FABIAN HANDBUCH: HANDBUCH DER HISTORISCHEN BUCHBESTÄNDE IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND EUROPA SUB Logo
 
Home
HomeRegionen:Stadtregister:Abkürzungen
Volltextsuche:

trunkiert

BenutzerprofilLogin

Impressum
 Home > Deutschland > Bayern I - R  > Münnerstadt
 Bayern A - H Bayern S - Z

Bibliothek des Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasiums

Adresse. Dr.-Ortloff-Weg 1, 97702 Münnerstadt [Karte]
Telefon. (09733) 9072
Telefax. (09733) 261
Bibliothekssigel. <Mdt 1>

Unterhaltsträger. Landkreis Bad Kissingen
Funktion. . Gymnasialbibliothek, Kreisergänzungsbibliothek.
Sammelgebiete. Der Altbestand wird nicht vermehrt.

Benutzungsmöglichkeiten. Präsenzbibliothek. Benutzung und Ausleihe nach Vereinbarung. Leihverkehr: DLV.
Technische Einrichtungen für den Benutzer. Kopiergerät.
Hinweise für anreisende Benutzer. Schriftliche Anmeldung erbeten. Bahnstrecke Schweinfurt-Münnerstadt-Mellrichstadt. Fußwegnähe vom Bahnhof (ca. 2 Minuten). A 7, Ausfahrt Hammelburg; B 287 über Bad Kissingen. Parkplätze vorhanden.

1. BESTANDSGESCHICHTE

1.1 Als der Würzburger Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn im Jahre 1660 in Münnerstadt für die Jugend seines nördlichen Regierungsbereiches ein Gymnasium gründete, übertrug er es wider Erwarten nicht den dort seit 1652 wieder ansässigen Augustinern, sondern dem neuen Weltpriesterorden, dessen Mitglieder nach ihrem Gründer Bartholomäus Holzhauser " Bartholomiten" genannt wurden. Aus dieser ersten Epoche der Gymnasialgeschichte, die nur 25 Jahre währte, ist die Überlieferung sehr dürftig. So wundert es nicht, daß es auch über die in dem neugegründeten Gymnasium benutzten Bücher oder über Buchbestände keinerlei Nachrichten gibt. Nach Auflösung der Priestergemeinschaft der Bartholomiten im Jahre 1679 übertrug 1685 der damalige Fürstbischof Johann Gottfried II. von Guttenberg das Münnerstädter Gymnasium den Augustinern. Damit begann eine Epoche kontinuierlichen Wachstums der Schule und einer weitgehend gesicherten historischen Überlieferung.

1.2 In den älteren Werken zur Geschichte des Gymnasiums (s. u. 4.2) wird zur Frühzeit des Gymnasiums an keiner Stelle eine Aussage über die Buchbestände gemacht. Erwähnt werden in den seit 1815 gedruckt vorliegenden Jahresberichten regelmäßig die Schriftsteller, die in Latein, Griechisch und Deutsch zu lesen waren, sowie Verfasser und Titel von Lehrbüchern. Daraus ist zu folgern, daß ein entsprechender Buchbestand für die Lehre vorhanden war. Auf Grund der engen Bindung des Gymnasiums an das Augustinerkloster und der Tatsache, daß in den ersten beiden Jahrhunderten fast ausschließlich Augustiner an der Schule unterrichteten, darf man annehmen, daß in dieser Zeit keine strikte Trennung von Kloster- und Gymnasialbibliothek erfolgte.

1.3 In seiner Untersuchung zur Bibliothek des Augustinerklosters St. Michael in Münnerstadt wies P. Adolar Zumkeller OSA 1979 darauf hin, daß in den Jahrzehnten nach der Neugründung des Klosters der Buchbestand " beträchtlich vermehrt" wurde. Dies sei den zahlreichen Bänden zu entnehmen, in denen das Erwerbungsjahr verzeichnet sei. Eine wesentliche Bereicherung erfuhr die Kloster- und Gymnasialbibliothek durch Bücher, die nach der Säkularisation aus den Bibliotheken aufgelöster Klöster auf den Büchermarkt kamen oder in nicht bedrohte Klöster gerettet wurden. Ein Großteil kam aus dem Kloster Heidenfeld südlich von Schweinfurt, einzelne Bände stammen aus dem ehemaligen Zisterzienserkloster Maria Bildhausen, heute Stadtteil von Münnerstadt. Davon zeugen handschriftliche Eintragungen in zahlreichen Bänden.

