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Knihovna Akademie ved Ceské republiky

Hauptbibliothek der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik


Adresse. Národní trída 3, 115 22 Praha 1 - Staré Mesto
Telefon. (02) 2 14 03 -111 (Zentrale der AdW); -260 (Sekretariat der Bibliotheksdirektion); -254 (Ausleihdienst, Bereitstellung von Literatur)
Telefax. (02) 24 24 05 28, 24 24 06 11
e-mail. [Ausleihe],[Leihverkehr], [Ausleihe] [Ausleihe], [Leihverkehr], [Buchwissenschaftliche Abteilung]
Internet. http://www.lib.cas.cz
Bibliothekssigel. <ABA 007>

Unterhaltsträger. Akademie ved Ceské republiky [Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik]
Funktion. Öffentliche wissenschaftliche Bibliothek.
Sammelgebiete. Alle Wissensgebiete. - Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (Präsenzbenutzung und Ausleihe aus zugänglichen Magazinen sofort möglich, bei Ausleihe aus ausgelagerten Magazinen einige Tage Wartezeit). - Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8-17.30 Uhr, Freitag 8-15.30 Uhr. - Leihverkehr: nationaler und internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergeräte, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, Computerarbeitsplätze mit Online-Zugang zu verschiedenen Datenbanken. Informationen auch im Internet unter http://www.lib.cas.cz.
Hinweise für anreisende Benutzer. Telefonische und e-mail-Bestellung (servis@lib.cas.cz) zur Bereitstellung von Literatur möglich. - U-Bahnverbindung (Metrolinie B) bis Station Národní trída oder Straßenbahnverbindung (Linien 9, 17, 18, 22) bis Haltestelle Národní divadlo. - Parkmöglichkeiten in der Tiefgarage beim Nationaltheater.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die Bibliothek nahm ihre Tätigkeit am 1.  Januar 1953 als Hauptbibliothek der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften [Základní knihovna Ceskoslovenské akademie ved] auf. Das Gesetz zur Gründung der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften von 1952 sah für die Hauptbibliothek die Stellung einer wissenschaftlichen Arbeitsstätte vor, die Buchbestände für die spezialisierten Profile der Institutsbibliotheken der Akademie ergänzen und die Arbeit dieser Bibliotheks- und Informationszentren koordinieren und methodisch lenken sollte. Den Grundstock des Bestandes bildeten vor allem drei Bibliothekskomplexe, die von aufgelösten Institutionen übernommen wurden: die Bibliothek der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften [Královská ceská spolecnost nauk] (1784-1952), die Bibliothek der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Kunst [Ceská akademie ved a umení] (1890-1952) und die Bibliothek der Masaryk-Akademie der Arbeit [Masarykova akademie práce] (1920-1952). Aus diesem Zusammenschluß entstand eine Sammlung mit historischem Profil und einem breiten fachlichen Spektrum.

1.2 Die historischen Sammlungen wurden in den Jahren 1953 bis 1967 durch Zuwächse aus Antiquariatskäufen, durch Schenkungen und Zuteilungen aus den vom Staat aufgelösten Bibliotheken erweitert. Darunter waren auch Teile ehemaliger Adelsbibliotheken auf den Schlössern in Doksy [Hirschberg], Liblice [Lieblitz] und Bechyne [Bechin] (s. Einträge dort). Der bedeutendste Zuwachs ist der Teilbestand der Bibliothek der Grafenfamilie von Waldstein aus dem Schloß in Doksy. Er umfaßt unter den 8350 Bdn auch Bücher, die die Gräfin Antoinette Desfours de Mont et Athienville im Jahre 1789 aus der Familienbibliothek in Hrádek-Desfours bei Sušice [Schüttenhofen] nach Doksy mitbrachte, ferner Bücher aus der Bibliothek der Grafenfamilie Czernin auf Schloß Kozel [Waldschloß] bei Štáhlavy [Stahlau] als Erbschaft der Waldsteins aus dem Jahre 1816 sowie einige Bücher aus dem Kapuzinerkloster in Mnichovo Hradište [Münchengrätz], dessen Bibliothek Maria Margaretha von Waldstein 1724 gestiftet und mit Schenkungen unterstützt hatte. Nach der Aufhebung des Klosters 1782 wurde ein Teil der Bücher der Familie Waldstein nach Doksy zurückgegeben. Das Geschlecht Pachta z Rájova legte auf Schloß Liblice eine Bibliothek an, aus der einige Handschriften und Drucke erhalten sind, vorwiegend aus dem 18. und 19. Jh. Die Bestände aus Bechyne gehen auf die Vorbesitzer die Grafen von Sternberg und die Fürsten von Paar zurück.

1.3 Seit 1967 wird der Bestand der Alten Drucke (ca. 23.000 Bde) nicht mehr vermehrt. Die bibliothekarische Erschließung und die Forschungstätigkeit im Bereich der Alten Drucke bleibt aber weiterhin eine der vorrangigen Aufgaben der Bibliothek. In der Buchwissenschaftlichen Abteilung wird neben einer ständigen Verbesserung der Kataloge umfassendes Material für eine Bibliographie der gedruckten fremdsprachigen Bohemica aus den Jahren 1501-1800 als Datenbank zusammengetragen, die gegenwärtig etwa 43.000 Aufzeichnungen über fremdsprachige Drucke aus böhmischen und mährischen Druckereien und über die im Ausland erschienenen Schriften aufweist, sofern sie sich auf die historischen böhmischen Länder beziehen oder ihre Autoren aus diesen Ländern stammen. Des weiteren gibt die Bibliothek die buch- und bibliothekswissenschaftliche Zeitschrift Knihy a dejiny [Bücher und Geschichte] heraus mit Veröffentlichungen zur Geschichte des Buches, Buchdrucks und der Bibliotheken in Böhmen und Mähren bis zur Mitte des 19. Jhs.

