FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
  Home > Deutschland > Rheinland-Pfalz  > Lahnstein

Bibliothek des Gymnasiums Lahnstein

Adresse. Oberheckerweg, 5420 Lahnstein [Karte]
Telefon. (02621) 2041

Unterhaltsträger. Rhein-Lahn-Kreis
Funktion. Gymnasialbibliothek.
Sammelgebiete. Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Rücksprache mit der Schulleitung. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. Fußwegnähe von der Bahnstation Oberlahnstein (ca. 20 Minuten). Bahnbusverbindung ab Hauptbahnhof Koblenz Richtung Lahnstein bis Haltestelle Lahnstein/St. Martin-Siedlung. A 3 oder A 61 bis Koblenz; B 49 und B 42 bis Ausfahrt Lahnstein-Mitte.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Vorgängerinstitution des Gymnasiums Lahnstein wurde 1873 als Realprogymnasium Oberlahnstein gegründet. Über die Herkunft der Bücher, die z. T. bedeutend älter sind, ist nichts überliefert. Besitzeintragungen sind nur in einem geringen Teil des Bestandes von vor 1840 vorhanden. Darunter finden sich keine Besitzvermerke von in der Säkularisierung aufgelösten Klöstern oder kirchlichen Institutionen. Bei den Werken des 16., 17. und frühen 18. Jhs können kaum Aussagen über die ursprünglichen Besitzer gemacht werden. Einige wenige Besitzvermerke bei Drucken des 16. und 17. Jhs verweisen auf den Trierer Raum als möglichen Herkunftsort. Mehrmals wird die Trierer Stadtbibliothek als Vorbesitzer genannt, auch ihr erster Direktor, Johann Hugo Wyttenbach, und Peter Job Hermes (vgl. die Bestandsgeschichte der Stadtbibliothek Trier).

1.2 Soweit Besitzereintragungen in jüngeren Werken des Bestandes (etwa 1780 bis 1840) vorhanden sind, zeigen sie, daß diese aus bürgerlichem Privatbesitz kommen. Insbesondere taucht immer wieder J. Muth als Vorbesitzer auf. Der Bestand ist willkürlich zusammengesetzt und weit gefächert. Dies erklärt sich aus seiner Herkunft durch Schenkungen an die neu gegründete Schule. Der Bestand des späten 19. Jhs (ab 1870) ist erkennbar auf die Erfordernisse einer Schul- bzw. Lehrerbibliothek zugeschnitten.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bestände sind nicht geordnet, nicht katalogisiert und nicht inventarisiert. Sie wurden für das Handbuch erstmals grob gesichtet und gruppiert.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand von ca. 7000 Titeln macht der historische Bestand 1203 Titel aus. Davon entstammen 36 Titel dem 16. Jh, 14 dem 17. Jh, 227 dem 18. Jh und 926 dem 19. Jh. Über die Hälfte des historischen Bestandes ist in deutscher Sprache, ein Viertel in Latein. Der Rest verteilt sich auf Altgriechisch (129 Titel) und einige wenige Werke in Französisch und Englisch.

Systematische Übersicht

2.3 Um eine inhaltliche Beschreibung des ungeordneten Bestandes zu ermöglichen, wurde eine grobe Einteilung in 11 Fachgebiete vorgenommen.

2.4 Dem Fach Latein sind 310 Titel zuzuordnen (30 Titel aus dem 16. Jh, 10 aus dem 17. Jh, 150 aus dem 18. Jh und 120 aus dem 19. Jh). Der Schwerpunkt bei den Werken des 18. und 19. Jhs liegt auf den Ausgaben lateinischer Autoren. Erwähnenswert ist eine 35bändige Sammlung von Prosa-Autoren (" Biponti" 1782) sowie eine Cicero-Ausgabe der " Societas literata" (Mannheim 1783). Im 19. Jh kommen Wörterbücher, Reallexika, Grammatiken und Literaturgeschichten hinzu. Die ältesten Bestände sind zeitgenössisch geographisch-geschichtlicher Art.

2.5 Der griechische Bestand (129 Titel) besteht zum größten Teil aus Schulausgaben vom Ende des 19. Jhs. Erwähnenswert ist eine griechisch-lateinische Isokrates-Ausgabe (Basel 1571) mit altem Besitzervermerk sowie eine Theokrit-Ausgabe (1545).

2.6 Der Bestand an deutscher Literatur (220 Titel) umfaßt Werke der bekannteren Autoren der Klassik, meistens in unvollständigen Ausgaben des späten 18. oder in Neuauflagen des 19. Jhs. Dazu kommen einige Wörterbücher und Enzyklopädien des 19. Jhs. Die 60 französischen Titel sind meist Ausgaben wenig bedeutender Autoren des späten 18. und des beginnenden 19. Jhs. Dazu kommen einige deutsch-französische Wörterbücher und Übersetzungen des 19. Jhs. Pierre Bayles Dictionnaire (1734) und die Oeuvres postumes de Frederic II (Berlin 1788) sind die erwähnenswerten Titel. Der Bestand in englischer Sprache ist mit 35 Titeln unbedeutend.

2.7 Bei den 42 Titeln zur Religion handelt es sich meist um didaktische Werke und christliche Erbauungsliteratur vom Ende des 19. Jhs. Zur Pädagogik und Philosophie sind 150 Titel vorhanden. Die 50 Titel Philosophie bestehen aus Schriften der Zeit um 1800 (u. a. Kants und Hegels Werke). Erwähnenswert sind Herders Ideen zur Geschichte der Menschheit (Riga und Leipzig 1791) aus der Bibliothek Hermes. In der Geschichte (2 Titel des 16. Jhs, 4 des 17. Jhs, 5 des 18. Jhs und 90 des 19. Jhs) bilden den Schwerpunkt mehrbändige Werke zur deutschen Geschichte und zur Weltgeschichte aus dem 19. Jh.

2.8 Im Fach Erdkunde (53 Titel) setzt sich der Bestand überwiegend aus Reiseberichten des frühen 19. Jhs zusammen. Erwähnenswert ist die mehrbändige Sammlung von Reiseberichten aus verschiedenen Jahrhunderten von Ehrmann (1796). Bei den 103 Titeln zu den Naturwissenschaften finden sich einige populärwissenschaftliche Sammelwerke vom Beginn des 19. Jhs, ansonsten meist Werke für den Schulgebrauch aus dem späten 19. Jh. Zu nennen sind Nemnichs Allgemeines Polyglotten-Lexikon der Naturgeschichte (1793) oder Okens Allgemeine Naturgeschichte für alle Stände (1841).

3. KATALOGE

Kataloge zu den Beständen existieren nicht (s. o. 2.1).

Die Bestände sind in keinem Zentralkatalog nachgewiesen.

Werner Hümmerich


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.