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Naucnaja biblioteka Rossijskogo Instituta istorii iskusstv imeni V. P. Zubovskogo

Wissenschaftliche Bibliothek des Russischen Instituts für die Geschichte der Künste des ehemaligen V. P. Zubov-Instituts


Adresse. Isaakevskaja plošcad' 5, 190000 Sankt-Peterburg
Telefon. (0812) 315 55 87
Telefax. (0812) 315 72 02
e-mail. [art@union.nit.spb.su]

Unterhaltsträger. Ministerstvo kul'tury Rossijskoj Federacii [Kulturministerium der Russischen Föderation]
Funktionen. Öffentliche wissenschaftliche Bibliothek. Akademische Spezialbibliothek für Kunst.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Geschichte der darstellenden Kunst; Geschichte des Theaters und Kinos; Geschichte der Weltkultur; Kultur- und Musikwissenschaften. - Besonderes Sammelgebiet: Geschichte, Kultur und Geistesleben der Stadt St. Petersburg.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek mit Ausleihmöglichkeit. - Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Freitag 10-17 Uhr. Im Juli und im August Montag und Freitag 10-17 Uhr. Leihverkehr: innerhalb St. Petersburgs.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm-Lesegerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Trolleybus (Linien 5, 22) bis Haltestelle Isaakevskaja plošcad'. Fußwegnähe (ca. 5 Minuten). Parkmöglichkeiten neben dem Bibliotheksgebäude.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek des Russischen Instituts der Geschichte der Künste wurde für ihre Besucher am 2. März 1910 geöffnet. Die Gründung des Instituts mit einer Bibliothek geht auf den Kunsthistoriker Valentin P. Graf Zubov (1884-1969) zurück. Er studierte an bedeutenden Universitäten Europas und nutzte auf einer Reise durch Italien die Gelegenheit, sich mit der Tätigkeit des Deutschen Instituts für Kunstgeschichte in Florenz und dessen großer Bibliothek bekanntzumachen. Nach Zubovs Ansicht sollte das geplante russische Institut ein eigenständiges Zentrum zur Erforschung der Geschichte der Künste werden. Dabei sollten andere Wissenschaften als Hilfsdisziplinen herangezogen werden. Zubov erhoffte sich dadurch, daß der Erwerb von Drucken zur Kunstgeschichte (insbesondere ausländische Drucke) nicht länger zufälligen Charakter hatte. Sein Ziel war es, eine Bibliothek zu konzipieren, die eine möglichst vollständige und systematisch geordnete Sammlung von in- und ausländischen Drucken zur Geschichte der darstellenden Künste aufweisen konnte.

1.2 Den Grundstock des Bestandes bildet die Familiensammlung Zubovs (ca. 3000 Bde), die von Moskau nach St. Petersburg transferiert und in einem eigens zur Verfügung gestellten Gebäude untergebracht wurde. Der erste Direktor dieses Instituts war Zubov selbst. Als Ergänzung diente die von Zubov zusammengestellte Sammlung fremdsprachiger Drucke, die er mit eigenen Mitteln im europäischen Ausland erworben hatte. Dazu zählten Schriften zur Geschichte der darstellenden Künste, Alben und Sammlungen mit Reproduktionen wie Galeriewerke. Insgesamt besaß die Bibliothek beim Eröffnungstag 6000 Bde. Weiter ergänzt wurde der Bestand durch Ankauf sowohl bei großen Antiquariaten und Buchhandlungen in Deutschland als auch anhand von Buchhandelskatalogen. Bestellungen gingen wöchentlich in die Bibliothek ein. In Deutschland wurden zudem vollständige Zeitschriftenreihen zur Kunstgeschichte angekauft. Die Vorlesungen im Institut hielten bedeutende Kunsthistoriker, wissenschaftliche Mitarbeiter der Museen St. Petersburgs sowie andere Geisteswissenschaftler, darunter die Kunsthistoriker Sergej M. Volkonskij (1860-1937), Nikolaj N. Vrangel' (1882-1915), Dmitrij V. Ajnalov (1862-1939), Oskar F. Val'dgauer (1883-1935), der den Kurs zur Geschichte der griechischen Skulpturen in deutscher Sprache hielt, die Archäologen Michail I. Rostovšcev (1870-1952) und Boris Vladimirovic Farmakovskij (1870-1928) sowie der Musikforscher Evgenij Maksimovic Braudo (*1882). Diese Wissenschaftler bedachten die Bibliothek auch mit Schenkungen.

1.3 Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde das Institut für Geschichte der Künste mit der Zubovschen Bibliothek freiwillig dem Staat übergeben; Zubov selbst blieb bis 1925, dem Jahr seiner Emigration, Direktor des Instituts. Obwohl die nachrevolutionären Jahre eine unstete Zeit waren, erweiterte das Institut seinen Tätigkeitsbereich. Unter Mithilfe des ersten Bildungsvolkskommissars Anatolij V. Lunacarskij wurden im Institut neue Abteilungen eingerichtet, so für Musikgeschichte, Theatergeschichte, für philologische Wissenschaften und später - im Jahre 1927 - für die Geschichte des Kinos. Als Mitarbeiter und Lehrer am Institut waren namhafte Vertreter der russischen Geisteswissenschaften, der Schönen Literatur sowie der Künste tätig. Erwähnt seien die Philologen und Schriftsteller Viktor M. Zirmundskij (1891-1971), Vasilij V. Struve (1889-1965), Boris V. Šklovskij (1893-1984), Boris V. Tomaševskij (1890-1957), Nikolaj S. Gumilev (1886-1921), Jurij N. Tynjanov (1894-1943), Veniamin A. Kaverin (1902-1989), Boris M. Eichenbaum (1886-1959) und Vladimir J. Propp (1895-1970); die Komponisten und Musikwissenschaftler Aleksandr K. Glazunov (1865-1936), Boris V. Asaf'ev (1884-1949), Ivan I. Sollertinskij (1902-1944) und Andrej N. Rimskij-Korsakov (Sohn des berühmten Komponisten); die Theaterhistoriker Aleksandr A. Gvozdev (1887-1939), Vsevolod N. Vsevolodskij-Gerngross (1882-1962), Sergej S. Danilov (1901-1959) und Stefan S. Mokul'skij (1896-1960); die Maler und Kunstwissenschaftler Kazimir S. Malevic (1878-1935) und Nikolaj N. Punin (1888-1953); sowie die Cineasten Adrian I. Piotrovskij (1898-1938), Grigorij M. Kosincev (1905-1973) und Leonid Z. Trauberg (1902-1990). Zwischen 1922 und 1930 arbeitete das Institut eng mit dem Verlag Academia zusammen.

1.4 Ab 1919 wurde der Bibliotheksbestand effektiv ergänzt. So erwarb man in diesem Jahr die Sammlung von Prof. Nikolaj V. Pokrovskij (1848-1919), die überwiegend Drucke zur byzantinischen Kunst und Pokrovskijs eigene Werke umfaßte. Ebenfalls in diesem Jahr kaufte die Bibliothek einige hundert Drucke des 18. und 19. Jhs sowie eine bedeutende Sammlung zum Kunstgewerbe. Außerdem erhielt sie eine Kollektion von Atlanten aus dem Besitz des Fürsten Paskevic. In den Bestand gingen auch einige Familiensammlungen ein, die Drucke zur Geschichte und Philosophie sowie Schöne Literatur und Memoiren enthielten.

1.5 Als im Jahre 1920 am Institut die musikalische Forschungsabteilung gegründet wurde, begann die Bibliothek Werke zur Musikgeschichte sowie Notendrucke zu erwerben. Daneben erweiterte sich der Notenbestand durch Schenkungen von öffentlichen Einrichtungen und durch Spenden von Privatpersonen. So kamen Notendrucke aus der Bibliothek der Eremitage hinzu sowie aus der ehemaligen Bibliothek der Hofchorkapelle (heute Musikbibliothek der Staatlichen Akademischen Kapelle) und aus der ehemaligen Bibliothek des Hoforchesters (heute Musikbibliothek der St. Petersburger Šostakovic-Philharmonie). Drucke aus den Privatsammlungen des Grafen Aleksandr D. Šeremet'ev (1859-1931) und des Fürsten Nikolaj Borisovic Jusupov d. J. (1827-1891) trugen ebenfalls zur Ergänzung bei. Vom Staatlichen Museumsbestand erhielt die Bibliothek ein bedeutendes musikalisches Archiv aus dem Besitz des russischen Pianisten und Dirigenten Aleksandr I. Zilotti (1863-1945). 1921 wurde der Bestand durch eine Sammlung ergänzt, die mehr als 3000 Notenbände, Drucke zur Musik- und Literaturgeschichte, zur Sprachwissenschaft sowie zur Belletristik umfaßte. Sie stammte aus dem Besitz von Sergej K. Bulic (1859-1921), Dekan der Abteilung für Musikgeschichte.

1.6 Auch andere Lehrkräfte übergaben der Bibliothek ihre Privatsammlungen. Bereits 1921 schenkte Boris P. Brjullov die auf seinen Großvater, den Architekten Aleksandr P. Brjullov (1798-1877), zurückgehende Sammlung zur Geschichte der darstellenden Künste und zur Architektur (ca. 600 Titel). Rudolf R. Becker überließ der Bibliothek seine Privatsammlung mit ca. 1000 Bdn, überwiegend Werke zur Architektur. In die zwanziger Jahre fällt auch der Ankauf von zahlreichen Werken zur europäischen Geschichte sowie von Belletristik und Memoiren. Außerdem wurde der Bestand durch Zugänge von verschiedenen staatlichen wissenschaftlichen Einrichtungen ergänzt: erwähnt seien u. a. die Bibliothek eines Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften, der damaligen Russischen Akademie für materielle Kultur, die Russische Akademie der Künste und die Staatliche Eremitage, die der Bibliothek ihre Werke kostenlos überlassen hatten. Einen bedeutenden Beitrag zur Bestandsvermehrung leisteten sowohl der Staatliche Bücherbestand (z. B. die Sammlung der Bibliothek des Historisch-Philologischen Instituts) als auch das Bildungs-Volkskommissariat.

