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Bibliothek des Gymnasiums bei St. Anna

Adresse. Schertlinstr. 5-7, 86159 Augsburg [Karte]
Telefon. (0821) 324-2381
Telefax. (0821) 324-2395

Unterhaltsträger. Stadt Augsburg
Funktion. Gymnasialbibliothek.
Sammelgebiete. Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung. Ausleihe in der Regel nur für Schüler und Lehrer des Gymnasiums. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. Straßenbahnverbindung ab Hauptbahnhof (Linie 2) bis Königsplatz; dort umsteigen Richtung Göggingen (Linie 1) bis Haltestelle Ulrich-Hofmeier-Straße. Von dort wenige Minuten zu Fuß. - Parkmöglichkeiten vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Da es zur Bestandsgeschichte der Bibliothek des Gymnasiums bei St. Anna keinerlei Unterlagen und Literatur gibt (mit Ausnahme eines alten bis zum Jahr 1965 geführten Inventarverzeichnisses, in dem die Bücher lediglich nach Fachbereichen aufgelistet sind), lassen sich nur wenige, allgemeine Feststellungen machen. Die Rektoren des 1531 gegründeten Gymnasiums (es befindet sich seit 1967 in einem Neubau im Süden Augsburgs) waren bis 1873 Leiter der im Jahr 1537 gegründeten und im selben Gebäudekomplex untergebrachten Stadtbibliothek. Eine eigene Gymnasialbibliothek entstand erst zu Beginn des 19. Jhs.

1.2 Den Kern des " Urbestandes" bildeten Textausgaben, Kommentare und Übersetzungen zu den damals gelesenen griechischen und lateinischen Autoren. Schenkungen und Nachlässe dürften bei Entstehung und Erweiterung des Bestandes eine wichtige Rolle gespielt haben. Der bedeutendste Nachlaß stammt aus dem 19. Jh: die Pindar-Ausgaben und -Kommentare (s. u. 2.17) des Pindar-Spezialisten Prof. Friedrich Mezger (Lehrer am Gymnasium bei St. Anna von 1871 bis 1893). Die anderen Nachlässe sind über die einzelnen Fachbereiche verstreut, so daß sie nicht mehr gesondert beschrieben werden können. Auffällig sind die italienischsprachigen Bücher aus dem Beginn des 19. Jhs in fast allen Fachbereichen. Ob es sich dabei um eine Schenkung handelt oder um einen Nachlaß, läßt sich nicht mehr feststellen. Das Neuanschaffungsprinzip im 19. Jh ist auf den ersten Blick erkennbar: Neben den jeweils modernen Textausgaben, Kommentaren und Übersetzungen der alten Schriftsteller wurden in allen wichtigen Fachbereichen die grundlegenden Standardwerke angeschafft. Dazu kamen die Zeitschriften (s. u. 2.25).

1.3 Im Zweiten Weltkrieg war die Bibliothek ausgelagert, wertvolle alte Bücher gingen verloren. Ab 1966 begann die Neuordnung (Einführung der auch jetzt noch zugrundeliegenden, innerhalb der Fachbereiche differenzierten Aufstellungssystematik) und Neukatalogisierung der Bibliothek durch Dr. Helmut Schmid. Das Auswahlprinzip für Neuanschaffungen ist heute noch dasselbe wie im 19. Jh: wichtige Standard- und Nachschlagewerke, Texte in gültigen Ausgaben. Die jährliche Zuwachsrate beträgt derzeit ca. 200 Titel.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bibliothek umfaßt (grob geschätzt) ca. 10.000 Titel in ca. 18.500 Bdn. Die Bücher befinden sich, in 26 Fachbereiche gegliedert und innerhalb derer nach Autorenalphabet geordnet, im Kellermagazin (Hauptmasse des historischen Bestandes) und in der für Lehrer und Schüler zugänglichen Zentralbibliothek. Außerdem gibt es in einzelnen Fachräumen kleine Handbibliotheken. Die Gesamtzahl des historischen Bestandes (ohne Zeitschriften, s. u. 2.25) beträgt 4544 Bde (2486 Titel, darunter auch broschierte Schriften und Sonderdrucke aller Art). Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Die überwiegende Mehrzahl der Werke stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. Aus dem 18. Jh sind 108 Bde erhalten, aus dem 17. Jh 10, aus dem 16. Jh 13. Außerdem besitzt die Bibliothek eine Inkunabel (Aristoteles-Kommentar aus dem Jahr 1500).

