FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
     Home > Deutschland > Berlin

Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin Zentrale Universitätsbibliothek

Adresse. Jacob- und Wilhelm-Grimm-Zentrum, Geschwister-Scholl-Straße 1/3, 10117 Berlin [Karte]
Telefon. (030) 2093-99399 (Auskunft), -99393 (Forschungslesesaal)
Telefax. (030) 2093-99311
Bibliothekssigel. <11>

Unterhaltsträger. Land Berlin
Funktion. Universalbibliothek für Angehörige der Universität und Einwohner der Region Berlin.
Sammelgebiete. 1. Allgemeine Sammelgebiete: Sämtliche Wissenschaftsgebiete. 2. Besondere Sammelgebiete: Deutsche Dissertationen, Hochschulschriften und Schulprogramme; Gelehrtenbibliotheken.

Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). Öffnungszeiten: Lesesaal: Montag bis Freitag 8-24 Uhr (Service: 9-20 Uhr), Samstag und Sonntag 10-22 Uhr (Service: 10-18 Uhr). Forschungslesesaal: Montag bis Freitag 10-20 Uhr, Samstag 12-18 Uhr. Leihverkehr: DLV, internat. Leihverkehr.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. PC-Arbeitsplätze, Buchscanner für Kopien, Mikrofilm- und Mikrofiche-Lesegeräte, Digitalisierungs-Service (EOD).
'Gedruckte Informationen.
'Benutzungsführer (Stand: 1.10.1994; Hrsg. Milan Bulaty. Schriftenreihe der Humboldt-Universität zu Berlin 58).
Hinweise für anreisende Benutzer. Bei Nutzung der historischen Bestände und Sondersammlungen Anmeldung empfehlenswert. U- und S-Bahnhof Friedrichstraße. Parkhaus vor der Bibliothek. Die Universitätsbibliothek umfaßt die Zentrale Universitätsbibliothek (ZUB), die Zentrale Lehrbuchsammlung (ZLS), 25 Zweigbibliotheken und das Archiv der Humboldt-Universität. Die Literaturbestände von ca. 5,3 Millionen Bdn sind auf die Zentrale Universitätsbibliothek (ca. 2,5 Millionen Bde) und die Zweigbibliotheken aufgeteilt. Das gilt auch für die rd. 11.000 gehaltenen Zeitschriften. Im folgenden wird die Zentralbibliothek beschrieben.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Bei Gründung der Berliner Universität im Jahre 1810 (bis 1918 Königl. Friedrich-Wilhelms-Universität, bis 1945 Friedrich-Wilhelms-Universität) wurden die Professoren und Studenten auf die Nutzung der Königlichen Bibliothek verwiesen. Doch diese sah sich bald nicht mehr in der Lage, den an sie gestellten Anforderungen gerecht zu werden. Außerdem begann sich aufgrund der Cabinets-Ordre vom 28. Dezember 1824, die die preußischen Verleger verpflichtete, ein Exemplar ihrer Publikationen der Universität ihrer Provinz abzuliefern, bei der Universität eine Büchersammlung zu bilden, die auch durch Schenkungen von Autoren vermehrt wurde. Auf Antrag der Universität und des Oberbibliothekars der Königlichen Bibliothek vom 25. Februar 1829 wurde die Universitätsbibliothek durch Cabinets-Ordre vom 28. Februar 1831 gegründet. Seit dem 1. Juni 1830 wurde bereits ein eigenes Akzessionsjournal geführt, und am 27. Februar 1832 konnte gemeldet werden, daß die neue Bibliothek betriebsfertig sei. Zum ersten Mal wurde sie im amtlichen Verzeichnis des Personals und der Studierenden der Universität im Sommersemester 1832 aufgeführt.

1.2 Verwaltet wurde die Bibliothek jedoch nicht von der Universität, sondern vom Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek. Erst 1874 wurde diese Verbindung gelöst. Auch räumlich war die Bibliothek vorerst auf die Königliche Bibliothek angewiesen. Mit dem Umzug im Jahre 1839 begann die Wanderschaft der Bibliothek in verschiedene, allzu rasch gefüllte Bücherräume, die stets nur mangelhafte Notbehelfe waren. Sie endete schließlich 1922 in den Räumen des Neubaus der Königlichen Bibliothek, der heutigen Staatsbibliothek zu Berlin. Auch hier steht nun wieder die Räumung an.

1.3 Die junge Bibliothek startete 1832 mit einem Bestand von 1668 Bdn. Das weitere Wachstum bis 1870 stützte sich auf verschiedene regelmäßige Erwerbungsmöglichkeiten. Gering war die finanzielle Ausstattung mit einem Jahresetat von anfangs 500 Talern, der im wesentlichen aus Promotionsgebühren und Überschüssen des von den Studenten zu entrichtenden Holz- und Lichtgelds gedeckt wurde. Zwar erhöhten sich die Einkünfte aus den Gebühren allmählich, doch da aus diesem Fonds auch die Verwaltungskosten bestritten wurden, blieb für den Bucherwerb nicht viel übrig. Einen bedeutenden Zuwachs brachten die Abforderung der Pflichtexemplare sowie die über den Akademischen Tauschverein eingehenden Universitäts- und Schulschriften. Hinzu kamen regelmäßig kostenlose Dublettenabgaben der Königlichen Bibliothek. Zwar unregelmäßig, aber nicht unerheblich war der Zuwachs durch Schenkungen inländischer und ausländischer Behörden und Privatpersonen, Legate namhafter Gelehrter und außerordentliche Zuwendungen des Ministeriums. Der gute Brauch, gedruckte Provenienzzettel in die aus Nachlässen erworbenen Bücher zu kleben, weist diesen Zuwachs noch heute deutlich im Bestand aus.

1.4 In welchem Maße sich diese Erwerbungsarten auswirkten, zeigt der 1839 im Druck erschienene Realkatalog. Von den 6570 verzeichneten Titeln waren nur 383 durch Ankauf aus Etatmitteln erworben, 2824 als Pflichtexemplare. Aus Sondermitteln des Ministeriums wurde 1832 die juristische Bibliothek des Professors und ersten Rektors Theodor Anton Heinrich Sclz (1760-1831) mit 757 Titeln angekauft, und 1836 erhielt die Bibliothek 469 Dubletten aus der von der Königlichen Bibliothek angekauften Privatsammlung von Prof. Karl Asmund Rudolphi (1771-1832), vorwiegend medizinische Werke. Ebenfalls durch Vermittlung des Ministeriums sind im Katalog 704 Titel verzeichnet, die aus den Büchersammlungen der bis 1839 säkularisierten Klöster der Ostprovinzen nach Berlin gebracht wurden, besonders aus den Zisterzienserklöstern Neuzelle und Blesen, dem Benektinerkloster Lubin und dem Birgittenkloster in Danzig. Unter den 1570 als Geschenk ausgewiesenen Titeln sind die Dublettenabgaben der Königlichen Bibliothek enthalten sowie die Legate des preußischen Finanzministers Karl Georg Maaßen (1769-1834, 73 Werke) und Wilhelm von Humboldts (1767-1835, 259 Werke in 305 Bdn), die 1835 in die Bibliothek gelangten. Schließlich kam im gleichen Jahr als Geschenk der 40 Bde umfassende sogenannte Kopp'sche diplomatische Apparat hinzu, neben Büchern eine Sammlung von Kupferplatten mit Schrift- und Siegelproben sowie Original-Urkunden aus dem Besitz von Ulrich Friedrich Kopp. Er wurde 1892 dem Historischen Seminar übergeben.

1.5 In den nächsten Jahrzehnten bemühte man sich, die Etatmittel weitgehend für Ankäufe auf Auktionen und aus Nachlässen einzusetzen. Neuerscheinungen wurden zum größten Teil durch die aufgrund wachsender Verlagstätigkeit sich steigernde Zunahme der Pflichtexemplare erworben. Dabei bildeten sich manche Abteilungen der Bibliothek, die zunächst ihrer Aufgabe weniger entsprachen und durch Ankäufe keine Berücksichtigung fanden, wie die Technologie, die Landwirtschaft, die Militärwissenschaften und die neuere deutsche Belletristik. Groß war weiterhin die Zahl der Geschenke von Privatpersonen, Behörden und Gesellschaften, mit wachsender Bedeutung der Universität auch aus dem Ausland.

1.6 Die bedeutendsten Zugänge dieser Art waren 1839 ca. 700 Bde wertvolle Nachschlagewerke aus der Bibliothek des Verlegers Parthey (1798-1872, großenteils aus dem Besitz seines Großvaters Friedrich Nicolai); ferner 1842 die 1155 Nummern umfassende Sammlung zur Balneologie von Emil Osann (1787-1842), die 1848 durch weitere 514 Nummern aus dem Nachlaß von Hermann Ludwig Helfft (1819-1869) vermehrt wurde. Ebenfalls 1842 gab die Hufeland-Gesellschaft ihre 1000 Bde umfassende Bibliothek an die Universitätsbibliothek und sandte bis zum Eingehen ihres Lesezirkels 1885 ihre Periodika. Im Jahre 1843 überwies das Königliche Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten 3281 Werke seiner Medizinalabteilung. Die von János Gáspár gestiftete Ungarische Sammlung wurde 1844 übergeben und erreichte bis 1860 durch weitere Zuwendungen einen Umfang von ca. 600 Bdn.

1.7 Aus Etatmitteln wurden 1848 773 juristische Werke aus dem Nachlaß von Prof. Georg Puchta (1798-1846) erworben und über die Königliche Bibliothek 173 Werke verschiedener Wissensgebiete aus der Sammlung des verstorbenen Alvar Augustin Chevalier de Liagno, Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek von 1811 bis 1822. Im September 1851 wurde die Bibliothek von Prof. Peter Feddersen Stuhr (1787-1851) mit 213 Werken eingestellt. Mit königlichen Sondermitteln wurden 1854 aus dem Nachlaß von Leopold von Buch (1800-1850) 761 Werke zur Geologie und Mineralogie erworben. Der Nachlaß von Prof. Stephan Friedrich Barez, der 1856 in die Bibliothek kam, umfaßte insgesamt 1468 medizinische Werke in 3800 Bdn. Aus London sandte die Parker Society 1854 die Ausgabe der englischen Reformatoren in 31 Bdn. Im Jahre 1854 erwarb die Bibliothek durch Ankauf die mathematische und astronomische Bibliothek von Prof. Peter Gustav Lejeune-Dirichlet (1805-1859) mit 217 Werken. Nach seiner Amtsniederlegung 1862 schenkte der bisherige Kultusminister Moritz August von Betnn-Hollweg (1795-1877) 508 Werke verschiedener Wissensgebiete.