1.4 Eine selbständige Gymnasialbibliothek wurde erstmals im Jahresbericht für das Schuljahr 1817/18 erwähnt. Darin heißt es, daß die Regierung des Untermainkreises anordnete, jährlich 50 Gulden aus Inskriptionsgeldern zur Anschaffung literarischer Hilfsmittel zu verwenden. Im Jahresbericht von 1820/21 wird auf zahlreiche Werke aus der Hinterlassenschaft des ehemaligen Prof. Possidius Zitter verwiesen sowie auf die insgesamt 600 Bde, die aus den Inskriptionsgeldern erworben worden waren. Bereits im Schuljahr 1831/32 hatte sich die Zahl der Bände auf 2960 erhöht, und es wurde in Zusammenarbeit mehrerer Lehrkräfte ein Katalog erstellt. In den folgenden Jahresberichten wurden regelmäßig Titel und Verfasser geschenkter oder gekaufter Werke aufgeführt. Regelmäßige Büchergeschenke kamen durch das königliche Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten hinzu sowie durch die königliche Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg, ehemalige Schüler, später " Studiengenossen" genannt, weiterhin auch durch Buchhandlungen und Nachlässe, besonders von Patres (im einzelnen in den Jahresberichten erwähnt).

1.5 Den Ersten Weltkrieg und die Nachkriegszeit überstand die Bibliothek unbeschadet. Während des Zweiten Weltkrieges wurden ab 1941 Räume des Augustinerklosters und des Gymnasiums als Lazarett in Anspruch genommen. Das Gymnasium wurde in das Studienseminar verlegt, die Bibliothek blieb ohne Aufsicht und war der Willkür der " Benutzer" ausgeliefert. Wie groß die Verluste durch Plünderungen waren, wurde quantitativ nie erfaßt. Außerdem weisen zahlreiche Folianten starke Schädigungen auf. Einen weiteren Aderlaß mußte die Bibliothek im Jahre 1949 hinnehmen, als das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus verfügte, daß alle Bände mit dem Namenseintrag eines Augustinerpaters an das Augustinerkloster Münnerstadt zurückzugeben seien. Auf diese Weise verlor die Bibliothek fast 1400 Bde, darunter 5 Inkunabeln und eine Reihe von Frühdrucken.

1.6 Die sechziger Jahre brachten neben ansteigenden Schülerzahlen auch eine starke Vermehrung der Buchbestände durch steigende Haushaltsmittel und Spenden. Bereits 1965 wurde die Gymnasialbibliothek an den Leihverkehr der deutschen Bibliotheken angeschlossen. Der Bestand war in " Fahrnisverzeichnissen", d. h. Accessionsbüchern, erfaßt, jedoch mehr geschätzt als gezählt. Ein Gesamtkatalog war nicht vorhanden. Versuche einzelner Lehrkräfte, einen Katalog zu erarbeiten, waren wegen der Fülle des Materials zum Scheitern verurteilt.

1.7 Im Jahre 1975 nutzte Oberstudiendirektor Elmar Schuster die von der Büchereiberatungsstelle Würzburg in Aussicht gestellte Möglichkeit, die Bibliothek gründlich zu reorganisieren und auf eine für alle öffentlichen Bibliotheken gültige Betriebsform zu bringen. Der Landrat des Landkreises Bad Kissingen sowie der Kulturausschuß stellten die notwendigen Mittel zur Verfügung. Die gesamten Buchbestände wurden in Würzburg erfaßt, katalogisiert und beschriftet. Die Organisation oblag dem damaligen Bibliotheksbetreuer Studiendirektor Helmut Bandorf. Im November 1981 wurde die neuorganisierte Gymnasialbibliothek als Kreisergänzungsbibliothek der Schulleitung übergeben.

1.8 Der Bestand des 19. Jhs ist in einem zentralen Bibliotheksraum und einem angegliederten Leseraum aufgestellt. Dezentral untergebracht sind in den jeweiligen Fachräumen die Werke aus den Gebieten Naturwissenschaften, Kunst und Musik. Die Inkunabeln und der Bestand des 16. bis 18. Jhs werden im Direktorat verwahrt.

Elmar Schuster

2. BESTANDSBESCHREIBUNG

2.1 Der Bestand des 19. Jhs und zwei Drittel des Bestandes aus dem 16. bis 18. Jh wurden nach der Allgemeinen Systematik für Öffentliche Bibliotheken (ASB) katalogisiert. Da etwa ein Drittel der vor 1800 erschienenen Werke nicht katalogisiert ist, wurde für die Werke des 15. bis 18. Jhs eine Auszählung nach einem vorliegenden Zettelkasten vorgenommen. Die Beschreibung des vor und nach 1800 erschienenen Bestandes erfolgt separat.