2.3 Die ältesten Werke gehören (mit wenigen Ausnahmen) in die Bereiche " Griechische Literatur" und " Lateinische Literatur". Mit Abstand an der Spitze stehen die originalsprachigen Textausgaben und Sammelwerke altgriechischer und lateinischer Autoren. Weit geringer ist die Anzahl der originalsprachigen Ausgaben englischer und französischer Schriftsteller. Dazu kommen (in vielen Fachbereichen) einzelne Werke in lateinischer, englischer, französischer und, relativ häufig, italienischer Sprache. Es handelt sich dabei um Übersetzungen und Kommentare zu antiken Schriftstellern, um Biographien, Geschichtsdarstellungen und wissenschaftliche Werke verschiedenster Art. Systematische Übersicht

2.4 In der Gruppe Philosophie sind 65 Bde (44 Titel) überwiegend aus dem späten 19. Jh vertreten (darunter eine Dissertation in lateinischer Sprache): neben Werkausgaben in erster Linie Sekundärliteratur zur antiken, vor allem zur griechischen Philosophie.

2.5 Die Gruppe Psychologie, Pädagogik, Didaktik enthält 83 Bde (49 Titel) aus dem 19. Jh, 9 Bde (2 Titel) aus dem 18. Jh und einen Titel aus dem 16. Jh. Schwerpunkte sind: Geschichte des Unterrichtswesens, Geschichte einzelner Lehranstalten, Aufgaben der gymnasialen Bildung, Didaktik und Methodik, Allgemeines und Grundsätzliches zur Pädagogik. Auch einige Schulbücher haben sich erhalten. Erwähnt seien: Jacobus Ceporinus, Compendium Grammaticae Graecae aus der ersten Hälfte des 16. Jhs; eine Geschichte des Gymnasiums zu St. Anna aus dem Jahr 1740 (vom damaligen Rektor Jacobus Crophius); ein Lesebuch für Knaben und Mädchen von Hieronymus Andreas Mertens, Der Augsburgische Kinderfreund (Augsburg 1787).

2.6 Der historische Bestand im Fachbereich Religion umfaßt 29 Bde (24 Titel) aus dem 19. Jh sowie je einen Titel aus dem 16. Jh und 17. Jh. Der alte Bestand zeigt, daß St. Anna eine protestantische Studienanstalt war: vorhanden sind u. a. Luthers ausgewählte Schriften, Kritisches zum Jesuitenorden, geistliche Lieder der evangelischen Kirche und Standardwerke der evangelischen Theologie (z. B. Schleiermacher). Nennenswerte Werke sind u. a. zwei Briefe Calvins in lateinischer Sprache (Basel 1537) und eine Bibelkonkordanz aus dem Jahr 1663 von Johannes Friesenhagen.

2.7 Im Bereich Gesellschaft, Staat, Politik, Wirtschaft und Recht ist der historische Bestand sehr klein: 7 Bde (6 Titel) aus dem 19. Jh.

2.8 Die Gruppe Geschichtswissenschaft, Historische Gesamtdarstellungen, Historische Hilfswissenschaften enthält 104 Bde (48 Titel) aus dem 19. Jh, überwiegend mehrbändige Gesamtdarstellungen und Standardwerke (z. B. Rankes und Schlossers Weltgeschichten). Vollständig vorhanden sind die gesammelten Werke Johannes von Müllers (1810-1819). Ernst Moritz Arndt ist mit 4 Titeln vertreten. In die Untergruppe Historische Hilfswissenschaften gehören einige Genealogien (zum Haus Wittelsbach, zur europäischen Geschichte) und ein Werk über Medaillen und Münzen des Hauses Wittelsbach.

2.9 In der Gruppe Alte Geschichte stammen 146 Bde (71 Titel) aus dem 19. Jh, darunter ein lateinisches Werk (über die Anfänge Griechenlands) und einige Titel in englischer und französischer Sprache. Fast ausschließlich handelt es sich um mehrbändige Gesamtdarstellungen und Standardwerke der damaligen Zeit: zur Geschichte des Altertums, zur griechischen und römischen Geschichte, zum Hellenismus, zu Alexander dem Großen. Als Besonderheit ist zu erwähnen Napoleon III., Histoire de Jules César (Paris 1865-1866). Napoleon III. war zwei Jahre (1821 bis 1823) Schüler des Anna-Gymnasiums. Die prächtigen Bände sind ein Geschenk des Kaisers mit eigenhändiger Widmung.