1.8 Weitgehend aus dem Königlichen Dispositionsfonds bezahlt wurde 1865 die umfangreiche Bibliothek der Brüder Grimm; in die Universitätsbibliothek gelangten 6273 Werke in über 9000 Bdn. Im Jahre 1867 vermachte der Altertumsforscher August Böckh (1785-1867) seine 12.000 Bde umfassende Bibliothek. Die Juristische Gesellschaft überwies im gleichen Jahr ihre Bibliothek mit 323 Werken in 500 Bdn und überließ der Universitätsbibliothek bis zum Eingehen ihres Lesezirkels 1886 auch ihre Zeitschriften. Zwei Jahre später übergab die Witwe Prof. Friedrich Julius Kühns (1830-1869) dessen juristische und historische Sammlung von 450 Werken in 750 Bdn. 1870 hatte Prof. Philipp Jaffé (1819-1870) testamentarisch seine wertvolle Bibliothek von ca. 7500 Bdn vermacht, außerdem einen Teil seines Vermögens in Wertpapieren, deren Zinsen weiterhin zur Anschaffung von Büchern verwendet wurden. 1872 übergaben die Erben aus dem Nachlaß von Prof. Friedrich Adolf Trendelenburg (1802-1872) 720 philosophische Werke sowie eine große Anzahl von Dissertationen, Programmen und anderen kleineren Abhandlungen.

1.9 Von 1872 bis 1876 wurden etwa 6000 theologische Werke aus dem Nachlaß von Prof. August Twesten (1789-1872) eingestellt. Als Vermächtnis des Sanitätsrates Hermann Wolff wurde 1873 seine Sammlung orthopädischer Bücher (ca. 250 Bde) Eigentum der Bibliothek. Im gleichen Jahr überwies die Witwe des Geheimen Justizrates Georg Friedländer etwa 600 Bde juristischen und historischen Inhalts. Ebenfalls 1873 schenkte Prof. Carl Gustav Homeyer (1795-1874) seine auf 74 Bde und Konvolute verteilte Sammlung von Schriftstücken über die deutschen mittelalterlichen Rechtsbücher, und 1875 überwiesen seine Erben eine weitere Anzahl von Hss. sowie über 2000 Bde seiner Bibliothek. Außerdem erhielt die Universitätsbibliothek 574 vorwiegend physiologische Werke aus dem Nachlaß von Prof. Moritz Heinrich Romberg (1795-1873).

1.10 Das Jahr 1874 brachte einen wichtigen Einschnitt in der Entwicklung der Bibliothek. Der Neubau in der Dorotheenstraße konnte bezogen werden, und die 1858 gebildete Bibliothekskommission der Universität erreichte, daß der neue Direktor der Königlichen Bibliothek nicht mehr mit der Verwaltung der Universitätsbibliothek beauftragt wurde. Mit der Führung des Direktorates wurde der schon seit 1850 an der Bibliothek als Kustos wirkende Wilhelm Koner (1817-1887) betraut; die förmliche Ernennung eines Direktors erfolgte 1889. Mit der Verselbständigung wurden die Finanzen neu geregelt. Der Vermehrungsposten blieb mit 3500 Talern zwar noch unter den Erwartungen, steigerte sich aber mit den Jahren. 1900 standen 21.000 Mark zur Verfügung. Während seiner Amtszeit bemühte sich Koner auch weiterhin, Büchersammlungen verstorbener Gelehrter für die Bibliothek zu erwerben.

1.11 Zugänge von besonderer Bedeutung waren 1878 ca. 300 Bde orientalischer Philologie aus dem Nachlaß des Indienforschers Paul Goldscdt († 1877). Ungefähr 600 Werke naturwissenschaftlichen Inhalts erhielt die Bibliothek 1879 aus dem Nachlaß eines Rentners Splitgerber, dazu 771 Dubletten aus den Königlichen Museen. Im Jahre 1881 erhielt die Bibliothek den handschriftlichen Nachlaß des Sagenforschers Wilhelm Mannhardt (1831-1880) und kaufte aus seiner Bibliothek 670 Werke zur germanischen Volkskunde und Mythologie. Ein Jahr später wurden als Vermächtnis von Karl Gustav Wenzel ca. 4300 Werke in etwa 8000 Bdn zur deutschen Klassik übernommen. Sie wurden mit dem Etikett Kaiser-Wilhelm-Stiftung unter dem Hinweis auf das Wenzelsche Vermächtnis versehen. Im Jahre 1883 gelangten 1476 Werke orientalischer Philologie von Justus Olshausen (1800-1882) in 1911 Bdn in die Bibliothek. Aus dem Gebiet der Altphilologie schenkte 1885 die Witwe des Oberlehrers Theodor Beccard 729 Bde. Schließlich wurden 1887 aus der mathematischen Sammlung von Karl Wilhelm Borchardt (1817-1880) 538 Werke angekauft.

1.12 Die aus solchen Sammlungen unvermeidlich anfallenden Dubletten wurden teils an die Universitätsinstitute abgegeben, teils an die Königliche Bibliothek oder an andere Universitätsbibliotheken wie Königsberg oder (wie schon 1842) an die neuerrichtete Universitätsbibliothek Athen.

1.13 Während Koner in seinem langjährigen Wirken der Bibliothek den Charakter einer öffentlichen Provinzialbibliothek zu geben suchte, schränkte der neue Direktor Wilhelm Erman (Amtszeit 1889-1901) die Funktion der Bibliothek auf die Bedürfnisse des Universitätsunterrichts ein. Im Reglement vom 27. Juni 1890 wurde das Erwerbungsprofil auf diese Zielsetzung ausgerichtet und die Benutzung auf die Universitätsangehörigen begrenzt; dafür wurde auch die Präsenzbibliothek stark erweitert. Einschneidend für die Bestandsentwicklung war außerdem, daß Erman mit Zustimmung des Ministerialdirektors Friedrich Althoff die Aussonderung " überflüssigen Bucterials" vornahm. Zwischen 1892 und 1898 wurden 16.869 Werke ausgeschieden, von denen die Königliche Bibliothek 13.299 übernahm. In Paragraph 71 des Reglements war festgelegt, daß die Vorsteher beider Bibliotheken befugt sind, Bücher der einen Anstalt an die andere kostenlos abzugeben. Außerdem wurde 1893 alles handschriftliche Material einschließlich der " libri cum notis manuscriptis" an die Königliche Bibliothek abgegeben.

1.14 Ermans besonderes Verdienst lag in seinem Bemühen um Vervollständigung, regelmäßige Erweiterung und Erschließung der Universitätsschriftensammlung. 1893 übernahm die Bibliothek den bisher von der Registratur besorgten Schriftentausch, um den Eingang der Universitätsschriften schneller und wirksamer zu kontrollieren. Außerdem begann man mit der rückwärtigen Ergänzung der Schriften des 17. und 18. Jhs durch Ankäufe und Geschenke. Besonders beachtenswert ist die Überweisung von 7156 Nummern aus den Dubletten der Greifswalder Universitätsbibliothek im Jahre 1900.

1.15 Die vom Ministerium zum März 1890 angeordnete Bestandszählung ergab 137.792 Bde, 53.373 Universitätsschriften und etwa 3000 Schulprogramme. Die erneute Zählung im Jahre 1899 wies einen Bestand von 149.014 Bdn, 136.438 Universitätsschriften und 26.400 Schulprogrammen aus. Spätere Angaben sind Fortschreibungen dieser Zahlen. Die für die ersten fünf Jahrzehnte starke Vermehrung durch Erwerbungen zahlreicher Privatsammlungen ließ nun nach. Lediglich im Jahre 1898 erfolgte ein Zuwachs von 3516 Werken in 6454 Bdn aus der juristischen Bibliothek von Prof. Levin Goldscdt (1829-1897).

1.16 Direktor Johannes Franke (1902-1918) sah die Aufgabe der Bibliothek anders als Erman. Sie sollte nicht nur als Studentenbibliothek dem universitären Unterricht dienen, sondern vorzugsweise die Grundlagen für die wissenschaftliche Arbeit der als Forschungseinrichtung international bekannten Universität bereitstellen. Um dieses Ziel zu erreichen, verbesserte Franke die Voraussetzungen für die Benutzung (Umarbeitung der Kataloge, Ausbau des Lesesaalbestandes, Einführung in die Benutzung). Er schöpfte alle Erwerbungsmöglichkeiten voll aus, um den Bestand auf den erforderlichen Umfang zu bringen. Die Etatmittel konnten wesentlich gesteigert werden. Nachdrücklich wurde die Erwerbung der Pflichtexemplare betrieben. Auch die damals minder wichtige Literatur wurde aufgenommen, so daß die Bibliothek heute einen einmaligen Bestand an Sozialistica und Literatur aller kulturellen Bereiche Berlins aus den ersten Jahrzehnten des 20. Jhs besitzt. Der Schriftentausch wurde ausgebaut und viele internationale Beziehungen wurden geknüpft, die sich in größeren, auch regelmäßigen Schenkungen auswirkten (die Schenkungsliste im Bericht von 1911 umfaßt drei Druckseiten). Franke ließ es in weitem Maße zu, daß auch wieder die Schöne Literatur aller Kulturländer gesammelt wurde. Neben der Erwerbung der neu erscheinenden Literatur wurden auch umfangreiche Antiquariatskäufe getätigt.

