FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
     Home > Deutschland > Thueringen A - L > Hildburghausen
     Thueringen M - Z

Bibliothek im Gymnasium Georgianum

Adresse. Gymnasium Georgianum Staatliches Gymnasium, Haus 1, Geschwister-Scholl-Str. 13, 98646 Hildburghausen [Karte]
Telefon. (03685) 79 81-0
Telefax. (03685) 79 81 24

Unterhaltsträger. Schulamt Neuhaus
Funktion. Schulbibliothek.
Sammelgebiete. Deutsche Literatur und Geschichte des 19. Jhs, Geschichte des Gymnasiums Georgianum.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung im Rahmen des Schulbetriebes. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung empfehlenswert. Vom Bahnhof Hildburghausen Fußwegnähe (ca. 15 Minuten) in Richtung Markt. A 4 (E 40), Ausfahrt Erfurt-West; A 70 (E 48), Ausfahrt Hallstadt, B 4 bis Eisfeld, B 89. Parkplatz " An der Polizei".

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Im Jahre 1541 wurde in Hildburghausen ein neues Schulhaus für die Stadt- oder Ratsschule erbaut. Auf Empfehlung von Philipp Melanchthon wurde 1528 Heinrich Sell (1500-1550) als Lehrer eingestellt; seit 1535 war er Rektor. Unter Johann Caspar Habermann († 1684) bestand bereits eine Schulbibliothek, die Nachschlagewerke und Bibeln, Gesangbücher und Katechismen, Rechenbücher und Grammatiken enthielt.

1.2 Bei der Landesteilung von 1680 erhielt Herzog Ernst (1655-1715; reg. seit 1680) ein Territorium, zu dessen Residenz er 1684 Hildburghausen erwählte. 1714 gründete er das Gymnasium Academicum, das schon bald nach seinem Tod " in gänzlichen Verfall" geriet und 1729 aufgehoben wurde. Eine eigene Gymnasialbibliothek wurde nicht begründet. Vielmehr standen den Lehrern und Schülern die Fürstliche Bibliothek sowie die Raritäten- und Kunst-Kammer offen.

1.3 Nach der Auflösung des Gymnasiums erhielt die Stadt- oder Ratsschule die Aufgabe, die Hildburghäuser Schüler auf den Universitätsbesuch vorzubereiten. Seit den siebziger Jahren des 18. Jhs wurde die Ratsschulbibliothek kontinuierlich aus Legaten ergänzt. Weil der Charakter der städtischen Schule auf die Dauer den Ansprüchen einer Residenzstadt nicht mehr genügte, begründete Herzog Friedrich (1763-1834; reg. 1780-1826) im Rahmen einer allgemeinen Schulreform das neue, auf der Ratsschule aufbauende Gymnasium, das am 30. April 1812 eröffnet wurde. Erster Direktor wurde der in Gräfentonna geborene Friedrich Carl Ludwig Sickler (1773-1836), der in Rom fünf Jahre Hauslehrer bei dem preußischen Gesandten Wilhelm von Humboldt gewesen war.

1.4 Die Statuten des Gymnasiums vom 12. September 1812 sahen vor, daß jeder Neuaufzunehmende einen Reichstaler als Beitrag zur Schulbibliothek zu entrichten hatte. Nach einer späteren Fassung hatte jeder abgehende Schüler ein Buch in die " damals noch kleine" Bibliothek zu stiften. Bücher aus der Ratsschulbibliothek werden nicht erwähnt. Vermutlich auf Vermittlung Sicklers erhielt die im Entstehen begriffene Gymnasialbibliothek Förderung durch das Herzoghaus, indem ihr Werke aus der Hildburghäuser Schloßbibliothek zugänglich gemacht wurden. Die ältere, von Herzog Ernst Friedrich I. (1681-1724; reg. seit 1715) angelegte Schloßbibliothek war bereits 1727 versteigert worden. Unter seinem Enkel Herzog Ernst Friedrich III. Carl (1727-1780; reg. seit 1745/48) wurde sie wiederbegründet.

