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Adresse. Wiener Str. 63, 2700 Wiener Neustadt
[Karte]
Telefon. (02622) 23 531-340 und -341
Unterhaltsträger. Magistrat der Stadt Wiener Neustadt
Funktion. Wissenschaftliche Handbibliothek der Archivbeamten.
Sammelgebiete. Literatur zu Wiener Neustadt, österreichische
Geschichte.
Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. -
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 8-12 Uhr und 13-16 Uhr. -
Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für Benutzer. Kopiergerät,
Mikrofilm-Lesegerät und
Mikrofilm-Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schnellbahn- und
Zugverbindung ab Wien-Südbahnhof. Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 25
Minuten). - A 2, Abfahrt Wiener Neustadt.
1.1 Über die Gründung der Bibliothek ist nichts bekannt. Einigen Aufschluß zur Bestandsgeschichte gibt das Inventar der Städtischen Bibliothek I (erstes Inventar), das der Stadthistoriograph und ehrenamtliche Betreuer des Stadtarchivs und Stadtmuseums, Josef Mayer (1844-1929), 1885 anlegte. Daraus geht hervor, daß ein Teil der damals von ihm inventarisierten Bücher bereits in diversen Laden und Kästen des Archivs vorgefunden wurde, daß zahlreiche Bücher durch Schenkungen in den Besitz der Stadt gelangt sind und ab den neunziger Jahren des 19. Jhs auch Neuankäufe zu den Bereichen Geschichte, Geographie, Literaturwissenschaft sowie von einschlägigen Periodika getätigt wurden. Das Inventar verzeichnet für den Zeitraum 1885 bis 1908 1348 Buchtitel.
1.2 Die Bibliothek befand sich ursprünglich - ebenso wie das Stadtarchiv - im Rathaus. 1909/1910 erfolgte die Überstellung der Büchersammlung sowie der Archivalien in das im Jahre 1904 Museums- und Archivzwecken gewidmete Gebäude der ehemaligen Jesuitenresidenz St. Leopold. 1964 kam es zu einer neuerlichen Übersiedlung von Bibliothek und Archiv in das dafür adaptierte ehemalige Dominikanerkloster St. Peter an der Sperr. Aus Platzmangel mußte 1989 ein Teil der Zeitungssammlung in einem Depot außerhalb des Archivgebäudes (Haus Domplatz Nr. 3) aufgestellt werden. Zur Zeit erfolgt die Übersiedlung des Stadtarchivs in das Haus Wiener Straße 63. Eine kontinuierliche Vermehrung des Bibliotheksbestandes wird vor allem zur österreichischen Geschichte sowie zur Lokalgeschichte vorgenommen.
2.1 Bei einem Gesamtbestand von 11.100 Titeln beläuft sich das historische Buchgut auf 1651 Titel. Diese verteilen sich auf eine Inkunabel, 8 Titel aus dem 16. Jh, 22 aus dem 17. Jh, 59 aus dem 18. Jh und 1561 aus dem 19. Jh. Die Zahlen wurden anhand der Inventarbücher ermittelt. Die Drucke sind nahezu ausschließlich deutschsprachig. Lediglich unter den Beständen des 16. bis 18. Jhs finden sich lateinische, ungarische und französische Werke.
2.2 Die wissenschaftliche Handbibliothek weist 8 Sachgruppen auf: Historische Hilfswissenschaften, Stadtgeschichte Wiener Neustadt, Geschichte Österreichs, Nachschlagewerke, Quelleneditionen und Regestenwerke, Rechtsgeschichte, Kunstgeschichte, Geschichte von Wiener Neustadt und Umgebung. Die Titel aus dem 19. Jh sind überwiegend der österreichischen Geschichte, der Geschichte Niederösterreichs und der Stadt Wiener Neustadt (bzw. Literatur von Wiener Neustädtern) gewidmet. Es finden sich u. a. Publikationen von Ferdinand Carl Boeheim, z. B. die Chronik von Wiener Neustadt (1828) und Das Rathaus zu Wiener Neustadt und seine Merkwürdigkeiten (1827), Aloys Gleichs Geschichte der k.k. Stadt Wienerisch-Neustadt (1808) und die Beschreibung und Erklärung der Merkwürdigkeiten und Antiquitäten im Archiv des Rathauses der k.k. Stadt Wiener Neustadt (1824).
2.3 Die Bücher aus dem 15. bis 18. Jh (90 Titel) sind eigens gekennzeichnet und werden als Ringerlbücher geführt. Davon tfallen 43 Titel auf Geschichte. Zu erwähnen sind Marquard Herrgotts Genealogia diplomatica augustae gentis Habsburgicae (1737), Monumenta Aug. Domus Austriacae (1750), Nummotheca principum Austriae (1753), Topographia principum Austriae (1772) und aus der ersten Hälfte des 19. Jhs Voyage pittoresque
Autriche von Alexandre de Laborde. Sebastian MünstersCosmographia liegt in den Baseler Ausgaben von 1528 und 1569 vor. 30 Titel sind Bücher religiösen Inhalts, 12 gehören zur Geographie, 5 zur Rechtsgeschichte.
2.4 Die sich vornehmlich aus wissenschaftlichen Periodika und Lokalzeitungen zusammensetzende Zeitschriftensammlung umfaßt insgesamt 2450 Bde. Der Schwerpunkt liegt bei den Wiener Neustädter Lokalzeitungen mit 875 Bdn. Das älteste Exemplar ist der Wiener Neustädter Anzeiger (1860-1867 und 1902-1906). Vorhanden sind ferner die Wiener Zeitung (1791 ff.), die Österreichische Gemeindezeitung (1911 ff.) und der Völkische Beobachter (1938-1945).
3.1 Allgemeine Kataloge
Nummernkataloge
[hschr. Inventare in 5 Bdn für den Zeitraum 1885 bis zur Gegenwart]
Alphabetischer Katalog
Systematischer Katalog
[beide Kataloge in Zettelform nach PI; z. T. mschr., z. T. hschr.]
Seit 1986 Erfassung der Neuzugänge an Büchern und Zeitschriften mit EDV
[alphabetisch und systematisch, nach RAK]
3.2 Sonderkatalog
Kartei der in der Bibliothek vorhandenen Bücher aus dem 15. bis 18. Jh
[mschr., systematische Anordnung; um 1955 angelegt vom damaligen Stadtarchivar Erich Lindeck-Pozza]
Stand: Juni 1992
Gertrud Buttlar