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Bibliothek des Hessischen Staatsarchivs

Adresse. Schloß, 6100 Darmstadt
Telefon. (06151) 12 57 53
Bibliothekssigel. <460>

Unterhaltsträger. Land Hessen
Funktion. Dienstbibliothek.
Sammelgebiete. Hassiaca (Bereich des ehemaligen Volksstaats Hessen, einschließlich ehemals landgräflich hessischer Gebiete); Geschichtliche Landeskunde.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.30-13.00 Uhr und 14.00-16.30 Uhr, Samstag 8.30-12.30 Uhr. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät, Mikrofilm-Lesegerät und Reader-Printer.
Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung empfehlenswert. Bus- und Sraßenbahnverbindung vom Hauptbahnhof (Linien 3, D und F) zum Schloß. Parkmöglichkeit in den umliegenden Parkhäusern.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Das seit 1803 bestehende Geheime Staatsarchiv des Großherzogtums Hessen in Darmstadt, der Rechtsvorgänger des heutigen Hessischen Staatsarchivs Darmstadt, verfügte über eine dem Umfang nach nicht mehr rekonstruierbare Dienstbibliothek, die bis 1932 auf einen Bestand von etwa 30.000 Bdn angewachsen war. Kurz vorher, 1929, war das Stadtarchiv Darmstadt aus dem Verbund mit Stadtmuseum und Stadtbibliothek ausgegliedert worden. Dieses rechtlich der Stadt zugeordnete, faktisch aber eng mit dem Staatsarchiv zusammenarbeitende und nach dem Zweiten Weltkrieg ihm fachlich zugewiesene Archiv verfügte ebenfalls über eine eigenständige Handbibliothek, die teilweise über den Krieg hinweggerettet werden konnte. Die Dienstbibliothek des Staatsarchivs wurde dagegen 1944 als Folge der Bombenangriffe auf Darmstadt vollständig zerstört. Einzelne Bände wurden dadurch gerettet, daß sie schon vorher der Großherzoglichen Hofbibliothek, der Vorgängerin der heutigen Landes- und Hochschulbibliothek, abgegeben worden waren.

1.2 Ab 1945 erfolgte ein Neuaufbau der gemeinsam im Residenzschloß untergebrachten Dienstbibliotheken des Staatsarchivs und des Stadtarchivs. Unter maßgebender Beteiligung des späteren Archivdirektors Friedrich Knöpp konnten durch antiquarische Ankäufe, Geschenke von Privatpersonen und Behördenablieferungen Teile der verlorenen Altbestände ersetzt werden. Umfangreiche Buchgeschenke stammen von Prof. Dr. Wilhelm Martin Becker, Kreisdirektor Leopold von Werner (1961) und Adolph Freiherr von Gemmingen zu Fränkisch-Crumbach (1961/62). Kleinere Bücherbestände wurden aus dem Nachlaß von Archivdirektor Julius Reinhard Dieterich, von Oberfinanzrat Wilhelm Lucius (1961) und über die Großherzogliche Hofbibliothek aus der Hinterlassenschaft der Königin Louise von Schweden geb. Prinzessin von Battenberg erworben (letztere vor allem mit älteren französischen Werken zur französischen Geschichte).

1.3 1951 und 1974 kamen Ankäufe von Forstmeister Ernst Rohde aus Viernheim hinzu (hessische Literatur aus der ersten Hälfte des 19. Jhs, Urkundenbücher zur hessischen Geschichte und Reiseführer). Von Major Friedrich Wilhelm Deiss, Landesdenkmalpfleger Dr. Max Herchenröder und dem Genealogen Dr. Walter Möller wurden kleinere Buchbestände übernommen (Militaria, Kunst- und Reiseliteratur, Genealogica). 1971 schließlich wurde zusammen mit dem Archiv der Grafen von Schlitz gen. von Görtz ein umfangreicher Teil der Görtzischen Bibliothek erworben, die aus rechtlichen Gründen (Depositum) gesondert aufgestellt und katalogisiert wurde. Weitere Deposita entstammen der Sammlung der Familie Cloos, Nidda, und dem Archiv der Grafen von Erbach-Schönberg. Im Rahmen von Behördenablieferungen übernahm die Bibliothek des Staatsarchivs einen Bestand alter Schulbücher, Schulschriften und Programme von der Viktoriaschule in Darmstadt, umfängliche Amtsdrucksachen (Verordnungsblätter, Gesetzessammlungen u. a.) aus Archivalienablieferungen von Kreisen, Amts- und Landgerichten sowie 1978 aus der Bibliothek des aufgelösten Regierungspräsidiums Wiesbaden (vorwiegend preußische, kurhessische und nassauische Amtsblätter und Staatshandbücher).