1.4 Die Anfänge der Bibliothek

 der
 Königlichen  böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften waren
hinsichtlich ihres Etats bescheiden. Karel Rafael Ungar (1744-1807), Bibliothekar der Strahover Bibliothek und erster Kustos der Prager Universitätsbibliothek, erarbeitete 1785 ein Verzeichnis, das eine Auswahl der für die Mitglieder der Gesellschaft erforderlichen Publikationen beinhaltete. Eine Systematisierung des Bestandes wurde jedoch nicht erreicht. Wiederholte Versuche, eine konsequent organisierte Bibliothek ins Leben zu rufen, mißglückten.

1.5 Zu einer markanten Veränderung der Bibliothek kam es Ende der zwanziger Jahre des 19. Jhs, als der Philosoph und Mathematiker Bernard Bolzano (1781-1848) den Bestand neu ordnete. Seit 1832 hatte die Bibliothek offiziell ernannte Bibliothekare, darunter im 19. Jh führende Persönlichkeiten der tschechischen Wissenschaft und Kultur wie der Mathematiker Jakub Filip Kulik; der Dichter, Sprachwissenschaftler und Historiker Karel Jaromír Erben; der Philosoph Ignác Jan Hanuš (später auch Bibliothekar der Prager Universitätsbibliothek); der Historiker Karl Adolf Konstantin Höfler und der Philosoph Václav Kaulich. Sie arbeiteten eng mit den Bibliothekaren der bedeutendsten Prager Bibliotheken zusammen, z. B. mit Bohumír Jan Dlabac von der Strahover Bibliothek, Václav Hanka vom Nationalmuseum, Karl Balling vom Polytechnischen Institut und Pavel Josef Šafarík, dem Direktor der Universitätsbibliothek.

1.6 Eine Bestandserweiterung erfolgte vor allem durch Austausch von Publikationen mit vergleichbaren Institutionen sowie durch Rezensionsexemplare und Schenkungen. Zur Erweiterung der Bibliothek trugen auch die Mitglieder der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften bei. Eine der größten Schenkungen stammt von Professor Tobias Gruber († 1806), dem Kammeralbaudirektor und Sekretär der Gesellschaft. Er vermachte der Bibliothek einige hundert Titel vom Ende des 18. Jhs zu Geschichte, Poesie, Naturwissenschaften, Mathematik und Physik. Grubers Werke waren ebenfalls vertreten, darunter seine Critische Übersicht der Linearperspective (Prag 1804). Der erste gedruckte Katalog registrierte 1835 etwa 700 Titel (s. u. 3.3, J. F. Kulik). Bis zum Ende der sechziger Jahre des 19. Jhs weitete sich der Bestand auf 13.000 Bde aus. 1918 wurde die mehrjährige Neukatalogisierung und -klassifizierung des Bestandes abgeschlossen, der damals bereits 51.381 Bde in 15 Abteilungen aufwies. Ungünstig für die Tätigkeit der Bibliothek wirkten sich Raumknappheit und Personalmangel aus. Zusätzlich komplizierten mehrere Umzüge die Nutzung und die Bearbeitung des Bestandes. Nichtsdestoweniger wuchs die Zahl der Bücher bis 1949 auf 100.000 Bde an.

1.7 Auch die Tschechische Akademie der Wissenschaften und Kunst bemühte sich bald nach ihrer Gründung 1890 um den Aufbau einer eigenen Bibliothek. Die ersten Jahrzehnte ihrer Existenz waren allerdings von finanziellen und räumlichen Schwierigkeiten geprägt. Die Mängel in der Konzeption und praktischen Verwaltung der Bibliothek dauerten angesichts der unzulänglichen materiellen Absicherung bis in die zwanziger Jahre des 20. Jhs an. Erst dann trat eine zeitweilige Besserung ein. Die Bibliothek wurde reorganisiert und katalogisiert, ihre Bestände durch internationalen Tauschverkehr merklich erweitert. Zu Beginn der dreißiger Jahre des 20. Jhs endete diese Entwicklung. Die Bibliothek wurde der National- und Universitätsbibliothek in Prag als ewiges Depositum übergeben. 1952 wurde sie mit einem Bestand von 75.927 Bdn in den neuen Räumen der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Kunst aufgestellt.

1.8 Die 1920 gegründete Bibliothek der Masaryk-Akademie der Arbeit wurde von Anfang an als Institutionsbücherei aufgebaut und beinhaltete bei der Übergabe an die Hauptbibliothek der Akademie 40.000 Bde mit vorwiegend moderner Literatur aus den Bereichen Technik, Ökonomie und Arbeitsorganisation.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Zum Bestand der Alten Drucke (z. T. mit Werken bis 1850), der gesondert aufgestellt ist, existiert ein Dienstkatalog, der z. Z. auf EDV übertragen wird. Auf dieser Basis können in Zukunft genauere Angaben gemacht werden. Die Titel des 19. Jhs sind nicht gesondert aufgestellt. Da zu den historischen Beständen kein moderner chronologischer, sprachlicher oder systematischer Katalog vorliegt, können im folgenden nur ungefähre, auf den Veröffentlichungen zu den Beständen beruhende Zahlenangaben gemacht werden. In der Systematischen Übersicht werden die wichtigsten Provenienzen unterschieden. Da die Bestände nicht systematisch gegliedert sind, ist eine Beschreibung nach Gruppen und Fachgebieten erschwert.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei den Alten Drucken (ca. 23.000 Bde) dominiert die Literatur des 18. Jhs. Die Drucke des 16. Jhs machen 3 Prozent aus (786 Titel), die Drucke des 17. Jhs 9 Prozent. 107 Inkunabeln kommen hinzu. Der Bestand der ehemaligen Bibliothek der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften enthält 33 Drucke aus dem 16. Jh.