Chronologische Übersicht und Übersicht nach Sprachen

2.2 Bei einem Gesamtbestand von 32.385 Bdn beträgt der historische Bestand ca. 5700 Bde (ohne Zeitschriften, Jahresberichte und Schulprogramme). Es sind 9 Inkunabeln vorhanden. Aus dem 16. Jh stammen 84 Bde, aus dem 17. Jh 92. Stärker vertreten sind das 18. Jh mit ca. 500 und das 19. Jh mit 5032 Bdn. Die meisten Titel sind in lateinischer oder deutscher Sprache.

Systematische Übersicht

Bestand des 15. und 16. Jahrhunderts

2.3 Unter den 9 Inkunabeln finden sich eine Claudianus-Ausgabe (Venedig 1495), ein Sammelband Scriptores rei militaris mit Werken von Frontinus, Vegetius Renatus, Aelianus Tacticus und Modestus (Bologna 1495-1496) sowie die Libri X de architectura des Vitruv (Florenz 1495-1496). Dem Bestand des 16. Jhs sind 84 Bde zuzuordnen. Aus der Zeit von 1501 bis 1525 sind 8 Bde vorhanden, darunter Arnoldus de Villa Nova, De vinis (Leipzig 1501) sowie die Schriften des Flavius Josephus (Paris 1513), Ciceros Rhetorica (Köln 1522) und Sallusts Opera (Venedig 1509). Die Mehrzahl der Werke des 16. Jhs entfallen auf die Klassische Philologie, darunter 57 lateinische Ausgaben von Cicero, Vergil, Livius, Terenz, Plautus, Quintilian, Martial, Boethius und Erasmus. Nennenswert ist auch Nonnos' metrische Paraphrase zum Johannes-Evangelium (Leiden 1589). 14 Bde gehören zum Bereich Griechische Literatur (Homer, Aesop, Theognis, Diodor, Diogenes Laertius). Hervorzuheben ist aus der Geographie (3 Bde) die kolorierte Ausgabe von Ortelius' Theatrum orbis terrarum (Antwerpen 1575).

Bestand des 17. und 18. Jahrhunderts

2.4 Die 26 Werke zur Geographie und Heimatkunde stammen überwiegend aus dem 18. Jh. Bemerkenswert ist Albertus Reimarus, Beschreibung der Stadt Rom (Arnheim 1662) mit 128 Kupferstichen. Die Gruppe Geschichte weist 135 Bde auf, davon 22 aus dem 17. Jh, etwa zu gleichen Teilen in lateinischer und deutscher Sprache. Erwähnenswert sind Athanasius Kircher, Obeliscus Pamphilius (Rom 1650) und Samuel Pufendorf, Schwedisch-deutscher Krieg (Leipzig 1688). Die Werke aus dem 18. Jh umfassen u. a. Übersetzungen und Ausgaben antiker Historiker, dazu Biographien (22 Bde). Der Bereich Staatswissenschaft und Völkerrecht ist mit 18 Titeln vertreten, darunter Hugo Grotius' De iure belli ac pacis (Leipzig 1758) und 3 Titel zum Bayerischen Kreis-, Berg- und Münzrecht.

2.5 Von 39 Bdn zur Religion und Theologie stammen 7 aus dem 17. Jh. Der neuere Bestand umfaßt hauptsächlich Kirchengeschichte (6 Bde), Bibelwissenschaft (4) sowie Homiletik, Liturgik und Katechetik. Aus dem 17. Jh liegt ein Lexicon Graeco-Latinum in Novum ... Testamentum (Herborn 1619) vor. Unter 87 Bdn zur Philosophie aus dem 18. Jh sind 7 Werkausgaben antiker Autoren (Platon, Lukrez, Cicero) sowie philosophische und literarische Werke der Neuzeit, so von Christian Fürchtegott Gellert, Kant (9 Bde), Moses Mendelssohn, Schelling und Fichte (je 2). Die Pädagogik ist mit 24 Bdn des 18. Jhs vertreten. Neben Plutarchs Kindererziehung (Leipzig 1719) weist die Abteilung auch den " modernen" Philanthropen Christian Gotthilf Salzmann auf mit seiner Anweisung zu einer zwar nicht vernünftigen, aber doch modernen Erziehung der Kinder (Erfurt 1788).

