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Hochschulbibliothek der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mozarteum

Adresse. Mirabellplatz 1, 5020 Salzburg; [Karte] angeschlossenes Institut für Spielforschung und Spielpädagogik: Schwarzstr. 24, 5020 Salzburg [Karte]
Telefon. (0662) 87 11 47; Institut für Spielforschung und Spielpädagogik: (0662) 889 08-371
Telefax. (0662) 87 11 47-21

Unterhaltsträger. Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
Funktionen. Öffentlich zugängliche Hochschulbibliothek; integriertes Bibliothekssystem, bestehend aus Hauptbibliothek, (dislozierten) Abteilungsbibliotheken (Orff-Institut und Musikerziehung in Innsbruck) sowie eingeschränkt benützbaren Institutsbibliotheken.
Sammelgebiete. Musik, Instrumentenkunde, Theater, bildende Kunst; ferner Geschichte, Literatur und Philosophie.
Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (Freihandaufstellung von Nachschlagewerken, (musikalischen) Gesamtausgaben und Zeitschriften; Magazinierung von monographischer Literatur und Musikalien; Einzel- und Gruppenangebot der audiovisuellen Medien). - Öffnungszeiten: während der Vorlesungszeit: Montag bis Freitag 9-16 Uhr. - Leihverkehr: ÖLV, internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für Benützer. Kopiergeräte, Lesegeräte für Mikroformen; Ab- und Überspielgeräte für alle audiovisuellen Medien.
Hinweise für anreisende Benützer. Alle Buslinien vom Bahnhof Richtung Zentrum bis Station Mirabellplatz. - Parkgarage in unmittelbarer Nähe.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Die 1841 gegründete Musikschule stand lange unter der Schirmherrschaft der Internationalen Stiftung Mozarteum. Auch die für den Schulbetrieb notwendige bibliothekarische Betreuung wurde von diesem Institut wahrgenommen. Erst bei der Umwandlung in ein staatliches Konservatorium (1922) stellte sich die Frage nach der Einrichtung einer Schulbibliothek. Mit Hilfe zahlreicher Spenden konnte sie im Januar 1930 eröffnet werden. Nach der Ernennung zur Reichshochschule (1939) wurde aus der Konservatoriums- eine Hochschulbibliothek, der erstmals ein eigener Leseraum mit Diskothek, ein staatlich garantiertes Ankaufsbudget und Bibliothekspersonal zur Verfügung standen. Durch Plünderung bei Kriegsende ging jedoch nur wenige Jahre später der Großteil der Bestände (ca. 13.000 Bde) verloren, auch die Eigenständigkeit wurde zurückgenommen.

1.2 Erst 1971, als die Akademien in Kunsthochschulen umgewandelt und dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung zugeordnet wurden, konnte der Status einer öffentlichen wissenschaftlichen Bibliothek (mit eigenem Personal und Budget) wieder erreicht werden. Zugleich erfolgte erstmals die Zusammenführung der Bestände in einem Bibliothekssaal. Seit der Übersiedlung der Hochschule in das neu adaptierte Sekundogenitur-Palais Altes Borromäum am Mirabellplatz im Jahre 1979 stehen der Hochschulbibliothek Mozarteum (Hauptbibliothek) ein zweigeschossiges Magazin für etwa 200.000 Bde, zwei Lesesäle, eine Mediothek und ein Medienarbeitsraum zur Verfügung.

1.3 Das dem Mozarteum angeschlossene Institut für Spielforschung wurde um 1990 gegründet. Es ist ein abteilungsunabhängiges Institut, das aus einer der 11 Abteilungen des Mozarteums, der Theaterabteilung, hervorgegangen ist. Seine Bestände (s. u. 2.7) sind in einem eigenen Katalog verzeichnet.

Werner Rainer

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.1 Der Gesamtbestand, in den auch die Sammlungen des Instituts für Spielforschung und Spielpädagogik integriert sind, setzt sich aus ca. 140.000 Bdn - aufgeteilt in ca. 60.000 Bücher, ca. 80.000 Notendrucke und 18.000 Objekte der audiovisuellen Medien - zusammen. Von 1085 vor 1900 erschienenen Drucken entfallen 2 Titel auf das 16. Jh, 6 auf das 17. Jh, 142 auf das 18. Jh und 926 Titel auf das 19. Jh. 9 Titel sind ohne Jahresangabe. Die genaue Zuordnung der ca. 80.000 Notendrucke ist nicht möglich, da sie meist kein Erscheinungsjahr aufweisen. Die Auszählung der Titel erfolgte anhand des alphabetischen Zettelkataloges.

2.2 1015 Titel sind deutschsprachig, 27 lateinisch, 9 englisch, 17 französisch, 9 italienisch und einer spanisch.