1.17 Der wertvollste Zuwachs war 1913 der Ankauf der Bibliothek Leopold Hirschbergs (1867-1928) mit 7974 Werken deutscher Nationalliteratur von 1750 bis 1850. Als Geschenke kamen 1907 die 1088 Bde umfassende Strafrechtsbibliothek von Prof. Albert Berner (1818-1907), 1500 Bde aus der Sammlung des Prinzen Alexander von Preußen (1820-1896) und seit 1911 ca. 500 Bde Kirchen- und Völkerrecht von Prof. Bernhard Hübler (1835-1912) hinzu. Zum Universitätsjubiläum spendete der Verlag Teubner 743 Werke vorwiegend aus der Bibliotheca Scriptorum Graecorum et Romanorum. Kleinere Überweisungen waren von 1911 bis 1915 die Privatdozentenbibliothek mit 130 Werken, das Vermächtnis von Prof. M. Barthels mit 42 Werken, die Sammlung des bekannten Arabisten Prof. Wilhelm Ahlwardt (1828-1909) aus Greifswald mit 175 Werken sowie die numismatische Bibliothek mit 165 Titeln, die Frau Regierungsassessor Wever übergab. Als Franke 1918 starb, hatte sich der Bestand von 168.53 Bdn (1902) auf 306.561 Bde (1918) nahezu verdoppelt. Hinzu kamen 271.856 Hochschulschriften und 50.244 Schulprogramme. Damit war die Berliner Universitätsbibliothek an die größten ihrer Art in Deutschland herangeführt worden.

1.18 Die weitere Bestandsentwicklung wurde durch den Ersten Weltkrieg und die nachfolgende Inflation gehemmt. Erst 1925 war der Vorkriegsetat wieder erreicht; Sonderbewilligungen des Ministeriums halfen Bestandslücken zu füllen. Vor allem hat die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft über zehn Jahre den Zusammenhang mit der internationalen Wissenschaft durch Literaturzuwendungen hergestellt. Der Tausch mit über 300 Institutionen des In- und Auslandes brachte wieder erheblichen Zuwachs sowie auch der Eingang der Pflichtexemplare. Die Aufgabe, Literatur der Bibliothek in dem Umfang zuzuführen, wie es ihre wissenschaftliche Arbeit erforderte, konnte schließlich zufriedenstellend gelöst werden. Der Zuwachs von 1925 bis 1939 betrug im Jahresdurchschnitt ca. 29.000 Bde, wovon 25 Prozent durch Kauf, 26 Prozent durch Pflichtexemplare, 37 Prozent durch Tausch und 12 Prozent durch Geschenke erworben wurden.

1.19 Aus Privatbesitz wurde 1920 durch Ankauf die Bibliothek des Germanisten Kuno Meyer (1858-1919) mit 450 Werken in 540 Bdn erworben. Als Geschenke überwiesen wurden 1919 261 theologische Werke aus dem Besitz von Prof. Otto Eissfeldt (1887-1973) sowie 336 Dubletten aus der Bibliothek des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster, darunter zahlreiche Titel des 16. bis 18. Jhs. Aus dem Nachlaß von Prof. Emil Seckel (1864-1924) kamen 1924 65 juristische Werke, 1926 folgten 295 Werke aus der Bibliothek des Kammergerichtsrates Georg Schlössingk, ein Jahr später 149 Werke von Prof. Richard Eberlein (1869-1921) zur Tierheilkunde und 99 Werke aus dem Nachlaß des Germanisten Prof. Richard Moritz Meyer (1860-1914). Im Jahr 1929/30 wurden Fontane-Briefe erworben, die dazugehörende Büchersammlung mit 357 Titeln wurde als Geschenk des Fontane-Abends eingestellt. Englische Literatur erhielt die Bibliothek 1930 mit 139 Werken von Felix Mugdan und 1934 mit 182 Titeln von Mrs. John Ritchie aus Boston. Im gleichen Jahr wurde die praktisch-theologische Sammlung von Prof. Friedrich August Mahling (1865-1933) mit 286 Werken übergeben. Während dieses Zeitraums überwiesen zehn deutsche und vierzehn ausländische Gesellschaften kostenlos ihre Schriften.

1.20 Die Bibliothek verzeichnete 1939 einen Bestand von 626.367 Bdn, dazu kamen 464.306 Hochschulschriften und 51.482 Schulschriften, insgesamt 1.142.155 Einheiten. Dazu gehörten außerdem als Abteilungen der Bibliothek die Bestände der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin (gegr. 1881) und der Tierärztlichen Hochschule Berlin (gegr. 1790), die 1934 als Fakultäten der Universität angegliedert worden waren. Bei der Übernahme verzeichnete die Abteilung Landwirtschaft 95.482 Bde, die Abteilung Veterinärmedizin 46.119.

1.21 Seit 1939 verhinderten ständige Etatkürzungen infolge des Zweiten Weltkrieges einen kontinuierlichen Bestandsaufbau. Hinzu kam die internationale Isolierung aufgrund der faschistischen Kulturpolitik. Die seit 1933 verordnete Aussonderung " jüdischer und bolschewistischer" Literatur betraf zwar nicht den Bestand der wissenschaftlichen Bibliotheken, schränkte aber deren Nutzung ein. Der Schriftentausch wurde durch die Reichstauschzentrale überwacht. Die 1936 verordnete Sekretierung von Dissertationen über " grenzdeutsches und auslandsdeutsches Volkstum" sowie über alle Auslandsfragen entzog von 1938 bis 1941 allein 561 Dissertationen dem Tausch, so daß viele ausländische Tauschpartner verärgert ihre Sendungen einstellten. Auslandsliteratur wurde nur gelegentlich durch Geschenke des Auswärtigen Amtes erworben. Die Zuwachsrate sank 1942 auf 5232 Werke, 1944 weiter auf 2643 Nummern. An besonderen Zuwendungen erhielt die Bibliothek 1940 105 sprachwissenschaftliche Werke von Dr. Buchardi, und die Deutsche Heeresbücherei überwies 850 Werke in polnischer Sprache. Das Vermächtnis von Dr. med. Alois Maria Lautenschläger mit 474 Werken kam 1943 hinzu.

1.22 Während die Staatsbibliothek und andere wissenschaftliche Bibliotheken Berlins, darunter etliche Institutsbibliotheken der Universitäten, 1941 bis 1944 Auslagerungen der Buchbestände vornahmen und ihre Arbeit ganz oder teilweise einstellten, hatte die Universitätsbibliothek ihren Betrieb geöffnet und arbeitsfähig gehalten. Lediglich 3500 Bde Erstausgaben und andere Rara, vor allem aus der Hirschberg-Sammlung, wurden 1943 nach Schloß Radem, Kreis Regenwalde (ca. 2000 Bde) und in ein Salzbergwerk bei Bernburg (ca. 1500 Bde) evakuiert. Nur die Bernburger Kisten konnten 1947 teilweise geborgen werden. Einige Verluste traten auch durch die Zerstörung des Lesesaals und andere Kriegseinwirkungen ein. Dennoch ist der angegebene Verlust von etwa 20.000 Bdn aus allen Fachgebieten als relativ unbedeutend anzusehen. Ende April 1945 wurde die Universitätsbibliothek geschlossen. Am 12. Juli wurde der provisorische Dienstbetrieb wieder aufgenommen, am 8. März 1946 erfolgte offiziell die Wiedereröffnung.

1.23 Lücken im Altbestand wurden relativ leicht aufgefüllt durch Erwerbungen aus der 1953 zunächst in Gotha, dann in Berlin eingerichteten Zentralstelle für wissenschaftliche Altbestände (ZWA), in der aufgelöste Bibliotheksbestände und Aussonderungen bestehender Bibliotheken zusammengeführt wurden. Auch an der Universitätsbibliothek hatte sich ein Altbestand aus Resten zerstörter oder aufgelöster Bibliotheken gebildet. Unter anderem wurden daraus Bestände aus der Bibliothek des Außenministeriums (82 Werke), der Reichsbankbibliothek (200 Werke) und ein Nachlaß Samuel Brinkmann (254 Werke) aufgenommen. Schon 1946 wurde die sinologische Bibliothek von Prof. Otto Franke (1863-1946) für 10.000 Mark erworben. Wiederholt gab das Ministerium kleinere Nachlässe an die Bibliothek weiter.

1.24 In der Aufbauphase der fünfziger und sechziger Jahre fungierte die Bibliothek auch als Landesbibliothek und erhielt Pflichtexemplare der Berliner Verlage. In diesem Zeitraum wurde der Aufbau durch großzügige Spenden aus dem westlichen Ausland unterstützt. Schon 1947 übersandten Schweizer Verlage eine Sammlung von 143 Werken und die Universitätsbibliothek Basel die von ihr während des Krieges für Berlin aufgehobenen Dissertationen. Ab 1949 schickte das Evangelische Hilfswerk Zürich jährlich ca. 30 Titel theologische Literatur. Bis 1970 verzeichnen die Zugangsbücher als Donum der Deutschen Buchgemeinschaft Darmstadt jährlich etwa 150 Titel. Größere Geschenke aus den Ländern des Ostens erhielt die Bibliothek 1947 aus dem Verlag für fremdsprachige Literatur in Moskau, ab 1951 von der Akademie der Wissenschaften in Leningrad sowie tschechische und polnische Literatur über das Amt für Literatur und Verlagswesen der DDR.

1.25 Zu einem der wichtigsten Erwerbungsmittel wurde der Tausch auf zwei Ebenen. Schon 1947 wurde die Bibliothek wieder als zentrale Sammelstelle für deutschsprachige Dissertationen anerkannt, in die Pflichtabgabe der Fakultäten einbezogen und als zentrale Tauschstelle für Dissertationen mit Westdeutschland eingerichtet. Auch Rückergänzungen waren durch Dublettentausch möglich. Die zweite Ebene betraf den allgemeinen Schriftentausch auf der Grundlage der 1952 gegründeten Wissenschaftlichen Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit der Richtlinie des Ministeriums von 1976 konnten auch drei Prozent des Etats für den Ankauf von DDR-Literatur verwandt und in den Schriftentausch gegeben werden. Die Höhe der Wertannahme war nicht eingegrenzt. Die Liste der Tauschbeziehungen weist 1957 in 54 Ländern 1009 Partner aus, 1989 waren es 58 Partner in Westdeutschland für den Dissertationentausch und weitere 1124 Partner in 82 Ländern, von denen ebenfalls ein hoher Anteil Dissertationen einging.