2.6 Der Bereich Sprache umfaßt 119 Titel, darunter 81 aus dem 18. Jh. Einen Großteil machen die Alten Sprachen aus (38 Titel) mit Textausgaben, rhetorischen Lehrbüchern, Lexika und Sprichwörtersammlungen (4). Nennenswert sind 2 Ausgaben von Ovids Metamorphosen (Paris o. J. und Nürnberg 1703) mit 141 und 150 Kupferstichen und Aemilius Portus' Pindaricum Lexicon (Hanau 1606). Es finden sich auch neulateinische Autoren wie John Owen, John Barclay und Jacob Bidermann. Nur wenige Titel betreffen die hebräische, englische, französische und deutsche Philologie. Die Sachgruppe Literatur umfaßt 96 Bde aus dem 18. Jh. Etwa gleich stark vertreten sind dabei die Antike Literatur (43 Titel, darunter Lehrbücher zur Metrik und Dichtkunst sowie teilweise zweisprachige Ausgaben antiker Autoren) und die Deutsche Literatur (45 Titel), überwiegend Schriftsteller der Aufklärung, Klassik und Romantik, wie Christian Fürchtegott Gellert, Friedrich Gottlieb Klopstock, August Kotzebue, Ludwig Tieck und Christoph Martin Wieland mit 37 Werken. Der Anteil der Romanischen Literatur ist mit 6 Titeln ( u. a. Marc Antoine Muret) gering.

2.7 Die 23 Bde zur Mathematik (17 aus dem 18. Jh) entfallen auf Arithmetik, Algebra und Geometrie oder auf Gesamtdarstellungen (9 Bde, teilweise mit Illustrationen).

Helmar Fügert

  Bestand des 19. Jahrhunderts

2.8 Der Bestand des 19. Jhs umfaßt, den Lehrplänen entsprechend, im wesentlichen Werke aus dem Bereich der Alten Sprachen, der Religionslehre, der Geographie und der Geschichte, überwiegend Originalausgaben griechischer und römischer Autoren. Die Übersicht folgt der Allgemeinen Systematik für Öffentliche Bibliotheken (ASB).

2.9 Die Gruppe Allgemeines umfaßt 333 Bde allgemeine Nachschlagewerke, Periodika, Dokumentationen, Bibliographien und Veröffentlichungen zu Publizistik und Bibliothekswesen. Lebensbeschreibungen, Erinnerungen, Briefe machen 78 Bde aus, allgemeine biographische Nachschlagewerke 56 und Genealogien 12.

2.10 In der Gruppe Erd-, Länder- und Völkerkunde betreffen von 197 Bdn 55 Deutschland und Europa sowie 11 Afrika. Von 137 Schriften zur Heimatkunde beziehen sich 37 auf Münnerstadt und seine nähere Umgebung; 47 sind heimatkundliche Periodika. Geschichte einschließlich Zeitgeschichte, Kulturgeschichte und Volkskunde sind mit 1274 Bdn vertreten, darunter 384 zur Geschichte des Altertums (198 zur römischen).

2.11 74 Bde betreffen sämtlich das deutsche Recht, einschließlich Verfassungsrecht, Verwaltungsrecht, Wirtschaftsrecht und Gerichtswesen sowie Kirchenrecht und Militärrecht (je 2). Im Bereich Gesellschaft, Staat, Politik und Sozialwissenschaften (29 Bde) beziehen sich 10 auf das römische Verfassungs- und Staatssystem. Drei Bde liegen zur Wirtschaft und Betriebswirtschaft vor.

2.12 Im Fach Religion bilden den Schwerpunkt der 386 Bde die christliche Religion und Theologie; 30 befassen sich mit nichtchristlichen Religionen. Periodika machen 19 Bde aus. Von den 142 Bdn zur Philosophie entfallen 74 auf Werke einzelner Philosophen, der Rest betrifft die Geschichte der Philosophie. Von 106 Bdn zur Pädagogik beziehen sich 30 auf die Unterrichtslehre einzelner Fächer und 39 auf die Geschichte der Pädagogik.

2.13 In der Abteilung Sprache (712 Bde) betrifft ein Großteil das Lateinische und Griechische mit Lehrbüchern und Grammatiken (77) sowie zusammenfassenden Darstellungen (51). Die Deutsche Philologie ist mit 196 Bdn vertreten. In der Gruppe Literatur (1206 Bde) nehmen die antiken Literaturen mit Textausgaben (478) und die deutschsprachige Literatur mit historisch-kritischen Quellensammlungen (616) den breitesten Raum ein. Im Bereich " Bildende Kunst" (84 Bde) liegen 23 Werke zur Kunstgeschichte und 11 Kunstführer vor. Von 36 Bdn zu Musik, Tanz, Theater sind 22 " Chorübungen für den Gebrauch an Mittelschulen".

