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Handbibliothek des Historischen Archivs des Erzbistums Köln

Adresse. Gereonstraße 2-4, 5000 Köln [Karte]
Telefon. (0221) 1 60 03 50

Unterhaltsträger. Erzbistum Köln
Funktion. Öffentlich zugängliche Spezialbibliothek zur Kirchengeschichte, Bistumsgeschichte, Stadtgeschichte, Pfarrgeschichte.
Sammelgebiete. Orts- und Pfarrgeschichte, Bistumsgeschichte.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9-13 Uhr und 14-16 Uhr; Mittwoch nur 9-13 Uhr. - Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofiche-Lesegerät, Reader-Printer.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erwünscht. Fußwegnähe vom Hauptbahnhof (ca. 5 Minuten). U-Bahnverbindung ab Hauptbahnhof (mehrere Linien) bis Haltestelle Appellhofplatz. Parkhaus Maternushaus.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Seit der Gründung des Historischen Archivs des Erzbistums Köln im Jahre 1921 durch Erzbischof Joseph Kardinal Schulte als selbständiges Institut mit hauptamtlicher Leitung erwarb das Archiv vorrangig Literatur als Hilfe zur Bearbeitung der Aktenbestände. Diese Handbibliothek war nur den Archivmitarbeitern und -benutzern zugänglich. Die Archivalien wurden zu Beginn des Krieges ausgelagert, die Archivregistratur und Handbibliothek jedoch infolge eines Luftangriffes (1941) total vernichtet.

1.2 Nach 1945 wurden beide wieder aufgebaut. Die Bibliothek besteht heute aus ca. 10.000 Titeln, die zum größten Teil durch Schenkungen und Kauf erweitert werden. Buchnachlässe von Geistlichen (z. B. Archivar Hans Neumann) sind selten, da diese meist der größeren Erzbischöflichen Dom- und Diözesanbibliothek zukommen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Beschreibungsgegenstand ist der Buchbestand der Handbibliothek. Er umfaßt 9662 Titel, von denen 551 Titel (5,7 Prozent) vor 1900 erschienen sind. Druckwerke als Bestandteil von Anlagen zu Archivbeständen werden hier nicht behandelt, mit Ausnahme der in sich abgegrenzten Archiv-Sammlungen von Totenzetteln und Gebetbüchern. Die Bücher sind mit Ausnahme der im Archiv-Lesesaal aufgestellten magaziniert. Grundlage der Beschreibung bildet die Auszählung des Standortkataloges. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Von den 551 vor 1900 erschienenen Titeln sind aus dem 19. Jh 77,5 Prozent (428 Titel), aus dem 18. Jh 18,4 Prozent (101 Titel), aus dem 17. Jh 3,1 Prozent (17 Titel) und aus dem 16. Jh ein Prozent (5 Titel). Unter den fremdsprachigen Werken (114 Titel, 20,6 Prozent des Altbestandes) entfallen auf die lateinischen 102 Titel, auf die französischen 10 Titel und auf die englischen und niederländischen Werke je ein Titel. Von den lateinischen Werken sind fast die Hälfte (44 Titel) aus dem 18. Jh. Systematische Übersicht

2.3 Die Aufstellungssystematik orientiert sich an den 13 Themengruppen, die 1980 neu festgelegt wurden: Allgemeines (Wörterbücher, Lexika), Coloniensia, Erzbistum Köln, Hilfswissenschaften, Inventare, Kunst, Kirchengeschichte, Landesgeschichte, Monasteria, Ortsgeschichte, Personalia, Theologica, Zeitschriften. Der Standortkatalog dient gleichzeitig als Systematischer Katalog.

2.4 Nur geringen historischen Bestand (fast nur aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs) weisen die Gruppen Allgemeines (9 Titel), Inventare und Archivkataloge (2 Titel), Monastica (4 Titel), Historische Hilfswissenschaften (13 Titel) und Kunst- und Ausstellungskataloge (22 Titel) auf. Der quantitative Schwerpunkt liegt in der Sachgruppe " Erzbistum Köln" (ca. 160 Titel). Mit 3 lateinischen Titeln reicht der Bestand ins 16. Jh. Aus dem 17. Jh stammen 8 lateinische und 6 deutsche, aus dem 18. Jh 13 lateinische, 21 deutsche und 4 französische Titel und aus dem 19. Jh 16 lateinische und ca. 100 deutsche Titel. Es handelt sich um einzelne Berichte aus der Verwaltung des Erzbistums, Dokumentationen von Verhandlungen zwischen Erzbistum und Stadt Köln, innerkirchliche Ordnungen, Erlasse, Synodalstatuten, Agenden und Pontifikale sowie allgemeine Darstellungen zur Geschichte des Erzbistums.