2.10 Die Gruppe Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit enthält 439 Bde (157 Titel) aus dem 19. Jh, darunter Quellenbände in lateinischer Sprache und einige Bücher in englischer und französischer Sprache. Aus dem 18. Jh stammen 4 Bde (3 Titel). Schwerpunkte sind: Quellen zur Geschichte der europäischen Staaten, Gesamtdarstellungen der europäischen und deutschen Geschichte, Geschichte der neuesten Zeit, Kulturgeschichtliches, bayerische Geschichte, die Wittelsbacher und die Geschichte Augsburgs (u. a. eine zweibändige Geschichte Augsburgs von Paul von Stetten aus der Mitte des 18. Jhs). Die verhältnismäßig zahlreichen italienischen Titel (alle aus dem Anfang des 19. Jhs, alle in Mailand erschienen) befassen sich (außer einer Geschichte Indiens und einer Geschichte der Französischen Revolution) mit der italienischen Geschichte, insbesondere mit der Geschichte von Florenz.

2.11 Im Fach Biographien und Briefe stammen 207 Bde (127 Titel) aus dem 19. Jh (darunter 2 Titel in lateinischer Sprache); aus dem 18. Jh ist nur ein Buch erhalten. Erwähnung verdienen 2 Erstausgaben: Leben des Benvenuto Cellini, hrsg. von Goethe (1803) und Riemers Mittheilungen über Goethe (Berlin 1841).

2.12 Die Abteilung Altertumskunde und Mythologie umfaßt 251 Bde (151 Titel) aus dem 19. Jh (darunter 8 in lateinischer und 6 in italienischer Sprache), 2 Titel aus dem 18. Jh und einen aus dem späten 16. Jh (eine lateinische Frühgeschichte Augsburgs bis zum Jahr 1552 von Marcus Welser). Die Zahl der behandelten Themen ist groß: Epigraphik, Numismatik, Mythologie, Volksreligion, griechische und römische Altertümer, antiker Alltag. Genannt seien Tabula Peutingeriana (1753), Peutingersche Tafel, hrsg. von Konrad Müller (1888) und Inscriptions Romaines de L'Algérie (o. J.), ein Geschenk Napoleons III.

2.13 201 Bde (139 Titel) aus dem 19. Jh (darunter 3 in lateinischer, 2 in englischer und 3 in französischer Sprache), 2 Bde aus dem 18. Jh und einer aus dem 17. Jh machen den historischen Bestand der Gruppe " Sprachwissenschaft allgemein und antike Sprachen" aus. Überwiegend finden sich hier Lexika (darunter einige Prachtbände), Grammatiken und sprachwissenschaftliche Untersuchungen zur griechischen und lateinischen Sprache. Nur wenige Titel betreffen das Indogermanische, Sanskrit und Hebräisch. Erwähnenswert sind ein Pindar-Lexikon aus dem Jahr 1606; Friedrich Sylburgs Etymologicon to mega (1816); Friedrich Wilhelm Sturz' Etymologicum Graecae Linguae Gudianum (1818); Richard Porsons Lexikon des Photios (1823); Gottfried Bernhardys Suidae Lexicon Graece et Latine (1853) und der griechische Thesaurus von Henri Estienne (revidierte Ausgabe aus der Mitte des 19. Jhs).

2.14 In der Abteilung " Sprachwissenschaft, moderne Sprachen" finden sich 102 Bde (53 Titel) aus dem 19. Jh (darunter 2 italienische Titel über die italienische Sprache), ein zweibändiges italienisch-deutsches Lexikon aus dem späten 18. Jh und als Leihgabe der Societas Annensis von Dr. Georg Henisch, Professor am Gymnasium bei St. Anna (1575-1617), Teütsche Sprach und Weißheit (Augsburg 1616). Im Vordergrund stehen Wörterbücher, Grammatiken und sprachwissenschaftliche Arbeiten zur deutschen Sprache, auch zum Mittelhochdeutschen und Althochdeutschen (Adelung, Campe, Grimm u. a.). Daneben finden sich Lexika, Grammatiken und sprachwissenschaftliche Werke zu den romanischen Sprachen und zur englischen Sprache.