1.5 Den Grundstock der Gymnasialbibliothek bildeten Bücher aus dieser jüngeren Schloßbibliothek, die Herzog Friedrich der Anstalt noch im Gründungsjahr überwies. Ein Verzeichnis umfaßt 166 Nummern in 444 Bdn, darunter Ausgaben der Werke Luthers, Johann Georg Grävius' Thesaurus antiquitatum et historiarum Italiae, ein vollständiges Exemplar des Zedlerschen Universallexikons, Baumgartens Allgemeine Welthistorie, die Bibliotheca Graeca von Johann Albert Fabricius und eine Biblia polyglotta. Überwiegend handelte es sich um lateinisches Schrifttum, überdies um einige Titel in französischer Sprache, die ebenfalls am Gymnasium gelehrt wurde. Die Ratsschulbibliothek scheint nicht in die des Gymnasiums übergegangen zu sein.

1.6 Der durch das Aussterben der Gothaer Linie notwendig gewordene Sukzessionsvertrag vom 12. November 1826 besiegelte die letzte Landesteilung der thüringisch-sächsischen Herzogtümer. Als Ergebnis des Teilungsvertrages erhielt Herzog Friedrich das Fürstentum Altenburg, während das Fürstentum Hildburghausen von Herzog Bernhard II. Erich Freund (1800-1882; reg. 1821-1866) von Sachsen-Meiningen mit übernommen wurde. Aus Liebe zu seiner Geburts- und vormaligen Residenzstadt überließ Herzog Friedrich in der Stiftungsurkunde vom 1. Februar 1828 die Herzogliche Bibliothek und Naturaliensammlung den Hildburghäuser höheren Bildungsanstalten " als unveräußerliches Eigentum". Die Bibliothek war zunächst im dritten Stock des Schlosses aufgestellt, später im Orangeriegebäude. Zur Bestreitung der Unterhaltskosten erklärte sich Herzog Bernhard " unter Voraussetzung der Mitwirkung des städtischen Ärars" bereit. Doch scheint in diesem Sinne keine Einigung erzielt worden zu sein, denn die Sammlung wurde 1886 verkauft.

1.7 Bevor es dazu kam, wurde die Bibliothek " nach etwaigen für das Herzogtum wichtigen Urkunden und Büchern durchforscht und eine Anzahl Werke für Gymnasium und Seminar zurückbehalten". Rudolf A. Human führt in seiner Chronik ( s. u. 4.2) einige dieser Titel auf. Der größere Teil der Schloßbibliothek (ca. 6700 Bde) wurde nach Landtagsbeschluß vom November 1886 für 6050 Mark nach Leipzig verkauft. Die Zinsen des Kapitals sollten im Sinne der Stiftung zugunsten der beiden Anstalten Gymnasium und Lehrerseminar - verwendet werden.

1.8 Im Jahre 1834 wurde das Gymnasium von der Stadtschule getrennt und neben dem Gymnasium in Meiningen zum Landesgymnasium erhoben. Zur Gymnasialbibliothek kam 1837 ein großer Teil der Sicklerschen Bücherei. 1838 stiftete der Pfarrer Ernst Christian Friedrich Oberländer (1762-1838) in Veilsdorf, ein ehemaliger Lehrer der Ratsschule, seine Sammlung von älteren historischen und pädagogischen Werken sowie Klassikerausgaben (1688 Bde) dem Gymnasium, wohin sie 1842 gelangten. Der theologische Teil der Oberländer-Bibliothek wurde der Stadtkirche (s. Eintrag Hildburghausen, Bibliothek in der Christuskirche) überwiesen, die aber 1876 die Philologica dem Gymnasium übergab. Am 4. September 1877 erhielt die Schule den Namen Gymnasium Georgianum. 1886 war die Gymnasialbibliothek durch Geschenke von Schülern und (Verlags-)Buchhandlungen auf 2000 Nummern angewachsen. Nach Humans Chronik (s. u. 4.2, S. 485) waren in ihr die alten Klassiker " reichlich vertreten", ebenso die Literatur zum Klassischen Altertum. 1893 gehörten zur Gymnasialbibliothek 4885 Bde Drucke und 6 Bde Hss. Sie verfügte über einen Etat von 350 Mark.

