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Adresse. Städtisches Museum, Friedrichstr. 7-11, 24837 Schleswig
[Karte]
Telefon. (04621) 814-280
Telefax. (04621) 3 69 75
Unterhaltsträger. Stadt Schleswig
Funktion. Verwaltung der Hoëschen Bibliothek.
Sammelgebiete. Der Bestand wird nicht vermehrt.
Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung nach Vereinbarung. Leihverkehr: nicht angeschlossen. Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät außerhalb der Bibliotheksräume.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche oder telefonische Anmeldung erforderlich. Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 10 Minuten). Busverbindung ab Bahnhof (Linien 1, 2 oder 4) bis Haltestelle Kleinberg. A 7, Ausfahrt Schleswig-Jagel oder Schleswig-Schuby. Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe.
1.1 Die jahrzehntelang als Öffentliche, Städtische Bücherei dienende Hoësche Bibliothek geht in ihrem Kern auf die Privatbibliothek des Schleswiger Justizrates Peter Hoë (1772-1846) zurück. Hoë legte die Sammlung an während seines Jurastudiums in Göttingen (Besitzvermerk P. Hoë. Gottingae), Halle (Besitzvermerk P. Hoë. Halae) und Kopenhagen (Besitzvermerk P. Hoë. Hafniae). Besitzvermerke in Hoës Büchern stützen die Ansicht, der Justizrat habe zumindest Teile einer bis auf seinen Urgroßvater, den Flensburger Bürgermeister Barthold Hoë (1666-1728), zurückgehenden Familienbibliothek übernommen. Manches dürfte in Antiquariaten erworben sein. Bei seinen Käufen hat Hoë auch die von Friedrich Nicolai herausgegebene Allgemeine (Neue Allgemeine) Deutsche Bibliothek (1765-1806) zu Rate gezogen, die wenn auch lückenhaft im Bestand vorhanden ist.
1.2 In Kopenhagen begann Hoë 1792 einen über 1300 Seiten umfassenden, systematisch gegliederten Katalog anzulegen ( s. u. 3.2). Rechtswissenschaft und " historische Gelehrsamkeit" bildeten die Schwerpunkte dieser Sammlung des in Schleswig wirkenden Juristen. Für die Jahre 1807 bis zu seinem Tod findet sich allerdings weder eine Eintragung in dem Katalog von Hoës Hand noch sein Besitzvermerk in den Büchern. Der von Hoë zusammengetragene Bestand enthält nur wenige Werke des 19. Jhs. Es handelt sich im wesentlichen um Drucke aus dem 17. und 18. Jh, einige Titel stammen auch aus dem 16. Jh, darunter Aventins Annales Boiorum von 1580.
1.3 Seit 1803 Justizrat, hatte Hoë der Stadt Schleswig testamentarisch sein Haus, die Bildnisse seiner Familie, Kapital für eine Stiftung und seine Büchersammlung mit der Auflage vermacht, sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach seinem Tod im Jahre 1846 (er starb unverehelicht) kam es jedoch zunächst zu langwierigen Nachlaßauseinandersetzungen. Deshalb konnte die Bibliothek erst am 1. September 1859 eröffnet werden. Sie wurde im Hause Lange Straße 37 eingerichtet. Eine " Commission für die Hoësche Bibliothek-Stiftung" mit dem Bürgermeister der Stadt Schleswig als Vorsitzendem verwaltete fortan unter gemeinschaftlicher Aufsicht der städtischen Kollegien und der Testamentsvollstrecker die Bibliothek.