1.7 In den dreißiger Jahren erfolgte die laufende Bestandsergänzung um inländische Drucke durch den sogenannten Zentralen Bücherkollektor. Ab 1936 erhielt die Bibliothek gebührenpflichtige Pflichtexemplare. Hinzu kamen der Schriftentausch mit anderen Kultureinrichtungen. Nach der Verlagerung der Akademie der Kunstwissenschaft aus Moskau nach Leningrad im Jahre 1933 wurden die Bestände dieser Akademie der Zubov-Bibliothek z. T. übergeben. Im Jahre 1936 schenkte der ehemalige Leiter der Inkunabelabteilung der Öffentlichen Bibliothek Saltykov-Šcedrin, Vladimir V. Reitz (1879-1925), der Bibliothek seine wertvolle Sammlung mit ca. 10.000 Bdn ausländischen Drucken. 1939 ging die Privatsammlung von Prof. Aleksandr A. Gvozdev in die Bestände ein, die zahlreiche Werke zur Geschichte und Theorie des Theaters sowie Werke zur Dramaturgie enthielt.

1.8 Während des Zweiten Weltkriegs und der Blockade Leningrads setzte die Bibliothek ihre Arbeit fort. Zwischen 1942 und 1945 erhielt die Bibliothek zahlreiche Werke aus den Privatsammlungen der Komponisten Nikolaj A. Rimskij-Korsakov (1844-1908) und Eduard F. Napravnik (1839-1916). An jüngeren Zugängen seien die Schenkung des Goethe-Instituts in St. Petersburg (102 Bde) zur darstellenden Kunst und Architektur sowie eine Schenkung an Notendrucken (120 Bde) genannt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Zu Beginn des Jahres 1998 betrug der Gesamtbestand 295.105 Bde. Davon umfaßt der Bestand an Monographien 160.060 Bde (54,2 Prozent), der Periodika-Bestand ca. 100.000 Bde (33,9 Prozent) und der Notenbestand 35.045 Bde (11,6 Prozent). An fremdsprachigen Werken liegen 43.702 Bde vor (27,3 Prozent des Gesamtbestandes). Im Periodika-Bestand sind sowohl komplette Jahrgänge als auch einzelne Hefte von Zeitschriften vorhanden. Insgesamt umfaßt der Germanica-Bestand 8654 Bde Monographien (19,8 Prozent des fremdsprachigen Bestandes), 53 Zeitschriftentitel in 5441 Bdn und 4539 Notendrucke (12,5 Prozent des gesamten Notenbestandes).

2.2 Unabhängig vom Druckort erschienen 7497 Bde Monographien (86,6 Prozent vom Germanica-Bestand) und 3090 Bde Notendrucke (68,8 Prozent vom historischen deutschen Notenbestand) in deutscher Sprache. Die im deutschsprachigen Raum in anderen europäischen Sprachen publizierten Drucke belaufen sich auf 1157 Bde Monographien (13,4 Prozent) und 1449 Bde Notendrucke (31,2 Prozent). Von den 7497 Bdn Germanica erschienen 7318 Bde (97,6 Prozent) im deutschsprachigen Raum und 179 Bde (2,4 Prozent) außerhalb des deutschsprachigen Raumes in deutscher Sprache, darunter Werke, die überwiegend in St. Petersburg, Warschau, Reval, Dorpat, Riga, Pest und Prag verlegt worden sind. Von den deutschsprachigen Notendrucken erschienen 2097 Bde im deutschsprachigen Raum und 183 Bde in anderen europäischen Ländern. Von 53 Zeitschriftentiteln ist nur ein Titel (The Art Journal) vorhanden, der in Reval in glischer Sprache erschien, gleichzeitig aber in Leipzig und in London gedruckt wurde.

2.3 Die 7497 Bde deutschsprachige Monographien verteilen sich auf das 17. Jh (10 Bde), 18. Jh (315 Bde) und 19. Jh (7172 Bde). Von den 1157 Bdn in anderen europäischen Sprachen liegen 325 Bde auf Latein vor (ein Bd des 15. Jhs, 11 des 16. Jhs, 23 des 17. Jhs, 64 des 18. Jhs und 226 des 19. Jhs); 106 Bde auf Griechisch (2 des 17. Jhs, 8 des 18. Jhs und 96 des 19. Jhs); 309 Bde auf Französisch (7 des 17. Jhs, 162 des 18. Jhs und 140 des 19. Jhs); 380 Bde auf Englisch (11 des 18. Jhs, 369 des 19. Jhs); 16 Bde auf Italienisch (ein Bd des 17. Jhs, 15 Bde des 19. Jhs); 18 Bde auf Spanisch (2 des 17. Jhs, einer des 18. Jhs und 15 des 19. Jhs) sowie ein Bd des 19. Jhs auf Rumänisch und 2 Bde des 19. Jhs auf Isländisch.

2.4 3050 Bde sind deutschsprachige Notendrucke (183 Bde erschienen außerhalb des deutschsprachigen Raumes). Davon entfallen 3 Bde auf das 18. Jh und 3047 Bde auf das 19. Jh. Die in anderen europäischen Sprachen erschienenen Notendrucke liegen vor auf Latein (4 Bde des 19. Jhs); Französisch (1338 Bde; 2 des 18. Jhs, 1336 Bde des 19. Jhs); Italienisch (43 Bde; 10 des 18. Jhs, 33 des 19. Jhs); ein Bd des 19. Jhs auf Griechisch; 62 Bde des 19. Jhs auf Russisch und 3 Bde des 19. Jhs auf Rumänisch.

Systematische Übersicht

2.5 Von den 617 Bdn zur Kunstgeschichte, die im deutschsprachigen Raum erschienen, stammen 571 Bde in deutscher, 4 Bde in französischer und 2 Bde in englischer Sprache aus dem 19. Jh. Auf das 18. Jh entfallen 16 Bde in deutscher und 6 Bde in französischer Sprache. Außerhalb des deutschsprachigen Raumes erschienen 18 Bde des 19. Jhs in deutscher Sprache. Die Gruppe zu allgemeinen Fragen der Kunst bilden 186 Bde. Dabei handelt es sich um allgemeine Darstellungen, Handbücher, biographische Lexika und Bibliographien, z. B. Giambattista Passeri, Leben der Maler, Bildhauer und Baumeister (Dresden 1786) und Georg Kaspar Nagler, Neues allgemeines Künstler-Lexikon (22 Bde; Wien 1835-1853). Eine zweite Gruppe bilden verschiedene Kataloge, darunter 10 Ausstellungskataloge, 9 Kataloge zu privaten Kunstsammlungen und 89 Kataloge von Galerien und Museen sowie Museumsführer (8 Bde zu Wien, 11 zu Dresden, 17 zu München, 6 zu Berlin, 35 Bde zu Museen anderer deutscher Städte, 2 Bde zu Prag, 7 zur Eremitage in St. Petersburg und jeweils ein Band zu Museen Alexandrias, Athens und Neapels). Zur Kunsttheorie sind 58 Bde vorhanden. Sie behandeln Fragen der Kunstphilosophie sowie die Bereiche Kunst und Natur und Kunst in der Gesellschaft. Publikationen von Kunstakademien und kunstwissenschaftlichen Instituten zählen 14 Bde, darunter Kongreßberichte aus Lübeck, Schriften der Berliner Akademie der Künste und des Kunsthistorischen Instituts in Florenz. Auf die allgemeine Kunstgeschichte entfallen 122 Bde, darunter Philipp Moriz Carrière, Die Kunst im Zusammenhang der Kulturentwickelung (Leipzig 1871-1873) und Friedrich Müller, Die Künstler aller Zeiten und Völker (Stuttgart 1857).

2.6 Zur Geschichte der antiken Kunst wurden 118 Bde gesammelt (113 des 19. Jhs in deutscher Sprache, 4 des 18. Jhs in französischer und ein Bd in deutscher Sprache, der außerhalb des deutschsprachigen Raumes erschien). Bemerkenswert ist die Zahl der Werke von Johann Joachim Winckelmann, z. B. sein Werk Histoire de l'art de l'antiquité (Leipzig 1781). Hinzu kommen Beschreibungen von archäologischen Forschungen in Rom und Umgebung sowie in Pompeji und Herkulaneum. Der Bereich Kunstgeschichte des Mittelalters umfaßt 17 Bde, die im 19. Jh in Deutschland in deutscher Sprache gedruckt wurden. Zur Renaissance wurden 10 Bde gezählt, zur Kunst des 17. und 18. Jhs 2 Bde. Die Kunstgeschichte des 19. Jhs ist mit 20 Bdn (darunter ein Band auf Französisch) repräsentiert, darunter Werke über Kunststile und Entwicklungsrichtungen sowie über Beziehungen und Wechselwirkung der Künste verschiedener Länder und Völker. Die Kunstgeschichte einzelner Länder verteilt sich wie folgt: 3 Bde zur englischen Kunst, 36 Bde zu italienischen, 53 Bde zur deutschen (darunter 12 Bde zur deutschen Renaissance, 8 zur allgemeinen deutschen Kunst, weitere 33 zur Kunst einzelner deutscher Länder), jeweils 2 Bde zur Kunst Livlands, Ungarns, Spaniens, ein Bd zur holländischen Kunst, 4 zur Kunst Frankreichs und 12 zur Kunst asiatischer Länder, z. B. Heinrich F. von Diez, Denkwürdigkeiten von Asien in Künsten und Wissenschaften (Berlin 1811).