1.26 Was den Erwerb durch Kauf angeht, so dürfte die dem Profil der Universität entsprechende Literatur der DDR vorhanden sein. Dem Mangel an Devisen versuchte man durch Koordinierung entgegenzuwirken. Auf Landesebene wurde 1956 ein erster Sammelschwerpunktplan für alle wissenschaftlichen Bibliotheken erstellt, der zehn Jahre später neu gefaßt wurde. Der Bibliothek wurden als Sammelschwerpunkte zugeordnet Reine Mathematik, Biologie, Spezielle Zoologie (Bibliothek des Zoologischen Instituts), Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit, Historische Hilfswissenschaften, Hochschulwesen und Hochschulschriften, Bibliothekswesen (Bibliothek des Instituts für Bibliothekswissenschaft und wissenschaftliche Information in Abstimmung mit dem Institut in Leipzig), Allgemeine und theoretische Sprachwissenschaft, Anglistik (später nicht mehr im Plan), Romanistik, Keltologie, Kaukasische und Altai-Sprachen, Finno-Ugristik. Auf städtischer Ebene erfolgte eine Koordinierung in Erwerbung und Nutzung der vier wissenschaftlichen Großbibliotheken (Deutsche Staatsbibliothek, Stadtbibliothek, Universitätsbibliothek 1974, seit 1977 auch Bibliothek der Akademie der Wissenschaften). Außerdem wurde eine strenge Koordinierung zwischen der Zentralen Universitätsbibliothek und ihren Zweigstellen angestrebt.

1.27 Aufgrund der Profilierung der Sammelaufgaben und der begrenzten Raumkapazität wurden 1970 auch Maßnahmen zur Bestandsbereinigung ins Auge gefaßt. Die Stadtbibliothek übernahm die Regionalfunktion, so daß die Universitätsbibliothek nach 140 Jahren lückenlosen Bezugs keine Pflichtexemplare der Berliner Verlage mehr erhielt. Ferner wurde 1974 der alte Technik-Bestand mit ca. 20.000 Bdn ausgesondert, wovon die Deutsche Staatsbibliothek einen größeren Teil übernahm. Trotz des 1985 eingetretenen Verlustes von ca. 3000 französischen Dissertationen blieben ältere Bestände und die Dissertationen von Paris und Straßburg bis 1966 erhalten.

1.28 Zur Bestandsgeschichte gehört auch die Entwicklung der zahlreichen Instituts-, Seminar- und Fakultätsbibliotheken, die heute in 25 Zweigbibliotheken zusammengefaßt sind. Die ältesten reichen in das 18. Jh zurück, viele entstanden mit der Gründung der Seminare und Institute im 19. und 20. Jh; etliche haben sich zu großen Fachbibliotheken entwickelt. Durch den preußischen Ministerialerlaß vom 15. Oktober 1891 wurde der erste Versuch unternommen, diese Bibliotheken mit der Universitätsbibliothek in einer Verwaltungseinheit zusammenzufassen. Das Ergebnis in Berlin war ein erster Zentralkatalog der Institutsbibliotheken. Die zentrale Katalogisierung, die 1904 aus Kostengründen eingestellt wurde, ergab 1898 für diese Einrichtungen einen Gesamtbestand von 93.248 Werken. Da die zentrale Verwaltung auch am Widerstand der Institutsdirektoren scheiterte, blieb von dem Ministerialerlaß von 1891 lediglich der Paragraph 7 (erneuert am 24. August 1920 und am 25. Februar 1936) von Bedeutung: " Von den Universitäts-Anstalten dürfen Bücher nicht veräußert werden. Vielmehr sind solche, wenn sie entbehrlich werden, endgültig an die Universitäts-Bibliothek abzugeben."

1.29 Gemäß dieser Bestimmung erfolgten größere Abgaben 1895 aus dem Anatomischen Institut und anderen klinischen Bibliotheken, 1920 durch das Physikalische Institut, 1931 mit ca. 400 Werken aus dem Pharmazeutischen Institut, 1935 durch das Theologische Seminar und das Physikalisch-Chemische Institut und 1936 durch das Seminar für osteuropäische Geschichte mit ca. 700 Werken polnischer Literatur, die der ehemaligen Königlichen Akademie zu Posen gehört hatten. 1937 lieferte das Pathologische Institut 325 Bde alte Zeitschriften, und 1938 wurde das Botanische Museum veranlaßt, die Zeitschrift Flora (Jg. 1-91) an die Universitätsbibliothek abzugeben. Umgekehrt war diese gehalten, Dubletten oder auch andere Bestände den Institutsbibliotheken ganz oder leihweise zur Verfügung zu stellen.

1.30 Nach 1950 setzten von seiten der Bibliotheksleitung Bestrebungen ein, durch ein Koordinierungsprogramm die Verwaltung der Bibliotheken zu vereinheitlichen. 1952 wurde eine Koordinierungsstelle gegründet, seit 1953 ein zentraler Alphabetischer Katalog aufgebaut und eine einheitliche Benutzungsordnung erstellt. Zehn Jahre später wurden in der neuen Bibliotheksordnung die Grundsätze und Maßnahmen für ein einheitliches Bibliothekssystem festgelegt. Durch weitere Regelungen wurde 1968 dieses " Berliner Modell" zum Abschluß gebracht. Es bildete die Grundlage für die Anweisung des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen zur Einführung des einschichtigen Bibliothekssystems an allen Universitäten der DDR. Da alle Bibliotheken der Universität als Einheit begriffen wurden, wurde auch ihre Erwerbungstätigkeit koordiniert.

1.31 Im Jahre 1977 wurde in allen Zweigstellen der Universitätsbibliothek eine Analyse zur Problematik des wissenschaftlichen Altbestandes und zur wenig benutzten Literatur begonnen. Zum Stichtag (31. Oktober 1979) besaßen die Zweigstellen etwa 1,7 Millionen Bde Bücher und Zeitschriften, davon etwa 719.000 Bde vor 1945. Von diesen wurden etwa 81.000 Bde wenig benutzter aber erhaltenswerter Literatur an andere Bibliotheken, die nicht immer dem Universitätsbereich angehörten, abgegeben.

1.32 Der durchschnittliche Jahreszuwachs belief sich in den letzten Jahrzehnten auf ca. 60.000 bis 70.000 Einheiten, wovon gut die Hälfte sich auf die Zweigbibliotheken verteilte. Von der anderen Hälfte waren wiederum etwa die Hälfte Zugänge an Hochschulschriften. 1991 betrug der Gesamtbestand 5.110.766 Bde, davon 2.534.958 in den Zweigbibliotheken und 2.575.808 in der Zentralen Universitätsbibliothek mit 1.263.388 Dissertationen.

1.33 Die politische Einheit Deutschlands 1990 eröffnete für die weitere Bestandsentwicklung neue Perspektiven. Rückergänzungen wurden durch großzügige Fördermittel und Geschenke ermöglicht, Neuerwerbungen durch einen höheren Etat verstärkt. Umstrukturierungen an der Universität werden auch Veränderungen im Bibliothekssystem wie Verlagerungen von Beständen und Zusammenfassungen von Teilbibliotheken zur größeren Einheit einer Zweigbibliothek herbeiführen.

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Die Zählung im Hauptbestand wurde am alten Systematischen Katalog durchgeführt, der den Bestand bis Erscheinungsjahr 1974 enthält. Die Zählung der Sondersammlung Hochschulschriften, von denen nur vereinzelt ältere Stücke auch im Hauptkatalog verzeichnet sind, wurde durch Teilauszählung und Hochrechnung des Alphabetischen Katalogteils durchgeführt, der den Bestand bis 1904 erschließt. Die Sammlung ist gesondert beschrieben ( s. u. 2.36-2.37). Der Gesamtbestand historischer Werke beläuft sich aus beiden Zählungen auf ca. 310.750 Titel für die Zentrale Universitätsbibliothek. Hinzu kommt der historische Bestand von ca. 100.300 Titeln in den Zweigbibliotheken.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Die Zählung im Hauptbestand ergab 163.900 historische Titel, davon 3887 Zeitschriften, vorwiegend aus dem 19. Jh. Es sind vorhanden 40 Inkunabeln, 1858 Werke aus dem 16. Jh, 4084 aus dem 17. Jh, 14.717 aus dem 18. Jh und 143.209 (87 Prozent) aus dem 19. Jh.

2.3 Deutschsprachige Werke haben den größten Anteil mit 116.983 Titeln (71 Prozent). In lateinischer Sprache sind 14.121 Titel vorhanden, vorwiegend aus dem 16. und 17. Jh. Einen hohen Anteil haben französische Werke mit 11.912 Titeln und englische mit 9133 Titeln. Sonstige Sprachen belaufen sich auf 11.753 Titel. Unter diesen sind hervorzuheben Griechisch mit 3044 Titeln, Italienisch mit 2613, Dänisch und Schwedisch mit je 670, Niederländisch mit 646, Spanisch mit 502, Russisch mit 443, Norwegisch mit 303, Hebräisch mit 298, Polnisch mit 242, Arabisch mit 241 und Portugiesisch mit 128 Titeln.

Systematische Übersicht

2.4 Die einführende Sachgruppe Wissenschaft allgemein enthält 1055 historische Titel, darunter 185 Zeitschriften, wobei der größere Anteil bei der Literatur zu Akademien und Gelehrten Gesellschaften liegt. Hervorzuheben sind 23 enzyklopädische Werke des 16. bis 18. Jhs ( z. B. Bayles Dictionnaire historique et critique, Rotterdam 1720; Reales Staats-, Zeitungs- und Conversationslexicon, Leipzig 1739; Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschaften und Künste, Halle und Leipzig 1732-1754) und 55 Titel des 19. Jhs. Von besonderer Bedeutung sind 152 biographische Nachschlagewerke zur Gelehrtengeschichte mit zahlreichen Ausgaben des 18. Jhs.

2.5 In der Sachgruppe Zeitungs- und Zeitschriftenwesen sind 1201 Titel verzeichnet, wovon 495 Titel Zeitungen und Zeitschriften betreffen, darunter auch bedeutende des 18. Jhs aus Deutschland und Frankreich ( z. B. Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste, Leipzig 1757-1765, mit Fortsetzung Neue Bibliothek ..., Leipzig 1765-1806; Berlinische Monatsschrift, Berlin 1783-1796, und Fortsetzung Neue Berlinische Monatsschrift, Berlin 1799-1811; Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland, München 1837-1923). Hervorzuheben sind 15 humoristische Zeitschriften wie Die fliegenden Blätter (Bd 1-50), eine fast vollständige Ausgabe des Kladderadatsch (1848-1943) und des Punch (1879-1918 mit Lücken).

