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Adresse. Reichenbachstraße 27/III, 80469 München
[Karte]
Telefon. (089) 24 01 30 31 oder 2 01 49 60
Telefax. (089) 2 10 46 04
Unterhaltsträger. Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern
Funktion. Spezialbibliothek für die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern.
Sammelgebiete. Jüdische Geschichte, insbesondere deutsch-jüdische und europäisch-jüdische Geschichte; jiddische Literatur, auch in jiddischer und hebräischer Sprache; Geschichte des Staates Israel; Zeitgeschichte, insbesondere Weimarer Republik und NS-Zeit; Literatur zur jüdischen Religion.
Benutzungsmöglichkeiten. Ausleihbibliothek (bis auf Präsenzbestand). Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 16.30-17.30 Uhr. Leihverkehr: nicht angeschlossen.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Anmeldung erwünscht. - U-Bahnverbindung (Linie 1 oder 2) bis Haltestelle Fraunhoferstraße. Parkmöglichkeiten sehr begrenzt.
1.1 Vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten existierte in München die Cossmann-Werner-Bibliothek. Sie war nach Prof. Dr. Cossmann Werner (1854-1918), dem Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde München, benannt und umfaßte eine Judaica- und Hebraica-Sammlung mit etwa 2500 Büchern und 10.000 Broschüren. Ein kleiner Teil dieser Werke konnte gerettet werden, da sie im Alten Jüdischen Friedhof in München versteckt wurden.
1.2 Nach Kriegsende wurde die Bibliothek wieder eingerichtet. Im Februar 1970 wurde auf das Gebäude der Israelitischen Kultusgemeinde München ein Brandanschlag verübt, bei dem sieben Menschen ums Leben kamen, unter ihnen der Gemeinde-Bibliothekar Siegfried Offenbacher. Dabei wurde ein Großteil der Buchbestände verbrannt und zerstört. Seit dem Wiederaufbau der Israelitischen Kultusgemeinde München, 1972, setzt sich der Bestand aus geretteten Resten und heute überwiegend aus Schenkungen und Nachlässen zusammen. Die Bibliothek hat es sich zur Aufgabe gestellt, das Verständnis für das Judentum zu fördern.
2.1 Bei einem Gesamtbestand von ca. 3000 Bdn umfaßt der historische Bestand ungefähr 80 bis 100 Bde. Die ältesten Werke stammen aus dem 17. und 18. Jh und sind vorwiegend in hebräischer Sprache.
2.2 Der historische Bestand verteilt sich größtenteils auf Bibeln, Talmudkommentare, Gebetbücher und Literatur zur religiösen Unterweisung. Druckorte des zumeist in hebräischer Sprache verfaßten Bestandes sind Wilna, Amsterdam, Budapest und Warschau, aber auch deutsche Städte wie München, Berlin, Frankfurt, Leipzig und Sulzbach.
2.3 Außerdem besitzt die Bibliothek zahlreiche Werke in deutscher Sprache aus den zwanziger Jahren, die für das Judentum und die jüdische Geschichte von Bedeutung sind, wie die Enzyklopaedia Judaica, das Jüdische Lexikon und Ausgaben des Schocken-Verlages in Berlin, letztere meist aus den zwanziger und dreißiger Jahren mit Editionen jüdischen Schrifttums aus mehreren Jahrhunderten in Nachdrucken.
Es sind keine Kataloge vorhanden.
Die Bestände sind nicht im Bayerischen Zentralkatalog nachgewiesen.
Stand: Dezember 1993
Herta Garfinkiel