2.7 Der Bereich Malerei umfaßt 327 Bde Germanica (aus dem 18. Jh 4 Bde in deutscher und 2 Bde in lateinischer Sprache; aus dem 19. Jh 314 Bde in deutscher Sprache, 3 in französischer und einer in italienischer Sprache). Außerhalb des deutschsprachigen Raumes liegen 3 Bde aus dem 19. Jh vor. Theoretische Grundlagen der Malerei behandeln 4 Bde, Farbe, Lichteffekte und Kolorit 3 Bde, Techniken und Stilrichtungen der Malerei 24 Bde. Werke zur allgemeinen Geschichte der Malerei umfassen 89 Bde, darunter Geschichte der Malerei, hrsg. von Alfred Woltmann und Karl Woermann (Leipzig 1879-1888). An Sammlungskatalogen von Museen und privaten Galerien sei stellvertretend genannt Galerie der Geschichte der Malerei in der kaiserlichen Eremitage (St. Petersburg 1879). In 12 Bdn werden einzelne Künstler behandelt, z. B. K. Sell, Rafael und Dürer als religiöse Maler (Darmstadt 1881). Auf Malerei des Altertums entfallen 14 Bde, des Mittelalters und der Renaissance 13 Bde und der neueren Zeit 19 Bde. Erwähnt seien Rudolf Wiegmann, Die Malerei der Alten in ihrer Anwendung und Technik (Hannover 1836); Franz Kugler, Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin des Grossen (Berlin 1847) und Richard Muther, Geschichte der Malerei im XIX. Jahrhundert (München 1893-1894).

2.8 Die Malerei einzelner Länder vertreten 207 Bde (202 des 19. Jhs in deutscher Sprache, 3 Bde in französischer und einer in italienischer Sprache). Die deutsche Malerei ist mit 47 Bdn repräsentiert. Als Beispiel allgemeiner Darstellungen sei erwähnt Hubert Janitschek, Geschichte der Deutschen Malerei (Berlin 1890). Künstlerschulen einzelner Städte wie Lübeck oder Nürnberg beschreiben Studien wie Adolf Goldschmidt, Lübecker Malerei und Plastik bis 1530 (Lübeck 1889) und Lorenz Ritter, Malerische Ansichten aus Nürnberg (Berlin 1882). Weitere Drucke behandeln einzelne deutsche Maler, z. B. Albrecht Dürer (15 Bde), Matthias Grünewald, Hans Burgkmair d. Ä., Lucas Cranach, Hans Holbein, Albrecht Altdorfer und Hans Thoma. Zur Malerei der Niederlande sind 48 Bde des 19. Jhs vorhanden (46 in deutscher und 2 in französischer Sprache). 13 Bde sind allgemeine Abhandlungen, z. B. Alfred von Wurzbach, Geschichte der holländischen Malerei (Leipzig 1885) und Willem Vogelsang, Holländische Miniatüren des späteren Mittelalters (Straßburg 1885). Zu einzelnen Malern sind Monographien, Alben, Kataloge, Memoiren und Briefwechsel vorhanden. 5 Bde liegen zu Peter Paul Rubens vor, z. B. Jacob Burckhardt, Erinnerungen aus Rubens [sic] (Basel 1898), 10 Bde zu Frans Hals und 6 Bde zu den Brüdern van Dyck, z. B. F. Wibiral, L'iconographie d'Antoine van Dyck (Leipzig 1877). Weitere Titel beschäftigen sich mit Cornelius van Haarlem und Ary Scheffer.

2.9 Die italienische Malerei ist mit 93 Bdn des 19. Jhs vertreten (90 in deutscher und jeweils ein Bd in französischer und italienischer Sprache). Allgemeine Werke zählen 21 Bde, darunter z. B. Joseph Archer Crowe, Geschichte der italienischen Malerei (Leipzig 1869-1876); Wilhelm Lübke, Geschichte der italienischen Malerei (Stuttgart 1876-1878) und Ludwig Lanzi, Geschichte der Malerei in Italien (Leipzig 1830-1833). In weiteren Bänden geht es um das Leben und Schaffen italienischer Maler wie Leonardo da Vinci (2 Bde), Correggio (3) und Raffael (23). Genannt seien Giorgio Vasari, Das Leben Raphaels, übersetzt von Hermann Grimm (Berlin 1872) und Wilhelm Lübke, Raphael. Leben und Werke (Dresden 1875). Zu Michelangelo liegen 11 Bde vor, darunter seine Briefe sowie eine Biographie von Hermann Grimm (Berlin 1875) und Clemente Papi, Notizie storiche David del Piazzale Michelangelo (Rostock 1873). Jeweils 2 Bde finden sich zu Giotto, Giambattista Tiepolo und Pinturicchio, jeweils ein Bd zu Andrea Mantegna, Masaccio, Benozzo Gozzoli, Simone Martini, Jacopo de Barbari und Fra Angelico. Die im 19. Jh publizierten Drucke zur spanischen und französischen Malerei belaufen sich auf jeweils 7 Bde, zur schweizerischen Malerei auf 2 Bde, zur flämischen, chinesischen und persischen Malerei jeweils auf einen Bd.

2.10 Der Bereich Skulptur zählt 53 Bde (2 Bde des 18. Jhs in französischer Sprache; ein Bd des 18. und 49 Bde des 19. Jhs in deutscher Sprache; 4 erschienen außerhalb des deutschsprachigen Raumes). Zur Skulpturgeschichte sind 33 Bde vorhanden, darunter 14 Bde zu Skulpturen der Antike, 12 zur Renaissance; 7 Bde behandeln verschiedene Arten von Skulpturen (u. a. Grabdenkmäler und Skulpturen an Fassaden). Als Beispiele seien genannt Johannes Overbeck, Geschichte der Griechischen Plastik (Leipzig 1857); Adolf Furtwängler, Meisterwerke der griechischen Plastik (Leipzig 1893) und Wilhelm Bode, Denkmäler der Renaissance-Skulptur (München 1892-1895). Die Geschichte der Skulpturen verschiedener Länder zählt 20 Bde. Skulpturen Italiens betreffen 10 Bde (9 Bde erschienen in Deutschland im 19. Jh, ein Bd in Rußland); Skulpturen Deutschlands 6 Bde (5 Bde des 19. Jhs erschienen in Deutschland in deutscher Sprache und ein Bd in französischer Sprache im 18. Jh); Skulpturen Rußlands 3 Bde (2 Bde in französischer und ein Bd in deutscher Sprache) und Skulpturen Dänemarks (ein Bd). Erwähnt seien Pierre Ricaud de Tiregale, Médailles ...de l'Empire de Russe (Potsdam 1772) und Johann Hieronymus Lochner, Sammlung merkwürdiger Medaillen (Nürnberg 1738).

2.11 Das Gebiet Dekorationskunst umfaßt 106 Bde (ein Bd des 18. Jhs in französischer, 99 Bde des 19. Jhs in deutscher und 5 Bde in französischer Sprache; ein Bd des 18. Jhs wurde in Stockholm gedruckt). Zur Geschichte der Dekorationskunst wurden 43 Bde gesammelt, darunter 7 Bde zu allgemeinen Fragen, 26 Bde zur Vorbildersammlung des Königlichen Museums in Berlin und 10 Kataloge von Museumssammlungen und Ausstellungen. Als Beispiele seien genannt Gustav Edmund Pazaurek, Das Nordböhmische Gewerbe-Museum (Reuherberg 1898) und Julius Lessing, Vorbilder-Hefte aus dem kgl. Kunstgewerbe-Museum (Berlin 1897). Des weiteren sind 19 Bde zur Geschichte der Ornamentik im Mittelalter und der Renaissance, zur Architektur- und Skulpturornamentik vorhanden, z. B. T. Meyer, Systematisch geordnetes Handbuch der Ornamentik (Leipzig 1892) und S. Müller, Die Thier-Ornamentik im Norden (Hamburg 1881). Werke zur Dekorationskunst verteilen sich auf die Bereiche Stoffe (3 Bde), Kostüm (8), Keramik (4), Porzellan (4), Glas (4), Inneneinrichtung (15) und Metallbearbeitung (16 Bde; darunter ein Bd über byzantinische Erzeugnisse; ein Bd ist der mittelalterlichen Metallbearbeitung gewidmet, je 2 Bde betreffen die Metallbearbeitung in Nordeuropa und Deutschland, 9 Bde betreffen Japan).

2.12 Auf Graphik entfallen 84 Bde (aus dem 18. Jh stammen 6 Bde in deutscher und 2 Bde in französischer Sprache; aus dem 19. Jh 67 in deutscher Sprache, 9 in französischer und einer in englischer Sprache; 2 Bde sind außerhalb des deutschsprachigen Raumes erschienen). Geschichte und Theorie der graphischen Kunst zählen 33 Bde. Es handelt sich überwiegend um mehrbändige Werke zu allgemeinen Fragen sowie um Monographien zur Entwicklung der graphischen Kunst verschiedener Perioden und Länder. Genannt seien Johann Passavant, Le peintre-graveur (Leipzig 1860-1864) und Johann Dominik Fiorillo, Geschichte der Zeichnenden Künste in Deutschland (Hannover 1815-1817). Unter der Rubrik Zeichnung finden sich 25 Bde auf Deutsch (davon ein Bd des 18. Jhs). Vorwiegend liegen Alben mit Zeichnungen von alten europäischen Meistern vor, wie Dürer, Holbein, Hogarth und Rembrandt, z. B. Handzeichnungen Alter Meister im Königlichen Kupferstich-Kabinett zu München, hrsg. von W. Schmidt (München 1844-1900). Zu graphischen Techniken sind 19 Bde vorhanden (6 des 18. Jhs; 12 des 19. Jhs in deutscher und einer in englischer Sprache). Ein typisches Beispiel ist Ludwig Richter, Richter-Album: Auswahl von Holzschnitten nach Zeichnungen (Leipzig 1855). Buchillustration zählt 7 Bde des 19. Jhs in deutscher Sprache. Es finden sich Alben mit Illustrationen zu Werken der Weltliteratur, z. B. John Flaxman, Umrisse zu Homer's Ilias (Berlin 1890) und Wilhelm von Kaulbach, Goethe's Frauengestalten (München 1867) sowie die Monographie von Constantin Falkenstein, Geschichte der Buchdruckerkunst (Leipzig 1840).