2.14 Von den 82 Bdn zur Mathematik sind 39 allgemeine Einführungen, Tabellenwerke und Werke zur Geschichte der Mathematik. Bei den Naturwissenschaften (109 Bde) bilden Astronomie (14), Physik (23), Geologie (14), Botanik (10) und Zoologie (15) Schwerpunkte. Klein sind die Gruppen Medizin (8 Titel), Technik, Handwerk und Gewerbe (17), Landwirtschaft und Gartenbau (3) sowie Sport (13).

Elmar Schuster

Sondersammlungen

2.15 Neben einer Reihe von Jahresberichten und Programmen von bayerischen und außerbayerischen deutschen Gymnasien und Bildungsanstalten ab 1818 bis ins 20. Jh wurden Programme österreichischer Gymnasien von 1863 bis 1897 gesammelt (mit Lücken bei den Jahrgängen 1867, 1869 und 1875). Hiervon ist nur ein geringer Teil für den öffentlichen Leihverkehr erfaßt. Daneben wurden Programmschriften zu verschiedenen Bereichen, z. B. Philosophie und Theologie, zusammengestellt. Überdies sind die Neuen Jahrbücher für Klassische Philologie (ab 1873), die Bibliotheca Philologica Classica (1874-1883) und Bursians Jahresbericht über die Fortschritte der Klassischen Altertumswissenschaft (ab 1875) vorhanden.

2.16 Unter den Literaturzeitschriften sind das Literarische Centralblatt (1880-1893) und die Jenaer Literaturzeitung (1874-1879). Zum Gymnasialwesen liegen vor Mützell's Zeitschrift für das Gymnasialwesen (1856-1863), Mayers Pädagogische Revue (1843-1855), die Zeitschrift für das Gymnasialwesen (1877-1915) und die (Neuen) Jahrbücher für Philologie und Pädagogik (1843-1872). Weiterhin sind vorhanden Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland (1857-1874) und das Repertorium der gesamten deutschen Literatur (ab 1834) sowie das Leipziger Repertorium der deutschen und ausländischen Literatur (1843-1851). Für Unterfranken ist das Archiv für Kirchen- und Schulwesen, hrsg. von Bonaventura Andres (Würzburg 1804), von Interesse.

2.17 Neben den Gesetz- und Verordnungsblättern (teilweise ungebunden) und dem Intelligenzblatt für den Unter-Mainkreis des Königreiches Baiern (ab 1821) werden die Ausgaben der Allgemeinen Zeitung (München ab 1876) sowie das Bayerland (ab 1892) aufbewahrt.

Heinz Giegerich

3. KATALOGE

3.1 Moderne Kataloge

Alphabetischer Katalog

Schlagwort-Katalog

Systematischer Katalog

[nach der Allgemeinen Systematik für Öffentliche Bibliotheken (ASB)]

[alle Kataloge in Zettelform]

3.2 Historischer Katalog

" Staatliches Fahrnisverzeichnis" [Gymnasialbibliothek Bd 1-3; Accessionsbücher über die Bestände (unvollständig); Angaben enthalten Verfasser, Titel, Kaufpreis und Signatur]

Die Bestände sind weder im Bayerischen Zentralkatalog noch in der Zeitschriftendatenbank (ZDB) nachgewiesen.

4. DARSTELLUNGEN ZUR GESCHICHTE DER BIBLIOTHEK

4.1 Archivalien

Beschaffungs- und Schenkungsverzeichnisse im Besitz des Gymnasiums

Accessionsbücher s. o. 3.2

4.2 Darstellungen

Jahresberichte des Gymnasiums Münnerstadt von 1815 bis zur Gegenwart [erwähnen Buchgeschenke einzelner Patres]

Gutenäcker, Joseph: Geschichte des Gymnasiums in Münnerstadt. Würzburg 1835

Kunzelmann, Adalbero: 300 Jahre Gymnasium Münnerstadt. Münnerstadt 1960

Zumkeller, Adolar: Die Bibliothek des siebenhundertjährigen Augustinerklosters Sankt Michael in Münnerstadt. In: Würzburger Diözesangeschichtsblätter 41 (1979) S. 151-168

Stand: Februar 1996

Elmar Schuster


Quelle: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Digitalisiert von Günter Kükenshöner.
Hrsg. von Bernhard Fabian. Hildesheim: Olms Neue Medien 2003.