1.4 Die Hoësche Bibliothek als Hoësche Bibliothek-Stiftung nunmehr Öffentliche Bücherei erfuhr ihrer neuen Aufgabe entsprechend eine wesentliche Erweiterung ihres Bestandes. Die Stiftungskapitalien erlaubten Neuanschaffungen an zeitgenössischem Schrifttum. Insbesondere Schriften kriegswissenschaftlichen, historischen und dies allerdings gegen den testamentarisch ausgesprochenen Wunsch des Erblassers belletristischen Inhalts kamen neben einigen alten Drucken hinzu, z. B. die Erstausgabe von Aphorismen und Aufsätzen Lichtenbergs. Darstellungen zur Länder- und Völkerkunde wurden zahlreicher. Zeitschriftenabonnements bestanden u. a. für die Deutsche Rundschau (1874 ff.) und Westermanns illustrierte deutsche Monatshefte (1876 ff.).
1.5 Die Aufgabe einer Öffentlichen Bücherei, die die Bibliothek nunmehr zu erfüllen hatte, gebot eine Neugliederung ihrer Bestände. Nach einem neuen, leichter zu handhabenden Schema wurden die Bücher in übersichtlicherer Ordnung aufgestellt. Zur Bestandserschließung schuf der Gymnasiallehrer Emil Terno (1852-1939) zusammen mit dem am Schleswiger Dom wirkenden Propst Georg Heinrich Sieveking (1868-1934) von 1906 ab einen Zettelkatalog; 1910 erschien für einen Teil des Bestandes ein gedruckter Katalog ( s. u. 3.2).
1.6 Größeren Zuwachs bekam die Bibliothek durch die um 1864 erfolgte Übernahme der 1801 zuerst erwähnten und wahrscheinlich aus einer Stiftung hervorgegangenen Schleswiger Stadtbücherei, die überwiegend schöngeistiges Schrifttum enthielt. Hinzu kam die um 1902 testamentarisch der Stadt vermachte Büchersammlung des einstigen Direktors des Schleswiger Taubstummeninstituts Dr. Peter Paulsen (1808-1886). Diese der Hoëschen Bibliothek inkorporierte Büchersammlung, deren größter Teil jedoch als Sondersammlung Aufstellung fand, enthält umfangreiches Schrifttum zur Geschichte Schleswig-Holsteins ( s. u. 2.13).
1.7 1935 und später erhielt die Bibliothek wiederholt Zuwachs durch die Übernahme von Teilen des Buchbestandes der um 1830 gegründeten und ursprünglich literarische Interessen pflegenden Gesellschaft " Museum". Es handelte sich dabei um historische Werke, Reisebeschreibungen und Belletristik. Insgesamt gelangten über 2000 der knapp 4900 Bde, die die Gesellschaft bis zur Auflösung ihrer Bücherei besaß, in die Hoësche Bibliothek. Die Sammlung ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, gesondert aufgestellt und noch nicht erschlossen ( s. u. 2.14).
1.8 Den gesamten Bestand der Hoëschen Bibliothek schätzte der Gymnasiallehrer August Sach, der von 1866 bis 1869 die Bibliothek verwaltete und durch einen heute verschollenen Zettelkatalog erschloß, 1875 auf etwa 9000, der Gymnasiallehrer Emil Terno 1923 auf mindestens 20.000 Bde. Durch die Inflation nach dem Ersten Weltkrieg war das Stiftungskapital der Hoëschen Bibliothek schnell aufgebraucht. Daher entschloß sich der Magistrat, Hoës Stiftung mit der nicht zuletzt unter grenzpolitischem Vorzeichen 1924 ins Leben gerufenen und auf ein breiteres Publikum zielenden Nordmarkbücherei (Stadtbücherei) ab 1932 gemeinsam zu verwalten, zumal mit dem Rumohrschen Hofe ein städtisches Gebäude in zentraler Lage zur Verfügung stand. In den dreißiger Jahren wurden mehrere hundert Bände der Rechtswissenschaftlichen Abteilung der Juristischen Fakultät der Universität Kiel überlassen. Außerdem erhielten das Germanistische Institut und die Medizinische Fakultät einige Werke.