1.4 Gesammelt wird diejenige Literatur, die bei der Benutzung von Urkunden und Akten aus den angeführten geographisch-administrativen Bereichen herangezogen werden muß. Es handelt sich in erster Linie um landeskundliche und heimat- bzw. ortskundliche Literatur (Stadt- und Dorfgeschichten, auch Festschriften und örtliche Mitteilungen). Hinzu kommt Literatur zu historischen Hilfswissenschaften (Genealogie, Heraldik, Urkundenlehre, Paläographie), zur Verwaltungs- und Behördengeschichte und zur Geschichte angrenzender Territorien und des Reiches. Einen großen Raum nehmen darüber hinaus allgemeinere und speziellere Nachschlagewerke und Zeitschriftenreihen ein. Landeskundliche Zeitschriften des In- und Auslandes, die mit der für den Bereich des ehemaligen Großherzogtums Hessen zuständigen Zeitschrift Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde getauscht werden, sind als Bibliothek des Historischen Vereins der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek eingegliedert und vom Staatsarchiv aus zugänglich.

1.5 Die inhaltlichen Schwerpunkte der Bibliothek ergeben sich aus dem Zuständigkeitsbereich von Staats- und Stadtarchiv. Heutiger Zuständigkeitsbereich des Staatsarchivs ist der Regierungsbezirk Darmstadt in seinen Grenzen von 1968 (vor Angliederung des aufgehobenen Regierungsbezirks Wiesbaden). Der historische Sprengel umfaßt für die Zeit bis 1945 das damalige Land, den vormaligen Volksstaat (bis 1918 das Großherzogtum) Hessen mit den Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen, dessen linksrheinische Teile (Kreise und kreisfreie Städte Alzey, Bingen, Mainz und Worms) 1945 dem Land Rheinland-Pfalz zugewiesen wurden. Die der Provinz Starkenburg zugehörige ehemalige Reichsstadt Wimpfen kam 1945 zu Württemberg-Baden, 1952 zu Baden-Württemberg (Landkreis Heilbronn). Beim Aufbau der Bibliothek war und ist zu beachten, daß ältere Archivbestände auch ehemalige Herrschaften und Institutionen betreffen, die außerhalb des heutigen Bundesstaates Hessen gelegen waren. Betroffen sind insbesondere Teile des Elsaß, der Pfalz und Badens (ehemalige Grafschaft Hanau-Lichtenberg), die 1866 an Preußen abgetretenen Gebietsteile des hessischen Hinterlandes (ehemaliger Kreis Biedenkopf mit Battenberg und Vöhl und der Herrschaft Itter) und das Amt Königsberg im Kreis Wetzlar, die Landgrafschaft Hessen-Homburg und das 1802 bis 1816 dem Großherzogtum Hessen angehörende Herzogtum Westfalen mit der Hauptstadt Arnsberg. Die Zuständigkeit des Stadtarchivs umfaßt das heutige Stadtgebiet von Darmstadt einschließlich der Stadtteile Arheilgen, Bessungen, Eberstadt, Kranichstein und Wixhausen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Bestandsbeschreibung basiert auf einer Zählung, bei der nur solche Druckschriften erfaßt wurden, die den Dienstbibliotheken von Staatsarchiv und Stadtarchiv Darmstadt eingegliedert waren, nicht aber solche, die sich in überwiegend archivalischen Nachlässen und Sammlungen befinden. Nicht erfaßt ist daher insbesondere die auf Prozeßakten verstreute Deduktionenliteratur, die mit Hilfe der vorhandenen Aktenfindmittel (Repertorien, Karteien) ermittelt werden muß. Nicht erfaßt ist weiter die umfangreiche Verordnungssammlung (Aktenabteilungen E3 und R1), die überwiegend aus zeitgenössischen Drucktexten ab dem 16. Jh besteht. Die Bibliothek des Staatsarchivs weist einen Gesamtbestand von 80.000 Bdn auf, diejenige des Stadtarchivs 14.160 Bde. Staatsarchiv Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Der historische Bestand besteht aus 15.008 Bdn mit 6689 Buchtiteln, entsprechend 19,2 bzw. 8,5 Prozent des Gesamtbestands. Davon entfallen auf das 16. Jh 11 Titel (0,2 Prozent), auf das 17. Jh 110 (1,6 Prozent), auf das 18. Jh 651 (9,7 Prozent) und auf das 19. Jh 5800 Titel (86,7 Prozent); 117 Titel sind ohne Jahresangabe, aber zweifellos dem Altbestand zuzuordnen.

