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Bibliothek des Gymnasiums Friderico-Francisceum

Adresse. Alexandrinenplatz 11, 18209 Bad Doberan [Karte]
Telefon. (038203) 2395

Unterhaltsträger. Kreisverwaltung Bad Doberan
Funktion. Schulbibliothek für Lehrer und Schüler.
Sammelgebiete. Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Für Nicht-Schulangehörige nur in Ausnahmefällen und nach schriftlicher oder telefonischer Anmeldung benutzbar. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Hinweise für anreisende Benutzer. Fußwegnähe vom Bahnhof oder Busbahnhof (jeweils 5 Minuten). A 19 (E 55) bis Rostock; B 105 (E 22) nach Bad Doberan. Parkplatz vor dem Haus.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das Gymnasium Friderico-Francisceum wurde 1879, im Jahre der Stadterhebung Doberans, als Progymnasium gegründet und hatte von Beginn an eine Lehrerbibliothek, die in den Jahren 1885 etwa 700 und 1909 3056 Bde umfaßte. Grundlage des Bestandes waren ein kleiner Jahresetat und Geschenke seitens des Großherzogs, des Ministeriums und anderer namentlich genannter Spender. Erkennbar sind Übernahmen aus der früheren Doberaner Badebibliothek und Lieferungen aus der Universitätsbibliothek Rostock sowie Tauschverkehr (Jahresberichte und Schulprogramme) mit anderen mecklenburgischen Gymnasien.

1.2 Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten Bestandserweiterungen durch Übernahmen von Literatur aus öffentlichen Bibliotheken und durch regelmäßige Anschaffungen, die z. T. aus laufenden Mitteln, z. T. aus dem Erlös von Verkäufen getätigt wurden. Gegenwärtig erfolgt eine Revision und Neuordnung der Bibliothek, nachdem die Erweiterte Goethe-Oberschule (1945-1992) als Gymnasium eingerichtet worden ist und wieder den früheren Namen führt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Die Bibliothek umfaßt etwa 5000 Bde. Davon bilden etwa 40 Prozent den historischen Bestand, der einzelne Titel aus dem 18. Jh enthält, überwiegend jedoch dem 19. Jh zuzurechnen ist. Die fremdsprachigen Anteile (Originalliteratur und Lesetexte für den Unterricht in griechischer, lateinischer, französischer und englischer Sprache) finden sich vor allem in den philologischen Bestandsgruppen. In den anderen Gruppen überwiegen die deutschsprachigen Titel.

Systematische Übersicht

2.2 Der Bestand wurde um 1900 in einem zweibändigen Systematischen Katalog verzeichnet, der bis in die zwanziger Jahre die Zugänge erfaßt. Ein zweiter Bandkatalog ist für den Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg vorhanden (bis Mitte der siebziger Jahre). Da er mit einer hohen Eingangszahl beginnt, ist für die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen ein weiterer Bandkatalog anzusetzen, der als verloren gelten muß. Ein Zettelkatalog ist vorhanden, doch läßt sich das Verhältnis zwischen diesem und den beiden Bandkatalogen nicht eindeutig erkennen.

2.3 Der Bestand ist in 20 Gruppen nach den Schwerpunkten des gymnasialen Unterrichts gegliedert. Acht Gruppen sind philologisch und literaturwissenschaftlich angelegt, drei mathematisch-naturwissenschaftlich. Sie sind z. T. stark untergliedert, so die Klassische Philologie (I) mit 19 Untergruppen. Die griechischen Autoren sind auf der Grundlage des Programms der Domschule zu Güstrow von 1883 geordnet, die römischen nach Teuffels Geschichte der römischen Literatur (Leipzig 1872). Weitere Differenzierungen enthalten die Germanische Philologie (III) mit 23 Untergruppen, die Romanische Philologie (IV) mit 11 Untergruppen und die Theologie (X) mit 13 Untergruppen. In der Allgemeinen Wissenschaftskunde (VIII) sind etwa 50 Kataloge von Gymnasialbibliotheken enthalten.

2.4 In die Gruppe Theologie (X) wurden Werke für den Religionsunterricht sowie für den altsprachlichen und den Geschichtsunterricht aufgenommen. Erwähnenswert ist die Bibelausgabe von Christoph Matthäus Pfaff (Tübingen 1730).

2.5 Der Bestand zur Geschichte (XI), nach den Epochen der deutschen Geschichte gegliedert, umfaßt die Standardwerke des 19. Jhs sowie Werke zur Allgemeinen Geschichte, soweit sie nicht bei den Altertumswissenschaften (II) oder bei den Philologien (IV-VI) verzeichnet sind. Vorhanden ist u. a. die Übersetzung der Allgemeinen Welthistorie, die in England durch eine Gesellschaft von Gelehrten ausgefertigt worden (Halle 1753-1758), herausgegeben von Siegmund Jacob Baumgarten u. a. Die Sammlung ist unvollständig. Vorhanden sind etwa 100 Bde der Monumenta Germaniae Historica aus dem Zeitraum 1890 bis 1918, ein Geschenk des Großherzogs. Auch die deutsche Übersetzung von Adam Smiths Untersuchung über die Natur und die Ursachen des Nationalreichtums (Breslau und Leipzig 1799) liegt vor. Die Geographie (XII) enthält Johann Hübners Vollständige Geographie (Berlin 1745).

2.6 Die umfangreiche Sammlung von Mecklenburgica (XV) enthält neben den modernen Gesamtdarstellungen der mecklenburgischen Geschichte und den Periodika u. a. M. I. Behrs Rerum Meclenburgicarum libri octo (Leipzig 1741) und D. Schröders Kirchen-Historie des Evangelischen Mecklenburgs vom Jahr 1518-1742 (Rostock 1788-1789).

2.7 Die Abteilung Pädagogik (XVI) enthält überwiegend unterrichtsmethodische Werke, darunter Friedrich Ludwig Jahns und Ernst Eiselens Deutsche Turnkunst zur Einrichtung der Turnplätze (Berlin 1816).

3. KATALOGE

Alphabetischer Zettelkatalog [nach PI]

Systematischer Bandkatalog

[ab 1900 bis 1980, nach hauseigenen Regeln]

Standortkatalog [Bandkatalog, ab 1945]

Stand: Juni 1994

Gerhard Heitz


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.