1.9 Als 1957 die Stadtbücherei in die Stadt- und Zentralbücherei umgewandelt wurde, stellte sich die Frage nach Verbleib und Zweckbestimmung der Hoëschen Bibliothek, deren Altbestand wie ein Fremdkörper in der Volksbücherei wirkte. Da sich diese räumlich erweitern mußte, sich nunmehr auch vor die Aufgabe gestellt sah, ihre prekäre Raumfrage zu lösen, wurde es notwendig, Hoës Stiftung auszulagern. Auf dem Dachboden der Realschule fanden die Bücher eine vorläufige Bleibe. 1976 entschloß sich die Stadt, zwei Räume in einem Nebengebäude des Städtischen Museums einzurichten, um die Sammlung Hoës als historische Präsenzbibliothek dauerhaft unterzubringen. Gegenwärtig wird die Hoësche Bibliothek neu katalogisiert. Der ursprüngliche Bestand der Privatsammlung Hoës ließe sich anhand des Kopenhagener Bücherverzeichnisses ( s. u. 3.2) und unter der Annahme, Hoë habe nach 1807 keine weitere Literatur erworben, rekonstruieren.
2.1 Wegen des unterschiedlichen Erschließungsgrades der insgesamt mehr als 7000 Titel (17.000 Bde) ist für Teilbereiche der Sammlung (Allgemeines, Theologie, Rechts- und Staatswissenschaft, Medizin, Naturwissenschaft und Mathematik, Philosophie, Geheimwissenschaft, Erziehungs- und Unterrichtswesen, Sprach- und Literaturwissenschaft, insgesamt 4206 Titel) nur eine grobe systematische Beschreibung möglich. Eine chronologische und sprachliche Differenzierung dieses Bestandes kann nicht gegeben werden. Die Bestände werden in der Abfolge der Systematik beschrieben, nur die Sprach- und Literaturwissenschaft und die Schöne Literatur werden zusammengefaßt. Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen
2.2 Es liegen bisher nur für Teile der Sammlung Auszählungen nach chronologischen und sprachlichen Gesichtspunkten vor (Geschichte und Kriegswissenschaft, Erdbeschreibung, Handel, Gewerbe und Verkehrswesen, Haus-, Land- und Forstwirtschaft, Schöne Literatur, Kunst, Verschiedenes). Ausgezählt wurde der Systematische Standort-Katalog ( s. u. 3.2). Demnach entfallen von diesen insgesamt 2826 Titeln des historischen Bestandes 28 auf das 16. Jh, 227 auf das 17. Jh, 716 auf das 18. Jh und 1618 auf das 19. Jh. Ohne Angabe des Erscheinungsjahres sind 237 Titel. Sprachlich gliedert sich dieser bereits erschlossene Bestand in 2390 deutsche, 176 lateinische, 165 französische und 15 englische sowie 80 Titel in sonstigen Sprachen, vor allem in Dänisch, teilweise auch in Isländisch. Systematische Übersicht
2.3 Die Gruppe " Allgemeines" umfaßt insgesamt 260 Titel, davon 25 an allgemeinen Bibliographien und Untersuchungen zum Bibliothekswesen, 80 Enzyklopädien und Sammelwerke, 74 Universitätsschriften und Veröffentlichungen Gelehrter Gesellschaften sowie 81 Gesamtwerke.
2.4 Die Theologie stellt insgesamt 378 Titel. Auf allgemeine und einleitende Schriften sowie die Geschichte der Theologie entfallen 44 Titel. Die Exegese stellt 39 Titel, zum überwiegenden Teil Ausgaben und Übersetzungen der Bibel oder deren Teile. Auf die Historische Theologie entfallen 89 Titel, davon 39 zur Patrologie, Kirchen- und Dogmengeschichte, 7 zu geistlichen Orden und zur Heiligengeschichte, 17 Biographien und Briefwechsel sowie 26 Berichte über kirchliche Versammlungen und Vereine. Die Systematische Theologie stellt 36 Titel zur Dogmatik, Ethik, Apologetik, Symbolik und Religionsphilosophie. Auf die Praktische Theologie entfallen 158 Titel, davon 46 zu Gottesdienst, Kirchengesang, Homiletik und Katechetik sowie 37 zur Predigt. Hinzu kommen 66 Erbauungschriften, Andachtsbücher und geistliche Lieder sowie 9 Titel zur Inneren und Äußeren Mission. Auf die Jüdische Theologie entfallen 12 Titel.