2.3 Der Bestand bis 1900 enthält durchschnittlich etwa ein Drittel Germanica. Dies gilt auch für die in der Hauptbibliothek der Akademie der Wissenschaften aufbewahrten 107 Inkunabeln. Bei den weiteren einzelnen Teilbeständen und Jahrhunderten gibt es allerdings Unterschiede. So dominiert z. B. in den Beständen der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften die deutsche Sprache, insbesondere bei den Monographien und Periodika der wissenschaftlichen Gesellschaften, und zwar bis in die siebziger Jahre des 19. Jhs hinein.

2.4 Stark vertreten ist die deutsche Sprache auch im Bestand der ehemaligen Waldsteinschen Bibliothek aus dem Schloß in Doksy, aus der etwa 8350 Bde im Jahre 1953 in die Bibliothek kamen. Der publizierte Teil des Katalogs dieser Sammlung verzeichnet 1728 Titel bis zum Ende des 18. Jhs, unter denen Schriften in französischer (661 Titel), deutscher (599), lateinischer (366) und italienischer Sprache (88) überwiegen, während Werke in anderen Sprachen weniger als ein Dutzend ausmachen. In der ersten Hälfte des 19. Jhs trat die deutsche Sprache bedingt durch die Vorliebe der Eigentümer für die französische Belletristik in den Hintergrund. Auch Teile der Schloßbibliotheken in Bechyne und Liblice, die vorwiegend aus Literatur des 18. und 19. Jhs bestehen, enthalten interessante Germanica.

2.5 Interessant ist die sprachliche Zusammensetzung bei den Drucken des 16. Jhs, die nach 1953 angeschafft und in einem gedruckten Verzeichnis erfaßt sind (s. u. 5, A. Badurová, B. Brtova). Zusammen mit 33 Titeln aus dem ehemaligen Bestand der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften und 8 Drucken aus der Waldsteinschen Bibliothek sind es 786 Titel, darunter 544 lateinische, 133 deutsche, 54 tschechische, 44 italienische, 8 französische, 2 spanische und ein englischer. Die 282 in Deutschland im 16. Jh gedruckten Werke stammen in erster Linie aus Frankfurt a. M. (32 verschiedene Drucker und Verleger), Köln (26), Leipzig (17), Nürnberg (16) und Wittenberg (15), ferner aus Altdorf, Amberg, Augsburg, Dresden, Duisburg, Eisleben, Erfurt, Frankfurt/Oder, Hagenau, Heidelberg, Helmstedt, Herborn, Ingolstadt, Jena, Magdeburg, Mainz, Marburg, München, Neustadt a. d. Haardt, Pforzheim, Rostock, Schwäbisch Hall, Solingen, Speyer, Tübingen und Zwickau. Einige dieser Drucke sind nicht im VD 16 verzeichnet.

Systematische Übersicht

Königliche böhmische Gesellschaft der Wissenschaften

2.6 Die Zusammensetzung des Bestandes der ehemaligen Bibliothek der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften läßt sich anhand des erhaltenen Standortkatalogs illustrieren (s. u. 3.3). 1889 umfaßte die Bibliothek ca. 16.000 Bde und stand mit 280 wissenschaftlichen Institutionen und gelehrten Vereinen im Schriftentausch. Die Titel sind nach Fachgebieten verzeichnet. Geschichte, Archäologie und Kunst sind mit 1777 Bibliothekseinheiten vertreten; Naturwissenschaften und Anthropologie mit 1016; Philosophie, Literaturgeschichte, Bibliographie, Folklore, Bibliothekswesen und Buchwissenschaft mit 932; Erdkunde, Ethnographie, Meteorologie mit 651; Mathematik, Astronomie mit 484; Medizin mit 457; Physik und Chemie mit 376; Technik und Ökonomie mit 340; Recht mit 271; Theologie mit 92. Eine ähnliche fachliche Verteilung weisen auch die 2690 verzeichneten Periodika auf. Deutsche Autoren und ihre Werke finden sich in allen Gruppen. Leider bestehen die ältesten Eintragungen im Katalog nur aus den Titeln, der Zahl der Bände und dem Erscheinungsort ohne Datierung, so daß eine zeitliche Einordnung erschwert ist.

2.7 Von den 33 Drucken verschiedener Fachgebiete aus dem 16. Jh seien genannt Sancte Vrsule fraternitas ... (Nürnberg 1513); Alcuinus Flaccus, Homiliae sev Maivs sermones sive conciones ad populum, praestantissimorum ecclesiae doctorum ... (Köln 1530); Martin Luther, Chronica ...Deudsch (Wittenberg 1551); Johann Lencker, Perspectiva ... (Nürnberg 1571); Helmoldus, Chronica Slauorum ... (Frankfurt a. M. 1581); Johann Theodor Freige, Panegyres Altorfianae ... (Altdorf 1581) und Christiaan van Adrichem, Theatrum Terrae Sanctae et Biblicarvm Historiarvm ... (Köln 1593).