1.9 In den Jahren 1902/03 wurden die preußischen Lehrpläne übernommen, die den Unterricht in den alten Sprachen und in der Mathematik reduzierten, dafür aber den Deutschunterricht erweiterten. Seit 1924 wurde Latein wieder als erste Fremdsprache unterrichtet, als zweite Französisch. Diese Veränderungen spiegelten sich auch im Bestand wider. 1922 vermachte Gymnasialprofessor Bruno Bandke seine umfangreiche Bibliothek der Schule und setzte das Lehrerkollegium als Miterben ein. 1924 bestand die Bibliothek aus über 7000 Bdn. Neben der Lehrerbibliothek gab es eine Schülerbibliothek, zu deren Ergänzung und Erhaltung die Schüler jährlich einen kleinen Beitrag leisteten; auch die Stadt war nach dem neuen Schulunterhaltungsgesetz dazu verpflichtet.

1.10 Im Bestand der heutigen Schulbibliothek befinden sich zahlreiche Schriften aus der ehemaligen Seminar-Bibliothek, die für Hildburghausen besonders wichtig war. Der Historiker und Hofprediger Johann Andreas Genßler (1748-1831) hatte 1792 die Einrichtung eines Schulmeister-Seminariums beantragt, das 1795 gegründet wurde. Von 1810 bis 1835 war der Schul- und Konsistorialrat Ludwig Nonne (1785-1854) Leiter der Anstalt, die er gründlich reformierte und im Geiste Pestalozzis fortführte.

1.11 Im Jahre 1827 erfolgte die Einbeziehung des seit 1776 bestehenden Meininger Seminars, das neue " Landesseminar" wurde am 18. Juni eröffnet. 1836 erfuhr die Anstalt unter Benjamin Gottlieb Kern (1792-1854) eine Neuorganisation, die auch nach seinem Weggang 1852 fortbestand. Von 1843 bis 1920 war ihr eine Taubstummenschule angegliedert. 1875 besaß das " Herzoglich Evangelische Landschullehrer-Seminar" nach Petzholdt (Adressbuch 1875) eine Lehrerbibliothek (3300 Bde) und eine Schülerbibliothek (700 Bde). Die Musik wurde am Seminar durch Chor und Orchester besonders gepflegt. Beide traten auch im städtischen Kulturleben, das durch Herzog Georg II. (1826-1914; reg. seit 1866) gefördert wurde, in Erscheinung. Aus der Musikbibliothek des Seminars befinden sich heute zahlreiche Noten im Bestand der Schulbibliothek.

1.12 Die Bestände der Seminar-Bibliothek wurden vermutlich mit denen der Gymnasialbibliothek vereinigt, die im gleichen Gebäude untergebracht war. Über den weiteren Verlauf der Bibliotheksgeschichte liegen keine gesicherten Nachrichten vor; Bestandsverzeichnisse fehlen. Von der früheren Gymnasialbibliothek sind heute nur noch Restbestände vorhanden. Es fehlen sämtliche theologische Schriften, die " alten Klassiker" sowie die meisten Werke zur griechischen, römischen und deutschen Geschichte. Wann die Gymnasialbibliothek aufgelöst und abgegeben wurde, ließ sich nicht feststellen. Anfang der fünfziger Jahre und in den sechziger Jahren sollen Bücher abtransportiert worden sein; es ist nicht bekannt, wohin. Eine letzte Bestandsbereinigung fand vermutlich um 1982 statt.

1.13 Die in jüngster Zeit aufgebaute Schulbibliothek befindet sich in dem neuerbauten Teil des 1991/92 wiederbegründeten Gymnasiums. Sie wurde zusammen mit dem neuen Gebäude am 20. Februar 1997 eröffnet. Die geretteten Restbestände der alten Gymnasialbibliothek sind in die Schulbibliothek integriert, die unterrichtsbegleitend und -ergänzend Literatur aller Fachgebiete bereithält. Der Bestand wird laufend ergänzt.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Bibliothek und Schularchiv zählen etwa 5000 Bde, davon gehören 1298 Bde (26 Prozent; 18. Jh 61, 19. Jh 1237) zum historischen Bestand. Hiervon sind 97 Prozent deutschsprachig, 21 Bde liegen in französischer und 18 Bde in lateinischer Sprache vor. Systematische Übersicht