2.5 Die Rechts- und Staatswissenschaft umfaßt 850 Titel. Auf allgemeine und einleitende Werke sowie Schriften zur Rechtsgeschichte kommen 109 Titel, das Römische und das Völkerrecht stellen 51 Titel, Kirchen-, Privat-, Prozeß-, Staats- und Strafrecht 294. Auf das Handels-, See-, Wechsel- und Patentrecht entfallen 32 Titel, auf Gesetzestexte und Kommentare 71. 124 Titel liegen zur Verwaltung vor (Finanz-, Steuer-, Zoll-, Versicherungswesen, Polizei), 74 zur Volkswirtschaft und Sozialwissenschaft, 58 zur Politik. Die Gruppe wird beschlossen mit 37 Statistik- und Staatshandbüchern.
2.6 Auf die Medizin entfallen ca. 550, auf Naturwissenschaften und Mathematik ca. 400 Titel. Zu Philosophie und " Geheimwissenschaft" liegen ca. 250 Titel vor. Das Erziehungs- und Unterrichtswesen umfaßt 268 Titel, darunter 107 allgemeine Darstellungen und Schulgesetze, 47 Unterrichts- und Schulbücher sowie 114 Schulschriften, davon 109 aus Schleswig-Holstein.
2.7 Geschichte und Kriegswissenschaft stellen mit 1272 Titeln die umfangreichste Gruppe. Davon entfallen 23 Titel auf das 16. Jh, 176 auf das 17. Jh, 308 auf das 18. Jh und 712 auf das 19. Jh, 53 sind ohne Erscheinungsvermerk. 930 Titel sind deutsch, 141 lateinisch, 132 französisch, 11 englisch, 58 in sonstigen Sprachen, vor allem Dänisch und Italienisch. Es entfallen auf allgemeine Werke, Gesamt- und Überblicksdarstellungen sowie Untersuchungen zur Weltgeschichte 59 Titel, auf die Alte Geschichte 38. Die Mittlere und Neuere Geschichte stellen 455 Titel, davon 97 aus dem 17. Jh, 88 aus dem 18. Jh und 244 aus dem 19. Jh; über 300 davon auf Deutsch. Es handelt sich fast ausschließlich um Quellen und Darstellungen zur politischen Geschichte. Deutliche Schwerpunkte liegen bei der nordischen (Dänemark, Schweden) und norddeutschen Geschichte (Hamburg, Schleswig-Holstein) sowie bei der Französischen Revolution und den Befreiungskriegen. Es findet sich ein reicher Bestand zum Verhältnis der Herzogtümer zu Dänemark, darunter auch in großer Anzahl teilweise polemisches Kleinschrifttum, z. B. Für Holstein, nicht gegen Dänemark (1835); Schwarzbücher über die dänische Mißregierung im Herzogthum Schleswig (1864). Zur Geschichte nach 1870 liegen 25 ausschließlich deutschsprachige Titel vor.
2.8 Die Gruppe Ur- und Kulturgeschichte, Volkskunde, Sagen umfaßt 220 Titel, zu zwei Dritteln aus dem 19. Jh und in deutscher Sprache. Die Historischen Hilfswissenschaften stellen 36 Titel. Mit 432 Titeln, davon 40 aus dem 17. Jh, 121 aus dem 18. Jh und 251 aus dem 19. Jh, ist die Untergruppe Biographien, Memoiren, Briefwechsel recht umfangreich. Etwa die Hälfte stammt aus dem 19. Jh, zwei Drittel sind deutschsprachig. Kriegswissenschaft und Heerwesen umfassen nur 7 Titel. Insgesamt ist der Bestand räumlich stark auf Schleswig-Holstein oder Norddeutschland bezogen und weitgehend personen- und politikgeschichtlich ausgerichtet. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Verhältnis zu Dänemark.