2.13 Zur Architektur sind 348 Bde vorhanden (ein Bd des 17. Jhs in griechischer Sprache; aus dem 18. Jh 7 Bde in deutscher und 6 Bde in französischer Sprache; aus dem 19. Jh 319 Bde in deutscher, 6 in lateinischer, 3 in französischer und jeweils einer in englischer und griechischer Sprache). Außerhalb des deutschsprachigen Raumes wurden 4 Bde des 19. Jhs in deutscher Sprache publiziert. Allgemeinen Fragen widmen sich 49 Bde, darunter Handbücher, Lehrbücher sowie Monographien über das Zusammenwirken von Architektur und anderen Kunstarten. Werke zur Architekturtheorie umfassen 31 Bde, darunter Vitruvius Zehn Bücher über Architektur (Stuttgart 1865). Weitere Titel behandeln Architekturstile und -formen. Zur Architekturgeschichte finden sich 208 Bde, darunter mehrbändige Drucke zur Weltgeschichte der Architektur, z. B. Die Baudenkmäler aller Völker der Erde, hrsg. von Ernest Breton (30 Bde; Leipzig 1849) und Karl Friedrich Schinkel, Sammlung architektonischer Entwürfe (Berlin 1819-1835). Zur Architektur des Orients und zur Antike wurden jeweils 3 Bde gezählt, zur Architektur des Mittelalters und der Renaissance 19 Bde, zur Architektur des 18. und 19. Jhs insgesamt 30 Bde.

2.14 Auf die Geschichte der Architektur einzelner Länder entfallen 135 Bde: deutsche Architektur (97), italienische (17), griechische (2), spanische (4), russische (3), französische (2) sowie ein Bd zur englischen Architektur. Bei Werken zur deutschen Architektur handelt es sich um Alben mit Bauentwürfen, um allgemeine Darstellungen, um die Geschichte der Architektur einzelner deutscher Städte sowie um Beschreibungen einzelner Gebäude (25 Bde zu Kirchen und 12 Bde zu Theatern). Die Landschaftsarchitektur betreffen 10 Bde. Folgenden Ländern und Metropolen sind einzelne Studien gewidmet: Orient (6), Konstantinopel (2), Indien (1), Türkei (2) und Jerusalem (1). Unter der Rubrik Bauwesen finden sich 59 Bde (ein Bd des 18. Jhs in deutscher Sprache; 56 Bde des 19. Jhs in deutscher und 2 in französischer Sprache). Es handelt sich um Lehrbücher und Leitfäden zu Fragen der Bauausführung wie Gustav Adolf Breymann, Allgemeine Bau-Constructionslehre (Stuttgart 1849-1863) und C. Potente, Praktisches Handbuch der Brueckenbaukunde (Kassel 1844).

2.15 Das Gebiet Musik ist mit 859 Bdn vertreten (7 deutschsprachige Bde des 18. Jhs; 819 Bde des 19. Jhs in deutscher, 8 Bde in französischer und jeweils einer in lateinischer, englischer und griechischer Sprache; außerhalb des deutschsprachigen Raumes erschienen 21 Bde des 19. Jhs in deutscher Sprache). 33 Handbücher und Bibliographien erschienen in Deutschland in deutscher Sprache, z. B. Hermann Mendel, Musikalisches Conversations-Lexikon (Berlin 1870-1883) und Henry Litolff, Führer durch die Collection Litolff ... (Braunschweig 1882). Werke zur Musiktheorie umfassen 190 Bde (aus dem 18. Jh 4 Bde in deutscher und einer in lateinischer Sprache; aus dem 19. Jh 192 Bde in deutscher und einer in griechischer Sprache; aus dem 19. Jh stammen ein Bd aus Prag und 2 Bde aus St. Petersburg in deutscher Sprache). Die Werke behandeln die Bereiche Melodik, Rhythmik, Harmonie, Polyphonie, Instrumentierung, Komposition und Musikanalyse sowie die Geschichte der Notenschrift. Als Beispiele seien genannt August W. Ambros, Die Grenzen der Musik und Poesie (Prag 1856); Johann Philipp Kirnberger, Die Kunst des reinen Satzes in der Musik (Berlin und Königsberg 1777) und Plutarchi de musica, hrsg. von Ricardus Volkmann (Leipzig 1856). Zur Akustik sind 10 Bde des 19. Jhs in deutscher Sprache vorhanden, darunter Ludwig Riemann, Populäre Darstellung der Akustik in Beziehung zur Musik ... (Braunschweig 1896).

2.16 Von den 61 Bdn zur Instrumentalmusik des 19. Jhs erschien ein Bd in St. Petersburg. Zur Vokalmusik sind 60 Bde vorhanden. In erster Linie seien Handbücher erwähnt, z. B. Ernst Ludwig Gerber, Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812). Literatur zur Theorie der Vokalkunst ist vertreten mit Anselm Schubiger, Die Sängerschule St. Gallens vom achten bis zwölften Jahrhundert (Einsiedeln und New York 1858). Auf den Bereich Oper entfallen 31 Bde des 19. Jhs, die in Deutschland in deutscher Sprache erschienen. Sie behandeln Theorie, Geschichte und Dramaturgie der Oper, z. B. Heinrich Bulthaupt, Dramaturgie der Oper (Leipzig 1887). Zu anderen Musikarten sind 6 Bde des 19. Jhs vorhanden, davon ein Bd zur Militärmusik und 5 Bde zur Kirchenmusik. In 12 Bdn (davon einer des 18. Jhs) finden Musikinstrumente Behandlung, z. B. Leopold Mozart, Gründliche Violinschule (Augsburg 1770).

2.17 Der reichhaltige Bestand zur Musikgeschichte enthält allgemeine Darstellungen (57 Bde des 19. Jhs), zumeist in mehrbändigen Monographien zur Geschichte der Musik einzelner Länder, Völker und Perioden. Genannt sei Franz Brendel, Die Musik der Gegenwart und die Gesammtkunst der Zukunft (Leipzig 1854). Von 9 Bdn zu älteren Musikformen liegen 8 zur Musik der Antike und einer zur Musik Ägyptens vor. Zur Musik des Mittelalters sind ein Bd, zur Musik der Renaissance 5 Bde vorhanden.

2.18 Die Musikgeschichte einzelner Länder ist mit 362 Bdn vertreten (2 Bde des 18. Jhs, 346 des 19. Jhs in deutscher und 6 in französischer Sprache; ein Bd des 18. Jhs und 7 des 19. Jhs erschienen außerhalb des deutschsprachigen Raumes). Zur Musik Englands liegt ein Bd vor, zur Musik Österreichs 33 Bde, u. a. zum Schaffen Mozarts und Schuberts und zur Geschichte des Wiener Konservatoriums. Zur italienischen Musik liegen 5 Bde vor, die in Wien, Hamburg und Berlin publiziert wurden und sich der italienischen Vokalschule, der Geschichte der Sixtinischen Kapelle sowie Sängerbiographien widmen (z. B. Caruso). Die russische Musik betreffen 11 Bde, darunter Modest Cajkovskij, Das Leben Peter Iljitsch Tschaikowsky's (Moskau und Leipzig 1900) und Johann J. Haigold, Beylagen zum Neuveränderten Rußland (Riga und Leipzig 1770). Die polnische Musik behandeln 22 Bde, die ungarische z. B. Franz Liszt, Gesammte Schrifften (Leipzig 1880) und ein Band des 18. Jhs; die französische 8 Bde, z. B. Hector Berlioz, Mémoires (Berlin 1897) und H. M. Schletter, Geschichte der Hofcapelle der Französischen Könige (Berlin 1880); die tschechische 4 Bde, z. B. August Wilhelm Ambros, Das Conservatorium in Prag (Prag 1858); die schwedische Musik behandelt Henry Scott Hollands Jenny Lind (Leipzig 1891).

2.19 Von den 278 Bdn zur Musikgeschichte Deutschlands sind 73 allgemeine Darstellungen. Im einzelnen handelt es sich um wissenschaftliche Studien von Konservatorien und musikalischen Gesellschaften. Außerdem finden sich Studien zur Geschichte der Königlichen Opern in Berlin und München sowie zur Geschichte der Konservatorien in Stuttgart und anderen Städten. Genannt seien stellvertretend Louis Schneider, Geschichte der Oper und des Königlichen Opernhauses in Berlin (Berlin 1852) und August Reissmann, Illustrierte Geschichte der deutschen Musik (Leipzig 1892). Den überwiegenden Teil dieser Gruppe bilden Biographien und Schriften deutscher Komponisten: es finden sich zu Robert Schumann 29 Bde; zu Richard Wagner 78 Bde (davon erschienen 74 Bde in Deutschland in deutscher Sprache, 3 Bde in französischer und einer in deutscher Sprache außerhalb des deutschsprachigen Raumes). Genannt sei Richard Wagner, Gesammelte Schrifften und Dichtungen (Leipzig 1871). Weiterhin finden sich 7 Bde zu Johann Sebastian Bach, 12 zu Joseph Haydn, 34 zu Beethoven, 22 zu Mendelssohn-Bartholdy, 7 zu Hans Guido von Bülow, 7 zu Johannes Brahms und 8 zu Carl Maria von Weber.