Waldsteinsche Bibliothek

2.8 Quellen zur Geschichte der Wissenschaften bietet auch der Bestand aus der Waldsteinschen Bibliothek aus Doksy (ca. 8350 Bde), dessen Zusammensetzung die intellektuellen und beruflichen Interessen der gräflichen Familienmitglieder widerspiegelt. Obwohl die Bibliothek erst nach 1680 angelegt wurde, enthält sie juristische und verwaltungstechnische Schriften vom Ende des 16. Jhs, ferner Werke zu Fragen der damaligen Politik und Diplomatie, topographische Handbücher und Reiseführer, Handbücher über Hausmedizin, Gedichte und Schöne Literatur (einschließlich deutsche Literatur), Schriften der französischen Enzyklopädisten (auch in deutschen Übersetzungen) sowie in Deutschland oder Österreich gedruckte Gebetbücher.

2.9 Bei der deutschen Literatur finden sich Gesamt- und Einzelausgaben, so z. B. Gottlieb Wilhelm Rabeners Freundschaftliche Briefe samt dessen Leben und Schriften (Karlsruhe 1777), Johann Friedrich von Cronegks Sämtliche Schriften (Karlsruhe 1776), Johann Georg Jacobis Sämtliche Werke (Karlsruhe 1780), Kleists Sämtliche Werke (Karlsruhe 1776), Lessings Fabeln (München 1792), seine Lustspiele und Trauerspiele (beide Karlsruhe 1777) sowie sein Theatralischer Nachlass (Berlin 1786), ferner von Antoine Houdart de la Motte Neue Fabeln (Frankfurt, Leipzig und Hirschberg 1736). Bei den Nachschlagewerken finden sich z. B. Johann Huebners Curieuses und reales Natur-, Kunst-, Berg-, Gewerck- und Handlungs-Lexicon (Leipzig 1717) und sein Reales Staats-Zeitungs- und Conversations-Lexicon (Leipzig 1729), Johann Heinrich Zedlers Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste (Halle und Leipzig 1732-1750) und Johann Georg Krünitz' Oeconomische (Oeconomisch-technologische) Encyklopädie ... (Brünn 1823, Berlin 1822-1845).

2.10 Zur Geschichte sind bemerkenswert Václav Hajeks z Libocan, Böhmische Chronica ... (Prag 1596), Antonio Ludovico Muratoris Das glückliche Christenthum in Paraguay, unter den Missionarien der Gesellschaft Jesu ... (Wien, Prag und Triest 1758), Moses Mendelssohns Ritualgesetze der Juden, betreffend Erbschaften, Vormundschaftssachen, Testamente und Ehesachen ... (Berlin 1778) sowie Johann Gottfried Grohmanns Gebräuche und Kleidungen der Chinesen ... (Leipzig o. J. [ca. 1800]). Zur Aufklärungszeit liegen zahlreiche deutschsprachige Titel vor, so François Joachim Duport du Tertre, Geschichte der sowohl alten als neuern Verschwörungen, Meutereyen und merkwürdigen Revolutionen (Breslau 1764), die Abhandlung von der genauen Verbindung der natürlichen mit der geoffenbarten Religion (Klagenfurt 1792) sowie die Predigt über den Charakter, den Zweck und die Früchte der heutigen Aufklärer und Aufklärung in Religionssachen (o. O. [Passau] 1799).

2.11 Werke zur Genealogie und Reisebeschreibungen sind ebenfalls gut vertreten. Die Genealogie repräsentieren u. a. aus dem 17. Jh Michael Praun, Das Adeliche Europa und das noch viel edlere Teutschland ... (Speyer 1685); Florentius Schilling, Todten-Gerüst, Das ist: Wolgegründte Ehren-Gedächtnuß, Hochadelicher Cavalliern, Herren und Frauen ... (Sulzbach 1676) und Peter Ambros Lehmann, Itztherschendes Europa ... (Hamburg 1697) sowie aus dem 18. Jh Johann Huebner, Kurtze Fragen aus der Genealogie ... (o. O. [Leipzig] 1725-1733). Von den ältesten Reisebeschreibungen zu verschiedenen Kontinenten seien genannt Adam Olearius, Außführliche Beschreibung der Kundbaren Reyse nach Muscow und Persien (Schleswig 1663); Jan Nieuhof, Die Gesandtschaft der Ost-Indischen Geselschaft in den Vereinigten Niederländern, an den Tartarischen Cham, und nunmehr auch Sinischen Keiser ... (Amsterdam 1666); Angelicus Maria Myller, Peregrinus in Jerusalem (Prag 1729); Václav Vratislav z Mitrovic, Merkwürdige Gesandtschaftsreise von Wien nach Konstantinopel (Leipzig 1787); Leopold Berchtold z Uhercic, Anweisung für Reisende ... (Braunschweig 1791) und François Alexandre Fréderic de La Rochefoucauld-Liancourt, Reisen in den Jahren 1795, 1796 und 1797 durch alle an der See belegenen Staaten der Nordamerikanischen Republik (Hamburg 1799).

2.12 Bei den Militaria finden sich deutschsprachige Werke wie Allain Manesson Mallet, Kriegsarbeit oder Neuer Festungsbau ... in der deutschen Übersetzung von Philipp von Zesen (Amsterdam 1672) und Carl Gottfried Wolff, Versuch über die sittlichen Eigenschaften und Pflichten des Soldatenstandes (Leipzig 1776). Bei den Lebensbeschreibungen einzuordnen sind u. a. Werke wie Plutarchs von Chärones Lebens-Beschreibungen der berühmtesten Griechen und Römer ... (Leipzig 1745-1754); Christoph Friedrich Nicolai, Anekdoten und Karakterzüge aus dem Leben Friedrich des Zweiten (Berlin 1787); Johann Christian Herchenhahn, Geschichte Albrechts von Wallensteins, des Friedländers (Altenburg 1790-1791) und Jiljí Bartolomej Chládek, Rede am glorreichsten Geburtstage S. kais. kön. Maj. Franz des Zweiten (Prag 1794).