2.3 Der überwiegende Teil der historischen Literatur ist deutschsprachig, 14.385 Bde mit 6270 Titeln (93,7 Prozent der Titel). Fremdsprachig sind 623 Bde mit 419 Titeln (6,3 Prozent): 287 französischsprachige Bde mit 167 Titeln (2,5 Prozent), 213 lateinischsprachige Bde mit 157 Titeln (2,3 Prozent) sowie 90 englischsprachige Bde mit 81 Titeln (1,2 Prozent). Sonstige Sprachen sind in 33 Bdn bzw. 14 Titeln vorhanden (0,2 Prozent). Die lateinische Literatur dominiert im 16. Jh mit 63,6 Prozent und nimmt graduell ab: 17. Jh ca. 20 Prozent, 18. Jh ca. 13 Prozent, 19. Jh 0,5 Prozent. Auf die französische Literatur entfallen im 17. Jh 6 Titel, im 18. Jh ca. 40 Titel und im 19. Jh ca. 120 Titel. Die englische Literatur ist im 18. Jh nur mit einem Titel, im 19. Jh bereits mit 80 Titeln vertreten. Systematische Übersicht

2.4 Die Gliederung der Dienstbibliothek des Staatsarchivs wie auch des Stadtarchivs nahm Dr. Friedrich Knöpp nach der Systematik des Bibliographischen Handbuchs der Quellenkunde zur deutschen Geschichte von Dahlmann und Waitz vor. Lediglich die Görtzische Bibliothek (s. u. 2.11) wurde im Zusammenhang der Provenienz belassen. Alle übrigen Bände der beiden Dienstbibliotheken wurden nach sachlichen und geographischen Pertinenzen aufgestellt. Davon ausgegliedert wurden häufig benutzte Handbücher und Nachschlagewerke (Lexika, Urkundenbücher, Stammtafeln, Atlanten, Handbücher und Zeitschriftenreihen zur hessischen Landesgeschichte), die im Benutzersaal aufgestellt sind.

2.5 In der Abteilung " Allgemeine Geschichte einschließlich Archivwesen" sind 3 Titel des 18. und 145 des 19. Jhs enthalten, darunter 23 zum Thema Archivwesen, in der Abteilung Historische Hilfswissenschaften 5 Titel des 18. und 77 des 19. Jhs, in der Abteilung Allgemeine Deutsche Geschichte ein lateinischer Titel des 17. Jhs, 5 Titel des 18. und 246 des 19. Jhs (davon 6 fremdsprachige).

2.6 Die Abteilung " Einzelne Zweige des geschichtlichen Lebens" hat 11 Titel des 17., 46 Titel des 18. und 667 Titel des 19. Jhs. Darunter finden sich 216 Militaria aus dem Nachlaß von Major Deiss und 117 Titel zur Rechts- und Verfassungsgeschichte. Die Abteilung " Geschichte, Kulturgeschichte und Ortsgeschichte der Deutschen Landschaften" ist mit 10 Titeln des 18. und 131 Titeln des 19. Jhs vertreten. Die Abteilung " Ausland" hat 3 Titel des 18. und 81 Titel des 19. Jhs, darunter 28 französische Publikationen.