2.20 Die 3 Bde Tanzmusik sind im 19. Jh in Deutschland in deutscher Sprache erschienen. Von 8 Liederbüchern wurde eines in St. Petersburg gedruckt. Eine Librettisammlung umfaßt 30 deutschsprachige Bde des 19. Jhs, von denen 3 Bde aus St. Petersburg und Riga stammen. Genannt seien Libretti zu Opern von Christoph Willibald Gluck, Mozart, Haydn, Giacomo Meyerbeer, Wagner und Carl Otto Nicolai. Einen Teil der Libretti erhielt die Bibliothek aus der Sammlung des Hoforchesters, z. T. mit handschriftlichen Notizen von Regisseuren und Darbietern. Erik Meyer-Helmunds Die Geisterstunde: Burleske in einem Akt (Berlin 1897) sei stellvertretend genannt.

2.21 Im Notenbestand sind Drucke aller Genres vertreten, wie Instrumental-, Vokal- und Bühnenmusik, geistliche und weltliche Musik sowie Noten zu Liedern, Romanzen, Symphonien, Konzerten, Opern, Oratorien und Messen. Bedeutsam ist die Notensammlung für Klavier und für Singstimmen mit Klavierbegleitung. An Notendrucken seien genannt: Carlo Coltellini und Antonio Salieri, Armida: Eine tragische Oper, hrsg. von Carl F. Cramer (Leipzig 1783); Johann Gottfried Schwanberger, Sonate a Due Violine e Violoncello (Braunschweig 1767); Karl Heinrich Graun, Passions-Cantate: Der Tod Jesu (Breslau 1785); Gottfried Preyer, Hymnen der heiligen Liturgie (Wien 1845); Johann Sebastian Bach, Werke (Leipzig 1851-1898); Georg Friedrich Händel, Werke (Leipzig 1858-1882); Denkmäler deutscher Tonkunst (Leipzig 1894-1904) und Denkmäler der Tonkunst in Österreich (20 Bde; Wien 1894-1913). Hinzu kommen Notendrucke russischer Komponisten, die in Leipzig (Bertold Senff, C. F. W. Siegel), Berlin (Bote & G. Bock, Schlesinger), Hamburg (A. Cranz), Wien (C. Haslinger, Tobias) in deutscher und französischer Sprache publiziert wurden. In russischer und französischer Sprache erschienen darüber hinaus Musikdrucke der Verlage M. P. Beljaev in Leipzig (gegr. 1885) und Julius Heinrich Zimmermann, ein Petersburger Verleger deutscher Herkunft, der 1886 eine weitere Filiale seines Verlages in Leipzig eröffnete.

2.22 Der Bereich Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte verzeichnet 661 Bde Germanica (davon in lateinischer Sprache ein Bd des 16. Jhs und 4 Bde des 17. Jhs; 14 Bde des 18. Jhs in deutscher Sprache, 4 in lateinischer und 3 in französischer Sprache; 589 Bde des 19. Jhs in deutscher Sprache, in lateinischer 16, in englischer 9, in italienischer 4, in französischer und griechischer jeweils 3 und in spanischer Sprache 2 Bde; außerhalb des deutschsprachigen Raumes erschienen 9 Bde des 19. Jhs). Auf Literaturtheorie entfallen 61 Bde des 19. Jhs, davon 2 Bde aus Prag und Moskau. Inhaltlich verteilen sich die Werke auf Poetik, Theorie und Geschichte der Dichtkunst sowie auf Fragen der poetischen Übersetzung. Es findet sich z. B. Franz Brentano, Das Schlechte als Gegenstand dichterischer Darstellung (Leipzig 1892).

2.23 Weltgeschichte der Literatur und Literaturgeschichte einzelner Länder machen 588 Bde aus. Zur allgemeinen Geschichte der Literatur sind 19 Bde vorhanden, alle in Deutschland auf Deutsch erschienen (darunter ein Bd des 18. Jhs). Es handelt sich vorwiegend um Monographien, Lehrbücher und Chrestomathien. Die Geschichte der antiken Literatur betreffen 149 Bde (2 Bde des 17. Jhs in lateinischer Sprache, 2 des 18. Jhs in lateinischer und einer in französischer Sprache; 126 Bde des 19. Jhs in deutscher, 13 in lateinischer, 3 in griechischer und einer in englischer Sprache). Es finden sich Darstellungen zur Entwicklung der griechischen und römischen Literatur allgemein sowie zu einzelnen Autoren. Erwähnt seien Gottfried Bernhardy, Grundriss der Griechischen Literatur (Halle 1872); Georg H. Bode, Geschichte der Hellenischen Dichtkunst (Leipzig 1828-1839) und Adolf Kiene, Die Komposition der Ilias des Homers (Göttingen 1864). Zur Literatur des Mittelalters, der Renaissance und der neueren Zeit finden sich 33 Bde (jeweils zwei Bde des 17. und 18. Jhs in lateinischer Sprache; 26 des 19. Jhs in deutscher und 2 in lateinischer Sprache; ein Bd erschien im 19. Jh in St. Petersburg). Als Beispiele seien genannt Friedrich Christian Diez, Leben und Werke der Troubadours (Leipzig 1882) und Domenico P. Comparetti, Virgil im Mittelalter, übersetzt von Hans Dütschke (Leipzig 1875).

2.24 Werke zur Literaturgeschichte einzelner Länder zählen 396 Bde (aus dem 18. Jh 13 Bde in deutscher und 3 Bde in französischer Sprache; aus dem 19. Jh 360 Bde, davon 8 in glischer, 4 in italienischer, jeweils 2 in französischer und spanischer und einer in lateinischer Sprache; außerhalb des deutschsprachigen Raumes erschienen 4 Bde des 19. Jhs). Die Geschichte der deutschen Literatur ist mit 254 Bdn repräsentiert. Umfangreich vertreten sind Schriften zu Goethe, Schiller, Heine, Nikolaus Lenau und den Brüdern Grimm. Als Beispiele seien genannt Franz Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten (Leipzig 1888) und George Henry Lewes, The Life of Goethe (Leipzig 1864).

2.25 Von den 6 deutschsprachigen Bdn zur Geschichte der russischen Literatur des 19. Jhs erschienen 5 in Deutschland und einer in Riga. Der Geschichte der italienischen Literatur sind 20 Bde gewidmet, alle in Deutschland verlegt (15 Bde in deutscher, 4 in italienischer und einer in lateinischer Sprache). Erwähnt sei stellvertretend Giovanni A. Scartazzini, Dante Alighieri (Kiel 1869). Die Geschichte der spanischen Literatur ist mit 21 Bdn repräsentiert, alle in Deutschland im 19. Jh erschienen (19 Bde in deutscher und 2 in spanischer Sprache). Die englische Literaturgeschichte umfaßt 30 Bde des 19. Jhs, die in Deutschland publiziert wurden (24 Bde in deutscher und 6 in englischer Sprache), z. B. Margaret Oliphant, The Victorian Age of English literature (Leipzig 1893). Zur Geschichte der französischen Literatur liegen 2 französischsprachige Bde des 18. Jhs und 22 Bde des 19. Jhs vor, davon 18 Bde in deutscher und 2 in französischer Sprache. Hinzu kommen einzelne Bände zur Literaturgeschichte Islands (4), Dänemarks (ein Bd), Schwedens (4 Bde), der Niederlande (2), Rumäniens (2), Polens (3), Nordamerikas (2) sowie 13 Bde zur Literatur der Völker Indiens und 3 zur hebräischen Literatur (alle Drucke erschienen im 19. Jh in deutscher Sprache in Deutschland).

2.26 Folklore und Volkskunde sind mit 157 Bdn des 19. Jhs repräsentiert, alle deutschsprachig (155 Bde wurden in Deutschland und 2 außerhalb des deutschsprachigen Raumes gedruckt). Während die Volkskunde der Antike nur einige Drucke umfaßt, ist die der europäischen Völker in ihrem ganzen Spektrum vertreten, besonders die des nördlichen Europas: Litauen (2 Bde), Estland (ein Bd, Kalevipoeg, eine estnische Sage, Dorpat 1857), Island (3) und Finnland (4). Volkskunde der slawischen Völker umfaßt 3 Bde zu Serbien und einen Bd zur Westukraine. Hinzu kommen ein Bd zu Österreich, 2 Bde zu Griechenland, einer zu Albanien, 3 Bde zu Frankreich, 4 zu Italien, 2 zur Schweiz und einer zu England. Die Asien betreffenden Drucke zählen jeweils einen Bd zur japanischen, iranischen und indischen Volkskunde. Vielschichtig ist die Folklore und Volkskunde des deutschen Sprachraumes repräsentiert (103 Bde). Dabei überwiegen Sammlungen von Epen, Volksliedern, Märchen und Sagen der Brüder Grimm, von Achim von Arnim und Clemens Brentano, z. B. Die Edda. Die ältere und jüngere nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, übersetzt und mit Erläuterungen begleitet von Karl Simrock (Stuttgart und Augsburg 1855); Karl Bartsch, Untersuchungen über das Nibelungenlied (Wien 1865) und Gesamtabenteuer: hundert altdeutsche Erzählungen, hrsg. von Friedrich Heinrich von der Hagen (Stuttgart und Tübingen 1850).