2.9 Die Sachgruppe Erdbeschreibung umfaßt insgesamt 504 Titel, davon 4 aus dem 16. Jh, 44 aus dem 17. Jh, 120 aus dem 18. Jh und 304 aus dem 19. Jh, 32 Titel sind ohne Angabe des Erscheinungsjahres. 428 Titel sind deutschsprachig, 31 lateinisch, 27 französisch, 4 englisch und 14 in sonstigen Sprachen, vor allem dänisch. 36 Titel entfallen auf allgemeine und einführende Schriften sowie Überblicksdarstellungen. Mit 448 Titeln liegt der Hauptanteil dieser Sachgruppe bei Länder- und Völkerkunde sowie Reisebeschreibungen, davon stammt etwa die Hälfte aus dem 19. Jh; über zwei Drittel sind deutschsprachig. Ergänzend kommen 20 Karten und Atlanten hinzu, davon eine aus dem 16. Jh und 4 aus dem 18. Jh. Inhaltlich wird vor allem der norddeutsche Raum, speziell Schleswig-Holstein, abgedeckt.
2.10 Handel, Gewerbe und Verkehrswesen stellen 52 Titel, davon 2 aus dem 17. Jh, 6 aus dem 18. Jh und 40 aus dem 19. Jh; 4 Titel sind ohne Jahresangabe, 48 sind deutschsprachig. Auf die Haus-, Land- und Forstwirtschaft entfallen 86 Titel, davon je ein Titel aus dem 16. und 17. Jh, 40 aus dem 18. Jh und 43 aus dem 19. Jh. Ein Titel verzeichnet kein Erscheinungsjahr, 77 sind deutschsprachig.
2.11 Sprach- und Literaturwissenschaft stellen 1250 Titel des bisher nur grob systematisch geordneten Bestandes (allgemeine literaturgeschichtliche Werke, Untersuchungen zu germanischen, romanischen und orientalischen Sprachen und der in diesen Sprachen überlieferten Literatur, vor allem aber Lexika, Wörterbücher, Grammatiken zur griechischen und lateinischen Sprache und Literatur). Auf die Schöne Literatur entfallen weitere 832 Titel. Es handelt sich bei letzteren ausschließlich um einen deutschsprachigen Bestand des 18. und 19. Jhs. 219 Titel stammen aus dem 18. Jh und 469 aus dem 19. Jh, 144 Titel sind undatiert, dürften aber vorwiegend aus dem 19. Jh stammen. Neben 26 Anthologien umfaßt der Bestand 164 Titel Lyrik, 565 Titel Prosa (Romane, Novellen, Erzählungen und " sonstige Unterhaltungsschriften") sowie 77 Titel an " Bühnendichtungen". Die Sophienausgabe der Werke Goethes (1887-1919) und die Allgemeine deutsche Biographie, beide vollständig vorhanden, gehen auf Anschaffungen nach Hoës Tod zurück. Neben einem beachtlichen Bestand an Unterhaltungsliteratur sind die einschlägigen Klassikerausgaben zu finden, aber auch Schriftsteller der Region.
2.12 Zur Kunst liegen insgesamt 47 fast ausschließlich deutschsprachige Titel vor, davon 2 aus dem 17. Jh, 5 aus dem 18. Jh und 36 aus dem 19. Jh sowie 4 Titel ohne Erscheinungsvermerk. Auf die Kunstgeschichte, die Bildende Kunst und die Malerei entfallen 37 Titel, auf Musik, Theater und Dramaturgie 10. Die abschließende Gruppe " Verschiedenes" umfaßt 33 Titel, davon 2 aus dem 17. Jh und je 14 aus dem 18. und 19. Jh. 3 Titel sind chronologisch nicht einzuordnen, 28 sind deutschsprachig.