2.15 Im Fach " Literaturwissenschaft, alte Sprachen" stammen 194 Bde (164 Titel) aus dem 19. Jh, 2 aus dem 18. Jh. 40 Titel sind in lateinischer Sprache verfaßt, 8 in italienischer, 3 in französischer und einer in englischer Sprache. Die Werke, darunter auch einige Dissertationen, behandeln vor allem die griechischen Klassiker (Homer, Pindar, Aischylos, Sophokles und Platon) und lateinischen Klassiker (Horaz, Vergil und Livius). Literaturgeschichten und Sammlungen kleinerer Schriften schließen sich an.

2.16 In der Abteilung " Literaturwissenschaft, neuere Sprachen" finden sich 125 Bde (78 Titel) aus dem 19. Jh, darunter ein Titel in englischer Sprache. Sie behandeln überwiegend deutsche Literatur: Verslehren, Poetiken, Literaturgeschichten (" Nationalliteratur"), Einführungen ins Werk einzelner Dichter. Dazu kommen Sammlungen kleinerer Schriften (Lachmann, Grimm u. a.).

2.17 Die Gruppe " Griechische Literatur, Texte und Kommentare" enthält aus dem 19. Jh 939 Bde (640 Titel), aus dem 18. Jh 36 Bde (26 Titel), aus dem 17. Jh 5 Bde (5 Titel) und aus dem 16. Jh 8 Bde (8 Titel). Es handelt sich um griechische Textausgaben von insgesamt 98 Autoren (neben 30 Text- und Fragmentsammlungen). Bei den wichtigen Schulschriftstellern kommen hinzu kommentierte Gesamtausgaben, Scholien, Textausgaben und Kommentare zu Einzelwerken (teilweise auch in englischer Sprache), Übersetzungen (auch in italienischer, englischer und französischer Sprache). Der am häufigsten vertretene Autor ist Pindar (durch den Nachlaß von Prof. Friedrich Mezger) neben Homer, Aristophanes, Platon, Sophokles und anderen Schulschriftstellern. Zu erwähnen sind eine " Adagia"-Sammlung (1585), 7 Pindar-Ausgaben aus dem 16. Jh, 5 aus dem 17. Jh, 2 Pindar-Bände aus dem 18. Jh, eine französische Pindar-Übersetzung (1801), eine Herodian-Ausgabe (1581) und eine Libanios-Ausgabe (1754).

2.18 Die Abteilung " Lateinische Literatur, Texte und Kommentare" enthält Textausgaben von insgesamt 93 Autoren (nicht mitgerechnet diejenigen Schriftsteller, die nur in den 13 Textsammlungen vertreten sind). 522 Bde (321 Titel) stammen aus dem 19. Jh, 30 Bde (17 Titel) aus dem 18. Jh sowie je 2 Bde (2 Titel) aus dem 17. und 16. Jh. Cicero steht an der Spitze, gefolgt von Horaz, Ovid und anderen Schulschriftstellern. Fremdsprachige Kommentare und Übersetzungen sind kaum vorhanden. Erwähnenswert sind eine Quintilian-Ausgabe (1549), eine Cicero-Ausgabe (1687), Ciceros sämtliche Briefe, übersetzt von Chr. M. Wieland (1814-1821), eine Horaz-Ausgabe (1597), eine Juvenal-Ausgabe (1685) und Manilius' Astronomicon (1771).

2.19 533 Bde (145 Titel) aus dem 19. Jh und 5 Bde (3 Titel) aus dem 18. Jh machen die Abteilung " Deutsche Literatur, Texte" aus. Neben einer kleineren Anzahl mittelhochdeutscher Textausgaben, neben Textsammlungen (Lyrik, Sagen, Schwänke u. a.), vielbändigen Reihen (" Neudrucke" deutscher Literatur des 16. und 17. Jhs, 51 Bde vor 1900; Joseph Kürschners National-Literatur) und heute vergessenen Autoren nehmen die Klassiker in zumeist zeitgenössischen Ausgaben den größten Raum ein. Huttens Werke liegen in lateinischer Sprache (1821-1822) vor. Eine Kuriosität sind 2 Gedichtbände des Königs Ludwig von Bayern (1829).

2.20 Die Gruppe " Englische Literatur, Texte" enthält 103 Bde (28 Titel) aus dem 19. Jh, aus dem 18. Jh nur Oliver Goldsmith, The Vicar of Wakefield (1797). Erwähnt seien Walter Scotts Werke in deutscher Übersetzung (Leipzig, 1825-1828). Zum größten Teil handelt es sich um heute wenig bekannte Autoren, oft in deutscher Übersetzung.