2.27 Theorie und Geschichte der Dramaturgie machen 64 Bde aus (3 französische des 18. Jhs; 50 deutschsprachige und 8 italienische Bde des 19. Jhs; außerhalb des alten deutschen Sprachraumes erschienen 3 Bde des 19. Jhs in deutscher Sprache). Ca. 40 Bde behandeln die Entwicklung des antiken Dramas. Dabei handelt es sich um allgemeine Darstellungen zur Theorie, Geschichte und Sprache sowie um Lehrbücher für Gymnasien. An Dramenausgaben sei genannt Anne Lefebvre Dacier, Les comedies de Terence (Leipzig 1734); an literaturwissenschaftlichen Abhandlungen Tadeusz Zielinski, Studien zur Gliederung der altattischen Komödie (St. Petersburg 1886). Es folgen Studien zur Geschichte der Dramaturgie der Renaissance (ein Bd) und Europas des 18. und 19. Jhs (13 Bde). Zur Dramaturgie Frankreichs findet sich etwa Denis Diderot, Oeuvres de théatre ...avec un discours sur la poesie dramatique (Berlin 1763) und Ferdinand Lotheissen, Molière. Sein Leben und seine Werke (Frankfurt a. M. 1880).

2.28 Dramatische Werke zählen 137 Bde (ein Bd des 16. Jhs, 7 des 17. Jhs und 82 des 19. Jhs). Das antike Drama ist mit 52 Bdn vertreten, darunter Werke von Plautus (Comediae, Basel 1535), Terenz, Sophokles, Aristophanes und Euripides. Deutsche Dramen umfassen 48 Bde. Neben einem Sammelband mittelalterlicher Dramen finden sich gesammelte Werke von Hans Sachs, Lessing, Schiller, Friedrich Gottlieb Klopstock, Theodor Körner, Franz Grillparzer und Karl Gutzkow. Zum englischen Drama sind 22 Bde vorhanden, darunter gesammelte Werke sowie einzelne Ausgaben von Shakespeare, Byron und Oscar Wilde. Unter den 12 spanischen Dramen seien Werke von Pedro Calderón de la Barca in spanischer und deutscher Sprache hervorgehoben, z. B. Las Comedias (Leipzig 1820-1822). Französische Theaterstücke sind mit 5 Bdn repräsentiert (3 Bde auf Französisch), z. B. Molières Sämmtliche Werke (Leipzig 1871). Norwegische Dramen sind mit 2 Bdn von Henrik Ibsen repräsentiert, die 1887 in Leipzig erschienen. Zu orientalischen Dramen findet sich Kalidasa, Sakuntala: ein indisches Schauspiel in der Übersetzung von Ernst Meier (Stuttgart 1852).

2.29 Werke der Schönen Literatur bilden mit 1622 Bdn eine der umfangreichsten Gruppen. Aus dem 17. Jh stammen jeweils ein Bd in deutscher und italienischer Sprache und 2 Bde in lateinischer Sprache. Im 18. Jh erschienen 97 Bde in deutscher, 57 in französischer, 17 in lateinischer, 8 in glischer und 3 Bde in griechischer Sprache. In Deutschland erschienen im 19. Jh 1049 Bde in deutscher, 308 in englischer, 45 in lateinischer, 21 in französischer, 12 in italienischer, 11 in spanischer und 10 Bde in griechischer Sprache. Außerhalb des alten deutschsprachigen Raumes erschienen 3 Bde des 19. Jhs. Die antike Literatur zählt 103 Bde. Aus dem 16. Jh stammen 2 Bde in lateinischer Sprache, aus dem 18. Jh ein Bd in deutscher, 10 in lateinischer und 3 in griechischer Sprache; aus dem 19. Jh 30 Bde in deutscher, 45 in lateinischer und 10 Bde in griechischer Sprache. In St. Petersburg wurden 2 Bde des 19. Jhs verlegt. Griechische und römische Autoren sind sowohl mit gesammelten Werke als auch mit einzelnen Ausgaben vertreten. Viele erschienen in Reihen, z. B. Griechische Prosaiker in neuen Übersetzungen, hrsg. von L. Döderlein (Basel 1851).

2.30 Von den 358 Bdn zur englischen Belletristik erschienen in Deutschland 40 Bde in deutscher und 307 in englischer Sprache (alle in Leipzig verlegt). Im 18. Jh wurden 3 Bde in deutscher und 8 Bde in englischer Sprache publiziert, so Samuel Richardson, Clarissa (Basel 1792-1793) oder Laurence Sterne, Predigten (Zürich 1766). Zahlreiche Schriftsteller des 19. Jhs sind vertreten: so Byron (in 15 Bdn), Charles Dickens, Anthony Trollope, Arthur Conan Doyle, Sir Walter Scott, Edward Bulwer Lytton und die Geschwister Bront"e. Der überwiegende Teil der Drucke erschien in Reihen wie der Tauchnitz-Edition Collection of British authors.

2.31 An italienischer Schöner Literatur sind 31 Bde vorhanden (ein Bd des 17. Jhs in italienischer und 4 Bde des 18. Jhs in deutscher Sprache; 14 Bde des 19. Jhs in deutscher und 12 in italienischer Sprache). Erwähnung verdient Giambatti Marino, La Murtoleide (Frankfurt a. M. 1626). In einigen Ausgaben ist die Göttliche Komödie von Dante auf Deutsch und Italienisch vorhanden. Darüber hinaus liegen Werke von Boccaccio, Torquato Tasso und Ludovico Ariosto auf Deutsch und Italienisch vor. Französische Literatur umfaßt 88 Bde (56 Bde des 18. Jhs auf Französisch; 12 Bde des 19. Jhs auf Deutsch und 20 Bde des 19. Jhs auf Französisch). Genannt sei Nicolas Edmé Rétif de LaBretonne, Les contemporaines, ou aventures des plus jolies femmes de l'age présent (Leipzig 1781-1787). Russische Literatur ist mit 2 Bdn repräsentiert, Leo Tolstoi, Die Kreuzersonate (Berlin 1880) und Aleksandr Puškin, Die Geschichte des Pugatschevs Aufstands (Stuttgart 1840). Dänische Literatur ist mit 4 deutschsprachigen Bdn des 19. Jhs vertreten, die Literatur Schwedens, Tschechiens und Portugals jeweils mit einem Bd des 19. Jhs. Orientalische Schöne Literatur zählt 13 Bde des 19. Jhs, in Deutschland verlegt (12 Bde in deutscher und ein Bd in französischer Sprache). Es handelt sich um Werke der persischen Dichter Firdausi und Hafis, um einen Sammelband orientalischer Poesie in deutscher Übersetzung, Blüthensträuße aus den Dichtergärten des Morgenlandes, hrsg. von M. A. Riendorf (Berlin 1853) und um das Märchen von Aladdin und der Wunderlampe (Münster 1861).

2.32 Deutsche Schöne Literatur ist mit ca. 1000 Bdn repräsentiert (75 Bde des 18. Jhs; 920 des 19. Jhs, darunter ein englischsprachiger Titel; außerhalb des deutschsprachigen Raumes erschienen 3 Bde des 19. Jhs). Genannt sei Lessings Minna von Barnhelm (Carskoe Selo 1892). Als Beispiele der mittelalterlichen Literatur seien erwähnt Deutsche Gedichte des XI. und XII. Jahrhunderts (Wien 1849); Gottfried von Straßburg, Tristan und Isolde (Leipzig 1873) und Lamprecht (der Pfaffe), Alexander: Gedicht des zwölften Jahrhunderts, hrsg. von Heinrich Weismann (Frankfurt a. M. 1850). Die Epoche des Humanismus vertreten Autoren wie Paul Fleming (Lateinische Gedichte, Stuttgart 1863) und Hans Sachs (Alte gute Schwänke, hrsg. von Adelbert von Keller, Heilborn 1876). Die Aufklärung repräsentieren Christian Fürchtegott Gellert, Ewald Christian von Kleist, Lessing, Friedrich Gottlieb Klopstock und Christoph Martin Wieland. An Werken der romantischen Epoche sind z. B. vorhanden Nikolaus Lenau, Faust (Stuttgart 1836) und Braga: Vollständige Sammlung klassischer und volksthümlicher deutscher Gedichte aus dem 18. und 19. Jahrhundert, hrsg. von Anton Dietrich mit einer Einleitung von Ludwig Tieck (Dresden 1827-1828).

2.33 Im Bereich Geschichte und Historische Hilfswissenschaften sind 937 Bde vorhanden (17. Jh: ein Bd in deutscher und 4 Bde in lateinischer Sprache; 18. Jh: 69 Bde in deutscher, 55 in französischer, 20 in lateinischer und einer in griechischer Sprache; 19. Jh: 555 Bde in deutscher, 84 in französischer, 64 in lateinischer, 32 in griechischer, 29 in englischer und ein Bd in rumänischer Sprache). Außerhalb des deutschsprachigen Raumes erschienen 21 Bde des 19. Jhs und 7 des 18. Jhs. Allgemeine Weltgeschichte repräsentieren 105 Bde, darunter Handbücher und Monographien, z. B. Europäische Staaten (Hamburg 1836-1839) und Friedrich Christoph Schlosser, Weltgeschichte (Leipzig 1873-1875). Zur Geschichte der Antike sind 133 Bde vorhanden, zu Griechenland, dem Römischen Reich, Assyrien und Babylon sowie Ägypten. Die Werke von antiken Historikern und Lebensbeschreibungen bedeutender Personen sind sowohl in Originalen als auch in Übersetzungen ins Deutsche vorhanden, z. B. Thukydides' Geschichte des Peloponnesischen Krieges (Stuttgart 1866); Cäsars Memoiren über den Bürger-Krieg (Berlin 1874) und Herodoti historiarum libri novem (Leipzig 1894). Die Geschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit liegt in 34 Bdn vor. Es überwiegen Darstellungen zur Geschichte der Kreuzzüge und zur Reformation, etwa Valentin Ernst Löscher, Vollständige Reformations-Acta und Documenta (Leipzig 1723). Ein Bd ist der byzantinischen Geschichte und 2 Bde der Geschichte des arabischen Kalifats gewidmet. Zur Renaissance und zu Epochen der neueren Geschichte wurden 17 Bde des 19. Jhs auf Deutsch gezählt.