2.2 Zu Sprache und Literatur sind 494 Bde (38 Prozent; 19. Jh) im Bestand, darunter die Deutsche Grammatik (Bd 1, Göttingen 1840-1865) und das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm (1854-1922). Das Sammelwerk Deutsche National-Litteratur ist ab Bd 2 vorhanden (1875 ff.). Der Nibelunge Not mit der Klage (Berlin 1826) liegt in der Ausgabe von Karl Lachmann vor (Berlin 1836). Überdies finden sich Johann Gottfried Seumes Gedichte ([Leipzig] 1804), Adalbert Stifters Studien (Bd 3, 5, 6, Pest 1850), das unter Mitwirkung von Karl Goldbeck von Ludwig Rudolph bearbeitete Schiller-Lexikon (Berlin 1869) und ein Bilder-Atlas zur Geschichte der Deutschen Nationallitteratur (Marburg 1887) von Gustav Könnecke. Zur Orientalistik liegen von Friedrich Sickler (s. o. 1.3) die in einem Sammelband überlieferten Schulreden vor, u. a. Über die in den semitischen Dialekten befindlichen Elemente der ältesten Sprache der Hellenen (1818), außerdem die Auflösung der Hieroglyphen (1820) und Die heilige Priestersprache der Alten Ägypter (1822, 1824, 1826).

2.3 Die Sammlung von Musikschriften und Noten umfaßt 343 Bde (26,4 Prozent; 19. Jh). Der größte Teil der Drucke stammt aus der Musikbibliothek des Lehrerseminars ( s. o. 1.11). Vorhanden sind Werke von Bach, Beethoven, Brahms, Gluck, Mendelssohn-Bartholdy, Mozart, Schubert, Wagner und Carl Maria von Weber (1786-1826), der während eines kurzen Hildburghäuser Aufenthaltes als Zehnjähriger Klavierunterricht bei dem Hoforganisten und Musiklehrer des herzoglichen Hofes Johann Peter Heuschkel (1773-1853) erhalten hatte. Im Bestand sind die Theoretisch-praktische Harmonie- und Compositionslehre (Erfurt und Leipzig 1862) von J. G. Lenn, die Geläufigkeits-Schule für die Orgel (Leipzig und New York 1872) von W. Volckmar und die von Friedrich Zimmer bearbeitete Sammlung kirchlicher Gesänge und geistlicher Lieder für höhere Lehranstalten Psalterion (Quedlinburg 1886). Das von dem Hildburghäuser Seminarlehrer Johann Michael Anding (1810-1879) herausgegebene Vierstimmige Choralbuch (Hildburghausen [1868]) war in den Kirchen des Herzogtums im Gebrauch.

2.4 Das Fach Geschichte umfaßt 238 Bde (18,4 Prozent; 18. Jh 61, 19. Jh 177), darunter das in Hildburghausen von Balthasar Pentzoldt gedruckte Anschreiben, das in allhiesiger Fürstlichen Residenz zu errichtende Gymnasium betreffend vom 17. Januar 1714. Von Friedrich Sickler stammt der archäologische Versuch Wie erhob sich Athen, nach seiner Zerstörung durch das Heer des Xerxes ... in neuer Herrlichkeit? (Hildburghausen 1815). Populäre Darstellungen sind Das alte Rom (Stuttgart 1882) von Christoph Ziegler und Johannes Overbecks Pompeji (Leipzig 1856). Von der Römischen Geschichte Theodor Mommsens existiert nur noch der erste Band (Berlin 1856).

2.5 Zur Geschichte Thüringens und Frankens sind hervorzuheben die Antiquitates Thuringici (Jena 1685) von Caspar Sagittarius, die Geschichte des Fränkischen Gaues Grabfeld (Schleusingen 1803-1803) von Johann Andreas Genßler, das von Ludwig Bechstein und Georg Brückner herausgegebene Historisch-statistische Taschenbuch für Thüringen und Franken (1, 1844), das Reallexikon der Deutschen Altertümer (Leipzig 1885) und die Geschichte Frankens (Schweinfurt 1895) von Friedrich Stein. Unter den Biographien befinden sich Das Leben des Ministers Freiherrn vom Stein (Berlin 1849-1851) von Georg Heinrich Pertz, Katharina die Zweite (Berlin 1883) von Alexander Brückner und die Sammlung Zweihundert Bildnisse und Lebensbeschreibungen berühmter deutscher Männer (Leipzig 1857) von Ludwig Bechstein. Als erstes Stück der Schriften des Vereins für Meiningische Geschichte und Landeskunde erschien der Beitrag Meininger Ortsnamen und Bauwerke auf Münzen und Marken (Meiningen 1888) von Otto Müller.