2.6 Aus der Sachgruppe Buch- und Bibliothekswesen mit 1330 Titeln, davon 35 Zeitschriften, ist vor allem die ältere Literatur über deutsche und ausländische Bibliotheken bemerkenswert, darunter zahlreiche gedruckte Kataloge aus dem 19. Jh.

2.7 In der Sachgruppe Hochschulwesen, einem Sammelschwerpunkt der Bibliothek, sind 1979 Titel verzeichnet, davon 178 Periodika. In zwei Untergruppen sind die Veröffentlichungen der Universitäten aufgeführt sowie die Literatur über deutsche und ausländische Universitäten. Nicht verzeichnet, aber durch Aufstellung erschlossen, ist ein umfangreicher Bestand an Vorlesungsverzeichnissen deutscher Hochschulen aus dem 19. Jh. Der historische Bestand ist deshalb bemerkenswert, weil hier die von Wilhelm Erman und Ewald Horn verfaßte Bibliographie der deutschen Universitäten (1904-1905) entstanden ist.

2.8 Einen der Schwerpunkte im älteren Universitätsbetrieb bildete die evangelische Theologie, deren Teilbestand bis 1974 ca. 48.000 Titel aufweist, von denen 16.680 (35 Prozent) bis 1900 erschienen sind. Davon entfallen ca. 3300 auf das 16. bis 18. Jh, 3084 sind in lateinischer Sprache. Nach Sachgebieten sind 134 Zeitschriften und 85 Bibliographien verzeichnet. Bedeutsam ist die Bibelsammlung mit 502 Ausgaben in 39 z. T. entlegenen Sprachen Europas, Asiens und Afrikas. Die Bibelwissenschaft verzeichnet 4470 Titel, die Kirchengeschichte 6516; davon entfallen 353 auf einen biographischen Teil und 2047 auf Textausgaben theologischer Autoren. Die Systematische Theologie ist mit 2399 und die Praktische Theologie mit 2024 Titeln vertreten. Angeschlossen an die Theologie ist die Religionsgeschichte mit 452 Titeln, von denen 65 im 17. und 18. Jh erschienen sind.

2.9 Die Sachgruppe Hebraistik und Judentum weist bis 1933 einen von Prof. Heinrich Loewe gepflegten Bestand mit 3725 Titeln auf. Der historische Bestand umfaßt 1464 Titel (39 Prozent), davon sind 242 im 16. bis 18. Jh erschienen. Es sind 201 historische Drucke in Hebräisch vorhanden, dazu kommen 356 aus dem 20. Jh, vorwiegend im Jüdischen Verlag Berlin (1902-1938) erschienen. Der historische Bestand enthält 21 Zeitschriften, 89 Titel in der Untergruppe Allgemeines und 294 Titel zum Unterricht in der hebräischen Sprache. Die Untergruppe Jüdische Literatur verzeichnet 215 Titel mit zahlreichen Originalausgaben jüdischer Schriftsteller. Zur Archäologie Palästinas sind 86 Titel vorhanden, 235 befassen sich mit der jüdischen Religion und 545 mit der Geschichte des Judentums im 19. Jh, dem Antisemitismus und dem Zionismus.

2.10 Die Sachgruppe Staatswissenschaft verzeichnet ebenfalls einen hohen Anteil historischer Literatur mit 4933 Titeln, davon 653 aus dem 16. bis 18. Jh. Enthalten sind 80 Zeitschriften, 73 Titel zur Untergruppe Allgemeines, 271 Titel Parlamentsverhandlungen und Gesetzesausgaben wie die Protokolle der deutschen Bundesversammlung, der Verhandlungen des Norddeutschen Bundes, des Reichstages oder der Brandenburgischen Provinziallandtage; ferner 732 Titel zur Staatslehre und 782 zum Staatsrecht. Das Preußische Verwaltungsrecht verzeichnet 456 Titel und das Verwaltungsrecht außerdeutscher Staaten 377 Titel. 581 Titel befassen sich mit dem Polizeiwesen und 822 mit dem Finanz- und Steuerwesen.

2.11 Die Wirtschaftswissenschaft umfaßt 2766 Titel, davon 129 aus dem 16. bis 18. Jh. Es sind 76 Zeitschriftentitel vorhanden. Der größte Anteil der Literatur bis 1900 bezieht sich auf das Münz- und Geldwesen; der älteste Titel ist Markus Rudolph Balthasar Gerhardt, Allgemeiner Contorist oder neueste und gegenwärtiger Zeiten gewöhnliche Münz-, Maaß- und Gewichtsverfassung aller Länder und Handelsstädte (Berlin 1791-1792). Hervorzuheben sind die Berichte zu den Weltausstellungen im 19. Jh.

2.12 Einen weiteren Schwerpunkt im Bestand bildet die Rechtswissenschaft (bis 1974 ca. 44.000 Titel) mit einem historischen Bestand von 14.255 Titeln, davon 2372 Titel aus dem 16. bis 18. Jh. Gehalten wurden alle wichtigen deutschen und ausländischen Rechtszeitschriften mit 276 Titeln. An allgemeinen Handbüchern und Literatur zur Rechtsgeschichte sind 1047 Titel vorhanden. Mit dem Römischen Recht befassen sich 1884 Titel, mit dem Deutschen Recht allgemein 1183 Titel. 144 Titel beziehen sich auf das Adels-, Berg-, Jagd- und Gewerberecht, 112 Titel auf das Arbeitsrecht, 241 Titel auf das Landwirtschafts-, Lehn- und Militärrecht, 178 Titel auf das Urheber-, Patent-, Wasser- und Wirtschaftsrecht, 823 Titel auf das Handels-, See- und Verlagsrecht. Die Rechtspflege behandeln 831 Titel und 1315 das Strafrecht. Nicht unbedeutend ist der historische Bestand zum Kirchenrecht mit 736 Titeln. 579 Titel liegen zum Völkerrecht vor. 692 Titel befassen sich mit dem Recht der außerpreußischen deutschen Länder und 1947 Titel mit dem ausländischen Recht. Eine kleine Gruppe bildet die Militärwissenschaft mit 1370 Titeln, davon 60 aus dem 16. bis 18. Jh.

2.13 Eine der umfangreichsten Gruppen bildet die Medizin (ca. 55.000 Titel bis 1974) mit einem historischen Bestand von 11.399 Titeln, davon 1829 aus dem 16. bis 18. Jh. Die 410 Zeitschriften enthalten 18 Titel aus dem 18 Jh. Die Untergruppe Allgemeines verzeichnet 1730 Titel, wobei der überwiegende Teil bei den gesammelten Schriften bedeutender Mediziner des 16. bis 19. Jhs zu finden ist. Zur Anatomie sind 657 Titel vorhanden, zur Physiologie und Pathologie 1040, zur Praktischen Medizin und Naturheilkunde 1504, wobei allein über 1000 Titel zur Balneologie des 19. Jhs vorhanden sind wie auch zahlreiche Titel zur Homöopathie. Die Innere Medizin verzeichnet 1275 Titel, schwerpunktmäßig zu Cholera und Tuberkulose. Zu dem Gebiet der Nerven- und Geisteskrankheiten sind 594 Titel vorhanden, zur Kinderheilkunde 181, zur Chirurgie 953, zur Gynäkologie und Geburtshilfe 1180, zu den Haut- und Geschlechtskrankheiten sowie der Sexualwissenschaft 302, zur Augenheilkunde und Zahnmedizin 529 Titel. Die Staatsmedizin umfaßt 894 Titel vorwiegend zur Gerichts- und Wehrmedizin.

2.14 Einen relativ geringen Anteil am historischen Bestand verzeichnen die Naturwissenschaften. In der Sachgruppe Naturwissenschaft allgemein sind 426 Titel vorhanden, davon 44 aus dem 16. bis 18. Jh sowie 115 Zeitschriften. Die Physik umfaßt 1012 Titel, davon 66 aus dem 16. bis 18. Jh und 14 Zeitschriften, darunter ein vollständiges Exemplar der Annalen der Physik (1799 ff.), ein Rarum in deutschen Bibliotheken. Die Chemie umfaßt 839 Titel, davon 49 aus dem 16. bis 18. Jh und 17 Zeitschriften. In den Geowissenschaften sind 5317 Titel verzeichnet, davon 170 aus dem 16. bis 18. Jh. Den größten Anteil haben 3016 Meßtischblätter und 27 weitere Karten, 145 Zeitschriften (92 deutsche und 53 der übrigen europäischen Länder). Einen Schwerpunkt bildet die ältere Reiseliteratur mit 356 Titeln, und zwar Erlebnis-, Forschungs- und Handelsreisen. Umfangreich dokumentiert sind Polarreisen. Herauszuheben sind die vielbändige Geschichte der merkwürdigsten Reisen, von Theophil Friedrich Ehrmann herausgegeben (Frankfurt 1791-1799), sowie Griebens Reiseführer, die vollständig vorhanden sein dürften.

2.15 In der Biologie sind 262 Titel vorhanden, von denen etwa ein Drittel die Abstammungslehre betrifft. Die Botanik weist 1464 Titel auf, davon 109 vom 16. bis 18. Jh und 43 Zeitschriften. Einen größeren Umfang hat der historische Bestand in der Zoologie mit 2096 Titeln, darunter 130 aus dem 16. bis 18. Jh. Es wurden 33 Zeitschriften geführt. Die meisten Titel (67 Prozent) sind in der zoologischen Systematik zu finden mit besonderem Schwerpunkt in der Entomologie. Eine kleine Gruppe Anthropologie verzeichnet 130 Titel mit 11 Zeitschriften.

2.16 Seit Mitte des 19. Jhs erlangte die Mathematik an der Universität eine große Bedeutung. Der historische Bestand umfaßt 1744 Titel, davon 208 aus dem 16. bis 18. Jh. Unter den 31 Zeitschriften sind die bedeutenden deutschen, französischen, italienischen und englischen vorhanden. Umfangreich ist die Sammlung der Gesamtausgaben und gesammelten Schriften von Mathematikern mit 423 Titeln. Historische mathematische Handbücher belaufen sich auf 30 Titel, die Elementar-Mathematik ist mit 42 Titeln vertreten. Die Zahl der Handbücher zur Höheren Mathematik beträgt 13, zur Methodik 34, zur Numerischen Mathematik 40 und zur Geometrie 24. In der Gruppe Mathematische Instrumente sind 27 historische Titel verzeichnet, an Formelbüchern und Tafeln 84. Mit der speziellen Arithmetik und Algebra befassen sich 287 Titel, mit der Analysis 150, mit der Integralrechnung 179 und der Geometrie 420. Die Abteilung Geodäsie enthält 494 Titel, davon 18 Lehrbücher. 148 Titel liegen zu Ortsbestimmungen und Gradmessungen vor, 37 Titel zum Vermessungswesen und 165 zur Mechanik.