Systematische Übersicht

2.3 Eine große Bestandsgruppe stellen mit 214 Titeln (182 aus dem 19. Jh, 28 aus dem 18. Jh, 2 aus dem 17. Jh) die Musiklehrbücher dar, vorwiegend zu Instrumentenkunde, Harmonielehre und Kompositionslehre. Darunter findet sich Johann Josef Fux' Gradus ad Parnassum (1725).

2.4 99 Titel gehören zur Musikgeschichte und den verschiedenen Musikstilen. Unter den 77 Titeln aus dem 19. Jh ist Eduard Hanslicks Aus dem Concertsaal. Kritiken und Schilderungen aus den letzten 20 Jahren des Wiener Musiklebens (1870). 19 Werke stammen aus dem 18. Jh, eines aus dem 17. Jh und 2 aus dem 16. Jh. 101 Titel behandeln Leben und Arbeit der Musiker in Biographien, Aufsätzen und Erzählungen. Weitere 13 Titel sind Musikfestschriften.

2.5 323 Titel sind Textbücher des Musiktheaters (248 aus dem 19. Jh, davon 205 aus der ersten Jahrhunderthälfte, 75 aus dem 18. Jh). Es handelt sich um 309 deutschsprachige Drucke, 9 lateinische, 3 italienische und jeweils einen französischen und spanischen. Von den Dramentexten über das Theaterleben (62 deutschsprachige Titel) aus dem 19. Jh sei Josef Lewinskys Vor den Coulissen. Original-Blätter von Celebritäten des Theaters und der Musik (1882) erwähnt.

2.6 Die deutsche Literatur ist mit 87 Titeln (85 aus dem 19. Jh, 2 aus dem 18. Jh) vertreten. Von den restlichen Titeln tfallen 16 (13 aus dem 19. Jh, 3 aus dem 18. Jh) auf die Geschichte, 2 auf Geographie, 22 auf Kunst und Architektur. Zur Philosophie gibt es 39 Titel (34 aus dem 19. Jh, 5 aus dem 18. Jh), zu Psychologie und Pädagogik 22, zum Bereich Politik lediglich 2. 11 Bücher (8 aus dem 19. Jh, eines aus dem 18. Jh, 2 aus dem 17. Jh) sind religiösen Inhalts, darunter ein Antiphonarium diurnale (1689) und Stella Clericorum (Augsburg 1503). Unter den 22 Lexika und Wörterbüchern befindet sich das Dictionnaire portatif des théâtres, contenant l'origine des différents théâtres de Paris (1754).

Bibliothek des Instituts für Spielforschung und Spielpädagogik

2.7 Die Sammlung enthält 41 historische Titel (2 aus dem 18. Jh, 10 aus der ersten, 29 aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs). 39 Titel sind deutschsprachig, jeweils einer französisch und englisch. 5 Bücher beschäftigen sich mit Turnübungen und gymnastischen Spielen. Zum Kinderliedspiel ist Franz Magnus Böhmes Deutsches Kinderlied und Kinderspiel. Volksüberlieferung aus allen Landen deutscher Zunge (1879) vorhanden. 6 Werke betreffen das Kartenspiel, jeweils eines widmet sich Brettspielen, Scherz- und Pfänderspielen, Rätseln, Würfelspielen und Singspielen. 7 Titel sind allgemeine Abhandlungen über das Spiel. Weiters gibt es 5 Titel zu Erziehungsfragen, 2 zu Psychologie und Pädagogik, 2 Jugendkalender und 8 Enzyklopädien.

3.KATALOGE

3.1 Allgemeine Kataloge

Alphabetischer Katalog

[in Zettelform, nach PI, Notendrucke nach RAK]

Systematischer Katalog

[in Zettelform, Bücher nach PI; Musikalien und audiovisuelle Medien nach RAK]

3.2 Sonderkataloge

Interpreten-Katalog

[für audiovisuelle Medien, in Zettelform, alphabetisch]

Katalog der Freihandaufstellung

[in Zettelform, alphabetisch]

Katalog der Mikrofilme

[in Zettelform, alphabetisch]

Katalog der Hausarbeiten (Diplomarbeiten)

[Bandkatalog, alphabetisch; EDV-Erfassung in Vorbereitung]

Katalog der Bibliothek für Spielforschung und Spielpädagogik

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mozarteum in Salzburg, Rektor G. Bauer 1983-1991. Ein Bericht. Salzburg 1991 [zur Bibliothek S. 18-19]

Jahresberichte der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mozarteum in Salzburg. 1881 ff. [enthalten Tätigkeitsberichte der Bibliothek]

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Fuchs, Joachim Rainerius: Musikdrucke und Handschriften in der Sondersammlung der Hochschulbibliothek Mozarteum. Salzburg 1988

Neuwirth, Wolfgang: Michael Haydn, Verzeichnis der Druckwerke. Salzburg 1981

Pretsch, Christine: Verzeichnis der Diplomarbeiten (Hausarbeiten) der österreichischen Kunsthochschulen. 2 Aufl. Salzburg 1992

Stand: Juni 1992

Werner Rainer

Gertrud Oswald


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.