2.5 Die Gruppe Landesgeschichte umfaßt ca. 80 Titel, vorwiegend Darstellungen zur Geschichte des Mittel- und Niederrheins, Westfalens, des Roerdepartements und des Herzogtums Jülich-Kleve-Berg. Es handelt sich hauptsächlich um kirchengeschichtlich und kirchenrechtlich relevante Texte und Kalendarien aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs und dem 19. Jh sowie um Gesetzessammlungen, Denkwürdigkeiten und biographische Literatur der angegebenen Gebiete.

2.6 In der Gruppe Kirchengeschichte (ca. 70 Titel, mit wenigen Ausnahmen aus dem 19. Jh) finden sich dagegen weniger territorial orientierte Texte, sondern Schriften zur Papst-, Konzilien- und allgemeinen Kirchengeschichte. Die Gruppe Coloniensia (ca. 70 Titel fast ausschließlich aus dem 19. Jh) enthält Kölner Chroniken, Dom-, Stadt- und Universitätsgeschichte, Pfarrgeschichten Kölns und einzelner Pfarreien des Niederrheins.

2.7 Vorwiegend aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs (50, aus der ersten Hälfte 20 Titel) stammen die 70 deutschsprachigen Titel der Gruppe Ortsgeschichte. Es handelt sich um Beiträge zur Geschichte Kölns, einzelner Städte und Orte hauptsächlich des Mittel- und Niederrheins. In der Gruppe Personalia (40 Titel) finden sich Biographien und Schriften vorwiegend Kölner Persönlichkeiten (aber auch z. B. des Martin von Cochem).

2.8 Die Gruppe Theologie (ca. 50 Titel) umfaßt aus dem 18. und 19. Jh stammende, vor allem kirchenrechtliche (speziell auch kirchliches Vermögensrecht), dogmengeschichtliche, sakramententheologische, apologetische und homiletische Titel sowie einen geringen Anteil Erbauungsliteratur. Sondersammlungen

2.9 Bei der Sammlung Kleine Andachtsbilder handelt es sich um die sogenannten Heiligenbildchen, Druckwerke, die z. B. anläßlich der Osterkommunion, Priesterweihe usw. verteilt wurden. Die im Archiv aus verschiedenen Nachlässen zusammengetragene Sammlung enthält ca. 3000 Bilder. Davon stammen ca. 10 Prozent aus der Mitte und verstärkt aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs, die übrigen 90 Prozent stammen aus der Zeit um die Jahrhundertwende und später.

2.10 In der Sammlung Personalia ist die mehr als 4000 Totenzettel umfassende Totenzettelsammlung des AEK, die Totenzettel bzw. Todesanzeigen in der Regel von Geistlichen - beinhaltet. Grundstock für diese Sammlung waren jene Totenzettel, die von Prälat Dr. iur. can. Paul Heusgen, damaliger Leiter der Diözesanbibliothek, dem AEK aus Büchernachlässen überlassen wurden. Nur wenige sind vor 1800 gedruckt, ca. 15 Prozent im 19. Jh, und die Mehrzahl stammt aus dem 20. Jh. Die Sammlung wird heute noch fortgeführt und ergänzt.

2.11 Die sogenannte Gebetbuch-Sammlung umfaßt ca. 255 Gebet-, Gesang-, Trost- und Andachtsbücher. Davon stammen 2 aus dem 16. Jh, 18 aus dem 17. Jh, 31 aus dem 18. Jh und die Masse (207) aus dem 19. Jh.

3. KATALOGE

Alphabetischer Katalog

Systematischer Standortkatalog

Die Bestände sind weder im Zentralkatalog Nordrhein-Westfalen noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Lonn, Friedrich Wilhelm: Unser Archiv und seine Arbeiten. In: Historisches Archiv des Erzbistums Köln. Quellen und Hinweise zu bistumsgeschichtlichen Forschungen, Heft 1, Köln 1928, S. 23

Schleicher, Herbert M.: 80.000 Totenzettel aus Rheinischen Sammlungen. 5 Bde. Köln 1987-1989 (Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde, N. F. Nr. 37 ff.)

Stand: Juni 1990

Magdalene Christ


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.