2.7 In der Abteilung " Allgemeine Geschichte von Hessen und des Rhein-Main-Gebiets" finden sich 9 Titel des 17., 61 Titel des 18. und 303 Titel des 19. Jhs. In der Abteilung " Hessen und Rhein-Main-Gebiet, Zweige des geschichtlichen Lebens" sind 11 Titel des 16. und 17. Jhs, 84 Titel des 18. Jhs und 1148 Titel des 19. Jhs nachgewiesen. Es finden sich 411 Titel aus dem Bereich der Rechts- und Verfassungsgeschichte, darunter 32 Schriften des Staatsministers Friedrich Carl von Moser aus dem 18. Jh, des weiteren 9 Titel Gerichts- und Landrechte des 18. Jhs, 593 Titel zur Wirtschaftsgeschichte, einschließlich Land- und Forstwirtschaft, zum größten Teil aus Ablieferungen der Forstämter. 124 Titel zur Landes- und Siedlungsgeschichte und 103 Titel zur Heeresgeschichte schließen sich an.

2.8 Die Abteilung " Kirchen- und Geistesgeschichte" enthält 19 Titel des 16. und 17. Jhs, 58 Titel des 18. und 721 Titel des 19. Jhs. Speziell zur Kirchengeschichte liegen 357 Titel vor, darunter 50 Schriften des Freiherrn von Ketteler und 21 hessen-darmstädtische Gesangbücher. Der Literaturgeschichte sind 160 Titel, der Kunstgeschichte 42 Titel sowie der Universitäts- und Schulgeschichte 248 Titel zuzuordnen. In der Abteilung " Landgrafschaft Hessen" umfaßt der historische Bestand 47 Titel, die Abteilung " Landgrafschaften Hessen-Darmstadt und Hessen-Homburg" enthält 17 Titel des 17., 5 Titel des 18. und 64 Titel des 19. Jhs, darunter 22 Leichenpredigten und Personalschriften. Nicht mitgezählt wurden die 118 im Großherzoglichen Hausarchiv (Archivabteilung D) erschlossenen Bde der Zeit vor 1900, von denen 101 ebenfalls unmittelbar Hessen-Darmstadt und Hessen-Homburg betreffen.

2.9 In der Abteilung " Einzelne Territorien des Rhein-Main-Gebiets" sind 9 Titel des 17., 106 Titel des 18. und 360 Titel des 19. Jhs zu finden, darunter 30 Leichenpredigten und Personalschriften sowie 51 Deduktionen. In der Abteilung Ortsgeschichte wurden 7 Titel des 16. und 17. Jhs gezählt, 44 Titel des 18. und 782 des 19. Jhs. Allein die Residenzstädte Darmstadt und Mainz sind mit 168 und 135 Titeln vertreten. In der Abteilung Sippenkunde besteht der Altbestand aus 17 Titeln des 17. und 18. Jhs sowie 66 Titeln des 19. Jhs.

2.10 Außerhalb der allgemeinen Systematik stehen folgende Abteilungen: die Abteilung Amtsdrucksachen mit 18 Titeln des 18. und 167 Titeln (in 1896 Bdn) des 19. Jhs. Darunter finden sich die großen Gesetzesreihen insbesondere der Landgrafschaft Hessen und des Großherzogtums Hessen in kompletter Folge (zu den gedruckten Verordnungen der Aktenbestände s. o. 2.1), die Staatshandbücher, auch für Nachbarterritorien wie Kurhessen, Nassau und Preußen, sowie die Landtagsdrucksachen. In der Abteilung Statistik sind 117 Titel des 19. Jhs aufgestellt, darunter die kompletten Serien der Beiträge zur Statistik für das Großherzogtum Hessen und der Mitteilungen der Centralstelle für die Landesstatistik. In der Abteilung " Handbibliothek des Benutzersaals" sind 13 Titel des 17. und 18. Jhs sowie 176 Titel des 19. Jhs vorhanden, darunter 176 Bde des Gothaischen Genealogischen Taschenbuchs aus dem 19. Jh. Die Abteilung " Justizsachen", entstanden aus Aktenablieferungen der Gerichtsbehörden, enthält 136 Titel des 19. Jhs.

