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Bibliothek des Heimatmuseums

Adresse. Lange Str. 71, 15926 Luckau [Karte]
Telefon. (03544) 2293

Unterhaltsträger. Stadtverwaltung Luckau
Funktion. Museumsbibliothek.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Geistes-, Staats-, Wirtschafts- und Naturwissenschaften, Museologie. 2. Besondere Sammelgebiete: Orts- und Regionalgeschichte von Luckau; Landwirtschaft, speziell Werke von und über Johann Gottlieb Koppe.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek.

Vorbestellung erforderlich. - Öffnungszeiten: Sonntag 10-16 Uhr, Dienstag 9-12 und 14-18 Uhr, Mittwoch bis Freitag 9-12 und 14-16 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung empfehlenswert. Fußwegnähe vom Bahnhof (10 Minuten; Nahverkehrs-Station Falkenberg-Uckro-Lübben-Beeskow). A 13 (E 36/E 55), Ausfahrt Luckau; B 87. Parkmöglichkeit vor dem Haus.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das 1912 eröffnete Luckauer Heimatmuseum ist auf Anregung Luckauer Bürger und mit besonderer Beteiligung des damaligen Landrates Kurt Freiherr von Manteuffel (1866-1926) entstanden. Nach mehrmaligem Umzug und wechselnder personeller Betreuung standen das Museum wie auch der Heimatkalender für den Kreis Luckau seit 1926 unter der Leitung des Luckauer Kreisheimat-Vereins. Damit begann der Aufbau einer Heimatbibliothek, in der u. a. die Schriften der Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Altertumskunde und verschiedene Bücher aus dem Nachlaß des Landrates Kurt von Manteuffel Eingang fanden. Bibeln und Gesangbücher waren in der Schausammlung ausgestellt. Erstmals erfaßt wurde die Museumsbibliothek durch den 1951 hauptamtlich angestellten Museumsleiter Georg Sasse, der von Beruf Buchhändler war. Deshalb ist es nicht möglich, Verluste oder Provenienzen bis 1951 nachzuweisen.

1.2 Laut Inventar erreichte die Museumsbibliothek bis 1973 einen Bestand von etwa 400 Titeln, wobei die Gruppe Geschichte mit 136 Titeln am stärksten vertreten war. Ihr folgten Sonstige Literatur (Zeitschriften, Zeitungen, Gesetz- und Amtsblätter, Lexika, Wörterbücher) mit 61 Titeln und Religion und Philosophie mit 46 Titeln. 1973 wurde der Bibliothek eine detaillierte Systematik zugrundegelegt. Schwerpunkt blieb die mit der Region zusammenhängende Literatur im Bereich Geschichte. Hinzu kamen die Bereiche Wirtschaft, Kulturgeschichte, Kunst und Museologie.

1.3 Die Bibliothek zog 1974 aus einem Abstellraum in einen eigens eingerichteten Raum. Dieser wurde wegen der durchschnittlich 110 Zugänge jährlich jedoch zu eng. Im Zuge der Rekonstruktion des Museums 1991/92 erhielt die etwa 2500 Titel umfassende Bibliothek einen größeren Raum, der mit Spezialmöbeln ausgestattet werden konnte.

1.4 Forschungsaufgaben wurden zum Anlaß genommen, um spezielle Sammlungen anzulegen, so z. B. über Leben und Werk des aus dem Kreis Luckau stammenden Landwirts Johann Gottlieb Koppe (1782-1863) und zum Thema Zuchthaus Luckau. Bei den Ausstellungen der Heimatgeschichtsabteilung, der Karl-Liebknecht-Gedenkstätte in der Justizvollzugsanstalt und auch bei der Sonderausstellung " 700 Jahre Nikolaikirche Luckau" (1991) wurden Buchbestände thematisch einbezogen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Bei einem Gesamtbestand von 2486 Titeln umfaßt der historische Bestand 355 Titel. Aus dem 16. Jh stammen 6 Titel, aus dem 17. Jh 8, aus dem 18. Jh 91 und aus dem 19. Jh 250. Mit 304 Titeln überwiegt das deutschsprachige Schrifttum, gefolgt von Latein mit 42 Titeln, Französisch mit 5 sowie Griechisch und Sorbisch mit jeweils 2 Titeln.

Systematische Übersicht

2.2 Die Gruppe Religion und Philosophie weist mit 87 Titeln den höchsten Anteil an historischen Werken auf. Drei Titel datieren in das 16. Jh, 3 in das 17. Jh, 42 in das 18. Jh und 39 in das 19. Jh. Davon sind 6 in lateinischer, und je einer in griechischer und sorbischer Sprache. Bei den ältesten Ausgaben handelt es sich um Schriften Martin Luthers. Vorhanden ist ferner die Fest-Chronik (Leipzig 1591) von Zacharias Rivander (1554-1594). Rivander, Superintendent in Forst (Niederlausitz), ist Gegenstand von M. Jakob Daniel Ernstens Historischer Confekt Tafel (um 1690).