2.13 Umfangreich vertreten sind weiterhin Werke zu Politik und Bürgerrecht, besonders aus der zweiten Hälfte des 18. Jhs. Die Bibliothek besitzt z. B. Emmer de Vattels Völkerrecht; oder gründliche Anweisung wie die Grundsäze des natürlichen Rechts ...auf die Angelegenheiten der Nationen und Souverän angewendet werden müssen (Frankfurt und Leipzig 1760) und seine Untersuchungen über das Natürliche Recht und Anmerkungen über des Herrn von Wolfs Recht der Natur (Mitau und Leipzig 1771), Georg Christian Oeders Bedenken über die Frage: Wie dem Bauernstande Freyheit und Eigenthum in den Ländern, wo ihm beydes fehlet verschaffet werden könne? (Frankfurt und Leipzig 1771), Johann August Schlettweins Archiv für den Menschen und Bürger in allen Verhältnissen ... (Leipzig 1781) und sein Staats-Magazin für Teutschland ... (Gießen und Marburg 1785), Johann Christian Schubart von Kleefelds Gutgemeinter Zuruf an alle Bauern, die Futtermangel leiden, besonders an die Kursächsischen (Leipzig 1784), Martin Norbert Adolf Kopetz' Leitfaden zu dem von Sonnenfelsschen Lerbuche der Politischen Wissenschaften (Prag und Leipzig 1787) sowie Eudaemonia, oder deutsches Volksglück, ein Journal für Freunde von Wahrheit und Recht (Leipzig, Frankfurt a. M. und Nürnberg 1795-1798).

2.14 Des weiteren liegen zur Mathematik vor Johann Georg Leutmanns Geometria repetita ... (Danzig 1739) und Johann Baptist Eberenz' Algebra, Oder gründliche Anweisung zu der Buchstaben-Rechen-Kunst (Augsburg und Freiburg i. Br. 1758). Die ältesten medizinischen Drucke sind Kräuterbücher, darunter Jacob Theodor Tabernaemontanus' Neuw Kreuterbuch ... (Frankfurt a. M. 1588-1591), Hieronymus Bocks Kräuterbuch (Straßburg 1577) und Quintus Apollinaris' Ein außerlesen schön Artzney- und Kräuter Buch von mancherley bewehrten Experimenten und Artzneyen (Erfurt 1629). Des weiteren besitzt die Bibliothek Jacob Augustin Huenerwolffs Foecundi gynaecei mysteria ... (Arnstadt 1690), dem Eberhard Gockels Kurtzer Bericht, von denen wütenden Hunds-Bissen ... (Augsburg 1679) beigebunden ist; Christian Ludwig Mursinnas Beobachtungen über die Ruhr ... (Berlin 1780), Odilo Schregers Kleine Hausapotheke ... (Augsburg 1780) sowie Christoph Wilhelm Hufelands Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern (Wien 1797). Übersetzungen ins Deutsche aus dem 18. Jh sind beispielsweise Nicolas Andry, Untersuchungen über die Wuth, nach dem Bisse toller Thiere (Leipzig 1785) und John Armstrong, Die Kunst die Gesundheit zu erhalten (Zürich 1788).

2.15 Zur Wirtschaft finden sich u. a. Fabriken- und Manufakturenstand in Böhmen im Jahre 1792 (Frankfurt und Leipzig 1793) und Friedrich Gottlob Leonhardi, Oekonomische Briefe oder entdeckte Betrügereien der Verwalter. Nebst einem vollständigen Entwurf einer Jahresrechnung (Leipzig 1787-1788). Einen breiten Raum nehmen Werke zur Landwirtschaft ein, darunter John Mill, Versuch von dem Wetter nebst Anmerkungen über des Schafhirten von Banbury Regeln ... (Leipzig 1772) in deutscher Übersetzung, Johann Wenzl Redlhammers Die Landwirthschaft in Böhmen sowohl im Grossen als im Kleinen praktisch behandelt (Prag 1788) und Johann Friedrich Mayers Das Ganze der Landwirthschaft (Prag 1789). Von B. G. Peßler besitzt die Bibliothek Spezialwerke zur Landwirtschaftstechnik des 18. Jhs, z. B. seine Vollständige Beschreibung und Abbildung einer neuen Dreschmaschine (Braunschweig 1797) und seine Kurze Beschreibung und Abbildung eines neu erfundenen sehr einfachen Butterfasses (Braunschweig 1797). Zu Forstwirtschaft und Gartenbau liegen u. a. vor Johann Michael Maurers Betrachtungen über einige sich neuerlich in die Forstwissenschaft eingeschlichene irrige Lehrsätze und Künsteleyen (Leipzig 1783), Unterricht zum Holzanbau für Heidereuter und Holzförster auf herrschaftlichen Ritterguts- und andern Privatforsten (Dresden 1791), Georg August Schleppachs Karakteristisches Verzeichniß der vorzüglichsten, in Teutschland anzubauenden, einheimischen und nordamerikanischen wildwachsenden Holzarten (Dresden 1791) sowie Phantasien zu ländlichen Verzierungen und Gartengebäuden (Leipzig 1800-1803). Aus dem 18. Jh sind zum Bereich Bergbau u. a. vorhanden Johann Philipp Riess' Praktische Abhandlung von den Eigenschaften und Zubereitungen des Alauns (Marburg 1785), Freiherr von Hofmanns Abhandlung über die Eisen-Hütten (Hof 1785-1788) und Wilhelm August Lampadius' Drei Abhandlungen über die Preisfrage: worin besteht der Unterschied zwischen Roheisen aus Hohenöfen und geschmeidigem Eisen aus Frischheerden? (Leipzig 1799).