2.21 Die Gruppe " Literatur der romanischen Sprachen, Texte" zählt 88 Bde (46 Titel) aus dem 19. Jh und 7 Bde (3 Titel) aus dem 18. Jh. Mit Ausnahme des Don Quijote handelt es sich um italienische Literatur (heute wenig bekannte Autoren aus der Zeit um 1800 in italienischer Sprache, einzelne Klassiker in der Originalsprache oder in Übersetzung) und französische Literatur (überwiegend Klassiker, originalsprachig oder in Übersetzung). Erwähnung verdienen OEuvres de M. de Voltaire (Amsterdam 1732-1733), Fénelons Les aventures de Télémaque (1775), Rousseaus Émile ou l'éducation (1829), Torquato Tassos La Gerusalemme liberata (Mailand 1811) und Cervantes' Don Quijote in der Übersetzung Tiecks (1799-1801).

2.22 58 Bde (32 Titel) aus dem 19. Jh (darunter ein Titel in italienischer Sprache, s. u.) und ein Titel aus dem 18. Jh (Cours de mathématique, Paris 1770) bilden den historischen Bestand der Abteilung Mathematik, Physik, Astronomie. Es finden sich Lehr- und Handbücher, Aufgabensammlungen, eine Geschichte der Mathematik, außerdem einige Werke zur Astronomie. Nennenswert sind die Opere de Galileo Galilei (Mailand 1808-1811) sowie Joannis Elerti Bodes Uranographia (Berlin 1801) und ein großformatiger Himmelsatlas. Die Fachgruppe Biologie enthält lediglich 16 Bde (7 Titel) aus dem 19. Jh, darunter das illustrierte Werk von Ferdinand Krauß, Das Tierreich in Bildern (1851).

2.23 107 Bde (47 Titel) des Faches Geographie stammen aus dem 19. Jh, einer aus dem 18. Jh. Es handelt sich um

Lehrbücher zur Geographie (z. B. eine Erdkunde Asiens in 29 Bdn) und Geologie, einige Atlanten, verhältnismäßig viele Reisebeschreibungen und Entdeckungsreisen, außerdem Werke zur Landes- und Volkskunde (z. B. eine Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern). Genannt seien Paul Egedes Nachrichten von Grönland (Kopenhagen 1790), Vivant Denons Reisen durch Ober- und Unterägypten während Bonaparte's Feldzügen (1804) und Mylius' Malerische Fußreise durch das südliche Frankreich und einen Theil von Ober-Italien (1819).

2.24 Bei der Gruppe Kunst umfaßt der historische Bestand 48 Bde (27 Titel) aus dem 19. Jh, darunter 2 Titel in italienischer Sprache, vor allem Werke und Bildbände zur antiken, insbesondere zur griechischen Kunst und zur deutschen Kunstgeschichte. Nennenswert ist nur Friedrich Prellers Figuren-Fries zur Odyssee (Leipzig 1875). In den Fächern Musik (16 Bde, 12 Titel) und Sport (ein Bd) ist nur Literatur aus dem 19. Jh vorhanden.

2.25 Die Abteilung " Vermischtes, Enzyklopädien und Zeitschriften" enthält 26 Bde (18 Titel) aus dem 19. Jh und 3 Bde (ein Titel) aus dem 18. Jh, fast ausschließlich vermischte Schriften, Festschriften und Sammlungen von Aufsätzen oder akademischen Vorträgen. Nennenswert ist Jacob Christoff Iselins Neu vermehrtes Historisch- und Geographisches Allgemeines Lexikon (1726). Dazu kommen Zeitschriftenjahrgänge aus dem 19. Jh von insgesamt 17 verschiedenen Zeitschriften oder Jahrbüchern: zum gymnasialen Unterricht, zum klassischen Altertum und zu den klassischen Sprachen, zum Unterricht in der deutschen Sprache und Literatur, zur Geschichte und zum mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht. Am vollständigsten sind der Philologus (ab 1850) und das Museum für Philologie (1862-1899).

3. KATALOGE

Alphabetischer Verfasserkatalog

[im Keller-Magazin und im Leseraum]

Standortkatalog [im Leseraum]

Schlagwortkatalog [im Leseraum] [alle Kataloge in Zettelform, nach hauseigenen Regeln]

Die Bestände sind nicht im Bayerischen Zentralkatalog nachgewiesen. Zeitschriften sind nicht in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) verzeichnet.

Inventarverzeichnis, bis 1965 geführt; listet den Bestand nach Fachbereichen auf

Stand: Januar 1992

Wolfgang Illauer


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.