2.11 Die Abteilung " Deposita" enthält im Depositum Schlitz 25 Titel des 16. und 17. Jhs, 135 Titel des 18. und 351 Titel des 19. Jhs, darunter 50 Leichenpredigten und Personalschriften sowie 48 Deduktionen, überwiegend der Reichsritterschaft. Weitere 19 Titel des Altbestandes im Depositum Schlitz sind ohne Jahresangabe. Daneben weist das Depositum Cloos 18 Titel des 17. und 18. Jhs sowie 353 Titel des 19. Jhs auf, darunter zahlreiche Einzelnummern von Zeitungen. Im Depositum Erbach-Schönberg schließlich sind 21 Titel des 18. und 19. Jhs enthalten, darunter 8 Leichenpredigten und 4 Deduktionen. Die Abteilung Zeitungen ist mit 3 Titeln des 17., 18 Titeln des 18. und 70 Titeln des 19. Jhs belegt, letztere in 1139 deutschsprachigen Bdn. Die Abteilung " Zeitschriften im Benutzersaal" hat 5 ins 19. Jh zurückgehende Titel, darunter das Archiv für Hessische Geschichte und Altertumskunde und die Quartalsblätter des Historischen Vereins für das Großherzogtum Hessen.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.12 Zur angegliederten Bibliothek des Stadtarchivs gehören 3162 Bde bzw. 1917 Titel historischer Bestand (13,5 Prozent der Titel des Gesamtbestandes). Davon entfallen auf das 16. Jh 3 (0,1 Prozent), auf das 17. Jh 17 (0,9 Prozent), auf das 18. Jh 132 (6,9 Prozent) und auf das 19. Jh 1716 Titel (89,5 Prozent). 49 Titel des Stadtarchivs (2,5 Prozent) sind ohne Jahresangabe, aber zweifellos dem historischen Bestand zuzuordnen. Der überwiegende Teil ist deutschsprachig: 3124 Bde bzw. 1885 Titel (98,3 Prozent). Fremdsprachig sind 38 Bde mit 32 Titeln (1,7 Prozent): 12 Bde mit 11 Titeln in französischer Sprache (0,6 Prozent), 20 Bde bzw. 16 Titel in lateinischer (0,8 Prozent), 3 Bde mit 2 Titeln in englischer (0,1 Prozent) sowie 3 Titel (0,1 Prozent) in sonstiger Sprache. Systematische Übersicht

2.13 Die Abteilungen " Handapparat, Allgemeine Nachschlagewerke, Landeskunde von Darmstadt und Umgebung, Allgemeine und Politische Geschichte von Darmstadt, Rechts- und Verwaltungsgeschichte Darmstadts sowie Gesundheitswesen und Militärgeschichte" enthalten einen Titel des 16. Jhs, 5 Titel des 17., 31 des 18. und 167 des 19. Jhs. Darunter finden sich 4 Leichenpredigten, Jakob Christoph Iselins Neu Vermehrtes Historisch- und Geographisches Lexikon (1726-1744), Friedrich Carl von Mosers Patriotisches Archiv für Deutschland (1784-1790) sowie das Turnierbuch Georg Rüxners von 1566. Die Abteilungen " Wirtschafts- und Sozialgeschichte Darmstadts, Volkskunde und Kulturgeschichte sowie Kirchengeschichte" bestehen aus 7 Titeln des 18. und 219 des 19. Jhs. In der Abteilung " Wissenschaft und wissenschaftliche Einrichtungen" sind 7 Titel des 18. Jhs sowie 175 des 19. Jhs vorhanden. Darunter sind u. a. Helfrich Peter Sturz' Schriften (1779-1782), Georg Gottfried Gervinus' Geschichte der poetischen Nationalliteratur der Deutschen (1833-1838) sowie verschiedene zeitgenössische Schriften Georg Christoph Lichtenbergs.

2.14 Die Abteilung Bildungswesen hat 11 Titel des 18. und 91 Titel des 19. Jhs, darunter (mit Lücken) die Allgemeine Schulzeitung (1824-1844) sowie verschiedene Lehrbücher des 18. Jhs. Die Abteilung Buch- und Zeitungswesen ist mit je 8 Titeln des 17. und 18. sowie 127 des 19. Jhs vertreten. Erwähnenswert sind die Jenaer philosophische Dissertation von Thomas Sagittarius, Qui fiat quod multi abhorrent ab esu casei (1607), Heinrich Leuchters Antiqua Hessorum fides christiana et vera (1607), Elias Hasenmüllers Quadragesima Jesuitarum (1609) sowie 18 hessen-darmstädtische Gesangbücher des 18. und 19. Jhs.