2.34 Zur Geschichte einzelner Länder und Völker sind 637 Bde vorhanden. Zur Geschichte Englands finden sich 29 Bde (5 Bde des 19. Jhs in deutscher und 24 Bde in glischer Sprache), z. B. Macaulays History of England (Leipzig 1855-1861). Frankreich ist mit 48 Bdn vertreten (24 Bde des 18. Jhs in französischer, 9 des 19. Jhs in deutscher und 15 in französischer Sprache), darunter Memoiren und Biographien, Schilderungen des Lebens am Hof von Ludwig XVI., Werken zur Französischen Revolution sowie zu Napoleon. Zur Geschichte Italiens finden sich 59 Bde (ein Bd des 18. Jhs; 56 Bde des 19. Jhs in deutscher und 2 in lateinischer Sprache), z. B. Alfred von Reumont, Beiträge zur italienischen Geschichte (Berlin 1853-1857) und Ferdinand Gregorovius, Geschichte der Stadt Rom in Mittelalter (Stuttgart 1859-1874). Griechische Geschichte ist mit 2 Bdn des 19. Jhs, portugiesische mit 2 Bdn (jeweils ein Bd des 18. und des 19. Jhs), spanische, finnische, böhmische und lettische Geschichte jeweils mit einem Bd des 19. Jhs repräsentiert. Hinzu kommen Darstellungen der türkischen Geschichte (5 Bde; einer des 18. Jhs und 4 des 19. Jhs); der Geschichte Chinas (ein Bd des 19. Jhs); Ägyptens (11 Bde des 19. Jhs) und Indiens (3 Bde des 19. Jhs).

2.35 Die Geschichte Rußlands ist mit 139 Bdn repräsentiert (aus dem 18. Jh 5 Bde in deutscher und 6 in französischer Sprache; aus dem 19. Jh 71 in deutscher, 37 in französischer und 5 in englischer Sprache). In St. Petersburg, Riga und Pest erschienen 2 Bde des 18. Jhs und 13 Bde des 19. Jhs. Die Geschichte des alten Rußlands ist mit der Nestor-Chronik vertreten, in Russische Annalen in ihrer slavonischen Grundsprache, hrsg. von August Ludwig Schlözer (Göttingen 1805). An allgemeinen Darstellungen finden sich Heinrich Storch, Historisch-statistisches Gemälde des russischen Reiches (Riga 1797); Philipp Strahl, Geschichte des russischen Staates (Hamburg 1832-1839) und Pierre C. Levesque, Histoire de Russie (Hamburg und Braunschweig 1800). Breiter ist die Geschichte des Russischen Reiches im 18. und 19. Jh repräsentiert. Neben Memoiren wie Denkwürdigkeiten aus dem Leben des kaiserl. russischen Generals ... Grafen von Toll, hrsg. von Theodor von Bernhardi (Leipzig 1865) finden sich zahlreiche Biographien von Zaren und Ausländern, die in Rußland lebten, darunter Christian Friedrich Hempel, Merckwürdiges Leben und trauriger Fall des weltberufenen russischen Staat-Ministers ...von Ostermann (Bremen 1742). An Reisebeschreibungen sei erwähnt D. K. Schédo-Ferroti (pseud. Heinrich E. Fircks), Études sur l'avenir de la Russie (Berlin und Bern 1868).

2.36 Von den 199 Bdn zur Geschichte der deutschen Staaten stammen aus dem 18. Jh 10 Bde in deutscher und 5 in französischer Sprache und aus dem 19. Jh 180 Bde in deutscher, 3 in französischer und ein Bd in lateinischer Sprache. Es liegen Werke zur Geschichte einzelner deutscher Länder und Städte vor, zur Geschichte einzelner Kriege wie des Siebenjährigen und des Dreißigjährigen Krieges sowie der Bauernkriege, weiterhin Briefwechsel und Memoiren von Herrschern. Als Beispiele seien genannt: Caspar Abel, Preussische und Brandenburgische Reichs- und Staats Histoire (Leipzig 1747); Alfred von Arneth, Aus meinem Leben (Stuttgart 1893) und Prinz Eugen von Savoyen (München 1861); Eduard Heyck, Bismarck (Bielefeld und Leipzig 1898); das Kronprinz-Album mit Texten von Oskar Berggruen (Wien 1883); Carl Georg Bockenheimer, Geschichte der Stadt Mainz in den Jahren 1813 und 1814 (Mainz 1886) und Johann P. Glökler, Schwäbische Frauen. Lebensbilder aus den drei letzten Jahrhunderten (Stuttgart 1865).

2.37 Zu den Historischen Hilfswissenschaften sind 116 Bde vorhanden (aus dem 18. Jh 26 Bde in deutscher und 2 Bde in lateinischer Sprache, aus dem 19. Jh 44 Bde in deutscher, 27 in französischer, jeweils 9 Bde in lateinischer und griechischer und ein Bd in rumänischer Sprache). Außerhalb des deutschsprachigen Raumes erschienen 2 Bde des 19. Jhs. Inhaltlich verteilen sich die Werke auf Historiographie (ein Bd), Genealogie (3), Paläographie (15), Numismatik (26) und Archäologie (69). Erwähnung verdienen Johann C. Augusti, Handbuch der christlichen Archäologie (Leipzig 1836-1837); Carl Schuchhardt, Schliemann's Ausgrabungen in Troja ... (Leipzig 1890) und Das Monument von Adamklissi: Tropaeum Trajani, hrsg. von Georg Niemann (Wien 1895).

2.38 Die 65 Bde zur Ethnographie verteilen sich mit einem Bd in lateinischer Sprache auf das 17. Jh, mit 3 deutschsprachigen Bdn auf das 18. Jh und mit 53 Bdn in deutscher und 2 in französischer Sprache auf das 19. Jh. Außerhalb des deutschsprachigen Raumes erschienen 6 Bde des 19. Jhs. Die Drucke behandeln Geschichte, Theorie und Methodik der Ethnographie (20 Bde), die Ethnographie Europas (22), der slawischen Völker (6), der Völker des Kaukasus (4) sowie die Ethnographie asiatischer Völker (13). Als Beispiele seien genannt Friedrich Creuzer, Symbolik und Mythologie der alten Völker ... (Leipzig 1822); Frederika Freygang, Lettres sur le Caucase et la Géorgie ... (Hamburg 1816) und Anton Schiefner, Heldensagen der Minussinschen Tataren (St. Petersburg 1859).

2.39 Die Gruppe Religion umfaßt 323 Bde (eine Inkunabel, aus dem 16. Jh 4 Bde auf Latein, aus dem 17. Jh 5 Bde in deutscher und 7 Bde in lateinischer Sprache, aus dem 18. Jh 23 Bde in deutscher, 4 in lateinischer, 3 in französischer und einer in griechischer Sprache, und aus dem 19. Jh 259 in deutscher, 9 in lateinischer, 3 in englischer und einer in griechischer Sprache). In St. Petersburg erschienen 3 Bde des 19. Jhs. Es handelt sich um allgemeine religionsgeschichtliche Darstellungen, u. a. zu den Religionen des Altertums (Ägypten, Griechenland und Rom), des Buddhismus, des Hinduismus und des Christentums. Weiterhin finden sich Schriften zu Ketzern, zur orthodoxen Kirche, zum Katholizismus, zu Sekten und zum Islam. Zum Okkultismus sind 12 Bde vorhanden. Als Beispiele seien genannt Joseph Bingham, Origines sive Antiquitates ecclesiasticae (Halle 1727); Antonio Bosio, Roma subterranea novissima (Arnheim 1671) und Conrad Mel, Antiquarius sacer, quamplurima dubia atque obscuriora sacrae (Frankfurt a. M. 1719).

2.40 Zur Sprachkunde liegen 106 Bde vor (aus dem 17. Jh 2 Bde in griechischer und lateinischer Sprache; aus dem 18. Jh einer in deutscher, 4 in französischer und 2 in lateinischer Sprache; aus dem 19. Jh 69 Bde in deutscher, 6 in französischer, 5 in lateinischer, 4 in griechischer, 3 in englischer und einer in italienischer Sprache). In St. Petersburg, Riga und Prag erschienen 9 Bde des 19. Jhs. Es findet sich Literatur zur Grammatik, Linguistik, Phonetik, Stilistik und Rhetorik. Die größte Gruppe bilden zwei- und mehrsprachige Wörterbücher, z. B. Sven Erik Helms, Neues vollständiges Wörterbuch der dänischen und der deutschen Sprache (Leipzig 1858); Charles P. Reiff, Nouveaux dictionnaires parallèles des langues russe, française, allemande et anglaise (Karlsruhe 1870) und Cornelius Schrevelius, Lexicon manuale Graeco-Latinum et Latino-Graecum (Leipzig 1690).

2.41 Zum Buch- und Bibliothekswesen sind 20 Bde vorhanden (ein Bd des 17. Jhs; 2 Bde des 18. Jhs und einer des 19. Jhs in deutscher Sprache; in lateinischer Sprache liegen je ein Bd des 17. und 18. Jhs vor). Außerhalb des deutschsprachigen Raumes erschien ein Bd des 19. Jhs. Es liegen Darstellungen der Geschichte der Königlichen Bibliothek in Dresden vor, Übersichten zu typographischen Rara und einige Buchhandelskataloge. Als Beispiele seien genannt Johann G. Olearius, Bibliotheca scriptorum ecclesiasticorum (Jena 1711); Wilhelm Engelmann, Bibliotheca scriptorum classicorum (Leipzig 1880) und Brockhaus: Sein Leben und Wirken (Leipzig 1872).