Sondersammlungen
2.13 Bibliothek Paulsen. Die Bibliothek des Direktors des Schleswiger Taubstummeninstituts Friedrich Paulsen fiel 1902 an die Stadt Schleswig. Sie ist größtenteils als Sondersammlung aufgestellt und enthält fast ausschließlich Schrifttum zur Landesgeschichte Schleswig-Holsteins (Darstellungen, Gesetzessammlungen, Flugschriften, Schriften zum Armenwesen). Der Bestand umfaßt 316 Titel des 16. bis 19. Jhs, darunter auch einige lateinische, französische und dänische Werke.
2.14 Bibliothek des Museums. Die 1830 gegründete Lesegesellschaft " Museum" gab um 1935 einen Teilbestand von über 2000 der insgesamt ca. 4900 Bücher an die Hoësche Bibliothek ab; der Rest muß als verloren gelten. Der Bestand ist noch ungeordnet und nicht durch einen Katalog erschlossen. Es handelt sich fast ausschließlich um Drucke des 19. Jhs. Das Schwergewicht liegt auf historischen Werken und Biographien, Reisebeschreibungen und Belletristik, hinzu kommt die Enzyklopädie von Ersch und Gruber.
3.1 Moderne Kataloge
Alphabetischer Katalog [nach PI]
Systematischer Standortkatalog
[beide Kataloge in Zettelform; im Aufbau]
Die Bestände sind weder im Norddeutschen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.
3.2 Historische Kataloge
Logisches oder wissenschaftliches Bücherverzeichniß, begonnen Kopenhagen 1792
[hschr. Bandkatalog Peter Hoës; Systematischer Katalog; letzter Eintrag von Hoës Hand 1807]
Zettelkatalog [1866 angefertigt von August Sach; verloren gegangen]
Systematischer Standortkatalog
[in Zettelform; begonnen 1906; nach Hausregeln; enthält auch den Bestand des Katalogs von 1792]
Bücherverzeichnis der Hoëschen Bibliothek. Ausgegeben im Juli 1910. 2. Abteilung J-P. Schleswig 1910
[gedruckter Katalog für einen Teil des Bestandes; basiert auf dem vorgenannten Zettelkatalog; 1. Abteilung A-I nicht erschienen]
Katalog der Dr. Paulsen'schen Bibliothek (verbunden mit der Hoëschen Bibliothek)
[Photokopie des hschr. Systematischen Katalogs; Urschrift im Stadtarchiv Schleswig Nr. 14/2b]
4.1 Archivalien
Stadtarchiv Schleswig IX, 1a Nr. 1 ff. [Hoesche Bibliothek] Stadtarchiv Schleswig IX, 1b Nr. 1.3 [Nordmarkbücherei]
Stadtarchiv Schleswig IX, 1c Nr. 1 [Bibliothek Paulsen] Ausleihebuch 1859 ff. [Hoesche Bibliothek] Desiderienbuch 1866-1912 [Bibliothek der Gesellschaft " Museum"]
4.2 Darstellungen
Dr. Theo Christiansen entstaubt das Erbe des Justizrats Peter Hoe. In: Schleswiger Nachrichten vom 11. August 1977 E P [Petersen, Ernst]: 90 Jahre Hoesche Bibliothek in Schleswig. In: Schleswiger Nachrichten vom 4. September 1949
Wichmann, Wolfgang Peter: Die Hoesche Bibliothek im Städtischen Museum zu Schleswig. Ein Hinweis. In: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte 29 (1984) S. 12-21
Wo bleibt die Hoesche Bibliothek? In: Schleswig-Holsteinische Landeszeitung vom 10. Januar 1975
Stand: Februar 1993
Wolfgang Peter Wichmann