2.17 In der Sachgruppe Astronomie findet sich ein Bestand von 792 Titeln, davon u. a. 23 Zeitschriften, 64 Sternkataloge und Sternkarten, 17 Titel zur Astrologie und 75 Titel mit Berichtsreihen von Sternwarten. In den allgemeinen Darstellungen finden sich die Kosmographien aus dem 16. Jh von Otto Casmann, Daniel Sandbeck und Petrus Agran. Von der Berliner Sternwarte liegen die ersten Beobachtungen von 1730 vor, dann seit 1840. Die älteste Sternkarte ist von Joannes Hevelius Firmamentum Sobiescianum (Danzig 1690).

2.18 Eine geringe Rolle spielte im 19. Jh die Land- und Forstwirtschaft an der Universität. Die vorhandenen 1464 Titel gehen im wesentlichen auf Pflichtexemplarlieferungen, vor allem des Parey-Verlags, zurück. Es sind 73 Zeitschriften vorhanden. Noch weniger Bedeutung hatte die Veterinärmedizin mit 262 Titeln, davon 23 Zeitschriften.

2.19 Die Sachgruppe Archäologie verzeichnet einen Bestand von 1295 Titeln, davon 78 aus dem 16. bis 18. Jh. Es wurden 48 Zeitschriften geführt, alle einschlägigen aus Italien, Deutschland, England, Frankreich, Griechenland u. a. Die ältere Literatur betrifft vor allem archäologische Reisen, Ausgrabungen in Griechenland, Palästina, Kleinasien, Italien und Ägypten sowie antike Kunstgeschichte.

2.20 Die anschließende Gruppe Kunstwissenschaft umfaßt 2635 Titel, davon 147 aus dem 16. bis 18. Jh. Die Schwerpunkte der älteren Literatur liegen bei Museumskunde, Kunstausstellungen (Kataloge), Ästhetik und besonders beim alphabetisch geordneten Künstlerkatalog mit 771 Titeln. Es wurden 48 Zeitschriften geführt. In der Musikwissenschaft mit 1308 Titeln, davon 24 Zeitschriften, ist über die Hälfte der Literatur (751 Titel) ebenfalls im alphabetischen Musikerkatalog enthalten.

2.21 Die Geschichte ist in zwei Gruppen gegliedert, die Geschichtswissenschaft sowie Geschichte und Geographie. Letztere enthält die Länderkataloge mit geschichtlicher und landeskundlicher Literatur. Zusammen enthalten beide Gruppen den größten historischen Bestand mit 28.104 Titeln, davon 8199 in Fremdsprachen, vor allem in Französisch.

2.22 Die Geschichtswissenschaft umfaßt 6253 Titel, davon 926 aus dem 16. bis 18. Jh mit dem Schwerpunkt griechisch-römische Geschichte. An Zeitschriften sind 215 Titel vorhanden, davon 25 aus dem 18. Jh. Die Untergruppe Geschichtswissenschaft allgemein enthält 423 Titel, die Allgemeine Geschichte 300, Hilfswissenschaften 1233, Ethnologie 475, Kulturgeschichte 660, Vorgeschichte 160, Weltgeschichte 991, Altertum und Orient 421 und die griechisch-römische Geschichte 1365 Titel.

2.23 In der Abteilung Geschichte und Geographie sind 21.851 Titel verzeichnet, davon 2605 aus dem 16. bis 18. Jh. Es sind 404 Zeitschriften erhalten, davon 13 aus dem 18. Jh. Die einzelnen Länderkataloge erfassen für Deutschland 3892 Titel, dazu kommt Literatur zu den einzelnen deutschen Ländern mit 7290 Titeln, wobei die Hauptmasse Preußen betrifft. Innerhalb Preußens sind die Schriften zur Provinz Brandenburg und zur Ortsgeschichte Berlins besonders stark vertreten. Der Katalogteil zu Europa allgemein verzeichnet 362 Titel, für die Länder Belgien 70, Bulgarien 16, Dänemark 158, Island 23, Finnland 25, Frankreich 2148, Griechenland 146, Großbritannien 860, Irland 75, Italien 958, Jugoslawien 70, Luxemburg 7, Niederlande 296, Schweden 181, Österreich 563, Polen 237, Rumänien 91, Norwegen 68, Schweiz 251, Liechtenstein 2, Spanien 280, Portugal 43, Tschechoslowakei 188, Rußland 648, Ungarn 177, Afrika 629, Amerika 599 und Asien mit Australien 1088 Titel.

2.24 Die Allgemeine und vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft verzeichnet 1698 Titel, davon 179 aus dem 16. bis 18. Jh. Es wurden 63 Zeitschriften geführt. Die Allgemeine Sprachwissenschaft umfaßt 653 Titel, zu den Indogermanischen Sprachen sind 200 und zur Allgemeinen Literaturgeschichte 845 Titel vorhanden.

2.25 Die Klassische oder Altphilologie bildete einen der Forschungsschwerpunkte an der Universität. Daraus erklärt sich der hohe Anteil des historischen Bestandes mit 10.878 Titeln, davon 528 aus dem 16. Jh, 652 aus dem 17. Jh und 1266 aus dem 18. Jh. In lateinischer Sprache sind 4333 Titel vorhanden, in griechischer 2751. Es wurden 48 Zeitschriften gehalten. Auf die Klassische Philologie allgemein entfallen 662 Titel, auf die griechische Philologie 362, auf die griechische Literaturgeschichte 5155, auf Neugriechisch 111. Zur lateinischen Philologie sind 491 Titel vorhanden, zur lateinischen Literaturgeschichte 3463, zu Mittel- und Neulatein 663. Den größten Anteil haben Ausgaben der griechischen und lateinischen Autoren.

2.26 Bei der Romanistik sind 3545 Titel verzeichnet, davon 269 aus dem 16. bis 18. Jh. Zur Romanistik allgemein liegen 106 Titel vor, zur Sprache und Literatur Rumäniens 50, Portugals 57, Spaniens 380 sowie 1005 zur Sprache und Literatur Italiens und 2094 zur Sprache und Literatur Frankreichs. Einen hohen Anteil haben jeweils die originalsprachigen Ausgaben der Autoren dieser Länder.

2.27 Einen umfangreichen historischen Bestand verzeichnet auch die Germanistik mit 19.920 Titeln, davon 2153 aus dem 16. bis 18. Jh. Mit der deutschen Sprache befassen sich 927 Titel, mit der Literaturgeschichte 2849. Dazu kommt der Bestand in dem nach Geburtsdaten chronologisch geordneten Autorenkatalog mit 15.684 Eintragungen bis 1900. In diesem Bestand enthalten sind die Privatsammlungen der Brüder Grimm und Leopold Hirschbergs. In der Germanistik wurden 460 Zeitschriften geführt, davon 61 aus dem 18. Jh.

2.28 Die Sachgruppe Anglistik weist 5220 Titel auf, davon 294 aus dem 16. bis 18. Jh. Es sind 27 Zeitschriften vorhanden, davon 12 aus dem 18. Jh, z. B. The Guardian (2 Bde, London 1714), The Rambler (3 Bde, London [1750-1752]), Household Words. Conducted by Charles Dickens (19 Bde, London 1850-1859). Die englische Sprache betreffen 364, die englische Literatur 839 Titel. Im Autorenkatalog sind 3609 Eintragungen, der Katalogteil amerikanischer Autoren enthält 382 Titel.

2.29 Die Sachgruppe Nordistik umfaßt 1500 Titel, davon 75 vom 16. bis 18. Jh. Es wurden 8 Zeitschriften geführt. Von den einzelnen Sprachen und Literaturen entfallen 312 Titel auf die Niederlande, 410 auf Dänemark und Norwegen, 338 auf Schweden. Zur altnordischen und isländischen Sprache und Literatur sind 422 Titel verzeichnet. Ein großer Teil der Titel liegt in den Originalsprachen vor.

2.30 Die in einem Katalogteil zusammengefaßte Literatur zur Slawistik und Finno-Ugristik enthält 1511 Titel bis 1900, davon 80 aus dem 16. bis 18. Jh. Vorhanden sind 15 Zeitschriften zur Slawistik und 18 zur Finno-Ugristik. Im einzelnen finden sich 98 Titel zur slawischen Philologie allgemein, 76 Titel zur Sprache und 198 zur Literatur Rußlands, 202 Titel zur Sprache und Literatur Polens, 99 Titel zur tschechischen Sprache und Literatur sowie 183 Titel zur Sprache und Literatur der südslawischen Staaten. Mit den keltischen Sprachen und ihrer Literatur befassen sich 365 Titel und mit der Finno-Ugristik 272 Titel.

2.31 In der Sachgruppe Orientalistik sind 1011 Titel verzeichnet, davon 92 aus dem 16. bis 18. Jh. Insgesamt sind 391 Titel in den Originalsprachen vorhanden. Es wurden 10 Zeitschriften geführt. Auf die Altai- und Turksprachen kommen 116 Titel, auf die arabische Sprache und Literatur 502 und auf die semitischen Sprachen und Literaturen 363.

2.32 Die Sachgruppe Asiatische, afrikanische und amerikanische Sprachen verzeichnet einen Bestand von 2012 Titeln, davon 62 aus dem 16. bis 18. Jh. Enthalten sind 366 Titel in der Gruppe Armenisch, Iranisch, Neupersisch, davon 125 in Originalsprachen. Bei den indischen Sprachen und Literaturen finden sich 899 Titel, davon 390 in Originalsprachen. Die indogermanischen Sprachen des fernen Ostens verzeichnen 112 Titel, davon 14 im Original. Zur Sprache und Literatur Chinas, Japans und Koreas liegen 228 Titel vor, davon 59 in Chinesisch, Japanisch und Koreanisch. Zu den afrikanischen, australischen und amerikanischen Ursprachen sind 407 Titel vorhanden, davon 43 in afrikanischen Sprachen. Insgesamt sind 13 Zeitschriften im Bestand.