2.3 Im Bereich Wirtschaft (36 Titel) stammen 2 Titel aus dem 18. Jh und 34 aus dem 19. Jh. Als Sondersammlung verfügt die Bibliothek über 30 Veröffentlichungen des Landwirts und Agrarwissenschaftlers Johann Gottlieb Koppe (1782-1863), geboren in Beesdau (Kreis Luckau). Als Förderer des landwirtschaftlichen Schul- und Vereinswesens hat Koppe erheblichen Anteil an der Errichtung der ersten Ackerbauschule der Niederlausitz in Gliechow (1845) und an der Entstehung der 1855 gegründeten agrokulturchemischen Versuchsstation in Dahme. Zum überwiegenden Teil handelt es sich um Kopien, die nach Möglichkeit durch Originale ersetzt werden sollen. Originale sind die Erstausgabe seines Lehrbuches Unterricht im Ackerbau und in der Viehzucht, Handbuch für Landleute und alle, welche es mit dem Landmann gut meinen, besonders im Preußischen Staate (Berlin 1813), das von Albrecht Daniel Thaer herausgegeben wurde, und die von Laurenz Hannibal Fischer unter Mitwirkung u. a. von J. G. Koppe herausgegebene Monatsschrift Landwirtschaftliche Literatur-Zeitung (Frankfurt a. M. 1842-1849, Folge 1-16).

2.4 In der kleineren Gruppe Staat und Recht (53 Titel, davon 25 bis 1900) datieren 2 Titel in das 16. Jh, 4 in das 17. Jh, 11 in das 18. Jh und 8 in das 19. Jh; 16 Titel sind in lateinischer Sprache.

2.5 Mit einem Gesamtbestand von 864 Titeln nimmt die Geschichte den ersten Platz ein. Chronologisch gliedern sich die 73 historischen Titel in einen aus dem 17. Jh, 16 aus dem 18. Jh und 56 aus dem 19. Jh. Bis auf 8 Werke (7 lateinische und ein sorbisches) liegen sie in deutscher Sprache vor. Darunter ist der Neue Büchersaal der Gelehrten Welt (1710-1712). Auch Werke zur Geschichte der Niederlausitz, Sachsens und Brandenburgs liegen vor.

2.6 Von den 24 Titeln zur Kulturgeschichte ist einer aus dem 16. Jh; 6 sind aus dem 18. Jh und 17 aus dem 19. Jh. Vier Titel aus der Gruppe Kunst stammen aus dem 19. Jh. 14 Werke zur Erdkunde gliedern sich in 4 Titel aus dem 18. Jh und 10 aus dem 19. Jh. Acht Titel umfassen die Naturwissenschaften, davon einer aus dem 18. Jh.

2.7 Bei der übrigen Literatur gehören von 430 Titeln 83 zum historischen Bestand. Dazu gehören Zeitungen, Gesetz- und Amtsblätter, Lexika und Wörterbücher, schöngeistige Literatur, Literaturgeschichte, Lehrbücher und Varia. Neun Titel stammen aus dem 18. Jh und 74 aus dem 19. Jh. Davon sind 13 in Latein, 5 in Französisch und einer in Griechisch. An Zeitungen sind das Luckauer Wochen- und Unterhaltungsblatt (1832-1838), das Luckauer Kreiswochenblatt (1839-1847) sowie das Luckauer Kreisblatt (1848-1908) vorhanden, welche in der 1832 in Luckau gegründeten Druckerei Entleutner (später Moschütz) gedruckt wurden. Von den Werken des aus der Niederlausitz stammenden Bühnenautors Ernst von Houwald (1778-1845) sind zwei Trauerspiele, Der Leuchtturm und Die Heimkehr, nennenswert.

3. KATALOGE

Sachkatalog

[Kartei; Systematik in Anlehnung an das Niederlausitzer Landesmuseum Cottbus]

Alphabetischer Gesamtkatalog [im Aufbau]

Brandenburgische Zeitungen sind bei Gittig nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Inventarbücher. 1951 ff.

4.2 Darstellungen

Jentsch, Hugo: Die 19. Hauptversammlung zu Luckau am 3. Juni 1903. In: Niederlausitzer Mittheilungen 8 (1904) S. 219-224

Lippert, Woldemar: Der Luckauer Landrat Kurt Freiherr v. Manteuffel. In: Niederlausitzer Mitteilungen 18 (1927) S. 165-174

Tucek, Helga: Zur Geschichte des Kreismuseums Luckau (1912-1987). In: Neue Museumskunde 31 (1988) Heft 1, S. 24-34

Stand: Februar 1993

Helga Tucek


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.