2.6 Zu den Naturwissenschaften liegen 115 Bde vor (8,9 Prozent; 19. Jh), darunter Alexander von Humboldts Kosmos (Stuttgart und Tübingen 1845-1858), der auch in der Cottaschen Jubiläumsausgabe (Stuttgart 1869) im Bestand ist. Das Fach Biologie enthält die Flora Hennebergica (Schleusingen 1845) von Johann Christian Metsch, das von Friedrich Christian Heinrich Schönheit bearbeitete Taschenbuch der Flora Thüringens (Rudolstadt 1857), das reich illustrierte Werk Gross-Schmetterlinge Europas (Stuttgart 1887) von Ernst Hofmann und das Pflanzenleben (Leipzig 1887-1891) von Anton Kerner von Marilaun. Zur Chemie sind vorhanden die Grundlinien der anorganischen Chemie (Leipzig 1900) von Wilhelm Ostwald und zur Physik Adolphe Ganots Traité élémentaire de physique (Paris 1854), die Physikalische(n) Demonstrationen (Leipzig 1881 und 1913) sowie weitere populärwissenschaftliche Werke.

2.7 Philosophie und Kunst sind mit 48 Bdn (3,7 Prozent; 19. Jh) vertreten, darunter Werkausgaben von Rousseau, Kant und Schopenhauer. Vorhanden sind die Deutsche Mythologie (Göttingen 1854) von Jacob Grimm, die Geschichte des Materialismus und Kritik seiner Bedeutung in der Gegenwart (Iserlohn 1866) von Friedrich Albert Lange und die Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens (Jena 1891-1917). Zwei Bildmappen von Heinrich Strack enthalten Baudenkmaeler des Alten Rom (Berlin 1890).

2.8 Einschließlich einiger Schulschriften umfaßt die Pädagogik 31 Bde (2,4 Prozent; 19. Jh). Pestalozzis Sämmtliche Schriften (Stuttgart und Tübingen 1819-1826) wurden 1846 durch Herzog Bernhard von Sachsen-Meiningen aus Anlaß der Feierlichkeiten von Pestalozzis 100. Geburtstag dem Lehrerseminar geschenkt. Adolph Diesterweg, sein Leben und seine Schriften (Frankfurt a. M. 1867-1868) wurde von Eduard Langenberg herausgegeben, als Festschrift zur hundertjährigen Geburtstagsfeier erschien Adolf Diesterweg, der Reformator des deutschen Volksschulwesens im 19. Jh (Berlin 1890).

2.9 Unter den 29 Bdn zur Geographie (19. Jh) finden sich der Leitfaden zum Unterricht in der alten Geographie (Kassel 1826) von Friedrich Sickler, die Grundzüge der physischen Erdkunde (Leipzig 1896) von Alexander Supan und die von Wilhelm Sievers u. a. in Leipzig und Wien im Bibliographischen Institut publizierten allgemeinen Landeskunden von Afrika (1891), Europa (1894), Amerika (1894) sowie Australien und Ozeanien (1895).

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform, nach hauseigenen Regeln, unvollständig]

Sachkatalog

[in Zettelform, nach Lehrgebieten, unvollständig]

Musikbibliothek. Verzeichnis der Bücher und Instrumente für den Musikunterricht. Neu aufgestellt am 1. 5. 1928 von Kurt Wiegand

[Bestandsliste, 12 Sachgruppen, bis 1941 geführt]

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Schularchiv des Gymnasiums Georgianum: A II, 1: Acten der Herz[oglich]

S[ächsischen]

Geheimen Kanzlei zu Hildburghausen betr. die Organisation der Schulen in der Residenz. Vol. 1 (1810/12) Stadtmuseum Hildburghausen: Acta scholastica. Bd 1

4.2 Darstellungen

Krauß, Johann Werner: Beyträge zur Erläuterung der Hochfürstl. Sachsen-Hildburghäusischen Kirchen-, Schul- und Landes-Historie. Teil 2. Hildburghausen 1752 Human, Rudolf Armin: Chronik der Stadt Hildburghausen. Hildburghausen 1886

Koehler, Günther: Hildburghausen, die Stadt der Schulen. In: Hildburghausen 1324-1924. Festschrift zur 600Jahrfeier der Stadt, 13. Juli 1924. Hildburghausen 1924, S. 50-53

Stand: Februar 1997

Felicitas Marwinski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.