2.33 Zur Philosophie und Psychologie sind 3811 Titel vorhanden, davon 589 aus dem 16. bis 18. Jh. An Zeitschriften liegen 27 Titel vor. Zur systematischen Philosophie wurden 1644 Titel gezählt, die meisten in den Gruppen Logik und Metaphysik. Der alphabetisch geordnete Katalog der Philosophen verzeichnet 1021 Ausgaben und Sekundärliteratur. Zur Philosophiegeschichte sind 486 Titel vorhanden. Zur Psychologie liegen 633 Titel vor.

2.34 Die Sachgruppe Pädagogik umfaßt 1143 Titel, davon 93 Zeitschriften. Der Schwerpunkt der älteren Literatur mit 723 Titeln liegt im Bereich Schulen und Schulwesen, insbesondere in Preußen. Auf Unterricht und Didaktik entfallen 325 Titel. Die kleine Gruppe Sportwissenschaft enthält 155 Titel, davon 4 Zeitschriften. Die meisten Titel beziehen sich auf das Turnen und das Schachspiel.

2.35 Die abschließende Sachgruppe Technik umfaßt 799 Titel, davon 45 aus dem 16. bis 18. Jh und 32 Zeitschriften. Der Schwerpunkt der historischen Literatur liegt beim Bergbau, dem Bauwesen und der Photographie. Sondersammlungen

2.36 Hochschulschriften. Von ihrer Gründung an betreute die Bibliothek den Sammelschwerpunkt Hochschulschriften über Pflichtexemplare und Tausch. Sie besitzt heute die bedeutendste Sammlung dieser Art in Deutschland mit ca. 1,2 Millionen Einheiten. Schon früh wurde bezüglich der deutschen Dissertationen Vollständigkeit angestrebt. Aufgrund der Tauschbeziehungen mit Universitäten in Frankreich, in der Schweiz, den Niederlanden und den nordischen Ländern sind auch deren Dissertationen in großem Umfang vorhanden. Der Bestand deutscher Hochschulschriften wurde ferner durch laufende Rückergänzung dieser Schriften aus dem 16. bis 18. Jh vervollständigt, so daß auch aus dieser Zeit ein großer Bestand vorhanden ist.

2.37 Durch Auszählung und Hochrechnung wurden bis 1900 insgesamt ca. 121.100 Schriften festgestellt. Davon sind 177 aus dem 16. Jh, 9500 aus dem 17. Jh, 21.272 aus dem 18. Jh und 90.060 aus dem 19. Jh. Nach Sprachen verteilt sich der Bestand auf 75.035 Titel in Deutsch, 53.577 in Latein, 7775 in Französisch, 2035 in Englisch und 8317 in sonstigen europäischen Sprachen. Die sachliche Erschließung des Altbestandes erfolgt durch Aufstellung nach dem Alphabet der Hochschulorte, Format, Fakultät, Promotionsjahr sowie Alphabet der Verfasser. Diese Angaben dienen zur Auffindung als Signatur. Die Hochschulschriften bis 1900 verteilen sich auf die Universitäten Altdorf, Amsterdam, Bamberg, Basel, Berlin, Besançon, Bonn, Breslau, Duisburg, Erfurt, Erlangen, Frankfurt/Oder, Fulda, Gießen, Göttingen, Greifswald, Halle, Hanau, Heidelberg, Helmstedt, Herborn, Ingolstadt, Jena, Kiel, Köln, Königsberg, Leiden, Leipzig, Mainz, Marburg, Rinteln, Rom, Rostock, Straßburg, Tübingen, Wien, Wittenberg und Würzburg.

2.38 Schulprogramme und Schulschriften. Im Alphabetischen Katalog der Hochschulschriften sind als weitere Sondersammlung Schulprogramme oder Schulschriften vom Beginn des 19. Jhs bis 1930 verzeichnet. Der Bestand umfaßt ca. 52.000 Einheiten, darunter ca. 25.760 bis 1900. Davon sind 20.187 in Deutsch, 4429 in Latein, einige wenige auch in anderen Sprachen. Die Erschließung erfolgt ebenfalls durch die Aufstellung nach dem Alphabet der Orte. Das Ortsverzeichnis umfaßt ca. 750 Ortsnamen, davon etwa ein Viertel aus den Ländern Österreichs. Damit ist dieser Bestand ein wertvoller Fundus zur Kultur- und Schulgeschichte.

2.39 Archiv und Bibliothek des literarischen Vereins Tunnel über der Spree. Dieser Berliner Literatenvereinigung des 19. Jhs gehörte u. a. Theodor Fontane an. Archiv und Bibliothek kamen 1912 in die Bibliothek. Neben den z. T. gedruckten Archivmaterialien zur künstlerischen Tätigkeit und Verwaltung des Vereins enthält die 141 Bde umfassende Vereinsbibliothek überwiegend Werke ihrer Mitglieder. Ein alphabetisches Verzeichnis gibt Auskunft über das Erhaltene wie auch Verlorene. Der Bestand wurde inventarisiert und katalogisiert und ist gesondert aufgestellt.

2.40 Als Ergänzung zum Tunnel-Nachlaß kam im Laufe der Zeit die Fontane-Sammlung zusammen, die zu einem großen Teil aus Briefsammlungen der Tunnel-Mitglieder besteht. 1925 wurde der Nachlaß von Moritz Lazarus übergeben, 1929 der Nachlaß von Bernhard Lepel. 1930 erhielt die Bibliothek von dem Bankier Paul von Emden 200 Briefe und die Handbibliothek mit 202 Werken von und über Fontane sowie 141 anderen Werken. Etwa 50 Prozent des Bestandes stammen aus dem 19. Jh.

2.41 Weitere Sondersammlungen. Historisches Material, das durch eigene Verzeichnisse und Aufstellung erschlossen ist, enthalten die Autographensammlung mit 1800 Briefen, vor allem des 19. Jhs, weiterhin die Geisberg-Sammlung mit 1600 Faksimile-Wiedergaben von Einblattholzschnitten des 16. Jhs, erschienen 1923 bis 1930, und die Kollegheft-Sammlung mit 309 Bdn Vorlesungsnachschriften aus dem 19. Jh. Die Porträtsammlung Berliner Hochschullehrer enthält z. Z. 2200 Stücke (Kupferstiche, Steindrucke, Photos). Sie wurde 1836 begonnen, 1901 und 1910 relativ vervollständigt, danach gelegentlich ergänzt und weitergeführt. Sonderaufstellungen

2.42 Rara-Kammer. Am 20. April 1942 legte die Direktion fest, daß eine Auswahl wertvoller Bücher in einer Sonderabteilung Rara zu erfassen und gesondert aufzustellen sei. Die Kennzeichnung erfolgte, die Separierung jedoch nicht. Diese Aktion wurde seit 1981 im Zuge der Sicherung des kulturellen Erbes neu belebt und die Rara-Kammer eingerichtet. Separiert wurden die Drucke des 16. Jhs, wertvolle Erstausgaben, besondere Illustrationen und Einbände sowie alle Quellenwerke zur Geschichte der Universität. Im Jahre 1992 waren 4500 Werke in der Rara-Kammer aufgestellt, davon 1473 Titel des 16. Jhs. Auch die 280 Bde umfassende Handbibliothek von Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, die 1989 aus dem Institut für Altertumswissenschaft übernommen wurde, hat hier ihren Standort. Dieser Sonderstandort ist in den Katalogen angegeben, ein eigener Standortkatalog ermöglicht den Überblick für Revisionen.

2.43 Grimm-Bibliothek. Wie alle Nachlaßbibliotheken war auch die 1865 erworbene Sammlung aus der Bibliothek der Brüder Grimm in den Gesamtbestand eingeordnet worden. Im Zuge der Rekonstruktion der Bibliothek der Brüder Grimm wurde der Bestand aus den Magazinen herausgesucht und in einem eigenen Raum aufgestellt. Er umfaßt 5500 Bde, insbesondere zur Sprach- und Literaturwissenschaft, aber auch zu Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaften, Geschichte, Philosophie, Pädagogik, Kunst, Archäologie, Religionswissenschaft, Medizin und Naturwissenschaften. Es existiert ein eigenes Verzeichnis (s. u. 3.4, Denecke).

3. KATALOGE

3.1 Kataloge des Hauptbestandes

Alphabetischer Bandkatalog

[nach PI; erfaßt die bis 1966 erschienene Literatur]

Alphabetischer Zettelkatalog

[nach PI; erfaßt die von 1909 bis 1974 erworbene Literatur]

Alphabetischer Zettelkatalog

[nach RAK; erfaßt die ab 1975 erschienene Literatur]

Online Public Access Catalogue (OPAC)

[enthält die ab 1992 erschienene und erworbene ältere Literatur]

Systematischer Katalog

[enthält die bis 1974 erschienene Literatur]

Neuer Systematischer Katalog

[enthält die ab 1975 erschienene Literatur]

3.2 Sonderkataloge

Kataloge der Sondersammlung Hochschulschriften und Schulschriften:

Alphabetischer Katalog in vier Teilen für die bis 1817 erschienenen Schriften

für die von 1818 bis 1907 erschienenen Schriften

für die von 1908 bis 1974 erschienenen Schriften

für die ab 1975 erschienenen Dissertationen

[Die Katalogteile, die bis 1974 reichen, sind in einer Mikrofiche-Ausgabe zu benutzen.]