2.16 Zum Recht finden sich aus dem 16. Jh Georg von Rotschitz' Processus Juris deutsch ... (Augsburg 1530) und Justin Goblers Der Rechten Spiegel ... (Frankfurt a. M. 1564) sowie aus dem 18. Jh Franz Joseph Gross' Einleitung zu den praktischen Vorlesungen (Prag 1777), der Leitfaden zur österreichischen Rechtskenntniß nach den josephinischen Gesetzen und neuesten Verfassungen ... (Prag und Leipzig 1789) und Ludwig Ferdinand von Heyslers und Adelshofen, Handbuch der erläuterten allgemeinen Jurisdikzionsnorme mit praktischen Noten und dem neuen Landtafelpatente (Prag 1795). Bei den rechtlichen Ordungen seien einige deutschsprachige aus dem 16. Jh genannt, z. B. Des Heyligen Römischen Reichs Ordnungen. Die Golden Bulla sampt aller gehaltner Reichßtäg Abschieden (Mainz 1545).

2.17 Zu den ältesten theologischen Drucken in der Bibliothek gehören u. a. seltene Werke von Paolo Manuzio und Martin Luther, z. B. Der LXXXII. Psalm. Ausgelegt. Mart. Luther (Wittenberg 1530). Aus dem 18. Jh finden sich Andachts- und Erbauungsbücher wie Christliche Unterweisungen auff alle Sonntag deß Jahrs (München 1726) aus der Provenienz der Gräfin Ernestina Czernin, Creutz-Weeg, oder Andachts-Übung bey denen XIV. Stationen des Calvarie-Bergs ... (Prag 1759), Johann Michael Sailers Vollständiges Lese- und Gebetbuch für katholische Christen (München 1789) und Carl Friedrich Lohdes Christliches Tagebuch zur häuslichen Erbauung in den Morgen- und Abendstunden auf alle Tage im Jahre (Zittau und Leipzig 1799).

2.18 Der allgemeinen Unterhaltung auf Schloß Doksy dienten Publikationen wie z. B. Beytrag zur Unterhaltung munterer und ernsthafter Gesellschaften. Eine Wochenschrift (Hamburg 1767-1768), Neuer Kinderfreund (Wien und Prag 1799), Familienkalender auf das gemeine Jahr 1799 (Prag [1798]), André Philidors Praktische Anweisung zum Schachspiel (Gotha 1797) und [Jakob Spons] Drey neue curieuse Tractätgen von dem Trancke Cafe, Sinesischen The, und der Chocolata ... (Bautzen 1688).

Tschechische Akademie der Wissenschaften und Kunst

2.19 Im Gesamtbestand der Bibliothek der ehemaligen Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Kunst überwiegen die Werke des 20. Jhs. Unter den fremdsprachigen Werken, die größtenteils durch Austausch gewonnen wurden, fällt die relativ hohe Zahl medizinischer Dissertationen auf, die zwischen 1910 und 1920 in Gießen gedruckt wurden.

Werke anderer Provenienzen

2.20 Zur Philologie besitzt die Bibliothek die einschlägigen Werke aus dem 16. bis 19. Jh, darunter Cicero in lateinischen und deutschen Ausgaben, die Werke Kants und zahlreiche Schriften Moses Mendelssohns. Bemerkenswert sind hier deutsche Drucke des 16. Jhs in lateinischer Sprache, die nicht im VD 16 verzeichnet sind. So besitzt die Bibliothek z. B. Lambertus de Monte, Compilatio cometaria ...in octo libros Aristotelis de physico siue de naturali auditu intitulatos ... (Köln 1506); Johannes Caesarius, Dialectica ... (Köln 1535) sowie Jan Gruutere, Iani Grvteri animadversiones in L. Annaei Senecae opera (Heidelberg 1594). Von der klassischen Literatur in Ausgaben des 16. Jhs sei Horaz' Poemata. Illustrata Argumentis & castigationibus Georgii Fabricii Chemnicensis (Leipzig 1575) genannt. Philipp Melanchthon ist mit mehreren seiner Werke vertreten, so mit Elementa Latinae grammatices (Wittenberg 1525), Grammatica Latina (Leipzig 1552) und Epigrammatum libri tres (Wittenberg 1560).

2.21 Zum Recht liegen vor Der erst Theil aller deß Heiligen Römischen Reichß gehaltener Reichstäg Ordnungen und Abschiedt ... (Mainz 1594), Aller deß Heiligen Römischen Reichß gehaltener Reichstäg Ordnungen vnd Abschied der ander Theil (Mainz 1594), Abschiedt der Rö. Kay. Mt: Vnd gemeiner Ständt, auff dem Reichsztag zu Regenspurg ... aufgericht (Mainz 1594) sowie Friedrich IV., Churfürstlicher Pfaltz, Fürstenthumbs in Obern Bayern, Landsordnung (Amberg 1599).

2.22 Die Geschichte betrifft u. a. Giovanni Tommaso Minadoi, Persische Historia (Frankfurt a. M. 1592), und zu den ältesten Lebensbeschreibungen zählt Kurtzer Bericht wie der Ehrwirdige ...

