einige Rara sind im Magazin untergebracht.
2.3 Das historische Buchgut umfaßt zwei Hauptgruppen, wovon 861 Bde (26,7 Prozent) zur europäischen Geschichte und 742 Bde (23 Prozent) zu den Quellenwerken gehören. Der überwiegende Teil der Werke zur Geschichte Europas hat die Geschichte Deutschlands zum Gegenstand (47,3 Prozent), Tirol und Österreich sind mit 20,58 Prozent der Bände vertreten.
2.4 52 Bde (1,6 Prozent) entfallen auf die Geistesgeschichte, 102 Bde (3,2 Prozent) auf Sekundärliteratur zu Hss., 69 Bde (2,1 Prozent) auf die Kirchengeschichte, 244 Bde (7,6 Prozent) auf die Universalgeschichte, 87 Bde (2,7 Prozent) auf die Verfassungsgeschichte und 91 Bde (2,8 Prozent) auf Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Der Anteil an Zeitschriften beträgt 12,3 Prozent (397 Bde).
Sondersammlung
2.5 Die Bibliothek Harold Steinackers besteht aus ca. 1000 Bdn vornehmlich zur österreichischen und deutschen Geschichte, wovon 401 vor 1900 erschienen sind. Ihr Anteil am historischen Bestand der Institutsbibliothek macht damit 12,4 Prozent aus.
3.1 Moderne Kataloge
Online-Katalog
[BIBOS, ab 1989]
Alphabetischer Katalog
[nach PI; 1989 abgebrochen]
Standortkatalog
Schlagwortkatalog
[ab Erwerbungsjahr 1988]
Zeitschriftenkatalog [nach PI]
Zeitschriftenbestände sind in der Österreichischen Zeitschriftendatenbank und im Tiroler Zeitschriftenkatalog nachgewiesen.
3.2 Sonderkatalog
Standortkatalog für die Steinacker-Bibliothek
[alle Kataloge in Zettelform]
4.1 Archivalien
Einige Archivalien über die Institutsbibliothek befinden sich im Universitätsarchiv der Universität Innsbruck.
4.2 Darstellungen
Erben, Wilhelm: Streifzüge durch die Geschichte und Vorgeschichte des historischen Seminars in Innsbruck. In: Festschrift des akademischen Historikerklubs zur Erinnerung an dessen vierzigstes Stiftungsfest. Innsbruck 1913, S. 39-62
Oberkofler, Gerhard: Die geschichtlichen Fächer an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck 1850-1925. Innsbruck 1969
Stand: Juni 1996
Dietmar Schuler