Schlagwortkatalog der Dissertationen

[enthält die seit 1960 erschienenen Dissertationen]

Rara-Sammlung:

Standortkatalog

Zentralkatalog der Zweigbibliotheken:

Alphabetischer Katalog

[1953 bis 1974 nach PI, ab 1975 nach RAK]

3.3 Gedruckte Verzeichnisse zu Sonderbeständen

Asen, Johannes: Gesamtverzeichnis des Lehrkörpers der Universität Berlin. Bd 1: 1810-1945. Leipzig 1955 [enthält Hinweise auf die Porträtsammlung]

Denecke, Ludwig; Teitge, Irmgard: Die Bibliothek der Brüder Grimm. Annotiertes Verzeichnis des festgestellten Bestandes. Hrsg. von Friedhilde Krause. Weimar 1989

Katalog der Handbibliothek von Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff nach einer anonymen Bearbeitung hrsg. von William M. Calder. In: Philologus 134 (1990) S. 254-285

3.4 Historische Kataloge

Catalogus Librorum qui in Bibliotheca Universitatis Litterariae Fridericae Guilelmae Berolinensis adversantur. Berolini 1839. Supplementum 1842

Universitätsbibliothek zu Berlin: Verzeichnis der Lesesaal- und Handbibliothek. Berlin 1891. 2. Ausg. 1894. 3. Ausg. 1903. 4. Ausg. 1906. 5. Ausg. 1909. Nachtrag 1912

Verzeichnis der Berliner Universitätsschriften 1810-1885. Hrsg. von der Königl. Universitätsbibliothek. Berlin 1899; repr. Hildesheim 1973

Schonack, Wilhelm: Ein Jahrhundert Berliner Philologische Dissertationen (1819-1910). Berlin 1914; repr. Hildesheim 1975

[Paszkowski, Wilhelm]: Katalog der Universitäts-Ausstellung. Jahrhundertfeier der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität. Berlin 1910 [enthält das Verzeichnis der Porträtsammlung]

Alphabetisches Verzeichnis der Vereinsbibliothek " Tunnel über der Spree"

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Im Geheimen Staatsarchiv Berlin-Dahlem: Preußisches Kultusministerium, Rep. 76 V, Sekt. 3, Nr. 1 Im Archiv der Humboldt-Universität: Bestand Universitätsbibliothek

Bestand Universitätskurator In der Universitätsbibliothek: Akten des Direktors. Vorhanden auch die Akzessionsbücher seit Gründung der Bibliothek, Ausleihbücher, Pflichtexemplarverzeichnisse und Zeitschriftenakzessionsjournale, seit 1945 Jahresstatistik Gedruckte Quellen: Reglement für die Universitäts-Bibliothek zu Berlin vom 21. Juni 1877. Berlin 1877

Daude, [Paul]: Die Königliche Friedrich-Wihelms-Universität zu Berlin. Berlin 1887 [enthält Statuten und Reglements der Einrichtungen der Universität]

Bericht über die Verwaltung der Universitäts-Bibliothek zu Berlin im Rechnungsjahr 1889/90 (bis 1937/38). Berlin 1890-1939 [bis 1913 als Sonderdruck der Chronik der Königl. Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin]

Berliner Akademische Nachrichten. Hrsg. von der Akadem. Auskunftsstelle an der Königl. Friedr.-Wilhelms-Universität (Wilhelm Paszkowski). Jg. 1-13. Berlin 1906-1918 [enthält Neuerwerbungslisten der Universitätsbibliothek bis 1915]

Amtsblatt der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Bd 1-11. Berlin 1935-1945 [enthält Neuerwerbungslisten als Beilage]

Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin. Berlin 1951 ff. [enthält Auswahllisten der Neuerwerbungen von 1953 bis 1965]

Richtlinien für den Bestandsaufbau der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin. Hrsg. W[altraud]

Irmscher. Berlin 1985

4.2 Darstellungen

[Koner, Wilhelm]: Die Universitätsbibliothek. In: Rudolph Köpke: Die Gründung der Königl. Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Berlin 1860 [repr. Aalen 1960], S. 288-291

Guttstadt, Albert: Die naturwissenschaftlichen und medicinischen Staatsanstalten Berlins. Berlin 1886, S. 111-114

Friese, Karl: Geschichte der Königlichen Universitäts-Bibliothek zu Berlin. Berlin 1910

Martell, P.: Zur Geschichte der Universitätsbibliothek zu Berlin. In: Die Warte 27 (1924) Nr. 21, vom 5. November 1924, S. 77-79

Hoecker, Rudolf: Die Universitätsbibliothek zu Berlin. Zu ihrem hundertjährigen Bestehen. 1831 20. Februar 1931. Berlin 1931

Hoecker, Rudolf: Zum hundertjährigen Bestehen der Universitätsbibliothek zu Berlin. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 48 (1931) S. 202-207

Göber, Willi: Das Bibliothekswesen einer Universität als Einheit. In: Bibliothek Bibliothekar Bibliothekswissenschaft. Leipzig 1954, S. 154 ff.

Göber, Willi: Die Universitätsbibliothek. Ihr Werden und ihre Aufgaben. In: Personal- und Vorlesungsverzeichnis der Humboldt-Universität zu Berlin. Berlin 1954, S. 1-8

Göber, Willi: Die Universitätsbibliothek. Grundzüge ihrer Entwicklung. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin 9 (1959/60) S. 1-14 (Beih. zur Jubiläumsausgabe)

Tyszko, Oskar: Das neue Profil des Bibliothekswesens der Humboldt-Universität. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Humboldt-Universität zu Berlin: Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 13 (1964) S. 787-792; auch in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 79 (1965) S. 129-141

Krueger, Joachim: Zur Vorgeschichte der Einheit des Bibliothekswesens im Universitätsbereich. Aktenstudium zur Durchführung des preußischen Erlasses vom 15. Oktober 1891. In: Über Bücher, Bibliotheken und Leser. Leipzig 1969, S. 85-94 (Zentralblatt für Bibliothekswesen Beih. 86)

Krueger, Joachim; Sellin, Antje: Benutzungsführer der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin (Zentrale Bibliothek und Zweigstellen). Berlin 1974, S. 7-13 (Schriftenreihe der Universitätsbibliothek Berlin 17)

Irmscher, Waltraud: Größere Wirksamkeit der Bibliotheksarbeit durch Kooperation. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 89 (1975) S. 559-561

Irmscher, Waltraud: Zu den Funktionen und wichtigsten Entwicklungsetappen der Universitätsbibliothek Berlin seit 1931. In: Beiträge zur Arbeit der Universitäts-Bibliothek Berlin in Vergangenheit und Gegenwart. Berlin 1980, S. 5-21

Krueger, Joachim; Irmscher, Waltraud: Zur Geschichte der Berliner Universitätsbibliothek. Berlin 1981 (Beiträge zur Geschichte der Humboldt-Universität zu Berlin 3)

Krueger, Joachim: 150 Jahre Universitätsbibliothek Berlin. In: Zentralblatt für Bibliothekswesen 95 (1981) S. 49-52

Irmscher, Waltraud: Zu einigen Problemen der Bibliotheksgeschichte und ihres Beitrages zur Lösung gegenwärtiger Aufgaben. In: Beiträge zur Geschichte des Buch- und Bibliothekswesens. Freiberg 1982, S. 18-24 (Veröffentlichungen des Wiss. Informationszentrums der Bergakademie 97)

5. VERÖFFENTLICHUNGEN ZU DEN BESTÄNDEN

Bleek, Wilhelm: Einmaliges Erbstück. Ein Bochumer Wissenschaftler will eine Berliner Sammlung retten. In: Die Zeit, Nr. 24 vom 9. Juni 1995, S. 33 [über die Dissertationensammlung der Humboldt-Universität]

Gittig, Heinz: Berliner Zeitungen. Katalog der Zeitungsbestände bis 1932 in der Kooperationsgemeinschaft der 4 Berliner wiss. Universalbibliotheken. Berlin 1986 (Bibliographische Mitteilungen/Deutsche Staatsbibliothek 30)

Hofer, Henrik: Die separat aufgestellten Gelehrten- und Schriftstellerbibliotheken der ZUB der Humboldt-Universität zu Berlin und Fragen ihrer Sicherheit. Diplomarbeit. Berlin: Humboldt-Universität, Institut für Bibliothekswissenschaften und wissenschaftliche Information 1991

Kasbohm, Adelheid: Zu Fragen der Aussonderung und Speicherung wissenschaftlicher Literatur in den Zweigstellen der Universitätsbibliothek. In: Beiträge zur Arbeit der Universitätsbibliothek Berlin in Vergangenheit und Gegenwart. Berlin 1980, S. 57-64

Kasbohm, Adelheid: Zur Perspektive des wissenschaftlichen Altbestandes in der Universitätsbibliothek Berlin und in ihren Zweigstellen. In: Die Bestände der Universitätsbibliothek und ihrer Zweigstellen. Berlin 1982, S. 42-46 (Schriftenreihe der Universitätsbibliothek 40)

Krueger, Joachim: Das Archiv des " Tunnels über der Spree" und die Fontane-Sammlung in der Universitätsbibliothek. In: Forschen und Wirken. Festschrift zur 150-Jahr-Feier der Humboldt-Universität zu Berlin. Berlin 1960, Bd 3, S. 439-447

Möbus, Rudi: Die Arbeit mit Hochschulschriften in der Universitätsbibliothek Berlin in Vergangenheit und Gegenwart. In: Beiträge zur Arbeit der Universitätsbibliothek Berlin in Vergangenheit und Gegenwart. Berlin 1980, S. 83-98

Möbus, Rudi: Der Bestand der Hochschulschriftensammlung der Universitätsbibliothek Berlin. In: Die Bestände der Universitätsbibliothek und ihrer Zweigstellen. Berlin 1982, S. 71-74 (Schriftenreihe der Universitätsbibliothek Berlin 40)

Schwarz, Christa: Die Bildnissammlung in der Universitätsbibliothek. In: Humboldt-Universität 27 (1982/83) Nr. 11/12 vom 9. Dezember 1982, S. 11

Schwarz, Christa: Reden von Rektoren der Berliner Universität. 1810-1932. Eine Auswahlbibliographie. Berlin 1977 (Schriftenreihe der Universitätsbibliothek Berlin 24)

Schwarz, Christa; Krueger, Joachim: Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität. In: Sammlungen des kulturellen Erbes in den Beständen der Kooperationsgemeinschaft Berliner Bibliotheken. Berlin 1987, S. 15-20

Stietz, Erich: Die Schulprogrammsammlung in der Universitäts-Bibliothek Berlin. In: Aus der Arbeit der Universitätsbibliothek Berlin. Berlin 1971, S. 23-33 (Schriftenreihe der Universitätsbibliothek 7)

Voulliéme, Ernst: Inkunabeln der Königlichen Bibliothek und der anderen Berliner Sammlungen. Leipzig 1922 (Zentralblatt für Bibliothekswesen Beih. 49)

Stand: April 1995

Adolf Laminski


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
'''Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003. '''