Philippvs Melanthon sein Leben hie auff Erden geendet ... (Frankfurt a. M. 1561). Bei den Militaria findet sich Reinhard Graf zu Solms' Besatzung. Ein kurtzer bericht wie Stätt, Schlösser oder Flecken, mit kriegs volck sollen besetzt sein ... (Frankfurt a. M. 1564). Ferner besitzt die Bibliothek der Genealogie zugerechnete Werke wie Melchior Pfintzings Thewerdanck (Frankfurt a. M. 1563) und Reinhard Graf zu Solms' Beschreibung, vom Vrsprung anfang vnd herkhomen des Adels ... (Frankfurt a. M. 1564).

2.23 Zu den ältesten Werken der Mathematik zählen hier Adam Rieses, Rechnung auff der Lynihen vnd Federn ... (Zwickau 1527) und Hieronymus Rodlers Eyn schön nützlich Büchlin vnd Vnderweisung der Kunst des Messens, mit dem Zirckel, Richtscheidt oder Linial (Simmern 1531), deren Ausgaben nicht im VD 16 verzeichnet sind. Ferner betrifft die Landwirtschaft Charles Estienne, Siben Bücher von dem Feldbau, vnd vollkomener bestellung eynes ordentlichen Meyerhofs oder Landguts (Straßburg 1580). Aus dem Bereich Bergbau und Industrie zählt Ein nützlich Bergbüchlin von allen Metallen ... (Erfurt 1527, nicht im VD 16) zu den ältesten Drucken.

Bibliophile Ausgaben

2.24 Als Sonderbestand werden bibliophile Ausgaben aufbewahrt. Dabei dominieren das tschechische Schrifttum und Übersetzungen ins Tschechische, in geringer Menge finden sich aber auch deutsche Werke.

3. KATALOGE

3.1 Moderne allgemeine Kataloge

Generalkatalog

[nach Autoren und Sachtiteln; verzeichnet Alte

Drucke in Kurzform; im Internet unter http://

www.lib.cas.cz zugänglich]

Sachkatalog

[nach Fächern und Schlagwörtern in alphabetischer Ordnung; verzeichnet keine Alten Drucke]

EDV Katalog für die Zuwächse seit 1993

[Im Internet unter http://www.lib.cas.cz zugänglich]

Die Alten Drucke werden z. Z. mit EDV katalogisiert.

Alte Drucke in tschechischer Sprache sind erfaßt in Knihopis ceských a slovenských tisk od doby nejstarší do konce XVIII století [Bibliographie der tschechischen und slowakischen Drucke von den ältesten Zeiten bis zum Ende des 18. Jhs] (Praha 1939-).

Die Bestände sind ebenfalls in der Bibliographie der gedruckten fremdsprachigen Bohemica aus den Jahren 1501-1800, die als Datenbank in der Hauptbibliothek der Akademie der Wissenschaften in Prag ausgearbeitet wird, verzeichnet.

3.2 Moderne Sonderkataloge

Katalog der Alten Drucke

[Dienstkatalog in Zettelform; alphabetisch nach Autoren und Sachtiteln; enthält auch Angaben über Typographie, Illustrationen, Einbandgestaltung, Buchpreise und Vorbesitzer]

Kartothek der Buchdrucker und Künstler

[Dienstkatalog; wird auf der Basis des Katalogs der Alten Drucke z. Z. angelegt]

3.3 Historische Kataloge

Honori ac venerationi Francisco Seraphico ... Catalogum librorum bibliothecae Hradistiensis ad Iseram posuit AVP. Stanislaus Schattaviensis pro tunc guardianus ... [hschr. Bandkatalog von 1754; systematische Ordnung in 15 Sachgruppen; die Gruppen Canciones Germanici, Historiae Germanicae und Spirituales Germanici verzeichnen 481 Titel; ursprünglich auf 22 Sachgruppen ausgelegt, jedoch unvollständig; die verzeichneten Titel befinden sich nicht mehr alle in der Bibliothek]

Standortkatalog der Bibliothek der Königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften

[hschr. Bandkatalog von 1831-1952; systematisch; 4 Bde zu Periodika (2690 Titel), 16 Bde zu Monographien (6679 Titel)]

Catalogus Bibliothecae Regiae Societatis scientiarum Bohemicae. Bücher-Verzeichniß der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Prag [hschr. Bandkatalog; angelegt 1834, überarbeitet 1853; befindet sich im Archiv der Akademie der Wissenschaften]

Kulik, Jakob Philipp (Filip): Bibliothek der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften zu ihrem Privatgebrauche alphabetisch verzeichnet. Prag 1835 [verzeichnet 700 Einträge]

Inventar der Bibliothek der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Kunst [hschr. Bandkatalog; 3 Bde; in den zwanziger Jahren des 20. Jhs angelegt und bis in die fünfziger Jahre aktualisiert; 2 Bde verzeichnen den Allgemeinbestand nach Titeln, Zahl der Bände, Art des Erwerbs, Preis, bei späteren Eintragungen auch Erscheinungsort und -jahr; ein weiterer Band ist als Standortkatalog angelegt und verzeichnet Titel, Zahl der Bände, Erwerbungsdatum und Inventarnummer]

Katalog der Bibliothek der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Kunst

[hschr. Zettelkatalog; alphabetische Ordnung nach Autoren und Titeln; in den zwanziger Jahren des 20. Jhs angelegt]

4. QUELLEN UND DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Quellen zur Geschichte der Bibliotheken der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften und der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Kunst werden im Archiv der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik aufbewahrt (s. Eintrag dort). Quellencharakter haben aber auch die in der Hauptbibliothek aufbewahrten hschr. historischen Kataloge (s. o. 3.3).