2.42 Zur Geographie wurden 277 Bde gezählt (aus dem 16. Jh ein Bd auf Latein; aus dem 17. Jh 3 in lateinischer und einer in französischer Sprache; aus dem 18. Jh 5 Bde in deutscher und 2 in französischer Sprache; aus dem 19. Jh 218 in deutscher, 31 in französischer, 4 in lateinischer, 3 in glischer und einer in italienischer Sprache). Außerhalb des deutschsprachigen Raumes erschienen 3 Bde des 19. Jhs. Hinzu kommen 27 Bde kartographische Drucke, die im deutschen Sprachgebiet verlegt wurden, davon 26 in deutscher und einer in lateinischer Sprache. Geographie der Antike umfaßt 10 Bde, z. B. Strabo's Geographie, übers. von Karl Karcher (Stuttgart 1829-1836). Unter der Rubrik Geographie des Mittelalters finden sich 7 Bde. Beschreibungen von Weltreisen zählen insgesamt 45 Bde, darunter Karl von Scherzer, Reise der österreichischen Fregatte Novara um die Erde (Wien 1869-1870) und Friedrich Embacher, Lexikon der Reisen und Entdeckungen (Leipzig 1882). Die Drucke zur Geographie einzelner Länder verteilen sich auf die Länder Europas (34 Bde), z. B. Johann G. Kohl, Die geographische Lage der Hauptstädte Europas (Leipzig 1874); auf die Länder Nordeuropas (10); Südeuropas (11); Mitteleuropas (13); Afrikas (7); Amerikas (3) und Asiens (15). Häufig sind Reiseführer: 10 Bde entfallen auf Österreich, 2 auf England und Schottland, 4 auf Ungarn sowie 22 auf Deutschland, 7 auf Griechenland, 31 auf Italien, 19 auf Spanien und Portugal und 12 auf Rußland, darunter Peter Simon Pallas, Reise durch verschiedene Provinzen des Russischen Reichs (St. Petersburg 1773-1787).

2.43 Von den 364 Bdn zur Philosophie stammen aus dem 17. Jh 2 Bde auf Griechisch und Spanisch, aus dem 18. Jh 24 in deutscher, jeweils 6 in französischer und lateinischer, jeweils 2 in englischer und griechischer Sprache und aus dem 19. Jh 224 in deutscher, einer in englischer, 3 in französischer, 27 in griechischer und 62 Bde in lateinischer Sprache. Außerhalb des deutschsprachigen Raumes erschienen 3 Bde des 18. Jhs. Die Geschichte der Philosophie umfaßt 66 Bde, die Philosophie des Orients 4 Bde und die altgriechische Philosophie 90 Bde (Aristoteles, Heraklit, Demokrit, Platon). Zur römischen Philosophie sind 55 Bde vorhanden, darunter Werke von Lukrez, Plotin, Plutarch, Seneca und Cicero. Philosophische Werke des Mittelalters zählen 5 Bde auf Latein und in Übersetzungen. Zur Philosophie Englands sind 4 Bde vorhanden, zur der Italiens 2, Spaniens ein Bd, Frankreichs 11 Bde und Rußlands 2 Bde. Die Philosophie Deutschlands zählt 113 Bde und ist mit Werken von Gottfried Wilhelm Leibniz, Immanuel Kant, Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling, Ludwig Feuerbach, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Arthur Schopenhauer und Friedrich Nietzsche repräsentiert. Es liegen z. B. vor Briefe von und an Hegel, hrsg. von Karl Hegel (Leipzig 1887); Immanuel Kant, Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen (Riga 1771); Eduard Zeller, Geschichte der deutschen Philosophie seit Leibniz (München 1873) und Diego de Rojas, Problemas en filosofia (Bern 1612).

2.44 Von den 14 Bdn zur Ethik tfallen 2 auf das 18. Jh und 11 auf das 19. Jh in deutscher Sprache. Ein Bd des 17. Jhs, Gaspar Gil Polo, Erotochidascalus (Hanau 1625), ist auf Latein. Zur Ästhetik finden sich 50 deutschsprachige Bde des 19. Jhs. Es handelt sich um Werke zur philosophischen Ästhetik sowie um populäre Werke zur Theorie des Schönen wie Gotthold Ephraim Lessing, Laokoon (Berlin 1882) und Friedrich T. Vischer, Aesthetik oder Wissenschaft des Schönen (Leipzig 1846-1857).

2.45 Der Bereich Theaterwesen umfaßt 62 Bde (ein Bd des 18. Jhs in italienischer und 61 Bde des 19. Jhs in deutscher Sprache). Die Werke behandeln die Geschichte des Theaters und die Entwicklung der Regie (13 Bde). Ein typisches Beispiel ist das Konversations-Lexicon der Theater-Literatur (Stuttgart 1896). Um das Theater der Antike geht es in 7 Bdn, z. B. Aristoteles' Drei Bücher der Redekunst, übersetzt von Adolf Stahr (Stuttgart 1862); das Theater des Mittelalters ist mit 3 Bdn vertreten. Zum Theater in England sind 8 Bde und zum italienischen Theater ein Bd vorhanden, Teatro classico italiano antico e moderno (Leipzig 1829). Auf Spanien entfallen 3 Bde, auf Frankreich einer, auf Rußland 2, darunter Jacob von Stälin, Zur Geschichte des Theaters in Russland (Riga 1769), und auf China 2 Bde. Zum deutschen Theater sind 27 Bde vorhanden, darunter Robert Prölß, Kurzgefaßte Geschichte der Deutschen Schauspielkunst von den Anfängen bis 1850 (Leipzig 1900).

2.46 Von den 57 Bdn zu den Naturwissenschaften entfallen 2 deutschsprachige auf das 18. Jh und 43 Bde in deutscher sowie 3 in lateinischer Sprache auf das 19. Jh. In St. Petersburg, Riga, Mitau und Moskau erschienen ein Bd des 18. Jhs und 8 Bde des 19. Jhs. Inhaltlich verteilen sich die Werke auf allgemeine Fragen der Naturwissenschaften (20 Bde), Botanik (16), Medizin (6), Zoologie, Astronomie und Chemie (je 2), Geologie (5), Physik (3) und Geometrie (einer). Eine geringere Anzahl Drucke entfällt auf die Fächer Militärwesen (3 Bde des 19. Jhs) und Landwirtschaft und Ökonomie (jeweils 6 Bde des 19. Jhs). Jeweils 2 Bde finden sich zur Statistik und zum Sportwesen; Technik umfaßt 17 deutschsprachige Bde des 19. Jhs, davon 13 zur Photographie.

2.47 Zur Wissenschaftsgeschichte liegen 9 deutschsprachige Bde vor (einer des 18. Jhs und 6 des 19. Jhs; 2 Bde des 19. Jhs erschienen außerhalb des deutschsprachigen Raumes). In der Gruppe Staat, Recht und Jurisprudenz sind 41 Bde vorhanden (aus dem 17. Jh einer auf Latein und 2 auf Französisch; aus dem 18. Jh 8 Bde in deutscher, 2 in französischer und einer in lateinischer Sprache; aus dem 19. Jh 26 Bde in deutscher und einer in lateinischer Sprache). Als Beispiele seien erwähnt Juan de Mariana, De rege et regis institutione libri III (Mainz 1605) und Friedrich von Spee, Cautio criminalis. Seu de processibus contra sagas liber, hrsg. von Hermann Schmitt (Frankfurt a. M. 1649).

Periodika

2.48 Mit Ausnahme eines Titels in englischer Sprache liegen 52 deutschsprachige Zeitschriften des 18. und 19. Jhs in 5441 Bdn vor. Nach Erscheinungsorten verteilen sie sich auf Leipzig (18), Berlin (10), Wien (4), Stuttgart und München (jeweils 4), Hamburg (2) und Nürnberg, Erfurt, Braunschweig, Bayreuth, Mainz, Düsseldorf, Darmstadt, Köln sowie Göttingen (jeweils ein Titel). Ein Titel erschien in Reval. Inhaltlich verteilen sich die Zeitschriftentitel auf Kunst (17 Titel in 884 Bdn), Musik (14 Titel in 2446 Bdn), Architektur (ein Titel in 12 Bdn), Dekorationskunst (4 Titel in 953 Bdn) und Theater (2 Titel in 7 Bdn). Darüber hinaus finden sich populärwissenschaftliche Zeitschriften (5 Titel in 362 Bdn), literarische Zeitschriften (3 Titel in 148 Bdn), illustrierte Zeitschriften (4 Titel in 617 Bdn) und jeweils ein Titel zur Ägyptologie (ein Bd), Philologie (10 Bde) und Photographie (ein Bd).

3. KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog der russischen Drucke

[angelegt 1912]

Alphabetischer Katalog der ausländischen Drucke

[angelegt 1912]

Systematischer Katalog

Alphabetischer Katalog des Notenbestandes

[alle Kataloge in Zettelform]

3.2 Karteien

Alphabetische Kartei der Periodika

Alphabetische Kartei der Publikationen in Zeitschriften und Zeitungen

Kartei der Dissertationen

Kartei der russischen und ausländischen Theaterstücke

Kartei der russischen Rara

[erfaßt Drucke bis 1825]

Kartei der ausländischen Rara

[erfaßt Drucke bis 1700]

Titelkartei der Vokalmusik

Autorenkartei der Vokalmusik

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Central'naja naucnaja biblioteka po voprosam iskusstv [Die Wissenschaftliche Zentralbibliothek für die Fragen der Künste]. In: Gosudarstvennyj naucnoissledovatel'skij institut teatra i musyki [Das Staatliche Forschungsinstitut für Theater und Musik]. Leningrad und Moskva 1947, S. 56-60

Petrova Tat'jana V.: Istorija Zubovskogo instituta i ego biblioteki [Die Geschichte des Zubov-Instituts und seiner Bibliothek]. In: Peterburgskie ctenija '97 [Petersburgische Lektionen '97]. Sankt-Peterburg 1997, S. 597-599

Stand: März 2000

Irina V. Kytmanova

Tat'jana V. Petrova

Sinaida M. Sackova


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.