2.15 Die Abteilung " Kunst- und Denkmalpflege, Musik, Theater und Museen" ist mit 6 Titeln des 18. und 186 des 19. Jhs vertreten. Darunter befinden sich Georg Christian Lehms Davids heiligthum in Zion ... Kirchen-Music auf das Jahr 1715, vor die Hoch-Fürstl. Hessen Darmstädt. Schloß-Capelle aufgesetzet (1714), Georg Joseph Voglers Tonwissenschaft (1776), die von Karl Emil Franzos besorgte Gesamtausgabe der Werke Georg Büchners von 1879 und Georg Mollers Denkmäler der deutschen Baukunst (1815). In den Abteilungen " Turnen und Sport, Ortsgeschichte der Darmstädter Stadtteile, Bevölkerungsgeschichte" finden sich 15 Titel des 19. Jhs, darunter insbesondere die Adreßbücher der Stadt Darmstadt für die Jahre 1819 bis 1900. Die Abteilung Zeitschriften ist mit 4 Titeln des 18. und 35 des 19. Jhs vertreten. Hervorzuheben sind die Nationalzeitung der Deutschen (1797-1798), die Zeitschrift Die Gartenlaube (1876-1900) sowie Einzelnummern verschiedener Zeitungen aus den Revolutionsjahren 1848/49.

2.16 In der Abteilung Hessen sind ein Titel des 16., 5 Titel des 17., 19 des 18. und 458 des 19. Jhs enthalten. Darunter befinden sich J. Poppels Das Großherzogtum Hessen in malerischen Ansichten (1842-1845), die Lerssnersche Chronik der Stadt Frankfurt am Main (1706) sowie F. W. Strieders Grundlagen zu einer hessischen Gelehrten- und Schriftstellergeschichte (1781-1782).

2.17 In der Abteilung " Welt" sind 2 Titel des 16., 3 des 17., 34 des 18. und 232 des 19. Jhs nachgewiesen. Zu nennen sind Ambrosius Calepinus' Bergomatis professionis Eremitanae Dictionarium (Paris 1517), Johannes Millers Illustratio Systematis Sexualis Linnaei (Darmstadt 1792), eine Beschreibung des gantzen Rheinstroms (1690), The Works of Ossian (Frankfurt 1783), Wielands Neueste Gedichte (Karlsruhe 1777) und Merians Topographia (1644-1726).

3. KATALOGE

Es werden jeweils parallel ein Benutzer- und ein Dienstkatalog geführt:

Alphabetischer Katalog

[nach PI, ab 1972 nach RAK. Der historische Bestand wird schrittweise in die Neuverzeichnung einbezogen.]

Die Bestände sind teilweise (soweit nach RAK verzeichnet) im Darmstädter Gesamtkatalog nachgewiesen, nicht aber im Hessischen Zentralkatalog. Zeitungsbestände sind teilweise bei Hagelweide verzeichnet.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Fink, Georg: Geschichte des hessischen Staatsarchivs Darmstadt. Darmstadt 1925

Lachmann, Hans-Peter: Dienstbücherei. In: Mitteilungen aus dem Hessischen Staatsarchiv Darmstadt (1971) Nr. 1, S. 12

Mitteilungen aus den Hessischen Staatsarchiven. Darmstadt 1971 ff. (zweimal jährlich) Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt, veröffentlicht mit Unterstützung der Historischen Kommission Darmstadt 1971 ff. [Bis 1991 lagen 32 Titel in 55 Bdn vor.]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Dieterich, Julius Reinhard: Wegweiser durch das Schrifttum des Historischen Vereins für Hessen. Darmstadt 1934

Eckhardt, Albrecht: Hessisches Staatsarchiv und Stadtarchiv Darmstadt. Übersicht der Bestände. 2. Aufl. Darmstadt 1975

Schäfer, Adelheid: Hessische Zeitungen. Bestandsverzeichnis für die bis 1950 im Gebiet des ehemaligen Großherzogtums und Volksstaats Hessen erschienenen Zeitungen. Darmstadt 1978

Stand: Juni 1991

Friedrich Battenberg

Adelheid Schäfer

Christa Staub


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.