4.2 Darstellungen

Horák, František: Základní knihovna Ceskoslovenské akademie ved [Die Hauptbibliothek der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften]. In: Vestník CSAV [Mitteilungen der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften] 63 (1954) S. 263-274

Dejiny a cinnost ZK-ÚVI CSAV [Geschichte und Tätigkeit der Hauptbibliothek - Wissenschaftliches Informationszentrum der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften]. Praha 1989 (Vedecké informace CSAV, 1989. Prírucka pro uzivatele vedeckých informací, 6)

Zahradil, Jirí Švábová, Libuše; Vítek, Antonín: Short history of the Main Library - Scientific Information Centre of the Czechoslovak Academy of Sciences. Prague 1992 (Vedecké informace CSAV, 1992. Prírucka pro uzivatele vedeckých informací, 6/1)

Podaný, Václav: Knihovny CAVU a KCSN od r. 1918 do vzniku CSAV [Die Bibliotheken der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Kunst und der Königlichen böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften seit 1918 bis zur Gründung der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften]. In: Práce z dejin CSAV [Arbeiten zur Geschichte der CSAV], Serie A, Bd 4 (1992) S. 12-30

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Badurová, Anezka; Brtová, Bohuslava: Soupis tisk 16. století ve fondech ZK-ÚVI CSAV [Verzeichnis der Drucke des 16. Jhs in den Beständen der Hauptbibliothek - Wissenschaftliches Informationszentrum der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften]. Praha 1987-1988 (Vedecké informace CSAV, 1987-1988. Bibliografie 1. T. I-III)

Badurová, Anezka: Práce s historickými knizními fondy a bibliografická cinnost v Základní knihovne - Ústredí vedeckých informací CSAV [Bearbeitung der historischen Buchbestände und bibliographische Tätigkeit in der Hauptbibliothek - Wissenschaftliches Informationszentrum der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften]. In: Z knihovnické praxe [Aus der Bibliothekspraxis] (1991) Heft 112, S. 11-15

Brtová, Bohuslava: Dodatky ke Knihopisu ceských a slovenských tisk od doby nejstarší az do konce XVIII. století z fondu Základní knihovny - Ústredí vedeckých informací CSAV [Ergänzungen zur Bibliographie der tschechischen und slowakischen Drucke von den ältesten Zeiten bis zum Ende des 18. Jhs in den Beständen der Hauptbibliothek - Wissenschaftliches Informationszentrum der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften]. Praha 1990 (Vedecké informace CSAV, 1990. Bibliografie 3)

Brtová, Bohuslava: Díla J. A. Komenského v Základní knihovne - Ústredí vedeckých informací CSAV [Die Werke von J. A. Komenský in der Hauptbibliothek - Wissenschaftliches Informationszentrum der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften]. Praha 1991 (Vedecké informace CSAV, 1991. Bibliografie 4)

Hanuš, Ignaz Johann: Systematisch und chronologisch geordnetes Verzeichnis sämmtlicher Werke und Abhandlungen der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften. Prag 1854

Johanides, Josef: O nekterých prírstcích vzácných tisk v Základní knihovne CSAV [Über einige seltene Akquisitionen Alter Drucke in der Hauptbibliothek der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften]. In: Vestník CSAV [Mitteilungen der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften] 73 (1964) Heft 5, S. 854

Johanides, Josef: Deset nejcennejších prírstk starých tisk v Základní knihovne CSAV [Zehn kostbare Akquisitionen Alter Drucke in der Hauptbibliothek der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften]. In: Zprávy CSAV [Nachrichten der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften] (1965) Heft 6, S. 54-55

Johanides Josef: Tiskarská slovacika 18. století ve fondu Knihovny Akademie ved CR [Gedruckte Slovacica des 18. Jhs im Bestand der Hauptbibliothek der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik]. Praha 1997

Lifka, Bohumír: Valdštejnská knihovna ze zámku v Doksech [Die Waldsteinsche Bibliothek aus dem Schloß in Doksy]. Praha 1968 (Vedecké informace CSAV, 1968. Supplement 2, S. 30-54)

Lifka, Bohumír: Valdštejnská knihovna na zámku v Doksech. I. Soupis starých tisk (A-M). II. Soupis starých tisk krom beletrie (N-Z). Staré tisky krásného písemnictví (A-Z) [Die Waldsteinsche Bibliothek auf dem Schloß in Doksy. I. Verzeichnis der Alten Drucke (A-M). II. Verzeichnis der Alten Drucke außer der Schönen Literatur (N-Z). Alte Drucke der Schönen Literatur (A-Z)]. Praha 1969-1970 (Vedecké informace CSAV, 1969 und 1970. Supplemente 2-4)

Millauer, Maximilian: Uebersicht sämmtlicher in den bisherigen Bänden von Abhandlungen der k. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften vorkommenden Aufsätze. Für die Abhandlungen der k. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften. Prag 1823

Wegner, Georg (Jirí): Obecný rejstrík ke spism král. ceské spolecnosti nauk 1784-1884. Generalregister zu den Schriften der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften 1784-1884. Prag 1884 [in deutscher und tschechischer Sprache]

Wegner, Georg (Jirí): Obecný rejstrík ke spism král. ceské spolecnosti nauk 1884-1904. Generalregister der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften 1884-1904. Prag 1905 [verzeichnet unter Philologica auch Germanica, S. 67-68; in deutscher und tschechischer Sprache]

Weitenweber, Wilhelm Rudolph: Repertorium

sämmtlicher Schriften der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften vom Jahre 1769 bis 1868. Prag 1869

Stand: März 1999

Anezka Badurová


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.